Vortrag «Berge und Kristalle – ein streifzug durch uri - SAC-Gotthard

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17.12.2012 Aufrufe

BergSteIgeN IN PerU dem herz in den hosen ging es weiter! auf den letzten 150 höhenmetern erwartete uns dann knietiefer Zuckerschnee, der auf 5900m höhe verdammt anstrengend zu durchpflügen ist! So kamen wir dann auch ziemlich kaputt nach 12h aufstieg vom Basecamp auf unserem ersten 6000er an. ein unbeschreibliches Gefühl … Schnell machten wir uns wieder an den abstieg, da der tocllaraju von Nebel eingehüllt war. Nach weiteren 5h kamen wir müde und überglücklich wieder im Basecamp an. tags darauf wurde alles wieder auf die esel gepackt, nachdem wir im radio noch den historischen Schweizer Sieg gegen Spanien mitverfolgt hatten. Zurück nach huaraz zu Cerveza und Cuy (Meerschweinchen)! santa Cruz Grande, 19. 24. Juni 6 tage später am 22. Juni 2010 stehen wir bereits auf unserem zweiten 6000er, dem Rolf, Franz und Remo auf dem Gipfel des Tocllaraju 36 Santa Cruz grande (6241m). Wir haben gerade den härtesten aufstieg unseres Lebens hinter uns. aber von vorne: am 19. Juni, nach 2 ruhetagen starten wir von huaraz aus zum 3-tägigen anmarsch bis zum Santa Cruz grande. Dieser Berg befindet sich am nördlichen ende der Cordillera Blanca und wird sehr selten bestiegen. eine Nachfrage beim Bergführerbüro in huaraz hat ergeben, dass anscheinend vor 2 Jahren die letzte Seilschaft den gipfel geschafft hat. Der lange anmarsch und die schlechte Sichtbarkeit sind wahrscheinlich die hauptgründe dafür. trotzdem ist es eine wunderschöne, imposante Pyramide, die einem schon von weitem respekt einflösst. Nach 3 tagen erreichen wir also das gletschercamp auf ca. 5200m am Fusse des Westgrates. Diesmal sind wir zu fünft: Wält, roli, Franz, remo und ich. am Vorabend vor dem gipfeltag kundschaften wir lange den Westgrat für unsere mögliche route aus.

BergSteIgeN IN PerU Roli kurz vor dem Gipfelgrat das Schneeloch hinter sich Aufstieg zum Santa Cruz Grande es ist offensichtlich, dass ein aufstieg direkt über den grat nicht möglich ist, zu viele eisstufen und Bergschrunde versperren den Weg. Wir werden ein wenig nach rechts in die Wand ausweichen müssen. Nach kurzer Nacht geht es um Mitternacht los. gleich in der zweiten Seillänge erwartet uns ein kleines eisdach, das mit einigem «gegruggse» überquert wird. Danach geht es über etwas flachere Schneefelder, welche wir ohne Zwischensicherung simultan klettern können, für ca. 100m zum nächsten aufschwung. Danach reiht sich eine Seillänge nach der anderen in steilem eis und Schnee. etwa nach dem ersten Drittel des aufstiegs deponieren wir um ca. 5:30 Uhr morgens unser mitgebrachtes Biwakmaterial, falls wir beim abstieg in die Nacht kommen sollten. es wird langsam tag und wir klettern nach einer kurzen Pause weiter. Wält führt alle Seillängen. Stundenlang hacken wir unsere Frontzacken in harten Schnee oder manchmal auch blankes eis. Die letzten 300 höhenmeter bieten uns steile Flanken mit Zuckerschnee zum teil bis zu den oberschenkeln! Was wir kurz vor dem gipfel antreffen zer- 37 schlägt uns fast die Sprache. ein wunderschönes, in der Sonne glitzerndes Schneeloch ist der einzige Weg auf den gipfelgrat, sozusagen das tor zum himmel! Noch eine halbe Stunde auf dem gipfelgrat und wir stehen um 14:00 Uhr auf dem Santa Cruz grande! Nach 14h aufstieg, 1000 höhenmetern 50 60 grad steilem eis und Schnee und 20 30 Seillängen (keiner hat gezählt), können wir die ganze Cordillera Blanca betrachten, die sich südlich und unter uns ausbreitet. Wir sind sehr erschöpft, wissen jedoch, dass noch ein langer abstieg auf uns wartet. Schnell ein paar Fotos mit der Urnerfahne und wieder runter, es weht ein eisiger Wind! Wir kommen sehr gut voran mit abseilen. Die Stände richten wir mit Firnanker oder eissanduhren ein. Um ca. 18:00 erreichen wir unseren Biwakplatz und entscheiden uns trotz einsetzender Dämmerung noch bis zum gletschercamp abzuseilen, das wir dann auch um 21:00 Uhr erreichen, 21h nachdem wir von dort gestartet sind. total kaputt, mit schmerzenden Füssen und dumpfem, langsam funktionierendem hirn lassen wir uns in unsere Zelte fallen.

BergSteIgeN IN PerU<br />

Roli kurz vor dem Gipfelgrat <strong>–</strong> das Schneeloch hinter sich Aufstieg zum Santa Cruz Grande<br />

es ist offensichtlich, dass <strong>ein</strong> aufstieg direkt<br />

über den grat nicht möglich ist, zu viele<br />

eisstufen <strong>und</strong> Bergschr<strong>und</strong>e versperren den<br />

Weg. Wir werden <strong>ein</strong> wenig nach rechts in<br />

die Wand ausweichen müssen.<br />

Nach kurzer Nacht geht es um Mitternacht<br />

los. gleich in der zweiten Seillänge erwartet<br />

uns <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es eisdach, das mit <strong>ein</strong>igem<br />

«gegruggse» überquert wird.<br />

Danach geht es über etwas flachere Schneefelder,<br />

welche wir ohne Zwischensicherung<br />

simultan klettern können, für ca. 100m zum<br />

nächsten aufschwung. Danach reiht sich<br />

<strong>ein</strong>e Seillänge nach der anderen in steilem<br />

eis <strong>und</strong> Schnee. etwa nach dem ersten Drittel<br />

des aufstiegs deponieren wir um ca. 5:30<br />

Uhr morgens unser mitgebrachtes Biwakmaterial,<br />

falls wir beim abstieg in die Nacht<br />

kommen sollten.<br />

es wird langsam tag <strong>und</strong> wir klettern nach<br />

<strong>ein</strong>er kurzen Pause weiter. Wält führt alle<br />

Seillängen. St<strong>und</strong>enlang hacken wir unsere<br />

Frontzacken in harten Schnee oder manchmal<br />

auch blankes eis. Die letzten 300 höhenmeter<br />

bieten uns steile Flanken mit Zuckerschnee<br />

zum teil bis zu den oberschenkeln!<br />

Was wir kurz vor dem gipfel antreffen zer-<br />

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schlägt uns fast die Sprache. <strong>ein</strong> w<strong>und</strong>erschönes,<br />

in der Sonne glitzerndes Schneeloch<br />

ist der <strong>ein</strong>zige Weg auf den gipfelgrat,<br />

sozusagen das tor zum himmel! Noch <strong>ein</strong>e<br />

halbe St<strong>und</strong>e auf dem gipfelgrat <strong>und</strong> wir<br />

stehen um 14:00 Uhr auf dem Santa Cruz<br />

grande! Nach 14h aufstieg, 1000 höhenmetern<br />

50 <strong>–</strong> 60 grad steilem eis <strong>und</strong> Schnee<br />

<strong>und</strong> 20 <strong>–</strong> 30 Seillängen (k<strong>ein</strong>er hat gezählt),<br />

können wir die ganze Cordillera Blanca betrachten,<br />

die sich südlich <strong>und</strong> unter uns ausbreitet.<br />

Wir sind sehr erschöpft, wissen jedoch,<br />

dass noch <strong>ein</strong> langer abstieg auf uns<br />

wartet. Schnell <strong>ein</strong> paar Fotos mit der Urnerfahne<br />

<strong>und</strong> wieder runter, es weht <strong>ein</strong> eisiger<br />

Wind!<br />

Wir kommen sehr gut voran mit abseilen.<br />

Die Stände richten wir mit Firnanker oder<br />

eissanduhren <strong>ein</strong>. Um ca. 18:00 erreichen<br />

wir unseren Biwakplatz <strong>und</strong> entscheiden<br />

uns trotz <strong>ein</strong>setzender Dämmerung noch bis<br />

zum gletschercamp abzuseilen, das wir dann<br />

auch um 21:00 Uhr erreichen, 21h nachdem<br />

wir von dort gestartet sind. total kaputt, mit<br />

schmerzenden Füssen <strong>und</strong> dumpfem, langsam<br />

funktionierendem hirn lassen wir uns<br />

in unsere Zelte fallen.

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