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Todesfall. - Bitterfelder Spatz

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die einzige Gewissheit,<br />

die uns Menschen<br />

im Laufe<br />

eines Lebens erwartet, ist der Tod. Dennoch<br />

spielt er in unserem Alltag keine besondere<br />

Rolle. Im Gegenteil: Der Tod ist eines der<br />

letzten Tabuthemen unserer Zeit.<br />

Die meisten Menschen sterben nicht mehr in<br />

ihren eigenen vier Wänden. Sie scheiden<br />

zumeist in Krankenhäusern oder Pflegeheimen<br />

aus dem Leben. Sie hinterlassen nahe<br />

Angehörige, die mit Trauer und Schmerz zu<br />

kämpfen und sich zugleich um eine ganze<br />

Reihe von Fragen zu kümmern haben.<br />

Welche Papiere werden benötigt? Wer ist zu<br />

informieren? Wie soll die Trauerfeier gestaltet<br />

werden? Hinzu kommt eine nicht zu unterschätzende<br />

finanzielle Belastung für die<br />

Angehörigen. Eine Beerdigung kostet in<br />

Deutschland im Durchschnitt 6 000 Euro.<br />

Unser ,,Wegweiser in schweren Stunden“ soll<br />

Ihnen die Orientierung bieten, die notwendig<br />

Impressum:<br />

Verantwortlich für Anzeigen<br />

Redaktion und Vertrieb:<br />

<strong>Bitterfelder</strong> <strong>Spatz</strong> Verlag<br />

GmbH,<br />

OT Bitterfeld<br />

Schleswiger Straße 2<br />

06749 Bitterfeld-Wolfen<br />

Auflage:<br />

10.000 Exemplare<br />

Satz:<br />

Das Setzei in Wittenberg GmbH<br />

Coswiger Straße 30<br />

06886 Lutherstadt Wittenberg<br />

Druck:<br />

Druckhaus Schütze GmbH<br />

Fiete-Schulze-Straße 13a<br />

06116 Halle (Saale)<br />

ist, um einen Abschied in Würde ohne Überforderung<br />

zu ermöglichen.<br />

Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie die<br />

wichtigsten Ansprechpartner im <strong>Todesfall</strong>,<br />

eine Übersicht der Friedhöfe der Region, Antworten<br />

auf wesentliche Rechtsfragen und eine<br />

Checkliste.<br />

Wir möchten Sie hiermit einladen, sich frühzeitig<br />

mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen.<br />

Wolfgang Amadeus Mozart schrieb vier Jahre<br />

vor seinem Tod an seinen Vater: "Ich lege<br />

mich nie zu Bette ohne zu bedenken, dass ich<br />

vielleicht den anderen Tag nicht mehr sein<br />

werde. Und es wird wohl kein Mensch von<br />

allen die mich kennen sagen können, dass ich<br />

im Umgang mürrisch oder traurig wäre. . ."<br />

Geschäftsstellenleiter<br />

<strong>Bitterfelder</strong> <strong>Spatz</strong><br />

Verteilung:<br />

kostenlos an Inserenten, Ämter,<br />

Alten- und Pflegeheime, Rathäuser,<br />

<strong>Bitterfelder</strong> <strong>Spatz</strong> Geschäftsstelle,<br />

Krankenhäuser,<br />

Hospize, Kirchen und Friedhöfe<br />

in Bitterfeld-Wolfen, Delitzsch,<br />

Gräfenhainichen und Umgebung.<br />

Erscheinungstermin:<br />

November 2010<br />

3


4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial .......................................................Seite 3<br />

Inhaltsverzeichnis ...................................... Seite 4<br />

Pflichten im <strong>Todesfall</strong> ........................... Seiten 6/8<br />

Was kostet eine Beerdigung ... Seiten 10/12/14/15<br />

<strong>Todesfall</strong> – Die ersten drei Tage ........Seiten 16/17<br />

Friedhöfe der Region ........................ Seiten 18/19<br />

Branchenverzeichnis<br />

Bestattungsunternehmen<br />

Anhalt-Bestattungen Bobbau ..................Seite 5/31<br />

Antea Bestattungen GmbH …………......... Seite 2<br />

Bestattungshaus Hans von Holdt ………… Seite 2<br />

Bestattungshaus Temme ............................ Seite 11<br />

Bestattungshaus Wolf .................................. Seite 7<br />

Bestattungsinstitut Leßmann ..................... Seite 13<br />

Bestattungshaus Wernicke ........................ Seite 2<br />

Klaus-Dieter Bothur Bestattungen .............. Seite 7<br />

Lohan Bestattungen GbR ............................ Seite 7<br />

Rudolf Nawroth Bestattungen ..................... Seite 7<br />

Schröter Bestattungen ................................. Seite 9<br />

Gaststätten<br />

Hotel „Deutsches Haus“ Wolfen ............... Seite 13<br />

Musikhotel „Goldener <strong>Spatz</strong> ..................... Seite 31<br />

Restaurant „Hallesches Tor“ ..................... Seite 13<br />

Vereinsgaststätte „Vergißmeinnicht“ ........ Seite 13<br />

Villa am Bernsteinsee ................................ Seite 13<br />

Rechtsanwälte<br />

Kanzlei Jürges/Knop/Stiller ...................... Seite 27<br />

Rechtsanwalt Burkhard Schulenberg ........ Seite 25<br />

Rechtsanwaltskanzlei Dr.Dr. Gueinzius .... Seite 25<br />

Rechtsanwälte Heit & Kollegen ................ Seite 23<br />

Patientenverfügung ........................... Seiten 20/21<br />

Vererben & Erben ............................. Seiten 22/24<br />

Dem Erbe auf der Spur ..................... Seiten 26/28<br />

Checkliste ................................................. Seite 30<br />

Bestattungs-Vorsorge ............................... Seite 32<br />

Grabpflege ................................................ Seite 34<br />

Rechtsanwalt Olaf Behr ............................ Seite 29<br />

Rechtsanwälte Götschel & Lütke .............. Seite 25<br />

Rechtsanwaltskanzlei Daniel Trautwein ... Seite 27<br />

Wolpert & Wiegand Rechtsanwälte .......... Seite 29<br />

Trauerfloristik<br />

Blumenoase Wolfen .................................. Seite 11<br />

Blumiges für jeden Anlass .......................... Seite 9<br />

Flower-Power .............................................. Seite 9<br />

Steinmetze<br />

Hecht-Naturstein GmbH ............................. Seite 5<br />

Steinmetzbetrieb Freitag ............................. Seite 5<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

Allianz Hauptvertretung Heike Petrich ..... Seite 33<br />

<strong>Bitterfelder</strong> <strong>Spatz</strong> Verlag GmbH ............... Seite 35<br />

Bäckerei Burchert ..................................... Seite 11<br />

Dienstleistungsbetrieb Küster/Maklerkontor Bitterfeld-Köthen<br />

GmbH ............................... Seite 36<br />

Hospiz Wolfen e.V ..................................... Seite 5<br />

Juwel Concepts ......................................... Seite 11<br />

Wolfener Dienstleister ................................ Seite 5


6<br />

<strong>Todesfall</strong>. Hinterbliebene müssen<br />

sich nach dem Tod eines Menschen mit einigen rechtlichen<br />

Pflichten rund um die Bestattung auseinandersetzen.<br />

Anzeigepflicht:<br />

Die ersten Aufgaben sind das Verständigen<br />

der Angehörigen und Freunde und, beim<br />

Tod zu Hause, eines Arztes.<br />

Dieser muss den Tod feststellen und den<br />

Totenschein ausfüllen. Danach sollten die<br />

Angehörigen nichts übereilen. Erst nach 36<br />

Stunden muss der Verstorbene zum Friedhof<br />

oder in eine Klimazelle überführt worden<br />

sein.<br />

Foto: CARTAGENA - Fotolia<br />

Standesamt informieren:<br />

Spätestens am dritten auf den Tod folgenden<br />

Werktag muss das zuständige Standesamt<br />

informiert werden. Die Angaben über<br />

den <strong>Todesfall</strong> werden von dem Standesbeamten<br />

in das Sterberegister eingetragen.<br />

Gibt es Anhaltspunkte beispielsweise für<br />

einen gewaltsamen Tod oder wird der<br />

Leichnam eines Unbekannten gefunden,<br />

müssen Polizei und zuständiges Ordnungsamt<br />

die Staatsanwaltschaft anrufen.<br />

Versicherungen:<br />

Der jeweilige Versicherer des Verstorbenen<br />

sollte über den <strong>Todesfall</strong> informiert werden.<br />

Das gilt auch für die Kfz-Versicherung. Wer<br />

weiterhin den Wagen des Verstorbenen nutzen<br />

möchte, muss den Wagen bei der Zulassungsstelle<br />

ummelden und somit den Kfz-<br />

Versicherer informieren. Ansonsten muss<br />

das Auto des Toten stillgelegt werden.<br />

Sobald der Versicherer davon in Kenntnis<br />

gesetzt wird, werden die bereits bezahlten<br />

Beiträge rückerstattet.<br />

Sachversicherungen:<br />

Die Versicherung sollte zwar so schnell wie<br />

möglich von dem <strong>Todesfall</strong> erfahren, aber<br />

nicht gleich gekündigt werden. Ansonsten<br />

erlischt der bestehende Versicherungsschutz<br />

beispielsweise für das Wohngebäude<br />

oder die Haftpflichtversicherung des in der<br />

Regel mit versicherten Ehepartners.


8<br />

<strong>Todesfall</strong>. Hinterbliebene müssen<br />

sich nach dem Tod eines Menschen mit einigen rechtlichen<br />

Pflichten rund um die Bestattung auseinandersetzen.<br />

Bestattungspflicht:<br />

Über die Bestattungspflicht ist geregelt, wer<br />

für die Fürsorge des Menschen vom Tod bis<br />

zur Bestattung verantwortlich ist. Das<br />

schließt ein, die Bestattungsfeier zu organisieren,<br />

den Grabstein auszuwählen sowie<br />

das Grab zu gestalten und zu pflegen.<br />

Die Totenfürsorge haben in der Regel der<br />

Ehegatte, volljährige Kinder, Geschwister<br />

oder die Eltern. Manchmal legen Menschen<br />

auch vor ihrem Tod fest, wer für sie die<br />

Totenfürsorge tragen soll.<br />

Dieser Wille ist für die Hinterbliebenen bindend.<br />

Ganz wichtig: In Deutschland müssen<br />

Verstorbene oder deren Asche bestattet werden.<br />

Die Kosten einer Bestattung muss der<br />

Erbe tragen - der nicht immer mit dem<br />

Bestattungspflichtigen identisch sein muss.<br />

Bestattungsfrist:<br />

Bestattungsgesetze sind Ländersache. In<br />

den Bundesländern gelten verschiedene Bestattungsfristen:<br />

zwischen 4 und 14 Tagen<br />

nach dem Tod. Für Urnen gibt es in einigen<br />

Bundesländern längere Fristen. Hat der<br />

Tote zu Lebzeiten klar gesagt, wie er beigesetzt<br />

werden möchte, müssen sich seine Angehörigen<br />

daran halten.<br />

Auf jeden Fall muss der Wunsch des Verstorbenen<br />

bezüglich einer Erd- oder Feuerbestattung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Friedhofspflicht:<br />

Urnen dürfen in Deutschland nur auf Friedhöfen<br />

bestattet werden. Als Friedhöfe gelten<br />

auch Bestattungswälder wie Friedwälder<br />

oder Ruheforste, in denen Baumbe-<br />

stattungen durchgeführt werden. Einzige<br />

legale Ausnahme von der Friedhofspflicht<br />

ist die Seebestattung - hier wird die Urne im<br />

Meer versenkt.<br />

Eine Erdbestattung muss in einem Sarg<br />

durchgeführt werden. Bei der Grabgestaltung<br />

müssen sich die Angehörigen an die<br />

Friedhofsregeln halten.<br />

Foto: CARTAGENA - Fotolia


10<br />

Was kostet eine<br />

Beerdigung?<br />

Ein gutes Bestattungsunternehmen ist verlässlich und Sie<br />

erhalten taktvolle Hilfe schon in der ersten Trauerphase.<br />

In Deutschland ist (fast) alles gesetzlich<br />

geregelt, auch der Umgang mit dem Tod.<br />

Ein Arzt (oder das Krankenhaus) stellt den<br />

Totenschein aus. Wenn nicht schon vorher<br />

alles festgelegt wurde, ist nun ein Bestatter<br />

zur Stelle, der nicht nur alles im Zusammenhang<br />

mit der Beisetzung regelt,<br />

sondern auch viele Formalitäten erledigt.<br />

Ein gutes Bestattungsunternehmen ist verlässlich<br />

und taktvoll schon in der ersten<br />

Trauerphase.<br />

Für die Familienangehörigen bleibt noch<br />

genug zu entscheiden. Wer muss benachrichtigt<br />

werden, Karten, Familienanzeigen,<br />

Trauerbriefe sind zu entwerfen und zu verschicken.<br />

Auch dabei wird der beauftragte<br />

Bestatter helfen. Wichtig ist für die Hinterbliebenen,<br />

die Trauerzeit aktiv zu gestalten.<br />

Professionelle Helfer und die Bestattungsunternehmen<br />

bieten Trauerbegleitung nicht<br />

nur für das Organisatorische an. In liebevoll<br />

eingerichteten Häusern und „Stillen Räumen“<br />

kann Trauer gelebt werden. Der Preis<br />

für die Dienstleistungen des Bestatters kann<br />

enorm schwanken. Ein Vergleich ist immer<br />

empfehlenswert. Nachdem das Sterbegeld<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung 2004<br />

abgeschafft wurde, ist nun jeder selbst für<br />

den letzten Abschied verantwortlich. Dazu<br />

sollte gehören, dass zu Lebzeiten entschieden<br />

wird, wie die Bestattung vorgenommen<br />

werden soll. Denn sie bestimmt im Wesentlichen<br />

die Höhe der Kosten im <strong>Todesfall</strong>. So<br />

können die Kosten allein für den Bestatter<br />

je nach Aufwand und Umfang der Leistungen<br />

zwischen 1000 und 6000 Euro schwanken.<br />

Das entspricht in aller Regel rund<br />

einem Drittel aller mit der Beerdigung verbundenen<br />

Gesamtkosten.<br />

Es ist zu empfehlen, sich schon im Vorfeld<br />

im Gespräch mit einem Bestatter über Art<br />

und Umfang der Bestattung ausführlich zu<br />

informieren. Deutlich artikulierte Wünsche<br />

bei der Auftragserteilung verhindern Missverständnisse<br />

und bewahren vor Fehleinschätzungen.<br />

Der Bestatter ist auch immer ein Anbieter<br />

von Dienstleistungen, deren Umfang am<br />

Ende der Kunde bestimmen sollte. Wer hier<br />

Orientierung benötigt, sollte nahe Verwandte<br />

oder enge Freunde in die Entscheidungsfindung<br />

einbeziehen. Besuchen Sie ruhig<br />

mehrere Bestattungshäuser und notieren sie<br />

sich die Preise und ihre individuellen Einschätzungen<br />

im Umgang mit Ihren Wünschen<br />

und lassen Sie sich Wäsche, Urnen<br />

und Särge zeigen.


12<br />

Was kostet eine<br />

Beerdigung?<br />

Ein gutes Bestattungsunternehmen ist verlässlich und Sie<br />

erhalten taktvolle Hilfe schon in der ersten Trauerphase.<br />

Ganz wenige Betriebe verweigern auch<br />

heute noch konkrete Preisauskünfte. Auf<br />

eine wage Aussage sollten Sie sich aber<br />

nicht einlassen, denn die Bestattungsunternehmen<br />

sind zur Preisangabe verpflichtet.<br />

Ebenso ist Vorsicht bei der Angabe von<br />

Pauschalpreisen wie beispielsweise 2 700<br />

bis 3 500 Euro geboten. Denn häufig fehlen<br />

elementare Kosten wie die Überführung,<br />

das Ankleiden, die Ausstattung des Sarges<br />

mit Kissen und Decke oder die Aufbahrung<br />

in der Friedhofskapelle oder in der Trauerhalle<br />

des Bestatters.<br />

Häufig sind auch die Organisation der Trauerfeier<br />

oder die Gestaltung der Trauerbriefe<br />

nicht im Preis enthalten. Wer einzelne Leistungen<br />

wünscht, sollte dies klar und möglichst<br />

schriftlich vereinbaren und sich ein<br />

verbindliches Angebot aushändigen lassen.<br />

Häufig bieten Bestattungsinstitute Paketpreise<br />

an, die in der Summe preiswerter<br />

sind, als die einzelnen Posten. Doch damit<br />

sind häufig auch Ausgaben verbunden, die<br />

eigentlich ungewollt sind oder zumindest<br />

nicht vorgesehen waren. Nicht ganz ausgeschlossen<br />

ist, dass für nicht vereinbarte<br />

Zusatzleistungen dann saftige Aufschläge<br />

verlangt werden.<br />

Preise für<br />

Bestattungen<br />

Sarg, Kiefer massiv............400-1000 Euro<br />

Sarg, Edelholz massiv......1000-3500 Euro<br />

Urne, Edelmetall<br />

oder Design..........................120-500 Euro<br />

Urne, einfach.........................50-100 Euro<br />

Kissen, Decken, Polster.........60-150 Euro<br />

Totenbekleidung....................50-125 Euro<br />

Ankleiden und Einsargen.......80-150 Euro<br />

Überführung, innerorts..........60-200 Euro<br />

Preise je Kilometer.......................1-2 Euro<br />

Aufbahrung,<br />

Trauerhallengestaltung..........60-250 Euro<br />

Trauer- und<br />

Danksagungsanzeigen...........70-500 Euro<br />

30 Trauerbriefe ohne Porto....50-150 Euro<br />

Allg. Verwaltungskosten........30-220 Euro<br />

Trauerfloristik ..........................ab 50 Euro<br />

Grabsteine ..............................ab 400 Euro<br />

Grabkreuz..............................35-100 Euro<br />

(Quelle: Stiftung Warentest, W. Ruland, H. Lohan)


14<br />

Was kostet eine<br />

Beerdigung?<br />

Ein gutes Bestattungsunternehmen ist verlässlich und Sie<br />

erhalten taktvolle Hilfe schon in der ersten Trauerphase.<br />

Körper für die Wissenschaft<br />

Eine Körperspende muss zu Lebzeiten mit<br />

einem Vertrag eines entsprechenden Institutes<br />

festgelegt werden. Die Universität Innsbruck<br />

hat eine Liste zusammengestellt, in der die<br />

Universitäten aufgeführt sind, die Körperspenden<br />

annehmen. Mit einer Körperspende<br />

wird die Wissenschaft gefördert, Medizinstudenten<br />

in ihrer Ausbildung unterstützt und die<br />

Angehörigen finanziell entlastet. In aller<br />

Regel kommen die anatomischen Institute für<br />

die Bestattungen auf den Universitätsfriedhöfen<br />

in vollem Umfang auf. Allerdings ist der<br />

Zeitpunkt der Beisetzung dann ungewiss,<br />

denn die medizinischen Untersuchungen ziehen<br />

sich meist über einen längeren Zeitpunkt<br />

hin.<br />

Zwang zur Beerdigung<br />

Wer in Deutschland aus dem Leben scheidet,<br />

wird meist auf einem Friedhof bestattet. Der<br />

Gesetzgeber hat einen Friedhofszwang für<br />

Särge und Asche-Urnen erlassen.<br />

Doch keine Regel ohne Ausnahme: So sind<br />

Beisetzungen auch auf privaten Bestattungsplätzen<br />

(Friedwälder ect.) oder in Kirchen für<br />

Personen aus Adelsgeschlechtern oder Klöstern<br />

sowie Seebestattungen möglich. Die<br />

damit verbundenen Kosten oder die Vorgaben<br />

für die Gestaltung von Grabanlagen können<br />

von Friedhof zu Friedhof stark variieren. Die<br />

Vorgaben sind in den Friedhofs- und Gebührenordnungen<br />

der Kommunen beziehungsweise<br />

von den privaten Betreibern von Bestattungsplätzen<br />

geregelt.<br />

Nur das Nötigste<br />

Die individualisierte Gesellschaft, das Auseinanderbrechen<br />

der Familienstrukturen bringen<br />

ein neues Phänomen hervor: den einsamen<br />

Tod. Vor allem in Städten kommt es immer<br />

häufiger vor, dass ein Mensch aus dem Leben<br />

scheidet, ohne dass sich Angehörige, Freunde<br />

oder Nachbarn davon Kenntnis erlangen. Was<br />

folgt sind Zwangsbeisetzungen. Im Bürgerlichen<br />

Gesetzbuch, Paragraph 1968 ist geregelt,<br />

welche Angehörigen für die Kosten der<br />

Bestattung aufzukommen haben. Weigern<br />

diese sich oder sind sie zur Zahlung finanziell<br />

nicht in der Lage, wird das Sozialamt tätig.<br />

Das Sozialamt vollzieht dann die Beerdigung<br />

in der günstigsten Variante. Es ist meistens<br />

eine anonyme Urnenbestattung. Doch sie ist<br />

nicht zwingend vorgeschrieben.<br />

Hat der Verstorbene zu Lebzeiten ausdrücklich<br />

eine Erdbestattung gewünscht, kann sich<br />

das Sozialamt nicht ohne weiteres über diesen<br />

letzten Willen hinweg setzen. Außerdem ist es<br />

möglich, dass Angehörige, die sich eine Beerdigung<br />

nicht leisten können, über das Sozialamt<br />

eine Kostenerstattung auf Antrag erhalten.


Was kostet eine<br />

Beerdigung?<br />

Ein gutes Bestattungsunternehmen ist verlässlich und Sie<br />

erhalten taktvolle Hilfe schon in der ersten Trauerphase.<br />

Gesamtkosten im Trauerfall<br />

Bestatter<br />

Floristen<br />

Steinmetz<br />

Kirche/<br />

Trauerredner<br />

Friedhofsverwaltung<br />

Gasthof<br />

Friedhofsgärtner<br />

Überführung, Erledigung der Formalitäten,<br />

Sarg/Urne mit Dekoration,<br />

Einkleidung, Aufbahrung und Begleitung<br />

der Trauerfeier<br />

Blumen und Dekoration in der Trauerhalle,<br />

bei der Beerdigung und zur<br />

Verabschiedung<br />

Bau eines Fundamentes, Herstellung<br />

und Errichtung eines Grabsteines,<br />

Einfassung des Grabes<br />

Ausrichtung und inhaltliche Gestaltung<br />

der Trauerfeier<br />

Gebühren für die Grabnutzung, Beisetzung<br />

und Genehmigungen<br />

Trauergesellschaft, zum Beispiel für<br />

20 Personen<br />

Herrichtung des Grabes nach der<br />

Beerdigung, Dauergrabpflege für 25<br />

Jahre<br />

Mindestsumme<br />

900 Euro<br />

200 Euro<br />

300 Euro<br />

150 Euro<br />

190 Euro<br />

200 Euro<br />

2 190 Euro<br />

Höchstsumme<br />

4 000 Euro<br />

800 Euro<br />

4 000 Euro<br />

Spende oder Kollekte,<br />

max. 300 Euro<br />

4 000 Euro<br />

800 Euro<br />

11 550 Euro<br />

25 550 Euro<br />

15


16<br />

<strong>Todesfall</strong>. Der Tod eines geliebten<br />

Familienmitglieds kommt oft völlig überraschend – und erfordert<br />

von den Hinterbliebenen sofortiges Handeln. Ein Fahrplan für die<br />

ersten drei Tage.<br />

Am ersten Tag:<br />

Totenschein ausstellen lassen<br />

Zunächst gilt es, den Totenschein ausstellen<br />

zu lassen. Die meisten Menschen sterben<br />

im Krankenhaus, der Totenschein wird<br />

dann automatisch von der Klinik erstellt<br />

und diesen erhält auch gleich der Bestatter.<br />

Stirbt jemand zu Hause, muss ein Arzt gerufen<br />

werden, der den Totenschein nach der<br />

Leichenschau ausstellt. Der Mediziner klärt<br />

auch, ob der Tod auf natürliche Weise eingetreten<br />

ist - wenn nicht, wird und muss die<br />

Polizei alarmiert werden. Danach kann der<br />

Bestatter angerufen werden.<br />

Am zweiten Tag:<br />

In Leichenhalle überführen<br />

Innerhalb von 36 Stunden muss der Tote in<br />

eine Leichenhalle überführt werden. Auch<br />

zu Hause kann der Angehörige bis zu 36<br />

Stunden aufgebahrt werden, sofern er keine<br />

meldepflichtige Krankheit hatte.<br />

Sterbeurkunde beim<br />

Standesamt besorgen<br />

Spätestens am folgenden Werktag nach dem<br />

Tod müssen Sie oder der Bestatter mit dem<br />

Totenschein beim Standesamt eine Sterbeurkunde<br />

beantragen. Mitzubringen sind<br />

auch die Geburtsurkunde und der Personalausweis<br />

des Toten, bei Verheirateten zusätzlich<br />

die Eheurkunde, bei Geschiedenen das<br />

Scheidungsurteil. Für die Beurkundung<br />

eines Sterbefalls ist der Standesbeamte verantwortlich,<br />

in dessen Zuständigkeitsbereich<br />

sich der Sterbefall ereignete.<br />

Mehrere Exemplare<br />

ausstellen lassen<br />

Den Sterbefall anzuzeigen ist Pflicht. Das<br />

sollten diejenigen tun, die mit dem Verstorbenen<br />

unter einem Dach leben oder in<br />

deren Wohnung er gestorben ist.<br />

Aber auch Menschen, die beim Tod eines<br />

anderen anwesend waren, können den<br />

Sterbefall melden. Der Standesbeamte fertigt<br />

auf Grundlage des Totenscheins die<br />

Sterbeurkunde - möglichst zehn Exemplare.<br />

Dieses Dokument wird beispielsweise für<br />

die Abmeldung von Renten, Kontoauflösungen,<br />

Kündigungen von Versicherungen<br />

oder Nachlassangelegenheiten gebraucht.<br />

Versicherungen informieren<br />

Die Angehörigen sollten den Versicherer<br />

des Verstorbenen so schnell wie möglich<br />

informieren. Hier gilt die Regelung der<br />

sogenannten Kenntniserlangung:<br />

Die Beiträge werden genau ab dem Zeitpunkt<br />

erstattet, an dem der Versicherer über<br />

den <strong>Todesfall</strong> informiert wurde.<br />

In der Regel genügt ein Telefonat, um über<br />

den Tod des Versicherten zu informieren.<br />

Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte,<br />

sollte den Versicherer via Fax oder Brief<br />

mit Rückschein anschreiben.<br />

Unfallversicherung: Für die Unfallversicherung<br />

gilt: Stirbt jemand wegen eines<br />

Unfalls, muss der Tod innerhalb von 48<br />

Stunden dem Versicherer angezeigt werden,<br />

auch wenn der Unfall dem Versicherungs-


<strong>Todesfall</strong>. Der Tod eines geliebten<br />

Familienmitglieds kommt oft völlig überraschend – und erfordert<br />

von den Hinterbliebenen sofortiges Handeln. Ein Fahrplan für die<br />

ersten drei Tage.<br />

unternehmen bereits bekannt ist. Der Versicherer<br />

hat das Recht, gegebenenfalls eine<br />

Obduktion vornehmen zu lassen.<br />

Bestatter auswählen<br />

Parallel zu diesen Formalitäten gilt es, die<br />

Bestattung zu organisieren. Innerhalb von<br />

36 Stunden muss man den Bestatter auswählen.<br />

Der Bestatter holt dann den Leichnam<br />

aus dem Krankenhaus oder der Wohnung<br />

ab. Zuvor sollten die Angehörigen<br />

aber klären, ob der Tote möglicherweise mit<br />

einem Bestattungsunternehmen einen sogenannten<br />

Bestattungsvorsorgevertrag abgeschlossen<br />

hat. Dann muss dieser Bestatter<br />

informiert werden, der sich um alles Weitere<br />

kümmert. Den Termin für die Beisetzung<br />

sollten die Angehörigen in den ersten Tagen<br />

festlegen.<br />

Foto: Bernd S. - Fotolia<br />

Am dritten Tag:<br />

Offene Fragen klären<br />

Möglicherweise müssen Absprachen mit<br />

dem Pfarrer oder Trauerredner und überwiegend<br />

mit dem Bestatter getroffen werden.<br />

Auch gilt es, mit einer Gärtnerei die<br />

Dekoration der Beisetzung mit Kränzen,<br />

Gestecke und Blumen zu besprechen. Ebenso<br />

sollte man sich über Trauerkarten Gedanken<br />

machen und in einem Restaurant<br />

Tische sowie eventuell ein Menü für das<br />

Essen nach der Beerdigung bestellen.<br />

Die Bestattungsunternehmen unserer<br />

Region stehen in allen Fragen den Angehörigen<br />

zur Seite. Sie nehmen den Angehörigen<br />

fast alle erforderlichen Wege ab.<br />

17


18<br />

Friedhöfe. In Bitterfeld-Wolfen, Delitzsch,<br />

Gräfenhainichen und Umgebung<br />

Friedhof OT Bitterfeld, Friedensstraße 43,<br />

06749, Bitterfeld-Wolfen, Tel. 03493/23004.<br />

Friedhof OT Bobbau, Siebenhausener Str.,<br />

06766, Bitterfeld-Wolfen, Friedhofsverwaltung,<br />

Friedensstr., Telefon: 03494/30087, Fax:<br />

03494/383732.<br />

Friedhof OT Greppin, Neue Str., 06803, Bitterfeld-Wolfen,<br />

Friedhofsverwaltung Wolfen,<br />

Friedensstraße, Tel. 03494/30087, Fax:<br />

03494/383732.<br />

Friedhof OT Rödgen, Rödgener Dorfstr.,<br />

06766, Bitterfeld-Wolfen, Friedhofsverwaltung<br />

Wolfen, Friedensstraße, Tel. 03494/30087, Fax:<br />

03494/383732.<br />

Friedhof OT Siebenhausen, 06766, Bitterfeld-<br />

Wolfen, Friedhofsverwaltung Wolfen, Friedensstraße,<br />

Tel. 03494/30087, Fax: 03494/383732.<br />

Friedhof OT Thalheim, Rödgener Straße,<br />

06766, Bitterfeld-Wolfen, Friedhofsverwaltung<br />

Wolfen, Friedensstraße, Tel. 03494/30087, Fax:<br />

03494/383732.<br />

Friedhof OT Holzweißig, Paupitzscher Straße<br />

17, 06808, Bitterfeld-Wolfen, Friedhofsverwaltung<br />

Bitterfeld, Friedensstraße 43, Tel./Fax.<br />

03493/23004.<br />

Friedhof OT Wolfen, 06766, Bitterfeld-Wolfen,<br />

Friedhofsverwaltung Wolfen, Friedenstraße,<br />

Tel. 03494/30087, Fax: 03494/383732.<br />

Friedhof OT Zschepkau, Zschepkauer Straße,<br />

06766, Bitterfeld-Wolfen, Friedhofsverwaltung<br />

Wolfen, Friedenssstraße, Tel. 03494/30087, Fax:<br />

03494/383732.<br />

Friedhof Delitzsch, Dübener Straße 60, 04509<br />

Delitzsch, Frau Klos, Tel. 034202/64209.<br />

Friedhof Selben, Friedhofsverwaltung<br />

Delitzsch, Dübener Straße 60, 04509 Delitzsch,<br />

Frau Klos, Tel. 034202/64209.<br />

Friedhof Döbernitz I, Friedhofsverwaltung<br />

Delitzsch, Dübener Straße 60, 04509, Delitzsch,<br />

Frau Klos, Tel. 034202/64209.<br />

Friedhof Döbernitz II, Pfarramt Zschortau,<br />

Herrn Pfarrer Heinrich, Tel. 034202/92200.<br />

Friedhof Brodau, Pfarramt Zschortau, Herrn<br />

Pfarrer Heinrich, Tel. 034202/92200.<br />

Friedhof Beerendorf, Pfarramt Zschortau,<br />

Herrn Pfarrer Heinrich, Tel. 034202/92200.<br />

Friedhof Zschepen, Pfarramt Zschortau, Herrn<br />

Pfarrer Heinrich, Tel. 034202/92200.<br />

Friedhof Schenkenberg, Pfarramt Schenkenberg,<br />

Herrn Pfarrer Tatz, Tel. 034202/56224.<br />

Friedhof Benndorf, Pfarramt Schenkenberg,<br />

Herr Pfarrer Tatz, Tel. 034202/56224.<br />

Friedhof Spröda, Delitzscher Straße 3, Pfarramt<br />

Löbnitz, 04509 Löbnitz, Herrn Pfarrer<br />

Mühlmann, Tel. 034208/72127.<br />

Friedhof Laue, Delitzscher Straße 3, Pfarramt<br />

Löbnitz, 04509 Löbnitz, Herrn Pfarrer Mühlmann,<br />

Tel. 034208/72127.<br />

Stadt Friedhof Sandersdorf-Brehna, Friedhofsverwaltung,<br />

Bahnhofstraße 2, 06792, Sandersdorf-Brehna,<br />

Frau Quilitzsch, Tel.<br />

03493/80133, geöffnet ganz tägig.<br />

Friedhof Sandersdorf, Str. der Freundschaft,<br />

06792, Sandersdorf-Brehna.<br />

Friedhof OT Heideloh, Feldrain, 06792, Sandersdorf-Brehna.<br />

Friedhof OT Ramsin, An der Kirche, 06792,<br />

Sandersdorf-Brehna.<br />

Friedhof OT Renneritz, Brehnaer Straße,<br />

06792 Sandersdorf-Brehna.<br />

Friedhof OT Zscherndorf, Lindenstraße,<br />

06792 Sandersdorf-Brehna.<br />

Stadt Friedhofsverwaltung Außenstelle Brehna,<br />

<strong>Bitterfelder</strong> Str. 28-29, 06796 Sandersdorf-<br />

Brehna, Frau Meissner, Tel. 03493/80174.<br />

Friedhof OT Brehna, Quetzer Weg, 06796<br />

Sandersdorf-Brehna, März-Oktober von 7- 21<br />

Uhr, November- Februar von 8 -18 Uhr.<br />

Stadt Friedhofsverwaltung Außenstelle<br />

Roitzsch, Friedrich-Ebert-Straße 5, 06809 Sandersdorf-Brehna,<br />

Frau Strickrodt, Tel.<br />

03493/80183.<br />

Friedhof Roitzsch, Karl-Liebknecht-<br />

Straße(Neuer Friedhof) ganz tägig geöffnet.<br />

Friedhof OT Raguhn, Am Friedhof, 06779<br />

Raguhn-Jeßnitz, Frau Morgenstern, Tel.<br />

034906/30143.<br />

Friedhof Raguhn (ehemals Kleckewitz), Wallstraße,<br />

06779 Raguhn-Jeßnitz, Frau Morgenstern,<br />

Tel. 034906/30143.<br />

Friedhof OT Jeßnitz, Schloßstraße, 06800<br />

Raguhn-Jeßnitz, Frau Morgenstern, Tel.<br />

034906/30143.<br />

Friedhof OT Jeßnitz (ehemals Roßdorf),<br />

Burgkemnitzer Straße, 06800 Raguhn-Jeßnitz,<br />

Frau Morgenstern, Tel. 034906/30143.


Friedhöfe. In Bitterfeld-Wolfen, Delitzsch,<br />

Gräfenhainichen und Umgebung<br />

Friedhof Löberitz, Dessauer Straße, 06780<br />

Zörbig OT Löberitz, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Großzöberitz, Am Feldrain, 06780<br />

Zörbig OT Großzöberitz, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Schortewitz, Hauptstraße, 06780 Zörbig<br />

OT Schortewitz, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Quetzdölsdorf, Geschwister-Scholl-<br />

Straße, 06780 Zörbig OT Quetzdölsdorf, Frau<br />

Büchler, Tel. 034956/20110.<br />

Friedhof Cösitz, Parkallee, 06780 Zörbig OT<br />

Cösitz-Priesdorf, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Spören, Schulstraße, 06780 Zörbig<br />

OT Spören-Prussendorf, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Salzfurtkapelle, Zehbitzer Straße,<br />

06780 Zörbig OT Salzfurtkapelle, Frau Büchler,<br />

Tel. 034956/20110.<br />

Friedhof Wadendorf, Dorfstraße, 06780 Zörbig<br />

OT Wadendorf, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Rieda, Hallesche Allee, 06780 Zörbig<br />

OT Schrenz-Rieda, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Schrenz, Straße des Friedens, 06780<br />

Zörbig OT Schrenz, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Stumsdorf, Riedaer Straße, 06780<br />

Zörbig OT Stumsdorf, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Werben, Mösthinsdorfer Straße,<br />

06780 Zörbig OT Werben, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Priesdorf, Priesdorfer Straße, 06780<br />

Zörbig OT Cösitz-Priesdorf, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Löbersdorf, Anliegerweg, 06780<br />

Zörbig OT Wadendorf, Frau Büchler, Tel.<br />

034956/20110.<br />

Friedhof Gräfenhainichen, Rosa-Luxemburg-<br />

Straße, 06773 Gräfenhainichen, Frau Salamon,<br />

Tel. 034953/35717.<br />

Friedhof Zschornewitz, Leninstraße, 06791<br />

Zschornewitz, Frau Salamon, Tel.<br />

034953/35717.<br />

Friedhof Groß-Möhlau, Golpaer Straße,<br />

06791 Möhlau, Frau Salamon, Telefon:<br />

034953/35717.<br />

Friedhof Zörbig, Jeßnitzer Straße, 06780 Zörbig,<br />

Frau Büchler, Tel. 034956/20110.<br />

Friedhof OT Muldenstein, Am Hohen Ufer,<br />

06774 Muldestausee, Frau Naumann, Frau<br />

Brumme, Frau Stiller, Tel. 03493/9299519.<br />

Hier finden Sie Hilfe und Rat:<br />

Hospitz Wolfen e.V.<br />

Ernst Toller Straße 13, 06766 Wolfen<br />

Tel.: 0 34 94-69 97 78 oder<br />

0177-5 46 96 67<br />

Katholisches Pfarramt „Herz Jesu“<br />

Röhrenstraße 2, 06749 Bitterfeld<br />

Tel. 0 34 93-2 22 89<br />

Evangelische Stadtkirche Bitterfeld<br />

Kirchplatz 4, 06749 Bitterfeld<br />

Tel. 0 34 93-2 27 10<br />

Katholische Kirche „Heilig Kreuz“<br />

Kirchstraße 28, 06766 Wolfen<br />

Tel. 0 34 94-4 49 00<br />

Evangelische Johannesgemeinde<br />

Leipziger Str. 81, 06766 Wolfen<br />

Tel. 0 34 94-4 43 44<br />

Katholische Pfarrei „Sankt Marien“<br />

Lindenstraße 4, 04509 Delitzsch<br />

Tel. 03 42 02-5 21 59<br />

Katholische Pfarrei „Heilige Familie“<br />

Kirchstraße 4, 04849 Bad Düben<br />

Tel. 03 42 43-2 32 45<br />

Evangelische Kirchengemeinde Delitzsch<br />

Schloßstraße 6, 04509 Delitzsch<br />

Tel. 03 42 02-5 31 79<br />

Evange.-Luth.-Pfarramt<br />

Kirchplatz 1, 04849 Bad Düben,<br />

Tel. 03 42 43-2 24 55<br />

Ambulanter Hospizdienst<br />

Nikolaiplatz 3, 04838 Eilenburg<br />

Tel. 03 42 43-7 00 29 98<br />

19


20<br />

Patientenverfügung.<br />

Menschen, die Vorsorge treffen wollen, ob und wie sie in<br />

einem medizinischen Notfall behandelt werden möchten,<br />

müssen dies schriftlich festhalten.<br />

Seit dem Jahr 2009 sind in unserem Land<br />

Patientenverfügungen bindend.<br />

Die behandelnden Ärzte sind verpflichtet,<br />

sich an die schriftlich geäußerten Willen zu<br />

halten, wenn es um die medizinische Versorgung<br />

und Behandlung geht.<br />

Mit einer Patientenverfügung sorgen Sie<br />

vor, wenn Sie krankheitsbedingt nicht mehr<br />

in der Lage sind, Entscheidungen zur medizinischen<br />

Versorgung zu treffen.<br />

Sie können mit der Patientenverfügung<br />

detailliert bestimmen, was in einem medizinischen<br />

Notfall mit Ihnen geschehen soll<br />

und wie eine Behandlung auszusehen hat.<br />

In Deutschland sind nur Eltern aufgrund<br />

ihres Sorgerechts für ihre minderjährigen<br />

Kinder befugt, deren Angelegenheiten zu<br />

regeln. Für einen Volljährigen, der dazu<br />

selbst - vorübergehend oder dauerhaft -<br />

nicht in der Lage ist, bedarf es hingegen<br />

einer Vollmacht. Oder, wenn eine solche<br />

fehlt, kommt es zu einer gerichtlich bestellten<br />

Betreuung.<br />

Das bedeutet, automatisch können auch<br />

Angehörige oder Ehegatten eines volljährigen<br />

Patienten für diesen KEINE Entscheidungen<br />

treffen, Angelegenheiten regeln<br />

oder Unterschriften leisten.<br />

Eine besondere Schwierigkeit besteht in der<br />

medizinischen Entscheidungssituation,<br />

wenn der Betroffene seinen Willen für oder<br />

gegen eine Behandlung nicht mehr äußern<br />

kann. Um einer solche Situation vorzubeugen,<br />

ist es sinnvoll eine individuelle, detaillierte<br />

Patientenverfügung zu verfassen.<br />

Foto: M&S Fotodesign - Fotolia<br />

Informationen:<br />

Humanistischer Verband - Deutschlands<br />

Bundeszentralstelle Patientenverfügung<br />

Anschrift: Wallstraße 65, 10179 Berlin<br />

Telefon: 030/ 61 39 04-11, -12<br />

Telefax: 030/ 61 39 04-36<br />

Internet: www.patientenverfuegung.de


Patientenverfügung. 10 Fragen - 10 Antworten.<br />

1. Kann ich meine Familienangehörigen<br />

nicht automatisch vertreten?<br />

Nein. Wenn der Betroffene über 18 ist und<br />

Ihnen keine Vollmacht ausgestellt hat, müssen<br />

Sie erst von einem Amtsrichter als<br />

Betreuer eingesetzt werden. Sie sind dann<br />

dem Richter über Ihre Handlungen Rechenschaft<br />

schuldig. Der Richter kann sich nach<br />

eigenem Ermessen auch für einen anderen<br />

Betreuer entscheiden.<br />

2. Muss eine Patientenverfügung<br />

handschriftlich abgefasst sein?<br />

Nein, aber sie sollte aus einem individuellen<br />

Text bestehen, der eigenhändig mit<br />

Datum zu unterschreiben ist.<br />

3. Muss eine Patientenverfügung<br />

notariell beglaubigt sein?<br />

Nein, aber es sollte der zugrunde liegende<br />

freie Wille und die Ernsthaftigkeit Ihrer<br />

Auseinandersetzung mit diesen Fragen bezeugt<br />

werden. Das kann durch einen Arzt<br />

oder eine beratende Person erfolgen, die<br />

möglichst nicht als Bevollmächtigter eingesetzt<br />

ist.<br />

4. Wie lange gilt eine<br />

Patientenverfügung?<br />

Es gibt darüber keine gesetzliche Bestimmung.<br />

Je älter sie jedoch ist, desto eher<br />

kann Ihnen unterstellt werden, Sie könnten<br />

evtl. Ihre Meinung geändert haben.<br />

5. Sind Ärzte an meine<br />

Patientenverfügung gebunden?<br />

Ja, wenn Sie auf die konkrete Situation<br />

anwendbar ist und keine Anzeichen bestehen,<br />

dass Sie Ihren Willen geändert haben.<br />

6. Kann ich meine<br />

Patientenverfügung widerrufen?<br />

Ja, jederzeit (auch formlos).<br />

7. Wo sollte ich meine<br />

Patientenverfügung aufbewahren?<br />

Wo sie mit Sicherheit zeitnah gefunden<br />

wird. Das kann bei Ihnen zu Hause sein<br />

oder bei der bevollmächtigten Person. Eine<br />

Kopie sollten Sie evtl. Ihrem Hausarzt überlassen<br />

und eine weitere der von Ihnen<br />

bevollmächtigten Person. Wenn Sie in ein<br />

Krankenhaus oder eine Pflegeeinrichtung<br />

gehen, sollten Sie dort auch eine Kopie<br />

Ihrer Patientenverfügung vorlegen.<br />

8. Muss die Patientenverfügung<br />

vom Arzt oder einer Beratungsstelle<br />

bestätigt werden?<br />

Es gibt keine gesetzliche Regelung, die eine<br />

Bestätigung vorschreibt. Sie wird allerdings<br />

empfohlen, um zu dokumentieren, dass sie<br />

die Patientenverfügung ohne Druck und im<br />

Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte erstellt<br />

haben. Die Bezeugung durch einen Arzt<br />

oder eine Beratungsstelle kann zusätzlich<br />

dokumentieren, dass und wo sie sich haben<br />

beraten lassen.<br />

9. Müssen die Verfasser einer Patientenverfügung<br />

18 Jahre alt sein oder<br />

können auch schon Jugendliche eine<br />

verfassen?<br />

Sie müssen volljährig sein, um eine Patientenverfügung<br />

zu verfassen. Bis zur Volljährigkeit<br />

sind Ihre gesetzlichen Vertreter (Ihre<br />

Eltern) automatisch bevollmächtigt Ihren<br />

Willen zu vertreten.<br />

10. Muss eine Patientenverfügung mit<br />

einem Arzt besprochen werden?<br />

Zurzeit gibt es keine gesetzliche Vorschrift,<br />

die das fordert. Es wird allerdings empfohlen,<br />

sich vor dem Erstellen einer Patientenverfügung<br />

von einem Arzt oder einer anderen<br />

fachkundigen Person beraten zu lassen.<br />

Dies gilt besonders, wenn Sie bereits unter<br />

einer Erkrankung leiden, die zu einem frühzeitigen<br />

Tod führen kann. Zu wissen, was<br />

einen am Ende erwarten kann, hilft dann bei<br />

der Beantwortung der Fragen welche Behandlungen<br />

gewünscht werden und welche<br />

nicht.<br />

21


22<br />

Vererben & Erben<br />

Das Vermögen wechselt in die nächste Generation<br />

Was gehört zum<br />

Nachlassvermögen?<br />

Folgende Dinge werden dem Nachlassvermögen<br />

zugerechnet und müssen zur Ermittlung<br />

des Vermögens addiert werden.<br />

Guthaben bei Banken und Sparkassen<br />

Sichteinlagen lassen sich unkompliziert<br />

auflösen. Schwierig wird es, wenn der Verstorbene<br />

Geld für einen längeren Zeitraum<br />

angelegt hat. Hier muss das Gespräch mit<br />

dem Institut gesucht werden. Wird der Vertrag<br />

nun vorzeitig aufgelöst, können Vorfälligkeitsgebühren<br />

anfallen.<br />

Häuser<br />

Wohnhäuser, Firmengebäude, Garagen,<br />

Eigentumswohnungen - die Palette von<br />

Eigentum an Immobilien kann lang und<br />

unübersichtlich sein. Wer verlässlich schätzen<br />

lassen möchte, welchen Wert sie im<br />

Einzelnen haben, sollte sich an einen Gutachter<br />

wenden. Dies ist auch im Falle einer<br />

Auseinandersetzung mit dem Finanzamt<br />

ratsam.<br />

Torsten Märtke - Fotolia<br />

Aktien, Fondsanteile<br />

Wertpapiere können gehandelt und damit<br />

sofort zu Geld gemacht werden. Hierbei<br />

sollte aber das Marktumfeld beobachtet<br />

werden. Denn gerade Aktien und Rentenpapiere<br />

unterliegen wertmäßigen Schwankungen.<br />

Und so ist es manchmal empfehlenswert,<br />

Papiere einfach im Bestand zu halten,<br />

weil sie höhere Zinsen erwirtschaften, als<br />

Festgeld.<br />

Briefmarken, Münzen<br />

Für Sammler haben sie manchmal einen<br />

unschätzbaren Wert. Ob sie aber auf dem<br />

freien Markt tatsächlich einem Geldwert<br />

entsprechen, kann nur ein Experte herausfinden.<br />

Oder man informiert sich in Fachkatalogen.<br />

Schmuck, Kunst<br />

Schmuck ist nicht gleich Schmuck. Ist die<br />

Verarbeitung nicht herausragend, sind die<br />

Juweliere nur selten bereit, Aufschläge zum<br />

eigentlichen Edelmetallwert zu zahlen. Auf<br />

dem Gebiet der Edelmetallverwertung<br />

haben sich eine ganze Reihe von Aufkäufern<br />

spezialisiert. Wer eine seriöse<br />

Beratung sucht, sollte sich<br />

an Goldschmiede wenden.<br />

Gleiches gilt für Gemälde.<br />

Sie können einen immensen<br />

Wert darstellen. Ob es<br />

sich um einen Schatz oder ein<br />

Liebhaberstück handelt, können<br />

letztlich nur Experten bewerten.<br />

Eine Liste von Sachverständigen finden<br />

Sie im Internet unter http://www.bvkunstsachverstaendiger.de/.


24<br />

Vererben & Erben<br />

Das Vermögen wechselt in die nächste Generation<br />

Vererben und Erben<br />

Jedes Jahr wechselt ein Vermögen von mehreren<br />

Milliarden Euro in die nachfolgende<br />

Generation. Der Gesetzgeber hat ein ganzes<br />

Paket an Paragraphen erarbeitet, damit<br />

der Wechsel glatt geht.<br />

Allein in diesem Jahrzehnt werden nach<br />

Angaben des Deutschen Institutes für<br />

Altersvorsorge 15 Millionen Haushalte insgesamt<br />

gut 1,4 Billionen Euro erben. Damit<br />

wechselt rund 20 Prozent des gesamten Vermögens<br />

in der Bundesrepublik den Besitzer.<br />

Wer den Nachlass erhält, ist meist durch die<br />

gesetzliche Erbfolge geregelt. Sie ist im<br />

Bürgerlichen Gesetzbuch nachzulesen. Wer<br />

das Erbe anders als vom Gesetzgeber vorgesehen<br />

aufteilen möchte, muss ein Testament<br />

aufsetzen. Dadurch ist es möglich,<br />

dass nicht nur die Angehörigen, sondern<br />

auch ein enger Freund der Familie oder eine<br />

Stiftung oder eine gemeinnützige Einrichtung<br />

Vermögen aus dem Nachlass erhalten.<br />

Die Grenzen der<br />

individuellen Gestaltung<br />

Nicht selten kommt es zum Streit über die<br />

Aufteilung des Vermögens. Egal was im<br />

Testament niedergeschrieben wurde, der<br />

Pflichtteilsanspruch der Angehörigen muss<br />

immer gewahrt bleiben.<br />

Der gesetzliche Pflichtteil umfasst die<br />

Hälfte dessen, was den Hinterbliebenen<br />

nach den Vorhaben der gesetzlichen Erbfolge<br />

zusteht. Im Bürgerlichen Gesetzbuch ist<br />

exakt beschrieben, wer wie viel erbt. Die<br />

tatsächliche Aufteilung muss dann von den<br />

Hinterbliebenen vorgenommen werden.<br />

Damit sind natürlich Streitfälle nicht ausgeschlossen.<br />

Wer darf in das Haus ziehen?<br />

Wer darf das Auto fahren? Und viele weitere<br />

Fragen beschäftigt dann die Erbengemeinschaft.<br />

Doch bevor man sich streitet,<br />

sollte erst einmal geklärt werden, was zum<br />

Nachlass überhaupt gehört. So ist es an den<br />

Erben festzustellen, welchen Wert der<br />

Nachlass besitzt.<br />

Der Staat bittet zur Kasse<br />

An der Neuverteilung des Vermögens in der<br />

Bundesrepublik will der Staat seinen Teil<br />

abbekommen. Kamen durch die Erbschaftssteuer<br />

vor zehn Jahren 1,5 Milliarden Euro<br />

pro Jahr in den Staatshaushalt, konnte sich<br />

der Fiskus im abgelaufen Jahr über Einnahmen<br />

von fast vier Milliarden Euro freuen.<br />

Wer allerdings genau wissen möchte, was<br />

er dem Staat im Falle der Erbschaft zu zahlen<br />

hat, muss sich immer auf den aktuellen<br />

Stand halten. Denn die Erbschaftssteuer<br />

gehört zu den großen Baustellen der Bundespolitik.<br />

Wer die Erbschaftssteuer umgehen möchte,<br />

muss das Erbe durch Schenkung vorziehen.<br />

Aber auch hier gilt: von Fall zu Fall kann es<br />

sehr kompliziert werden. Denn auch bei<br />

Schenkungen ist der Staat wieder mit im<br />

Boot. Auch hier empfiehlt es sich, professionellen<br />

Rat einzuholen.


„Was man tief in seinem Herzen besitzt,<br />

kann man nicht<br />

durch den Tod verlieren.“<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

25


26<br />

Dem Erbe auf der<br />

Spur. Ein „Ja“ kann teuer werden<br />

Foto: Stefan Balk - Fotolia<br />

Nicht jedes Erbe entspricht<br />

den Erwartungen<br />

der Erben. So mancher<br />

Erbe wurde unliebsam<br />

überrascht, was der verstorbene<br />

Angehörige für<br />

Erblast hinterlassen hat.<br />

Somit ist ein „Ja“ zum<br />

Erbe immer wohlüberlegt<br />

zu treffen. Sechs Wochen<br />

haben die Erben Zeit, sich<br />

für oder gegen das Erbe zu<br />

entscheiden. Wer zum Beispiel<br />

bei Banken und Sparkassen<br />

heraus finden möchte,<br />

ob der Verstorbene dort<br />

über ein Guthaben verfügt,<br />

muss sich als Erbe ausweisen<br />

können. Dies geschieht,<br />

in dem man das Testament<br />

zusammen mit dem Eröffnungsprotokoll<br />

des Nachlassgerichtes<br />

oder einen Erbschein<br />

vom Nachlassgericht<br />

vorweisen kann.<br />

Ist das Testament nicht vorhanden,<br />

können sich die<br />

gesetzlichen Erben nur mit<br />

einem Erbschein ausweisen.<br />

Doch hier ist dann schon Vorsicht<br />

geboten. Denn in dem<br />

Moment, wo man den Erbschein<br />

beantragt, tritt man<br />

auch den Nachlass an.<br />

In Deutschland profitieren rund 575 000<br />

Haushalte von Erbschaften und rund<br />

400 000 Haushalte zusätzlich von Schenkungen.<br />

Diese Zahlen hat das Deutsche<br />

Institut für Wirtschaft in Berlin ermittelt.<br />

Doch was es zu vererben gibt, variiert zwischen<br />

Ost- und Westdeutschland immer<br />

noch sehr deutlich.<br />

In den alten Ländern können sich die Erben<br />

im Durchschnitt über 70 000 Euro freuen,<br />

in den jungen Bundesländern sind es gerade<br />

einmal 15 000 Euro. Gut 20 Prozent der<br />

Haushalte erben nicht mehr als Erinnerungsstücke.<br />

Manchmal gibt es noch ein<br />

bisschen Bargeld oder ein gebrauchtes Auto<br />

dazu. Rund sechs Prozent erben praktisch<br />

gar nichts oder unter Umständen sogar<br />

Schulden.<br />

Was ist beim Erbe zu beachten<br />

Bevor sich ein Hinterbliebener zum Antritt<br />

eines Erbes entscheidet, sollte er eingehend<br />

prüfen, was zum Erbe zählt und welche<br />

Verpflichtungen daraus erwachsen.<br />

Versicherungen und Bankguthaben zu Gunsten<br />

Dritter gehören nicht zur Erbmasse. Zu<br />

den Verpflichtungen gehören ferner Hypotheken,<br />

Bank- und Steuerschulden. Außerdem<br />

können Schulden erst durch den Erbfall<br />

ausgelöst werden. Das sind die Kosten<br />

für die Beerdigung, die Verpflichtung zum<br />

„Dreißiger“ und der ,,Voraus“ an Ehepaare.<br />

Der „Dreißiger“ beschreibt die Verpflichtung<br />

zur Zahlung eines Unterhaltsgeldes für<br />

Lesen Sie weiter auf Seite 28.


„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der<br />

ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur,<br />

wer vergessen wird.“ Immanuel Kant<br />

27


28<br />

Dem Erbe auf der<br />

Spur. Ein „Ja“ kann teuer werden<br />

Lebensgefährten, Ehepartner oder Kinder<br />

von 30 Tagen nach dem Tod des Angehörigen.<br />

Beim „Voraus“ geht es um das Recht<br />

des überlebenden Ehepartners, die Hochzeitsgeschenke,<br />

die Möbel und die Haushaltsgegenstände<br />

der gemeinsamen Wohnung<br />

zu behalten.<br />

Auch Vermächtnisse und die darin enthaltenen<br />

Auflagen können das Erbe schmälern.<br />

So kann es sein, dass im Testament veranlasst<br />

wurde, 5 000 Euro für einen bestimmten<br />

Zweck zu spenden. Eine weitere Formulierung<br />

könnte sein „Meine Erben erhalten<br />

die Auflage, das Haus 20 Jahre lang nicht<br />

zu verkaufen. Oder: Ich vererbe meiner<br />

Enkelin zum Zwecke ihres Studiums einen<br />

ausreichenden Geldbetrag. Der Testamentsvollstrecker<br />

soll diesen Betrag festlegen.“<br />

Pflichtteilsansprüche<br />

Die gesetzlich geregelten Pflichtteilsansprüche<br />

können wesentlichen Einfluss bei<br />

der Aufteilung des Erbes nehmen.<br />

Dieser Anspruch verjährt erst nach drei Jahren.<br />

Um den Pflichtteil auszurechnen, zieht<br />

man das gesamte Erbe heran, auch die Auflagen<br />

und Vermächtnisse. Um die komplexen<br />

Pflichtteilsansprüche korrekt wiederzugeben,<br />

ist es gut, einen auf Erbrecht spezialisierten<br />

Anwalt zu Rate zu ziehen.<br />

Das Erbe ausschlagen<br />

Will man das Erbe ausschlagen, erhalten es<br />

jene, die nach Gesetz die nächsten in der<br />

Rangfolge sind. Auch sie<br />

können dann das Erbe nicht<br />

annehmen. Wenn alle ausschlagen,<br />

erbt der Staat den<br />

Nachlass.<br />

Der Staat haftet dann gegebenenfalls<br />

für die Schulden<br />

aber nur in der Höhe, wie<br />

Geld oder Vermögen im<br />

Nachlass vorhanden sind.<br />

Steuergelder werden nicht eingesetzt.<br />

Wer das Erbe ausschlägt,<br />

muss zum Nachlassgericht<br />

oder zum Notar. Ein<br />

einfacher Brief oder ein Fax<br />

reichen in aller Regel nicht<br />

aus.<br />

Ist das Erbe einmal ausgeschlagen,<br />

ist es weg. Sollte sich<br />

allerdings im Nachhinein herausstellen,<br />

dass der Nachlass<br />

gar nicht wie angegeben überschuldet<br />

war, sondern ein verstecktes<br />

Vermögen beinhalten,<br />

kann die Entscheidung angefochten<br />

werden.<br />

Diesen Weg gibt es aber auch<br />

umgekehrt. Also angenommen,<br />

das Vermögen war ursprünglich<br />

höher angesetzt, als tatsächlich<br />

vorhanden. Auch in diesem Fall<br />

kann die Annahme des Erbes<br />

angefochten werden.


30<br />

Checkliste.<br />

1. Direkt nach Eintritt des Todes.<br />

Wenn der Tod zu Hause eingetreten ist, dann<br />

müssen Sie einen Arzt rufen, der den<br />

Totenschein ausstellt. Benachrichtigen Sie<br />

die wichtigsten/ engsten Angehörigen und<br />

auch den Arbeitgeber. Suchen Sie nach<br />

Verträgen und Verfügungen (Bestattervorsorge,<br />

Willenserklärung zur Feuerbestattung...)<br />

des Verstorbenen, um danach<br />

handeln zu können. Stellen Sie die wichtigsten<br />

Unterlagen (Personalausweis, Geburtsoder<br />

Heiratsurkunde...) zusammen.<br />

2. Innerhalb von 36 Stunden nach dem<br />

<strong>Todesfall</strong>. Wählen Sie einen Bestatter aus<br />

und sprechen Sie den Bestattervertrag ab.<br />

Klären Sie im Vorfeld, welche Aufgaben Sie<br />

selber übernehmen möchten. Wählen Sie<br />

den Sarg und die Totenbekleidung aus und<br />

lassen Sie den Verstorbenen in die Leichenhalle<br />

überführen. Das Standesamt stellt<br />

Ihnen oder dem Bestatter die Sterbeurkunde<br />

aus. Beantragen Sie einen Erbschein.<br />

Informieren Sie die Versicherungen<br />

(Krankenkasse, Lebens- und Unfallversicherung...)<br />

des Verstorbenen.<br />

3. Innerhalb von 1 bis 2 Tagen nach dem<br />

<strong>Todesfall</strong>. Wählen Sie, wenn nicht vom<br />

Verstorbenen vorgegeben, die Bestattungsart<br />

und einen Friedhof aus. Sie müssen Grabnutzungsrechte<br />

erwerben oder gegebenenfalls<br />

auch verlängern. Der Termin für die<br />

Bestattung muss festgelegt werden.<br />

Foto: Müllergraphik - Fotolia<br />

Außerdem müssen Sie eine Terminabsprache<br />

mit dem Trauerredner oder dem<br />

Pfarrer Ihrer Gemeinde treffen.<br />

4. Innerhalb von 2 bis 3 Tagen nach dem<br />

<strong>Todesfall</strong>. Die Trauerkarten und Traueranzeige<br />

in der Zeitung müssen ausgesucht und<br />

erstellt werden. Außerdem müssen Sie eine<br />

Gärtnerei mit der Dekoration der Trauerhalle<br />

und des Grabes beauftragen. Legen Sie mit<br />

dem Trauerredner oder Pfarrer den Inhalt<br />

und die Gestaltung der Trauerrede fest.<br />

Vergessen Sie nicht, sich entsprechende<br />

Trauerbekleidung zu besorgen. Suchen Sie<br />

einen Gasthof für den Beerdigungskaffee/<br />

Leichenschmaus aus.<br />

5. Nach der Trauerfeier/ Beisetzung.<br />

Schalten Sie eine Trauerdanksagungsanzeige<br />

in der Zeitung oder versenden Sie<br />

die Danksagung per Brief/Karte. Setzen<br />

Sie sich mit den Versicherungen,<br />

Krankenkasse, der Firma oder den Behörden<br />

auseinander, um eventuelle Finanzansprüche<br />

geltend zu machen. Stoppen Sie den laufenden<br />

Zahlungsverkehr des Verstorbenen und<br />

kündigen Sie alle Verträge, Mitgliedschaften<br />

und Abos. Dies kann auch der Bestatter erledigen.<br />

Auch der Mietvertrag, Strom und<br />

Wasser müssen gekündigt werden. Legen<br />

Sie sich am besten eine Akte an, in der sie<br />

alle wichtigen Unterlagen (Sterbeurkunde,<br />

Grabnutzung, Abrechnungen...) abheften.<br />

6. Wochen nach der Beisetzung. Nach<br />

sechs Wochen sollten Sie das Grab abräumen<br />

und spätestens dann auch die<br />

Grabpflege klären. Wenn noch nicht geschehen,<br />

dann beauftragen Sie einen Steinmetz<br />

mit dem Grabmal und der Einfassung.<br />

Bei den meisten Aufgaben hilft Ihnen der<br />

Bestatter, so dass Sie nicht alles allein<br />

bewältigen müssen.


32<br />

Bestattungs-<br />

Vorsorge.<br />

Ordnung schaffen - über das Leben hinaus<br />

Foto: Martina Berg - Fotolia<br />

Um Angehörigen im Fall des eigenen Todes<br />

Entscheidungen und Erledigungen zu erleichtern,<br />

gibt es mehrere Möglichkeiten der<br />

Vorsorge: einen Auftrag zu Lebzeiten beim<br />

Bestatter oder einen Vorsorgevertrag mit<br />

einer Versicherung abschließen. Man kann<br />

auch eine Vereinbarung schriftlich mit<br />

einem Notar oder mit einer Vertrauensperson<br />

festhalten.<br />

Wichtig ist dabei, dass die Entscheidungen<br />

über die Art der Bestattung und über den<br />

Ablauf der Trauerfeier nicht in einem Testament<br />

aufgenommen werden sollten, da dies<br />

möglicherweise erst nach der Bestattungsdurchführung<br />

geöffnet wird.<br />

Halten Sie alle persönlichen Wünsche<br />

schriftlich fest und legen Sie diese Schriftstücke<br />

zu jenen Dokumenten, die anlässlich<br />

des <strong>Todesfall</strong>es benötigt werden.<br />

Ein <strong>Todesfall</strong> in der Familie kann ohne<br />

rechtzeitige Vorsorge zu großen finanziellen<br />

Schwierigkeiten führen. Ein würdiges Begräbnis<br />

ohne Sterbegeldversicherung, eine<br />

Risikolebensversicherung oder auch eine<br />

eigene Geldanlage ist in der heutigen Zeit<br />

keine Selbstverständlichkeit mehr.<br />

Die gesetzlichen Krankenkassen haben zum<br />

1. Januar 2004 die Sterbegeld Leistungen<br />

komplett aus dem Leistungskatalog gestrichen.<br />

Dabei übersteigen die Gesamtkosten<br />

für eine würdige Bestattung heute bereits oft<br />

den Betrag von 5 000 Euro.<br />

Treffen Sie daher Vorsorge und fordern Sie<br />

Informationen über preiswerte Versicherungen<br />

bei verschiedenen Versicherungen an<br />

und vergleichen Sie.<br />

Informationen:<br />

Bund der Versicherten<br />

Internet: www.bundderversicherten.de<br />

BVVB Bundesverband der<br />

Versicherungsberater e.V.<br />

Internet: www.bvvb.de<br />

Bundesverband Deutscher Bestatter e.V.<br />

Internet: www.bestatter.de


„Jemand hat mir mal gesagt,<br />

die Zeit würde uns wie ein Raubtier ein Leben lang verfolgen.<br />

Ich möchte viel lieber glauben, dass die Zeit unser Gefährte ist,<br />

der uns auf unserer Reise begleitet und uns daran erinnert,<br />

jeden Moment zu genießen, denn er wird nicht wiederkommen.<br />

Was wir hinterlassen ist nicht so wichtig wie die Art,<br />

wie wir gelebt haben. Denn letztlich sind wir alle nur sterblich.“<br />

J.L. Picard<br />

„Du bist nicht mehr da wo du warst, aber du bist überall wo wir sind.“<br />

Anonym<br />

Auf dem Grab liegen Blumen<br />

Auf dem Herzen liegt die Trauer<br />

Im Glauben ruht die Hoffnung<br />

und in der Hoffnung ruht neues Leben.<br />

Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.<br />

Bertolt Brecht<br />

„Alles Wachsen ist ein Sterben, jedes Werden ein Vergehen.<br />

Alles Lassen ein Erleben, jeder Tod ein Auferstehen.“<br />

Rabindranath Tagore<br />

33


34<br />

Die Grabpflege.<br />

Friedhofsgärtnereien stehen den Angehörigen in allen<br />

Fragen der Grabpflege zur Verfügung und garantieren die<br />

Dauerbetreuung eines Grabes.<br />

In der „Gesellschaft für Dauergrabpflege“<br />

sind Friedhofsgärtnereien und andere Gartenfachbetriebe<br />

bundesweit zusammengeschlossen,<br />

die eine langjährige Betreuung<br />

einer bereits bestehenden oder künftigen<br />

Grabstelle durch den Friedhofsgärtner per<br />

Vertrag garantieren.<br />

Foto: ArtHdesign - Fotolia<br />

Die Pflegekosten richten sich nach der<br />

Laufzeit des Vertrages, der Größe der Grabstelle<br />

und dem Umfang der Pflegeleistungen.<br />

Sie sind auch regional unterschiedlich.<br />

Grabpflege gibt es in verschiedenen Angeboten,<br />

die Preise variieren erheblich und<br />

sind den Wünschen angepasst. Es gibt die<br />

Dauer-Komplettpflege, die Saisonpflege<br />

und auch eine Urlaubspflege.<br />

Die Urlaubspflege ist für Angehörige gedacht,<br />

die nur zeitweilig abwesend sind,<br />

aber sonst für das Grab selbst sorgen. Wer<br />

schon zu Lebzeiten für den eigenen Tod<br />

Vorsorge treffen will, kann auch die Grabpflege<br />

in die Vorausplanung mit einbeziehen.<br />

Bei Vertragsabschluss wird der Umfang<br />

der Pflegeleistung in einer Summe bezahlt<br />

und von der Dauergrabpflegeeinrichtung<br />

mündelsicher angelegt. Diese wiederum<br />

zahlt jährlich den Friedhofsgärtner.<br />

Nachzahlungen sind dann ausgeschlossen.<br />

Als Anhaltspunkte und unverbindliche<br />

Richtwerte kann für eine 20-jährige Dauergrabpflege<br />

von 2 250 Euro für ein Urnengrab<br />

und von 3 750 Euro für ein Einzelgrab<br />

ausgegangen werden.<br />

Informationen:<br />

Mehr Infos im Internet unter:<br />

www.grabpflege.de, kostenloser Service-<br />

Ruf: 0800/ 15 16 17 0.

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