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Freiräume in Wohnquartieren - Wohnbauforschung

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III Qualität im Freiraum von <strong>Wohnquartieren</strong> – H<strong>in</strong>tergründe<br />

3 Erlebnisqualitäten<br />

3.1 Ästhetisches Erleben –<br />

Gestalterische Qualität<br />

Gestalterische Qualität und ästhetisches Erleben haben<br />

für die <strong>Freiräume</strong> im Geschosswohnungsbau immer e<strong>in</strong>e<br />

Bedeutung gehabt. Für das „Wohlfühlen“ <strong>in</strong> der Wohnum-<br />

gebung, die „Behaglichkeit“ oder „Beschaulichkeit“, wie<br />

Taut und Wagner es <strong>in</strong> den 1920er Jahren formulieren,<br />

s<strong>in</strong>d u. a. die Strukturen, die Gestaltung, die Ausstattung,<br />

die Farben und Formen und die E<strong>in</strong>zelelemente im Frei-<br />

raum ausschlaggebend.<br />

„Raum f<strong>in</strong>det se<strong>in</strong>e Legitimation nicht ausschließlich <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Funktionalität, sondern auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Schönheit<br />

und Erlebbarkeit. Der alle<strong>in</strong>ige Anspruch der Problemlösung<br />

und die vollständige Erfüllung von Vorgaben<br />

reichen nicht aus. Vielmehr muss es darum gehen, dem<br />

Ort se<strong>in</strong>e Bedeutung zu geben.“ (Quelle: Tedder/ Timmermans,<br />

1994. In: Detzlhofer et. al., 1994, S. 2)<br />

Soll im Wohnumfeld e<strong>in</strong>e ästhetische Erlebniswirksam-<br />

keit erreicht werden, s<strong>in</strong>d die räumliche Gliederung und<br />

Organisation von großer Bedeutung. Hierzu gehört die<br />

Koord<strong>in</strong>ation der nutzungsbed<strong>in</strong>gten Organisationsan-<br />

forderungen mit den ästhetischen Komponenten. 55<br />

Der Freiraum sollte als eigenständiger, bewusst gestal-<br />

teter Teil der Siedlung erlebbar se<strong>in</strong>. Die Vegetation<br />

spielt <strong>in</strong> diesem Zusammenhang als Gestaltungsele-<br />

ment e<strong>in</strong>e wichtige Rolle. 56<br />

55 vgl. hierzu auch die Forderungen von Kellner et. al., 1986, S. 121<br />

zur räumlichen Gliederung von Parkanlagen.<br />

56 vgl. Detzlhofer et al., 1994, S. 2<br />

100<br />

<strong>Freiräume</strong> <strong>in</strong> <strong>Wohnquartieren</strong><br />

Die s<strong>in</strong>nlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten im Wohn-<br />

umfeld können u. a. durch folgende Aspekte verbessert<br />

werden: durch die Gestaltung mit Raumtiefen, Beto-<br />

nung des Vorder- und H<strong>in</strong>tergrundes, durch Hell- und<br />

Dunkeleffekte oder Farben. Bei Untersuchungen <strong>in</strong><br />

<strong>Wohnquartieren</strong> – z. B. <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z-Puchheim – wurde am<br />

häufigsten der mangelhafte Zustand der E<strong>in</strong>gänge der<br />

Wohnblöcke, der Spielplätze, der Parkplätze und der<br />

Bepflanzung festgestellt. 57<br />

Die Beziehung zwischen der baulichen Struktur, der An-<br />

ordnung und Proportion der Bauten und dem Freiraum:<br />

zwischen Innen und Außen, haben e<strong>in</strong>e besondere Be-<br />

deutung für die optischen Qualitäten e<strong>in</strong>er Wohnhaus-<br />

anlage und tragen zusätzlich zum Sicherheitsgefühl <strong>in</strong>-<br />

nerhalb der Anlage bei. 58<br />

Qualitätsanforderungen zum ästhetischen Erleben und<br />

den gestalterischen Qualitäten der <strong>Freiräume</strong>:<br />

Die ästhetische und gestalterische Qualität der Wohn-<br />

umgebung entwickelt sich aus der Gesamtidee, die die<br />

Anlage prägt. Hierzu gehören u. a. abwechslungsreiche<br />

Raumabfolgen, e<strong>in</strong>e spannende Abfolge von Schwellen-<br />

bereichen, Ereignisräumen, Ruheräumen, der Informati-<br />

onsgehalt der Gestaltung z. B. <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Orien-<br />

tierung, der Charakter und die Stimmung, die durch die<br />

Gesamtidee und die E<strong>in</strong>zelelemente entstehen, sowie die<br />

klare Erkennbarkeit und Überschaubarkeit der Gesamt-<br />

struktur und der Details.<br />

57 vgl. Richter, 1997, S. 79 ff.<br />

58 vgl. Lac<strong>in</strong>a, 1998, S. 22

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