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Verwertung von abge- tragenen Pilzsubstraten

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3,00%<br />

2,50%<br />

2,00%<br />

1,50%<br />

1,00%<br />

0,50%<br />

0,00%<br />

2,74% 2,69% 2,46%<br />

(Fortsetzung <strong>von</strong> Seite 5)<br />

Humuswirtschaft & Kompost aktuell 10 11, Seite 6<br />

Vom Kauf einer Restabfallbanderole machen jährlich<br />

etwa 400 Gefäßbesitzer Gebrauch. Der Rest<br />

sortiert die Biotonne nach und hat auch schon<br />

hin und wieder erfreut mitgeteilt, dass vermisstes<br />

Werkzeug und andere brauchbare Dinge wiedergefunden<br />

wurden.<br />

Ergebnisse<br />

Das System ist nach 15 Jahren in der Bevölkerung<br />

sehr gut akzeptiert. Die zu Beginn des Einsatzes<br />

des Detektionssystems festgestellte Beanstandungsquote<br />

<strong>von</strong> 3% der Biotonnen ist in den letzten<br />

Jahren auf un-<br />

1,27%<br />

0,89% 0,79%<br />

1997 1998 1999 2000 2005 2010<br />

Abbildung 2: Entwicklung der Beanstandungsquote<br />

bei der Befüllung der Biotonnen<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

kg pro Einwohner u. Jahr<br />

ter 1 % gesunken<br />

(Abbildung 2). Die<br />

Technik hat zuverlässig<br />

funktioniert.<br />

Auch die eigentlicheGefäßdetektion<br />

erfordert <strong>von</strong><br />

den Müllwerkern<br />

keinen zeitlichen<br />

Mehraufwand. Bei<br />

Beanstandungen<br />

muss der Fahrer<br />

die Adresse in ei-<br />

ner Liste notieren, während der Müllwerker einen<br />

„roten“ Informations-Zettel an der Biotonne<br />

anbringt (bei einer Beanstandungsquote < 1% kein<br />

wesentlicher Mehraufwand). Aufgrund des konsequenten<br />

Nicht-Leerens beanstandeter Biotonnen<br />

kommt es nur noch vereinzelt zu telefonischen<br />

Beschwerden wegen der „roten Karte“ an der<br />

Biotonne, so dass auch an dieser Stelle der personelle<br />

Aufwand überschaubar ist (Schnee und<br />

Frost im Winter sind ein größeres Problem).<br />

Die Einführung des verursacherbezogenen Müllgebührensystems<br />

führte - wie gewünscht - zu<br />

einem mengenmäßigen Anstieg der getrennt gesammelten<br />

Wertstofffraktionen und einer Reduktion<br />

der Restabfallmengen (Abbildung 3).<br />

Die spezifischen Mengen an Wertstoffen je Ein-<br />

wohner und<br />

Jahr bewegen<br />

sich in der<br />

Spitzengruppe<br />

der hessischen<br />

Kommunen.<br />

Parallel dazu<br />

konnte die<br />

Sortenreinheit<br />

des getrennt<br />

erfassten Bioabfalls<br />

durch<br />

die Fremdstoffdetektion<br />

gewährleistet<br />

werden. Im Verlauf der Jahre sank der Anteil an<br />

Fremdstoffen sogar <strong>von</strong> knapp 1 Gew.-% auf unter<br />

0,5 Gew.-% und dies bei gleichzeitig steigen-<br />

1996 2000 2005 2010<br />

Restabfall Bio- und Grünabf all Altpapier Sperrabfall<br />

Abbildung 3: Spezifische Sammelmengen im Landkreis<br />

Darmstadt-Dieburg<br />

60000<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

in Mg in Mg<br />

1996 2000 2005 2009<br />

Verarbeitungsmengen an<br />

Bio– und Grünabfall<br />

300<br />

250<br />

200<br />

Abbildung 4: Entwicklung im verarbeitetem Bioabfall<br />

den Mengen an Bioabfällen (Abbildung 4).<br />

Die Anforderungen der RAL-Gütesicherung<br />

Kompost, an der alle Kompostierungsanlagen<br />

teilnehmen, können im Hinblick auf die Gehalte<br />

an Fremdstoffen sicher eingehalten werden. Dies<br />

betrifft sowohl den Gewichtsanteil an Fremdstoffen,<br />

als auch deren "Flächensumme", welche die<br />

optische Auffälligkeit der enthaltenen Fremdstoffe<br />

(v.a. Kunststoffanteile) charakterisiert. Bei der<br />

Produktvermarktung besteht seit langem ein<br />

Nachfrageüberhang, der dazu führt, dass jährlich<br />

höhere Kompostmengen in erlösstarke Absatzbereiche<br />

<strong>abge</strong>geben werden können, etwa in den<br />

Erwerbs- und Hobbygartenbau oder in den Bereich<br />

der Herstellung <strong>von</strong> Veredelungsprodukten<br />

(Oberbodenmaterialien, Kultursubstrate).<br />

Der Einsatz der Detektoren hat sich über die<br />

Einsparung <strong>von</strong> Entsorgungskosten für geringere<br />

Mengen an Störstoffen inzwischen auch vor diesem<br />

Hintergrund als wirtschaftlich dargestellt.<br />

Schluss<br />

Der ZAW und das Da-Di-Werk können als<br />

Betreiber der fünf Kompostierungsanlagen im<br />

Landkreis nach fast 15 Jahren Einsatz der Detektoren<br />

eine insgesamt positive Bilanz ziehen. Das<br />

System hat sich im Praxisbetrieb bewährt. Es ist<br />

geeignet, die Sortierdisziplin bei der getrennten<br />

Sammlung <strong>von</strong> Bioabfällen positiv zu beeinflussen.<br />

Dies ist v.a. dort relevant, wo bei der Benutzung<br />

der Biotonne erhöhte Risiken <strong>von</strong> Fehlwürfen<br />

gegeben sind, sei es aufgrund eines spezifischen<br />

Abfallwirtschaftskonzeptes oder eines bestimmten<br />

Sammelgebietes.<br />

Die Wirkung des Systems setzt voraus, dass der<br />

öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger bereit und<br />

gewillt ist, eine gebotene Verbesserung der Sortierdisziplin<br />

im Fall des Falles mit "roten Karten"<br />

und dem Stehenlassen <strong>von</strong> Biotonnen auch tatsächlich<br />

durchzusetzen.<br />

Klar ist, dass geringe Anteile an Fremdstoffen in<br />

Bioabfällen Voraussetzung für eine gute Kompostqualität<br />

sind. Für optische Verunreinigungen im<br />

Kompost sind zwar v.a. Kunststoffe verantwortlich,<br />

die <strong>von</strong> der Detektion nicht erkannt werden.<br />

Der "erzieherische Effekt" der Detektion führt<br />

jedoch zu einer generellen Verbesserung der Sortierdisziplin<br />

und damit <strong>von</strong> Fremdstoffen in Bioabfällen<br />

insgesamt. (KR)<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Entsorgte Störstoffmengen<br />

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