Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung
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1 Entscheidungskriterien wie Sicherheit, Flächenbedarf,<br />
Erhaltungskosten, wechselnder Wasserstand,<br />
Dotierung bei allen Jahreszeiten sollten bei der<br />
Entscheidung mitberücksichtigt werden.<br />
14 Wenn der anstehende Boden nicht ausreichend<br />
b<strong>in</strong>dig ist und nicht als Dichtungshorizont fungieren<br />
kann, wird meist e<strong>in</strong>e Teichfolie verwendet. Dabei<br />
ist jedoch auf das anstehende Grundwasser zu<br />
achten. Bei zu hohem Grundwasserpegel (auch<br />
temporär!) besteht die Gefahr, dass die Teichfolie<br />
durch den Wasserdruck von unten aufschwimmt. Bei<br />
der Gestaltung e<strong>in</strong>es „natürlichen“ Ufers darf auch<br />
bei Wasserhöchststand ke<strong>in</strong>e Kapillarbrücke zum<br />
anstehenden Boden entstehen. Wasserverlust und<br />
e<strong>in</strong>e matschige Uferzone wären die Folge.<br />
15 Als Berechnungsgrundlage für das Volumen s<strong>in</strong>d<br />
vor allem drei Faktoren relevant: Die Häufigkeit des<br />
Niederschlags, die lokale Niederschlagsmenge und<br />
der Versickerungswert (Kf-Wert) des Oberbodens.<br />
Gegebenenfalls muss der vorhandene Boden mit<br />
Zuschlägen verbessert bzw. ausgetauscht werden,<br />
um den erforderlichen Kf-Wert zu gewährleisten.<br />
Bereits gefasste Niederschlagswässer dürfen nur <strong>in</strong><br />
separaten Sickerschächten zum Versickern gebracht<br />
werden. Weiters sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass bei<br />
der Verwendung von Metalldachr<strong>in</strong>nen auf den<br />
Ionenhaushalt des abgeleiteten Niederschlagswassers<br />
zu achten ist. Besonderes Augenmerk ist auf die<br />
Niveaus von Schächten und anderen Baulichkeiten<br />
im Retentionsbereich zu legen. Das Niveau der<br />
Schachtoberkanten muss immer über dem maximalen<br />
Höchststand liegen. Dies gilt auch für <strong>in</strong> der Fläche<br />
liegende Sickerschächte!<br />
4.1.4 Wasserflächen<br />
Sie bieten e<strong>in</strong> sehr breites Spektrum an Möglichkeiten und<br />
Qualitäten. Entweder als spezielle Gestaltungselemente,<br />
als Retentionsflächen oder Spielbereiche bzw. als Kombi-<br />
nation dieser unterschiedlichen Zugänge. 1<br />
E<strong>in</strong>e großzügige Wasserfläche wie hier <strong>in</strong> der Zeche Hol-<br />
land <strong>in</strong> Bochum vermittelt Ruhe und Entspannung. Der<br />
Raum wirkt offen und weit. Das Wasser öffnet den Raum<br />
zusätzlich über die Spiegelung.<br />
Große Wasserflächen bieten Lebensraum für e<strong>in</strong>e speziel-<br />
le Gruppe von Pflanzen und Tieren, was sich günstig auf<br />
das ökologische Gleichgewicht auswirkt. Weiters ist bei<br />
entsprechender Gestaltung die Wasserfläche als Retenti-<br />
onsbereich für die Niederschlagswässer zu verwenden. 14<br />
Die harte Wasserkante entwickelt e<strong>in</strong>e offene Promena-<br />
densituation, während das gegenüberliegende Ufer e<strong>in</strong>en<br />
weichen Übergang zur übrigen Grünfläche bildet.<br />
Bei diesem Beispiel <strong>in</strong> Kronsberg wurde die Senke als viel-<br />
gestaltiges Retentionsbecken geformt und damit als reiz-<br />
volles Element <strong>in</strong> den Grünraum <strong>in</strong>tegriert.<br />
Günstig ist, den schwankenden Wasserpegel bei Reten-<br />
tionsbereichen von Beg<strong>in</strong>n der Planung an gestalterisch<br />
mit zu bedenken. 15<br />
Abb. 4.19: Bochum, Zeche Holland,<br />
Wasserfläche<br />
Abb. 4.20: Hannover, Kronsberg,<br />
Retentionsbecken<br />
II Best Practice<br />
<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />
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