6472 Erstfeld Hofstatt 3 Ausstellung - SAC-Gotthard

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17.12.2012 Aufrufe

aUS Der StaMMSeKtioN Gretli im Rock auf dem Clariden, 1935 weiter bis gegen Bürglen aneignen. auch im Sommer war gretli von klein auf viel mit ihrem Vater und ihrem Bruder edi unterwegs. Schon bald wurde sie liebevoll «le chat», die Katze genannt, weil sie eine begeisterte und begabte Berggängerin war, die sich in jeder Situation, auf Fels, Schnee und eis geschmeidig und elegant vorwärts bewegte. BeWilligUNg, UM hoSeN zU trageN 28 lala, das war eine Sache! ich nahm leintuchstoff, habe daraus Bändel geschnitten, diese gezöpfelt, aufgerollt und als Sohle an alte hausfinken genäht.» UNFreiWillige BiWaKS in ihrer Karriere musste sie fünfmal unterwegs biwakieren. Keines der Biwaks war geplant und sie hatte weder Schlafsack noch sonstige ausrüstung dabei. Meist an ungemütlichen orten musste sie ausharren und warten, bis die Morgendämmerung ein Weitergehen erlaubte. Bei der tour zum obergabelhorn biwakierten gretli, Franz, Sepp Meier und toni Muoser wegen einem fürchterlichen gewitter auf der Wellenkuppe, bevor es weiter zur rothornhütte ging. Die zeiten, in denen gretli und Franz in die Berge gehen konnten, waren eingeschränkt. Die arbeitswoche dauerte sechs tage und es war selbstverständlich am Sonntag vor der tour die Messe zu besuchen. Um früher aufbrechen zu können, fuhren sie später nach einer strengen tour nach Schwyz, um an der abendmesse teilzunehmen, da dies im Kanton Uri noch nicht möglich war. Für Frauen war es üblich, auch in den Bergen in einem rock unterwegs zu sein. Um sich bergtauglich, das heisst mit hosen kleiden zu dürfen, brauchte gretli die Bewilligung vom Pfarrer. zur ausrüstung gehörten Steigeisen, hanfseil und eine selbst erfundene Seilbremse. Sitzgurt und ein helm der Mineure kamen erst später hinzu. ihre ersten Kletterfinken hat sie selber genäht: «oh Gretli und Franz auf dem Gitschen, 20. Juni 1945

aUS Der StaMMSeKtioN treUe BeSUCheriN iM haUS Für KUNSt Noch heute begibt sich gretli auf einfache Wanderungen und heckt neue ziele aus. So träumt sie davon, nochmals zur Sidelenhütte zu steigen und dort die wunderbare aussicht auf die umliegenden Berge zu geniessen. Das alter bringt mit sich, dass gretli sich vermehrter den hobbys ausserhalb der Bergsteigerei widmet. Sie informiert sich mit zeitungen und Fernsehen über das aktuelle zeitgeschehen, verfolgt bis tief in die Nacht spannende talk- Sendungen und besucht vor allem kulturelle anlässe. luzia Baumann, Präsidentin vom Kunstverein, formulierte kürzlich: «gretli gisler-von Matt besucht jede Veranstaltung im haus für Kunst. ich treffe sie auch sonst immer wieder an. Sei es bei einem theater im Vogelsang, bei einer lesung im Kloster Seedorf oder bei einem Konzert im theater Uri.» Klettertour Salbit, 1957 Aufbruch von der Cavardiras Hütte zum Oberalpstock, 1936, v.l.n.r. Gretli Gisler-von Matt, Edi von Matt und Rosmarie Meier 29 DaNK gretli hat über viele Jahre bergsteigerisch viel erreicht und im hintergrund für unsere Sektion gearbeitet. Dafür gebührt ihr anerkennung und ein herzliches und aufrichtiges Dankeschön. Wir wünschen ihr für die zukunft beste gesundheit, weiterhin viel Freude beim Besuch von kulturellen Veranstaltungen, bei ihren geliebten Carreisen und den kleinen ausflügen in die Berge. Hugo Bossert

aUS Der StaMMSeKtioN<br />

Gretli im Rock auf dem Clariden, 1935<br />

weiter bis gegen Bürglen aneignen. auch im<br />

Sommer war gretli von klein auf viel mit ihrem<br />

Vater und ihrem Bruder edi unterwegs.<br />

Schon bald wurde sie liebevoll «le chat», die<br />

Katze genannt, weil sie eine begeisterte und<br />

begabte Berggängerin war, die sich in jeder<br />

Situation, auf Fels, Schnee und eis geschmeidig<br />

und elegant vorwärts bewegte.<br />

BeWilligUNg, UM hoSeN zU trageN<br />

28<br />

lala, das war eine Sache!<br />

ich nahm leintuchstoff,<br />

habe daraus Bändel<br />

geschnitten, diese<br />

gezöpfelt, aufgerollt<br />

und als Sohle an alte<br />

hausfinken genäht.»<br />

UNFreiWillige<br />

BiWaKS<br />

in ihrer Karriere musste<br />

sie fünfmal unterwegs<br />

biwakieren. Keines der<br />

Biwaks war geplant und<br />

sie hatte weder Schlafsack<br />

noch sonstige ausrüstung dabei. Meist<br />

an ungemütlichen orten musste sie ausharren<br />

und warten, bis die Morgendämmerung<br />

ein Weitergehen erlaubte. Bei der<br />

tour zum obergabelhorn biwakierten gretli,<br />

Franz, Sepp Meier und toni Muoser wegen<br />

einem fürchterlichen gewitter auf der Wellenkuppe,<br />

bevor es weiter zur rothornhütte<br />

ging.<br />

Die zeiten, in denen gretli und Franz in die<br />

Berge gehen konnten, waren eingeschränkt.<br />

Die arbeitswoche dauerte sechs tage und es<br />

war selbstverständlich am Sonntag vor der<br />

tour die Messe zu besuchen. Um früher aufbrechen<br />

zu können, fuhren sie später nach<br />

einer strengen tour nach Schwyz, um an der<br />

abendmesse teilzunehmen, da dies im Kanton<br />

Uri noch nicht möglich war.<br />

Für Frauen war es üblich, auch in den Bergen<br />

in einem rock unterwegs zu sein. Um<br />

sich bergtauglich, das heisst mit hosen kleiden<br />

zu dürfen, brauchte gretli die Bewilligung<br />

vom Pfarrer. zur ausrüstung gehörten<br />

Steigeisen, hanfseil und eine selbst erfundene<br />

Seilbremse. Sitzgurt und ein helm der<br />

Mineure kamen erst später hinzu. ihre ersten<br />

Kletterfinken hat sie selber genäht: «oh Gretli und Franz auf dem Gitschen, 20. Juni 1945

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