Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung
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II Best Practice<br />
Abb. 1.11: Wien, Autofreie Mustersiedlung,<br />
Teichanlage im 1. Hof<br />
Abb. 1.1 : Mcilroy, Vorplatzgestaltung e<strong>in</strong>er<br />
Wohnhausanlage <strong>in</strong> Neuseeland, Foto: Scott<br />
Wigglesworth<br />
26<br />
<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />
Abb. 1.12: Berl<strong>in</strong>, Karow Nord,<br />
Regenrückhaltebecken<br />
Abb. 1.14: Rennes, Durchgang e<strong>in</strong>er<br />
Wohnhausanlage, Alexandre Chemetoff, 1992,<br />
Foto: Maria Auböck<br />
■ Wasser kann e<strong>in</strong>e bemerkenswerte atmosphärische Qualität der Außenräume<br />
Rolle für Wohnhausanlagen spielen:<br />
sei es als Teich, Quelle, gestaltete Spu-<br />
ren nach e<strong>in</strong>em Regen oder als künst-<br />
licher Nebel. Wie weit diese Präsenz<br />
für e<strong>in</strong>en Garten möglich ist, wie viel<br />
Wasser <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en unterschiedlichen<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsformen <strong>in</strong> den Freiflä-<br />
chen seitens des Bauherrn überhaupt<br />
zumutbar sche<strong>in</strong>t bzw. vorkommen<br />
darf, wird auch von Fragen der Pfle-<br />
ge und Erhaltung und Sicherheit etc.<br />
abhängen. In Wien ist die Teichanlage<br />
der Autofreien Mustersiedlung <strong>in</strong> Flo-<br />
ridsdorf e<strong>in</strong>es der ersten Beispiele für<br />
Wasserflächen <strong>in</strong> Wohnhausanlagen.<br />
In Berl<strong>in</strong> werden Sickermulden, Teiche<br />
und andere Akzente als Be- und Ent-<br />
wässerungse<strong>in</strong>richtungen schon lange<br />
im Wohnbau e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
1.5 Pflege und Erhaltung, der<br />
Wert der Pat<strong>in</strong>a<br />
Schließlich ist das Altern e<strong>in</strong>es Freiraumes<br />
im Kontext von Nutzung, Pflege und sich<br />
allmählich entwickelnder Pat<strong>in</strong>a e<strong>in</strong> Schlüs-<br />
selmoment <strong>in</strong> der Wahrnehmung e<strong>in</strong>es<br />
Gartens: se<strong>in</strong> Bestehen <strong>in</strong> der Zeit, se<strong>in</strong>e<br />
geplante wie ungeplante Veränderung<br />
über die Jahre, ohne <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Anmutung<br />
zu kippen. In dieses Paradoxon ist die<br />
im Wohnungsbau e<strong>in</strong>geschrieben.<br />
Die regelmäßige Wartung der Oberflä-<br />
chenmaterialien gehört auch zu den<br />
Ansprüchen der BewohnerInnen an Sicher-<br />
heit und Komfort. Das Wachstum und die<br />
geregelte Pflege der Pflanzungen können<br />
dazu die Erlebnisqualität durchaus steigern<br />
(Abb.1 – 14). Das Wachstum der Vegetation<br />
bed<strong>in</strong>gt Veränderung des räumlichen<br />
Erlebniswertes!<br />
„Wenn e<strong>in</strong> Freiraum gut funktioniert,<br />
d. h. nutzbar und pflegbar ist, dann entsteht<br />
daraus auch e<strong>in</strong>e eigene Ästhetik.<br />
Ich mache jetzt nicht den ästhetischen<br />
Entwurf und knete den solange, dass<br />
er auch den anderen Ansprüchen ge-<br />
recht wird. Ich sehe das eher umge-<br />
kehrt: welcher Platz steht zur Verfügung,<br />
was soll dort möglich se<strong>in</strong>? Ich gehe<br />
eher über die Nutzung und das Budget.<br />
Das hab ich immer im Kopf, wenn ich<br />
entwerfe, auch: was kann gehen und<br />
was kann nicht?“ (ExpertIn )