Greenleaf Update 018

Kundenmagazin der Greenleaf Deutschland KG. Ausgabe 018 aus September 2018. Kundenmagazin der Greenleaf Deutschland KG. Ausgabe 018 aus September 2018.

<strong>Update</strong> <strong>018</strong><br />

Das Kundenmagazin der <strong>Greenleaf</strong> Deutschland KG<br />

„WIR LIEBEN<br />

URBANES GRÜN!“


Guten Tag!<br />

Herzlich Willkommen zur 18.<br />

Ausgabe des <strong>Update</strong>s! Mein<br />

Name ist Nils Hartmann<br />

und ich bin für Vertrieb und<br />

Beratung im Unternehmen<br />

zuständig. Gerne besuche<br />

ich Ihre Baustelle in der<br />

Ausführungsphase, sollten<br />

Sie noch offene Fragen bei<br />

der Umsetzung Ihrer Pläne<br />

haben.<br />

Nils Hartmann<br />

Die Sonne verwöhnte uns viele<br />

Wochen und sicherlich erfreute es<br />

viele, dass wir auch mal einen richtig<br />

heißen Sommer hatten; gleichzeitig<br />

verendeten Fische in den erhitzten<br />

Gewässern, Blaualgen breiteten sich<br />

im viel zu warmen Wasser der Ostsee<br />

aus und viele Menschen fanden in<br />

den „Tropennächten“ keinen Schlaf.<br />

Wir sahen und sehen auch die<br />

Auswirkungen des ausbleibenden<br />

Regens: Felder sind verbrannt und<br />

das Gras im Garten ist nicht mehr so<br />

saftig grün. Auch die Bäume litten<br />

unter der Trockenheit. Vor meinem<br />

Fenster steht ein Baum, dessen<br />

Blätter viel zu früh im Jahr braun<br />

und vertrocknet sind. Viele Stadtund<br />

Straßenbäume teilen dieses<br />

Leid: Trockenstress.<br />

Gerade diese Bäume sind anfällig für<br />

extreme Wetterbedingungen, da der<br />

Wurzelraum nicht die Qualität hat,<br />

den Baum am Leben zu halten. Meist<br />

stehen die Bäume in verdichteten<br />

Substraten. Diese bestehen zu einem<br />

Großteil aus unwirtlichen Feststoffen,<br />

die Wasser nicht ausreichend speichern<br />

können. Um an Sauerstoff zu<br />

gelangen, bilden Bäume dort ihre<br />

Wurzeln nur an der Oberfläche aus.<br />

Hört sich für den Baum alles sehr<br />

schlecht an, nicht wahr!? – Das denken<br />

wir auch! Darum haben wir uns<br />

mit diesem Thema ausgiebig befasst.<br />

Das Ergebnis finden Sie auf Seite 16.<br />

Die Frage ist jetzt, können Sie mit<br />

diesem Wissen Bäume noch in<br />

verdichtungsfähigen Substraten<br />

einplanen? Vor allem, da Forscher<br />

solch heiße Sommer für die Zukunft<br />

prognostizieren!<br />

Zusammen können wir Veränderungen<br />

der Lebensqualität von Stadtund<br />

Straßenbäumen erreichen!<br />

Ich hoffe, wir können auf Sie zählen,<br />

um eine grünere und bessere<br />

Zukunft zu gestalten. Heute werden<br />

die Bäume geplant und gepflanzt,<br />

die in einigen Jahren unseren Kindern<br />

Schatten und Freude spenden!<br />

Lassen Sie uns handeln!<br />

2<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


Vorteile von Stadtbäumen<br />

10<br />

4<br />

RootSpace<br />

Wurzelkammersystem<br />

20<br />

Inside<br />

Im Interview: Roy Myatt<br />

9<br />

16<br />

22<br />

24<br />

RootForm.<br />

Modulares Baumquartier<br />

Anforderungen an den Boden.<br />

Was gesunde Stadtbäume brauchen<br />

Lunch + Learn.<br />

<strong>Greenleaf</strong> Kurzseminar-Programm<br />

Aufgedeckt. Referenzprojekte,<br />

über die wir gerne reden<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Greenleaf</strong> Deutschland KG<br />

Bockshard 20<br />

D–51580 Reichshof–Hunsheim<br />

Kontakt:<br />

02261–9 20 28–0<br />

update@greenleaf.de<br />

www.greenleaf.de<br />

Verantwortlich: Roy Myatt<br />

Projektleitung: Sebastian Klein<br />

Gestaltung: Christopher Korsch<br />

Fotos: 3/Pexels, 6/Matthias Zomer,<br />

10/Kristina Paukshtite, 16/Picography,<br />

22/Pixabay, 23/ Kaboompics.com<br />

alle weiteren: <strong>Greenleaf</strong>/intern<br />

Auflage: 5.000<br />

Druck: Druckerei Lokay e.K.<br />

Königsberger Str. 3, 64354 Reinheim<br />

Hinweis: © <strong>Greenleaf</strong> Deutschland KG.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

verzichten wir auf geschlechtsspezifische<br />

Doppelnennungen.<br />

klimaneutral<br />

natureOffice.com | DE-344-259285<br />

gedruckt<br />

3


RootSpace –<br />

Der Baum will es<br />

4<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


Wunderschöne Stadtbäume mit kräftigem Stamm und einer ausladenden, gesunden Baumkrone<br />

sind das Ziel einer jeden naturnahen Stadtplanung. Doch zu oft klafft zwischen Wunsch und Wirklichkeit<br />

eine große Lücke. Mit RootSpace bekommt der Stadtbaum endlich den Wurzelraum, den<br />

er schon immer wollte und den er für eine gesunde Entwicklung braucht. In RootSpace schlägt er<br />

seine Wurzeln in unverdichtetes Substrat, findet dort viele geeignete Nährstoffe, erhält Sauerstoff<br />

und genügend Wasser. Er bekommt die Bedingungen, die er von der Natur gewohnt ist.<br />

Neben dem entscheidenden Vorteil<br />

eines gesunden und soliden<br />

Wachstums, hat ein Baumstandort<br />

mit RootSpace auch signifikante<br />

wirtschaftliche Vorteile. Ohne ein geeignetes<br />

Wurzelkammersystem wird<br />

der durchschnittliche Stadtbaum<br />

nur 10–15 Jahre alt. Neupflanzungen<br />

schlagen mit immensen Summen<br />

zu Buche, notwendige Baustellen<br />

sind ein Ärgernis für Anwohner und<br />

Passanten. Doch darüberhinaus<br />

sind auch die ökologischen Kosten<br />

eines Baumverlustes beachtlich.<br />

Eine heimische Baumart filtert in<br />

etwa 10 kg CO2 pro Baum und Jahr<br />

aus der Atmosphäre und bindet das<br />

Kohlendioxid. Dieser Wert nimmt bei<br />

erwachsenen Laubbäumen, ab einem<br />

Alter von 60 Jahren, noch einmal<br />

signifikant zu. So hat eine 120 Jahre<br />

alte Buche in ihrem Leben sogar bis<br />

zu 1,9 t CO2 gespeichert.<br />

worden sind, werden sehr viel älter,<br />

doch da es RootSpace noch nicht<br />

länger gibt, gibt es hierzu auch keine<br />

langfristigeren Untersuchungen. Auf<br />

den ersten Blick wird klar: Ein gesunder<br />

und alt werdender Stadtbaum<br />

macht sich auch im Hinblick auf die<br />

ökologischen Kosten bezahlbar.<br />

Vorteile für den Baum<br />

Neben den wirtschaftlichen und<br />

ökologischen Vorteilen – von den<br />

zugegebenermaßen wir Menschen<br />

profitieren – bietet ein gutes Wurzelkammersystem<br />

auch Vorteile für den<br />

Baum. Die große und offene Struktur<br />

des Wurzelraums in RootSpace bietet<br />

ihm uneingeschränkten Raum für<br />

seine Entwicklung. Werden mehrere<br />

Baumstandorte gemeinsam in ein<br />

großflächiges Wurzelkammersystem<br />

gepflanzt, können sie über das Wurzelwerk<br />

sogar miteinander in Kontakt<br />

treten; es fördert ihre Kommunikation<br />

untereinander und führt zu<br />

einer Verbindung und gegenseitigen<br />

Stärkung durch den Austausch von<br />

Nährstoffen und Zucker.<br />

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass<br />

innerhalb der Wurzelkammer keine<br />

Bodenverdichtung stattfindet – das<br />

Substrat bleibt auch über einen langen<br />

Zeitraum und bei Oberflächenbelastung<br />

durch den Straßenverkehr<br />

unverdichtet. So findet der Baum<br />

beste Bedingungen für ein langes<br />

und erfülltes Leben in der Stadt mit<br />

den gleichen Voraussetzungen wie<br />

im Waldboden. Durch Verbindungen<br />

Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch,<br />

dass der Verlust eines Baumes<br />

nach 10 Jahren auch wieder 100 kg<br />

CO2 in die Atmosphäre freisetzt.<br />

Bei einer Neupflanzung startet der<br />

Baum dann wieder bei Null. Steht<br />

der Baum nun in einem, seinen<br />

Bedürfnissen angepassten Standort,<br />

und wird er mindestens 25 Jahre alt,<br />

so speichert er auf diese Weise eine<br />

viertel Tonne Kohlendioxid. Bäume,<br />

die mit RootSpace angepflanzt<br />

5


Anzeige<br />

Nürnberg, 12.–15. September 2<strong>018</strong><br />

“Urbane Lebensräume”<br />

<strong>Greenleaf</strong> auf<br />

der GaLaBau<br />

Im September findet die internationale Leitmesse GaLaBau 2<strong>018</strong> in Nürnberg statt<br />

und auch wir sind wieder vertreten. Unser Stand wird ein Ort der Begegnung und<br />

Treffpunkt für Fachbesucher sein. Zudem präsentieren wir Ihnen interessante<br />

Schwerpunktthemen aus unserem Portfolio:<br />

■ Urbane Baumstandorte<br />

■ Regenwassermanagement-System ArborFlow®<br />

■ Stadtmöbel UrbanObjekts®<br />

Wir freuen uns darauf Sie kennenzulernen!<br />

Besuchen Sie<br />

uns in Halle 4,<br />

Stand 4-423.<br />

6<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


an die Oberfläche findet ein Frischluft- und Wasserausgleich<br />

statt. So entwickelt sich, dank einer höheren Dosis<br />

an Humin und anderen Nährstoffen, ein lebendiges<br />

Bodenleben. Leerräume in den einzelnen RootSpace-<br />

Modulen und den tragfähigen Abdeckelementen sorgen<br />

für eine optimale Sauerstoff- und Wasserspeicherung.<br />

Das unverdichtete Substrat verfügt obendrein über ein<br />

viel höheres Porenvolumen als verdichtetes Erdmaterial<br />

und kann dadurch ebenfalls besser mit Luft und Wasser<br />

haushalten.<br />

RootSpace besteht aus modularen Einheiten, die<br />

zusammen eine gerüstartige Struktur bilden. Sie hält<br />

den höchsten Belastungen im Straßenraum stand,<br />

während dem Wurzelwerk viel Raum und völlig unverdichtetes<br />

Substrat angeboten wird. Die RootSpace-<br />

Module können Belastungen bis SLW 60 (bis zu 100 kN<br />

Radlast) standhalten.<br />

Vorteile für den Tiefbau<br />

Ziel bei der Entwicklung des urbanen Baumstandorts<br />

RootSpace war eine ganzheitliche Sichtweise. Aus<br />

diesem Grund wurde es auch in Zusammenarbeit<br />

mit aus führenden Unternehmen mit Blick auf Praxistauglichkeit<br />

und Einbaufreundlichkeit entwickelt.<br />

Dabei herausgekommen ist eine Belastbarkeit von bis<br />

zu 26 t/m2. Somit ist es durchaus geeignet für den<br />

Straßenraum. Die Wurzelkammer ist dabei von allen<br />

Seiten bestens geschützt. Die Seitenelemente bieten<br />

zusätzliche Stabilität gegen den seitlichen Bodendruck<br />

und können durch die offene Struktur gleichzeitig<br />

problemlos vorhandene Leitungen der Infrastruktur<br />

durchführen.<br />

Das gesamte System wird werkzeugfrei und schnell<br />

zusammengeklickt. Daraus resultiert eine höchst<br />

effiziente Montage der Module, auch bei tieferen Baumgruben,<br />

in denen RootSpace in mehreren Lagen eingebaut<br />

wird. Auch die Verfüllung mit Substrat ist durch die<br />

offene Struktur sehr einfach, denn die Abdeckkappen<br />

werden erst im Anschluss aufgeklipst. Es ist auch kein<br />

Fundament als Unterbau notwendig, da das System<br />

nach dem Zusammenbau in sich stabil ist.<br />

Umfassendes Zubehör<br />

Wurzelschutz<br />

Mit ReRoot gibt es eine ganze Bandbreite an Lösungen<br />

für den Wurzelschutz. Die Wurzelsperren sorgen dafür,<br />

dass Belagsflächen, Fundamente, Ver- und Entsorgungsleitungen<br />

vor Wurzeleinwuchs geschützt werden.<br />

7


Bewässerung<br />

RootRain sind Bewässerungssysteme<br />

in verschiedenen Ausführungen, um<br />

die dauerhafte Wasserversorgung<br />

des Baumes sicherzustellen. Je nach<br />

Beschaffung der Oberfläche und Situation<br />

vor Ort gibt es unterschiedliche<br />

Abdeckkappen, die sich dezent in die<br />

Gestaltung einfügen.<br />

Wurzelbelüftung<br />

Vor allem bei versiegelten Oberflächen<br />

ist bei Stadtbäumen die<br />

Sauerstoffzufuhr in das Wurzelwerk<br />

lebensnotwendig. Da die Luft ausschließlich<br />

von oben kommen kann,<br />

stellt das Wurzelbelüftungssystem<br />

ArborVent die Luftzufuhr sicher.<br />

Baumverankerung<br />

ArborAnker ist ein unsichtbares System<br />

für die sichere Verankerung des<br />

Baumes im Erdreich.<br />

Baumscheibenabdeckungen und<br />

Schutzgitter<br />

Eine hochwertige Baumscheibenabdeckung<br />

dient nicht nur dem Schutz<br />

der Baumscheibe, sie kann auch<br />

Hingucker und elementares Gestaltungselement<br />

sein. Für Bäume, die<br />

Großes vorhaben, sind auch Abdeckungen<br />

erhältlich, deren Stammöffnung<br />

im Lauf der Jahre mitwächst.<br />

Passend zu den Baumscheibenabdeckungen<br />

sind auch passende<br />

Baumschutzgitter dazu erhältlich.<br />

Fazit<br />

Ein sorgfältig geplantes Baumquartier<br />

bietet einem Stadtbaum beste<br />

Voraussetzung für ein langes Leben,<br />

auch im eigentlich Baum-unfreundlichen<br />

städtischen Umfeld. Als modulares,<br />

tragbares Gerüst, das mit<br />

Substrat gefüllt ist, bietet RootSpace<br />

einen idealen Mikrokosmos, auch<br />

unter Belagsflächen. Nach jahrelanger<br />

Erfahrung im Bereich Stadtbäume<br />

wurde RootSpace als bestes<br />

System für gesunden Wurzelraum in<br />

der Stadt entwickelt.<br />

Beispiel Systemaufbau<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

3<br />

4<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

11<br />

1 RootForm<br />

modulares Baumquartier<br />

2 ArborAnker<br />

Wurzelballenverankerungssystem<br />

3 ArborVent<br />

Wurzel belüftungs system<br />

4 Sauberkeitsschicht<br />

10 cm Kieslage unter RootSpace-<br />

Konstruktion<br />

5 RootSpace<br />

Konstruktion in 2 Lagen mit<br />

ArborStrat Baumsubstrat gefüllt<br />

6 Baumscheibenabdeckung<br />

150 x 150 cm<br />

7 RootRain Precinct<br />

Wurzelbewässerung<br />

8 Tragrahmen<br />

für Baumscheibenabdeckung<br />

9 Wegeaufbau<br />

nach Angaben des Planers<br />

10 GeoGitter<br />

Trennvlies über Konstruktion<br />

11 Unterbau<br />

nach Angaben des Planers<br />

8<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


RootForm –<br />

Modulares Baumquartier<br />

RootForm ist das neue modulare<br />

Baumquartier von <strong>Greenleaf</strong>.<br />

RootForm ist eine Einfassung für die<br />

Baumscheibe, Schutz gegen Wurzeleinwuchs<br />

und des Wurzelwerks vor<br />

äußeren Einflüssen. Gleichzeitig ist<br />

dieses Baumquartier auch das<br />

Fundament für die Baumscheibenabdeckung,<br />

das – mit Beton ausgegossen<br />

– die nötige Stabiliät sicherstellt.<br />

RootForm wird aus Eck- und geraden<br />

Elementen zusammengesetzt. Die geraden<br />

Elemente sind in zwei Längen<br />

erhältlich. So kann sehr flexibel ein<br />

auf den Baum und die Umgebung<br />

passendes Maß erzielt werden. Dabei<br />

sind viele Seitenlängen möglich,<br />

z. B. 120, 150, 180, 200, 250 cm. Durch<br />

den modularen Aufbau sind sowohl<br />

rechteckige als auch quadratische<br />

Baumquartiere realisierbar.<br />

Sind stabile Streifenfundamente<br />

benötigt, kann RootForm einfach mit<br />

Beton ausgegossen werden. So wird<br />

das Baumquartier zu einem soliden<br />

Unterbau für massive, tragfähige<br />

Baumscheibenabdeckungen.<br />

Empfehlenswert ist die Kombination<br />

von RootForm mit RootSpace (S. 4 ff.).<br />

Dann erhält der Baum nicht nur ein<br />

solides Baumquartier, sondern auch<br />

den optimalen Wurzelraum.<br />

Vorteile von RootForm<br />

■ Verhindert oberflächliches<br />

Wurzelwachstum<br />

■ Fördert tiefes Wurzelwachstum<br />

■ Verhindert Blumentopfeffekt<br />

■ Höhere Baumstabilität<br />

■ Höhere Dürreresistenz<br />

■ Beton-Rückenstütze<br />

■ Schneller Einbau<br />

■ Mit RootSpace kombinierbar<br />

■ Aus recyceltem Kunststoff<br />

9


Die Vorteile<br />

von Stadtb<br />

Für die Schaffung lebenswerter, nachhaltiger Städte wurde die Bedeutung der natürlichen<br />

Umwelt in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend erkannt. In Anbetracht der globalen<br />

Erwärmung haben aktuelle Anstrengungen die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, auch<br />

die Berücksichtigung der Umweltvorteile städtischer Bäume wieder erhöht.<br />

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

liefern nun überwältigende<br />

Beweise für die zahlreichen Vorteile,<br />

die Bäume sowohl im Hinblick auf<br />

ihre sozialen als auch auf ihre Umweltauswirkungen<br />

für das Stadtklima<br />

haben. Dass Bäume die Lebensqualität<br />

der Stadtbewohner verbessern<br />

und einen positiven Beitrag zu großflächigen<br />

Planungs- und Infrastrukturanforderungen<br />

leisten können,<br />

steht außer Frage. Gesunde Stadtbäume,<br />

werden nun immer mehr<br />

zu einem zentralen Bestandteil von<br />

Strategien, z. B. des Managements<br />

des städtischen Mikroklimas, der<br />

Schaffung wassersensitiver<br />

Stadtgestaltungssysteme (Regenwassermanagement)<br />

oder auch<br />

der Verbesserung der Luftqualität<br />

in innerstädtischen Gebieten.<br />

Das Wachstum städtischer Wälder<br />

spielt auch eine wichtige Rolle<br />

bei der Entwicklung von Strategien<br />

zur Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes.<br />

Dieser Artikel soll einen Überblick<br />

über die Vorteile geben, die Bäume<br />

in unseren regionalen und städtischen<br />

Gebieten bieten können.<br />

Zusätzlich ist es ein Appell für die<br />

Erweiterung und Erhaltung unserer<br />

städtischen Baumbestände.<br />

Kohlenstoffreduzierung<br />

Die Reduktion von Treibhausgasemissionen<br />

ist ein wichtiger<br />

Bereich von internationalem<br />

Interesse, in dem Bäume bereits<br />

eine bedeutende Rolle spielen.<br />

Bäume absorbieren Kohlenstoff.<br />

Diese Fähigkeit ist nachweislich<br />

eine der wertvollsten Eigenschaften<br />

im Hinblick auf die weltweiten<br />

Bemühungen den Klimawandel<br />

aufzuhalten.<br />

10<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


äumen<br />

Ein einziger ausgewachsener Baum<br />

kann bis zu 22 kg Kohlendioxid<br />

pro Jahr aufnehmen und gibt gleichzeitig<br />

genug Sauerstoff an die<br />

Atmosphäre ab, um zwei Menschen<br />

mit Frischluft zu unterstützen. Daher<br />

bleibt die Pflanzung von Bäumen<br />

eines der effizientesten und kostengünstigsten<br />

Mittel, um überschüssiges<br />

CO2 aus der Atmosphäre zu<br />

filtern.<br />

Stadtbäume helfen auch den Energieverbrauch<br />

in heißen Sommern<br />

zu senken, indem sie die Temperatur<br />

der Umgebungsluft senken. Das<br />

Pflanzen von 100 Millionen erwachsenen<br />

Bäumen in der Umgebung von<br />

Wohnhäusern in Nord- und Südamerika<br />

soll jährlich etwa zwei Milliarden<br />

US-Dollar an Energie einsparen.<br />

Stadtbaum-Fakten*<br />

■ Ein einzelner reifer Baum absorbiert bis zu 22 kg Kohlenstoff pro Jahr<br />

■ Die Baumpflanzung ist nach wie vor eine der kostengünstigsten<br />

Methoden zur CO 2 -Kontrolle<br />

■ Baumpflanzungen schaffen neuen Lebensraum für unsere<br />

heimische Fauna<br />

■ Bäume verbessern die Luftqualität – der Partikelgehalt auf<br />

baumgesäumten Straßen ist bis zu 60 % niedriger als auf<br />

baumlosen Straßen<br />

■ Bäume puffern Regenwasser und verhindern Erosion –<br />

100 ausgewachsene Bäume nehmen bis zu 1.137.500 Liter<br />

Regenwasser pro Jahr auf<br />

■ Ein ausgewachsener Baum hat die gleiche Kühlwirkung wie<br />

10 Raumklimageräte – dies kann den örtlichen Energieverbrauch<br />

um bis zu 10 % reduzieren<br />

■ Bäume wirken sich positiv auf die Gesundheit aus – eine 10 %ige<br />

Zunahme der städtischen Grünflächen kann das Auftreten von Gesundheitsproblemen<br />

um bis zu 5 Jahre hinauszögern – betroffen sind<br />

unter anderem Asthma, Hautkrebs und stressbedingte Erkrankungen<br />

■ Bäume können die Konzentration fördern und die Lern-, sowie die<br />

sozialen Fähigkeiten bei Kindern verbessern<br />

■ Alte Bäume und Grünflächen helfen, die Kriminalitätsrate in<br />

städtischen Gebieten zu senken<br />

■ Straßenseitige Bepflanzung fördert ein rücksichtsvolles Fahren und<br />

reduziert Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />

■ Bäume und Grünflächen lassen Immobilienpreise um bis zu<br />

15 % steigen<br />

* Aus öffentlich zugänglichen Daten.<br />

11


Ausgewachsene, gesunde Bäume in Städten sind eine Investition für zukünftige Generationen. Gestalten Sie Straßenbilder<br />

mit diesem Gedanken – eine symbolische Investition, die sich über Ihr Leben hinaus auszahlen wird.<br />

Weitere Vorteile für die Umwelt<br />

Gesunde Stadtbäume können zur Erhaltung der biologischen<br />

Vielfalt beitragen, indem sie natürliche Lebensräume<br />

für Vögel und vor allem Insekten bieten.<br />

Die Schaffung von Lebensräumen dieser Art ist dringend<br />

geboten, da viele unserer einheimischen Arten durch<br />

die „Auf der grünen Wiese“-Entwicklung verursachte<br />

Verschlechterung der Lebensräume stark unter Druck geraten.<br />

Mit einer durchdachten Planung können Bepflanzungsstreifen<br />

geschaffen werden, die eine Verbindung<br />

zwischen städtischen Parks, lebendigen Gärten und ländlichen<br />

Gebieten herstellen, sodass sich Wildtiere frei inund<br />

aus städtischen Gebieten heraus bewegen können<br />

und zusätzliche Lebensräume entstehen. Darüber hinaus<br />

bieten städtische Bäume auch eine Reihe von Vorteilen<br />

für die städtische Bevölkerung. Eine der wichtigsten ist<br />

ihr Einfluss auf die Luftqualität. Bäume sind in der Lage<br />

eine überraschende Anzahl von Schadstoffen zu filtern<br />

und zu speichern, die mit einer schlechten städtischen<br />

Luft- und Bodenqualität verbunden sind.<br />

Einige schädliche von Bäumen gefilterte Schadstoffe sind:<br />

■ Schwefeldioxid<br />

■ Stickoxide und Partikel<br />

■ Kohlenmonoxid<br />

■ Cadmium<br />

■ Nickel<br />

■ Blei<br />

Untersuchungen belegen, dass städtische Bäume in den<br />

Vereinigten Staaten jährlich etwa 784.000 Tonnen Luftverschmutzung<br />

mit einem Wert von 3,8 Milliarden US-Dollar<br />

entfernen. Die Filterung dieser schädlichen Chemikalien<br />

aus den lokalen Ökosystemen wirkt sich natürlich auch<br />

auf die Gesundheit der Stadtbevölkerung aus, wie später<br />

näher erläutert wird. Bäume und andere Pflanzen helfen<br />

bei der Sanierung von Böden auf Deponien und anderen<br />

kontaminierten Standorten, indem sie eine Reihe von<br />

Schadstoffen aufnehmen, umwandeln und zurückhalten.<br />

Bäume können auch dazu beitragen, eine Reihe<br />

von klimatischen Auswirkungen zu regulieren, die die<br />

12<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


Bewohner und Infrastrukturen<br />

städtischer Gebiete stören können.<br />

Strategen und Stadtplaner erkennen<br />

jetzt diese Fähigkeiten. Zum Beispiel<br />

haben Bäume das Potenzial, ein<br />

Schlüsselelement der städtischen<br />

Klimaschutzstrategien zu bilden,<br />

da sie durch die Transpiration von<br />

Wasser Schatten erzeugen und die<br />

Umgebungstemperatur senken.<br />

Ein ausgewachsener Baum hat in<br />

etwa den gleichen Kühleffekt wie<br />

zehn Raumklimageräte. Dieser Kühleffekt<br />

wird zu einem effektiven Mittel,<br />

um städtische Wärmeinseln und<br />

Hot Spots in Städten zu reduzieren.<br />

Bäume können bis zu 10 % des örtlichen<br />

Energieverbrauchs einsparen,<br />

indem sie das lokale Klima mäßigen<br />

und den Bedarf an Ventilatoren<br />

und Klimaanlagen in den wärmeren<br />

Monaten verringern. Bäume können<br />

auch einen großen Einfluss auf den<br />

Wasserkreislauf städtischer Gebiete<br />

ausüben. Die Krone eines großen<br />

Baumes ist ein freistehendes Hochwasserreservoir<br />

und hundert reife<br />

Bäume können jährlich über eine<br />

Million Liter Regenwasser aufnehmen.<br />

Messungen an einer ausgewachsenen<br />

Linde (Kronendurchmesser<br />

ca. 14 m) in Malmö, Schweden,<br />

ergaben, dass dieser Baum im Juli<br />

2006 rund 670 Liter Wasser pro Tag<br />

verbraucht hat. Der Baumbestand einer<br />

Gemeinde kann den Abfluss von<br />

Regenwasser um etwa 40 % reduzieren.<br />

Dadurch wird die Erosion des<br />

Oberbodens reduziert und zusätzliche<br />

die Auswaschung von Schadstoffen<br />

in die stäcdtischen Gewässer<br />

verhindert. Bäume werden aufgrund<br />

ihrer Wasserdurchlässigkeit zu einem<br />

wichtigen Bestandteil von wassersensitiver<br />

Stadtbildentwicklung.<br />

Schließlich können Stadtbäume<br />

durch die Schaffung von natürlichen<br />

Barrieren und Leitblechen dazu beitragen,<br />

die Lärmbelästigung und die<br />

negativen Auswirkungen des städtischen<br />

Windkanals zu verringern.<br />

Untersuchungen haben ergeben,<br />

dass sich der Einfluss von Bäumen<br />

auf die Windgeschwindigkeit bis auf<br />

das Zehnfache ihrer eigenen Höhe<br />

ausdehnen kann. Breite Bepflanzungen<br />

(ca. 30 m) mit hohen, dichten<br />

Bäumen in Kombination mit weichen<br />

Bodenflächen verringern die gefühlte<br />

Lautstärke um mindestens 50 %.<br />

Verbesserung der Lebensqualität<br />

in der Stadt<br />

Es gibt im Vergleich zu gesunden<br />

Bäumen und Grünflächen kaum<br />

etwas, das einen solch positiven<br />

Einfluss auf Stadtbild und Atmosphäre<br />

hat. Sie fördern den Zusammenhalt<br />

innerhalb der Gesellschaft,<br />

stiften eine lokale Identität und<br />

schaffen grüne Highlights. Grünflächen<br />

bieten Raum für Freizeit- und<br />

Gemeinschaftsaktivitäten, sie fördern<br />

die Attraktivität von Städten und<br />

Gemeinden und stärken darüberhinaus<br />

die Identifikation der Anwohner<br />

mit ihrem Viertel. Sie können auch<br />

überraschende Auswirkungen auf das<br />

physische und psychische Wohlbefinden<br />

der lokalen Bevölkerung haben.<br />

Eine Studie aus den Niederlanden<br />

zeigt, dass jede 10 %ige Zunahme<br />

von Grünflächen in den Gemeinden<br />

gesundheitliche Beschwerden um<br />

fünf Jahre verschieben kann. Bäume<br />

helfen nachweislich, die Häufigkeit<br />

von Hautkrebs, Asthma, Bluthochdruck<br />

und stressbedingten Erkrankungen<br />

zu reduzieren. Dazu filtern<br />

sie verschmutzte Luft, reduzieren die<br />

13


Smogbildung, spenden Schatten und<br />

schaffen eine attraktive, beruhigende<br />

Umgebung. Neuere Forschungen<br />

deuten auch darauf hin, dass Bäume<br />

einen therapeutischen Effekt<br />

für Personen haben können, die an<br />

Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörung<br />

(ADHS) leiden, was<br />

sowohl ihre Aufmerksamkeitsspanne<br />

als auch ihre soziale Funktionsfähigkeit<br />

verbessert. Die gleiche Studie<br />

attestiert auch, dass Studenten mit<br />

regelmäßigem Zugang zu Grünflächen<br />

in Tests besser abschneiden.<br />

Ausgewachsene Bäume wirken sich<br />

sogar positiv auf das Ausmaß der<br />

Kleinkriminalität und des unsozialen<br />

Verhaltens im innerstädtischen<br />

Bereich aus. Untersuchungen, die in<br />

Chicago von Wissenschaftlern der<br />

University of Illinois durchgeführt<br />

wurden, kamen zu dem Schluss,<br />

dass das Vorhandensein von Bäumen<br />

selbst nach Abzug sozioökonomischer<br />

Faktoren an einem Standort<br />

die Kriminalitätsrate um bis zu 7 %<br />

senken könnte. Auf der Ebene der<br />

einzelnen Gebäude und Siedlungen<br />

waren die Auswirkungen von ausgewachsenen<br />

Bäumen noch stärker<br />

ausgeprägt; Wohnblöcke, die von<br />

alten Bäumen umgeben waren, erlebten<br />

sage und schreibe 52 %<br />

weniger gemeldete Verbrechen<br />

als solche ohne Grün.<br />

Bäume wirken sich auch positiv auf<br />

die Verkehrssicherheit aus. Untersuchungen<br />

im Vereinigten Königreich<br />

zeigen, dass die strategische Positionierung<br />

von Straßenbäumen die<br />

Wahrnehmung der Fahrer über die<br />

Geschwindigkeit, mit der sie unterwegs<br />

sind, positiv beeinflussen und<br />

das Fahrverhalten verlangsamen.<br />

Straßenseitige Bepflanzung verbessert<br />

auch die Sicherheit von Fußgängern,<br />

indem sie eine natürliche<br />

Barriere zwischen Straßen und Gehwegen<br />

schafft. Zudem wird vermutet,<br />

dass das Fahren durch baumbestandene<br />

Straßen eine beruhigende Wirkung<br />

auf Autofahrer hat, und somit<br />

die Ereignisse reduziert, die durch<br />

„Straßenwut“ ausgelöst werden.<br />

Wirtschaftliche Faktoren<br />

Da städtische Bäume all diese<br />

Vorteile bieten, ist es auch nicht<br />

verwunderlich, dass Immobilien in<br />

Stadtteilen mit gesundem Baumbestand<br />

attraktiver und wertvoller sind.<br />

Unabhängige Studien, die sowohl in<br />

Großbritannien als auch in den USA<br />

durchgeführt wurden, belegen, dass<br />

Immobilien in baumbestan denen<br />

Straßen durchgängig 5–15 % höher<br />

bewertet werden als identische Immobilien<br />

auf Straßen ohne Bäume.<br />

Selbst der Blick auf eine bepflanzte<br />

Fläche oder einen Park kann bereits<br />

ausreichen, um den Wert eines<br />

Hauses zu steigern. Ähnliche Studien<br />

belegen, dass die Preise für Waren,<br />

die in landschaftlich schön gestalteten<br />

Gebieten gekauft wurden, um<br />

11 % höher waren als in Gebieten<br />

ohne Bäume.<br />

Wasserdurchfluss<br />

und -qualität<br />

„Bäume und Böden verbessern die<br />

Wasserqualität und reduzieren den<br />

Bedarf an kostspieliger Regenwasserbehandlung<br />

(Entfernung von<br />

Schadstoffen, die bei Regen/Schneeereignissen<br />

von Straßen, Parkplätzen<br />

und Dächern ausgewaschen werden),<br />

indem der Niederschlag abgefangen<br />

und zurückgehalten oder verlangsamt<br />

wird. Es wird geschätzt, dass<br />

während eines heftigen Sturms in<br />

Dayton (Ohio), zum Beispiel, die<br />

Baumkrone den potenziellen Wasserabfluss<br />

um 7 % reduziert hat.“<br />

(Sanders, R.A: „Urban vegetation<br />

14<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


impacts on the urban hydrology of Dayton, Ohio“, Urban<br />

Ecology, 6/1986, S. 361–376.)<br />

Fazit<br />

Es überrascht nicht, dass sich Menschen auf allen Ebenen<br />

der Gesellschaft zunehmend der wichtigen Rolle<br />

bewusst werden, die Bäume für ein lebenswertes Umfeld<br />

haben, und deswegen bei der Gestaltung einer nachhaltigen<br />

Zukunft für unsere Städte eine wichtige Rolle spielen.<br />

Auch international spiegelt sich dieses wachsende<br />

Bewusstsein in der Anzahl der Baumpflanzungsverpflichtungen<br />

wider, die Politiker in den vergangenen Jahren<br />

eingegangen sind. In den USA beispielsweise plant die<br />

Stadt New York, im nächsten Jahrzehnt eine Million<br />

Bäume zu pflanzen und den Stadtwald um 20 % zu vergrößern.<br />

Die Londoner Behörden haben vor Beginn der<br />

Olympischen Spiele 2012 zehntausend zusätzliche Bäume<br />

in der Hauptstadt gepflanzt, und eine weitere Million<br />

Bäume wird die britische Regierung in den nächsten fünf<br />

Jahren im Rahmen des „Big Tree Programme“ pflanzen.<br />

Der Stadtrat von Brisbane hat sich verpflichtet, bis 2022<br />

zwei Millionen Bäume zu pflanzen.<br />

Dass die politischen Entscheidungsträger bereit sind,<br />

trotz eines unsicheren Wirtschaftsklimas Investitionen<br />

in unsere städtischen Wälder zu tätigen, ist eine ausgezeichnete<br />

Nachricht für Umwelt- und Naturschützer, sowie<br />

für regionale und städtische Bewohner. Doch damit<br />

die Vorteile dieser Initiativen voll zum Tragen kommen,<br />

ist es wichtig, dass die gepflanzten Bäume die bestmöglichen<br />

Überlebenschancen haben. Dies bedeutet, dass<br />

darauf geachtet werden muss, sie unter Bedingungen zu<br />

pflanzen, die es ihnen ermöglichen, sich zu verwurzeln<br />

und zu gedeihen. Es muss verhindert werden, dass sie<br />

wegen der lebensfeindlichen städtischen Umgebung<br />

an Nährstoff- und Platzmangel, insbesondere für das<br />

Wurzelwerk, verhungern. Viele Studien zeigen, dass die<br />

unzureichende Berücksichtigung der Bedürfnisse von<br />

Bäumen in der frühen Wachstumsphase Städten auf der<br />

ganzen Welt viele Millionen Euro pro Jahr kostet. Insbesondere<br />

die Beseitigung von Schäden an Bürgersteigen,<br />

Abwasserkanälen, Gebäudefundamenten, Parkplätzen<br />

und Versorgungseinrichtungen kosten viel Geld. Hinzu<br />

kommt, dass Bäume häufig nicht ihr volles Potenzial<br />

ausschöpfen und die bereits diskutierten Vorteile nicht<br />

ausgeschöpft werden.<br />

Wir brauchen Bäume dort am meisten, wo sie die größten<br />

Herausforderungen für eine erfolgreiche Entwicklung<br />

haben: in unseren Städten.<br />

Große, gesunde Bäume schaffen<br />

unvergessliche Straßen und bieten eine<br />

Vielzahl von Vorteilen für die Umwelt.<br />

15


Hochwertiger, unverdichteter Boden ist für<br />

gesunde Bäumen in Städten unerlässlich.<br />

Anforderungen<br />

gesunder Stadtbäume<br />

an den Boden<br />

Gesunder Stadtboden<br />

Damit Bäume gut gedeihen können, benötigen sie eine<br />

ausreichende Nährstoffversorgung in einem unverdichteten,<br />

gut belüfteten und feuchten Boden. Diese Bodenverhältnisse<br />

ermöglichen es den Baumwurzeln, alle wesentlichen<br />

Elemente zu erhalten, die sie für ein gesundes<br />

Wachstum benötigen: Nährstoffe, Sauerstoff und Wasser.<br />

Diese Gegebenheiten sind ebenjene Elemente und Voraussetzungen,<br />

die der Baum auch in seinem natürlichen<br />

Umfeld, im Waldboden vorfinden würde. In bebauten<br />

städtischen Gebieten sind diese Bodenverhältnisse kaum<br />

vorhanden. Daher möchten wir hier die Bodenanforderungen<br />

von Stadtbäumen klären und eine Definition für<br />

die optimale Bodenqualität liefern.<br />

Der „Boden“ ist die oberste Schicht der Erdkruste und<br />

ist der Lebensraum, in dem Bäume und andere Pflanzen<br />

wachsen und ihre Wurzeln ausbreiten. Der Boden besteht<br />

aus fein gemahlenen Gesteinspartikeln und Materialien<br />

wie Sand, Schluff, Lehm und Kies; durchzogen von<br />

lebenswichtigen Hohlräumen zwischen den luft- und<br />

wasserhaltigen Partikeln.<br />

Obwohl einige potentielle Einschränkungen des städtischen<br />

Bodens durch die Auswahl von Arten – wie z. B.<br />

räumliche Beschränkungen, Boden-PH-Wert, nasser und<br />

trockener Boden und sogar Versalzungen – behoben<br />

werden können, ist ein negativer Bodenzustand, der<br />

durch die Pflanzenauswahl nicht gemildert werden kann,<br />

der verdichtete Boden. Eine ausreichende Versorgung<br />

mit qualitativ hochwertigem und unverdichtetem Boden<br />

ist für ein langfristiges Leben von Stadtbäumen absolut<br />

erforderlich.<br />

Die Bodenart bezieht sich in der Regel auf die unterschiedlichen<br />

Größen der Mineralpartikel in einer bestimmten<br />

Probe. Jede Größe spielt dabei eine wesentlich<br />

andere Rolle. So stellt beispielsweise Sand die größten<br />

Partikel dar und bestimmt die Belüftungs- und Drainageeigenschaften,<br />

während mikroskopisch kleine Tonpartikel<br />

chemisch aktiv mit Pflanzennährstoffen und Wasser<br />

verbunden sind. Das Verhältnis dieser Partikelgrößen<br />

bestimmt die Bodenart: Lehm, Ton, Ton-Lehm, Schluff-<br />

16<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


lehm-Böden, usw.. Sandböden haben<br />

sehr große Partikel, die es Pflanzenwurzeln,<br />

Wasser und Luft ermöglichen,<br />

sich frei zu bewegen. Tonpartikel<br />

dagegen sind sehr klein und<br />

dicht gepackt, so dass wenig Platz<br />

für Nährstoffe und Wurzelwachstum<br />

bleibt.<br />

Nährstoffe<br />

Es wurden siebzehn essentielle Bodennährstoffe<br />

identifiziert. Während<br />

Kohlenstoff und Sauerstoff aus der<br />

Luft aufgenommen werden, werden<br />

andere Nährstoffe wie Wasser aus<br />

dem Boden gewonnen und von den<br />

Wurzeln des Baumes aufgenommen.<br />

Nährstoffe bestehen aus Calcium,<br />

Schwefel und Magnesium (neben<br />

einer Reihe von anderen Spurenelementen),<br />

doch die Hauptnährstoffe<br />

sind:<br />

■ Stickstoff (für gesundes Stammund<br />

Blattwachstum)<br />

■ Phosphor (für Wurzelwachstum)<br />

■ Kalium (für die gesamte Pflanzengesundheit<br />

– insbesondere das<br />

Immunsystem)<br />

Organische Materie<br />

Neben der mineralischen Zusammensetzung<br />

des Bodens spielt auch<br />

organisches Material eine entscheidende<br />

Rolle für die Bodenfruchtbarkeit<br />

und die Wachstumseigenschaften<br />

der Pflanzen. Organische Stoffe<br />

verbessern den Sandboden, indem<br />

sie Wasser zurückhalten und den<br />

Lehmboden durchlässiger machen,<br />

sodass Wasser, Luft und Wurzeln<br />

tiefer eindringen können.<br />

Böden verändern sich in Zusammensetzung<br />

und Aussehen mit der Tiefe,<br />

wodurch ein sogenanntes Bodenprofil<br />

entsteht. Bodenprofile haben typischerweise<br />

eine obere Schicht, die<br />

Humus-Schicht, die aus verrottendem<br />

organischem Material, das durch<br />

heruntergefallenes Laub und andere<br />

pflanzliche Ablagerungen gebildet<br />

wird. Diese Humus-Schicht wird auch<br />

„O-Horizont“ genannt. Unterhalb der<br />

organischen Substanz befindet sich<br />

der Oberboden (oder „A-Horizont“),<br />

der eine Tiefe von einigen Zentimeter,<br />

bis zu mehreren Metern erreichen<br />

kann. Diese Schicht besteht aus<br />

zersetzten organischen Stoffen und<br />

Mineralien und ist meist dunkel- oder<br />

rotbraun gefärbt. In dieser Schicht<br />

konzentrieren sich die meisten Baumwurzeln.<br />

O-Horizont<br />

Organische Auflage<br />

A-Horizont<br />

Mineralischer<br />

Oberboden<br />

B-Horizont<br />

Mineralischer<br />

Unterboden<br />

C-Horizont<br />

Mineralischer<br />

Untergrund<br />

Gesteinsschicht<br />

Unter dem Oberboden befindet<br />

sich ein Untergrund („B-Horizont“),<br />

der in der Regel keine organische<br />

Substanz enthält und daher einen<br />

schlechteren Nährwert besitzt. Bei<br />

ausreichendem Sauerstoffgehalt<br />

und ausreichender Drainage können<br />

Baumwurzeln bis in diese Schicht<br />

eindringen. Unterhalb der Bodenschichten<br />

liegt das Ausgangsmaterial<br />

(„C-Horizont“), das die Hauptquelle<br />

des Bodens ist. Dieses Material kann<br />

Übergangsmaterial, schwerer Ton<br />

oder Weichgestein sein. Organische<br />

Stoffe und Verwitterung beeinflussen<br />

diese Schicht in der Regel nicht<br />

mehr.<br />

Kationenaustausch<br />

Die Nährstoffaufnahme im Boden<br />

erfolgt durch den Austausch von<br />

Kationen – positiv geladene Ionen.<br />

Faserige Wurzeln pumpen Wasserstoffionen<br />

(H+) in den Boden, die<br />

an negativ geladenen Bodenpartikeln<br />

die gebundenen Kationen<br />

verdrängen, sodass die Kationen von<br />

der Wurzel aufgenommen werden<br />

können. Wurzeln, insbesondere die<br />

feinen Faserwurzeln, sind das wichtigste<br />

Organ für die Aufnahme von<br />

Nährstoffen.<br />

Wie viel Boden<br />

brauchen Bäume?<br />

Bäume brauchen eine angemessene<br />

Menge an feuchtem, gut belüftetem<br />

und unverdichtetem Boden, um in<br />

der städtischen Umgebung wachsen<br />

zu können. Diese Bedingungen<br />

ermöglichen es den Wurzeln des<br />

Baumes, Nährstoffe, Sauerstoff und<br />

Wasser zu erhalten – alles essentiell<br />

17


für ein gesundes Baumwachstum.<br />

Nachdem wir im Detail die Bodenanforderungen<br />

für ein gesundes Wurzelwachstum<br />

definiert haben, wollen<br />

wir besprechen, wie viel dieser<br />

Bodenräume es braucht, damit ein<br />

Baum gedeihen und wachsen kann.<br />

Neben den Nährstoffen, die Bäume<br />

durch ihre Wurzeln aus dem Boden<br />

erhalten, benötigen sie auch Sauerstoff<br />

und Wasser, die die Hohlräume<br />

zwischen den Bodenpartikeln<br />

einnehmen. Diese Hohlräume sind<br />

im unverdichteten Boden reichlich<br />

vorhanden, jedoch wird der Boden<br />

in städtischen Gebieten in der Regel<br />

verdichtet, um eine strukturelle<br />

Stabilität für gepflasterte Flächen zu<br />

gewährleisten – so dass kein Hohlraum<br />

zwischen den Bodenpartikeln<br />

vorhanden ist. Selbst wenn Boden<br />

nicht extra verdichtet wird, findet<br />

im Laufe der Zeit eine Verdichtung<br />

durch den Straßenverkehr statt.<br />

Wenn der Boden allein als Konstruktionsmaterial<br />

für die Tragfähigkeit<br />

von Gebäuden, Fahrzeugen und Fußgängern<br />

gedacht ist, wird er so weit<br />

verdichtet, dass Luft und Wasser ausgeschlossen<br />

sind und ein völlig unzureichender<br />

Platz für Wurzelwachstum<br />

zur Verfügung steht. Bäume, die<br />

in diesen ungeeigneten städtischen<br />

Baumgruben gepflanzt werden, sind<br />

häufig von verdichtetem Boden umgeben,<br />

was dazu führt, dass sich die<br />

Wurzeln den Platz zwischen Boden<br />

und gepflasterter Oberfläche suchen,<br />

wo ausreichend Luft und Wasser<br />

vorhanden sind. Dies führt dann zu<br />

einer Wurzelbildung im Belag.<br />

Wenn der Bedarf eines Baumes an<br />

Nährstoffen, Wasser und Luft nicht<br />

mehr gedeckt werden kann, leidet<br />

die Gesundheit des Baumes und<br />

der Baum beginnt abzusinken und<br />

schließlich zu sterben. Bäume, die<br />

unter diesen Bedingungen wachsen<br />

Schäden durch flache Verwurzelung<br />

verursachen Millionen Infrastrukturschäden<br />

pro Jahr.<br />

sollen, erreichen kaum die Reife und<br />

bieten nicht annähernd die Vorteile,<br />

die gesunde, ausgewachsene Bäume<br />

bieten können. Diese Herausforderung<br />

schafft einen grundlegenden<br />

Konflikt für Bäume in gepflasterten<br />

Gebieten. Um sicherzustellen, dass<br />

jeder Baum das bekommt, was er<br />

braucht, um zur Reife zu gelangen,<br />

ist eine sorgfältige Betrachtung des<br />

ober- und unterirdischen Raumes<br />

notwendig. Die alte Methode, eine<br />

Baumgrubenfläche von der Größe<br />

der Pflasteröffnung bereitzustellen,<br />

Baumgröße und -gesundheit hängen von drei Faktoren ab:<br />

verfügbarem Bodenvolumen, Sauerstoff-/Nährstoffgehalt und<br />

Feuchthaltevermögen des Bodens.<br />

18<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


ist eindeutig unzureichend und<br />

führt zu einer lebenslangen kostspieligen<br />

Pflasterreparatur und<br />

verurteilt den Baum zu einem<br />

vorzeitigen und langsam-qualvollem<br />

Tod. Wie viel unverdichteten Boden<br />

brauchen nun Bäume, um gesund<br />

zu reifen? – Es können verschiedene<br />

Methoden zur Bestimmung des<br />

erforderlichen Bodenvolumens verwendet<br />

werden, um den ungefähren<br />

Untergrundraum zu berechnen, den<br />

ein Baum für ein gesundes Wurzelwachstum<br />

benötigt.<br />

Die Baumkronenmethode<br />

Die wahrscheinlich einfachste<br />

Methode zur Berechnung des Bodenvolumens<br />

ist die Schätzung des<br />

projizierten Durchmessers der zu<br />

erwartenden Baumkrone und deren<br />

Multiplikation mit einer Tiefe von<br />

0,6 m.<br />

Verallgemeinert gilt:<br />

■ 10 m für die Entwicklung von<br />

Baldachinen für große Bäume<br />

■ 6 m für die Entwicklung von<br />

Vordächern für mittlere Bäume<br />

■ 3 m für Abschirmungen,<br />

Schutzgurte oder Parkgruppenbepflanzungen<br />

■ In jedem Fall min. 2,5 m<br />

Die Stamm-Messschieber-<br />

Methode<br />

Der Stammdurchmesser ist ein<br />

weiterer Indikator für die Wurzelausbreitung.<br />

Für junge Bäume mit einem<br />

Durchmesser von weniger als etwa<br />

20 cm gilt ein Verhältnis von Wurzelradius<br />

zu Stammdurchmesser von<br />

etwa 38:1 – daher könnte ein Baum<br />

mit einem Stammdurchmesser von<br />

15 cm bei voller Reife ein Wurzelsystem<br />

haben, das sich fast 6 m vom<br />

Stamm entfernt erstreckt.<br />

Empfohlene Bodenvolumen:<br />

Mindestbodenmengen sind:<br />

■ Kleiner Baum: 5–15 m3<br />

■ Mittlerer Baum: 20–40 m3<br />

■ Großer Baum: 50+ m3<br />

Wie erhöhen wir also das Volumen<br />

des unverdichteten Bodens, das für<br />

das Wurzelwachstum zur Verfügung<br />

steht, ohne die Stabilität von Bürgersteigen<br />

und Straßen zu beeinträchtigen?<br />

Bodenstützzellen werden<br />

unterirdisch zu einer Strukturmatrix<br />

zusammengefügt, die dann mit<br />

unverdichtetem Boden gefüllt wird.<br />

So wird ein gesundes Wurzelwachstum<br />

ermöglicht und gleichzeitig eine<br />

tragende Struktur für gepflasterte<br />

Flächen geschaffen. Dies ist eine<br />

bewährte Methode für Straßen- und<br />

Stadtbäume, die in zahlreichen Projekten<br />

auf der ganzen Welt erfolgreich<br />

eingesetzt wird.<br />

Durch das Verständnis, welche Bodenbedingungen<br />

städtische Bäume<br />

benötigen, um sich bestmöglich zu<br />

entfalten, können Landschaftsarchitekten,<br />

Planer und Fachleute für<br />

Stadtentwicklung nun die nötigen<br />

Schritte unternehmen und Systeme<br />

einsetzen, die den Erfolg unserer<br />

städtischen Baumbestände sicherstellen.<br />

Ein ausreichendes Platzangebot für<br />

die optimale Entwicklung von Wurzelwerk<br />

ist entscheidend für die Gesundheit<br />

eines Baumes. Die Wurzeln<br />

eines wachsenden Baumes erstrecken<br />

sich weit in den umgebenden<br />

Boden und erreichen gerne mehr<br />

als den doppelten Durchmesser der<br />

Baumkrone..<br />

19


Sieben Fragen an<br />

<strong>Greenleaf</strong> Inside<br />

unseren Gründer &<br />

An dieser Stelle stellen wir Ihnen Persönlichkeiten vor, die bei <strong>Greenleaf</strong> arbeiten und gewähren<br />

Ihnen so einen Blick hinter die Kulissen. Heute stellt sich unser Geschäftsführer Roy Myatt dem<br />

Gespräch. Roy hat <strong>Greenleaf</strong> vor über 10 Jahren in der Nähe von Koblenz gegründet. Doch seitdem<br />

hat sich viel getan.<br />

„Elevator Pitch“: Angenommen,<br />

Du steigst gleichzeitig mit einem<br />

Stadtplaner in einen Aufzug. Was<br />

erzählst Du ihm, um die Notwendigkeit<br />

eines Baumstandortes mit<br />

RootSpace zu erläutern?<br />

„Als Stadtplaner sollten Sie<br />

den Wert von Bäumen kennen,<br />

insbesondere von alten, ausgewachsenen<br />

Bäumen in unseren<br />

Straßen. Saubere Luft, aktiver<br />

Temperaturausgleich, erhöhte<br />

Liegenschaftswerte und eine<br />

bessere Gesundheit der Anwohner<br />

sind wissenschaftlich<br />

fundiert und gut dokumentiert.<br />

Doch sind Sie sich bewusst,<br />

dass diese Vorteile alle noch erheblich<br />

verbessert werden können,<br />

indem die Bäume im Wurzelkammersystem<br />

RootSpace<br />

gepflanzt werden? – Bäume, die<br />

in RootSpace – gut belüftet und<br />

bewässert – im unverdichteten<br />

Substrat wurzeln, entwicklen<br />

sich nahezu identisch zu einem<br />

Baum im Wald. Dies hat sich als<br />

das bestmögliche Medium für<br />

die Entwicklung der Bäume in<br />

unseren Straßen erwiesen.“<br />

Urbane Baumstandorte und<br />

Wurzelbrücken sind ja ein echtes<br />

Nischenthema. Wie bist Du<br />

dazu gekommen, Dich beruflich<br />

für mehr Grün in den Städten zu<br />

engagieren?<br />

„Ich war schon immer fasziniert<br />

von Bäumen und so war es eine<br />

natürliche Weiterentwicklung<br />

für mich, eine nachweisbare<br />

und bewährte Methode zur Verbesserung<br />

der Lebensqualität<br />

von Bäumen in unseren Städten<br />

zu finden.“<br />

<strong>Greenleaf</strong> wurde bereits vor fast<br />

15 Jahren gegründet. Kannst Du<br />

Dich an die ersten Jahre erinnern?<br />

Was waren die größten Herausforderungen?<br />

„Damals war die Welt noch nicht<br />

so digital vernetzt wie heute.<br />

Wir sind das ganze Land abfahren<br />

um bei möglichst vielen<br />

Stadtverwaltungen and Landschaftsarchitekten<br />

bekannt zu<br />

werden. Das war eine spannende<br />

Zeit!“<br />

Mit welchen drei Adjektiven würdest<br />

Du Dein Unternehmen <strong>Greenleaf</strong><br />

charakterisieren?<br />

„Innovativ. Fortschrittlich.<br />

Konsequent.“<br />

Mit den Produktsegmenten Baumstandorte<br />

und Randeinfassungen<br />

für den städtischen Garten- und<br />

Landschaftsbau ist <strong>Greenleaf</strong><br />

stabil aufgestellt.<br />

20<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


…<br />

Geschäftsführer<br />

Roy<br />

Verrätst Du uns, was uns in den nächsten Jahren<br />

Neues erwarten wird?<br />

„Die Herausforderungen, die sich durch den Klimawandel<br />

ergeben, erfordern ein neues Denken und<br />

innovative Produkte, um diesen Herausforderungen<br />

zu begegnen. Dies gilt insbesondere in unseren<br />

Städten. Unser neuestes Produkt, ArborFlow, ist ein<br />

gutes Beispiel dafür, wie sich die Dinge bewegen,<br />

und wie sie sich mit der Zeit weiterentwickeln.“<br />

<strong>Greenleaf</strong> ist auch personell stetig gewachsen. Wie<br />

ist Dein Verhältnis zu Deinen Mitarbeitern und wie<br />

empfindest Du das Betriebsklima im Unternehmen?<br />

„Ich habe zu allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ein sehr gutes und persönliches Verhältnis.<br />

Wir sind ein fleißiges, großartiges Team, das mit<br />

viel Leidenschaft und Elan für unsere Vision arbeitet<br />

– und wir nehmen uns trotzdem die Zeit<br />

für ein bisschen Spaß zwischendurch.“<br />

Kannst Du uns eine Wahrheit sagen, die die meisten<br />

Menschen ablehnen würden, obwohl sie offensichtlich<br />

zutreffend ist?<br />

„Jeder Cent, der für die Anpflanzung von Bäumen<br />

in unseren Straßen ausgegeben wird, bringt eine<br />

enorme Rendite, wenn man die verbesserten Gesundheits-<br />

und Witterungsbedingungen sowie den<br />

Anstieg der Immobilienwerte berücksichtigt.“<br />

21


Lunch +<br />

Learn<br />

<strong>Greenleaf</strong> Kurz-Seminarprogramm<br />

Die Planung urbaner Baumstandorte<br />

kann ganz schön komplex wirken.<br />

Insbesondere denjenigen, die neu<br />

in die Thematik einsteigen, stellen<br />

sich viele Fragen: „Braucht es ein<br />

Wurzelkammersystem?“ oder „Was<br />

sind die Vorteile?“ bis hin zur alles<br />

entscheidenden Frage „Was braucht<br />

der Baum überhaupt?“. Diesen und<br />

vielen weiteren Fragen widmen wir<br />

uns in unserem Seminarprogramm<br />

Lunch + Learn.<br />

Bei Lunch + Learn besucht Sie ein<br />

Spezialist aus unserem Team vor Ort.<br />

Bei einem Imbiss und in entspannter<br />

Atmosphäre erarbeiten Sie dann<br />

gemeinsam Strategien für städtische<br />

Baumstandorte. Wir berichten über<br />

aktuelle Pflanzmethoden, die Anforderungen<br />

die ein Baum an einen<br />

urbanen Standort stellen würde und<br />

wie der Baum durch ArborSystem<br />

von <strong>Greenleaf</strong> optimal unterstützt<br />

werden kann.<br />

Optional greifen wir auch das Trend-<br />

Thema Regenwasser-Management<br />

mit auf. Denn auch bei der Kontrolle<br />

von Regenwasser können Bäume<br />

wichtige Aufgaben übernehmen: So<br />

wirkt etwa das Baumkronendach wie<br />

ein freistehender Regenwassertank,<br />

der bis zu 70 % des Wassers aus<br />

der ersten Stunde eines Regenfalls<br />

abfängt. Gesunde, gut entwickelte<br />

Wurzelsysteme erhöhen das Potenzial<br />

des vorhandenen Bodenvolumens<br />

und nehmen große Mengen Regenwasser<br />

auf. Das aufgenommene Wasser<br />

steigt innerhalb des Baumes auf<br />

und steht (durch die Verdunstung<br />

über die Blätter) zur Kühlung der<br />

Umgebungsluft wieder zur Verfügung.<br />

Zum 60–90 minütigen Programm gehört<br />

eine Vorstellung der Thematik,<br />

ein Impulsworkshop und ein kostenloser<br />

Snack für jeden Teilnehmer. Die<br />

Zeiten für das Lunch + Learn Programm<br />

werden von Ihnen bestimmt.<br />

22


Inhalte Lunch + Learn<br />

■ Nützliches Wissen über aktuelle Methoden zur Baumpflanzung in der Stadt<br />

■ Anforderungen des Baumes vs. Anforderung an die Tragfähigkeit<br />

■ Überbaubarer Wurzelraum und Wurzelbelüftung<br />

■ Effektiver Wurzelschutz<br />

■ Herausforderungen am Standort, typische Problemfälle und<br />

Baustellenablauf<br />

■ Innovative Baumscheibengestaltung<br />

■ ArborFlow Regenwasser-Management<br />

■ Baustellenablauf<br />

■ Vorstellung in Ihrem eigenen Büro<br />

■ Kostenloses Lunch<br />

■ Ggf. Fortbildungspunkte Ihrer Architektenkammer – Sprechen Sie uns an!<br />

Melden Sie sich am besten gleich heute an. Es ist kostenlos – ganz sicher<br />

aber nicht umsonst!<br />

https://grnlf.de/lunch-and-learn<br />

23


PROJEKTE \\ Bayern<br />

Bahnhofsvorplatz Plattling<br />

Baumentwicklung in über 10 Jahren im Wurzelkammersystem.<br />

Die Stadt Plattling bildet zusammen<br />

mit Deggendorf eines der Oberzentren<br />

Niederbayerns. Ihr Bahnhof ist<br />

ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt<br />

der Region und ist darüber hinaus<br />

an das Fernverkehrsnetz der DB angeschlossen.<br />

Dementsprechend stark<br />

frequentiert ist auch sein Vorplatz,<br />

der zwischen 2006 und 2007 neugestaltet<br />

wurde. So muss dieser hohen<br />

Belastungen standhalten und fungiert<br />

gleichzeitig als repräsentatives<br />

Tor zur Stadt. Hier treffen sich alle<br />

Verkehrsarten in Kombination, wie<br />

z. B. Bus-, Taxi- und Autoverkehr.<br />

Somit ergeben sich hohe planerische<br />

Anforderungen an die Gestaltung<br />

des Platzes, sowohl in ästhetischer,<br />

als auch in bautechnischer Hinsicht,<br />

auch in Bezug auf Aufenthaltsqualität<br />

und Umwelt.<br />

Im Zuge der Maßnahme wurden<br />

sechs Linden gepflanzt, deren zehnjährige<br />

Entwicklung wir hier betrachten<br />

möchten:<br />

2009 2013<br />

24<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


2<strong>018</strong><br />

Die urbane Umgebung, in der die<br />

Bäume stehen, bietet nicht die optimale<br />

Voraussetzung für ein gesundes<br />

Wachstum. Der verdichtete Boden erschwert<br />

die Versorgung mit Nährstoffen,<br />

Sauerstoff und Wasser. Abhilfe<br />

schafft die Verwendung des Wurzelkammersystems<br />

von <strong>Greenleaf</strong>.<br />

Hierdurch ist sichergestellt, dass die<br />

Bäume in einem hochwertigen, unverdichteten<br />

Substrat wachsen und<br />

ihre Wurzeln in die Bodenregionen<br />

vordringen können, in denen ihnen<br />

genügend Resourcen zur Verfügung<br />

stehen. Zusammen mit der befahrbaren<br />

Baumscheibe wird gewährleistet,<br />

dass die großzügigen Baumgruben<br />

auch mit Bussen befahrbar sind und<br />

weder Bäume noch Wurzeln Schaden<br />

nehmen können. Somit sind die<br />

Nachteile des verdichteten Bodens<br />

in der städtischen Umgebung größtenteils<br />

aufgehoben.<br />

Überzeugen Sie sich selbst von der<br />

hervorragenden Entwicklung der<br />

Linden über die Jahre und welche<br />

Vorteile gut geplantes und gesundes<br />

Stadtgrün mit sich bringt!<br />

Projekttyp<br />

Stadtplatz<br />

Planung<br />

Raum + Zeit (ehemals Wartner + Zeitzler)<br />

84034 Landshut<br />

raumzeitlandschaft.de<br />

Ausführung<br />

März GmbH Bauunternehmung<br />

94469 Deggendorf<br />

märz.eu<br />

Eingesetzte Produkte<br />

■ RootCell Wurzelkammersystem<br />

■ RootDirector Wurzelschutzsystem<br />

■ RootRain Baumbewässerung<br />

■ Teviot Baumscheibenabdeckung<br />

25


PROJEKTE \\ Niedersachsen<br />

Werderpark Peine<br />

Der Stadtpark in Peine strahlt in neuem Grün.<br />

In nur kurzer Bauzeit wurde der<br />

Werderpark in Peine umgestaltet. Der<br />

alte Gehweg, dessen Platten als Stolperfallen<br />

herhalten konnten, musste<br />

erneuert werden, ein altes Wasserbecken<br />

wurde entfernt, neue Sitzgelegenheiten<br />

wurden geschaffen und<br />

eine Neubepflanzung der Grünanlage<br />

stand an.<br />

Mit seinen neugesäten Rasenflächen,<br />

den großzügig angelegten Beeten,<br />

der Gräser- und Staudenbepflanzung,<br />

dem neuen Mobiliar, aber<br />

natürlich auch dem alten Baumbestand,<br />

lädt der Stadtpark in Peine<br />

jetzt wieder zum Verweilen ein.<br />

Der ehemalige Plattenweg wurde<br />

durch einen neuen, geschwungenen<br />

Splittweg ersetzt. Hierbei fand<br />

die Randeinfassung K+Kontrast aus<br />

rostig-patiniertem CorTen-Stahl Verwendung.<br />

Mit K+Kontrast ist es unter<br />

anderem möglich stabile Wegeinfassungen<br />

herzustellen, die gleichzeitig<br />

flexibel in Form und Höhe sind und<br />

somit einen schönen Abschluss zwischen<br />

Weg, Beet- und Rasenflächen<br />

schafft.<br />

Das Hochbeetsystem K+Shape wurde<br />

eingesetzt um geschwungene<br />

Hochbeete entlang des Weges zu<br />

gestalten. Dank seiner modularen<br />

Bauweise können auf einfache Weise<br />

Sitzgelegenheiten integriert werden,<br />

die sich organisch in die Umgebung<br />

einfügen. Das Angebot an Sitzmöglichkeiten<br />

wird abgerundet durch<br />

unseren Eyecatcher, die Confeti Sitzsteine<br />

aus Beton.<br />

26<br />

<strong>Greenleaf</strong><strong>Update</strong>


Confeti Sitzsteine im<br />

Werderpark Peine<br />

Leider musste im Vorfeld der Bauarbeiten<br />

eine 200 Jahre alte Rotbuche<br />

weichen. Sie war nicht mehr „verkehrssicher“<br />

und drohte umzustürzen.<br />

Damit ihr Verlust nicht umsonst<br />

war, schnitzte der Skulpturenkünstler<br />

Clemens Mahler eine große Eule aus<br />

ihrem Stamm.<br />

Projekttyp<br />

Park<br />

Planung<br />

Stadt Peine<br />

31224 Peine<br />

peine.de<br />

Ausführung<br />

Junicke GmbH<br />

38126 Braunschweig<br />

junicke.de<br />

Eingesetzte Produkte<br />

■ K+Kontrast Randeinfassung<br />

■ K+Shape Hochbeetsystem<br />

■ Confeti Sitzsteine<br />

27


„WIR LIEBEN<br />

URBANES GRÜN!“<br />

<strong>Greenleaf</strong> Deutschland KG<br />

Bockshard 20 · 51580 Hunsheim<br />

Tel. 02261–9 20 28 0<br />

Fax 02261–9 20 28 20<br />

greenleaf.de · info@greenleaf.de<br />

klimaneutral<br />

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