6472 Erstfeld Hofstatt 3 Ausstellung - SAC-Gotthard

aUS Der StaMMSeKtioN
gen führt uns in die Mitte der gipfelwand,
wo es über vereiste rippen und rinnen eintönig
aufwärts geht. Um halb sieben Uhr
abends ruft edy ganz unerwartet zu mir herunter:
«ich sehe das Kreuz!» Kurz darauf haben
wir die Wand glücklich durchstiegen.
Knapp unter dem gipfel, auf der Südseite,
ragt eine Plattform wie ein Balkon in den
leeren raum. Nichts wäre uns lieber als in
dieser schönen Nacht dort zu biwakieren.
aber morgen Nachmittag muss edy wieder
bei der SBB die Wagen kontrollieren.
auf der Schulter schauen wir nochmals in
die Wand hinein und entdecken den Japaner
auf gleicher höhe. er steigt nicht mehr
weiter, und es scheint, dass er das Biwak
vorbereitet. Bei der Solvayhütte holt uns die
Dunkelheit ein, und gegen elf Uhr nachts
kommen wir wieder zur hörnlihütte.
am nächsten Morgen, auf dem Weg nach
zermatt hinunter, begegnet uns eine eindrucksvolle
gestalt: alexander graven, ein
H o t e l R e s t a u R a n t
G o l d e n e R
s c H l ü s s e l
grosser Name in der geschichte des alpinismus.
erstbegeher der lauperroute am eiger,
der Poire am Mont Blanc, erstbesteiger des
Satopanth im himalaya. Wir begrüssen ihn,
und er interessiert sich sehr für unsere erlebnisse,
denn er hatte 946 die fünfte Begehung
der Matterhorn-Nordwand ausgeführt.
auch freut es ihn, Urner anzutreffen.
in den zwanzigerjahren arbeitete er als Mineur
bei Stollenbauten in amsteg. als ich
ihm die hand zum abschied reiche, spüre
ich noch etwas von der Kraft, die einst in
den Fäusten dieses 7 -jährigen Bergführers
steckte. othmar gurtner hat einmal über sie
geschrieben: «Man lege graven eine Nuss
zwischen zeig- und ringfinger, mit der freien
hand spannt er über der Nussnaht den Mittelfinger
zur Feder und «knack», offen liegt
die Nuss. Diese Kraftquelle wird den Pickel
führen bis die letzte Stufe trägt.»
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Hans Bär
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