Vortrag «Berge und Kristalle – ein streifzug durch uri - SAC-Gotthard

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17.12.2012 Aufrufe

BergSteIgeN IN PerU sucht mich zu akklimatisieren, was bei der ersten Bergtour jedoch ziemlich schief ging. Wenn man sich nicht genug Zeit lässt und nicht schön langsam in höhere Lagen aufsteigt, rächt sich das. So wollte ich mit David, einem deutschen Kollegen den Vallunaraju (5686m) besteigen. Wir sind am ersten tag ins Moränencamp auf 5100m aufgestiegen. Dummerweise haben wir noch den falschen Weg erwischt, so dass wir über Felsplatten hochklettern und die rucksäcke hinter uns herziehen mussten, was uns ziemlich ausser atem im Moränencamp ankommen liess. Schon beim Zeltaufstellen wird es einem jedes Mal schwindlig wenn man sich zwischen dem hering einschlagen erhebt. Die ganze Nacht kein auge zugetan, machten wir uns am nächsten tag an den gipfelaufstieg. Kurz vor dem gipfelgrat auf ca. 5500m musste ich jedoch den «Bettel» hinwerfen. Die höhe machte mir so zu schaffen, dass ich nach jedem Schritt 2 atemzüge nehmen musste, was ich eher in himalay’schen höhen erwartet hätte. Zurück beim Zelt war ich so kaputt, dass ein weiterer abstieg nicht mehr möglich war. So verbrachten wir eine weitere, für mich schlaflose Nacht auf 5100m. Die ganze Nacht ging mein Puls nicht unter 120! Zum glück kein Kopfweh… dafür Durchfall… eine Woche später haben wir dann den Yanapaccha (5460m) bestiegen, was dann ohne Probleme und atemnot gelang. Man muss sich eben Zeit lassen. ende Mai kam dann remo in huaraz an. Wir unternahmen in den nächsten tagen einen 2-tägigen akklimatisationstrek über einen 5000m hohen Pass. Danach nahmen wir, wie zu Beginn beschrieben, den Pisco in angriff. Dieser wunderschöne tag endete allerdings um ca. 10:00 Uhr, als einer der 3 Profiskifahrer, die an diesem tag auch den Pisco erklommen, die rund 400m hohe Südwand 34 herunterstürzte und starb. Niemand sah den Sturz, aber sein Blut war am Wandfuss deutlich zu erkennen! Kein schöner anblick. Zusätzlich hat sich dann auch noch ein zu hilfe eilender junger Bergführer den Fuss gebrochen, als sich ein Stein auf der Moräne bewegt hat! Ich habe ihn dann mit einem Kollegen zu unserem Moränencamp heruntergetragen, wo er einige Stunden später von einem rettungsteam des nahegelegenen refugio abtransportiert wurde. Deshalb mussten wir noch eine weitere Nacht im Moränencamp auf 4900m verbringen, was wiederum remo nicht wohl bekam. Für die nächsten 6 tage war bei ihm Durchfall angesagt! Ishinca-Tal Vom 11. 16. Juni kletterten wir 3 Berge im Ishinca-tal. Von huaraz ging es mit dem Bus in ca. 2h auf eine schöne hochebene zum eingang ins Ishinca-tal. Dort wurde das Auf dem Weg zum Basecamp mit Tocllaraju im Hintergrund

BergSteIgeN IN PerU Tocllaraju Westwand, gesehen vom Urus ganze Material auf esel verladen und in ca. 4h wanderten wir gemütlich mit leichtem gepäck richtung Basecamp zuhinterst im tal auf 4400m. Im Basecamp wurden wir richtiggehend verwöhnt. am Morgen bekommt man jeweils tee vor den Zelteingang gebracht, dann ein abwechslungsreiches Frühstück, Lunch und am abend immer ein 3-gang Menü! So konnten wir uns voll auf das Bergsteigen konzentrieren. am 1. tag bestiegen wir den Urus (5420m) und am 2. tag den Ishinca (5530m), beides technisch einfache Berge, steigt man doch hauptsächlich über flache gletscher auf diese gipfel. remo war nach einer antibiotikabehandlung auch wieder topfit. Danach war ein ruhetag mit ausschlafen und Bouldern angesagt. Der dritte gipfel, den wir in angriff nahmen, war der tocllaraju (6032m). Vom Basecamp aus, steigt man zuerst mal in ca. 3h steile Moränenflanken hinauf, bis 35 man den gletscher erreicht. Die Westwand, unser gewählter Weg zum gipfel, erreichten wir bei tagesanbruch. Zu viert stiegen wir in die rund 55 grad steile Wand ein. Fester, kompakter Schnee und nur kurze blanke Stellen liessen uns schnell vorwärtskommen. Unterbrochen wurden wir nur kurz, als ca. 100m links von uns ein riesiger eisabbruch niederging. Das war knapp… mit In der Westwand des Tocllaraju

BergSteIgeN IN PerU<br />

Tocllaraju Westwand, gesehen vom Urus<br />

ganze Material auf esel verladen <strong>und</strong> in ca.<br />

4h wanderten wir gemütlich mit leichtem<br />

gepäck richtung Basecamp zuhinterst im<br />

tal auf 4400m.<br />

Im Basecamp wurden wir richtiggehend verwöhnt.<br />

am Morgen bekommt man jeweils<br />

tee vor den Zelt<strong>ein</strong>gang gebracht, dann <strong>ein</strong><br />

abwechslungsreiches Frühstück, Lunch <strong>und</strong><br />

am abend immer <strong>ein</strong> 3-gang Menü!<br />

So konnten wir uns voll auf das Bergsteigen<br />

konzentrieren. am 1. tag bestiegen wir<br />

den Urus (5420m) <strong>und</strong> am 2. tag den Ishinca<br />

(5530m), beides technisch <strong>ein</strong>fache Berge,<br />

steigt man doch hauptsächlich über flache<br />

gletscher auf diese gipfel. remo war nach<br />

<strong>ein</strong>er antibiotikabehandlung auch wieder<br />

topfit.<br />

Danach war <strong>ein</strong> ruhetag mit ausschlafen<br />

<strong>und</strong> Bouldern angesagt.<br />

Der dritte gipfel, den wir in angriff nahmen,<br />

war der tocllaraju (6032m).<br />

Vom Basecamp aus, steigt man zuerst mal<br />

in ca. 3h steile Moränenflanken hinauf, bis<br />

35<br />

man den gletscher erreicht. Die Westwand,<br />

unser gewählter Weg zum gipfel, erreichten<br />

wir bei tagesanbruch.<br />

Zu viert stiegen wir in die r<strong>und</strong> 55 grad steile<br />

Wand <strong>ein</strong>. Fester, kompakter Schnee <strong>und</strong> nur<br />

kurze blanke Stellen liessen uns schnell vorwärtskommen.<br />

Unterbrochen wurden wir nur<br />

kurz, als ca. 100m links von uns <strong>ein</strong> riesiger<br />

eisabbruch niederging. Das war knapp… mit<br />

In der Westwand des Tocllaraju

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