Info-DIREKT-onlineAusgabe-21
Das Printmagazin Info-DIREKT zum Thema: "Es wird Zeit für Gerechtigkeit!"
Das Printmagazin Info-DIREKT zum Thema: "Es wird Zeit für Gerechtigkeit!"
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Politik<br />
illegale Grenzöffnung beschlossen<br />
nach dem Motto „Wir schaffen das!“<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Sie waren unlängst mit einer<br />
Reisedelegation in Jordanien und im<br />
Libanon. Auch hier stand die sogenannte<br />
Flüchtlingsproblematik im Mittelpunkt.<br />
Mit welchen Eindrücken kamen Sie zurück?<br />
Hampel:<br />
Beeindruckend waren in<br />
Jordanien die großen Leistungen bei<br />
der Unterbringung von<br />
über 600.000 Flüchtlingen.<br />
Dem Königreich ist<br />
es gelungen, sie halbwegs<br />
menschengerecht<br />
zu versorgen. Doch<br />
Deutschland hat lange<br />
Zeit Jordanien finanziell<br />
die kalte Schulter<br />
gezeigt und das Land<br />
mit seinen Problemen<br />
kaufen<br />
allein gelassen. Inzwischen wird Jordanien<br />
heute unterstützt. Der dortige<br />
Beauftragte der UNO-Flüchtlingsorganisation<br />
UNHCR sagte mir, dass seine<br />
Organisation für diese riesige Zahl von<br />
Flüchtlingen in Jordanien ca. 15 Millionen<br />
Dollar im Monat aufwendet. Wenn<br />
man das hochrechnet auf die Zahl der<br />
Flüchtlinge in Deutschland, die sich ungefähr<br />
im Bereich von 1,2 bis 1,4 Millionen<br />
Menschen bewegt, dann würde<br />
das einen Aufwand von ca. 30 Millionen<br />
Euro pro Monat bedeuten. Das<br />
wären 360 Millionen Euro im Jahr. Wir<br />
aber wissen, dass unsere Ausgaben für<br />
die Flüchtlinge in Deutschland, und alles<br />
was dazugehört, die 50-Euro-Milliardengrenze<br />
bei weitem überschreitet.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Ein Rechenexempel, das<br />
einleuchtend klingt …<br />
Hampel: Ja, weil es klar zeigt, welchen<br />
Irrsinn wir vor allem in Deutschland betreiben.<br />
Anstatt den Menschen vor Ort<br />
zu helfen, bauen wir hier ein künstliches<br />
Hilfsgeflecht für teures Geld auf, das<br />
noch nicht einmal seine Ziele erreichen<br />
kann. Im Libanon, der nächsten Station<br />
meiner Reise, sieht es ähnlich aus.<br />
Hampel: Zu letzterem: Frieden und<br />
Stabilität in Europa wird es ohne Russland<br />
nicht geben. Es genügt ein Blick<br />
auf die europäische Landkarte, um<br />
festzustellen, dass Deutschland das<br />
Land im Herzen Europas ist und dass<br />
wir als stärkste wirtschaftliche Kraft der<br />
Taktgeber für Europa sind. Deswegen<br />
bin ich der Überzeugung: Die Deutschen<br />
sind gut beraten, wenn sie ein<br />
bisschen beim alten Bismarck nachlesen<br />
und feststellen, dass<br />
wir in einer politischen<br />
Funktion des ehrlichen<br />
Maklers unsere Rolle<br />
finden müssen, gerade<br />
was die Beziehungen zu<br />
Russland betrifft!<br />
Frieden und<br />
Stabilität in<br />
Europa wird es<br />
ohne Russland<br />
nicht geben.<br />
Dabei ist jedoch Folgendes<br />
zu beachten:<br />
Unsere<br />
militärische<br />
Positionierung kann derzeit gar nicht<br />
anders sein, als dass wir Teil der<br />
NATO bleiben, denn: Nichts wäre<br />
schlimmer, als wenn wir uns in die<br />
Mitte begeben, ohne nach den Seiten<br />
hin abgesichert zu sein. Wir wären in<br />
diesem Falle „neutral“ und müssten<br />
uns den östlichen Einflüssen unterwerfen,<br />
weil wir keine eigene, starke<br />
Position haben. Forderungen nach einer<br />
europäischen Verteidigungskomponente,<br />
sozusagen konkurrierend<br />
zur NATO, halte ich für den falschen<br />
Weg. Wir sollten militärisch ganz klar<br />
bei unseren NATO-Partnern bleiben,<br />
auch auf Seiten der USA, allerdings<br />
mit einem Unterschied: Wir müssen<br />
unsere Bündnispartner davon überzeugen,<br />
dass den europäischen Interessen<br />
innerhalb der NATO ein viel<br />
größeres Gewicht verliehen werden<br />
muss. Dazu gehört zuallererst, dass<br />
wir durch die Wiedereinführung der<br />
Wehrpflicht und eine umfassende<br />
technische Modernisierung der Bundeswehr<br />
wieder eine ernstzunehmende<br />
militärische Kraft in Europa<br />
werden. Der alte römische Lehrsatz<br />
gilt weiterhin: „Si vis pacem para bellum“<br />
— Wenn du den Frieden willst,<br />
rüste dich für den Krieg.<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong> jetzt kaufen<br />
und bequem weiterlesen:<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Warum lehnen Sie die<br />
Wirtschaftssanktionen gegen land ab?<br />
Hampel: Weil sie uns nur schaden.<br />
Wir Deutschen sind die Hauptleidtragenden<br />
dieser Sanktionen. Allein der<br />
deutschen Wirtschaft entstand in den<br />
letzten Jahren einen Verlust von rund<br />
90 Milliarden Euro. Außerdem zeigt die<br />
geschichtliche Erfahrung, dass Sanktionspolitik<br />
nur selten erfolgreich verläuft<br />
und falls doch, dann die Falschen<br />
trifft, nämlich die einfachen Bürger. Darüber<br />
hinaus kann man ja auch von den<br />
anderen Parteien und ihrer Geschichte<br />
lernen. In diesem Sinne plädiere ich<br />
für eine alte SPD-Maxime, leicht abgewandelt,<br />
nämlich: durch Sanktionen<br />
werden wir keinen politischen Wandel<br />
erreichen, der Wandel durch Annäherung<br />
ist der richtige Russ-<br />
Weg.<br />
österreichweit im Fachhandel bestellen<br />
oder in einer von über 100 Trafiken sofort<br />
oder auf www.info-direkt.eu abonnieren<br />
Nur durch Ihre Unterstützung ist uns<br />
unabhängiger Journalismus möglich!<br />
Herr Hampel, vielen Dank für dieses<br />
Gespräch! II<br />
<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong>: Als außenpolitische Position<br />
der AfD formulierten Sie unlängst Ihre<br />
Linie so: Verankerung im Westen, Ausgleich<br />
mit Russland. Was heißt das?<br />
Bild: AfD<br />
Paul Hampel,<br />
geb. 1957 in Bielefeld, war jahrzehntelang<br />
Film- und Fernsehjournalist.<br />
Zuletzt leitete er das ARD-Studio in<br />
Indien. Das AfD-Gründungsmitglied<br />
ist heute außenpolitischer Sprecher<br />
seiner Partei im Bundestag..<br />
34 |