Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

II Best Practice
Abb. 4. 2: Wien, Orasteig, Wendehammer mit
Betonplatten
Abb. 4. : Berlin, Pankow, Heinrich-Böll-
Siedlung, Eingangsbereich mit Betonplatten
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Freiräume in Wohnquartieren
4.2.3 Zugänge – Eingänge
Durch die Verwendung desselben großfor-
matigen Betonplattenmaterials für Gehsteige
und Freiräume der Wohnhausanlage fließen
die befestigten Flächen nahtlos ineinander
über. Der Wendehammer der Verkehrsfläche
wurde mit demselben Material befestigt. Der
Platz wurde weiters auf das Niveau des Geh-
steigs angehoben, wodurch ein sehr großer
Gemeinschaftsplatz entsteht. Der Eindruck
einer Verkehrsfläche konnte damit vermie-
den werden. Einige Bäume und Sitzbänke in
der Mitte werden (zum Zeitpunkt der Bildauf-
nahme noch nicht aufgestellt) mittelfristig
einen kleinen Platz als Treffpunkt formen.
„Der Orasteig war eine Sackgasse und wir
haben relativ schnell gesehen, dass der
Wendehammer eine verlorene Fläche ist
und dass man den als öffentlichen Raum
auch anders organisieren kann. Wir haben
diese Fläche umgewidmet. Dadurch ist in
der Siedlung ein großer öffentlicher Platz
entstanden, der eigentlich gar nicht zur
Siedlung gehört, sondern im Umfeld liegt,
der aber jetzt durch die Umwidmung nutzbar
ist.“ (ExpertIn 5)
Eine wichtige Zone ist der unmittelbare Ein-
gangsbereich zu den Objekten. Hier spielen
die Wiedererkennbarkeit, die Übersichtlichkeit
und das Sicherheitsgefühl eine zentrale Rolle.
Es soll hier der erste Eindruck des „Wohnens“
vermittelt werden. Der Schnittpunkt zwischen
öffentlichem Raum und individuellem Wohn-
raum soll daher entsprechend subtil gestaltet
sein. Der Zugangsbereich soll ein Angebot
bzw. eine Einladung für spontanes Treffen und
zum kurzen Verweilen sein. (Abb. 4. 2)
Ein gerader Weg aus großformatigen Betonplatten
24 bildet die Achse, von welcher die jeweiligen
Zugänge abzweigen. Die begleitende
Entwässerungsrinne aus Natursteinpflastern
öffnet den Weg zusätzlich ein kleines Stück in
Richtung Gebäude. Mit der schmalen Metallplatte
über der Rinne wird der Zugang zum
Haus markiert. 25 Die niedrige Bepflanzung
entlang der Fassade und an der Trennmauer
zum Parkplatz trägt zu einem freundlichen Bild
bei.
Zum kurzen Verweilen lädt die Bank an der
Mauer gegenüber vom Eingang ein. Zusammen
mit dem Zugang entsteht damit ein
kleiner eigenständiger Bereich. Die niedrige
Mauer trennt den Parkplatz von der Eingangszone,
ohne dabei durch Uneinsichtigkeit einen
Angstraum entstehen zu lassen. (Abb. 4. )