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Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

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III Qualität im Freiraum von <strong>Wohnquartieren</strong> – H<strong>in</strong>tergründe<br />

Qualitätsanforderungen im Zusammenhang mit der Be-<br />

nutzbarkeit der <strong>Freiräume</strong>:<br />

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98<br />

Die städtebauliche Organisation sollte bei der Anord-<br />

nung der Bauköper die Beziehung zu den Freiflächen<br />

berücksichtigen, sodass ausreichend nutzbare Räume<br />

entstehen.<br />

Die Größe der Flächen sollte sich an den Ansprüchen<br />

der e<strong>in</strong>zelnen NutzerInnengruppen orientieren.<br />

E<strong>in</strong> differenziertes Raumangebot ist für unterschiedli-<br />

che NutzerInnengruppen notwendig.<br />

Die Übergänge zwischen diesen Teilräumen sollten<br />

fließend se<strong>in</strong>, damit die optimale und sichere Benut-<br />

zung gewährleistet wird.<br />

Die Organisation der Flächen sollte so erfolgen, dass<br />

e<strong>in</strong>e Anpassung an sich ändernde Nutzungsansprü-<br />

che möglich ist – mittels nutzungsoffener Bereiche.<br />

Bedeutsam für die Nutzbarkeit ist weiters die Bezie-<br />

hung der <strong>Freiräume</strong> zu den angrenzenden städtischen<br />

<strong>Freiräume</strong>n.<br />

2.2 Aneignung<br />

E<strong>in</strong> weiteres allgeme<strong>in</strong>es Qualitätskriterium für die<br />

Wohnumgebung im Geschosswohnungsbau ist die<br />

„Aneignung“ im S<strong>in</strong>ne der Veränderung.<br />

Die Möglichkeit, die Umwelt zu verändern und/ oder sie<br />

sich anzueignen, fördert die Beziehung und B<strong>in</strong>dung<br />

der Personen an e<strong>in</strong>en Ort. <strong>Freiräume</strong> sollten Qualitäten<br />

aufweisen, „die Fantasie und S<strong>in</strong>nlichkeit anregen, die<br />

e<strong>in</strong>e produktive und schöpferische Freiraumnutzung sti-<br />

<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />

mulieren“ (Walden, 199 , S. 1). D. h. <strong>Freiräume</strong> sollten<br />

nicht nur Beschäftigung und Ablenkung ermöglichen,<br />

sondern auch Raum zur Entfaltung der menschlichen<br />

Wesenskräfte als Übungsfelder für Selbstbestimmung<br />

und Selbstverwirklichung bieten. 52<br />

Es besteht e<strong>in</strong> „Bedürfnis, Räume selbstbestimmt,<br />

aktiv, an eigenen Bedürfnissen orientiert zu nutzen und<br />

zu formen. Dabei richtet sich die Aneignung immer so-<br />

wohl auf räumliche als auch auf soziale Dimensionen,<br />

d. h. auf die physische Umwelt selber, auf die Beziehun-<br />

gen zu Personen, die <strong>in</strong> ihr möglich s<strong>in</strong>d, und auf die<br />

normative Struktur. 5 “<br />

Die Forderung von Nohl 1980, Von Seggern 1982 oder<br />

Walden 1992, die <strong>Freiräume</strong> als Raum für die Entfaltung<br />

der menschlichen Wesenskräfte und Übungsfeld zur<br />

Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu organi-<br />

sieren, ist immer noch aktuell. Die tatsächliche Aneignung<br />

wird aber nach den Erfahrungen der ExpertInnen derzeit<br />

immer noch durch die sozialen Beziehungen und Regle-<br />

mentierungen bestimmt.<br />

Qualitätsanforderungen im Zusammenhang mit der An-<br />

eignung der <strong>Freiräume</strong>:<br />

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Die räumliche und soziale Organisation des Wohnum-<br />

feldes bestimmt im Wesentlichen ihr Aneignungspo-<br />

tential für die BewohnerInnen.<br />

Notwendig s<strong>in</strong>d nutzungsoffene Bereiche, die Verän-<br />

derungen zulassen.<br />

52 Nohl, 1980, S.<br />

5 von Seggern, 1982, S. 6

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