17.12.2012 Aufrufe

Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Gelder für den Freiraum s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Gesamtkalkulatio-<br />

nen der Bauprojekte enthalten und werden von den Ge-<br />

neralunternehmerInnen bzw. BauträgerInnen verwaltet.<br />

„Der Freiraum muss <strong>in</strong> der Konzeption der Siedlung und<br />

im Bewusstse<strong>in</strong> der Bauträger auftauchen, er muss geme<strong>in</strong>sam<br />

von den Architekten und Landschaftsarchitekten<br />

organisiert werden. Es muss dafür gesorgt werden,<br />

dass die Mittel auch tatsächlich zur Verfügung stehen<br />

und nicht durch Baukostenüberschreitungen aufgebraucht<br />

werden“. (ExpertIn 4)<br />

Bei den Bombadier Gründen <strong>in</strong> Wien ist e<strong>in</strong> neuer <strong>in</strong>nova-<br />

tiver Ansatz vorgesehen: die Gelder für den geme<strong>in</strong>sam<br />

zu entwickelnden Park sollen vorher rückgestellt werden,<br />

damit sie zum Zeitpunkt der Realisierung mit Sicherheit<br />

noch vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />

„Dies wäre als e<strong>in</strong> Modellprojekt anzusehen, bei dem<br />

getestet werden kann, ob dadurch die vorgesehenen<br />

Qualitäten realisiert werden können. Generell ersche<strong>in</strong>t<br />

es s<strong>in</strong>nvoll, dass das Budget von vornehere<strong>in</strong> reserviert<br />

wird. Derzeit hat man nie e<strong>in</strong>e Ahnung, was der Freiraum<br />

wirklich kostet, da alles vom Generalunternehmer<br />

verwaltet wird.“ (ExpertIn 1)<br />

Die Kosten für die Realisierung der <strong>Freiräume</strong> steigen <strong>in</strong><br />

Relation, je kle<strong>in</strong>er das Areal ist. Da die Wohndichte <strong>in</strong><br />

Wien zunimmt, ist zu erwarten, dass die zu gestaltenden<br />

Freiflächen eher kle<strong>in</strong>er werden oder auf Dächer und<br />

Tiefgaragenüberdachungen ausgelagert werden. Diese<br />

Spezialflächen verursachen bei der Entwicklung funktio-<br />

nierender Grünräume zusätzlich höhere Kosten.<br />

„Je kle<strong>in</strong>er das Areal ist desto höher s<strong>in</strong>d die Kosten<br />

für die Errichtung. Je mehr Rasenfläche ich habe, umso<br />

IV Damit es funktioniert<br />

niedriger. Bei kle<strong>in</strong>en Arealen liegt die Fläche häufig<br />

noch auf Tiefgaragen, teilweise <strong>in</strong> komplizierten Lagen,<br />

z. B. im Schatten etc. Da wird es teurer. Die Kosten<br />

steigern sich exponential, je kle<strong>in</strong>er die Fläche ist.“ (ExpertIn<br />

6)<br />

Beispiel für die Errichtungskosten e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Freifläche<br />

im 7. Bezirk, Wien Neubau 77 :<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

■<br />

Halböffentliche Freifläche mit Eigentumswohnungen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Innenhof<br />

Größe: 150 m 2<br />

Gesamtkosten: € 18.168,-, ohne Statik<br />

Kosten pro m 2 : € 121,-<br />

Art der Gestaltung: gepflasterte Grundfläche, 7 Edel-<br />

stahlbehälter, Verspannung, Bepflanzung<br />

F<strong>in</strong>anzierungsmodelle über städtebauliche Verträge s<strong>in</strong>d<br />

für öffentliche oder geme<strong>in</strong>schaftliche Freiflächen <strong>in</strong> Wien<br />

derzeit kaum zu realisieren. Es gibt nur e<strong>in</strong>zelne Versuche<br />

mit ppp-Modellen (Public-Private-Partnership), Infrastruk-<br />

ture<strong>in</strong>richtungen wie Parkanlagen zu f<strong>in</strong>anzieren, vgl. z. B.<br />

Mehrwert Simmer<strong>in</strong>g.<br />

In den meisten Projekten gibt es <strong>in</strong>dividuelle F<strong>in</strong>anzie-<br />

rungslösungen für bestimmte Vorhaben.<br />

„Der Spielplatz im Park und der Hartplatz wurden im<br />

Kabelwerk geme<strong>in</strong>sam f<strong>in</strong>anziert. Z. B. waren die<br />

Kosten für den Hartplatz € 160.000, das macht bei<br />

10 Bauplätzen € 16.000 pro Bauträger. Das ist so viel,<br />

wie normalerweise e<strong>in</strong> Spielgerät kostet. Das ist dann<br />

im Verhältnis wenig für jeden e<strong>in</strong>zelnen Bauträger.“<br />

(ExpertIn 1)<br />

77 mündlich Cordula Loidl-Reisch 11.2009<br />

<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!