Erntedank 4/2009 - Pfarre Oberndorf an der Salzach

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Zu Fronleichnam wird in besonderer Weise um Gottes Segen für die „Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit“ gebetet. Auch wenn der Mensch von heute immer häu� ger Gott „auszutricksen“ versucht und der Klügere sein will, bekommt er doch immer wieder zu spüren: „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Es gibt aber nicht nur diese Art von Früchten, sondern auch die des Glaubens. Diese vorliegende Abbildung einer Ikone zeigt den Besuch dreier Engel (= des dreifaltigen Gottes) bei Abraham zur Zeit der Mittagshitze. Das Buch Genesis (18, 1 - 15) berichtet darüber. „Abraham blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen, warf sich nieder“... und lud sie zu einem Mahl ein. Seiner Frau Sara befahl er. „Schnell drei Sea feines Mehl! Rühr es an, und backe Brot� aden! Er lief weiter zum Vieh, nahm ein zartes, prächtiges Kalb und übergab es dem Jungknecht, der es schnell zubereitete. ... und setzte es ihnen vor. „ Also das Beste, was er so rasch zu bieten hatte. Im Laufe des Gespräches verhieß ihm der Herr: „In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.“ Diese hörte am Zelteingang hinter seinem Rücken zu, lachte still in sich hinein und dachte: ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch das Glück der Liebe erfahren? Abraham, der „Vater aller Glaubenden“ erfuhr nun durch diese neuerliche Verheißung Gottes die Früchte seines Glaubens, welcher noch einmal auf die Probe gestellt wurde. Doch ein Jahr später wurde sein Glaube belohnt. Wir - die „Kinder Abrahams“ im Glauben - werden ebenfalls oft arg auf die Probe gestellt und nicht selten von Glaubenszweifeln geplagt. Aber irgendwann dürfen wir die Früchte unseres Glaubens ernten. „Selig, die nicht sehen und doch glauben.“ (Jesus zu Thomas). Und: Wer zuletzt lacht, lacht am Besten. Msgr. Wolfgang Peschke Liebe Schwestern und Brüder in Oberndorf und Göming! Der Herbst und damit ein neues Schul- und Arbeitsjahr hat begonnen. Der Dank für die Ernte des Jahres, für die Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit verbindet sich mit dem Dank für die Früchte, die aus der Verbundenheit mit Gott kommen – Paulus nennt sie die Früchte des Hl.Geistes: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“ (Gal 5,22f ). Am Genuss der Früchte Anteil zu haben und auch zu geben ist die vornehme Art der Gastfreundschaft. Im Fremden einen Boten Gottes aufzunehmen und nicht von vornherein zu verjagen und als Eindringling in sein Revier zu sehen, ist ein geistiger und geistlicher Quantensprung in der Entwicklung der Menschheit. In diese Richtung von Erntedank weist das Titelbild und die Gedanken von Rektor Msgr. Wolfgang Peschke. Ernte des Lebens Im Zusammenhang mit Erntedank stellen sich auch die Fragen nach der Ernte des Lebens. „Was bleibt von unserem Werk, was bleibt von uns?“ Die Frage nach den letzten Dingen stellt sich für alle Menschen. Papst Benedikt XVI. schreibt in der 2. Enzyklika SPE SALVI über die Ho� nung auf das Heil. Ein kurzer Abschnitt daraus ist in dieser Ausgabe unter „Ernte des Lebens“ zu lesen. Religionsfreiheit In diesem Herbst beginnt in Oberndorf etwas Neues. Die Islamische Gemeinschaft Oberndorf hat das ehemalige Telefon- und Telegrafenamt hinter der Post als ihr Gebets- und Versammlungshaus gemietet und dafür hergerichtet. In unmittelbarer Nähe unserer Pfarrkirche versammeln sich Menschen zum Gebet, die der islamischen Religion zugehören. In Respekt der Religionsfreiheit in Österreich und ho� entlich überall in unserer Welt mögen sich die Menschen in Frieden und Hingabe an Gott zum gemeinsamen Gebet versammeln. Wo Menschen mit aufrichtigem Herzen und ganzer Liebe Gott suchen, da � nden sie in Achtung auch zueinander. Der Weg neben- und miteinander fördert und fordert heraus, die je eigene Gottesbeziehung wirklich zu klären, zu vertiefen und zu leben. Wir wünschen einen guten Beginn. Beim Erscheinen dieses Pfarrbriefes be� nden sich die islamischen Mitmenschen mitten im Fastenmonat Ramadan, der vom 21. August bis 19. September dauert. Nuri Ozan, der geschäftsführende Vorsitzende der Islamischen Gemeinschaft Oberndorf schreibt: „Die ‚Islamische Gemeinschaft Oberndorf’ beabsichtigt nicht nur, sich den religiösen Anliegen ihrer Mitglieder zu widmen. Durch einen o� enen Dialog mit der Mehrheitsgesellschaft soll zudem gegenseitiges Verständnis verstärkt und die Bereitschaft zu konstruktivem Miteinander gefördert werden. Als Gemeindehaus dient den Oberndorfer Muslimen das Haus Gaisbergstraße 3. Die o� zielle Erö� nungsfeier des Islamischen Gebets- und
Versammlungshauses � ndet am Samstag, den 3. Oktober 2009 von 11 – 18 Uhr als „Tag der o� enen Moschee“ statt. „Wir möchten alle Interessierten ganz herzlich einladen“, schreibt Nuri Ozan. Herausforderung Islam Zu diesem Thema hielt Univ. Prof. Dr. Werner Mödlhammer im Rahmen des Katholischen Bildungswerkes am 22. März 2007 im Pfarrsaal einen gut besuchten Vortrag. Das Schlusswort steht zur Erinnerung in diesem Pfarrbrief. Wer den vollständigen Vortrag lesen will, � ndet diesen auf der Pfarrhomepage www.pfarreoberndorf.at unter UPDATE am 3. September. Erzbischof Dr. Alois Kothgasser kommt zum Patrozinium am 6. Dez. 2009 Im Zusammenhang mit Erntedank steht auch die absehbare Fertigstellung unseres Pfarrsaal –Zubaues. Im Verlauf des Spätherbstes wird der neue Teil zum Abschluss kommen. Der Herr Erzbischof hat für die Segnung dieses Neubaues am Fest des Hl. Nikolaus am Sonntag, 6. Dezember 2009 sein Kommen zugesagt. Wir feiern um 9 Uhr in der Pfarrkirche den Festgottesdienst und anschließend im Pfarrsaal die Segnung des Zubaues. Bitte diesen Termin vormerken! Einige Fotos vom Bau in dieser Ausgabe dokumentieren den Werdegang. Noch eine Geschichte: Ermöglichen, nicht erzwingen Rabbi Ahron kam einst in die Stadt, in der der kleine Mordechai, der nachmalige Rabbi von Lechowitz, aufwuchs. Dessen Vater brachte ihm den Knaben und klagte, dass der im Lernen keine Ausdauer habe. „Lass ihn eine kleine Weile hier“, sagte Rabbi Ahron. Als er mit dem kleinen Mordechai allein war, legte er sich hin und bettete das Kind an sein Herz. Schweigend hielt er es am Herzen, bis der Vater kam. „Ich habe ihm ins Gewissen geredet“, sagte der Rabbi, „hinfort wird es ihm an Ausdauer nicht fehlen.“ Wenn der Rabbi von Lechowitz diese Begebenheit erzählte, fügte er hinzu: „Damals habe ich gelernt, wie man Menschen bekehrt.“ Martin Buber Aus: Ders., Die Erzählungen der Chassidim, Gebe Gott, dass wir alle den Weg der Gerechtigkeit und des Friedens � nden! Mit herzlicher Einladung zum Erntedank- und Pfarrfest grüßt zusammen mit dem Pfarrgemeinderat Nikolaus Erber Unsere Pfarre feiert ERNTEDANK (mit Prozession nur bei Schönwetter) Sonntag, 27. Sept. 2009 um 9 Uhr anschließend Pfarrfest in der Aula der Hauptschule Wir freuen uns auf Euer Kommen! Lasst uns zusammen feiern und unsere Gemeinschaft p� egen! INFORMATION ZUR FIRMVORBEREITUNG FIRMELTERNABEND Mittwoch, 4. November 09/ 19.30 im Pfarrsaal Oberndorf Firmlingsvorstellung und Anmeldung: beim Gottesdienst am Samstag, 14. Nov. 2009 um 19 Uhr Zu dieser Messe bitte die ausgefüllten Anmeldeformulare mitbringen. (Nicht vergessen auf der Rückseite die Telefonnummer einzutragen). Die Schüler der zweiten und dritten Klassen erhalten die Formulare von ihren Religionslehrern. WICHTIG für Schüler, die auswärtige Schulen besuchen: Die Firmanmeldeformulare könnt ihr selbst oder Angehörige den ganzen Oktober über im Pfarrbüro abholen (von Montag bis Freitag 9 – 11 Uhr). KINDERLITURGIE IM PFARRHOF mit Karla Hinterholzer und ihrem Team Sonntag, 27. Sept. 09 9 Uhr Sonntag, 11. Okt. 09 10 Uhr Wir freuen uns auf Euer Kommen!!! In Geschichten, Spiel, Gesang und Tanz wird den Kindern das Evangelium nahe gebracht. Die weiteren Termine entnehmt bitte dem Informationsblatt (liegt in der Kirche hinten am Schriftenstand auf) Margit WIENER „Ich habe von meinen Schülerinnen und Schülern viel für mein Leben zurückbekommen, auch wenn es sicher nicht immer leicht mit ihnen war!“ Mit Ende des Schuljahres verabschiedete sich Frau Margit Wiener als Religionslehrerin vom schulischen Dienst. Mehr als 40 Jahre war sie mit Freude und Eifer für die Jugendlichen in der Hauptschule engagiert. Dabei war sie überzeugend, weil Glaube und Leben bei ihr im Einklang sind. Diese Stimmigkeit spürten die vielen Schüler, die sie mit großer Wertschätzung in ihrer Pubertät begleitete. Sie lieferte keine vorgefertigten Antworten, sondern ging mit ihnen auf Spurensuche. Die Zusammenarbeit mit Margit war bereichernd und schön und wir freuen uns, dass sie weiterhin in der Pfarre ihre Talente und Fähigkeiten einbringen wird. Liebe Margit, ein großes DANKE für dein langes und vorbildhaftes Engagement! Wir wünschen dir für deinen neuen Lebensabschnitt alles Gute! Pfarrer Nikolaus Erber, Martin Salzmann, Annelies Pürcher
Seite 1: Erntedank 4/2009
Seite 5 und 6: Foto: Nikolaus Erber Fotos über da
Seite 7 und 8: Die Geschichte von Sara Sr. Vicenzi

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