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Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

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Die rechtliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Verankerung der grü-<br />

nen Aspekte wird <strong>in</strong> den Städten sehr unterschiedlich<br />

gehandhabt.<br />

In Zürich, Kopenhagen, Malmö und L<strong>in</strong>z z. B. gibt es<br />

teilweise sehr ausgefeilte Strategien und Zielvorstel-<br />

lungen wie das „Grünbuch Zürich“ oder <strong>in</strong> Malmö die<br />

konkreten „Programme“ für e<strong>in</strong>zelne Entwicklungs-<br />

gebiete wie den neuen Stadtteil Bo01 am Hafen. Die-<br />

se konkreten Strategien und Zielvorstellungen werden<br />

überwiegend <strong>in</strong> begleitenden Fachplänen auf verschie-<br />

denen Entwicklungsebenen dargestellt bzw. <strong>in</strong> die Ent-<br />

wicklungsprogramme <strong>in</strong>tegriert.<br />

Die Anforderungen werden <strong>in</strong> den meisten Städten<br />

von Maßstabsebene zu Maßstabsebene vertieft. Die<br />

Planwerke s<strong>in</strong>d nicht immer auf allen Ebenen recht-<br />

lich festgelegt, sie werden aber meist am Ende für alle<br />

verb<strong>in</strong>dlich, wenn alle Aspekte im Bebauungsplan ver-<br />

ankert s<strong>in</strong>d. Das ist beispielsweise <strong>in</strong> München, L<strong>in</strong>z,<br />

Kopenhagen oder Malmö der Fall.<br />

„Zu begleitenden Instrumenten, die die Argumentation<br />

unterstützen und die Dichtediskussion bee<strong>in</strong>flussen,<br />

gehört <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Städten die Berechnung e<strong>in</strong>es Grünflächenfaktors<br />

(Malmö) bzw. des Durchgrünungsgrades<br />

(L<strong>in</strong>z) für die Bauplätze. In Malmö wird z. B. e<strong>in</strong> Grünflächenfaktor<br />

von 0,45 – 0,5 (0,5 = 50 % Grünanteil)<br />

als Vorgabe im Bebauungsplan verankert, um damit e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>imum an Grünraum zu garantieren“. (Quelle: Ru-<br />

land, 2007, S. 6)<br />

In Berl<strong>in</strong> hat sich die Festlegung e<strong>in</strong>es grundstücksbezo-<br />

genen Biotopflächenfaktors, BFF, bei allen Bauvorhaben<br />

IV Damit es funktioniert<br />

als Richtschnur für ökologische Maßnahmen und zur Ver-<br />

wirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Land-<br />

schaftspflege bewährt. 7<br />

Für wohnungsbezogenes, wohngebietsbezogenes und<br />

stadtteilbezogenes Grün und für Sportflächen gibt es<br />

<strong>in</strong> vielen Städten e<strong>in</strong>e Zusammenstellung von Bedarfs-<br />

zahlen. Zürich hat z. B. <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grünbuch 8 m 2 zu<br />

Fuß erreichbaren öffentlichen Freiraum als Richtgröße<br />

für Wohnnutzung und 5 m 2 für arbeitsplatzbezogenes<br />

Grün festgeschrieben. In Berl<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d 6 m 2 wohnungs-<br />

nahe Freifläche pro E<strong>in</strong>wohnerIn vorgesehen. Wien<br />

legt im STEP 05 ,5 m2 für wohnungsbezogene Grünflächen,<br />

3,0 – 5,0 m2 für wohnungsgebietsbezogene<br />

Freiflächen, urbane Park-, Spiel- und Freiflächen und<br />

8,0 m2 für stadtteilbezogene Grünflächen fest.<br />

Diese Zahlen s<strong>in</strong>d vor allem e<strong>in</strong>e Grundlage für die<br />

Diskussion mit den InvestorInnen, sie werden etwa <strong>in</strong><br />

Malmö und Zürich überwiegend erreicht. Nach den Erfahrungen<br />

aus Zürich ist es wichtig, <strong>in</strong> den Verhandlungen<br />

zunächst die Quantität zu sichern, damit <strong>in</strong> Folge<br />

über die Qualitäten diskutiert werden kann.<br />

7 vgl.http://www.stadtentwicklung.berl<strong>in</strong>.de/umwelt/landschafts<br />

planung/bff/de/recht.shtml, Stand: 11-2009<br />

<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />

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