Image Guided Surgery - Technische Universität Dresden

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17.12.2012 Aufrufe

er Erfahrung bedarf, auswertbare Schichtbilder zu erhalten. Neben den geometrischen Verzerrungen und den vielfältigen Doppelprojektionen ha- ben fast alle Methoden der oralen Radiographie den Nachteil, die anatomischen Struk- turen nur in einem zweidimensionalen Bild wiederzugeben. Das häufige Fehlen der dritten Dimension hat zur Konsequenz, dass über die klinische Untersuchung hinaus das buccolinguale Knochenangebot und die Qualität des Knochens nicht beurteilt wer- den können. Nicht selten stellt sich erst intraoperativ heraus, dass der Knochen zu schmal oder wegen seiner Form nicht zur Implantation geeignet ist. In Unkenntnis der dritten Dimension müssen so Sicherheitsabstände einkalkuliert werden, und die tat- sächlich vorhandene Knochensubstanz kann nicht optimal genutzt werden [46]. Das Fehlen der räumlich dynamischen Information über Knochenstrukturen, die geplante Implantatachse und die Okklusionsebene kann zu Fehlpositionierungen und damit zu erheblichen Problemen bei der späteren prothetischen Rekonstruktion führen. 1.5.4 CT-basierte dreidimensionale Implantatplanung Um den im vorangegangenen Absatz geschilderten Problemen entgegenzuwirken, wird bei zweifelhaftem Knochenangebot vorgeschlagen, die Computertomographie auch für die Planung von dentalen Implantaten zu nutzen. Bisher wurden allerdings vorwiegend die vom Computertomographen angebotenen Standardprotokolle und das ausgedruckte Bildmaterial zur Planung und Diagnose herangezogen [115]. Spezielle Dental-Programme, die meist vom Hersteller des Computertomographen angeboten werden, erlauben auf Grundlage von frei wählbaren Schnitten eine wesent- lich subtilere Darstellung. So ist es beispielsweise möglich, mit dem OPG vergleich- bare Schichten zu wählen. Bei der Auswahl der Implantatposition kann bei Bedarf durch eine nahezu unbegrenzte Anzahl fein abgestufter Quer- und Panoramaschichten geblättert werden. Die Dental-Softwaremodule sind wegen des hohen Rechenleis- tungsbedarfs meist mit dem Computertomographen gekoppelt. Als Untersuchungser- gebnis stehen dem Behandler wegen der räumlichen Trennung vom Radiologen dann nur eine größere Zahl von Röntgenfilmen zur Verfügung. Eine interaktive Arbeitswei- se und eine dynamische Untersuchung der gewonnenen CT-Daten im Hinblick auf räumliche Knochenstruktur, Biomechanik und prothetischer Planung ist auf Grundlage 24

dieses ausgedruckten Bildmaterials kaum möglich. In jüngster Zeit wurden Softwareprogramme entwickelt, die inzwischen eine dreidi- mensionale interaktive Planung der Implantatposition am Computerbildschirm ermög- lichen und die genannten Belange der oralen Implantologie berücksichtigen. Die Soft- ware ist meist auf gängigen Personalcomputern lauffähig und in der Lage, den bei der CT-Untersuchung erstellten Datensatz weiterzuverarbeiten. Die folgende Abb. 6 zeigt exemplarisch das Friacom CT-Modul der Firma Friadent. Die Software bietet Planungshilfen durch eine multiplanare Darstellung, aber keine echte 3D-Bildgebung. Ansichtsebenen, Schnitte und Bilder sind miteinander verbun- den und lassen sich in unterschiedlichster Art, auch vergrößert oder nebeneinander, darstellen. Berechnungen im Programm sind erstmals maßhaltig und können bei- spielsweise auf ein Modell übertragen werden. Ein neues, innovatives Planungsprogramm wird durch die Firma Materialise, Belgien angeboten (Abb. 7). Über die bereits oben beschriebenen Funktionen hinaus ermöglicht die Software Sur- giCase light auch eine dreidimensionale Darstellung. Die wesentlich komplexere Pla- nung wird durch eine Segmentierung der Nachbarzähne und des Gegenkiefers mög- lich. Die Implantate lassen sich virtuell positionieren. Abb. 6: Friacom CT-Modul, longitudinaler Schnitt durch den Oberkieferalveolarfortsatz mit noch nicht exakt positionierter Bohrhülse (blaue Achse). Zur korrekten Implantation wäre eine Korrektur in der rot markierten Achse notwendig. 25

dieses ausgedruckten Bildmaterials kaum möglich.<br />

In jüngster Zeit wurden Softwareprogramme entwickelt, die inzwischen eine dreidi-<br />

mensionale interaktive Planung der Implantatposition am Computerbildschirm ermög-<br />

lichen und die genannten Belange der oralen Implantologie berücksichtigen. Die Soft-<br />

ware ist meist auf gängigen Personalcomputern lauffähig und in der Lage, den bei der<br />

CT-Untersuchung erstellten Datensatz weiterzuverarbeiten. Die folgende Abb. 6 zeigt<br />

exemplarisch das Friacom CT-Modul der Firma Friadent.<br />

Die Software bietet Planungshilfen durch eine multiplanare Darstellung, aber keine<br />

echte 3D-Bildgebung. Ansichtsebenen, Schnitte und Bilder sind miteinander verbun-<br />

den und lassen sich in unterschiedlichster Art, auch vergrößert oder nebeneinander,<br />

darstellen. Berechnungen im Programm sind erstmals maßhaltig und können bei-<br />

spielsweise auf ein Modell übertragen werden.<br />

Ein neues, innovatives Planungsprogramm wird durch die Firma Materialise, Belgien<br />

angeboten (Abb. 7).<br />

Über die bereits oben beschriebenen Funktionen hinaus ermöglicht die Software Sur-<br />

giCase light auch eine dreidimensionale Darstellung. Die wesentlich komplexere Pla-<br />

nung wird durch eine Segmentierung der Nachbarzähne und des Gegenkiefers mög-<br />

lich. Die Implantate lassen sich virtuell positionieren.<br />

Abb. 6: Friacom CT-Modul, longitudinaler Schnitt durch den Oberkieferalveolarfortsatz<br />

mit noch nicht exakt positionierter Bohrhülse (blaue Achse). Zur korrekten Implantation<br />

wäre eine Korrektur in der rot markierten Achse notwendig.<br />

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