Erntedank 4/2009 - Pfarre Oberndorf an der Salzach
Erntedank 4/2009 - Pfarre Oberndorf an der Salzach
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An die Eltern unserer<br />
Erstkommunionkin<strong>der</strong> 2010<br />
Die heurige Erstkommunionvorbereitung beginnt im<br />
Salzburger Dom, am Sonntag 15. November <strong>2009</strong> um<br />
14. Uhr mit Univ. Prof. Dr. Albert Biesinger und<br />
Erzbischof Dr. Alois Kothgasser<br />
Liebe Eltern!<br />
Dieser neue Weg <strong>der</strong> Vorbereitung auf die Erste Heilige Kommunion<br />
hat einen g<strong>an</strong>z konkreten Namen: Familienkatechese.<br />
Für m<strong>an</strong>che mag dieser Name fremd klingen, er hat aber<br />
ein g<strong>an</strong>z h<strong>an</strong>dfestes Anliegen.<br />
Bei <strong>der</strong> Kommunion geht es um Gemeinschaft, das bedeutet<br />
nämlich das lateinische Wort „communio“ auf Deutsch. Weil<br />
m<strong>an</strong> sich als einzelner Mensch aber kaum auf Gemeinschaft<br />
vorbereiten k<strong>an</strong>n, tri� t Familienkatechese eine klare Option:<br />
Das Kommunionkind geht nicht alleine zur Kommunion, son<strong>der</strong>n<br />
die Familie geht mit.<br />
Das Entscheidende <strong>an</strong> diesem Kommunionweg ist, dass die<br />
Eltern bei <strong>der</strong> Vorbereitung ihres Kindes eine zentrale Bedeutung<br />
haben. Dass sie aber auch in <strong>der</strong> Begleitung ihres Kindes<br />
unterstützt werden.<br />
Was eine Mutter, ein Vater zu Hause dem Kind vermittelt,<br />
k<strong>an</strong>n von niem<strong>an</strong>den ersetzt werden.<br />
Dass die Väter und Mütter gemeinsam mit ihrem Kind Wege<br />
in <strong>der</strong> Beziehung mit Gott suchen und gehen, ist zentrales<br />
Anliegen <strong>der</strong> Familienkatechese, denn die Familie ist die<br />
grundlegende Gemeinschaft, in <strong>der</strong> ein Kind lebt. Wobei all<br />
die verschiedenen Formen von Familie mitgedacht sind, in<br />
denen Kin<strong>der</strong>n die Beziehung zu Gott erschlossen werden<br />
k<strong>an</strong>n: viele Kin<strong>der</strong> leben heute bei ihren allein erziehenden<br />
Müttern o<strong>der</strong> Vätern o<strong>der</strong> sind unter <strong>der</strong> Woche g<strong>an</strong>z bei ihren<br />
Großeltern.<br />
Für die Kin<strong>der</strong> im Grundschulalter ist die Gruppe <strong>der</strong> Gleichaltrigen<br />
ebenso wichtig. Darum gibt es auch weiterhin die<br />
Kin<strong>der</strong>kleingruppe von 5 – 6 Kin<strong>der</strong>n.<br />
Die Eltern bereiten ihre Kin<strong>der</strong> auf die Gruppenstunde <strong>an</strong><br />
H<strong>an</strong>d eines Behelfes zu Hause vor und in <strong>der</strong> Gruppe vertiefen<br />
die Kin<strong>der</strong> die einzelnen Themen des Kommunionweges<br />
mit ihren Freunden und Freundinnen auf spielerische Art und<br />
Weise.<br />
Falls Eltern sich auf die Gespräche mit ihrem Kind nicht einlassen<br />
können o<strong>der</strong> wollen, bietet die Gruppe dennoch dem<br />
Kind e� ektive Vorbereitung auf die Erstkommunion.<br />
Um allen Eltern die Möglichkeit zu geben, sich über dieses<br />
Modell zu informieren, bieten wir <strong>an</strong> und wünschen uns, dass<br />
so viele wie möglich diesen Termin wahrnehmen:<br />
Am Sonntag, 15. Nov. 09 ab 14 Uhr stellt Univ. Prof. Dr.<br />
Albert Biesinger im Salzburger Dom dieses neue Vorbereitungskonzept<br />
vor; Dauer etwa 2 bis 2 ½ Stunden. Das<br />
Buch zur Vorbereitung im Elternhaus erhalten sie kostenlos<br />
<strong>an</strong> diesem Einführungsnachmittag.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie durch die <strong>Pfarre</strong> und über<br />
die Religionslehrer Ihrer Kin<strong>der</strong>.<br />
Impressum: Herausgeber und Verleger: Röm.kath. Pfarramt <strong>Oberndorf</strong>,<br />
Kirchplatz 8, Tel.06272/4311<br />
www.pfarreoberndorf.at<br />
Redaktion: <strong>Pfarre</strong>r Mag. Nikolaus Erber,<br />
PA. Mag. Martina Kletzl, Mag. Martin Salzm<strong>an</strong>n<br />
Fr<strong>an</strong>z Gallhammer, Alois Zauner;<br />
Druck: Laber Druck, <strong>Oberndorf</strong>.<br />
„Ernte des<br />
Lebens“<br />
Die Lebensentscheidung<br />
des Menschen wird mit<br />
dem Tod endgültig – dieses<br />
sein Leben steht vor dem<br />
Richter. Sein Entscheid, <strong>der</strong><br />
im Lauf des g<strong>an</strong>zen Lebens<br />
Gestalt gefunden hat, k<strong>an</strong>n<br />
verschiedene Formen haben.<br />
Es k<strong>an</strong>n Menschen<br />
geben, die in sich den Willen<br />
zur Wahrheit und die<br />
Bereitschaft zur Liebe völlig<br />
zerstört haben. Menschen, in denen alles Lüge geworden ist;<br />
Menschen, die dem Hass gelebt und die Liebe in sich zertreten<br />
haben. Dies ist ein furchtbarer Ged<strong>an</strong>ke, aber m<strong>an</strong>che Gestalten<br />
gerade unserer Geschichte lassen in erschrecken<strong>der</strong><br />
Weise solche Pro� le erkennen. Nichts mehr wäre zu heilen<br />
<strong>an</strong> solchen Menschen, die Zerstörung des Guten unwi<strong>der</strong>ru�<br />
ich: Das ist es, was mit dem Wort Hölle bezeichnet wird.<br />
Auf <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Seite k<strong>an</strong>n es g<strong>an</strong>z reine Menschen geben,<br />
die sich g<strong>an</strong>z von Gott haben durchdringen lassen und daher<br />
g<strong>an</strong>z für den Nächsten o� en sind – Menschen, in denen<br />
die Gottesgemeinschaft jetzt schon all ihr Sein bestimmt<br />
und das Gehen zu Gott nur vollendet, was sie schon sind.<br />
Aber we<strong>der</strong> das eine noch das <strong>an</strong><strong>der</strong>e ist nach unseren Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> Normalfall menschlicher Existenz. Bei den allermeisten<br />
– so dürfen wir <strong>an</strong>nehmen – bleibt ein letztes und<br />
innerstes O� enstehen für die Wahrheit, für die Liebe, für Gott<br />
im tiefsten ihres Wesens gegenwärtig. Aber es ist in den konkreten<br />
Lebensentscheidungen überdeckt von immer neuen<br />
Kompromissen mit dem Bösen – viel Schmutz verdeckt das<br />
Reine, nach dem doch <strong>der</strong> Durst geblieben ist und das doch<br />
auch immer wie<strong>der</strong> über allem Niedrigen hervortritt und in<br />
<strong>der</strong> Seele gegenwärtig bleibt. Was geschieht mit solchen<br />
Menschen, wenn sie vor den Richter hintreten? Ist all das Unsaubere,<br />
das sie in ihrem Leben <strong>an</strong>gehäuft haben, plötzlich<br />
gleichgültig? O<strong>der</strong> was sonst? Der heilige Paulus gibt uns im<br />
Ersten Korinther-Brief eine Vorstellung von <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Weise, wie Gottes Gericht auf den Menschen je nach<br />
seiner Verfassung tri� t. Er tut es in Bil<strong>der</strong>n, die das Un<strong>an</strong>schaubare<br />
irgendwie ausdrücken wollen, ohne dass wir diese<br />
Bil<strong>der</strong> auf den Begri� bringen könnten – einfach weil wir in<br />
die Welt jenseits des Todes nicht hineinschauen können und<br />
von ihr keine Erfahrung haben. Zunächst sagt Paulus über die<br />
christliche Existenz, dass sie auf einen gemeinsamen Grund<br />
gebaut ist: Jesus Christus. Dieser Grund hält st<strong>an</strong>d. Wenn wir<br />
auf diesem Grund stehen geblieben sind, auf ihm unser Leben<br />
gebaut haben, wissen wir, dass uns auch im Tod dieser<br />
Grund nicht mehr weggezogen werden k<strong>an</strong>n. D<strong>an</strong>n fährt<br />
Paulus weiter: „Ob aber jem<strong>an</strong>d auf dem Grund mit Gold, Silber,<br />
kostbaren Steinen, mit Holz, Heu o<strong>der</strong> Stroh weiterbaut:<br />
das Werk eines jeden wird o� enbar werden; jener Tag wird es<br />
sichtbar machen, weil es im Feuer o� enbart wird. Das Feuer<br />
wird prüfen, was das Werk eines jeden taugt. Hält das st<strong>an</strong>d,<br />
was er aufgebaut hat, so empfängt er Lohn. Brennt es nie<strong>der</strong>,<br />
d<strong>an</strong>n muss er den Verlust tragen. Er selbst aber wird gerettet<br />
werden, doch so wie durch Feuer hindurch“ (3, 12-15).<br />
Papst Benedikt XVI.,<br />
Enzyklika « Spe Salvi », 45-46 (© Libreria Editrice Vatic<strong>an</strong>a)