Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung
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0 Kurzfassung<br />
diesen vier Themenschwerpunkten entsprechende Vor-<br />
gaben im Planungsablauf festzulegen.<br />
Bereits <strong>in</strong> den Wettbewerben zur städtebaulichen Entwick-<br />
lung neuer Siedlungsteile werden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
vorgegeben, die dann <strong>in</strong> der Detailebene zu e<strong>in</strong>er für die<br />
BewohnerInnen nutzbaren Organisation und Ausführung<br />
der <strong>Freiräume</strong> führen können.<br />
Das Zusammenspiel der Planungsebenen sowie die<br />
übersichtliche Verankerung im Planungsrecht und <strong>in</strong> den<br />
jeweiligen Plänen haben hierbei e<strong>in</strong>e besondere Bedeu-<br />
tung. An den Städten L<strong>in</strong>z, Zürich, München und Wien<br />
wird beispielhaft aufgezeigt, wie und wo Verankerungen<br />
im Planungsrecht möglich s<strong>in</strong>d. Neben den rechtlichen<br />
Verankerungen s<strong>in</strong>d Rahmenrichtl<strong>in</strong>ien, Gestaltungshand-<br />
bücher oder ähnliche Vorgaben von Seiten der jeweiligen<br />
Städte hilfreiche Ergänzungen, um Qualitätsvorstellungen<br />
zu formulieren und zu transportieren.<br />
Die Kontrolle der Umsetzung durch entsprechende Fach-<br />
leute der Städte fördert die Qualitätssicherung. E<strong>in</strong>e dif-<br />
ferenzierte Ausschreibung der gewünschten Leistungen<br />
trägt hier zu e<strong>in</strong>er enormen Qualitätsverbesserung bei.<br />
Je nach Rechtslage s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Städten Europas unter-<br />
schiedliche F<strong>in</strong>anzierungsmodelle möglich. In Großstäd-<br />
ten wie Zürich, Kopenhagen oder Malmö werden von den<br />
InvestorInnen Beiträge zur F<strong>in</strong>anzierung bzw. teilweise<br />
die gesamte F<strong>in</strong>anzierung der Infratrukture<strong>in</strong>richtungen<br />
wie Straßen, Schulen, öffentliche Grünflächen, K<strong>in</strong>dergär-<br />
ten erwartet. Wien fördert den Wohnbau über den wohn-<br />
fonds_wien und kann hier gewisse Qualitätsvorgaben<br />
10<br />
<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />
bzw. die Koord<strong>in</strong>ation bei der Errichtung – z. B. bei der<br />
Errichtung von geme<strong>in</strong>samen Spielplätzen – vorgeben.<br />
Die fachlich qualifizierte Begleitung des Planungsprozes-<br />
ses von der städtebaulichen Entwicklungsebene bis h<strong>in</strong><br />
zur Umsetzung trägt zur Steigerung der Gesamtqualität<br />
der Bauvorhaben und der <strong>Freiräume</strong> bei. Im Planungs-<br />
prozess kann speziell auf die Planung und Realisierung<br />
von <strong>Freiräume</strong>n mit hohem sozialen Gebrauchswert ge-<br />
achtet werden. Kooperative Planungsverfahren, wie sie<br />
derzeit auch <strong>in</strong> der Seestadt Aspern <strong>in</strong> Wien ausprobiert<br />
werden, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Möglichkeit, Qualitäten geme<strong>in</strong>sam zu<br />
entwickeln und von Planungsebene zu Planungsebene zu<br />
vertiefen. Wichtig ist, dass solche Verfahren nicht nur <strong>in</strong><br />
speziellen E<strong>in</strong>zelfällen angewandt werden, sondern <strong>in</strong> den<br />
Planungsalltag auch bei kle<strong>in</strong>eren Projekten E<strong>in</strong>gang f<strong>in</strong>-<br />
den.<br />
Pflege<br />
E<strong>in</strong> weiterer Aspekt, den es von Beg<strong>in</strong>n an mit zu berück-<br />
sichtigen gilt, ist die Organisation und Qualität der Pflege<br />
der <strong>Freiräume</strong>. Spätestens im Rahmen der Projektent-<br />
wicklung auf Bauplatzebene ist die Pflege mit zu beden-<br />
ken. Pflegeverträge mit differenzierten Leistungsbeschrei-<br />
bungen, die den erwarteten Qualitätszustand der Flächen<br />
vorgeben, und e<strong>in</strong>e Pflege durch Fachleute fördern die<br />
Zufriedenheit der BewohnerInnen und der BauträgerIn-<br />
nen. Sie m<strong>in</strong>dern außerdem die Fluktuation der Bewohne-<br />
rInnen, wie e<strong>in</strong> Beispiel <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen zeigen konnte.