Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

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III Qualität im Freiraum von Wohnquartieren – Hintergründe III Qualität im Freiraum von Wohnquartieren – Hintergründe Funktion Nutzbungsqualitäten Erlebnis Freiräume in Wohnquartieren 95
III Qualität im Freiraum von Wohnquartieren – Hintergründe Qualitätsvorstellungen sind nichts Statisches und Starres. Sie befinden sich in einem stetigen Prozess, der sich je nach den wechselnden gesellschaftlichen Anforderungen weiterentwickelt. Im Folgenden werden derzeit diskutier- te Erfahrungen zur Qualität im Wohnumfeld und allge- meine Wertvorstellungen, die als Rahmen dienen können, zusammenfassend dargestellt. Zu den in den letzten Jahren in der Literatur bzw. von den ExpertInnen primär genannten Qualitätsansprüchen im Zusammenhang mit Freiräumen in Wohngebieten ge- hören: Die Funktionen, die Flächen übernehmen, die Nut- zungsqualitäten und die Erlebnisqualitäten. Hintergrund sind die Fragen: Wer hält sich im Wohnumfeld auf? Wel- che Funktionen müssen erfüllt werden? Welche Ansprü- che gibt es? Wie wird das Wohnumfeld erlebt? Die Funktionen werden meist im Zusammenhang mit den Ansprüchen der BewohnerInnen formuliert. Die Nutzungs- qualitäten entwickeln sich überwiegend durch die Ausein- andersetzung der Menschen mit ihrer Wohnumgebung. Darüber hinaus spielt die Wahrnehmung des Wohnumfel- des durch die NutzerInnen für die Erlebnisqualitäten eine besondere Rolle. 46 46 vgl. i.F. Ruland, 2002, S. 4 ff. 96 Freiräume in Wohnquartieren 1 Funktion Zu den Funktionen, die Freiräume übernehmen können, gehören u. a. Freizeit und Erholung, Reproduktion der Ar- beitskraft, Arbeit in Form von Kinderbetreuung. Kellner et. al. bezeichnet sie zusammenfassend auch als Alltagsnut- zungen. 47 Über die Funktion lassen sich Ansprüche von möglichen NutzerInnen an die Freiräume formulieren. 48 Funktionen, die das Wohnumfeld übernehmen kann oder sollte, unterliegen einem stetigen Wandel. Noch in den 1970er Jahren wurde stark differenziert zwischen Arbeits- zeit außerhalb der Wohnumgebung und Freizeit, die in der Wohnumgebung verbracht wurde. Heute haben sich diese Situation und die Diskussion geändert, die Wohn- umwelt ist für viele BewohnerInnen gleichzeitig die All- tags- und Arbeitsumwelt. In den Fällen von neuen Selbst- ständigen, die zu Hause arbeiten, Hausfrauen, -männer, alte Menschen und Kinder, etc. sind Pflicht und freie Zeit kaum voneinander zu trennen. Die Wohnumwelt ist die Alltagsumwelt. 49 „Alltagsnutzung“ ist demnach als eigener Funktionsanspruch anzusehen. Qualitätsanforderungen im Zusammenhang mit den Frei- raumfunktionen, die das Wohnumfeld bzw. das Alltags- umfeld übernehmen sollten: 47 vgl. Kellner et. al., 1986, S. 1 48 vgl. Kellner et. al., 1986, S. 9 ff. 49 vgl. auch Gisela Vollmer, P.A.F., Schweiz, Vortrag im Rahmen des 27. Kongresses von Frauen in Naturwissenschaft und Technik, der von 24. - 27.06.2001 in Wien stattfand. Gisela Vollmer führt hier den Begriff „Alltagsumwelt“ statt „Wohnumwelt“ ein.
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