Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung
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über e<strong>in</strong>en gleichzeitig e<strong>in</strong>zureichenden Freiflächengestal-<br />
tungsplan.<br />
Wien<br />
Auf Stadt bzw. Stadtquartiers- bzw. Stadtviertelebene<br />
existieren <strong>in</strong> Wien die planerischen Instrumente des<br />
städtebaulichen Wettbewerbs und des Masterplans.<br />
Die Grünkonzepte im Rahmen der städtebaulichen<br />
ExpertInnenverfahren und der Masterpläne haben bis-<br />
her meist nur e<strong>in</strong>e begleitende Funktion, wurden aber<br />
<strong>in</strong> den neueren Verfahren regelmäßig gefordert.<br />
Auf der Ebene des Baugebietes gibt es den Flächenwid-<br />
mungs- und Bebauungsplan, der aus dem städtebauli-<br />
chen Wettbewerb/ Masterplan hervorgeht. Im Rahmen<br />
des Flächenwidmungs- und Bebauungsplans gibt es<br />
e<strong>in</strong>zelne grünplanerische Festlegungsmöglichkeiten. E<strong>in</strong><br />
Gestaltungskonzept zum Grün- und Freiraum wird ab<br />
Bauklasse III, Bauhöhe 9 – 16 m gefordert.<br />
Für die e<strong>in</strong>zelnen Bauplätze existiert <strong>in</strong> Wien das Instru-<br />
ment des Bauträgerwettbewerbs. Hier ist der Flächenwid-<br />
mungs- und Bebauungsplan überwiegend bereits festge-<br />
legt.<br />
In den letzten Jahren gibt es vermehrt freiraumplanerische<br />
Beiträge <strong>in</strong> Form von Grünkonzepten zu den Bauträger-<br />
wettbewerben jener Projekte, die vom wohnfonds_wien<br />
gefördert werden. In den Föderbed<strong>in</strong>gungen des Wohn-<br />
fonds wird e<strong>in</strong> Freiflächenkonzept verlangt.<br />
„Auf Kosten des Wohnfonds wurden <strong>in</strong> der letzten Zeit<br />
Freiraumkonzepte für Gesamtareale vergeben, z. B. im<br />
IV Damit es funktioniert<br />
Projekt Wilhelmskaserne oder im Karrée St. Marx. Der<br />
städtebauliche Leitprojektant wird mit der Koord<strong>in</strong>ation<br />
beauftragt, daneben gibt es e<strong>in</strong>e Freiraumkoord<strong>in</strong>ation.“<br />
(ExpertIn 2)<br />
Des Weiteren gibt es bei e<strong>in</strong>zelnen Projekten e<strong>in</strong>e freiwil-<br />
lige Bauträgerkoord<strong>in</strong>ation, z. B. bei der städtebaulichen<br />
Entwicklung <strong>in</strong> der Erzherzog-Karl-Gasse. Ziel ist es, die<br />
Abwicklung des Projektes <strong>in</strong> monatlichen Treffen aufe<strong>in</strong>-<br />
ander abzustimmen. Die Koord<strong>in</strong>ation betrifft auch den<br />
Freiraum; sie wurde von e<strong>in</strong>er Freiraumplaner<strong>in</strong> über-<br />
nommen.<br />
E<strong>in</strong>schätzung<br />
Wesentlich ersche<strong>in</strong>t, dass entsprechende Fachkompe-<br />
tenz der Landschaftsarchitektur <strong>in</strong> die Wettbewerbe und<br />
Planverfahren frühzeitig e<strong>in</strong>gebunden wird.<br />
„Ich war mit als Fachpreisrichter<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Jury, um den<br />
besten städtebaulichen Entwurf zu küren, und ich konnte<br />
die Freiraumvorgaben für den Wettbewerb formulieren<br />
(Hannover-Kronsberg). Das war sehr gut, da ich sehr<br />
genau re<strong>in</strong>schreiben konnte, was das Konzept erfüllen<br />
muss: private <strong>Freiräume</strong>, Abstufung privat – öffentlich<br />
etc., das war e<strong>in</strong>e super Voraussetzung für die nachfolgenden<br />
Planungen und die Umsetzung.“ (ExpertIn )<br />
Mit der Entwicklung der städtebaulichen Konstellation<br />
werden auch die <strong>Freiräume</strong> und damit ihr möglicher sozi-<br />
aler Gebrauchswert festgelegt. Gebäudestellung, Dichte,<br />
Erschließung, Stellplätze etc. s<strong>in</strong>d hier von entscheidender<br />
Bedeutung für die Grundstruktur der <strong>Freiräume</strong>. Mit dieser<br />
Grundstruktur wird das Potential für e<strong>in</strong>e sozialräumliche<br />
Qualität gelegt, und entsprechende Ausgangssituationen,<br />
<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />
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