Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

IV Damit es funktioniert
überhaupt noch mit Gärtnern zu tun hat. Wichtig ist dabei
auch, dass eine Firma weiß, dass sie dieses Quartier
5 Jahre pflegen kann. Anlagen lassen sich nicht mit ein
bis zwei Pflegegängen in einen vernünftigen Zustand
bringen. Das ganze braucht Kontinuität, auch um sich
mit dem Projekt identifizieren zu können. Wenn die
Firmen sich mit der Anlage identifizieren sehen die
Flächen einfach anders aus. Wenn sie wissen, sie
haben eine Perspektive von 5 Jahren, dann kann
ich den Bauherren sichtbar machen, was ich kann.“
(ExpertIn )
Bei öffentlichen Flächen, öffentlich zugänglichen Flächen
oder privaten Flächen, die von der Stadt Wien gepflegt
werden sollen, gibt es entsprechende Verträge mit den
ErrichterInnen dieser Flächen. Hier gibt die MA 42, Wiener
Stadtgärten, eine gewisse zu errichtende Grundqualität
vor. Die Grundqualität orientiert sich am Wiener Parkleit-
bild, entsprechenden Richtlinien und Gesetzen, u. a. den
Ö-Normen, oder dem Masterplan Licht und an den jewei-
ligen örtlichen Gegebenheiten. Private Flächen, die später
von der MA 42 zur Pflege übernommen werden sollen,
müssen dieser Grundqualität entsprechen. 78
3.2 Organisation der Flächen
Einheitlich gestaltete Flächen dienen nicht nur der Struktu-
rierung und Gestaltung der Grünräume, sie vereinfachen
auch den Pflegeaufwand. Hier ist zu überlegen, wie man
bei größeren Freiräumen einheitlich zu pflegende Flächen
entwickelt, um Budget für einige wenige gezielte intensi-
vere Pflegeflächen zu reservieren.
78 vgl. MA 42, Wiener Stadtgärten
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Freiräume in Wohnquartieren
„Wir müssen Konzepte entwickeln, die nicht nur in der
Umsetzung budgetorientiert sind, sondern auch in den
realistischen Größenordnungen zu pflegen sind. Bei
großen Arealen ist eine Möglichkeit, zusammenhängende
Rasenflächen mit Baumbestand zu pflanzen. Ein
Verzicht auf üppige Strauchpflanzungen ist sinnvoll, da
diese pflegeintensiv sind. Der Dreck muss herausgeholt
werden, und nur wenige Firmen beherrschen noch den
fachgerechten Gehölzschnitt. Durch solche Maßnahmen
konnten wir uns in Bremen Tenever erlauben, wieder
Schnitthecken (Hainbuche, Liguster) zu pflanzen und
in den Eingangsbereichen und Vorgartenbereichen
gezielte einheimische und pflegeleichte Staudenpflanzungen
vorzunehmen.“ (ExpertIn )
„Mit welchen technischen Mitteln wird gepflegt? Man
sollte sich im Wohnungsbau in jedem Fall bei der Gestaltung
der Flächen an Maschinenbreiten orientieren,
um die Pflege zu erleichtern. Man kann das tun, ohne
große Abstriche bei der Gestaltung zu machen und
kann dann bei der Rasenpflege, je nach Kantenverlauf
und Baumstandorten, eine sehr viel effizientere Pflegeform
erzielen. Dadurch lässt sich eventuell eine fachlich
höher qualifizierte Pflege von Teilbereichen finanzieren.“
(ExpertIn 4)
3.3 Organisation der BauträgerInnen bei
der Pflege
Um die Organisation zu koordinieren, die Kosten zu mini-
mieren und die Qualität zu steigern, gibt es die Möglich-
keit, dass BauträgerInnen gemeinsam bestimmte Aufga-
ben auf den jeweiligen Entwicklungsflächen organisieren.
Neben dem koordinierten Freiraumkonzept, das in Wien
vom wohnfonds_wien inzwischen für einige Areale vorge-
geben wird, kann auch ein gemeinsames Pflegekonzept für