Image Guided Surgery - Technische Universität Dresden

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17.12.2012 Aufrufe

9 THESEN 1. Die aus der stereotaktischen Neurochirurgie und Strahlentherapie hervorgegangene computergestützte intraoperative Navigation hat auch die Mund-, Kiefer- und Ge- sichtschirurgie um ein wertvolles diagnostisches und chirurgisches Hilfsmittel be- reichert. 2. Für den klinischen Einsatz eignen sich derzeit berührungslose Navigationssysteme, die auf optischer Grundlage basieren, am besten. 3. Entscheidend für die Einsatzmöglichkeiten des Navigationssystems sin neben der klinischen Praktikabilität vor allem die erreichbare Genauigkeit und Sicherheit des gesamten Prozesses. 4. Da im wesentlichen keine Kontrolle der Genauigkeit während der navigationsge- stützten Operation möglich ist, wurde beispielhaft eine realitätsnahe Phantomstudie gewählt. Diese Untersuchung lässt einen unmittelbaren Vergleich von Planung und Operationsergebnis zu. 5. Die Abweichung des Operationsergebnisses von der vorgegebenen Planungspositi- on wurde an 100 Phantomimplantaten mit 0,68 mm bei einer Standardabweichung von +/- 0,63 mm gemessen. Damit wurde der gesamte Fehler, beginnend von der Datenerfassung im Computertomogramm bis hin zu navigationsgestützten Insertion der Phantomimplantate, erfasst. 6. Es besteht keine unmittelbare Korrelation zwischen der vom Gerät selbst gemesse- nen Registriergenauigkeit und der Präzision des folgenden Navigationsprozesses. 7. Die vom System angezeigte Registriergenauigkeit ist damit kein verlässlicher Pa- rameter zur intraoperativen Kontrolle des Navigationsprozesses. 8. Eine invasive Fixierung des Patientenkopfes während des Navigationsprozesses ist 108

für die navigationsgestützte Implantatinsertion und andere Einsatzgebiete in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie nicht akzeptabel. 9. Der im Rahmen der experimentellen Arbeit gefundene Algorithmus der navigati- onsgestützten Implantatinsertion auf Grundlage der dentalen Referenzierung und Registrierung ist klinisch durchführbar und garantiert eine freie Beweglichkeit des Kopfes während des gesamten Navigationsprozesses. 10. Die Genauigkeit des Navigationsprozesses wird im wesentlichen von 2 Fehler- gruppen beeinträchtigt. Zu der ersten Gruppe gehören die Fehler der Datenakqui- sition und Planung, in der zweiten Gruppe sind die Fehler während des Navigati- onsprozesses zusammengefasst. Während in der ersten Gruppe die Datenerfassung im Computertomogramm als genauigkeitslimitierender Faktor gesehen werden muss, ergeben sich bei der navigierten Implantatinsertion die meisten Probleme und Abweichungen bei der freihändigen Führung und der bildschirmgerechten Po- sitionierung des Implantatbohrers. 11. Das in der Untersuchung verwendete Navigationssystem ist bisher weder an die Indikationsbereiche in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie angepasst noch auf den speziellen Einsatz bei der navigationsgestützten Implantatinsertion vorbe- reitet. Eine anwendungsbezogene Adaptation der Hard- und Software des Naviga- tionssystems lässt eine weitere Optimierung der Gerätepräzision erwarten. 12. Eine Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf andere Indikationsbereiche ist sowohl vom Algorithmus als auch von den Ergebnissen der Genauigkeitsanalyse her sinnvoll. 109

für die navigationsgestützte Implantatinsertion und andere Einsatzgebiete in der<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie nicht akzeptabel.<br />

9. Der im Rahmen der experimentellen Arbeit gefundene Algorithmus der navigati-<br />

onsgestützten Implantatinsertion auf Grundlage der dentalen Referenzierung und<br />

Registrierung ist klinisch durchführbar und garantiert eine freie Beweglichkeit des<br />

Kopfes während des gesamten Navigationsprozesses.<br />

10. Die Genauigkeit des Navigationsprozesses wird im wesentlichen von 2 Fehler-<br />

gruppen beeinträchtigt. Zu der ersten Gruppe gehören die Fehler der Datenakqui-<br />

sition und Planung, in der zweiten Gruppe sind die Fehler während des Navigati-<br />

onsprozesses zusammengefasst. Während in der ersten Gruppe die Datenerfassung<br />

im Computertomogramm als genauigkeitslimitierender Faktor gesehen werden<br />

muss, ergeben sich bei der navigierten Implantatinsertion die meisten Probleme<br />

und Abweichungen bei der freihändigen Führung und der bildschirmgerechten Po-<br />

sitionierung des Implantatbohrers.<br />

11. Das in der Untersuchung verwendete Navigationssystem ist bisher weder an die<br />

Indikationsbereiche in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie angepasst noch<br />

auf den speziellen Einsatz bei der navigationsgestützten Implantatinsertion vorbe-<br />

reitet. Eine anwendungsbezogene Adaptation der Hard- und Software des Naviga-<br />

tionssystems lässt eine weitere Optimierung der Gerätepräzision erwarten.<br />

12. Eine Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf andere Indikationsbereiche ist<br />

sowohl vom Algorithmus als auch von den Ergebnissen der Genauigkeitsanalyse<br />

her sinnvoll.<br />

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