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BOLD THE MAGAZINE No.37

ENTFALTUNG SPECIAL TOPIC: INTERIEUR | DESIGNER SEBASTIAN HERKNER | IM GESPRÄCH: MARK WAHLBERG | HYBRIDE SZENOGRAFIE: UWE R. BRÜCKNER | THE GLENLIVET HOMELAND | BANGKOK | LAOS

ENTFALTUNG

SPECIAL TOPIC: INTERIEUR | DESIGNER SEBASTIAN HERKNER | IM GESPRÄCH: MARK WAHLBERG | HYBRIDE SZENOGRAFIE: UWE R. BRÜCKNER | THE GLENLIVET HOMELAND | BANGKOK | LAOS

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LIFESTYLE | FASHION | DESIGN | MOTION | TRAVEL | ART D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF No. 37<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

ENTFALTUNG<br />

SPECIAL TOPIC: INTERIEUR | DESIGNER SEBASTIAN HERKNER | IM GESPRÄCH: MARK WAHLBERG<br />

HYBRIDE SZENOGRAFIE: UWE R. BRÜCKNER | <strong>THE</strong> GLENLIVET HOMELAND | BANGKOK | LAOS


A<br />

DRIVE<br />

OF<br />

CHOICE


DER NEUE<br />

ŠKODA FABIA<br />

Wir sind die Summe unserer Entscheidungen.<br />

Wir treffen jeden Tag bis zu 35.000 Entscheidungen. Manchmal sind es sogar noch einige mehr. Zum Beispiel, wenn<br />

wir uns für den Neuen ŠKODA FABIA entscheiden. Dann geht es erst richtig los: welche Farbe? Welche Dachfarbe?<br />

Welche Felgen? Und so weiter! Mit tausenden Kombinationsmöglichkeiten kann jeder von uns aus einem FABIA seinen<br />

FABIA machen. Einen, der unsere Persönlichkeit perfekt zum Ausdruck bringt. Wie wird Ihrer aussehen?<br />

Mehr bei Ihrem ŠKODA Partner, unter (08 00) 99 88 99 99 oder auf skoda.de/fabia


BLOG.CG.FASHION


CLUBTOUR 2018<br />

6 METROPOLEN, 5 LÄNDER, 6 ANGESAGTE CLUBS<br />

BERLIN / 6. September<br />

AMSTERDAM / 13. September<br />

ZÜRICH / 20. September<br />

WIEN / 27. September<br />

LONDON / 4. Oktober<br />

HAMBURG / 18. Oktober<br />

GÄSTELISTE unter<br />

CLUBTOUR.FASHION


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WORLD CAR DESIGN OF <strong>THE</strong> YEAR *<br />

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8 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

INHALT<br />

THINK <strong>BOLD</strong><br />

NEVER REGULAR<br />

INHALT<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />

LIFESTYLE | FASHION | DESIGN | MOTION | TRAVEL | ART D 4.80 EUR | AT 5.50 EUR | CH 8.50 CHF No. 37<br />

EINSTIEG<br />

Entfaltung<br />

Do your Thing<br />

11<br />

Im kleinsten Land<br />

der Mekong-Region:<br />

Laos<br />

52<br />

MOTION<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

LIFESTYLE<br />

Mercedes-Benz:<br />

Im Gespräch:<br />

Die neue X-Klasse<br />

60<br />

Mark Wahlberg<br />

12<br />

Hyundai:<br />

FASHION<br />

Kona und Nexo<br />

64<br />

A summer day in Prague<br />

20<br />

Maserati<br />

68<br />

ENTFALTUNG<br />

SPECIAL TOPIC: INTERIEUR | DESIGNER SEBASTIAN HERKNER | IM GESPRÄCH: MARK WAHLBERG<br />

HYBRIDE SZENOGRAFIE: UWE R. BRÜCKNER | <strong>THE</strong> GLENLIVET HOMELAND | BANGKOK | LAOS<br />

ART<br />

Kia Ceed<br />

Extreme Entfaltung:<br />

72<br />

No Man’s Land<br />

Audi Q8<br />

74<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 37<br />

Henk van Rensbergen<br />

28<br />

DESIGN<br />

Fotografin: B. Leuermann<br />

Vorschau Ausstellungen<br />

33<br />

Model: H. Shenson (Place Models)<br />

Im Interview:<br />

TRAVEL<br />

Designer Sebastian Herkner<br />

78<br />

Outfit: Marc Cain<br />

Ohrringe: SchwesterSchwester<br />

The Scottish Highlands:<br />

Das Reale im Virtuellen:<br />

Die Heimat des Single Malt Whiskys<br />

Hybride Szenografie<br />

The Glenlivet<br />

34<br />

Uwe R. Brückner<br />

86<br />

Stadt des Wandels und<br />

DIE LETZTE SEITE<br />

der Beständigkeit:<br />

Bangkok<br />

42<br />

Impressum<br />

90


BOW COFFEE TABLE Guilherme Torres 2018<br />

Made in Germany<br />

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EINSTIEG | ENTFALTUNG<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 11<br />

DO YOUR<br />

THING<br />

ENTFALTUNG<br />

AUTOR: F. K. ARNOLD<br />

Die freie Entfaltung der Persönlichkeit gilt<br />

in den ethischen Überzeugungen westlich<br />

orientierter Gesellschaften als Menschenrecht.<br />

Das Individuum soll im Leben zur<br />

vollen Entfaltung seiner Möglichkeiten<br />

gelangen können. Das allgemeine Recht<br />

auf Bildung bietet dazu die Grundlage.<br />

Alte Standesordnungen gelten nicht mehr,<br />

die Gleichberechtigung aller Menschen<br />

ist hier grundsätzlich anerkannt. „Ziel des<br />

Lebens ist Selbstentwicklung. Das eigene<br />

Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen,<br />

das ist unsere Bestimmung“, so formuliert<br />

es der irische Lyriker und Dramatiker<br />

Oscar Wilde.<br />

In der Ruhe der Meditation entfaltet<br />

sich der menschliche Geist in seiner<br />

Fülle. In Freiheit entfaltet der Vogel seine<br />

Schwingen und fliegt hinauf in die Lüfte.<br />

Eine Knospe wird zur Blüte, eine Raupe<br />

zum Schmetterling, eine Begabung zur<br />

Karriere. Ein künstlerisches Talent gelangt<br />

zur Entfaltung – unabhängig von gesellschaftlicher<br />

Beschränkung und geistiger<br />

Einengung. Doch braucht der<br />

Mensch nicht auch gesetzte Grenzen für<br />

die Entfaltung seiner Möglichkeiten?<br />

Zum Beispiel, wenn sie die Entwicklung<br />

anderer behindert oder beeinträchtigt. Es<br />

ist und bleibt das alte Spiel des demokratischen<br />

Umgangs miteinander. Das Individuum<br />

in der Gesellschaft bedeutet immer<br />

auch eine Entfaltung in bestimmten<br />

Grenzen, unter Nutzung der vorhandenen<br />

Möglichkeiten – und ohne harte<br />

Arbeit geht es nicht. Der österreichische<br />

Dichter und Aphoristiker Ernst Ferstl<br />

kommt zu dem Schluss: „Wer nicht an<br />

sich selbst arbeitet, kann sich weder entwickeln,<br />

noch entfalten.“ Also: Mach dein<br />

Ding! Möglichkeiten zur Entfaltung gibt<br />

es genug.<br />

In dieser Ausgabe entfalten wir uns, mit<br />

dem neuen Škoda Fabia in Prag, reisen<br />

nach Bangkok, Laos und Schottland.<br />

Feiern die künstlerische Entfaltung mit<br />

dem neuen Buch von Fotograf Henk van<br />

Rensbergen, einem der Pioniere des Urban<br />

Exploring. Sprechen exklusiv mit Hollywoodstar<br />

Mark Wahlberg über seinen<br />

neuen Film „Mile 22“, seine Arbeit und<br />

sein Leben als Schauspieler, Geschäftsmann<br />

und Familienvater. Interieur-<br />

Designer Sebastian Herkner und Uwe<br />

R. Brückner verraten uns alles über die<br />

neuesten Einrichtungs- und Ausstellungstrends,<br />

über Geborgenheit, Eleganz und<br />

das Reale im Virtuellen.


MARK<br />

WAHLBERG<br />

IM GESPRÄCH<br />

INTERVIEW & AUTOR: J. FINK<br />

Im Laufe seiner Karriere hat Mark Wahlberg schon die unterschiedlichsten<br />

Rollen gespielt, sowohl vor als auch hinter der Kamera. Doch auf keine<br />

versteht er sich so gut wie auf die als Geschäftsmann. Und das nicht nur, weil<br />

er auch bei seinem neuen Film „Mile 22“ wieder als Produzent die Strippen<br />

gezogen und schon die Fortsetzungen im Kopf hat.


14 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH | MARK WAHLBERG


IM GESPRÄCH | MARK WAHLBERG<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 15<br />

25 Jahre ist es schon her, dass Mark Wahlberg<br />

das erste Mal vor der Kamera stand.<br />

Als Schauspieler wohlgemerkt, denn<br />

seine Karriere im Showgeschäft begann<br />

schon um einiges früher. Bereits mit 13<br />

Jahren wurde der Spross einer katholischen<br />

Arbeiterfamilie in Boston Mitglied<br />

der neu gegründeten Boyband New Kids<br />

On The Block, stieg allerdings – anders als<br />

sein großer Bruder Donnie – schon nach<br />

wenigen Monaten wieder aus. Musikalisch<br />

startete er einige Jahre später trotzdem<br />

durch: Unter dem Künstlernamen Marky<br />

Mark gelangen ihm Anfang der neunziger<br />

Jahre mit „Good Vibrations“, „Happy<br />

People“ und „United“ gleich mehrere Top<br />

Ten-Hits. Der Grund dafür, dass irgendwann<br />

auch Hollywoods Interesse geweckt<br />

war, bestand allerdings weniger in den<br />

musikalischen Erfolgen oder den zugehörigen<br />

Videoclips, als vielmehr an einem<br />

Fotoshooting mit Herb Ritts, der Wahlberg<br />

nur in Unterhose (und zum Teil gemeinsam<br />

mit Kate Moss) für eine Kampagne des<br />

Labels Calvin Klein ablichtete. Die Bilder<br />

wurden – in Pre-Internet-Zeiten, wohlgemerkt<br />

– zu einer internationalen Sensation<br />

und Wahlberg zum Weltstar.<br />

Nach einer ersten Kinorolle in der Militärkomödie<br />

„Mr. Bill“ und anschließend<br />

dem Teenie-Thriller „Fear“ (in dem er<br />

als Albtraum-Boyfriend die junge Reese<br />

Witherspoon terrorisiert) brauchte es<br />

allerdings einen Ausnahme-Regisseur wie<br />

Paul Thomas Anderson, um der Welt zu<br />

beweisen, dass Wahlberg schauspielerisch<br />

mehr zu bieten haben könnte als einen<br />

perfekt trainierten Oberkörper. In „Boogie<br />

Nights“ spielte er – Penis-Prothese inklusive<br />

– einen tragischen Pornodarsteller, Seite an<br />

Seite mit Schauspielern wie Philip Seymour<br />

Hoffman und Julianne Moore. Anspruchsvolle<br />

Dramen wurden dann nicht auf Dauer<br />

das Metier des streng gläubigen Christen<br />

(der, wie er heute sagt, die vermeintlich<br />

schmuddelige Rolle in „Boogie Nights“<br />

bereut). Alle paar Jahre aber lässt er sich<br />

doch von hochkarätigen Filmemachern<br />

überzeugen, vor ihre Kamera zu treten, sei<br />

es Peter Jackson („In deinem Himmel“)<br />

oder zuletzt Ridley Scott („Alles Geld der<br />

Welt“, seit Juli auch auf DVD erhältlich).<br />

Zweimal – bei Martin Scorseses „Departed<br />

– Unter Feinden“ sowie „The Fighter“ von<br />

David O. Russell – brachte ihm das sogar<br />

Nominierungen für den Oscar ein.<br />

Wahlbergs Spezialität sind allerdings längst<br />

große Actionkracher, so wie „Der Sturm“<br />

(an der Seite von George Clooney), Tim<br />

Burtons „Planet der Affen“ oder „The Italian<br />

Job – Jagd auf Millionen“, die Anfang des<br />

Jahrtausends seine ersten großen Welterfolge<br />

wurden. Seine Muskeln, die er angeblich<br />

tagtäglich ab 4 Uhr morgens trainiert<br />

(noch bevor die vier Kinder aufstehen, die<br />

er gemeinsam mit Ehefrau Rhea Durham<br />

großzieht), ließ er seither in einer langen<br />

Liste von Filmen voller Schießereien und<br />

Explosionen spielen, die von „Shooter“<br />

und „May Payne“ über „Contraband“ und<br />

„2 Guns“ bis hin zu den letzten beiden<br />

„Transformers“-Filmen reicht. Besonders<br />

gern arbeitet er dabei mit Regisseur Peter<br />

Berg zusammen: Sein neuer Film „Mile<br />

22“ (ab 13. September in den deutschen<br />

Kinos) ist nach „Lone Survivor“, „Deepwater<br />

Horizon“ und „Boston“ bereits ihre<br />

vierte Zusammenarbeit. Wahlberg spielt


16 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH | MARK WAHLBERG<br />

darin den Elite-Agenten James Silva, der<br />

mit seinem Team immer dann gerufen wird,<br />

wenn wirklich Not am Manne ist.<br />

Was den 47-Jährigen bei all dem vom<br />

Großteil seiner Kollegen unterscheidet,<br />

ist allerdings seine Geschäftstüchtigkeit.<br />

Wer sonst hätte es geschafft, auch ohne<br />

nennenswertes komödiantisches Talent<br />

ausgerechnet Komödien wie „Ted“ oder<br />

„Daddy’s Home“ zu seinen erfolgreichsten<br />

Filmen zu machen – Fortsetzungen inklusive?<br />

Und wer sonst wäre auf die Idee<br />

gekommen, die eigenen, mit alten Jugendfreunden<br />

in Hollywood gemachten Erfahrungen<br />

zu einer acht Staffeln umfassenden<br />

Fernsehserie wie „Entourage“ zu machen?<br />

Die eigenen Filme zu produzieren, das<br />

kann jeder (und macht Wahlberg natürlich<br />

auch immer wieder, unter anderem bei<br />

„Mile 22“). Aber nebenbei auch noch<br />

Nahrungsergänzungsmittel für Fitnessfans<br />

auf den Markt bringen? Oder gemeinsam<br />

mit zwei seiner Brüder eine Fast Food-Kette<br />

mit dem Namen „Wahlburgers“ lancieren,<br />

die inzwischen 26 Filialen vorweisen kann<br />

und sogar im Fokus einer eigenen Reality<br />

TV-Show steht? Das schafft man nur, wenn<br />

man sich weder auf die Rolle als Unterwäschemodel,<br />

Pseudo-Rapper noch Hollywoodstar<br />

beschränken lässt, und sich in<br />

erster Linie als Businessman versteht.<br />

Mr. Wahlberg, „Mile 22“ ist mittlerweile<br />

Ihr vierter Kinofilm mit Regisseur Peter<br />

Berg, der Sie von Anfang an für diese<br />

Rolle im Sinn hatte ...<br />

Ja, und er erzählte mir schon vor etlichen<br />

Jahren davon, während wir gerade an einem<br />

anderen Film arbeiteten. Damals sollte<br />

dieser CIA-Agent eigentlich noch eine eher<br />

kleine Rolle in der Geschichte spielen, die<br />

ihm vorschwebte. Aber dann wurde doch<br />

die Hauptrolle daraus – und ich war natürlich<br />

begeistert. Vor allem, weil wir endlich<br />

einmal keine reale Geschichte verfilmt haben.<br />

In unseren ersten drei gemeinsamen Filmen<br />

ging es immer um tragische Ereignisse, die<br />

in der Wirklichkeit passiert sind, und die<br />

Menschen, die darin involviert waren. Das<br />

geht einem natürlich schon an die Nieren.<br />

Bei „Mile 22“ dagegen war der Spaßfaktor<br />

ein bisschen höher. Und womöglich könnte<br />

das sogar eine der entscheidenden Rollen<br />

meiner Karriere sein.<br />

Ist dem tatsächlich so?<br />

Oh ja. Schon allein, weil ich es großartig<br />

finde, dass James Silva nicht einfach ein<br />

grummeliger Antiheld ist, der nicht viel<br />

zu sagen hat. Vielmehr ist das ein Typ,<br />

der kein Blatt vor den Mund nimmt, nach<br />

seinen eigenen Regeln spielt und sich von<br />

niemandem etwas sagen lässt. Diese Rolle<br />

hat wirklich viel Spaß gemacht. Und vor<br />

allem hat Peter schon weitere Geschichten<br />

mit diesem Protagonisten im Kopf. Wenn es<br />

nach uns geht, wird es mindestens zwei Fortsetzungen<br />

von „Mile 22“ geben.<br />

Gedreht haben Sie den Film in Bogotá,<br />

in Kolumbien. Dabei spielt die Handlung<br />

dort gar nicht, oder?<br />

Nein, das stimmt. Das Land, in dem sie<br />

spielt, wird im Film nie explizit genannt.<br />

Aber Kolumbien bot uns einfach großartige<br />

Drehbedingungen. Wir konnten dort vieles<br />

drehen, vor allem Stunt- und Actionszenen,<br />

die in dieser Form in den USA außerhalb<br />

eines Studios nie möglich gewesen wären. Für<br />

uns wurden eigens Hauptverkehrsstraßen<br />

stillgelegt. Ich hatte anfangs keine Ahnung,<br />

worauf ich mich da einlasse, denn ich war<br />

vorher noch nie dort. Aber die Dreharbeiten<br />

waren dann eine super Erfahrung: Das<br />

Land ist wunderschön und die Menschen<br />

waren alle fantastisch. Für mich war es nur<br />

nicht ganz einfach, weil ich körperlich ein<br />

wenig angeschlagen war. Und weil wir dort<br />

unten drei Wochen am Stück drehten. Das<br />

mache ich normalerweise nie, denn meine<br />

Regel ist es, nie länger als zwei Wochen von<br />

meiner Familie getrennt zu sein. Aber wir<br />

haben extra sechs statt fünf Tage die Woche<br />

gedreht, damit die Zeit in Kolumbien auf ein<br />

Minimum beschränkt werden konnte.<br />

Sind Actionszenen, der professionelle<br />

Umgang mit Waffen und all diese Dinge,<br />

noch eine Herausforderung für Sie?<br />

Nicht unbedingt, schließlich habe ich jahrelange<br />

Übung. Bei „Mile 22“ gab es deswegen<br />

nichts, was ich nicht schon früher mal<br />

gelernt und trainiert hatte. Was für mich<br />

die eigentliche Herausforderung war, war<br />

mein Gewicht. Pete wollte mich dünner<br />

und austrainierter als bei unseren vorherigen<br />

Filmen. Nicht so muskulös wie bei<br />

„Lone Survivor“, wo ich direkt vorher „Pain<br />

& Gain“ gedreht und einen Bodybuilder<br />

gespielt hatte. Und auch nicht so schwer<br />

und außer Form wie in „Boston“ und „Deep<br />

Water Horizon“, wo genau das für die Rollen<br />

wichtig war. Ich war also fünf Monate<br />

lang auf strenger Diät und habe keinen<br />

Alkohol getrunken. Während der Dreh-


IM GESPRÄCH | MARK WAHLBERG<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 17


Fotos: Universum Film<br />

18 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH | MARK WAHLBERG


IM GESPRÄCH | MARK WAHLBERG<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 19<br />

arbeiten wollte Pete mich dann ständig zu<br />

Wein und Abendessen überreden. Aber selbst<br />

auf den letzten Metern bin ich standhaft<br />

geblieben.<br />

Sie haben nie einen Hehl daraus gemacht,<br />

dass Sie als junger Mann kein Kind von<br />

Traurigkeit waren und auch gerne mal<br />

mit dem Gesetz in Konflikt kamen. Haben<br />

Sie dieses wilde Kapitel irgendwann ganz<br />

bewusst abgeschlossen?<br />

Naja, man muss ja mal erwachsen werden,<br />

oder? Das ging eher so Stück für Stück, auch<br />

mit meiner beruflichen Entwicklung. Aber<br />

der endgültige Wendepunkt kam tatsächlich,<br />

als ich wusste, dass ich Vater werde. Da<br />

war ich zwar längst kein Jungspund mehr,<br />

sondern schon Anfang 30. Doch ich habe mir<br />

in dem Moment ganz bewusst vorgenommen,<br />

dass ich nicht mehr über die Stränge schlagen<br />

und fortan ein vernünftiger Erwachsener<br />

sein werde.<br />

Und dann hielten Sie das erste Mal Ihre<br />

Tochter in den Armen ...<br />

Ich war überwältigt von der Liebe und von<br />

der Freude, die ich fühlte. Aber in diese<br />

Gefühle mischte sich auch bald Angst.<br />

Tatsächlich?<br />

Na klar, eine gewisse Grundangst, die ich in<br />

Bezug auf meine Kinder auch heute immer<br />

noch habe. Denn, machen wir uns nichts<br />

vor: Schlechte Einflüsse gibt es überall. Und<br />

auch als Vater kann man nur bis zu einem<br />

gewissen Grad dafür sorgen, dass sie nicht mit<br />

Drogen oder Gewalt in Berührung kommen.<br />

Es gibt so Vieles, worüber man sich Sorgen<br />

machen kann.<br />

Was ist das Wichtigste, was Sie Ihren<br />

Kindern mitgeben oder ihnen vermitteln<br />

wollen?<br />

Für mich ist es das Wichtigste, dass meine<br />

Frau und ich es schaffen, ihnen eine stabile<br />

Familie zu garantieren. Ich wünsche mir, dass<br />

es uns gelingt, mit gutem Beispiel voranzugehen<br />

und zu zeigen, dass Vater und Mutter<br />

dauerhaft zusammenbleiben können. Es<br />

würde mich freuen, wenn meine Kinder<br />

diesen Zustand als Normalität empfinden.<br />

Und was ist das Schwierigste?<br />

Es ist alles andere als ein Kinderspiel, die<br />

richtige Balance zu finden zwischen streng,<br />

fürsorglich und liebevoll sein. Aber am<br />

schwierigsten ist es sicherlich, nie die Geduld<br />

zu verlieren. Außerdem gebe ich mir große<br />

Mühe, für meine Kinder immer ein offenes<br />

Ohr zu haben. Aber meine Älteste ist mittlerweile<br />

ein Teenager – sie beschränkt ihre<br />

Kommunikation mit mir sowieso auf ein<br />

absolutes Minimum.<br />

In dem Alter gab es sicher auch schon<br />

längst ein Aufklärungsgespräch, oder?<br />

Klar, aber das habe ich meiner Frau überlassen.<br />

So von Frau zu Frau.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.universumfilm.de


A SUMMER DAY<br />

IN PRAGUE<br />

FASHION<br />

FOTOGRAFIN: B. LEUERMANN<br />

Top: Marc Cain<br />

Sonnenbrille: Liebeskind Berlin<br />

Link zur Fotografin:<br />

www.brittaleuermann.com<br />

Assistenz: R. Schubert | Make-Up & Hair: S. Jäger | Styling: Z. Khawary<br />

Model: H. Shenson (Place Models)<br />

Fahrzeug: Škoda Fabia<br />

www.skoda-auto.de


Kleid: IVI Collection<br />

Tasche: Marc Cain<br />

Schuhe: Konstantin Starke<br />

Fahrzeug: Škoda Fabia<br />

www.skoda-auto.de


Overall: VILA<br />

Tasche: Marc Cain<br />

Sonnenbrille: Kapten & Son


Outfit: Marc Cain<br />

Schuhe: Santoni<br />

Fahrzeug: Škoda Fabia<br />

www.skoda-auto.de


Jacke: Anni Carlsson<br />

Hose: Marc Cain<br />

Ohrringe: SchwesterSchwester


Outfit: Marc Cain<br />

Schuhe: Sorel<br />

Ohrringe: SchwesterSchwester<br />

Fahrzeug: Škoda Fabia<br />

www.skoda-auto.de


NO MAN’S LAND<br />

VERLASSENE ORTE<br />

ZWISCHEN UTOPIE UND WIRKLICHKEIT<br />

AUTOR: H. G. TEINER


30 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART | SEHENSWERT<br />

Henk van Rensbergen ist einer der<br />

Pioniere des Urban Exploring, immer auf<br />

der Suche nach unentdeckten und verlorenen<br />

Orten im städtischen Umfeld. Der<br />

Fotograf begibt sich mit seiner aktuellen<br />

Arbeit in dem Bildband „No Man’s Land“<br />

wiederum auf die spannende Entdeckungsreise<br />

in von Menschen verlassene<br />

Gebäude und Industrieanlagen: Nur<br />

die Tiere sind diesmal übrig geblieben<br />

und haben die verfallenden Räume<br />

besetzt. Eine bizarre Idee – wahrhaftig<br />

und traumhaft umgesetzt. Schön und<br />

beunruhigend zugleich anzuschauen.<br />

Dem Betrachtenden schießt durch den<br />

Kopf: Welche Katastrophe mag da vorangegangen<br />

sein? In jedem Fall gibt es<br />

einen unwiderstehlichen Sog in eine<br />

magischbefremdliche Welt. Was denkt<br />

wohl der Orang Utan auf dem Buchcover,<br />

der sich stillruhend niedergelassen hat,<br />

in einer hochherrschaftlichen Wohnwelt<br />

aus bereits vergangenen Tagen.<br />

Henk van Rensbergen wurde 1968<br />

in Brüssel geboren, eigentlich ist er<br />

Pilot von Beruf und fliegt eine Boeing<br />

787. Seine große Leidenschaft ist seit<br />

längerem aber die Fotografie in Verbindung<br />

mit den besonderen, den verlassenen<br />

Orten. Nach seiner persönlichen<br />

Auffassung gelten für das Urbexing – das<br />

private erforschen von Einrichtungen des<br />

städtischen Raums und sogenannter Lost<br />

Places – zwei Regeln: Keinen Schaden<br />

in den Gebäuden anzurichten und zum<br />

anderen, keine Veränderungen an dem<br />

verfallenden Zustand vorzunehmen.<br />

Van Rensbergen stellt mit seinen Fotografien<br />

in diesem Bildband die Fragen:<br />

Was wäre, wenn sich die Natur die einst<br />

von Menschen bewohnten Orte zurückerobert?<br />

Was wäre, wenn die Tiere die<br />

Überlebenden auf unserem Planeten<br />

wären?<br />

Van Rensbergen inszeniert die Lost<br />

Places wie Szenen aus einer postapokalyptischen<br />

Filmstory. Palazzi, ehemalige<br />

Fabriken und leerstehende Krankenhäuser<br />

werden dabei zu einer<br />

hyperrealistischen Parallelwelt, in der<br />

sich die Natur und die tierischen Wesen<br />

das zurückerobern, was durch menschliche<br />

Nutzung lange Zeit gestaltet oder<br />

vielleicht sogar verunstaltet worden<br />

war. Die verlorenen Orte strahlen hier so<br />

etwas wie eine friedliche Stille und eine<br />

meditative Ruhe aus. Natur und Kultur<br />

– in einer morbiden Szenerie im finalen<br />

Einklang vereint. Begleitet werden die<br />

bizarr-märchenhaften Fotografien von<br />

den Gedanken des Verhaltensforschers<br />

Desmond Morris sowie von einer eigens<br />

für dieses Buch verfassten Kurzgeschichte<br />

des flämischen Schriftstellers<br />

Peter Verhelst. Dieser wurde mehrfach<br />

mit der „Goldenen Eule“ ausgezeichnet,<br />

dem Preis für die flämische Literatur.<br />

No Man’s Land<br />

Henk van Rensbergen, Peter Verhelst<br />

Knesebeck Verlag<br />

Gebunden in Halbleinen, 192 Seiten<br />

ISBN 978-3-95728-153-1<br />

www.knesebeck-verlag.de<br />

www.henkvanrensbergen.com


ART | SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 31<br />

Fotos (Ausschnitte): Henk van Rensbergen „No Man’s Land“


ART | SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 33<br />

Foto (Ausschnitt): M. Comte<br />

Foto (Ausschnitt): A.Giacometti<br />

Von Nadja Auermann über Gisele Bündchen<br />

oder Helena Christensen bis hin<br />

zu Claudia Schiffer, Naomi Campbell<br />

und Bridget Hall: Michel Comte hat mit<br />

den weltweit berühmtesten Topmodels<br />

zusammengearbeitet, er produzierte<br />

stilprägende Fotostrecken für führende<br />

Magazine wie Harper’s Bazaar, Vanity Fair<br />

oder Vogue. Comte zählt international<br />

zu den bedeutendsten zeitgenössischen<br />

Fashion- und Society-Fotografen.<br />

Michel Comtes expressive Bildästhetik<br />

prägte insbesondere die 1990er Jahre<br />

und beeinflusst in nachhaltiger Weise bis<br />

heute die Fashion-Fotografie. Mit über<br />

70 Arbeiten gibt die Ausstellung „The<br />

Nineties“ in der CWC Gallery Berlin einen<br />

umfassenden Einblick in das beeindruckende<br />

künstlerische Schaffen des<br />

Fashion- und Society-Fotografen sowie<br />

die Bildsprache der 1990er Jahre.<br />

Anhand von rund 180 Arbeiten, die<br />

in einem Zeitraum von 1917 bis 2000<br />

entstanden sind, zeigt die neue Ausstellung<br />

„Künstler Komplex – Fotografische<br />

Porträts von Baselitz bis Warhol“ nicht<br />

nur die Vielfalt von Künstlerporträts,<br />

sie lässt auch die Kunst- und Künstlergeschichte<br />

des letzten Jahrhunderts<br />

Revue passieren. Berühmte Fotografen,<br />

darunter Berenice Abbott, Brassaï,<br />

Henri-Cartier Bresson, Helga Fietz oder<br />

Alberto Giacometti, Jérôme Schlomoff,<br />

aber auch weniger bekannte Fotografen<br />

sind mit ikonischen Porträts von<br />

Pablo Picasso und Salvador Dalí über<br />

Frida Kahlo und Andy Warhol bis hin zu<br />

Jeff Koons und Marina Abramović im<br />

Museum für Fotografie vertreten. Die<br />

ausgestellten Werke stammen aus der<br />

Sammlung von Angelika Platen, selbst<br />

Fotografin und bekannt für ihre Künstlerporträts.<br />

Michel Comte – The Nineties<br />

Bis: 15. September 2018<br />

Künstler Komplex<br />

Bis: 7. Oktober 2018<br />

CWC Gallery<br />

Auguststraße 11-13, 10117 Berlin<br />

www.camerawork.de<br />

Museum für Fotografie<br />

Jebensstr. 2, 10623 Berlin<br />

www.smb.museum


<strong>THE</strong> SCOTTISH<br />

HIGHLANDS<br />

DIE HEIMAT DES<br />

SINGLE MALT WHISKYS<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY | FOTOGRAF: C. PAUL


36 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | SCHOTTLAND<br />

Nach einem kurzweiligem Flug landen<br />

wir in Edinburgh, der Hauptstadt<br />

Schottlands. Neben der mittelalterlichen<br />

Altstadt weist die Stadt auch eine<br />

elegante georgianische New Town mit<br />

Gartenanlagen und neoklassizistischen<br />

Gebäuden auf. Über der kompakthügeligen<br />

Stadt thront das Edinburgh<br />

Castle. Die Burg beherbergt die schottischen<br />

Kronjuwelen und den „Stein der<br />

Vorsehung“, der bei der Krönung der<br />

schottischen Könige zum Einsatz kam.<br />

Unsere Tour wird uns von Edinburgh,<br />

in die schottischen Highlands bis in<br />

die Heimat des Single Malt Whiskys –<br />

„The Glenlivet“ – führen.<br />

genießen wir den Sonnenuntergang<br />

und die laue Sommernacht bei den<br />

melodischen Klängen des schottischen<br />

Traditionsinstruments – dem Dudelsack<br />

– und einem Glas „The Glenlivet“.<br />

Die Route führt am nächsten Tag weiter<br />

in Richtung Westküste, vorbei am<br />

beeindruckenden Loch Awe. Hier lohnt<br />

ein Besuch der herrlichen Ruinen des<br />

Kilchurn Castle, einst die von Bergen<br />

umzingelte Machtbasis des Campbell-<br />

Clans. Von hier aus sind es weniger als<br />

40 Minuten nach Oban – einer Küstenstadt<br />

in bester Uferlage, mit Blick auf<br />

die Hebriden.<br />

Ziel der ersten Tagesetappe ist der<br />

Loch Lomond – nur zwei Autostunden<br />

von Edinburgh (und eine Stunde von<br />

Glasgow) entfernt. Der von grünen<br />

Hügeln flankierte See liegt mitten im<br />

Herzen des hinreißenden Loch Lomond<br />

und des Trossachs Nationalparks. Das<br />

größte Binnengewässer Großbritanniens<br />

– mit kleinen Inseln übersät und<br />

von Eichenwäldern umgeben – zeigt<br />

hier eindrucksvoll, was absolute Ruhe<br />

bedeutet. Hier kann man den Nachmittag<br />

wunderbar mit Wandern, moderatem<br />

Rafting, Angeln, Klettern oder<br />

Reiten verbringen. Alternativ genießt<br />

man bei einer Fahrt entlang des malerischen<br />

Dukes Pass den herrlichen<br />

Ausblick auf den Nationalpark. In dem<br />

in der Nähe liegenden Duntreath Castle<br />

– das in ungebrochener Folge der Familie<br />

Edmonstone gehört, die das Anwesen<br />

1435 von König Robert III als Hochzeitsgeschenk<br />

für seine Enkelin erhielt –<br />

Uns zieht es jedoch in Richtung Cairngorms<br />

Nationalpark, denn hier befindet<br />

sich auch das Ziel unserer Reise: die<br />

„The Glenlivet“-Destillerie. Fünf, der<br />

sechs der höchsten Berge Großbritanniens<br />

liegen im Nationalpark, dazu 55<br />

Munros – Berge mit einer Höhe über<br />

900 Metern. Zwischen zwei Tälern der<br />

Cairngorms zieht sich auch das höchste<br />

und kälteste Plateau des Landes. Schnee<br />

liegt hier oft bis in den September. Seit<br />

den 60er Jahren gibt es auf dem Cairn<br />

Gorm – sein Gipfel ragt 1.245 Meter in<br />

den Himmel – ein Wintersportresort.<br />

Bei ausreichend Schneefall kann man<br />

hier Ski- und Snowboardkurse absolvieren.<br />

Der Cairngorms Nationalpark,<br />

dessen alpinen Moorlandschaften und<br />

dichte Pinienwälder die Heimat vieler<br />

seltener Pflanzen und Tiere wie Schneeeulen,<br />

Steinadler und Wildkatzen ist,<br />

ist auch bei Bergwanderern und Kletterern<br />

sehr beliebt. Hier leben auch


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die Cairngorm-Rentiere – die einzige<br />

Rentierherde auf den Britischen Inseln.<br />

Die „The Glenlivet“-Destillerie befindet<br />

sich am nördlichen Ende des Cairngorms<br />

Nationalparks und wurde 1824<br />

als erste legale Brennerei nach dem<br />

„Act of Excise“ von 1823 von George<br />

Smith gegründet, womit die Familie<br />

den Unmut der gesamten Gegend auf<br />

sich zog, da das illegale Brennen von<br />

Whisky eine lange Tradition in dieser<br />

Gegend hatte. Durch das neue Recht<br />

verschwanden jedoch innerhalb von<br />

zehn Jahren die illegalen Brennereien<br />

fast vollständig. Die derzeitige Brennerei<br />

wurde 1858 errichtet und gehört<br />

heute zu Pernod Ricard.<br />

Verunreinigungen und ermöglichen<br />

eine optimale Vermischung der Aromaelemente.<br />

In Deutschland werden<br />

verschiedene Qualitäten vertrieben:<br />

„The Glenlivet“ 12-, 15- und 18-jährig,<br />

die Fassstärke-Qualität „Nàdurra“<br />

(mindestens 16 Jahre Reifung), sowie<br />

„The Glenlivet Archive“ (21-jährig) und<br />

der 25-jährige „XXV“ sowie „The Glenlivet<br />

Founder's Reserve“. Wie verschiedene<br />

andere Malt Whiskys wird auch<br />

„The Glenlivet“ kältegefiltert, um<br />

zu verhindern, dass der Whisky bei<br />

der Zugabe von Wasser oder Eis trüb<br />

wird. Dies trifft nicht auf die Spezialität<br />

„Nàdurra“ zu, bei der auf dieses<br />

Verfahren verzichtet wird, damit das<br />

volle Malzaroma erhalten bleibt.<br />

Das Wasser der zur Region Speyside<br />

gehörenden Brennerei stammt aus dem<br />

Josie’s Well – deren Quelle sich auf<br />

dem weitläufigen Gelände der Destillerie<br />

befindet. Die Kunst der Whisky-<br />

Herstellung liegt unter anderem auch<br />

in der Wahl der richtigen Fässer für die<br />

Zeit der Reifung. Für „The Glenlivet“<br />

werden amerikanische Eichenfässer<br />

verwendet, in denen bereits Sherry<br />

oder Bourbon gelagert wurde. Sie geben<br />

dem Whisky ihr jeweils eigenes Aroma.<br />

Die Brennblase ist das Herzstück der<br />

Whisky-Herstellung, ihre Form ist<br />

entscheidend für den Charakter des<br />

edlen Tropfens. Die von Gründer<br />

George Smith entworfene Laternenform<br />

wird heute noch für die Herstellung von<br />

„The Glenlivet“ verwendet. Die hohen<br />

Brennblasen fördern den Kontakt<br />

zwischen Destillat und Kupfer, entfernen<br />

Am Ende unserer erlebnisreichen Reise,<br />

kehren wir in einem kleinen Pub in<br />

Dunkeld ein. Hier lassen wir die Tage<br />

Revue passieren, um in einem leisen<br />

Anflug von Melancholie festzustellen:<br />

Wir werden es vermissen, dieses schroffe<br />

Land mit goldenem Herz! Ein letztes<br />

Mal erheben wir gemeinsam unser Glas<br />

und sagen: „Slàinte mhath“, wir kommen<br />

wieder!<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.pernod-ricard.de<br />

www.theglenlivet.com<br />

GUIDES:<br />

www.helloscotland.com<br />

www.tourist-guide-scotland.co.uk


BANGKOK<br />

STADT DES WANDELS UND<br />

DER BESTÄNDIGKEIT<br />

AUTOR & FOTOGRAF: M. WINCKLER<br />

Bangkok ist Krung Thep, die Stadt der Engel. Das ist die Kurzform für den<br />

längsten Metropolennamen der Welt, den die Stadt 1785 erhalten hat:<br />

„Krungthep mahanakhon amonratanakosin mahintara Ayutthaya mahadilok<br />

popnopparat ratchathani burirom udomratchaniwet mahasathan amonpiman<br />

avatansathit sakkathattiya witsanukamprasit.“ Übersetzt: „Große<br />

Stadt der Engel, Lagerstätte Göttlicher Edelsteine, das Große Unbezwingbare<br />

Land, das Große und Prominente Königreich, die Königliche und<br />

Wundervolle Hauptstadt voller Neun Prächtiger Juwelen, der Höchste<br />

Königliche Wohnsitz und Große Palast, der Göttliche Schutz und Lebensort<br />

Wiedergeborener Geister.“


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Der Tag in Bangkok beginnt auf der ausladenden<br />

Terrasse des Mandarin Oriental<br />

Hotels. Seit drei Jahrzehnten reise ich<br />

mehr oder weniger regelmäßig nach<br />

Thailand, alleine, mit meiner Frau, mit<br />

Freunden, Kollegen, geschäftlich und<br />

privat. Bangkok, um das gleich vorweg<br />

zu nehmen, ist für mich eine der faszinierendsten<br />

Städte der Welt und das Oriental<br />

eines der besten Fünf-Sterne-Häuser<br />

auf diesem Planeten. Das älteste Grand<br />

Hotel Südostasiens, immer wieder wegen<br />

seines legendären Services als beste<br />

Luxusherberge Asiens, wenn nicht der<br />

Welt, gerühmt, steht am Ufer des Chao<br />

Praya, der Lebensader der Stadt. Die<br />

Qualität des Services mag zeitweise hier<br />

und da etwas nachgelassen haben, wie<br />

einige Kritiker munkeln – mir ist keine<br />

nennenswerte Unaufmerksamkeit aufgefallen.<br />

Na ja, ein Haus von diesem Ruf wird<br />

von manchen eben sehr streng unter die<br />

Lupe genommen.<br />

Die Außenarchitektur der beiden Gebäude<br />

ist nichtssagend. Ein Beweis dafür, dass<br />

Hotelfassaden keine herausragende Rolle<br />

spielen müssen bei der Bewertung eines<br />

Spitzenhauses. Auch dass der Blick vom<br />

schönen, großen Pool auf den Fluss durch<br />

einen kleinen Flachbau für Kühlschränke<br />

und Gerätschaften versperrt ist, erscheint<br />

dem ein oder anderen Gast vielleicht<br />

unverständlich, auch mir. Immerhin ist der<br />

Blick von den sogenannten Bali-Betten<br />

am schmalen und flachen Nachbarpool,<br />

in dem Kinder planschen und der vom<br />

Hauptbecken durch Büsche und Bäume<br />

getrennt ist, auf den Chao Praya unverstellt,<br />

und von der großen Terrasse sowieso.<br />

Ich stelle mir am reichhaltigen Buffet mein<br />

Frühstück zusammen, während der Kellner<br />

frisch gebrühten Kaffee serviert. Ein Obstteller<br />

aus Ananas, Papaya mit Limette,<br />

Drachen- und Passionsfrucht, eine Nudelsuppe<br />

mit Hühnchenstreifen, grünem<br />

Blattgemüse, fein gehacktem roten und<br />

grünen Chili, ein Spritzer Sojasauce und<br />

ein frisch gepresster Orangensaft. Vor zwei<br />

Stunden war ich von Frankfurt kommend<br />

am Suvarnabhumi Airport mit Thai Airways<br />

gelandet und sitze nun an einem Tisch<br />

mit weißer Decke, schwerem Silberbesteck<br />

und einer lilafarbenen Lotusblüte in<br />

einer gläsernen Wasserschale. Mein linker<br />

Arm ruht auf dem Geländer der Terrasse,<br />

gegen deren Unterbau das graue Wasser<br />

schwappt, auf dem ein Pflanzenteppich<br />

und Unrat treiben. Flussauf und Flussabwärts<br />

herrscht reger Verkehr. Kleine<br />

Fähren verbinden die Ufer miteinander,<br />

laut knatternde Longtailboote schießen<br />

aus den Klongs, dem labyrinthähnlichen<br />

Kanalsystem, am gegenüberliegenden<br />

Ufer heraus, Schiffsverbünde aus großen<br />

Lastenkähnen treiben schwerfällig dahin,<br />

und lange Schnellboote fahren vorbei, an<br />

Bord Schüler in Uniformen, Mönche in safranfarbenen<br />

Roben, Geschäftsleute und<br />

Beamte in weißem Hemd und schwarzer<br />

Hose, das Handy am Ohr, Frauen und<br />

Männer auf dem Weg zur Arbeit, Touristen<br />

auf der Jagd nach Sehenswürdigkeiten.<br />

Nur die Zahl der Kräne scheint derzeit<br />

die Zahl der Tempel zu übersteigen, der<br />

großen und der vielen kleinen, die in<br />

keinem Reiseführer zu finden sind. An<br />

den Ufern des Flusses entstehen Shoppingmalls<br />

und luxuriöse Private Residence<br />

Apartmenthäuser internationaler Hotel-<br />

gruppen, neue Ausgehzentren mit Bars<br />

und Restaurants. Bangkok ist mit mehr<br />

als acht Millionen Einwohnern – wie<br />

viele Menschen genau in der Stadt leben,<br />

weiß niemand – politisches, wirtschaftliches,<br />

kulturelles und religiöses Zentrum<br />

des Landes. Die bedeutendsten und<br />

schönsten Paläste, Tempel und buddhistischen<br />

Klöster des Landes stehen an den<br />

Ufern des Chao Praya. Rund 20 Minuten<br />

dauert die Fahrt mit einem der großen<br />

Wassertaxis von der Anlegestelle des<br />

Oriental zum heiligen Komplex des Grand<br />

Palace und dem Wat Phra Kaew. Die<br />

schönste und größte Tempelanlage mit<br />

dem Smaragd-Buddha ist das spirituelle<br />

Zentrum des thailändischen Buddhismus.<br />

Die ehemalige Königsresidenz schließt<br />

sich an den Tempel nahtlos an. Es ist ein<br />

sakraler Ort gelebter Religiosität. Mönche<br />

rezitieren die heiligen Schriften, Gläubige<br />

entzünden Räucherstäbchen und sind<br />

versunken in stille Gebete. Ringsherum<br />

schiebt sich ein Jahr für Jahr immer stärker<br />

anschwellender Besucherstrom durch<br />

den heiligen Bezirk.<br />

Einen kurzen Spaziergang entfernt<br />

befindet sich der Wat Pho mit der großen,<br />

liegenden Buddha-Skulptur, die, ganz<br />

mit Gold überzogen, den Übergang<br />

Buddhas zum Nirvana symbolisiert. Der<br />

Tempel ist gleichzeitig eine bedeutende<br />

Bildungseinrichtung, zu der auch Massageschulen<br />

zählen. Hier zog vor vielen<br />

Jahren eine alte Frau mit ihren strahlenden<br />

Augen meine Aufmerksamkeit auf<br />

sich. In einem stickigen Raum, in dem die<br />

Ventilatoren unter der Decke die heiße<br />

Luft quirlten, aber keine Kühlung zu


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produzieren vermochten, beförderten<br />

mich ihre jahrzehntelang in der traditionellen<br />

Thai-Massage geschulten Hände<br />

in einen Schwebezustand von fast spiritueller<br />

Dimension. Am gegenüberliegenden<br />

Ufer ragt Wat Arun, der Tempel<br />

der Morgenröte, mit seinem im Khmer-Stil<br />

errichteten Turm von mehr als 80 Metern<br />

empor. Er ist über und über mit bunten<br />

Blumenmotiven aus glasierten Porzellankacheln<br />

geschmückt, die im 19. Jahrhundert<br />

aus China kommende Schiffe mit<br />

sich führten. An einem Neujahrstag des<br />

westlichen Kalenders habe ich hier ein<br />

religiöses Fest erlebt, zu dem Tausende<br />

Thailänder strömten, um sich vom Abt<br />

des Tempels segnen zu lassen. Von dem<br />

Tempelturm aus spannten sich quer zum<br />

Boden Schnüre, an denen die Gläubigen<br />

mit Wäscheklammern Geldscheine befestigten.<br />

Wer in Thailand einem Tempel oder<br />

Kloster Geld spendet, tut Gutes für sein<br />

Karma, so der Glaube.<br />

Ich erinnere mich an diese Erlebnisse in<br />

Bangkok, während ich auf der Terrasse<br />

des Oriental frühstücke und sich mein<br />

Blick in den Fluten des Chao Praya verliert,<br />

der meine Gedanken davonträgt. Ein<br />

Glück, dass ich keinen Termin in Bangkok<br />

habe, ich werde das Hotel, wie auf so<br />

vielen Reisen zuvor, am ersten Tag nicht<br />

verlassen, sondern von einem sogenannten<br />

Bali-Bett aus das Treiben auf dem<br />

Fluss beobachten, mehrmals im Tagesverlauf<br />

ein paar Bahnen im Pool ziehen,<br />

eine Erzählung von Somerset Maugham<br />

lesen, der im Oriental eine Malariaerkrankung<br />

auskurierte, und vielleicht auch<br />

ein paar Zeilen von Joseph Conrads „Die<br />

Schattenlinie“. Der Pole, der seine Zeit als<br />

Seemann und Kapitän später zu Weltliteratur<br />

verdichtete, wohnte zwar nicht im<br />

Oriental, war aber Stammgast in der Bar,<br />

wo er sich viele Abende die Zeit bei ein<br />

paar Drinks und Seemannsgeschichten<br />

vertrieb, bis er mit der Otago am 8. Februar<br />

1888 in See stach: „Wir erzählten von Schiffwracks,<br />

gekürzten Rationen, Heldenmut<br />

... bis wir ab und an alle still wurden und<br />

auf den Fluss schauten.“ Früher trugen<br />

Suiten die Namen der beiden Schriftsteller<br />

– inzwischen, nachdem die Autoren-<br />

Suiten des Oriental zu einer Präsidentensuite<br />

zusammengelegt wurden, sind<br />

Salons nach ihnen benannt, in denen<br />

der Nachmittagstee gereicht wird. Das<br />

Oriental in seiner mehr als 140-jährigen<br />

Geschichte war und ist eine der ersten<br />

Adressen der Stadt für gesellschaftliche<br />

Anlässe und Ereignisse. Könige und<br />

Regierungschefs, Schauspieler und<br />

Popstars, Künstler und Weltklassesportler<br />

gingen und gehen hier ein und aus,<br />

manche bleiben gleich Wochen, andere<br />

kehren immer wieder zurück.<br />

Nach Einbruch der Dunkelheit werde ich<br />

mit einer Hotel-Dschunke, die durch ihre<br />

Beleuchtung wie ein schwimmender<br />

Tempel aussieht, auf die gegenüberliegende<br />

Flussseite übersetzen, wo neben<br />

einem Thai-Restaurant auch das Spa des<br />

Oriental liegt. Beim Abendessen erhalte<br />

ich einen Tipp von meinen Tischnachbarn:<br />

Auf der Dachterrasse des Avani Riverside<br />

Hotels werde eine Party gefeiert. Da ich<br />

am Ende meiner Reise zwei Nächte in<br />

diesem Hotel verbringen werde, reicht<br />

ein Anruf, und ich stehe auf der Gästeliste.<br />

So verlasse ich das Oriental also doch<br />

noch an diesem Tag. Das Avani liegt am<br />

gleichen Ufer wie das Thai-Restaurant<br />

und Spa des Oriental, etwa 15 Minuten<br />

entfernt. Ich warte am Central Pier an der<br />

Thaksin Brücke nahe dem Oriental auf ein<br />

Shuttle-Boot des Avani, das jede halbe<br />

Stunde verkehrt. Das Boot legt am Anantara<br />

Riverside Hotel an, ein älteres Haus<br />

dieser Gruppe mit großem Swimmingpool<br />

und Terrasse, auf der jeden Abend<br />

ein ausgezeichnetes Buffet angeboten<br />

wird. Ich schlendere durch die Hotelanlage<br />

hindurch. Direkt dahinter erhebt<br />

sich der Neubau des Avani Hotels. Beide<br />

Häuser zählen zur Minor Gruppe. Auf der<br />

Dachterrasse mit großem Pool, Bar und<br />

Restaurant hat man den schönsten Blick<br />

von oben auf den Fluss und den Stadtteil<br />

Thonburi. Heiße Beats wummern aus<br />

den Boxen, die Party eines Spirituosenherstellers<br />

verspricht bis in die frühen<br />

Morgenstunden zu dauern. Bangkok ist<br />

berühmt und berüchtigt für sein schrilles<br />

Nachtleben. Doch an diesem Abend nach<br />

einem anstrengenden Flug steht mir<br />

nicht der Sinn danach, die Nacht zum Tag<br />

zu machen. In der Sky Bar unter freiem<br />

Himmel, nehme ich noch einen Absacker<br />

im 64. Stock des State Tower an der<br />

Silom Road, der sich hinter dem Oriental<br />

erhebt. Es ist die angeblich höchste<br />

Open-Air-Bar der Welt, und der Blick auf<br />

die Stadt bei Jazz-Musik und einem Cocktail<br />

ist unvergesslich.<br />

In Bangkok gibt es auf den Dächern<br />

von Hochhäusern mehrere Open-Air-<br />

Bars und Restaurants. Die jüngste ist die<br />

Octave Rooftop Lounge & Bar auf dem


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dreigeschossigen Dach des Marriott-<br />

Hochhauses an der Sukhumvit Road, im<br />

Stadtviertel Thonglor. Oder die Moon Bar<br />

im Banyan Tree Hotel in der South Sathorn<br />

Road in der Nähe des anderen Endes<br />

der Silom Road. Auch das benachbarte,<br />

30 Stockwerke hohe Luxus-Design-Hotel<br />

Sofitel So hat eine schöne Bar auf der<br />

Dachterrasse, unschlagbar jedoch ist die<br />

Aussicht von der Pool-Plattform.<br />

Das Oriental zählt zu den teuersten<br />

Hotels der Stadt. Doch in Bangkok findet<br />

der Besucher eine große Zahl an bezahlbaren<br />

Luxushotels, schon ab 130 Euro,<br />

was weltweit einzigartig sein dürfte. Fünf-<br />

Sterne-Häuser, die an Komfort, Luxus und<br />

Service keinen internationalen Vergleich<br />

zu scheuen brauchen und dafür zudem<br />

unschlagbar günstig sind, richten sich an<br />

unterschiedliche Zielgruppen. So sprechen<br />

das Avani und das Sofitel So ein an<br />

modernem Design orientiertes jüngeres<br />

Publikum an, während sich Geschäftsleute<br />

im Banyan Tree, Mariott oder im eleganten<br />

Conrad mit einem der besten japanischen<br />

Restaurants der Stadt im Businessdistrikt<br />

Lumphini wohl fühlen. Traditionsbewusste<br />

Urlauber residieren im Anantara<br />

Siam oder im Grande Sheraton Sukhumvit<br />

mit seinem schönen Pool in einem tropischen<br />

Garten. In diesen beiden Hotels<br />

steht durch Design, Kunst und Service die<br />

Thai-Kultur im Vordergrund. Familien mit<br />

Kindern wird es im Anantara Riverside gut<br />

gefallen.<br />

Zwar gibt es in Bangkok eine Hoch- und<br />

U-Bahn, doch auf vielen Strecken ist der<br />

Besucher auf Taxis angewiesen, die häufig<br />

in den notorisch verstopften Straßen feststecken.<br />

Um lästige Staus zu vermeiden<br />

und um die einzelnen Stadtteile besser<br />

erkunden zu können, ist es sinnvoll, die<br />

Hotels zu wechseln. Ich ziehe ins Marriott,<br />

weil im Stadtviertel Thonglor gerade<br />

eine Reihe neuer Bars, Restaurants und<br />

Biergärten entsteht. In der Open-Air-Bar<br />

auf der Dachterrasse treffe ich Nathalie<br />

Gütermann. Nathalie ist Chefredakteurin<br />

von Thaizeit.de. Sie lebt seit 2005 in Thailand<br />

und seit 2009 in Bangkok. Wohl kaum<br />

jemand in der Stadt kennt angesagte<br />

Bars und Diskotheken, Cafés und Restaurants,<br />

Design-Outlets und Shoppingmöglichkeiten<br />

besser als sie. Wir werden uns<br />

schnell einig, an diesem Abend um die<br />

Häuser zu ziehen. Wir gehen zu einer Soi<br />

ganz in der Nähe ihres Apartments, um an<br />

einer Garküche ein Curry zu essen – eine<br />

Soi ist eine Nebenstraße, oftmals nicht<br />

breiter als eine Gasse.<br />

Bangkoks Streetfood ist berühmt, gut<br />

und günstig. Wer authentische Thai-<br />

Küche sucht und dazu eine unvergleichliche<br />

Atmosphäre, der speist in Bangkok<br />

auf der Straße. Bangkoks Streetfood –<br />

Currys, Meeresfrüchte, Schweineohren<br />

und Vogelnestsuppen – gilt als beste<br />

der Welt. Häufig sind es mobile Straßenstände,<br />

die ganze Märkte bilden. Doch<br />

in der Soi, in die mich Nathalie führt,<br />

sind die Garküchen von der Straße<br />

verschwunden, sie mussten wegen eines<br />

Bauprojektes in eine Garage weichen, die<br />

kaltes Neonlicht ausleuchtet und deren<br />

Wände weiß gekachelt sind. „Wenigstens<br />

haben die Familien ihre Einkommensquellen<br />

nicht verloren“, sagt Nathalie.<br />

Andernorts drohten die Garküchen ganz<br />

aus dem Stadtbild zu verschwinden.<br />

Zurückzuführen sind solche „Aufräummaßnahmen“<br />

auf eine neue Ordnungswut<br />

der Stadtregierung. Seit rund zwei Jahren<br />

geht bei Garküchen-Betreibern und Straßenhändlern,<br />

die Textilien und Nippes<br />

verkaufen, die Existenzangst um. Das<br />

Thema beschäftigt die lokale Presse bis<br />

heute. Denn die Garküchen sind bei<br />

weitem nicht nur bei Touristen beliebt,<br />

sie sind Teil der kulturellen Identität der<br />

Hauptstadtbewohner. In Bangkok kocht<br />

fast niemand selbst zuhause, wie mir auf<br />

meinen Reisen immer wieder bestätigt<br />

wurde. Die Bangkoker verpflegen sich<br />

morgens, mittags und abends an Garküchen,<br />

in Suppenküchen, in Imbissen, bei<br />

fliegenden Händlern und an den sehr<br />

guten und günstigen Essensständen in<br />

Shoppingmalls. Das Verschwinden der<br />

Garküchen, die vor allem abends die<br />

Atmosphäre der Stadtviertel prägen,<br />

Kontakt- und Austauschbörsen, Kristallisationspunkte<br />

des sozialen Lebens sind,<br />

würde Bangkoks Seele beschädigen.<br />

Die Garküchen würden nicht überall<br />

verdrängt, zeigt sich Nathalie überzeugt.<br />

Zwar seien die Aufräumaktionen überall<br />

zu spüren und die Ordnungshüter würden<br />

sich immer mehr Stadtviertel vornehmen,<br />

aber auch in Bangkok werde „nichts so<br />

heiß gegessen wie gekocht“. In China<br />

Town kann ich mir selbst davon ein Bild<br />

machen. Auf beiden Seiten der durch das<br />

Chinesenviertel führenden Hauptstraße<br />

und in den abzweigenden Gassen pulsiert<br />

das Nachtleben. Die Bürgersteige, auf<br />

denen überall gekocht wird, sind voller<br />

Menschen.


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Nach einem scharfen grünen Hühnchencurry,<br />

einem noch schärferen Papayasalat<br />

und gegrilltem Tintenfisch an<br />

roter Chili-Limettensauce beginnen wir<br />

unseren Streifzug durch die Nacht. In der<br />

Soi 3-5 der Sukhumvitroad befindet sich<br />

ein arabisches Viertel mitten in einem<br />

der großen Rotlichtbezirke der Stadt.<br />

Männer muslimischen Glaubens, mit<br />

hennaroten Bärten, die Pluderhosen und<br />

Westen über ihren knielangen Hemden<br />

tragen, hocken in ihren Gemischtwarenläden,<br />

als seien sie gerade aus dem Swat-<br />

Tal am Fuße des Himalajas in Nordwestpakistan<br />

in die Niederungen Bangkoks<br />

hinabgestiegen. Neben ihnen versuchen<br />

indische Schneider Touristen mit viel zu<br />

billigen Angeboten zu locken. Ein Anzug<br />

mit zwei Hosen und Hemden zu einem<br />

Spottpreis in 24 Stunden. Wir laufen die<br />

Hauptstraße weiter entlang auf einem<br />

schmalen Bürgersteig, den früher Straßenhändler<br />

verstopften – die Ordnungshüter<br />

haben sie vertrieben. Die Sukhumvid ist<br />

eine mehrere Kilometer lange Straße,<br />

über der die auf Betonstelzen gebaute<br />

Hochbahn schwebt. Luxushotels und<br />

einfache Kneipen, Rotlichtviertel und<br />

Apartmentblocks für gut verdienende<br />

Arbeitskräfte aus dem Ausland, Antiquariate<br />

und Kunstgallerien reihen sich hier<br />

aneinander. Es sind die schrillen Kontraste,<br />

die diese Gegend so reizvoll machen.<br />

Wir biegen in die Soi 11 ein, wo sich die<br />

hipperen Bars und Restaurants befinden:<br />

Wir gehen zunächst in eine von Nathalies<br />

Lieblingsbars, Above Eleven@Fraser Suites,<br />

in die sich kaum Touristen verlaufen, da<br />

der Zugang über die Fraser Suites erfolgt,<br />

die von außen nicht auf eine große Dachterrassenbar<br />

schließen lassen. Oben<br />

geht eine erfrischende Brise durch die<br />

tropisch heiße und schwüle Nacht. Thais<br />

und Expats feiern hier mit Blick auf die<br />

Lichter der Großstadt. Wir ziehen weiter<br />

ins The Nest Bangkok, ebenfalls eine Bar<br />

auf einer Terrasse, die einem gigantischen<br />

Vogelnest nachempfunden ist. Im Havana<br />

Social Club ist es so voll, dass der Schweiß<br />

in Strömen an mir herunterfließt. Der<br />

ganze Club ist eine Tanzfläche, und die<br />

kubanischen Rhythmen reißen jeden mit.<br />

Mit dem Taxi fahren wir zum Smalls, ein<br />

leiser, unprätentiöser Jazz- und Blues-Club<br />

in der Soi Suan Phlu im Distrikt Sathorn.<br />

Über drei mit steilen Treppen verbundene<br />

Geschosse und eine kleine Terrasse in der<br />

dritten Etage erstreckt sich dieser wunderbare,<br />

mit vielen Kunstwerken ausgestattete<br />

Szenetreff des früheren Hollywood-<br />

Fotografen David Jacobsen. David hatte<br />

zuvor in Saigon und in Bangkok berühmte<br />

Nachtclubs betrieben und sich dann aus<br />

der schillernden und lauten Szene der<br />

Schönen und Reichen zurückgezogen,<br />

um sich mit dem Smalls einen Traum zu<br />

erfüllen. Zum Abschluss unserer Nachttour<br />

fahren wir gegen zwei Uhr morgens<br />

zum derzeit angesagtesten Nachtclub<br />

der Stadt. Vor dem Sing Sing in der<br />

Sukhumvit 45 reiht sich eine lange Warteschlange.<br />

Die Türsteher erkennen Nathalie<br />

und winken uns durch. Das Sing Sing<br />

sucht seinesgleichen in Berlin oder New<br />

York. Es ist eine Art chinesisches Hoftheater<br />

mit Science-Fiction-Elementen. Zahllose<br />

Laternen an den Decken spenden<br />

fahles rotes Licht. Neonschirme in den<br />

Ecken, Vogelkäfige und riesige Ventilatoren,<br />

eiserne, geschwungen Treppen,<br />

die zur zweiten Etage führen. Drachen<br />

aus Eisen wachen über dem Treiben der<br />

Schönen der Nacht, die unten auf der<br />

Tanzfläche bei Hip Hop und House Zeit<br />

und Raum vergessen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.tourismthailand.org<br />

www.Thailand-Lifestyle.com<br />

EINREISE:<br />

Bei der Einreise am Flughafen in<br />

Bangkok wird ein vier Wochen<br />

gültiges Visum ausgestellt. Wer<br />

länger bleiben will, sollte zuvor in<br />

ein Visum beantragen.<br />

.<br />

BESTE REISEZEIT:<br />

November bis Ende Februar<br />

EMPFEHLUNG HOTELS:<br />

www.mandarinoriental.de<br />

www.banyantree.com<br />

www.conradhotels3.hilton.com<br />

www.anantara.com<br />

www.minorhotels.com<br />

www.marriott.com<br />

www.so-sofitel-bangkok.com<br />

www.sofitel.com<br />

www.sheratongrandesukhumvit.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

Mit Thai Airways von Frankfurt oder<br />

München direkt nach Bangkok.<br />

www.thaiairways.com


LAOS<br />

IM KLEINSTEN LAND<br />

DER MEKONG-REGION<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY<br />

Wer in Bangkok ist (siehe auch Bangkok-Reisebericht ab Seite 40), sollte<br />

auch einen Abstecher nach Hua Hin in den Süden und das Nachbarland<br />

Laos mit einplanen. <strong>BOLD</strong> war vor Ort und präsentiert die schönsten<br />

Reiseziele der Region.


54 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | LAOS<br />

Etwa zweieinhalb Stunden südlich<br />

von Bangkok liegt Hua Hin, das älteste<br />

Seebad Thailands und eine königliche<br />

Sommerresidenz. Der etwa 8 Kilometer<br />

lange Strand von Hua Hin ist einer der<br />

schönsten Strände des thailändischen<br />

Festlands. Der Sand ist fein, weich und<br />

sehr weiß. Viele Sehenswürdigkeiten,<br />

Tempel und Märkte laden zum Verweilen<br />

ein und machen Hua Hin zu einem<br />

beliebten Reiseziel.<br />

Das Avani Hua Hin Resort & Villas liegt<br />

direkt am Strand nördlich des Klai<br />

Kangwon Palace. 196 moderne und<br />

farbenfrohe Zimmer, Suiten und Poolvillen<br />

umgeben einen zentralen, von<br />

üppigem Grün umrahmten Lagunenpool.<br />

Jedes Zimmer oder jede Suite<br />

bietet ein geräumiges Leben im Freien,<br />

einige mit einem Balkon mit Whirlpool<br />

oder Zugang zum Lagunenpool. Hua Hin<br />

ist besonders bekannt für das Kitesurfen<br />

oder Reiten am Strand, das Resort bietet<br />

verschiedene Aktivitäten an Land, auf See<br />

und hoch über den Wellen an. Im großen<br />

Spa-Bereich lässt sich vortrefflich relaxen,<br />

zudem werden Kurse für Yoga, Pilates<br />

und Kickboxen angeboten.<br />

Nach einer entspannten Zeit am Strand<br />

geht es für uns weiter nach Laos – dem<br />

Kleinod am Mekong. Das Land präsentiert<br />

sich außerhalb der Ballungszentren<br />

in einer unglaublichen Ursprünglichkeit<br />

und Natürlichkeit. Es gibt keine größeren<br />

Straßenprojekte, Autobahnen und keine<br />

Industrie – ein Land in seiner grünen<br />

Ursprünglichkeit, die von einem Ende<br />

des Horizonts bis zum andern reicht. Wir<br />

machen Station in Luang Prabang: Die<br />

alte Hauptstadt des einstigen Königreiches<br />

im Norden von Laos liegt in einem<br />

Tal am Zusammenfluss des Mekong und<br />

des Nam Khan. Die jahrhundertealte Stadt<br />

war bis 1975 die Königsstadt des Landes.<br />

Sie ist für ihre zahlreichen buddhistischen<br />

Tempel bekannt, darunter den<br />

vergoldeten Vat Xiengthong aus dem 16.<br />

Jahrhundert und den Wat Mai Suwannaphumaham,<br />

einstige Residenz des Oberhaupts<br />

des laotischen Buddhismus. Er ist<br />

der größte und am reichsten dekorierte<br />

Tempel in Luang Prabang und wurde im<br />

18. Jahrhundert erbaut. Der Berg Phou Si<br />

überragt die Stadt um rund 130 Meter.<br />

Die goldene Stupa auf seinem Gipfel ist<br />

ein markanter Punkt und zieht Besucher<br />

aus aller Welt an. Man besteigt den Berg<br />

über etwa 328 Stufen der Naga-Treppen.<br />

Ein kleiner, wenig bemerkter Tempel<br />

mit Buddhas Fußabdruck, der Wat Phra<br />

Buddhabhat, befindet sich ebenfalls auf<br />

dem Hügel. Am Fuße des Aufgangs zum<br />

Gipfel liegt der Vihan des ehemaligen<br />

Klosters Wat Pa Huak, der wegen seiner<br />

alten Wandmalereien äußerst sehenswert<br />

ist. Für die Mühe des Aufstiegs<br />

belohnt der einzigartige Blick über die<br />

Dächer der Stadt.<br />

Vor den Toren der Stadt befindet sich<br />

die Farm der Laos Buffalo Dairy. Die<br />

Molkerei mietet Büffel von den Einheimischen<br />

aus den Dörfern in und um<br />

Luang Prabang – melkt sie und sorgt<br />

für deren gesunde Ernährung. Aus der<br />

Milch werden beispielsweise Mozzarella,<br />

Ricotta, Joghurt, Eis und Käsekuchen<br />

hergestellt. Alle Produkte werden über


TRAVEL | LAOS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 55


Fotos: Avani Hotels, M. Chaplow, Tourism Authority of Thailand, M. Schlow<br />

58 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL | LAOS


TRAVEL | LAOS<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 59<br />

die lokalen Lieferanten, Händler, Restaurants<br />

und Hotels vertrieben, und fördern<br />

so die lokale Wirtschaftskraft. Mitbegründerin<br />

Susie Martin, die in Sydney (Australien)<br />

geboren wurde, dazu: „2014 zogen<br />

wir nach Luang Prabang im Herzen von<br />

Laos und stellten bald fest, dass es in<br />

diesem Land voller Büffel keine eigene<br />

Milchindustrie gab. Unnötig zu sagen,<br />

dass dies das Finden von Käse guter<br />

Qualität sehr schwierig machte. Nach<br />

einigen schlaflosen Nächten und viel<br />

Recherche kamen wir zu dem Schluss,<br />

dass wir das selbst leisten können und<br />

die lokale Gemeinschaft davon profitieren<br />

könnte.“<br />

Etwa 30 Kilometer von Luang Prabang<br />

entfernt befindet sich der Kuang Si<br />

Wasserfall, auch Tat Kuang Si oder Tat<br />

Kuang Xi genannt. Der mehrstufige<br />

Wasserfall liegt im Naturschutzgebiet Tat<br />

Kuang Si Park und gehört zu den touristischen<br />

Hauptattraktionen der Region. Er<br />

stürzt ausgehend von seichten Pools ca.<br />

60 Meter über Karstfelsen in die Tiefe. Im<br />

weiteren Verlauf haben sich durch das<br />

sehr kalkhaltige Wasser Sinterterrassen<br />

und türkisblaue Pools gebildet, die zur<br />

Erfrischung und zum Baden einladen.<br />

Wir checken im Avani+ Luang Prabang<br />

ein: Das Hotel verfügt über 53 gemütliche<br />

Zimmer und Suiten, die nur wenige<br />

Schritte vom berühmten Mekong, dem<br />

Königspalast und dem Nachtmarkt<br />

Luang Prabang entfernt liegen. Die<br />

Gästezimmer bieten ein offenes Wohngefühl<br />

mit Lamellentüren im französischen<br />

Stil, die auf einen Balkon mit<br />

Blick auf den Pool oder einen privaten<br />

Innenhof hinausgehen. Das Interieur ist<br />

von seinem kolonialen französischen<br />

Erbe inspiriert, das modern und elegant<br />

wirkt. Im Bistro des Hotels werden Frühstück,<br />

Mittag-und Abendessen serviert.<br />

Wir nehmen einen Drink in der Bar im<br />

Obergeschoss des Hauses, schauen von<br />

der Veranda aus dem bunten Treiben<br />

auf den Straßen zu und genießen den<br />

entspannten Rhythmus der Stadt.<br />

Tipp: Wer aus Deutschland über Bangkok<br />

anreist, sollte mit Finnair die Nordeuropa-Route<br />

über Helsinki wählen, denn<br />

besonders auf den Verbindungen nach<br />

Thailand, China und Japan verkürzen sich<br />

die Reisezeiten beträchtlich. Seit Februar<br />

2018 genießen Business Class Passagiere<br />

auch ein neues Service-Konzept an<br />

Bord: Die Airline bietet die Speisen und<br />

Weine nun in persönlicher Restaurant-<br />

Atmosphäre und feiert ihre nordischen<br />

Wurzeln mit neuen Marimekko-Designelementen<br />

in allen Reiseklassen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.tourismlaos.org<br />

www.laosbuffalodairy.com<br />

EMPFEHLUNG HOTELS:<br />

Avani Hua Hin Resort & Villas<br />

Avani+ Luang Prabang<br />

www.avanihotels.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNG:<br />

www.finnair.com


ADVENTURE<br />

SUITABLE<br />

DER NEUE<br />

V6-LUXUS-PICKUP<br />

AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: D. WEYHENMEYER


62 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

MOTION | MERCEDES-BENZ


MOTION | MERCEDES-BENZ<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 63<br />

Zwischen Alpen und Mittelmeer liegt die<br />

slowenische Hauptstadt Ljubljana. Die<br />

Universitätsstadt ist für ihre Grünflächen<br />

bekannt, darunter der weitläufige Tivoli-<br />

Park. Die Ufer des Flusses Ljubljanica,<br />

der sich durch die Stadt windet und die<br />

Altstadt vom modernen Geschäftszentrum<br />

trennt, werden von Cafés – die zum<br />

Verweilen einladen – gesäumt. Auch das<br />

Land hat einiges zu bieten: Mehr als 11.000<br />

Karsthöhlen, Berge und die Pannonische<br />

Tiefebene laden zu ausgedehnten Abenteuern<br />

ein. Wir werden das Land rund um<br />

die Hauptstadt mit dem neuen Mercedes-<br />

Benz X 350 d 4MATIC erkunden und sind<br />

gespannt, was das Kraftpaket zu bieten hat.<br />

Der neue V6-Luxus-Pickup steht für Belastbarkeit<br />

und Geländegängigkeit. Eine imposante<br />

Erscheinung, die arbeiten kann. Unter<br />

der Haube sitzt ein 3,0-Liter-V6 mit 258 PS<br />

und 550 Newtonmetern Drehmoment, die<br />

schon ab 1.400 Touren anliegen und erst bei<br />

3.200 U/min nachlassen. Damit lässt sich<br />

problemlos ein Motorboot zum Gardasee<br />

ziehen. Oder Baumaterial fürs Sommerhaus<br />

in die Toskana kutschieren. Im Innenraum<br />

der X-Klasse setzt sich der erste gute<br />

Eindruck fort: Das Mercedes-spezifische<br />

Cockpit mit großem Zierelement, runden<br />

Lüftungsdüsen und freistehendem Zentraldisplay<br />

strahlt bereits durch seine klare<br />

Gestaltung Hochwertigkeit und modernen<br />

Luxus aus. Bei der Materialauswahl erlauben<br />

die Aus stattungslinien Pure, Progressive<br />

und Power eine breitgefächerte Auswahl<br />

– vom genarbten Kunststoff bis zur Holzmaseroptik,<br />

vom strapazierfähigen Stoff bis<br />

zum Echtleder mit stilvoller Ziernaht. Mit<br />

insgesamt drei Cockpit-Zierteilen, sechs<br />

Sitzbezügen inklusive zwei Ledervarianten<br />

sowie zwei Dachhimmelfarben bietet die<br />

X-Klasse die größte Material- und Farbvielfalt<br />

in dieser Fahrzeugklasse. Darüber<br />

hinaus zeichnet sich der Mercedes-Benz<br />

Pickup durch ein großzügiges Raum angebot<br />

mit Komfort für bis zu fünf Personen aus.<br />

Zudem wurde speziell für die X-Klasse ein<br />

eigenes Team aus Designern und Entwicklern<br />

zusammengestellt, die ein umfassendes<br />

Zubehörprogramm kreiert haben. Damit<br />

lassen sich Design und Funktionalität weiter<br />

individualisieren. Das Programm wird von<br />

Mercedes-Benz Accessoires angeboten und<br />

umfasst die Bereiche Styling, Ladelösungen<br />

und Offroad. Bei den ersten Testfahrten<br />

im bergigen Slowenien mangelte es uns<br />

zwar an Boot und Baumaterial, keinesfalls<br />

aber an Leistung und Drehmoment. Der<br />

V6-Turbodiesel schiebt die 2.285 Kilo lässig<br />

nach vorne. In der Ebene schaltet Daimlers<br />

7G-Tronic meist nicht mal runter, wenn man<br />

mehr Schub fordert. Bergan legt der Wandler<br />

mal einen, bei stärkerer Steigung oder im<br />

Sport-Modus auch mal einen zweiten Gang<br />

tiefer ein.<br />

Fazit: Die X-Klasse wirkt in jedem Fall<br />

schicker als die meisten Konkurrenten, aber<br />

diese Latte liegt nicht besonders hoch, und<br />

so dürfte es für Mercedes-Benz ein Leichtes<br />

sein, den neuen V6-Luxus-Pickup bei einer<br />

lifestyle-geprägten Zielgruppe führend zu<br />

positionieren.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.mercedes-benz.de


64 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION | HYUNDAI<br />

CLEAN<br />

IN MOTION<br />

KONA & NEXO<br />

AUTOR: J. M. BRAIN | FOTOGRAF: D. SCHAPER<br />

Die norwegische Hauptstadt Oslo ist<br />

bekannt für ihre Grünanlagen und Museen.<br />

Viele dieser Kultureinrichtungen – etwa<br />

das am Ufer gelegene Norwegische Maritime<br />

Museum oder das Vikingskipshuset<br />

mit Wikingerschiffen aus dem 9. Jahrhundert<br />

– befinden sich auf der Halbinsel<br />

Bygdøy. Oslos Status als grüne Hauptstadt<br />

basiert aber nicht nur auf den vielen Parks<br />

und großen Waldgebieten. Stadtplaner, Politiker<br />

und Unternehmen unterschiedlicher<br />

Art arbeiten schon lange intensiv daran,<br />

die CO 2<br />

-Bilanz von Oslo zu reduzieren<br />

und eine nachhaltige Zukunft für alle zu<br />

gewährleisten. Ihr Einsatz fand auch Beachtung<br />

bei der Europäischen Kommission,<br />

die Oslo für 2019 zur Umwelthauptstadt<br />

Europas ernannt hat. Für <strong>BOLD</strong> der ideale<br />

Ort, um zwei neue emissionsfreie Vertreter<br />

der Hyundai-Modellpalette zu testen: den<br />

neuen Hyundai Kona Elektro und den<br />

neuen Hyundai Nexo, der die Brennstoffzellentechnik<br />

für seinen Antrieb nutzt.<br />

Der Hyundai Kona Elektro ist das erste elektrisch<br />

angetriebene B-SUV und rollt in zwei<br />

Leistungsvarianten mit einer maximalen<br />

Reichweite von bis zu 482 Kilometern nach<br />

dem neuen WLTP-Zyklus (Worldwide<br />

Harmonized Light Vehicles Test Procedure)<br />

auf den Markt. Das entspricht einem Wert<br />

von 546 Kilometern nach dem NEFZ-Messverfahren.<br />

Die besonders klimaschonende<br />

Version des Lifestyle-SUV kombiniert zwei<br />

wichtige Trends in der Automobilbranche:<br />

kompaktes SUV-Format und emissionsfreier<br />

Elektroantrieb.<br />

Der Kona Elektro übernimmt von der Variante<br />

mit Verbrennungsmotor die progressive<br />

Designsprache. Dazu gehören charakteristische<br />

Merkmale wie die Frontpartie<br />

mit separat oberhalb der LED-Scheinwerfer<br />

positionierten Tagfahrlichtern. Allerdings<br />

gibt er sich in Details als Elektrovariante zu<br />

erkennen. Insbesondere fällt beim Blick von<br />

vorne die geschlossene Kühlermaske ins<br />

Auge. Hinzu kommt ein modifizierter Stoßfänger<br />

mit speziellen Luftführungen. Diese<br />

reduzieren Verwirbelungen um die Vorderräder<br />

und verbessern so die Aerodynamik.<br />

Mit einer Breite von 1,80 Metern steht auch<br />

die Elektrovariante des Kona selbstbewusst<br />

auf der Straße. Den Hyundai Kona Elektro<br />

gibt es in den Karosseriefarben: Chalk<br />

White, Dark Knight, Tangerine Comet,<br />

Ceramic Blue, Pulse Red, Acid Yellow und<br />

Galactic Grey. Insgesamt sind beim neuen<br />

Hyundai Kona Elektro aber 21 Farbkombinationen<br />

möglich.


MOTION | HYUNDAI <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 65


66 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION | HYUNDAI


MOTION | HYUNDAI<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 67<br />

Mit dem neuen Nexo präsentiert das Unternehmen<br />

nach dem ix35 Fuel Cell, dem seit<br />

2013 weltweit ersten in Serie gefertigten<br />

Brennstoffzellenfahrzeug, bereits die zweite<br />

Generation eines Elektromodells, das als<br />

Energieträger Wasserstoff nutzt. Die Technologie<br />

bietet gleich eine ganze Reihe von<br />

Vorteilen, die insbesondere die Alltagsund<br />

Langstreckentauglichkeit des Nexo<br />

unterstreichen: Der für den Elektroantrieb<br />

notwendige Strom wird in den Brennstoffzellen<br />

an Bord hergestellt und macht lange<br />

Pausen an einer Ladesäule überflüssig –<br />

stattdessen reicht der Wasserstoff-Vorrat<br />

von 6,33 Kilogramm für eine Reichweite<br />

von 756 Kilometern. Als einzige Emission<br />

gibt der Nexo Wasserdampf an die Umwelt<br />

ab, fährt also ganz ohne Abgase. Wurde der<br />

mitgeführte Wasserstoff zudem mit Hilfe<br />

erneuerbarer Energien produziert, ist der<br />

Nexo nicht nur lokal, sondern generell<br />

absolut CO 2<br />

-neutral unterwegs. Und: Der<br />

für die Stromerzeugung notwendige Sauerstoff<br />

wird aus der Umgebungsluft angesaugt<br />

und anschließend zu 99,9 Prozent von<br />

Feinstaubpartikeln gereinigt wieder abgegeben<br />

– der Hyundai Nexo vermeidet also<br />

nicht nur eine Schädigung von Umwelt und<br />

Klima, sondern liefert einen aktiven Beitrag<br />

für bessere Luft.<br />

Kein anderer Hersteller treibt die Brennstoffzellentechnologie<br />

so weit und so<br />

konsequent voran wie Hyundai. Seit 1998<br />

forscht das Unternehmen an der Technik,<br />

Millionen von Testkilometern haben die<br />

Entwicklungs- und Testfahrzeuge der<br />

Marke rund um den Globus bereits erfolgreich<br />

absolviert. Nun baut Hyundai seine<br />

Führungsrolle in dieser Technologie weiter<br />

aus – und setzt zugleich Maßstäbe bei<br />

Design, aktiver Sicherheit und Komfort.<br />

Denn so außergewöhnlich das Antriebskonzept<br />

ist, so überzeugend zeigt sich der Nexo<br />

bei der Nutzung im automobilen Alltag.<br />

Klar, wohlproportioniert und elegant fällt<br />

die markante Linienführung aus, die den<br />

Nexo zu einem stilistisch in jeder Hinsicht<br />

überzeugenden SUV-Modell macht. Zahlreich<br />

sind die Assistenzsysteme unter<br />

dem Begriff Hyundai SmartSense, die den<br />

Fahrer entlasten und durch Überwachung<br />

des Verkehrs einen wichtigen Beitrag zur<br />

Unfallverhütung liefern. Umfangreich ist<br />

die serienmäßige Ausstattung, die kaum<br />

Wünsche offen lässt. Das technologische<br />

Flaggschiff der Marke repräsentiert damit<br />

nicht nur das Know-how von Hyundai beim<br />

Brennstoffzellenantrieb, sondern ist auch in<br />

anderen Bereichen Aushängeschild für die<br />

Kompetenz der Designer und Ingenieure.<br />

Hyundai bezeichnet den Nexo daher auch<br />

als „Future Utility Vehicle“, das die Praktikabilität<br />

eines SUV mit fortschrittlicher<br />

Elektrifizierung, umfassenden Assistenzsystemen<br />

und markanten Designmerkmalen<br />

kombiniert.<br />

Fazit: Der neue Hyundai Kona Elektro und<br />

der neue Hyundai Nexo sind markante<br />

Wegmarken zur emissionsfreien Mobilität<br />

von Morgen und ein großer Schritt in eine<br />

saubere Zukunft.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.hyundai.de


PURE<br />

ÄS<strong>THE</strong>TIK<br />

GERMAN POLO MASTERS<br />

MASERATI<br />

AUTOR: N. DEXTER | FOTOGRAF: D. SCHAPER


70 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

MOTION | MASERATI


MOTION | MASERATI<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 71<br />

„Welcher Nordsee-Insel geht ein Ruf<br />

voraus wie keiner anderen?“ So müsste<br />

die Gewinnspielfrage lauten. Die korrekte<br />

Antwort wäre: „Sylt“. 22 Grad, leicht<br />

bewölkt, angenehmer Wind aus Nord-<br />

Nordost, ein Espresso in der Hand. Die<br />

Lehne des Liegestuhls unter dem cremefarbenen<br />

Sonnenschirm schnell etwas<br />

weiter nach hinten gekippt – so kann das<br />

legendäre Polo-Turnier, die German Polo<br />

Masters, auf der Nordsee-Insel starten.<br />

Uns hat es im Rahmen der German<br />

Polo Masters 2018 auf die Szene-Insel<br />

verschlagen. Ein gut gelauntes Publikum<br />

und – viel wichtiger – ein hochmotiviertes<br />

Team rund um Spieler Tim Ward.<br />

Der 1981 in London geborene Polospieler<br />

trainierte und spielte bereits in Australien,<br />

Neuseeland und Afrika und ist<br />

geschätztes Mitglied im Team Maserati.<br />

Vier Spieler, vier Pferde und jede Menge<br />

Testosteron. All diese uns bekannten<br />

Eckdaten hatten uns im Vorfeld dazu<br />

verleiten lassen, standesgemäß der Lokalität<br />

und dem Turnier entsprechend anzureisen.<br />

Wir entschieden uns für einen<br />

Hochleistungs-Ästheten aus der italienischen<br />

Stadt Modena. Den Maserati Gran<br />

Cabrio Sport.<br />

Der 460 PS starke, heckangetriebene<br />

8-Zylinder mit seinen knapp fünf<br />

Metern Länge schiebt den Fahrer in fünf<br />

Sekunden von null auf hundert Kilometer<br />

die Stunde – und das in Verbindung mit<br />

einem unvergleichbar röhrend-schönen<br />

Sound, das selbst den Neidern unter den<br />

Betrachtern ungewollt ein zustimmendes<br />

Nicken entlockt.<br />

Der knapp zwei Tonnen schwere norditalienische<br />

Sportwagen ist bis ins Detail<br />

eine Augenweide und eine wahre Schönheit.<br />

Die weiße Lackierung unterstreicht<br />

die Form und Größe des Viersitzer-Cabriolets.<br />

Die großzügigen, tiefschwarzen<br />

20-Zoll-Felgen und die dunklen Carbondiffusoren<br />

sorgen für den notwendigen<br />

farblichen Kontrast. Im Interieur findet<br />

man sportliche Sitze und ein zentrales<br />

8,4 Zoll-Display, das via Touchscreen<br />

bedienbar ist. Durch die leichte Bedienung<br />

und die Apple CarPlay Funktion<br />

hört man (falls einem der Sound von<br />

außen nicht genügt) über das gut ausgesteuerte<br />

Soundsystem von Harman<br />

Kardon schnell auch die eigene Musik.<br />

Wenn der Sport-Modus nicht aktiviert<br />

ist, kann man den schicken Flitzer auch<br />

ruhig und relativ entspannt fahren – und<br />

so cruisen wir, an Schafen und Fahrradfahrern<br />

vorbei, in den Norden der Insel.<br />

Sehen Kite-Surfer, Leuchttürme und in<br />

der Ferne die Windkraftwerke. Doch<br />

irgendwie träumen wir von einer Autobahn<br />

mit freigegebener Geschwindigkeit<br />

in lauer Sommer-Nacht, durch die der<br />

4,7 Liter V8 Sauger sein angenehmes<br />

Liedchen singt.<br />

Tim Ward und sein Maserati-Team sind<br />

übrigens Dritter im Turnier geworden!<br />

Netter Kerl, der Brite mit den langen<br />

blonden Haaren.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.maserati.de


72 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION | KIA<br />

EFFIZIENT<br />

UND KOMPAKT<br />

KIA CEED<br />

AUTORIN: K. KHAWARY<br />

Aus cee’d wird Ceed: Mit der dritten<br />

Modellgeneration, die im Juni in Deutschland<br />

eingeführt wurde, hat sich die Schreibweise<br />

des Namens geändert. Die Bedeutung<br />

des Akronyms ist geblieben: Der Ceed ist<br />

ein Kompaktwagen für die „Community<br />

of Europe, with European Design“. Wie das<br />

Anfang 2007 ein geführte Ursprungsmodell<br />

ist auch die dritte Auflage des Kia-Bestsellers<br />

ein waschechter Europäer: Der neue<br />

Kia Ceed wurde unter Leitung von Gregory<br />

Guillaume, Designchef von Kia Motors<br />

Europe, und Peter Schreyer, Präsident und<br />

Chefdesigner der Kia Motors Corporation,<br />

im europäischen Kia-Designzentrum in<br />

Frankfurt ent worfen. Er zeigt ein athletisches<br />

Design, das durch die Sportlimousine<br />

Kia Stinger inspiriert wurde.<br />

Für den neuen Ceed stehen elf Lackierungen<br />

zur Wahl, darunter die fünf neuen<br />

Metallicfarben Pentametal, Lunarsilber,<br />

Copperstone, Blue Flame und Cosmo blau<br />

(Metalliclackierung je nach Ausführung<br />

gegen Aufpreis). Die Stoßfänger und die<br />

Türgriffe sind standardmäßig in Wagenfarbe<br />

lackiert. Bei den Felgen hat man je<br />

nach Ausführung die Wahl zwischen 15-<br />

und 16-Zoll-Stahlfelgen sowie 16- und<br />

17-Zoll-Leichtmetallfelgen. Das Interieur<br />

des neuen Kia Ceed zeichnet sich durch<br />

eine ergonomische Gestaltung aus. Das<br />

Architekturkonzept, das die Innenräume<br />

der jüngsten Kia-Modelle prägt, wurde<br />

nun auch auf den Kompaktwagen übertragen.<br />

Das Armaturenbrett hat ein betont<br />

horizontal ausgerichtetes Layout, und seine<br />

elegante, schlanke Form bietet zugleich<br />

funktionale Vorteile: Der Fahrer hat einen<br />

freien Blick nach vorn und genießt –<br />

ebenso wie der Beifahrer – mehr Kniefreiheit.<br />

Die leicht zum Fahrer geneigte Zentralkonsole<br />

ist klar in zwei Bereiche geteilt.<br />

Im oberen befindet sich der freistehende 7-<br />

oder 8-Zoll-Touchscreen des Info tainmentsystems<br />

(je nach Ausführung), im unteren<br />

sind die Bedienelemente für das serienmäßige<br />

Audiosystem und die manuelle oder<br />

automatische Klima anlage (je nach Ausführung)<br />

platziert. Der verstärkte Einsatz von<br />

Soft-Touch-Materialien sowie Oberflächen<br />

in Metall- und Chromoptik tragen zur<br />

kultivierten, einladenden Atmosphäre des<br />

Interieurs bei.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.kia.de


MOTION | KIA <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 73


EXTREME<br />

ENTFALTUNG<br />

AUDI Q8<br />

AUTOR: N. DEXTER | FOTOGRAF: T. SAGMEISTER


76 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

MOTION | AUDI


MOTION | AUDI<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 77<br />

Nach 32 Stunden Anreise und einer zurückgelegten<br />

Distanz von über 12.000 Kilometern<br />

sind wir in der Arbeiterstadt Calama,<br />

hoch im Norden von Chile. Die 100.000<br />

Einwohner zählende Stadt, inmitten der<br />

Atacama Wüste, ist bekannt für ihre<br />

Lithium- und Kupfer-Vorkommen. Größter<br />

Arbeitgeber ist die Chuquicamata-Mine.<br />

Sie gilt seit ihrer Eröffnung um späten 19.<br />

Jahrhundert als eine der größten Kupfertagebaue<br />

der Welt. Im Gegensatz zum südlichen<br />

Teil des Landes sucht man nördlich<br />

der Hauptstadt Santiago de Chile vergebens<br />

eine vergleichbare Flora und Fauna.<br />

Auf einer kargen Hochebene auf ca. 2.500<br />

Höhenmetern, deren Bergausläufer bis zu<br />

6.800 Meter in den Himmel ragen, testen<br />

wir den neuen Audi Q8. Ein verlassenes<br />

Rollfeld bietet beste Voraussetzungen dafür,<br />

um den Q8 ausgiebig On- und Offraod zu<br />

testen. Das Sport Coupé SUV verfügt über<br />

jede Menge Annehmlichkeiten, und eine<br />

machen wir uns gleich einmal zunutze: Wir<br />

heben den Q8 50 Millimeter hydraulisch an<br />

– und los gehts!<br />

Der Audi Q8 ist das neue Gesicht der<br />

Q-Familie. Mit knapp drei Metern Radstand<br />

bietet er für fünf Personen reichlich<br />

Platz. Sein Raumangebot übertrifft das der<br />

direkten Wettbewerber in fast allen relevanten<br />

Maßen. Das zentrale Element im<br />

Innenraum ist das obere MMI Touch-<br />

Response-Display. Mit seiner Black-Panel-<br />

Optik ist es in ausgeschaltetem Zustand<br />

fast unsichtbar in eine große, schwarze<br />

Fläche integriert. Einfache, leicht verständliche<br />

Grafiken erleichtern die Bedienung.<br />

Die Bedienung ist auch über die Voice-<br />

Control Sprachfunktion möglich, zum<br />

Beispiel spricht man einfach: „Mir ist kalt!“<br />

und der Q8 zeigt automatisch die Temperaturregelung<br />

an. Wenn man also fiese<br />

kleine Fingerabdrücke auf dem schönen<br />

Touchdisplay vermeiden will, nutzt man<br />

einfach die eigene Stimme. Audi ist quattro,<br />

und quattro ist Audi – das gilt natürlich<br />

besonders für den Q8, den Top-SUV der<br />

Marke. Sein rein mechanisch arbeitendes<br />

Mittendifferenzial leitet die Kräfte standardmäßig<br />

im Verhältnis 40:60 auf Vorderund<br />

Hinterachse. Bei Bedarf schickt es den<br />

Großteil auf die Achse mit der besseren<br />

Traktion, was entscheidend zum sportlichen<br />

Handling beiträgt. Ob beim Parken in der<br />

Stadt, auf der Langstrecke oder im Gelände<br />

– der Audi Q8 unterstützt und entlastet den<br />

Fahrer in vielen Situationen. So bündelt er<br />

die einzelnen Assistenzsysteme in insgesamt<br />

vier Paketen – Tour, Stadt, Parken<br />

plus und dem Assistenzpaket plus. Auf den<br />

europäischen Märkten startet der Audi<br />

Q8 mit dem 3.0 TDI als Q8 50 TDI.<br />

Der V6-Diesel leistet 210 kW (286 PS)<br />

und liefert 600 Nm Drehmoment. Damit<br />

beschleunigt der große SUV in 6,3<br />

Sekunden von null auf 100 km/h und weiter<br />

bis 245 km/h Spitze.<br />

Fazit: Mit seinem expressiven Design, der<br />

wegweisenden Technik und der Kunst,<br />

höchsten Ansprüchen gerecht zu werden,<br />

vereint der neue Audi Q8 all das, wofür die<br />

Marke mit den vier Ringen steht.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.audi.de


SPECIAL TOPIC | INTERIEUR<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 79<br />

GEBORGENHEIT<br />

UND ELEGANZ<br />

DESIGNER SEBASTIAN HERKNER<br />

IM INTERVIEW<br />

AUTORIN: C. STRENG<br />

Sebastian Herkner zählt nicht ohne Grund zu den derzeit besten deutschen Designern.<br />

Schon kurz nach Studienabschluss gelingt ihm der erste Coup: Das Münchner Unternehmen<br />

ClassiCon nimmt seinen „Bell Table“ in Produktion, einen bis heute ikonischen<br />

Beistelltisch, der Gewohntes in Frage und das Produkt in einen neuen Zusammenhang<br />

stellt. Damit gewinnt Herkner 2010 den Red Dot Design Award und ein Jahr später den<br />

Preis als bester Newcomer. Herkners Spezialität sind Möbel, die sich im Raum behaupten<br />

und durch ihre Zeitlosigkeit bestechen.


80 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> SPECIAL TOPIC | INTERIEUR<br />

In Sachen Interieur-Design kennt er sich<br />

bestens aus: Sebastian Herkner, geboren<br />

1981, ist seit 12 Jahren erfolgreich in<br />

seiner Branche tätig. Über 50 Entwürfe<br />

hat der studierte Produktdesigner bislang<br />

realisiert. Schon 2011 sagte Roland Heiler,<br />

Geschäftsführer der Porsche Design<br />

GmbH, über ihn: „Zu diesem frühen Zeitpunkt<br />

seiner Karriere macht Sebastian<br />

Herkner mit seinen herausragenden<br />

Arbeiten auf sich aufmerksam. Wir können<br />

uns darauf freuen, in Zukunft noch mehr<br />

von seinen Entwürfen zu sehen.“ Denn<br />

bereits während seines Studiums konzentriert<br />

sich der gebürtige Baden-Württemberger<br />

darauf, Objekte, Leuchten und<br />

Möbel zu entwerfen, die verschiedene<br />

kulturelle Kontexte verschmelzen. Dabei<br />

lässt er sich von seinen Beobachtungen<br />

von Menschen und ihren Handlungen<br />

beeinflussen.<br />

Herkner achtet nicht so sehr auf aktuelle<br />

Trends, vielmehr interessiert ihn eine<br />

Collage aus einfachen Techniken und<br />

traditionellen Materialien, die das mechanische<br />

Prinzip mit einer eindeutigen<br />

Funktion paart. Seine Idee der Nachhaltigkeit<br />

besteht darin, traditionelle Herstellungstechniken<br />

und ihren einzigartigen<br />

Charakter zu verwenden. Wichtig ist ihm<br />

dabei allerdings, neue Technologien mit<br />

traditioneller Handwerkskunst zu kombinieren.<br />

So kann die facettenreiche Schönheit<br />

der Materialien deutlich hervorgehoben<br />

und auf kleine Details aufmerksam<br />

gemacht werden. Sein besonderes<br />

Gefühl für Materialien, Farben, Strukturen<br />

und Texturen entwickelte Herkner übrigens<br />

bei Stella McCartney in London, wo<br />

er noch während seines Studiums ein<br />

Praktikum absolvierte. Seit der Gründung<br />

seines eigenen Designstudios in Offenbach<br />

am Main im Jahr 2006 gestaltet<br />

er ebenso Ausstellungen auf Messen<br />

und in Museen und entwirft Produkte<br />

für Hersteller wie Cappellini, ClassiCon,<br />

Dedon, Fontana Arte, Moroso, Pulpo,<br />

Thonet und Wittmann. Seine Entwürfe<br />

wurden mehrfach ausgezeichnet; er<br />

gewann unter anderem den Stylepark<br />

Selected Salone, den Iconic Award, den<br />

German Design Award, den Interior Innovation<br />

Award und war Guest of Honor<br />

der imm Cologne 2016.<br />

"Es gibt eine Sensibilität und Identität für<br />

meine Arbeit, die die Funktion, das Material<br />

und das Detail betont. Ich transportiere<br />

und interpretiere Charakteristika<br />

aus verschiedenen Zusammenhängen<br />

von Gesellschaft und Kultur und setze sie<br />

in neue Artefakte um. Dieser Charakter<br />

erfüllt die alltäglichsten Objekte mit<br />

Respekt und Persönlichkeit. Auf diese<br />

Weise können scheinbar gegensätzliche<br />

Dinge Wertschätzung erfahren",<br />

beschreibt Herkner selbst seine Arbeit.<br />

<strong>BOLD</strong> sprach mit dem 37-Jährigen, der<br />

als einer der derzeit besten deutschen<br />

Designer gilt.<br />

Herr Herkner, was hat Ihre Leidenschaft<br />

für Design bestimmt? Gab es<br />

einen bestimmten Moment, in dem Sie<br />

entschieden haben, dass dies der richtige<br />

Weg für Sie ist?<br />

Natürlich war ich schon von klein auf sehr<br />

kreativ. Aber den Beruf des Industrie-


SPECIAL TOPIC | INTERIEUR<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 83<br />

designers kannte ich nicht. Das kam<br />

dann im Laufe der Zeit mit der Frage: Wer<br />

erschafft eigentlich die Produkte, die uns im<br />

täglichen Leben begleiten? Von da an hat<br />

es sich entwickelt. Und es ist definitiv meine<br />

Leidenschaft. Dieser Beruf begleitet einen<br />

24/7, das muss man lieben. Ich bin mindestens<br />

dreimal in der Woche unterwegs, bin<br />

immer in Bewegung, das gibt mir viele tolle<br />

Möglichkeiten, schafft einen weltweiten<br />

Austausch, der einfach wunderbar ist.<br />

Kulturen, Religionen, Geschmäcker, Musik,<br />

Materialien, all das kann ich kennenlernen,<br />

das ist wahnsinnig inspirierend. Und beeinflusst<br />

natürlich auch meine Arbeit. Durch<br />

die Globalisierung müssen sich die meisten<br />

Produkte weltweit verkaufen lassen, das<br />

Interesse und die Vorlieben der Menschen<br />

gleichen sich mehr an, und wir verlieren so<br />

Individualität und Authentizität. Deshalb<br />

müssen wir als Designer ein besonderes<br />

Augenmerk auf das Unverwechselbare,<br />

Charakteristische und Traditionelle werfen,<br />

zur Erhaltung des Einzigartigen. Wir sind<br />

Jäger und Sammler in einem.<br />

Für Sie sind Begriffe wie Wertschöpfungskette,<br />

Nachhaltigkeit und Ressourcenerhalt<br />

keine leeren Worthülsen?<br />

Nein, ganz und gar nicht. Wir leben in einer<br />

Wegwerfgesellschaft, deshalb ist es umso<br />

wichtiger, richtig aufzuklären und über die<br />

Bedeutung der Mensch-Objekt Beziehung<br />

zu informieren. Produkte müssen wieder<br />

länger halten, denn unsere Ressourcen sind<br />

limitiert, und wir müssen ein Bewusstsein<br />

schaffen für Nachhaltigkeit. Auch das ist<br />

die Aufgabe eines Designers: Wo und wie<br />

wird produziert, ist das für alle akzeptabel?<br />

Materialien sollten gänzlich recycelbar sein,<br />

das war für mich schon immer wichtig.<br />

Dennoch muss das Produkt hochwertig<br />

sein und langlebig. Dahin geht der Trend<br />

vermehrt. Die Generation der Millennials<br />

hat ein neues Konsumverhalten, die Zeit<br />

von „Geiz ist geil“ ist vorbei, es wird wieder<br />

auf Qualität Wert gelegt. Und aufs Teilen:<br />

Sharing ist eine Lebenseinstellung. Man teilt<br />

das Auto, die Wohnung, den Workspace.<br />

Millennials geben ihr Geld bewusster aus<br />

und wollen dafür besondere Erlebnisse. Das<br />

beeinflusst natürlich auch meine Arbeit als<br />

Designer.<br />

Was ist das Schönste an Ihrer Arbeit,<br />

was lieben Sie am meisten?<br />

Zu den schönsten Momenten meiner<br />

Arbeit zählt sicherlich das Eintauchen in<br />

andere Welten, Einflüsse von den verschiedensten<br />

Orten dieser Welt mitzunehmen<br />

und in meine Produkte einfließen zu lassen.<br />

Diese Leidenschaft, etwas zu erschaffen, zu<br />

gestalten. Das hat viel mit dem persönlichen<br />

Instinkt zu tun, ist aber auch gekoppelt<br />

mit der gesellschaftlichen Entwicklung<br />

und wird dazu von neuen Technologien,<br />

Herstellungstechniken und Materialien<br />

beeinflusst. Das alles spielt in meine Arbeit<br />

mit rein und ist ein gewaltiger kreativer<br />

Prozess – das liebe ich am meisten.<br />

Gibt es auch frustrierende Momente für<br />

einen Designer?<br />

Natürlich, das bleibt nicht aus. Manchmal<br />

muss man Kooperationen abbrechen,<br />

selbst wenn sie schon länger bestehen. Hier<br />

kann es vorkommen, dass man beispielsweise<br />

nicht die gleiche Vision hat, oder<br />

man möchte ein Material verwenden, das<br />

dem Partner nicht gefällt. Ich muss hinter<br />

allem stehen können, was ich mache, das<br />

ist meine oberste Priorität. Auch Geduld zu<br />

haben ist nicht immer einfach. Wir leben in<br />

einer wahnsinnig schnellen Welt: Was wir<br />

heute online bestellen, halten wir bereits<br />

morgen in den Händen. Wenn ich allerdings<br />

an einer Teppichkollektion arbeite,<br />

muss ich durchaus mal bis zu sechs Monate<br />

aufs erste Muster warten, das erfordert<br />

Geduld. Aber Zeit schafft auch Distanz, und<br />

die kann für einen Designer durchaus wertvoll<br />

sein.<br />

Haben Sie ein Bild von Ihrem „typischen<br />

Kunden“?<br />

Nein, das kann ich so nicht sagen. Ich<br />

arbeite ja international, da ergibt es sich<br />

zwangsläufig, dass die Kunden sehr unterschiedlich<br />

sind. Da könnte ich keinen<br />

bestimmten Typ ausmachen. Allerdings<br />

sind Designprodukte nicht gerade günstig,<br />

vor allem, wenn sie qualitativ hochwertig<br />

und lokal produziert sind sowie über lange<br />

Zeit von Experten entwickelt wurden.<br />

Innovation hat ihren Preis. Das heißt,<br />

dass meine Zielgruppe schon gut verdient<br />

und sich langlebige und wertvolle Möbel<br />

leisten kann.<br />

Welche Art Projekt würden Sie gern<br />

einmal realisieren?<br />

Ein Restaurant zum Beispiel, das wäre<br />

sicher sehr spannend. Normalerweise<br />

gestalte ich ja eher Produkte für Restaurants,<br />

aber mal einen ganzen Raum zu


84 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> SPECIAL TOPIC | INTERIEUR<br />

entwerfen – das hätte was. Dabei steht der<br />

Mensch noch viel mehr im Vordergrund, da<br />

wird ein Gesamtbild für ihn geschaffen mit<br />

Wandfarben, Beleuchtungen, Materialien,<br />

mit einem Tresen, mit Waschräumen, mit<br />

einem Außenbereich – ja, das würde ich<br />

wirklich super gerne einmal machen.<br />

Ganz privat gefragt: Was darf Ihrer<br />

Meinung nach in keinem Haushalt<br />

fehlen?<br />

Auf jeden Fall eine Geschirrspülmaschine,<br />

das ist das einzig Wichtige! Na ja, und<br />

eine gute Matratze, denn ein tiefer und<br />

erholsamer Schlaf ist wesentlich für unsere<br />

Produktivität. Viele Menschen geben gutes<br />

Geld aus für ihre Sofas, ihre Vollkaskoversicherung<br />

des Autos, aber bei den<br />

Matratzen wird dann gespart.<br />

Woran arbeiten Sie gerade?<br />

Aktuell arbeiten wir an einer Sonnenbrillenkollektion,<br />

das ist ein komplett neuer<br />

Bereich für mich. Da denkt man in einem<br />

völlig anderen Maßstab, und ich darf mich<br />

mit einer anderen Materialwelt auseinandersetzen.<br />

Eine tolle Aufgabe. Außerdem<br />

arbeiten wir noch an Ergänzungen zu<br />

meiner MBRACE-Kollektion für Dedon und<br />

an einigen Leuchten.<br />

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?<br />

werden, es soll alles authentisch bleiben.<br />

Und ich möchte unbedingt die Qualität<br />

halten, das ist mir sehr wichtig. Aber klar<br />

hoffe ich auf spannende neue Aufgaben<br />

wie ein Haushaltsgerät zum Beispiel, oder<br />

ein Restaurant oder Hotel. Wichtig ist, offen<br />

zu bleiben und die Herausforderungen<br />

anzunehmen.<br />

Können Sie uns einen Inneneinrichtungs-Trend<br />

für die nächsten Jahre<br />

nennen?<br />

Meines Erachtens ist die Dominanz des<br />

Skandinavischen vorbei, die Menschen<br />

suchen eine feine Eleganz, wie man sie in<br />

Pariser Wohnungen findet. Das Zuhause<br />

wird wieder privater, ein Rückzugsort, eine<br />

Oase, mit Geborgenheit gebenden Möbeln<br />

wie Ohrensessel und Chaiselongues. Dabei<br />

verschmilzt das Innen und das Außen<br />

immer mehr durch bodentiefe Fenster, und<br />

die Wohnanordnung verändert sich. Küche<br />

und Esszimmer verbinden sich, genau wie<br />

Schlafzimmer und Bad. Das liegt natürlich<br />

auch daran, dass der Wohnraum immer<br />

kleiner wird, da sich die Städte nicht mehr<br />

groß ausdehnen können und daher in<br />

die Höhe bauen. Entsprechend dem Zeitgeist<br />

der Millennials wird es mehr Gemeinschaftsflächen<br />

geben wie Dachterrassen,<br />

Chill-out-Zones etc. Man verbindet sich<br />

gern, bringt Gleichinteressierte zusammen,<br />

teilt – das ist der aktuelle Trend.<br />

Ich habe ja mein eigenes Büro schon seit elf<br />

Jahren, und ich habe ein tolles Team, interessante<br />

Anfragen, anregende Aufgaben.<br />

Vielleicht müssen wir noch ein bisschen<br />

wachsen, aber zu groß möchte ich nicht<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.sebastianherkner.com


Foto: Kynetische Skulptur, „Hyundai Motorstudio“ in Goyang, Korea (2017), L. Juneyoung und L. Junoh


DAS REALE<br />

IM VIRTUELLEN<br />

HYBRIDE SZENOGRAFIE<br />

AUTORIN: C. STRENG<br />

<strong>BOLD</strong> sprach mit Uwe R. Brückner, der national wie international als<br />

Meinungsbildner im Bereich Ausstellungsgestaltung geschätzt wird.<br />

„Szenografie als moderne Ausstellungsgestaltung versteht sich als universelle,<br />

holistische, integrative, multidisziplinäre, syn-ästhetische und inhaltskonsistente<br />

Gestaltungsdisziplin. Sie widmet sich explizit dem Raum und<br />

seiner narrativen Inszenierung. Als Gestaltungsphilosophie ist die Szenografie<br />

die logische Antwort auf die Designbedürfnisse unserer Zeit und auf<br />

die sich ständig im Wandel befindende Gesellschaft und deren Wahrnehmung<br />

der Dinge.“ (Uwe R. Brückner)


88 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> SPECIAL TOPIC | INTERIEUR<br />

Prof. Uwe R. Brückner, geboren in Hersbruck<br />

in Bayern, ist Architekt, Bühnenbildner,<br />

Szenograf, Kurator und Gründer<br />

sowie Kreativdirektor des international<br />

agierenden Ateliers Brückner in Stuttgart<br />

(1997). Als Gründungsmitglied des Instituts<br />

für Innenarchitektur und Szenografie<br />

der Hochschule für Gestaltung und Kunst<br />

in Basel ist er seit 2003 auch Professor<br />

für Ausstellungsdesign und Szenografie.<br />

Er gilt als Koryphäe bei der Entwicklung<br />

narrativer Raumkonzepte. Basierend auf<br />

seiner inhaltlich motivierten Gestaltungsphilosophie<br />

„Form Follows Content“ hat<br />

er über 100 Ausstellungs- und Erlebniswelten<br />

kreiert. Sein Anspruch ist es, aus<br />

Geschichten und Inhalten räumliche<br />

Gesamtkunstwerke zu formen, die den<br />

Inhalt auf den Punkt bringen und Besucher<br />

emotional und intellektuell mit<br />

allen Sinnen ansprechen. Als Kreativdirektor<br />

konzipiert und gestaltet er mit den<br />

Teams im Atelier Brückner narrative Architekturen<br />

für Marken, Ausstellungen und<br />

Museen. Aus Inhalten und Botschaften<br />

entwickeln sie überraschende Konzepte<br />

und übersetzen diese in dreidimensionale,<br />

begehbare Raumbilder, die im internationalen<br />

Kontext Maßstäbe setzen.<br />

Museen und Ausstellungen mit interaktiven<br />

und medialen Elementen haben<br />

weltweit Hochkonjunktur. Geht es überhaupt<br />

noch ohne?<br />

Digitale Medien sind derzeit beliebte Informationsträger<br />

und Kommunikationsmittel<br />

im Kulturbetrieb. Angewandt in Ausstellungen,<br />

sprechen sie die Besucher über deren<br />

gewohntes Kommunikationsverhalten an.<br />

Smarte Medien erlauben einen kollektiven<br />

oder individuellen, oft interaktiven Zugang<br />

zu Informationen. Dabei erleben die Besucher<br />

das Reale im Virtuellen oder, das Virtuelle<br />

im Realen – je nachdem, aus welcher<br />

Perspektive erzählt oder inszeniert wird.<br />

Im international mehrfach ausgezeichneten<br />

BMW-Museum in München sorgt eine<br />

raumdominierende LED-Fassade, die „Mediatecture“,<br />

für Dynamik und Atmosphäre<br />

bei gleichzeitig auratischer Inzenierung der<br />

Fahrzeuge. Der Einsatz von digitalen Medien<br />

als Instrumente, um abstrakte oder zeitbasierte<br />

Inhalte, Geschichten und Botschaften<br />

spannungsreich zu übermitteln, ist eine<br />

zeitgemäße Methode, besucherorientierte<br />

Raumerlebnisse zu kreieren.<br />

Dabei wird in der gestalterischen<br />

Anwendung oft zwischen „Medienstationen“<br />

und „raumbildenden Medien“<br />

unterschieden. Was können wir uns<br />

darunter vorstellen?<br />

Im „Parlamantrium“, dem Informationszentrum<br />

des Europäischen Parlaments in<br />

Brüssel, werden die Besucher in der Ausstellung<br />

und an den interaktiven Medienstationen<br />

individuell in ihren 24 Landessprachen<br />

angesprochen. Die raumbildenden Medieninstallationen<br />

mit Projektionen, Filmen,<br />

Sound oder Lichtinstallationen richten<br />

sich dagegen an eine größere Gruppe von<br />

Besuchern. Zum Beispiel in den „Hemisphären“,<br />

mit ihren beeindruckenden 360°<br />

Filmpanoramen, können die Zuschauer an<br />

einer Parlamentsdebatte über ein neues<br />

Gesetz teilnehmen, entsprechend votieren<br />

und so selbst Anteil nehmen oder gar Teil<br />

der Gesamtinszenierung werden.<br />

Die Inhalte einer Ausstellung sind<br />

bisweilen sehr komplex, wie beim CERN<br />

in Genf zum Beispiel. Wäre diese Ausstellung<br />

ohne digitale Medien überhaupt<br />

darstellbar und verständlich?<br />

Nein, denn bei der Gestaltung des Besucherzentrums<br />

„CERN – Universe of Particles“ des<br />

Europäischen Forschungscenters in Genf<br />

ging es hauptsächlich um hochkomplexe<br />

Forschungsprozesse, die sich vorwiegend<br />

im nicht sichtbaren und nur virtuell darstellbaren<br />

Bereich bewegen. Gemäß unserem<br />

Credo „Form Follows Content“ wurde das<br />

Raumbild aus den Computergrafiken der<br />

Forscher entwickelt, die Bewegungen und<br />

Kollisionen im Teilchenbeschleuniger visualisieren.<br />

Interaktive Kugelvitrinen mit Exponaten<br />

und integrierten Webcam-Monitoren<br />

erlauben den Besuchern virtuell, aber in<br />

Realzeit, zum Teilchenbeschleuniger und<br />

dem 80-Tonnen-Magneten in 100 Meter<br />

Tiefe zu reisen. Alle 20 Minuten, wenn sich<br />

die strahlenförmig projizierten Kollisionslinien<br />

in den dunklen Raum ergießen,<br />

verwandelt sich der gesamte Raum in einen<br />

dreidimensionalen Screen, in ein „Universe<br />

of Particles“, von innen nach außen gedacht<br />

und von außen nach innen geschaut – so<br />

könnte man den konzeptionellen Ansatz<br />

nennen.<br />

Brauchen wir digitale Medien für eine<br />

direktere Verbindung zum Besucher,<br />

wie beispielsweise im „Hyundai Motorstudio“<br />

in Goyang (2017)?<br />

Medien sind dann besonders reizvoll, wenn<br />

sie, wie in Koreas größtem Car Culture Experience<br />

Park, Kunden und Besucher mit auf


SPECIAL TOPIC | INTERIEUR<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> | 89<br />

eine interaktive Entdeckungsreise nehmen.<br />

Sie führt vom fertigen Automobil über die<br />

einzelnen Produktions- und Forschungsschritte<br />

zurück bis zum Designkonzept.<br />

Höhepunkt des thematischen Parcours<br />

ist eine kinetische Skulptur. Sie bringt die<br />

Hyundai Design Philosophie „Creating<br />

Design from Movement“ zum Ausdruck.<br />

Fließende Bewegungen von 1.411 Aluminiumstäben<br />

münden in die Formensprache<br />

eines Hyundai-Automobils.<br />

Ist es möglich, abstrakte Themen und<br />

Storytelling physisch im Raum erlebbar<br />

zu machen?<br />

Absolut. Als ein Edutainment-Erlebnis besonders<br />

komplexer und medial anspruchsvoller<br />

Art kann man das „Swiss Chocolate<br />

Adventure“ in Luzern bezeichnen, das<br />

die Besucher in die Welt der berühmten<br />

Schweizer Schokolade entführt. In lustigen<br />

Gefährten in Form von induktionsgesteuerten<br />

Kaffeebohnen, sogenannten People<br />

Movern, gleiten die Besucher über eine<br />

dimensionslose dunkle Bühne durch befahrbare<br />

kleine Theater. Vier Szenenbilder in<br />

Form von dynamischen Raumstationen<br />

setzen sich so zum Prozess der Schokoladenproduktion<br />

zusammen. Auf dieser Reise<br />

geht es um Anbau, Transport von Kakaobohnen<br />

und deren Verarbeitung zu der<br />

berühmten Schweizer Schokolade. Die<br />

Besucher erleben vier Protagonisten, die von<br />

ihrer Arbeit erzählen – den Kakaoverwalter<br />

aus Ghana, den Einkäufer aus der Schweiz,<br />

die Schokoladenmeisterin und den Maître<br />

Chocolatier – so detailliert ist der Herstellprozess<br />

selten zu sehen. Als Intermezzo<br />

der Reise gleiten alle People Mover in einer<br />

gemeinsamen Choreographie, begleitet von<br />

Sound und Projektionen, durch die Ausstellung.<br />

Der gekonnt orchestrierte Medien-<br />

Einsatz lässt den Eindruck entstehen, durch<br />

die Welt der Schokolade zu fließen.<br />

Ist Architektur aus Ihrer Sicht Kunst<br />

oder Design, und wo verortet sich die<br />

Szenografie?<br />

Ja, Kunst, wenn künstlerisch inszeniert<br />

wird. Ja, Design, wenn die Gestaltung einen<br />

bestimmten Auftrag oder eine Botschaft<br />

transportieren soll. Szenografie ist eine<br />

multidisziplinäre Gestaltungshaltung, wenn<br />

es um die Übersetzung von Inhalten in<br />

dreidimensionale Raumsujets geht. Sie steht<br />

für die Fusion von Design und Kunst – von<br />

Logik und Magie.<br />

Wie steht es bei medialen Ausstellungen<br />

um die realen Dinge, die Objekte und<br />

das Gebäude, den physischen Raum<br />

ringsherum?<br />

Unsere Antwort aus Gestaltersicht ist<br />

eindeutig: Gute Szenografie fragt nie nach<br />

dem Entweder-oder von Medien, sondern<br />

nach ihrem konsistentesten Einsatz. Im<br />

klassischen, objektorientierten Museum ist<br />

das Objekt der Star, Medien sollen dosiert<br />

eingesetzt werden. Sie dürfen niemals dem<br />

Selbstzweck dienen. Medien können zur<br />

Vermittlung komplexer oder dynamischer<br />

Inhalte verwendet werden, um die Aufmerksamkeit<br />

auf die Exponate und die zu erzählenden<br />

Geschichten zu lenken. Optimaler<br />

Weise bilden klug eingesetzte Medieninstallationen<br />

die Schnittstelle zwischen<br />

Inhalt und Rezipient, zwischen Objekt und<br />

Raum oder prägen gar das „Raumbild“ zur<br />

besseren Vermittlung für einen attraktiveren<br />

Zugang zum Unzugänglichen. Aus<br />

Überzeugung glaube ich an hybride Inszenierungen<br />

– soviel Originale wie möglich,<br />

so wenig Medien wie möglich. Nicht der<br />

Einsatz, sondern das Ergebnis zählt. Wir<br />

fassen es als Kompliment auf, wenn die<br />

Besucher fasziniert sind von der Inszenierung<br />

und nicht nachfragen, wie es gemacht<br />

wurde.<br />

Können Sie sich noch an Ihre ersten<br />

Designprojekte erinnern?<br />

Selbstverständlich. Coming-Out war die<br />

Ausstellung „Expedition Titanic“ in der<br />

Hamburger Speicherstadt (1997), mit der die<br />

Szenografie hoffähig wurde. Das Bühnenbild<br />

für Mozarts „Zauberflöte“ am Gärtnerplatztheater<br />

in München unter Regisseur<br />

Franz Winter (2000) und die „Cycle Bowl“,<br />

der Pavillon des Dualen System Deutschland<br />

auf der Expo in Hannover.<br />

Von welcher Zukunftsmusik träumen Sie<br />

denn am liebsten?<br />

Mein Traum ist die Idealgesellschaft: ein<br />

verträgliches Zusammenleben – tolerant,<br />

ökologisch und gewaltfrei. Und ich träume<br />

von einem Idealmuseum: Konzept, Szenografie<br />

und Architektur aus einer Hand – ein<br />

Museum der Museen.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.atelier-brueckner.com


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Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal<br />

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IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />

Texte, Illustrationen und Bilder wird keine<br />

Haftung übernommen.


Ghibli GranSport<br />

Fühlt sich garantiert so an, wie er aussieht<br />

Ghibli. Das absolute Gegenteil von gewöhnlich. Ab 69.300 € *<br />

Auch in den Ausstattungslinien GranSport und GranLusso erhältlich.<br />

Kraftstoffverbrauch ** (l/100 km): innerorts 8,5 – 9,1 | außerorts 6,1– 6,6 | kombiniert 7,0 –7,5<br />

CO2-Emission ** (g/km): kombiniert 184 –198; Abgasnorm EURO 6d-TEMP<br />

Abbildung zeigt die Ausstattungslinie GranSport sowie Sonderausstattungen.<br />

*<br />

Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für den Maserati Ghibli Diesel in der Basisausstattungslinie – zzgl.<br />

Überführungskosten. Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten erhalten Sie bei Ihrem Maserati Vertragspartner.<br />

**<br />

Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO 2 -Emissionen werden nach dem vorgeschriebenen Messverfahren gemäß der<br />

Pkw-EnVKV in der aktuellen Fassung ermittelt. Sie sind bereits auf Basis des neuen WLTP-Testzyklus ermittelt und zur<br />

Vergleichbarkeit auf NEFZ zurückgerechnet. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes, individuelles Fahrzeug<br />

und sind nicht Bestandteil des Angebotes. Sie beziehen sich auf die Basisversion des Fahrzeuges und können sich je<br />

nach Art der gewählten Ausstattung und/oder Reifengröße ändern.<br />

maserati.de

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