Image Guided Surgery - Technische Universität Dresden

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4.4.2.3 Kiefergetragene Referenzierungssysteme Bei entsprechender Handhabung können sicherlich alle bisher aufgeführten Methoden bei den verschiedenen Indikationen ihre spezifische Anwendung finden. Für den Routineeinsatz in der Implantatchirurgie ist jedoch nur das in der Untersu- chung beschriebene nichtinvasive, jederzeit reproduzierbar anzubringende Schienenre- ferenzierungssystem auf der Basis einer individuellen Miniplastschiene geeignet. Es ist sowohl am Ober- und am Unterkiefer zu befestigen. Gestaltungsmöglichkeiten dieser Schienen, um Artefakte auszuschalten und die Genauigkeit zu erhöhen, wurden bereits beschrieben (Kap. 3.3, Seite 52). Bisher musste bei kommerziell verfügbaren Systemen stets mit fixierten Patienten (in der Regel fest verschraubter Kopfrahmen am Operationstisch) gearbeitet werden. Das war notwendig, um das Bezugskoordinatensystem zu halten. Die vorgestellte Schie- nenreferenzierung ermöglicht zusätzlich eine Befestigung des Referenzgebers an der Schiene. Damit wird eine Navigation am frei beweglichen Kopf präzise durchführbar. Eine weitere, einfache Methode der Patientenkopfregistrierung ist die Verwendung von konfektionierten Abdrucklöffeln in Verbindung mit einem Alginat- oder Silikon- abdruckmaterial. Insbesondere wenn ein Silikon als Abdruckmasse verwendet wird, ist eine gute Reproduzierbarkeit möglich. Der veränderte konfektionierte Abdrucklöf- fel ist in der Abbildung (Abb. 39) dargestellt. Um eine Adaptation des Referenzsterns zu ermöglichen, wurde ein entsprechender Ansatz an den Löffel angebracht. Abb. 39: Einfache und schnelle Referenzierung über modifizierten Abdrucklöffel Auch individuelle Abdrucklöffel mit eingearbeiteten Schraubenmarkierungen sind her- 76

stellbar und in der Navigationschirurgie des Kopfes auf verschiedenen Fachgebieten einsetzbar. Da jedoch der Alveolarfortsatz durch den konfektionierten oder individuel- len Abdrucklöffel abgedeckt wird, ist eine chirurgische Intervention oder Implantation am Alveolarfortsatz als eine der wenigen Indikationen nicht möglich. Zur Registrierung des unbezahnten Kiefers wird in Anlehnung an Seipel [103] vorge- schlagen, drei Referenzpunkte auf der Mundschleimhaut des Alveolarfortsatzes durch punktförmige Tätowierungen zu markieren. Die Markierungen sollten möglichst in der Mitte des unbezahnten Alveolarfortsatzes liegen, um so beim späteren Einmessen gut zugänglich zu sein. Vor der computertomographischen Datenerfassung wird eben- falls eine Schiene mit Hülsenmarkierungen hergestellt. Durch diese vorzugsweise in der Incisivus- und Molarenregion platzierten Hülsen kann die punktförmige Tätowie- rung erfolgen. Während der CT-Diagnostik kann diese Schiene über Aufbissbänkchen bimaxillär fixiert werden. Zur späteren intraoralen Referenzierung dienen Tätowie- rungen auf der Schleimhaut. Alternativ können, wie von Seipel beschrieben, soge- nannte Fiducial Markers in Form von Metallblättchen direkt auf die Tätowierungen mit biokompatiblem Kleber aufgebracht werden. Für die Anwendung in der MRT als bildgebendes Medium ist die Referenzierung durch metallische Marker nicht sinnvoll [134, 139]. Abb. 40: Miniplastschiene für die MRT-Navigation 77

stellbar und in der Navigationschirurgie des Kopfes auf verschiedenen Fachgebieten<br />

einsetzbar. Da jedoch der Alveolarfortsatz durch den konfektionierten oder individuel-<br />

len Abdrucklöffel abgedeckt wird, ist eine chirurgische Intervention oder Implantation<br />

am Alveolarfortsatz als eine der wenigen Indikationen nicht möglich.<br />

Zur Registrierung des unbezahnten Kiefers wird in Anlehnung an Seipel [103] vorge-<br />

schlagen, drei Referenzpunkte auf der Mundschleimhaut des Alveolarfortsatzes durch<br />

punktförmige Tätowierungen zu markieren. Die Markierungen sollten möglichst in<br />

der Mitte des unbezahnten Alveolarfortsatzes liegen, um so beim späteren Einmessen<br />

gut zugänglich zu sein. Vor der computertomographischen Datenerfassung wird eben-<br />

falls eine Schiene mit Hülsenmarkierungen hergestellt. Durch diese vorzugsweise in<br />

der Incisivus- und Molarenregion platzierten Hülsen kann die punktförmige Tätowie-<br />

rung erfolgen. Während der CT-Diagnostik kann diese Schiene über Aufbissbänkchen<br />

bimaxillär fixiert werden. Zur späteren intraoralen Referenzierung dienen Tätowie-<br />

rungen auf der Schleimhaut. Alternativ können, wie von Seipel beschrieben, soge-<br />

nannte Fiducial Markers in Form von Metallblättchen direkt auf die Tätowierungen<br />

mit biokompatiblem Kleber aufgebracht werden.<br />

Für die Anwendung in der MRT als bildgebendes Medium ist die Referenzierung<br />

durch metallische Marker nicht sinnvoll [134, 139].<br />

Abb. 40: Miniplastschiene für die MRT-Navigation<br />

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