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Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

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II Best Practice<br />

4.1.1 Bepflanzung generell<br />

Über die Wahl der Bepflanzungstypen (Stauden, Ra-<br />

sen, Wiese, Sträucher, Beerensträucher, geschnittene<br />

Hecken, Bäume, Kletterpflanzen) lässt sich e<strong>in</strong>e Vielzahl an<br />

gestalterischen Aufgaben lösen. Mit den unterschiedlichen<br />

Farben, Formen, Früchten, Blättern und dem Habitus bie-<br />

ten sie e<strong>in</strong>en reichhaltigen Rahmen zur Entwicklung e<strong>in</strong>er<br />

klar strukturierten Grünfläche, ohne dabei beliebig oder<br />

belanglos zu werden.<br />

Gehölze bilden <strong>in</strong> diesem Zusammenhang das Grund-<br />

gerüst; Mit unterschiedlichen Bäumen (unterschiedliche<br />

Größe, Blatt- und Blütenfarben) kann so e<strong>in</strong> Leitsystem<br />

zu Orientierung <strong>in</strong>nerhalb der Anlage entwickelt werden.<br />

Geschnittene Hecken, die allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive Pflege<br />

brauchen, können diese Ordnungsaufgabe im Besonde-<br />

ren noch unterstützen.<br />

Dabei ist es sehr günstig, e<strong>in</strong>zelne Baumarten zu def<strong>in</strong>ie-<br />

ren, welche das Wohnquartier charakterisieren. Beispiele<br />

dafür s<strong>in</strong>d Leitbaumkonzepte wie <strong>in</strong> München-Riem oder<br />

Leitbaumarten wie <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> Karow oder bestimmte Hof-<br />

bäume wie <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Höfen des George Wash<strong>in</strong>g-<br />

ton Hof <strong>in</strong> Wien, 10. Bezirk, Favoriten. S<strong>in</strong>nvoll ist auch die<br />

Festlegung gleicher Heckenpflanzungen, z. B. als Abgren-<br />

zung der Grundstücke wie die Ahornhecke im Kabelwerk,<br />

12. Bezirk, Wien Meidl<strong>in</strong>g oder die Ha<strong>in</strong>buchenhecke <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> Pankow, He<strong>in</strong>rich-Böll-Siedlung.<br />

Stauden und Ziergräser bilden die „gärtnerische“ Basis für<br />

die Entwicklung von Stimmungen, wobei Beerensträucher<br />

e<strong>in</strong>e besondere Bereicherung darstellen. Wenn genügend<br />

64<br />

<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />

Raum zur Verfügung steht, können sie vielfältige Erfah-<br />

rungen ermöglichen.<br />

Pflanzen können außerdem dazu beitragen, dass E<strong>in</strong>-<br />

gänge rasch erkannt werden. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e lebendige<br />

Geste des Hauses und e<strong>in</strong> sichtbares Zeichen, dass die<br />

Menschen nach außen wirken.<br />

„Bei den Pflanzungen ist es immer wichtig, dass man<br />

auf Deutlichkeit achtet. Verwirrende Strukturen werden<br />

<strong>in</strong> der Pflege e<strong>in</strong>fach nicht begriffen. Wichtig s<strong>in</strong>d klare<br />

Strukturen, die erkannt werden können. Klare Ansagen:<br />

z. B. ‚dies ist e<strong>in</strong> Rand’, ‚bis daher geht e<strong>in</strong>e Pflanzung’,<br />

‚da ist Rasen’. Kanten s<strong>in</strong>d wichtig, sie können auch <strong>in</strong>teressant<br />

gestaltet werden.“ (ExpertIn 6)<br />

Für begrünte Geme<strong>in</strong>schaftsflächen sche<strong>in</strong>en viel-<br />

fach nutzbare Rasenflächen s<strong>in</strong>nvoll, da e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive<br />

Nutzung anzunehmen ist. Falls größere Flächen zur Ver-<br />

fügung stehen, kann mit der Komb<strong>in</strong>ation von Rasen und<br />

Wiesenflächen e<strong>in</strong>e Zonierung entwickelt werden, welche<br />

auch die Art der Nutzung def<strong>in</strong>iert.<br />

Begrünte Geme<strong>in</strong>schaftsflächen könnten auch exten-<br />

siv begrünt werden. So wie vere<strong>in</strong>zelt bereits <strong>in</strong> öffent-<br />

lichen Grünanlagen, könnte auch hier mit Mischungen aus<br />

robusten Stauden und Kräutern e<strong>in</strong>e sehr blütenreiche<br />

und auch pflegeextensive Grünfläche entstehen.<br />

Auf Terrassen s<strong>in</strong>d Pflanzungen meist nur <strong>in</strong> Trögen oder<br />

Töpfen möglich. Hier ist zu bedenken, dass Töpfe im W<strong>in</strong>-<br />

ter sehr leicht durchfrieren. Je größer das Volumen der<br />

Töpfe, umso weniger leicht frieren sie durch und umso<br />

e<strong>in</strong>facher ist somit auch die Pflege.

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