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Info-DIREKT-onlineAusgabe-21

Das Printmagazin Info-DIREKT zum Thema: "Es wird Zeit für Gerechtigkeit!"

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Politik<br />

Wie christlich ist die ÖVP?<br />

Parteien, die ihre christlichen Wurzeln als Fesseln empfinden, bringen sich selbst<br />

und Europa dem Untergang nahe. Charles Bohatsch<br />

Die fehlenden<br />

Kinder<br />

sollen durch<br />

Zuwanderung<br />

ersetzt werden.<br />

Charles Bohatsch<br />

Studium an der<br />

Universität Wien.<br />

Journalistische<br />

Tätigkeit für die<br />

„Österreichische Neue<br />

Tageszeitung“, die<br />

„Oberösterreichischen<br />

Nachrichten“, der<br />

„morgen“, das „Wiener<br />

Journal“, „Gesellschaft<br />

und Politik“, das<br />

„profil“ und als<br />

Chef vom Dienst<br />

und Moderator<br />

beim Hörfunk des<br />

ORF. 1981—2004<br />

Pressesprecher<br />

des ehemaligen<br />

Landeshauptmannes<br />

von Niederösterreich<br />

Erwin Pröll. Bohatsch<br />

ist Vorstandmitglied<br />

des „Wiener<br />

Akademikerbundes“<br />

und des Vereins<br />

„Solidarität für<br />

Lateinamerika“.<br />

Bohatsch ist stolzer<br />

Großvater von drei<br />

Enkelkindern.<br />

Direkt aus Brüssel kam Lukas Mandl<br />

(Abgeordneter im EU-Parlament,<br />

ÖVP) in den „Lions Club Wien St.<br />

Stephan“, um Ende Juni mit katholischen Pu-<br />

blizisten zu diskutieren. Thema: „Wie katholisch<br />

ist die ÖVP?“ Das Fazit der Veranstaltung<br />

ärgerte ihn sichtlich. Streitbare „Katholen“<br />

geißelten die Sozialpolitik seiner Partei, diese<br />

sorge nicht für soziale Gerechtigkeit, und was<br />

sei heute noch katholisch an der Volkspartei?<br />

für Zuwanderer Türkisch- oder Arabischkurse<br />

für unsere Kindeskinder nützlicher. Längst ist<br />

auch das Bewusstsein verloren gegangen,<br />

dass Abtreibung die Zerstücklung eines wer-<br />

denden Menschen im Mutterleib bedeutet.<br />

Das Abschießen streunender Köter z.B. in<br />

Rumänien ist ein moralischer Aufreger. Aber<br />

<strong>Info</strong>-<strong>DIREKT</strong><br />

geht es nach linken Emanzen, soll jetz<br />

Abtreibung<br />

ein Menschenrecht werden.<br />

Feindbild Familie<br />

Kein christliches Gesellschaftsbild<br />

In der linken Ideologie ist die Kleinfamilie —<br />

In der Diskussion mit Lukas Mandl wurde<br />

mit „Küche, Kirche, Kinder“ abqualifiziert —<br />

— wie von der und AK — zwar mehr soziale bequem rechtigkeit eingefordert, das weite Feld der<br />

sind für die Emanzipation der Frau, für ihre<br />

Gesellschaftspolitik, wo seit Jahrzehnten<br />

berufliche Karriere und Selbstverwirklichung<br />

der Wind von links weht, aber gar nicht an-<br />

ein Hindernis. Wenn überhaupt Kinder, dann<br />

gesprochen. Und wenn es um Gestaltung<br />

muss es für sie genügend Aufbewahrungs-<br />

und Wertehaltungen unserer Gesellschaft<br />

stätten, also Kinderkrippen, Horte und Kin-<br />

geht, stellt sich die Frage: Wie christlich ist<br />

dergärten geben. So sah das auch die frühe-<br />

die Volkspartei? Sind 2.000 Jahre Christenre<br />

ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin.<br />

tum noch Fundament und Triebkraft ihres<br />

In einem ORF-Interview meinte sie, dort wür-<br />

Handelns oder geht sie zeitgeistig den Weg<br />

den die Kinder besser als von der eigenen<br />

der deutschen CDU, die unter „Mutti Merkel“<br />

Mutter betreut, weil Kindergärtnerinnen ja<br />

im Prozess einer „Sozialdemokratisierung“<br />

ein pädagogische Ausbildung hätten. Nur<br />

ihr christliches Werte- und Weltverständnis<br />

längst aufgegeben hat? Politcal oder correctness<br />

das Urvertrauen einer die Mutter, von Hautkontakt,<br />

über<br />

Kuscheln, einfach Liebe, werden die Kinder<br />

Ge-<br />

eine eher überkommene Lebensform. Kinder<br />

we<br />

ist der neue Verhaltenscodex.<br />

dort nie erfahren. Christliche Familienpolitik<br />

hätte bedeutet, dass die Brutpflege durch<br />

Aufregung um Straßenköter,<br />

kaufendie Mutter wichtiger ist als die rasche Rück-<br />

Gleichgültigkeit bei Abtreibungen<br />

kehr an den Arbeitsplatz. Die Kinder sollten<br />

In der Ära des „Sonnenkönigs“ Bruno Kreisky<br />

ein Recht darauf haben, die ersten zwei oder<br />

gab es den ersten gesellschaftspolitischen<br />

drei Lebensjahre von ihrer Mutter betreut zu<br />

<br />

Linksschwenk, der bis heute nachwirkt. In<br />

werden. Die Einführung eines Muttergehalts<br />

der Debatte um die Freigabe der Abtreibung<br />

für diesen Zeitraum wäre ein Lösungsweg<br />

kam es nicht zu der von der Kirche ange-<br />

gewesen.<br />

strebten Indikationslösung (z.B. medizinische<br />

Begründung der Abtreibung), sondern zur<br />

Im Gegenzug zur Abwertung der Mutterrol-<br />

Fristenlösung. Die von Kreisky versprochele<br />

und der Kleinfamilie aus Vater, Mutter und<br />

nen und von Kardinal König erwarteten „begleitenden<br />

Maßnahmen“ gibt es bis heute<br />

tung der Homo- und Lesbenszene (etwa 5—6<br />

nicht. Die gesellschaftlichen Konsequenzen<br />

Prozent der Bevölkerung). Eigentlich sollte<br />

schon. Die Zahl der Abtreibungen wird sta-<br />

Nur durch Ihre Unterstützu<br />

die sexuelle Orientierung Privatsache sein.<br />

tistisch nicht erhoben und die Schätzungen<br />

Sie öffentlich zu machen und für homose-<br />

schwanken zwischen 30.000 oder sogar<br />

xuelle Verbindungen die Gleichstellung mit<br />

mehr als 60.000.<br />

der Ehe einzufordern, ist kühn. Es bedeutet,<br />

Ungleiches gleich zu machen. Den Urzweck<br />

Die fehlenden Kinder sind längst auch feh-<br />

der Ehe, durch Kinder das Staatsvolk zu erlende<br />

Arbeitskräfte und sollen — so wollen<br />

halten, können Homosexuelle nicht erfül-<br />

es Wirtschaft, Linke und Grüne — durch Zu-<br />

len. Mit der gesetzlichen Verpartnerung<br />

wanderung, also Willkommenskultur, ersetzt<br />

ist bereits ein eheähnlicher Status erreicht.<br />

werden. Ein CSU-Abgeordneter hat <strong>Info</strong>r-<br />

Doch dies scheint weder den Schwulen und<br />

Kind kam es zu einer unglaublichen Aufwermationen<br />

ins Netz gestellt, dass in Deutschland<br />

schon 2036 die autochthone Bevölke-<br />

zu reichen, der im Vergleich zur Ehe eine<br />

Lesben noch dem Verfassungsgerichtshof<br />

rung in der Minderheit sein wird. In einigen Diskriminierung erkennen will. So wird im<br />

Ballungszentren ist dies schon jetzt der Fall. kommenden Herbst „Ehe für alle“ ein heißes<br />

Dort wären vielleicht statt der Deutschkurse gesellschaftspolitisches Thema sein. Es ist zu-<br />

österreichweit im Fachh<br />

oder auf www.info-direk<br />

unabhängiger Journalismu<br />

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