Greenleaf Update 018

Kundenmagazin der Greenleaf Deutschland KG. Ausgabe 018 aus September 2018. Kundenmagazin der Greenleaf Deutschland KG. Ausgabe 018 aus September 2018.

03.09.2018 Aufrufe

Hochwertiger, unverdichteter Boden ist für gesunde Bäumen in Städten unerlässlich. Anforderungen gesunder Stadtbäume an den Boden Gesunder Stadtboden Damit Bäume gut gedeihen können, benötigen sie eine ausreichende Nährstoffversorgung in einem unverdichteten, gut belüfteten und feuchten Boden. Diese Bodenverhältnisse ermöglichen es den Baumwurzeln, alle wesentlichen Elemente zu erhalten, die sie für ein gesundes Wachstum benötigen: Nährstoffe, Sauerstoff und Wasser. Diese Gegebenheiten sind ebenjene Elemente und Voraussetzungen, die der Baum auch in seinem natürlichen Umfeld, im Waldboden vorfinden würde. In bebauten städtischen Gebieten sind diese Bodenverhältnisse kaum vorhanden. Daher möchten wir hier die Bodenanforderungen von Stadtbäumen klären und eine Definition für die optimale Bodenqualität liefern. Der „Boden“ ist die oberste Schicht der Erdkruste und ist der Lebensraum, in dem Bäume und andere Pflanzen wachsen und ihre Wurzeln ausbreiten. Der Boden besteht aus fein gemahlenen Gesteinspartikeln und Materialien wie Sand, Schluff, Lehm und Kies; durchzogen von lebenswichtigen Hohlräumen zwischen den luft- und wasserhaltigen Partikeln. Obwohl einige potentielle Einschränkungen des städtischen Bodens durch die Auswahl von Arten – wie z. B. räumliche Beschränkungen, Boden-PH-Wert, nasser und trockener Boden und sogar Versalzungen – behoben werden können, ist ein negativer Bodenzustand, der durch die Pflanzenauswahl nicht gemildert werden kann, der verdichtete Boden. Eine ausreichende Versorgung mit qualitativ hochwertigem und unverdichtetem Boden ist für ein langfristiges Leben von Stadtbäumen absolut erforderlich. Die Bodenart bezieht sich in der Regel auf die unterschiedlichen Größen der Mineralpartikel in einer bestimmten Probe. Jede Größe spielt dabei eine wesentlich andere Rolle. So stellt beispielsweise Sand die größten Partikel dar und bestimmt die Belüftungs- und Drainageeigenschaften, während mikroskopisch kleine Tonpartikel chemisch aktiv mit Pflanzennährstoffen und Wasser verbunden sind. Das Verhältnis dieser Partikelgrößen bestimmt die Bodenart: Lehm, Ton, Ton-Lehm, Schluff- 16 GreenleafUpdate

lehm-Böden, usw.. Sandböden haben sehr große Partikel, die es Pflanzenwurzeln, Wasser und Luft ermöglichen, sich frei zu bewegen. Tonpartikel dagegen sind sehr klein und dicht gepackt, so dass wenig Platz für Nährstoffe und Wurzelwachstum bleibt. Nährstoffe Es wurden siebzehn essentielle Bodennährstoffe identifiziert. Während Kohlenstoff und Sauerstoff aus der Luft aufgenommen werden, werden andere Nährstoffe wie Wasser aus dem Boden gewonnen und von den Wurzeln des Baumes aufgenommen. Nährstoffe bestehen aus Calcium, Schwefel und Magnesium (neben einer Reihe von anderen Spurenelementen), doch die Hauptnährstoffe sind: ■ Stickstoff (für gesundes Stammund Blattwachstum) ■ Phosphor (für Wurzelwachstum) ■ Kalium (für die gesamte Pflanzengesundheit – insbesondere das Immunsystem) Organische Materie Neben der mineralischen Zusammensetzung des Bodens spielt auch organisches Material eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit und die Wachstumseigenschaften der Pflanzen. Organische Stoffe verbessern den Sandboden, indem sie Wasser zurückhalten und den Lehmboden durchlässiger machen, sodass Wasser, Luft und Wurzeln tiefer eindringen können. Böden verändern sich in Zusammensetzung und Aussehen mit der Tiefe, wodurch ein sogenanntes Bodenprofil entsteht. Bodenprofile haben typischerweise eine obere Schicht, die Humus-Schicht, die aus verrottendem organischem Material, das durch heruntergefallenes Laub und andere pflanzliche Ablagerungen gebildet wird. Diese Humus-Schicht wird auch „O-Horizont“ genannt. Unterhalb der organischen Substanz befindet sich der Oberboden (oder „A-Horizont“), der eine Tiefe von einigen Zentimeter, bis zu mehreren Metern erreichen kann. Diese Schicht besteht aus zersetzten organischen Stoffen und Mineralien und ist meist dunkel- oder rotbraun gefärbt. In dieser Schicht konzentrieren sich die meisten Baumwurzeln. O-Horizont Organische Auflage A-Horizont Mineralischer Oberboden B-Horizont Mineralischer Unterboden C-Horizont Mineralischer Untergrund Gesteinsschicht Unter dem Oberboden befindet sich ein Untergrund („B-Horizont“), der in der Regel keine organische Substanz enthält und daher einen schlechteren Nährwert besitzt. Bei ausreichendem Sauerstoffgehalt und ausreichender Drainage können Baumwurzeln bis in diese Schicht eindringen. Unterhalb der Bodenschichten liegt das Ausgangsmaterial („C-Horizont“), das die Hauptquelle des Bodens ist. Dieses Material kann Übergangsmaterial, schwerer Ton oder Weichgestein sein. Organische Stoffe und Verwitterung beeinflussen diese Schicht in der Regel nicht mehr. Kationenaustausch Die Nährstoffaufnahme im Boden erfolgt durch den Austausch von Kationen – positiv geladene Ionen. Faserige Wurzeln pumpen Wasserstoffionen (H+) in den Boden, die an negativ geladenen Bodenpartikeln die gebundenen Kationen verdrängen, sodass die Kationen von der Wurzel aufgenommen werden können. Wurzeln, insbesondere die feinen Faserwurzeln, sind das wichtigste Organ für die Aufnahme von Nährstoffen. Wie viel Boden brauchen Bäume? Bäume brauchen eine angemessene Menge an feuchtem, gut belüftetem und unverdichtetem Boden, um in der städtischen Umgebung wachsen zu können. Diese Bedingungen ermöglichen es den Wurzeln des Baumes, Nährstoffe, Sauerstoff und Wasser zu erhalten – alles essentiell 17

lehm-Böden, usw.. Sandböden haben<br />

sehr große Partikel, die es Pflanzenwurzeln,<br />

Wasser und Luft ermöglichen,<br />

sich frei zu bewegen. Tonpartikel<br />

dagegen sind sehr klein und<br />

dicht gepackt, so dass wenig Platz<br />

für Nährstoffe und Wurzelwachstum<br />

bleibt.<br />

Nährstoffe<br />

Es wurden siebzehn essentielle Bodennährstoffe<br />

identifiziert. Während<br />

Kohlenstoff und Sauerstoff aus der<br />

Luft aufgenommen werden, werden<br />

andere Nährstoffe wie Wasser aus<br />

dem Boden gewonnen und von den<br />

Wurzeln des Baumes aufgenommen.<br />

Nährstoffe bestehen aus Calcium,<br />

Schwefel und Magnesium (neben<br />

einer Reihe von anderen Spurenelementen),<br />

doch die Hauptnährstoffe<br />

sind:<br />

■ Stickstoff (für gesundes Stammund<br />

Blattwachstum)<br />

■ Phosphor (für Wurzelwachstum)<br />

■ Kalium (für die gesamte Pflanzengesundheit<br />

– insbesondere das<br />

Immunsystem)<br />

Organische Materie<br />

Neben der mineralischen Zusammensetzung<br />

des Bodens spielt auch<br />

organisches Material eine entscheidende<br />

Rolle für die Bodenfruchtbarkeit<br />

und die Wachstumseigenschaften<br />

der Pflanzen. Organische Stoffe<br />

verbessern den Sandboden, indem<br />

sie Wasser zurückhalten und den<br />

Lehmboden durchlässiger machen,<br />

sodass Wasser, Luft und Wurzeln<br />

tiefer eindringen können.<br />

Böden verändern sich in Zusammensetzung<br />

und Aussehen mit der Tiefe,<br />

wodurch ein sogenanntes Bodenprofil<br />

entsteht. Bodenprofile haben typischerweise<br />

eine obere Schicht, die<br />

Humus-Schicht, die aus verrottendem<br />

organischem Material, das durch<br />

heruntergefallenes Laub und andere<br />

pflanzliche Ablagerungen gebildet<br />

wird. Diese Humus-Schicht wird auch<br />

„O-Horizont“ genannt. Unterhalb der<br />

organischen Substanz befindet sich<br />

der Oberboden (oder „A-Horizont“),<br />

der eine Tiefe von einigen Zentimeter,<br />

bis zu mehreren Metern erreichen<br />

kann. Diese Schicht besteht aus<br />

zersetzten organischen Stoffen und<br />

Mineralien und ist meist dunkel- oder<br />

rotbraun gefärbt. In dieser Schicht<br />

konzentrieren sich die meisten Baumwurzeln.<br />

O-Horizont<br />

Organische Auflage<br />

A-Horizont<br />

Mineralischer<br />

Oberboden<br />

B-Horizont<br />

Mineralischer<br />

Unterboden<br />

C-Horizont<br />

Mineralischer<br />

Untergrund<br />

Gesteinsschicht<br />

Unter dem Oberboden befindet<br />

sich ein Untergrund („B-Horizont“),<br />

der in der Regel keine organische<br />

Substanz enthält und daher einen<br />

schlechteren Nährwert besitzt. Bei<br />

ausreichendem Sauerstoffgehalt<br />

und ausreichender Drainage können<br />

Baumwurzeln bis in diese Schicht<br />

eindringen. Unterhalb der Bodenschichten<br />

liegt das Ausgangsmaterial<br />

(„C-Horizont“), das die Hauptquelle<br />

des Bodens ist. Dieses Material kann<br />

Übergangsmaterial, schwerer Ton<br />

oder Weichgestein sein. Organische<br />

Stoffe und Verwitterung beeinflussen<br />

diese Schicht in der Regel nicht<br />

mehr.<br />

Kationenaustausch<br />

Die Nährstoffaufnahme im Boden<br />

erfolgt durch den Austausch von<br />

Kationen – positiv geladene Ionen.<br />

Faserige Wurzeln pumpen Wasserstoffionen<br />

(H+) in den Boden, die<br />

an negativ geladenen Bodenpartikeln<br />

die gebundenen Kationen<br />

verdrängen, sodass die Kationen von<br />

der Wurzel aufgenommen werden<br />

können. Wurzeln, insbesondere die<br />

feinen Faserwurzeln, sind das wichtigste<br />

Organ für die Aufnahme von<br />

Nährstoffen.<br />

Wie viel Boden<br />

brauchen Bäume?<br />

Bäume brauchen eine angemessene<br />

Menge an feuchtem, gut belüftetem<br />

und unverdichtetem Boden, um in<br />

der städtischen Umgebung wachsen<br />

zu können. Diese Bedingungen<br />

ermöglichen es den Wurzeln des<br />

Baumes, Nährstoffe, Sauerstoff und<br />

Wasser zu erhalten – alles essentiell<br />

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