102410_Leseprobe
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Vorwort zur 2. Auflage<br />
Die erste Auflage ist vergriffen! Das beweist den Autoren, dass die schon lang gehegte Idee<br />
einer Neuauflage auf fruchtbaren Boden fällt. Fünf Jahre lang haben die Autoren parallel zu<br />
ihren täglichen Aufgaben versucht, die vorliegende aktualisierte und ergänzte Sammlung nach<br />
Verfügbarkeit und bestem Wissen zusammen zu stellen.<br />
In den vergangenen 25 Jahren sind eine Reihe neuer Stähle entwickelt oder modifiziert worden,<br />
insbesondere im Bereich der hochfesten Sorten, die hinsichtlich ihres Umwandlungsverhaltens<br />
beim konventionellen Schmelzschweißen untersucht worden sind. Da es daneben auch zahlreiche<br />
Entwicklungen auf dem Gebiet der Schweißverfahren gab, wie die verstärkte Einführung<br />
des Laserstrahlschweißens von Stahl, haben sich die Autoren auch dieses Themas angenommen.<br />
Um die Akzeptanz der Schweiß-ZTU-Schaubilder zu verbreitern, wurde in den neunziger<br />
Jahren das computergestützte schweißtechnologische Beratungssystem WeldWare ins Leben<br />
gerufen, das bis heute gepflegt und weiterentwickelt wird. WeldWare basiert in seinen<br />
Aussagen bezüglich Gefüge und Eigenschaften in der Wärmeeinflusszone auf Regressionsgleichungen,<br />
die aus dem jeweils vorliegenden Datenmassiv an inhouse gemessenen Schweiß-<br />
ZTU-Schaubildern gewonnen wurden.<br />
Die numerische Ermittlung von Wärmeableitungsbedingungen (Abschnitt 2.6.4) steckte zum<br />
Zeitpunkt des Entstehens der 1. Auflage des Großen Atlas Schweiß-ZTU-Schaubilder noch<br />
in den Anfängen. Heute ist die Finite-Element-Methode ein probates Mittel, Temperaturen,<br />
Spannungen und Deformationen an jedem Punkt eines zu schweißenden Bauteiles zu<br />
kalkulieren. Dazu werden Werkstoffdaten benötigt, die über WeldWare oder eine Gleeble-<br />
Anlage bestimmt werden können.<br />
An dieser zweiten Auflage konnte der Initiator und Hauptautor, Professor Dr.-Ing. habil. Dr. h. c.<br />
mult. Peter Seyffarth, nicht mehr mitarbeiten, da er im Jahr 2010 verstorben ist. Er war<br />
langjähriger Leiter des Fachbereiches Werkstoffkunde und Schweißtechnik der Universität<br />
Rostock und schuf die Arbeitsgruppe „Anwendung von Schweiß-ZTU-Schaubildern“. 1994 war<br />
Prof. Seyffarth Begründer der SLV Mecklenburg-Vorpommern GmbH, die er bis 2004 leitete.<br />
Wie schon zuvor erhoffen sich die Autoren auch für diese 2. Auflage eine breite und nutzbringende<br />
Anwendung durch das schweißtechnische Fachpersonal, das sich in den zurückliegenden<br />
25 Jahren natürlich verändert hat. Gleichzeitig sind die Autoren nach wie vor dankbar<br />
für kritische Anregungen aus dem Leserkreis zur Verbesserung der vorliegenden Sammlung.<br />
Die Autoren hoffen auch auf den Mut und das Verständnis der Werkstoffentwickler, sie auf dem<br />
Weg zu einer dritten Auflage zu unterstützen und zu begleiten.<br />
Rostock, im Mai 2018<br />
Dr.-Ing. Barbara Meyer<br />
Dr.-Ing. Arite Scharff