Der Burgbote 1970 (Jahrgang 50)
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derburaboiB<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>50</strong><br />
Januar <strong>1970</strong><br />
BBÄj,<br />
Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesanq-Vereins
Eine gute<br />
Verbindung<br />
;%'Vi<br />
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SPARKASSE<br />
DER smoi KOLK
LIEBE SANGESBRÜDER UND FREUNDE DES KMGV.<br />
DAS JAHR 1969 BRACHTE UNSEREM VEREIN WIEDERUM<br />
GROSSE KÜNSTLERISCHE UND GESELLSCHAFTLICHE ER<br />
FOLGE. DANK DER TREUE JEDES EINZELNEN ZUM VER<br />
EIN UND ZU SEINEN BESTREBUNGEN HATTEN WIR EINE<br />
ANERKENNENSWERTE AUFWÄRTSENTWICKLUNG ZU<br />
VERZEICHNEN. DER REDAKTEUR DES BURGBOTEN<br />
DANKT BEIM BEGINN „DER 70ER JAHRE" ALLE SEINEN<br />
FREUNDEN FÜR DIE AUFMERKSAMKEIT, DIE SIE DEM<br />
BURGBOTEN GEWIDMET HABEN UND AUCH ALU DEN<br />
JENIGEN, DIE DIE HERAUSGABE UNSERER VEREINSZEI<br />
TUNG ERMÖGLICHTEN! DIESER DANK GEBÜHRT VOR<br />
ALLEN DINGEN UNSEREN INSERENTEN, DIE AUCH, WIE<br />
EINE RUNDFRAGE ERGAB, WEITERHIN DEM BURGBOTEN<br />
DIE TREUE HALTEN.<br />
DIE MITGLIEDER — AKTIVE WIE INAKTIVE — SIND AUF<br />
GERUFEN, DURCH BEITRÄGE MUSIKALISCHER ODER<br />
GESELLSCHAFTLICHER VERANSTALTUNGEN, DEN BURG<br />
BOTEN WIE IN DER VERGANGENHEIT SO AUCH IN ZU<br />
KUNFT MITZUGESTALTEN!<br />
MIT HERZLICHEN GRÜSSEN
Pressenachlese zum Winterkonzert 1969<br />
Im Kölner Katholischen Kirchenblatt finden wir die folgende Kritik, die wir gern noch nachträglich<br />
im BB veröffentlichen:<br />
Winterkonzert des KMGV<br />
Freunde guter Chormusik kamen beim dies<br />
jährigen Winterkonzert des Kölner Männer-<br />
Gesang-Vereins nicht nur zu einem künstle<br />
rischen Genuß, sondern zu einem tiefgreifen<br />
den inneren Erlebnis. Die Auswahl der Werke<br />
war so getroffen, daß der Chor seine Lei<br />
stungsfähigkeit wieder einmal voll unter Be<br />
weis stellen konnte.<br />
<strong>Der</strong> Abend begann mit der Aufführung der<br />
„Rhapsodie für Altsolo, Männerchor und Or<br />
chester", op. 53 von Johannes Brahms. Das<br />
Werk, im Jahre 1868 nach einem Fragment<br />
zu Goethes „Harzreise im Winter" entstan<br />
den, versucht den Weg aufzuweisen, der aus<br />
der Dunkelheit ins Licht, aus der Hoffnungs<br />
losigkeit zum erlösenden Auferstehungsglau<br />
ben führt.<br />
Helga Schmidt, Alt, von den Städtischen Büh<br />
nen, brillierte im Solopart. Professor Her<br />
mannjosef Rübben verstand es, seinen Chor<br />
so sorgsam zu führen, daß der mächtige<br />
Klangkörper die Einzelstimme nicht üb' |<br />
deckte, sondern sie nur umhüllte.<br />
Gelegenheit, sein ganzes Volumen voll ein<br />
zusetzen, hatte der Chor dann später bei<br />
Cherubinis „Requiem" in d-Moll. Diese eigens<br />
für Männerchor geschriebene Totenmesse<br />
bildete zugleich Höhepunkt und Abschluß ei<br />
nes Chorkonzerts, für das sich das Publikum,<br />
unter dem man am ersten Abend auch Kar<br />
dinal Frings sah, mit anhaltendem Beifall be<br />
dankte. Und dieser Beifall galt allen Mitwir<br />
kenden: der Solistin, dem Philharmonischen<br />
Orchester Köln, insbesondere aber dem Chor<br />
und seinem Dirigenten, Professor Hermann<br />
josef Rübben.<br />
Terminkalender für den Monat Februar <strong>1970</strong><br />
Aufführung unseres diesjährigen Divertissementchens<br />
Sonntag<br />
1. Februar<br />
Sonntag<br />
1. Februar<br />
Mittwoch<br />
4. Februar<br />
Karnevaissamstag 7. Februar<br />
Karnevaissonntag 8. Fabruar<br />
Karnevaisdienstag 10. Februar<br />
15.00 Uhr geschi. Aufführung für den KMGV<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr geschi. Aufführung für den KMGV<br />
19.30 Uhr<br />
15.00 Uhr und 19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
Rosenmontag, 9. Februar Husaren-Männerbaii<br />
Donnerstag, 12. Februar Chorprobe Woikenburg<br />
Donnerstag, 19. Februar Chorprobe Woikenburg<br />
Donnerstag, 26. Februar Chorprobe Woikenburg<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr
Die Nikolausfeier, und was sagt St. Nikolaus dazu?<br />
Als ich vor einiger Zeit bei alten Freunden<br />
eingeladen war, zeigte man mir ein Fotoaibum,<br />
wo auf aiten Biidern zu sehen war, was<br />
wir so in unserer Jugendzeit beim Sport und<br />
bei geseliigen Begebenheiten getrieben hat<br />
ten. Unter den vielen Bildern fand ich ein<br />
Foto, das mich stutzig machte. Es zeigte eine<br />
bunte Geseiischaft und mittendrin stand St.<br />
Nikolaus mit weißem Rauschebart. Zur nähe<br />
ren Erklärung war unter dem Bild vermerkt;<br />
II II w.<br />
Jahre ait war. Mit Genugtuung mußte ich fest<br />
steilen, daß ich damais schon sehr würdig<br />
ausgesehen habe. Ais ich dann zum Vergleich<br />
ein Bild aus jüngerer Zeit heranzog, wurde<br />
mir kiar, daß ich mich, was die Statur anbe<br />
traf, kaum - in den Jahren - verändert<br />
hatte. Sogar der Bart war auf beiden Biidern<br />
eben weiß. Aiso, war darauf meine einfache<br />
Folgerung, du bist zeitlos! Als ich dann aber<br />
andere Biider von mir betrachtete, wo ich<br />
schiank und rank in einem schmaien Einer<br />
auf den Wellen des Vater Rheins schaukelte,<br />
mußte ich beschämend gestehen, zeitlos ja,<br />
aber auch nur als Nikolaus.<br />
War da nicht die kieine Heiga auf dem Biid<br />
zu sehen? Welch niedliches Mädchen war sie<br />
doch gewesen und was ist sie heute für eine<br />
hübsche junge Dame geworden? Schaut sie<br />
jetzt auch noch so angstvoii und furchtsam<br />
zu dir auf, wenn du sie zum Tanze holst und<br />
dabei noch mit ihr fürtest, fragte ich mich.<br />
Ja, lieber Nikolaus, sagte ich zu mir, das hat<br />
schon nichts mehr mit dem heiligen Mann zu<br />
tun. Mein lieber Freund, du machst dem<br />
Christkindlein dort oben, wovon du immer<br />
so viel erzählst, wenig Ehre. Du fröhnst ja<br />
den irdischen Genüssen! Aber, höre ich mich<br />
zu meiner Entschuidigung sagen, das war<br />
bereits nach Feierabend und außerdem trug<br />
ich schon Zivii.<br />
Weiter fragte ich mich, was wohl aus den vie<br />
len Kindern geworden sein mag, in deren<br />
Phantasie ich immer noch ais Heiiiger Mann<br />
vom Himmei direkt über den Wolken zu ihnen<br />
komme? Reicht nicht die Skaia dieser 30jährigen<br />
Epoche vom damaiigen Jungvolk bis<br />
zu den fieutigen Tweens?, sagte ich mir.<br />
„Nikolausfeier Anno 1936". Wieviele alte und<br />
bekannte Gesichter fand ich auf diesem Bild.<br />
Ja - der Nikolaus — aber das bist du<br />
doch seiber, steilte ich erstaunt fest. Prüfend<br />
betrachtete ich mein Konterfei, das jetzt 33<br />
Wie dem auch sei. Die Zeit ist verronnen.<br />
Die Weit hat sich gedreht, eines aber ist ge<br />
blieben, der kindliche Giaube und die Ehr<br />
furcht der Kieinen vor dem Heiligen Mann.<br />
Das zu erfassen, ist nicht nur für die Kinder<br />
und für die Erwachsenen, sondern auch für<br />
den Heiligen Mann immer wieder ein Erleb<br />
nis.<br />
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9<br />
Konzertreise nach Paris vom 2. bis 6. Mai <strong>1970</strong><br />
Das Rundschreiben unserer Parisreise ist inzwischen an alle Mitglieder versandt worden. Wir<br />
können über das ausgezeichnete Reiseprogramm erfreut sein. Diese Fahrt dürfte ein unaus<br />
löschliches Erlebnis werden. <strong>Der</strong> BB wird heute und auch in den nächsten Ausgaben versu<br />
chen, durch Text- oder Bildbeiträge eine allmähliche Einstimmung auf Paris vorzubereiten.<br />
Heute veröffentlichen wir ein Bild der Kirche Saint-Eustache, in welcher wir am Sonntag, dem<br />
3. Mai 70, zum Abendgottesdienst verweilen.<br />
C s Kirche Saint-Eustache inmitten des Quartiers der ehemaligen großen Markthallen (Les Halo)<br />
wurde 1532—1637 nach den Plänen von Pierre Lemercier in gotischen Formen, aber mit<br />
reichem Renaissanceschmuck gebaut. Sie ist eine der bedeutendsten Pflegestätten kirchlicher<br />
Musik; hier wurde Rameau begraben, wurde die Totenfeier für Mozarts Mutter abgehalten, und<br />
Werke von Berlioz, Liszt und anderen erlebten hier ihre Erstaufführung.<br />
Wü<br />
„Was hat der Sänger bei einer Konzertreise alles mitzunehmen?"<br />
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus ...<br />
So muß wohl unser Sangeshruder Josef P er in g gedacht haben, als er der Redaktion des BB den<br />
folgenden Beitrag auf den Tisch legte. Dankbar drucken wir diese Zeilen ab und sind der Meinung,<br />
daß es ohne diese Hinweise wiederum zu den allgemeinen „Gepäckkalamitäten" käme. Unserem lie<br />
ben Josef Pering danken wir für die gezeigte Vor- und Fürsorge.<br />
Wü<br />
Wie herrlich ist das Reisen mit dem KÖLNER-<br />
MÄNNER-GESANG-VEREIN! So haben wir<br />
alten Sänger stets gedacht und uns immer<br />
wieder große Erlebnisse und ungezählte frohe<br />
Stunden ins Gedächtnis zurückgerufen. Die<br />
letzte, wenn auch kurze Sängerfahrt nach<br />
C enden in Westf. hat uns erneut bewiesen,<br />
le auf solchen Fahrten Zusammenhalt und<br />
Sängerfreundschaft gefördert werden ... !<br />
„Nun soll es bald wieder losgehen!" Große<br />
Pläne werden im Vorstand ausgearbeitet und<br />
ihre Verwirklichung vorbereitet. Jedoch, so<br />
wie der Vorstand im großen plant, so müssen<br />
wir im kleinen bedacht sein: Was nimmt man<br />
vor allem für eine Sängerreise mit? Wie oft<br />
kommt es vor, und man glaubt, an alles ge<br />
dacht zu haben und muß doch beim Anlegen<br />
der Konzertbekleidung das Fehlen einzelner,<br />
scheinbar unwesentlicher, aber für die Ver<br />
vollständigung der Konzertbekleidung uner<br />
setzlicher Teile feststellen. <strong>Der</strong> folgende<br />
kleine Bekleidungsplan möge dies verhin<br />
dern:<br />
Konzertbekleidung:<br />
Frackanzug mit weißem Seidentüchlein,<br />
Frackhemd,<br />
Frackhemdenknöpfe,<br />
Manschettenknöpfe,<br />
Kragenknöpfe,<br />
Kragen,<br />
weiße Binde,<br />
weiße Weste mit Knöpfen und Rücken<br />
schnalle,<br />
Unterwäsche,<br />
schwarze Strümpfe,<br />
schwarze (Lack) Schuhe,<br />
Hosenträger,<br />
weißes Taschentuch,<br />
großes Vereinsabzeichen,<br />
Mantel mit weißem oder silbergrauem Schal,<br />
(Taschentuch)<br />
Handschuhe,<br />
Hut.<br />
Das Wichtigste, die Vorsorge für die Konzert<br />
bekleidung, ist damit gesichert. Sollten meh<br />
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Wenn auch das, was zum Tages- bzw. Reise<br />
anzug gehört, nicht mehr aufgeführt zu wer<br />
den braucht, so sei doch noch einmal an das<br />
kleine Vereinsabzeichen, Armbanduhr, den<br />
Reisepaßpartout des KMGV, den Persoi^lausweis<br />
(bitte unbedingt nachprüfen, ob nf<br />
gültig!!!), die Brieftasche und Portemonnrai<br />
(mit genügend Inhalt), an Schreibpapier und<br />
Kuli, sowie an Briefmarken freundlichst er<br />
innert.<br />
Gewiß wird noch manches Gebrauchsteil in<br />
dieser Aufstellung fehlen, jedoch soll diese<br />
nur Richtlinie sein. Es empfiehlt sich, sie zu<br />
verwahren und ein unbeschriebenes Blatt zum<br />
Vermerken evtl. Nachträge anzuheften. So<br />
werden die Vorbereitungen bestimmt erleich<br />
tert, und jeder Sänger wird während der<br />
Reise gern und oft seiner Ehefrau oder treuen<br />
Helferin gedenken, die ihm die Reise leicht<br />
gemacht hat.<br />
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Sänger erfüllten ihren Wunsch<br />
Die Kölnische Rundschau berichtet am 30. 12. 69 unter der obigen Überschrift über den Besuch der<br />
Frau Margarete Weidenfeiler am 18. 12. 69 in der Wolkenburg, wo wir ihr Josef Schwartz „Von<br />
all' den tausend Klängen" zum Vortrag brachten:<br />
„Heute flattert uns ein Brief des Kölner Män<br />
ner-Gesang-Vereins ins Haus, den wir den<br />
Lesern nictit vorenthalten wollen, weil er ein<br />
so gutes Beispiel für Aufgeschlossenheit und<br />
Nächstenliebe in der Weihnachtszeit gibt. Und<br />
zwar handelt es sich um die Bitte von Frau<br />
\rgarete Weidenfeller aus der Bonner Stra-<br />
.^e 88, die den Text des Weihnachtsliedes<br />
„Von all den tausend Klängen. . suchte.<br />
Dieses Lied wurde, wie wir seinerzeit berich<br />
tet haben, von dem ehemaligen Dirigenten<br />
des Männer-Gesang-Vereins, Professor Josef<br />
Schwartz, komponiert. Wie uns der Männer-<br />
Gesang-Verein schreibt, lud Vizepräsident<br />
Horst Massau Frau Weidenfeller zur Probe<br />
am 18. Dezember in die Wolkenburg ein. Dort<br />
sangen die 180 Sänger, die zur letzten Probe<br />
vor Weihnachten erschienen waren, unter Lei<br />
tung von Professor H. J. Rübben das wenig<br />
bekannte Weihnachtslied. Ergriffen hörte Frau<br />
Weidenfeller und dankte mit den Worten:<br />
„Ich hätte nicht gedacht, daß Sie mir meinen<br />
Weihnachtswunsch auf so schöne Weise er<br />
füllen würden!" Auch wir danken, für diese<br />
großartige Idee!"<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Februar <strong>1970</strong><br />
5.2. <strong>50</strong> J Josef Schmitz, 5301 Walberberg,<br />
Im Kaiser 4, aktives Mitglied<br />
6.2. 83 J Se. Eminenz der Hochwürdigste<br />
Herr Joseph Kardinai Frings, Eh<br />
renmitglied<br />
17.2. 75 J Dr. Julius Vorster, Köln-Marien<br />
burg (51), Goethestraße 30, in<br />
aktives Mitglied<br />
19.2. 87 J Franz Paffendorf, Köln-1 Spieser<br />
gasse 8, inaktives Mitglied<br />
>2. 80 J Paul Kreiten, Köln-Ehrenfeld (30),<br />
Siemensstraße 35, aktives Mitglied<br />
21.2. 75 J Arnold Ziilikens, Köln-Worringen,<br />
Pilgramshof, inaktives Mitglied<br />
27.2. <strong>50</strong> J Gerhard Ciesiewicz, Köln-Neu-<br />
Ehrenfeld (30), Myliusstraße 11,<br />
aktives Mitglied<br />
29. 2. 86 J Generalleutnant Kurt Freiherr<br />
Reeder von Diersburg, Köln-Lindenthal<br />
(41), Landgrafenstraße 80,<br />
Ehrenmitglied<br />
Neuaufnahmen<br />
Es wurden aufgenommen:<br />
Am 1. 12. 1969 Herr Ferdinand Kraus, Fabri<br />
kant, 5 Köln-Merheim 91, Olpener Straße 387,<br />
Tel. 87 10 95 als inaktives Mitglied.<br />
Am 1. 1. <strong>1970</strong> Herr Rechtsanwalt Hans Fi<br />
scher, 5 Köln 1, Georgsplatz 8, Tel. 23 70 36<br />
als inaktives Mitglied.<br />
Am 1. 1. <strong>1970</strong> Herr Dr. Helmut Hammers,<br />
Augenarzt, 5 Köln-Kalk 91, Hauptstraße 194,<br />
Tel. 85 30 43 Praxis und 87 43 00 privat als<br />
inaktives Mitglied.<br />
Am 1. 1. <strong>1970</strong> Herr Heinrich Meling, 5 Köln 1,<br />
Wickrather Straße 9, Tel. 72 84 01 als aktives<br />
Mitglied.<br />
Verlobungen<br />
Am 3. Januar <strong>1970</strong> verlobte sich die Tochter<br />
Claudia unseres Vorstandmitgliedes Joh. Lan<br />
genberg mit Herrn Hans-Günter Michels und<br />
am 26. Dezember 1969 unser aktiver Sänger<br />
Gerd Kurt Schwieren (I. Baß) mit Fräulein<br />
Marianne Hüser.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> gratuliert den Verlobten recht<br />
herzlich!<br />
Todesfall<br />
Am 21. 12. 1969 verstarb in Freiburg i. Br.<br />
unser verehrtes aktives Mitglied Herr Opern<br />
sänger i. R. Eugen Winterschladen. Er wurde<br />
am 29. 12. 1969 auf dem Friedhof Melaten<br />
beigesetzt. <strong>Der</strong> KMGV ehrte dieses verdiente<br />
Mitglied durch die Niederlegung eines Kran<br />
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Herr Herbert Gerlich, akt. Mitgl. nach 5 Köln 1,<br />
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Herr Rechtsanwalt Fritz Hoemann, nach 5251<br />
Linde, Wilheim-Mülier-Str. 5, Ruf Lindiar 1854<br />
Herr Hans Pippon, akt. Mitgl. nach 5 Köln-<br />
Ehrenfeld 30, Schirmerstraße 5 und<br />
Herr Kiaus Seidel, akt. Mitgl. nach 5 Köln 1,<br />
Filzengraben 11/13.<br />
Nachruf für Herrn<br />
Willy Ritter<br />
Mit dem Verstorbenen ist eines der treuesten und verdienstvoiisten Mitglieder<br />
von uns gegangen. Vierzig Jahre sind es am 22. 11. 69 gewesen, daß er dem<br />
KMGV angehörte, und nicht vieie sind in ihm so bekannt geworden wie er. Er<br />
zählte mit seiner gepfiegten Stimme nicht nur zu den Besten des II. Tenor,<br />
sondern unvergeßlich ist auch die Roile, die er als „Zillchen" in der Cäcilia<br />
Wolkenburg darstellte. Ebenso unvergessen sind seine Lieder zur Laute, die<br />
er bei ungezählten Anlässen im Verein zu Hause und auf Reisen vortragen<br />
mußte. Musik und Gesang waren ihm stets iiebe Gefährten im Leben. Ein<br />
lieber Gefährte aber war auch er selbst als ein Mensch mit angenehmem und<br />
lauterem Wesen. So erwarb er sich viele Freunde im KMGV, in der Cäcilia<br />
Wolkenburg und in der Gruppe 20, der er vieie Jahre ais Baas vorstand. Alle,<br />
die ihn gekannt und geschätzt haben, werden ihn nicht vergessen.
17<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund teilt mit:<br />
Die Symbolische Verleihung <strong>1970</strong> der<br />
Zeiter-Piakette,<br />
der staatlichen Auszeichnung für Chöre, die<br />
hundert Jahre und länger Kulturarbeit ge<br />
leistet haben, findet voraussichtlich im Monat<br />
März in Würzburg statt. Die Zelter-Plakette,<br />
die 1956 von dem damaligen Bundespräsiden<br />
ten Prof. Heuss wieder ins Leben gerufen<br />
pe, wird alljährlich in einem Festakt an<br />
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Demonstration des guten<br />
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Anregungen für die eigene Helmge-<br />
5 Köln-Braunsfeld, Melatengürtel/Scheidtwellerstr.
Das nächste Bergische Chorfest auf<br />
Schloß Burg<br />
ist für <strong>1970</strong> vorgesehen. Eine Tagung der<br />
Vertreter der Bergischen Chöre in Burg (Wup<br />
per) faßte entsprechende Beschlüsse. Dabei<br />
wurde besonders die Frage der Beteiligung<br />
der Jugend diskutiert, die mehr als bisher zur<br />
Mitwirkung herangezogen werden soll.<br />
Gegen unsolide Werbungsmethoden für den<br />
Chorgesang<br />
wendet sich der Komponist Hajo Kelling in<br />
der Zeitschrift „Lied und Chor". In einer saty<br />
rischen Abhandlung prangert er die Unsitte<br />
Y mit Namen und Titeln von Veranstaltun<br />
gen auf einer unseriösen Grundlage den „Er<br />
folg" zu erzwingen. Er wendet sich dabei<br />
insbesondere gegen die Bezeichnungen von<br />
Chören, die dem Kulturprogramm des DSB<br />
und seinen Aufgaben widersprechen.<br />
Den Titel „Chordirektor — ADC"<br />
verleiht neuerdings die Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Chorverbände (ADC), in der alle<br />
deutschen überregionalen Chorverbände or<br />
ganisiert sind, an Chorleiter, die einen Be<br />
fähigungsnachweis als Dirigent von Chören<br />
erbringen. Die ersten Ernennungen wurden<br />
jüngst in der Zeitschrift „Lied und Chor" be<br />
kanntgegeben.<br />
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritlussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 443610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94/7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelselte: Glahe Werbung Köln<br />
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„KÖBES DE COLOGNE" En Jacques-Offenbach Storri<br />
Das war unser Divertissementchen <strong>1970</strong>! Diese Huldigung an Jacques Offenbach — er war Ehren<br />
mitglied des KMGV — ist vortrefflich gelungen.<br />
Schon während der Vorbereitungen und Proben nahm die Presse Notiz von den kommenden Er<br />
eignissen. So schreibt z. B. die Kölnische Rundschau am 19. Januar:<br />
Optiker spielt den Offenbach<br />
Divertissementchen mit .Orpheus'<br />
von Georg Bönisch<br />
Den ersten Beifail erhieit das Divertissement<br />
chen „Köbes de Gologne" schon, bevor sich<br />
der Vorhang zur ersten Vorsteiiung hob. Eige<br />
ne Mitspieier appiaudierten einer gekonnten<br />
Arie, die Aibert Krautz in der Roiie des köinischen<br />
Konditors Franz Stoilwerck bei der<br />
Hauptprobe in den ieeren Opernsaai schmet<br />
terte.<br />
Die „Cacilia Woikenburg", Bühnenspielgemeinschaft<br />
im Köiner Männer-Gesang-Verein,<br />
bringt als Uraufführung am 25. Januar „En<br />
Jacques-Offenbach-Storri" als heitere derb<br />
deftige Huidigung an den weitberühmten Kom<br />
ponisten, der 1819 in Köln geboren wurde<br />
und 1880 in Paris starb.<br />
Franz Stoliwerck, Brustkaramelienfabrikant<br />
und nicht zuletzt Theaterbesitzer, holt im<br />
Jahre 1860 „Köbes" Offenbach an den Rhein,<br />
um dessen „Orpheus in der Unterweit" in<br />
seinem Theater an der Schildergasse aufzu<br />
führen. Durch das Intrigenspiel von Stolienwercks<br />
Frau Gertrud (Rudolf Wingenfeid) und<br />
seines Fakturisten Knühsei (Walter Schmitt)<br />
platzt die Vorsteiiung und wird zu einem<br />
Skandal.<br />
Das geseiischaftliche „Establishment" der Köl<br />
ner High-Society verflucht den „Kompositeur",<br />
dargestellt von Gustav Funcke, der jetzt <strong>50</strong><br />
Jahre zur „Cäciiia Wolkenburg" gehört. Die<br />
zweite Aufführung jedoch wird ein Riesen<br />
erfolg, nicht nur für Köbes Offenbach, sondern<br />
auch für den Brustkarameilenfabrikanten, der<br />
am Rand des Ruins gestanden hatte.<br />
Glänzend die Musik zu dem dreiteiligen Diver<br />
tissementchen von Kapeilmeister Christoph<br />
Klöver, der geschickt und übergangslos klas<br />
sische Musik von Offenbach mit rheinischen<br />
Karnevaisschiagern vermischt, Operettenmu<br />
sik in Arien „verpackt", „Liili Marieen" an<br />
klingen oder den Bonbonkocher Fröhlich<br />
(Horst Massau) zu dem weitberühmten „Wenn<br />
ich einmal reich wär" aus dem Musical<br />
Anatevka singen läßt.<br />
Klaus Röhr schuf dieses Opus um den Theaterskandai<br />
von 1860. Und er entlarvt end<br />
gültig den „verruchten" Täter von damals, der<br />
durch Ciaqueure den „Orpheus" sprengte.<br />
Hundertmai standen die Sänger auf der Büh<br />
ne, es war ein Supererfoig, auch wenn eine<br />
maßgebende Gazette 1861 polemisierte: „<strong>Der</strong><br />
Dauererfolg des .Orpheus in der Unterwelt'<br />
ist der Sieg des Karnevaisgeschmacks über<br />
die Bestrebungen für dramatische Kunst."<br />
Am 25. Januar <strong>1970</strong>, elf Jahrzehnte nach dem<br />
Ureriebnis, beginnt die Serie von zehn Diver<br />
tissementchen-Aufführungen im Opernhaus.<br />
Karten werden genug vorhanden sein. Nach<br />
Terminkalender für den Monat März <strong>1970</strong><br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
5. März Chorprobe Wolkenburg<br />
12. März Chorprobe Wolkenburg<br />
19. März Chorprobe Wolkenburg<br />
26. März Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr
Unstimmigkeiten in den ietzten Jahren dachte<br />
man sich einen anderen Verteilerschlüssel<br />
Und dann kam die Premiere am 25. Januar<br />
<strong>1970</strong>. Das Große Haus war ausverkauft und<br />
man erkannte das sachverständige Premierenpubllkum<br />
auf einen Blick. Als die ersten<br />
Takte der Ouvertüre erklangen — wiederum<br />
ein wundervolles Gemisch klassischer Musik,<br />
gewürzt mit Operettenmelodien, Hits, Schla<br />
gern, alter und neuer Karnevalslieder usw.<br />
usw. — konnte das Schmunzeln und still-inslch-gekehrte<br />
Lächeln trotz des Halbdunkels<br />
im Zuschauerraum ohne Schwierigkeiten fest<br />
gestellt werden.<br />
Gastspiel CACILIA WOLKENBURG<br />
(Bühnensplelgemeinschaft Im Kölner Männer-Gesang-Verein) Gegründet 1874<br />
En Jacques-Offenbach-Storri<br />
Köbes de Cologne<br />
Divertissementchen in drei Akten von Klaus Rohr • Musik von Christoph Klöver<br />
Dieses Divertissementchen ist eine Huldigung für Jacques Offenbach<br />
— Ehrenmitglied des Kölner Männer-Gesang-Vereins —<br />
Geboren 1819 in Köln gestorben 1880 in Paris<br />
inszenierung<br />
Muslkaiische Leitung<br />
Bühnenbild<br />
Tänze<br />
Jacques Offenbach, Kompositeur<br />
Franz Stollwerck, Fabrikant<br />
Gertrud seine Frau<br />
Sofie ihre Tochter<br />
Ferdinand Fröhlich, Bonbonkocher<br />
Pitter j<br />
Hein ><br />
seine Freunde<br />
Drickes )<br />
August Knühsel, Fakturist<br />
Astrachan Flöck, Kommissionär<br />
Trina, Dienstmädchen<br />
Lambert Vierkant, Logenschließer<br />
Fridolin Spiekes, Laternenanzünder<br />
Gehelmrat Knirsch<br />
Mathilde, seine Frau<br />
Kommerzienrat Beugel<br />
Auguste, seine Frau<br />
Präsident Stockwerck<br />
Viktoria, seine Frau<br />
Professor Langstieg<br />
Thusnelda, seine Frau<br />
Gudula Kall 1<br />
Franziska Döppen > Bürgerinnen<br />
Lieschen Husch J<br />
Egon Kniff \ ^ u, ■ .<br />
Alwin<br />
- -<br />
Kneift /<br />
^ Geheimpolizisten<br />
Biila<br />
Anna<br />
Mariechen<br />
Röschen<br />
Stina<br />
Nettchen<br />
Kiärchen<br />
G retchen<br />
Arbelterinnen<br />
bei Stollwerck<br />
Klaus Rohr<br />
Christoph Klöver<br />
Erich Metzoldt<br />
Peter Schnitzler<br />
Gustav Funcke<br />
Albert Kreutz<br />
Rudolf Wingenfeld<br />
Wilhelm Schmidt<br />
Horst Massau<br />
Josef Mies<br />
Hein Meling<br />
Hans PIppon<br />
Walter Schmitt<br />
Michael Goeb<br />
Friedhelm Kreutzkamp<br />
Eduard Plum<br />
Hans-Georg Spohr<br />
Philipp Syre<br />
Hans Heukeshoven<br />
Hans Gronendahl<br />
Peter Caspers<br />
Willi Senden<br />
Ludwig Weber<br />
Hans Fischer<br />
Hans Schorsch<br />
Karl Schmitt<br />
Josef Lessenich<br />
Georg Wingenfeld<br />
Gerhard Cleslewicz<br />
Ludwig Schneider<br />
Günter Roggendorf<br />
Joachim Klausmann<br />
Horst-Peter Vogel<br />
Rüdiger Klaas<br />
Karl Wilhelm Barthel<br />
Helmut Villers<br />
Wolfgang Fischenich<br />
Hans-Josef Breudei
25<br />
Ballett<br />
Regieassistenz<br />
Inspektion<br />
Souffleur<br />
Masken<br />
Kostümgestaltung<br />
Technische Gesamtleitung<br />
Tontechnik<br />
Beleuchtung<br />
Erwin Gehring, Manfred Krewinkel,<br />
Helmut Löffel, Günther Poch,<br />
Rolf Schwärtzel, Reinhard Siep,<br />
Wolfgang Siep, Karl-Ludwig Simonis,<br />
Hans-Dieter Vosen<br />
Klaus Rohr junior<br />
Horst Pütz<br />
Alois Pütz<br />
Willy Weber, Karlheinz Strohm<br />
Hannelore Thüren<br />
Gertrud Reymann, Cornelius Breuer<br />
Helmut Grosser<br />
Hans Joachim Michaletz<br />
Kurt Winter<br />
Es spielt das Orchester der Cäcilia Wolkenburg<br />
Das Bühnenbild im ersten Akt (Vestibül im Stollwerck-Vaudille-Theater in der<br />
Schildergasse) Ist eine Stiftung der Gebrüder Stollwerck AG, Köln.<br />
Aus diesem weitgespannten Bogen der Mit<br />
wirkenden, die aber auch alle an dem Gelin<br />
gen der Premiere ihren Anteil hatten, muß man<br />
doch einige herausgreifen, auf deren Schul<br />
tern die Hauptlast des Geschehens lag.<br />
Zunächst der Librettist und Regisseur Klaus<br />
Rohr. Stimmt meine Feststellung, lieber Klaus<br />
Rohr, daß dies Dein bestes Musenkind war,<br />
ohne die früheren auch nur etwas zurückzu<br />
setzen?<br />
Und lieber Christoph Klöver, warst Du in die<br />
sem Jahr besonders von der Muse geküßt,<br />
als Du Deine Melodien „schriebst"?<br />
Vollendet wurden die Anstrengungen durch<br />
„unseren" Bühnenbildner Erich Metzoldt und<br />
Choreographen Peter Schnitzler. Es war schon<br />
ein meisterliches „Teamwork".<br />
Erstaunlich, was der Jubilar des Abends —<br />
Gustav Funcke spielt nun schon seit <strong>50</strong> Jah<br />
ren „seine" Rollen in den Divertissement<br />
chen — uns als „Köbes de Cologne" bot:<br />
Eine ausgereifte, klug verhaltene, sehr an<br />
sprechende Charakterrolle. Oder Albert Krautz<br />
als Kamellefabrikant Franz Stollwerck. Frem<br />
den Besuchern der Aufführung ist schwerlich<br />
klar zu machen, daß sein Gesang wie auch<br />
die Arien und Lieder von Wilhelm Schmidt<br />
(als Stollwerckstochter Sofie) und Horst<br />
Massau (als Bonbonkocher Ferdinand), Wal<br />
ter Schmidt (als Fakturist Knühsel) von Laien<br />
dargeboten wurden, so gekonnt klang es von<br />
der Bühne. Hat man je eine solch gekonnte<br />
„Koloraturarie" aus einem Männermunde ge<br />
hört? (Wilh. Schmidt)!! Wenn hier noch eine<br />
Rolle herausgegriffen wird, dann muß es die<br />
des Astrachan Flöck sein. Lieber Michel Göb,<br />
das war wiederum eine Meisterleistung. <strong>Der</strong><br />
Rezensent will nur noch voll Lob des Ballets<br />
und des Chores gedenken, deren Leistungen<br />
sich in diesem Jahr wiederum steigerten, dann<br />
soll die Presse zu Wort kommen. Hier zu<br />
nächst die Kölnische Rundschau:<br />
Applausstürme für Männerballett<br />
„vum Zillche"<br />
Divertissementchen der „Cäcilia Wolkenburg"<br />
brachte als Premiere im Opernhaus den<br />
„Köbes de Cologne"<br />
Premiere hatte das neue Divertissementchen<br />
der „Cäcilia Wolkenburg" im Opernhaus. Das<br />
Stück zum Offenbachgedenkjahr trägt den<br />
Titel „Köbes de Cologne". Es wurde ein<br />
prächtiger Erfolg der traditionsreichen Spiel<br />
gemeinschaft des Kölner Männer-Gesang-<br />
Vereins.<br />
Bei der „Jacques-Offenbach-Storri" geht es<br />
um ein historisches Ereignis, das 110 Jahre<br />
zurückliegt. Die Gala-Premiere von Offenbachs<br />
„Orpheus in der Unterwelt" im Vaudeville-<br />
Theater des kölschen Brustkaramellenfabri<br />
kanten und Theatermäzens Franz Stollwerck<br />
sollte durch gekaufte CIaqueure „hochgehen".<br />
Dazu gibt es eine Menge familiärer Intrigen,<br />
die das Divertissementchen tragen sollen, so<br />
zwischen dem Theaterbesitzer aus Leiden<br />
schaft, Franz Stollwerck (gesanglich ausge<br />
zeichnet Albert Krautz), und seiner spitzmün<br />
digen Frau Gertrud (Rudolf Wingenfeld), de<br />
ren höchste Lebensfreude das Geld bedeutet.<br />
Stollwerck, dem man den kunstgenießenden<br />
Theaterbesitzer nicht so recht abnehmen will,
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wandelt lieber am Rande des Ruins, als auf<br />
seine autoritäre Frau zu hören. Da kämpft der<br />
wackere Bonbonkocher Ferdinand Fröhlich<br />
(Horst Massau) gegen seinen Nebenbuhler<br />
Knühsel (Walter Schmitt), Fakturist und aus<br />
erkorener Liebling der Stollwerckschen. Beide<br />
freien um des Karamellenfabrikanten aller<br />
liebstes Töchterlein, die holde Sophie (Wil<br />
helm Schmidt). Ein kölscher Familienklüngel,<br />
nur kurz unterbrochen durch die wehmütige<br />
Szene, als Jacques Offenbach, der französi<br />
sche Komponistenstar aus Köln, traurig am<br />
Rheinufer steht und sein kölsches Publikum<br />
nicht mehr verstehen will.<br />
Etwas zu wenig Aktion steckt vielleicht in die<br />
sem Divertissementchen „Köbes de Cologne",<br />
geschrieben und In Szene gesetzt von Klaus<br />
Rohr. Entschädigung bieten ausreichend ge<br />
konnte Seitensticheleien („keine Angst, Köln<br />
wird nicht schwarz") oder gegenwartsbezoge<br />
ne Verhohnepipelungen, als sich zum Beispiel<br />
ein Geheimpolizist Gedanken um die Umstruk<br />
turierung der Menschheit macht. Überragend<br />
die Musik (Christoph Klöver), nicht nur in den<br />
klassischen Partien, sondern auch in der Ge<br />
schmeidigkeit und Wendigkeit, mit der die<br />
schnellen und übergangslosen Wechsel vom<br />
Ernst zur Parodie, vom Gehaltvollen zum Karnevalshlt<br />
meisterlich vollzogen wurden.<br />
Absoluter Stimmungshöhepunkt und minuten<br />
lang beklatscht war wieder das traditions<br />
reiche Männerballett „vum Zlllche", die kapri<br />
ziös-komische Szene des Divertissementchens<br />
(Choreographie Peter Schnitzler). Umwerfende<br />
Parodien auf die modernsten Tanzformen der<br />
Go-Go-Glrls, die die tanzenden männlichen<br />
Balletteusen gekonnt varlleren. Nach Musical<br />
melodien hüpfen sie In scheinbar zusammen<br />
hangloser Aufstellung, „Hair" wird mit der<br />
(falschen) Melodie von Karel Gotts „Lady<br />
Carneval" unter psychedelischem Flackerlicht<br />
verulkt. Die Ballettratten vum Zlllche waren<br />
die größten.<br />
Und dann der Kölner Stadtanzeiger:<br />
Eine Huldigung für den Köbes Offenbach<br />
Viel Spaß beim Divertissementchen im Cpernhaus<br />
— Zündende Musik<br />
Cffenbachs 1<strong>50</strong>. Geburtstag ist zwar schon<br />
vorüber, aber es Ist nie zu spät, unseren<br />
„Köbes" (so nannte Jacques sich ja selbst,<br />
wenn er von seiner Wafilheimat Paris Ver<br />
wandten und Freunden nach Kölle schrieb)<br />
am Cffenbachplatz — im Cpernhaus — zu<br />
feiern. Wer wäre mehr dazu privilegiert als die<br />
„Cacilia Wolkenburg", war er doch Ehrenmit<br />
glied des Kölner Männergesangvereins, und<br />
hatte er doch sein Abschiedskonzert mit Un<br />
terstützung dieser sangesfreudigen Kölner<br />
Bürger gegeben.<br />
Das Buch von Klaus Rohr, „Köbes de<br />
Cologne" („En Jacques-Cffenbach-Storrl) gibt<br />
ein glaubhaftes Porträt des Komponisten und<br />
ein farbenprächtiges Bild von Gölle anno da<br />
zumal. Die „Storri" von der zuerst ausgepfiffe<br />
nen Aufführung von „Crpheus in der Unter<br />
welt" Im ehemaligen Stollwerckschen Vaudevllle-Theater<br />
in der Schildergasse ist gut ge<br />
wählt, aber Ich hab' mich sehr über den spon<br />
tanen Applaus gewundert, als der Bonbon<br />
kocher Fröhlich (Horst Massau) sagte: „Et jit<br />
doch fiese Kölschel" Jeder Beifallspender muß<br />
dabei an Irgend jemand gedacht haben ...<br />
Gemixte Musik<br />
<strong>Der</strong> Clou dieser Divertissementchen liegt je<br />
desmal In der Partitur. Wie Christoph Klöver<br />
diesmal In Cuvertüren, Arien, Duetten und<br />
Chören Cffenbachs Musik mit Mozart, Schu<br />
bert, Wagner, Film- und Salonmusik und natür<br />
lich auch Karnevalsschlagern mixt, das Ist für<br />
den, der die Melodien heraushört und Sinn<br />
für Parodien hat, ein echter Chrenschmaus.<br />
Das Crchester der Cäcilla Wolkenburg bereitet<br />
ihn mit Hingabe zu.<br />
Erich Metzoldts Bühnenbilder sind herzerfreu<br />
end. Erst die Simultanbühne (links: eine<br />
Straße, rechts der Stollwerck-Salon mit einem<br />
Kaffeekränzchen strickender Damen; mein<br />
ausländischer Nachbar rief entzückt: „NIce<br />
girls" Ich mußte Ihn aufklären und sagte:<br />
„NIce boysl"), dann das prächtige Foyer des<br />
Stollwerck-Theaters und schließlich (nach dem<br />
Aufgehen des Vorhangs gleich beklatscht) das<br />
entzückende Rheinbild mit dem Dom von 1860.<br />
Wenn Köbes mit dem Müllemer Bötche „Cäci<br />
lla" angedampft kommt, dann geht einem<br />
das Herz auf. Ja, Regisseur Rohr hatte schon<br />
hübsche Einfälle, lediglich die Massenszenen<br />
hätten noch ein bißchen aufgelockert werden<br />
können. Und die zeitgemäßen Kostüme (Ger<br />
trud Reymann, Cornelius Breuer) waren eine<br />
Pracht.<br />
Dann die Talent-Entfaltung der Solisten auf<br />
der Bühne! Bleiben wir dabei, ein halbes Dut<br />
zend für etwa <strong>50</strong> zu nennen. Gustav Funcke<br />
gab von Köbes Offenbach ein glänzendes Pro<br />
fil. Er Ist der In seine Heimatstadt verspon<br />
nene und sich zumeist auch melancholisch<br />
gebende Komponist.
29<br />
Gesanglich der Favorit des Abends: Horst<br />
Massau als Bonbonkocher Ferdinand Fröhlich.<br />
Sein flottes Spiel und sein voller, wohlklin<br />
gender Bariton vereinigten sich zu einer im<br />
mer wieder mit Beifall bedachten Glanzlei<br />
stung. Tenorale Klänge (von „Bajazzo" bis<br />
Lehars „Maxim") kommen von Albert Krautz<br />
als Fabrikant Stollwerck. Auch für ihn rühren<br />
sich immer wieder die Hände. Und erst für<br />
Wilhelm Schmidt, der als liebliche Sofie Kolo<br />
raturen von sich gibt, die einfach phänomenal<br />
sind.<br />
Ein Original<br />
Köstlich Michael Goeb als Kommissionär<br />
Astrachan Flöck, der alle Augenblicke „nach<br />
denken", das heißt, einen Korn zu sich neh<br />
men muß. Als Dienstmädchen Irina (ein Origi<br />
nal!) trällert Friedhelm Kreutzkamp „Zwei<br />
dunkle Augen, zwei Eier im Glas" daher.<br />
Schließlich noch Hans-Georg Spohr als Later<br />
nenanzünder (hübsch sein kölsch Liedche) und<br />
Walter Schmitt als Fakturist, der für seine<br />
bach-Intrige mit einem blauen Auge davon<br />
kommt. Die Stollwerck-Arbeiterinnen als Turnvater-Jahn-Gruppe<br />
soll nicht übergangen wer<br />
den.<br />
Na, und dann das Ballett! So etwas wie Rhein<br />
töchter (im griechischen Stil zur „Schönen<br />
Helena" mit Siegfried und Vater Rhein). Wenn<br />
sie mit „Das ist die Liebe der Matrosen" hin<br />
aussegeln, ist das Dacapo natürlich fällig. Ihr<br />
„Hello Dolly"-Auftritt als Hippies ist brillant.<br />
Choreograph Peter Schnitzler hat sich was<br />
einfallen lassen. Dem berühmten Köbes hätte<br />
das ebenso'n Spaß gemacht wie dem beifalls<br />
freudigen Premierenpublikum."<br />
Nach der Premiere — während der Pause<br />
hatte schon ein Empfang der Ehrengäste im<br />
Foyer des Opernhauses stattgefunden — folgte<br />
in der Wolkenburg der traditionelle Premie<br />
ren-Kommers. Gustav Funcke als der Obmann<br />
der „Cäcilia" dankte allen Mitwirkenden aus<br />
vollem Herzen, er dankte auch für die Ehrung<br />
zu seinem <strong>50</strong>. Spieljahr noch auf der Bühne<br />
des Theaters. Ein besonderes Wort des Dan<br />
kes richtete er an Klaus Rohr, Christoph Klöver,<br />
Peter Schnitzler, Erich Metzoldt, den Ob<br />
mann des Orchesters Karl Rilling und Frau<br />
Rey, die ihm bei der geschäftlichen Vorberei<br />
tung der Aufführungen eine tatkräftige Hilfe<br />
war. Dann sprach unser Präsident, Dr. Max<br />
Adenauer seinen Dank und Anerkennung aus.<br />
Abschließend hielt OB Burauen seine ge<br />
wohnte „Manöverkritik" und meinte zum<br />
Schluß, daß dies seine beste Kritik sei, die er<br />
je dem „Cillchen" gewidmet habe. Besonders<br />
hatte ihm imponiert, daß das Ballet keinen<br />
Can-Can, sondern „die neue Zeit" tanzte.<br />
Wü<br />
Die kleinen Dinge von Rudolf Ehiert<br />
Am Ende des verflossenen Jahres ergriffen<br />
Präsident und Dirigent nach schönem Brauch<br />
die Gelegenheit, unserem Chor für Treue und<br />
Arbeitswille zu danken und unsere Erfolge<br />
in freundlicher Weise zu würdigen. Als von<br />
großen Leistungen die Rede war, dachten die<br />
Sänger alle sicher in erster Linie an das groß<br />
artige Winterkonzert, auf das stolz zu sein<br />
unser und unseres Dirigenten unbestreitbares<br />
Recht ist. Diese Winterkonzerte sind immer<br />
Abschluß einer intensiven Jahresarbeit und<br />
meist auch Höhepunkt unseres Auftretens<br />
in der Öffentlichkeit.<br />
Es ist z. B. auch viel über das Konzert in<br />
Menden gesprochen worden, damals im<br />
Herbst. Ob wohl jeder noch mit voller Befrie<br />
digung an diesen Auftritt zurückdenkt, an den<br />
für unsere Massen ungeeigneten Saal und<br />
die mancherlei leeren Plätze? Sogar der<br />
Nachmittag eines goldenen Herbstsonntags<br />
kann einen berühmten Chor necken. Ein vol<br />
les Lob aber den Veranstaltern, mehr konn<br />
ten die nicht tun.<br />
Hiervon und davon wird in der Rückschau<br />
noch gesprochen, nicht aber von den kleinen<br />
Dingen, die so am Rande mitlaufen.<br />
Eines dieser kleinen, scheinbar unbedeuten<br />
den Ereignisse war das Konzert am 4. 10. 69<br />
in Bocklemünd-Mengenich. <strong>Der</strong> dortige Männer<br />
gesangverein feierte sein SOjähriges Bestehen.<br />
Den musikalischen Höhepunkt der Festlich<br />
keiten bildete das Jubiläumskonzert, und das<br />
gestaltete eine Chorgruppe des K.M.G.V., die
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sich aus den Gruppen 4 und 6 und einigen<br />
namhaften Mitgliedern anderer Gruppen zu<br />
sammensetzte, insgesamt 38 Herren. Als So<br />
listen wirkten mit: Dina Pähl, Sopran; Horst<br />
Massau, Bariton und Ludwig Schneider,<br />
Sprecher. Die Leitung des Chores hatte Dr.<br />
Rudolf Becher, der sich seiner Aufgabe in<br />
meisterlicher Weise entledigte.<br />
Gleich bei unserer Ankunft schnupperten wir<br />
häusliche Atmosphäre. Ein paar Kasten Bier<br />
sorgten sofort für Stimmung und für Kontakt<br />
mit den Einheimischen. Große Mühe um un<br />
ser Auftreten hatte sich der Baas der Gruppe<br />
6, Paul Peters, gemacht. Er hielt auch die<br />
Festansprache. Dabei überbrachte er die<br />
Grüße und die Glückwünsche des K.M.G.V.<br />
und ehrte am Schluß die um den Jubilar ver<br />
dient gewordenen Männer. Es waren Worte<br />
eines Sängers der alten Schule, der sich ein<br />
ganzes Menschenleben hindurch mit dem<br />
deutschen Männerchorwesen „aufs innigste<br />
verbunden fühlt".<br />
Das Konzert brachte „Beliebte Werke der<br />
Romantik" und „Lieder der Völker". Es war<br />
eine wahre Freude, diese schönen Werke ei<br />
nem dankbaren und aufgeschlossenen Publi<br />
kum zu singen. <strong>Der</strong> große Erfolg zeigte sich<br />
auch darin, daß einige Besucher unseres Win<br />
terkonzerts aus Bocklemünd-Mengenich ka<br />
men — nicht im Schlepp unseres lieben Drago!<br />
Nach dem Konzert trafen sich die Mitglieder<br />
des Vereins und des Kirchenchors zu einem<br />
gemütlichen Beisammensein mit uns im Ge<br />
meindesaal. Da gab's Faßkölsch, belegte<br />
Brötchen, „Erzählungen" von Michel Goeb,<br />
dem „krummen Lanke" und Freund Huller<br />
und eine Reihe Liedvorträge. Mehr braucht's<br />
zur Charakterisierung der Stimmung nicht.<br />
Über dieses Konzert rückschauend noch zu<br />
berichten, wäre müßig, wenn sich damit nicht<br />
die Absicht verbände, zum neuen Jahr auf<br />
eine Anregung zurückzukommen, die Paul<br />
Peters an einem der Probeabende vorbrachte.<br />
Leider ging sein leidenschaftliches Werben —<br />
und das ist hier gemeint — um Konzerveran<br />
staltungen in kleineren Orten, eben mit Grup<br />
pen von 40—60 Sängern, im Gelächter der<br />
lieben Sangesbrüder unter, das er aus Ver<br />
sehen mit seinem „Liederbruder" selbst aus<br />
gelöst hatte. Das war schade: <strong>Der</strong> Gedanke<br />
ging in Heiterkeit unter. Greifen wir ihn ruhig<br />
noch einmal auf!<br />
Natürlich bleibt unsere Hauptaufgabe das<br />
große Konzert. Sollen wir aber nur bei einem<br />
geschulten Publikum in festlichem Saale mit<br />
unserer Kunst um Anerkennung werben oder<br />
sind uns auch Pionieraufgaben gestellt? Sol<br />
len wir nur unsere Bastion gegen anders<br />
geartete Interessen verteidigen, oder sollen<br />
wir auch Neuland gewinnen? Läßt sich wirk<br />
lich das eine mit dem anderen nicht verein<br />
baren? Paul Peters lehnt sich mit seinem<br />
Gedanken bestimmt nicht an Udo Jürgens an,<br />
der monatelang durch die Provinz reist, um<br />
den ewig abseits Stehenden seine Kunst zu<br />
schenken (schenken nicht wörtlich nehmen!).<br />
Diese kleinen Ereignisse am Rande sind in<br />
ihrer Wirkung oft viel bedeutender als ihr<br />
bescheidener Platz es ahnen läßt. Nach dem<br />
Konzert in Bocklemünd erklärten uns einige<br />
Musikfreunde, sie hätten es recht genossen,<br />
auch wenn einiges ein wenig schwer ge<br />
wesen sei. Viel „klügere" Leute als wir hätten<br />
das Konzert als antiquiert abgetan.<br />
An eine systematische Breitenarbeit hat Paul<br />
Peters weiß Gott nicht gedacht, aber sich<br />
bietende Möglichkeiten sollten möglichst ge<br />
nutzt werden, ganz abgesehen davon, welche<br />
Hilfe wir den Leitern kleiner Chöre böten,<br />
wenn wir ihre Sänger zu größeren Aufgaben<br />
ermutigten. Und wir wären gewiß nicht die<br />
Erfinder solcher Praktiken. Sollten wir uns<br />
das Anliegen, für das ein erfahrener Sänger<br />
so viel Mut aufbrachte, nicht einmal durch den<br />
Kopf gehen lassen?<br />
Zusätzliche Belastung? Unser Repertoire ist<br />
inzwischen so reichhaltig, daß wir ohne viel<br />
Mühe ein wertvolles Programm bieten kön<br />
nen, wie die Erfahrung lehrt. Ein Viertelstünd<br />
chen nach der Hauptprobe macht vielen Sän<br />
gern nichts aus, und Erfolg und Freude und<br />
Fröhlichkeit wiegen doch auch etwas;<br />
oder...?<br />
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6.'—<br />
Unsere Karnevalssitzung am 15. Januar <strong>1970</strong><br />
Die Karnevalssitzung des KMGV Ist schon<br />
Tradition geworden. Es war ein buntes, fröh<br />
lich gestimmtes Völkchen, daß sich Im großen<br />
Saal der Wolkenburg einfand, um ein paar<br />
Stunden abwechslungsreiches, fröhliches Trei<br />
ben zu erleben.<br />
<strong>Der</strong> Aufzug des Elferrates - als Präsident<br />
wiederum Walter Hering — wurde unterstützt<br />
durch die rot-weiß befrackten Husarinnen. Und<br />
dann ging es Schlag auf Schlag:<br />
Karl Berbuer mit seinen Liedern „Köln am<br />
Rhing" und „das gewisse Etwas" sowie einem<br />
Potpourri früherer „Schöpfungen".<br />
Dann Kurt Stichnot als Schulljung, Franz Un<br />
rein als Schütze Bumm, Toni Geller als Führer<br />
der Blauen Partei, Die vier Schwadlappe<br />
(Hans Berger u.a.). Für ihre Parodie auf Hits,<br />
in echt kölscher Art, gab es hier die erste<br />
Rakete.<br />
Dann folgte H. J. Müller als „Verdötschter<br />
Heini". Seine Stimmenimitationen sind her<br />
vorragend. Er verstand es, Shmul Rodensky,<br />
Laie Andersen, Freddy Quinn, VIco Torrlanl,<br />
Zarah Leander, aber auch Willy Brandt täu<br />
schend nachzuahmen.<br />
Außergewöhnlich originell und witzig war der<br />
Vortrag von Schlauch und Schläuchelchen:<br />
„Urlaub em Campingwage".<br />
Nach der Pause eröffnete das Fanfarencorps<br />
der „Treuen Husaren" den zweiten Teil der<br />
Sitzung. Als Redner traten auf: Max Mauel<br />
als „Drügge Pitter" und die Drei Stümpcher<br />
als „Stimmenverdreher". Als Einlage folgte<br />
dann ein original „Stippeföttche" der beiden<br />
Prokuristen Stark und Pfeiler unseres Gastro<br />
nomen, der Kölner Gaststätten Service (G.<br />
Smercka).<br />
Nachdem nun noch Josef Brück als Spanien<br />
tourist und Kurt Lauterbach als „Schöner<br />
Mann vom Lande" Ihre Reden absolviert hat<br />
ten — Lauterbachs Reden sind nun mal un<br />
übertroffen, soviel Blödsinn gibt es nicht auf<br />
einmal. — konnte zu den rassigen Klängen<br />
der Kapelle Hardy von den Driesch noch<br />
etliche Stunden das Tanzbein geschwungen<br />
werden.<br />
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36<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat März <strong>1970</strong><br />
2. 3. 75 J Frau Käthe Breidenbach, Köln-<br />
Ehrenfeld, Iltisstraße 112, Witwen-<br />
Mitglied<br />
4. 3. 65 J KarMHeinz Sieber, Köln-Brauns<br />
feld, Christ.-Gau-Str. 37, aktives<br />
Mitglied<br />
4. 3. 65 J Willy Lauf, Weiden bei Köln,<br />
Aachener Straße 213, inaktives<br />
Mitglied<br />
10. 3. 55 J Arnold Unkelbach, Köln-Linden<br />
thal, Kinkelstraße 24, inaktives<br />
Mitglied<br />
12. 3. 80 J Hubert Caspers, Köln-Lindenthal,<br />
Kermeterstraße 19, aktives Mit<br />
glied<br />
12. 3. 81 J Frau Agnes Wirtz, Köln-Lindenthal.<br />
Zülpicher Str. 402, Witwen-<br />
Mitglied<br />
17. 3. 55 J Oberst Adolf Keppler, Lechenich,<br />
Drosselweg 65, inaktives Mitglied<br />
25. 3. 70 J Dr. Cornel Schmitz, Köln-Lindenthal,<br />
Werthmannstraße 30, aktives<br />
Mitglied<br />
26. 3. 65 J Senator E. h. Benno Wolff-Limper,<br />
Köln-Braunsfeld, Eilendorfer<br />
Straße 5, Inaktives Mitglied<br />
31. 3. 75 J Rektor i. R. Robert Enigk, Berg.-<br />
Gladbach, Refrather Weg 95, akti<br />
ves Mitglied<br />
31. 3. 60 J Dr. Hanswilli Boden, Köln-Mün<br />
gersdorf, Veit-Stoß-Straße 5, in<br />
aktives Mitglied<br />
Neuaufnahmen<br />
Rechtsanwalt Dr. Helmut Grave, 5 Köln 1,<br />
Schwalbengasse 4, Tel. 23 86 67 und 21 19 03<br />
als aktives Mitglied (I. Tenor).<br />
Frau Thea Vorster, 5 Köln-Müngersdorf, Tiberiusstraße<br />
12 als Inaktives Mitglied.<br />
Frau Aenne Ritter, 5 Köln-Ostheim, Rösrather<br />
Straße 7, Tel. 87 28 60 als Witwen-Mitglied.<br />
Todesfälle<br />
Am 12. Januar <strong>1970</strong> verstarb unser aktives<br />
Mitglied Dipl.-Kfm. Richard Jacobs. Richard<br />
Jacobs gehörte dem Verein seit 1912 an.<br />
Am 16. Januar <strong>1970</strong> verstarb unser inaktives<br />
Mitglied Herr Ludwig Goebels aus Ürdingen.<br />
<strong>Der</strong> KMGV brachte den Hinterbliebenen sein<br />
tiefstes Mitgefühl zum Ausdruck.<br />
Adressenänderungen<br />
Es sind verzogen: Herr Detlev Weisker nach<br />
<strong>50</strong>6 Bensberg-Refrath, Am Lichtor 5, Telefon<br />
6 56 03 und Herr Wilhelm Wüstenberg nach<br />
5 Köln-Klettenberg, Erpeler Straße 39, Tele<br />
fon 44 3610. Herr Hans-Werner Walther gibt<br />
seine neue Telefonnummer bekannt: 53 31 97.<br />
k<br />
f<br />
f<br />
}crk-, Kö-IiA/<br />
Mauritiussteinweg 85, Tel. 23 76 76<br />
Schnittblumen<br />
Topfpflanzen<br />
Einrichten von Blumenfenstern<br />
und Dekorationen
Am 5. Januar <strong>1970</strong> verstarb im Aiter von fast 65 Jahren unser aktives Mitglied<br />
HERR JOSEF WALLRAFF<br />
Nicht nur die Mitglieder des KMGV erschütterte diese Todesnachricht auf das<br />
heftigste, sondern ein großer Teil der Kölner Bevölkerung fühlte die tiefste<br />
Bestürzung. Er war ein Sänger, ausgerüstet mit einer schönen, warmen Bariton<br />
stimme, ein Gemüt voller Geist und Humor, ein Mensch, der nur Freunde hatte<br />
und Freude mit vollen Händen auszustreuen verstand. Diese Eigenschaften,<br />
gepaart mit einem Fundus schöngeistiger und humorvoller Literatur und ange<br />
borenem Mutterwitz ließen Ihn schon früh im gesellschaftlichen Leben seiner<br />
geliebten Vaterstadt Köln zu höchsten Ehren kommen. Im Karneval wie auch<br />
bei sonstigen großen Unterhaltungsveranstaltungen. Wo er mit vollen Händen<br />
seine Darbietungen gab, war ihm der Erfolg und die Zuneigung sicher. 33 Jahre<br />
gehörte Jupp Wallraff dem KMGV an, 33 Jahre lang stand er In den vordersten<br />
Reihen, Im Chor, aber auch bei der „Gäcilia Wolkenburg".<br />
Nun Ist seine Stimme für immer verklungen. Nur die Erinnerung bleibt uns an<br />
diesen großen Menschen. Wir verneigen uns tief und behalten Ihn Immer in<br />
unseren Herzen.
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39<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund gibt bekannt:<br />
Mit Modeerscheinungen im Chorgesang setzt<br />
sich In der Zeitschrift „Lied und Chor" ein<br />
Aufsatz auseinander, der feststellt, daß auch<br />
das Chorwesen von den Zeitströmungen stark<br />
berührt wird. <strong>Der</strong> Verfasser kommt zu dem<br />
Ergebnis, daß sehr sorgfältig zu prüfen sei,<br />
was über die Aufgabengebiete des Chores<br />
hinausgeht und deshalb abzulehnen sei. Es<br />
dürfe nicht dazu kommen, daß der Haupt<br />
zweck des Singens zur Nebensache werde.<br />
Das gelte insbesondere von dem Verhältnis<br />
zwischen Akustik und Optik, das beim Fern<br />
sehen eine so große Rolle spielt.<br />
Über die Arbeltsgemeinschaft Europäischer<br />
Chorverbände (AGEC) die 1955 in Straßburg<br />
gegründet wurde, berichtet in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" der Vorsitzende der AGEC<br />
Dr. Paul Pflugshaupt, Bern. Er stellt die bis<br />
herigen Leistungen der Organisation heraus,<br />
deren Mitglieder Sängerbünde der westlichen<br />
Länder sind und betont das lebhafte Inter<br />
esse, das die Bemühungen der AGEC bisher<br />
gefunden haben.<br />
Großes Pubiikumsinteresse für das Chorwesen<br />
stellt entgegen mancher pessimistischer Äuße<br />
rung die Zeitschrift „Lied und Chor" bei ver<br />
schiedenen Veranstaltungen fest. So wird von<br />
einem ausverkauften Haus bei Bundessingen<br />
des Fränkischen Sängerbundes in Nürnberg<br />
berichtet. <strong>Der</strong>gleichen bei einem Treffen des<br />
Bayerischen Sängerbundes in Ingolstadt und<br />
schließlich von den Chortagen in Walsum.<br />
Überall haben die Leistungen der Chöre star<br />
ke Anziehungskraft auf die Musikfreunde aus<br />
geübt.<br />
Bei der notwendigen Reform des Laienchorwesens<br />
spiele jene Gruppe eine große Rolle,<br />
, fodnb<br />
si® 1<br />
die sich nicht entscheiden könne., . jgn bU''<br />
schrittiichen oder reaktionären j_jed .<br />
digen solle, erklärt die Zeitschh'' ports®'^<br />
Chor". Sie gerade seien es, diede®^^<br />
. u oio<br />
i<br />
hinderten und lähmten, so daß ®'-p[itebformgedanken<br />
nicht durchsetzen jjg Oh®'®<br />
seien auch Sie schuld, daß sicl^<br />
forts®*^'^<br />
nicht mit zeitgenössischer LiteraW^<br />
lieber Art beschäftigten.<br />
, r seit®"®<br />
<strong>Der</strong> Titel „Chordirektor — ADC<br />
der Arbeitsgemeinschaft deutsch®<br />
bände (ADC) seit kurzem verlieh®'^^jjgn<br />
ide<br />
det bei den Chorleitern zuneh't'^'igitschh Z®t<br />
es<br />
klang. Die letzten AusgabenA AeX ^ R0lh®<br />
„Lied I und I I n O Chor" Kl " iveröffentlichen<br />
1-1 +11 Ö n *A/oC^ yy®"<br />
von Ernennungen, die in den ]ün9®<br />
von der ADC ausgesprochen wof®'®<br />
sin®*'<br />
iSS'"<br />
, zeit9'=':-steh<br />
Die Auseinandersetzung mit de"<br />
sehen Chorliteratur gehört zu d©®* ^ VV'i®<br />
d\e<br />
daf-<br />
Aufgaben eines jeden Chorieit®®^^t-ioi^ grde®_<br />
^e-<br />
Zeitschrift „Lied und Chor v. - p .<br />
P®<br />
gelegt hat, kann kein Chorleiter YpppS®"* insöniichen<br />
Prüfung der Neuerscfo®'<br />
freit werden. Er muß selbst erits<br />
\r\ea s© für zur<br />
Chor brauchbar sind und ob cf'®<br />
wieweit die neuen Werke spezi® VN/erK©<br />
Haltung des Chores passen.<br />
ts dr®'"<br />
<strong>Der</strong> „Tag des Liedes", , ,..ci der seit<br />
SV«'"-<br />
ßig Jahren am letzten Sonntag ' \ W®<br />
sem Jahr am 31. Mai) veranstal \n<br />
- n<br />
pläU®"<br />
wie immer im Zeichen des dei-»<br />
liedes. An diesem Tag werden<br />
Stadt und Land auf Straßen<br />
Volkslieder singen als Beitrag<br />
des Volksliedes.<br />
:ur<br />
,nbur9<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiusstsinweg 59 «H^^^ ^0.<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpeierst ■ '<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 9294/7 56 19 und 92 94 / 755 4^^<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />
Oberweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaff m.b.H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 11051 ^<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Unsere Konten:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120<br />
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^AtlTÖriA^
Mitteilungs^^t<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
<strong>Jahrgang</strong> <strong>50</strong><br />
März <strong>1970</strong>
Divertissementchen <strong>1970</strong><br />
In der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln finden wir die nachfolgende Rezension über das<br />
Divertissementchen <strong>1970</strong>. <strong>Der</strong> Originalität wegen wollen wir diesen kölschen Pressebericht unseren<br />
Mitgliedern und Freunden nicht vorenthalten.<br />
Die Red.<br />
„KÖBES DE COLOGNE" En Jacques-Offenbach Storri<br />
Et muß besondersch angemerk wäde, dat<br />
„Cäcilia Wolkenburg", Spielgemeinschaft em<br />
^ Mner Männer-Gesang-Verein, et Zillche, däm<br />
\ .istige Ehrenmitglied Jacques Offenbach met<br />
däm disjöhrige Divertissementchen e neu Lor<br />
beerblatt en singe Ruhmeskranz gebungen<br />
hät. Suzesagen als Gebootsdagsgeschenk zom<br />
Hundertfuffzigjöhrige. Offenbach eß 1819 zo<br />
Köllen om Kreschmaat gebore, hät lang en<br />
Paris gelääv un eß do 1880 gestorve. Üvver<br />
sing Musik, sing Kuns, bruche mer he nix zo<br />
sage, sin doch sing Melodie en aller Welt<br />
bekannt und berühmp.<br />
Oberspielleiter Klaus Rohr, Autor vun bal<br />
enem Dotzend Divertissementcher, hät dismol<br />
met der Uuswahl vum Stoff en besonders<br />
glöckliche Hand gehatt. Wann och dat ahle<br />
Köllen allerlei an historische Underiage un<br />
Rahme herrgitt, su wellen die doch eesch gefunge,<br />
avgerund un geformb sin. Hä hät<br />
Wetz, Humor un nit zoietz die amesante Handiung<br />
erenngebraht, die, avgesinn vun der Mu<br />
sik, eesch en Divertissementchen usmäht. Dä<br />
prächtige Rahme fung sich intressanterwies<br />
em Zosammentreffe vum kölsche Köbes Offen<br />
bach met däm Här Kunditter un Bonbonfabri<br />
kant Franz Stollwerck, dä noh Klaus Rohr die<br />
kölsche Premiere vum „Orpheus in der Unter<br />
welt" Anno 1860 en singem Vaudeville-Thiater,<br />
Scheidergaß Nr. 47 bis 49 opföhre leet.<br />
Dat Thiater log ungefähr der Herzogstroß gägenüvver<br />
op St. Agatha an, also nit do, wo<br />
später et Colosseum, Millowitsch-Thiater (Nr.<br />
99—101), un och nit, wo et Apollo-Thiater (Nr.<br />
34) gewäs wor.<br />
Kaffeklatsch bei Stollwercks. <strong>Der</strong> Frau Stoilwerck<br />
pass et nit, dat ehre Franz su vii Geld<br />
en singem Vaudeville-Thiater envesteet un<br />
sogar der Offenbach uus Paris kumme lief, för<br />
singen Orpheus zo tirigeere. Intrige, Kiüngel !<br />
<strong>Der</strong> Orpheus weed usgefleut un fiüg op. Em<br />
Vestibül vum Stollwerck-Thiater gerode die<br />
Offenbach-Fründe met der „Opposition" en de<br />
schönste Kamisölerei. Offenbach selver eß<br />
dudunglöcklich. Nit winniger sing Fründe un<br />
eesch rääch der Här Stollwerck. Wat eß nor<br />
^■""erminkalender für den Monat April <strong>1970</strong><br />
Donnerstag, 2. April Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, 9. April Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, 16. April Chorprobe Wolkenburg<br />
Samstag, 18. April Konzert In Grevenbroich<br />
Abfahrtzelt wird noch bekanntgegeben.<br />
Donnerstag, 23. April Chorprobe Wolkenburg<br />
Sonntag, 26. April Generalprobe In der Wolkenburg mit Orchester<br />
Dienstag, 28. April<br />
Termlnhlnwejs für Mal <strong>1970</strong>:<br />
Konzert Im Gürzenich.<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
10.30 Uhr<br />
2.-6. Mal <strong>1970</strong> Konzertreise nach Paris.
44<br />
los? Wie kunnt dat passeere? Wann die<br />
zweite Vorstellung och geletsch weed, wat<br />
dann? Seivsverständlich kütt et nit dozo. Dä<br />
Hanak verröt sich, un der Orpheus kann och<br />
en Kölle Triumpfe feere. Vor allem ävver<br />
Offenbach, der Köbes vun Cologne.<br />
Klaus Rohr durchsetz sie Spill met buntem,<br />
kölschem Lewe, dat vör löstige Enfäll nor esu<br />
gletzert un dat, wat su wichtig eß, die Hand<br />
lung doch wiggerdriev. Hä weed glöcklich er<br />
gänz vun Kapellmeister Christoph Klöver, dä<br />
zick Anno 1956 die Musik vum Divertissementche<br />
schriev und tirigeet. Ald met der<br />
Ouvertüre versetz dat gescheck un wetzig us<br />
Operette, Oper, Klassik, Schlager un Fastelovend<br />
zosammegestallte Musik-Arrangement<br />
et ganze Huus en animeete Stemmung. Nevve<br />
Giordani, Mozart, Verdi, Wagner, öm nor e<br />
paar eruszogriefe, eß seivsverständlich Offen<br />
bach Trump. Wänn Wilhelm Schmidt als<br />
Dööchterche Sofie Stollwerck die berühmpte<br />
Koloratur-Sopran-Arie vum Olympia us „Hoff<br />
manns Erzählungen" wie gestochen em deefsten<br />
Bass parodeet, dann eß dat för ene köl<br />
sche Kunsfründ allerschönste Spass em Fastelovend.<br />
Prachvoll die Chöre! Ov Folklore oder z. B.<br />
die US „Hoffmanns Erzählunge", se singen<br />
sich meddsen en et Hätz erenn. Mänche Inten<br />
dant göv jet dröm, wann hä en singem Thiater<br />
met esu ener stemmschöne, mächtige Klangfärv<br />
rechne künnt. Un et Ballett? Vergüngk,<br />
üvvermödig. Peter Schnitzler hät „sing Junge<br />
schwer en der Zang gehatt". Dä „Raub der<br />
schönen Helena" ameseet de Lück genau esu<br />
wie dat Gehöpps vun de Hippies. Et Zwerch<br />
fell höpp vör Laache met. Die Bühnenbilder<br />
vun Erich Metzoldt: Klasse! Et gitt Extra-Bei<br />
fall. Genau die Stemmung wollt ene gemötvolle<br />
Kölsche noch ens erlevve, genau die<br />
Romantik noch ens sinn.<br />
Met goder Figor un mächtiger Stemm mäht<br />
Albert Krautz der Här Stollwerck. Rudolf Wingenfeld<br />
spillt dat raffineete Schößche, de Frau<br />
Stollwerck. Sing kößliche Frauenrolle gehöre<br />
zick eh un je zom iserne Bestand vum Zillche.<br />
Als Dochter Sofie gefällt en Spill un Stemm<br />
Wilhelm Schmitt immer mih. Ganz groß Widder<br />
Horst Massau, dismol als Bonbonkocher Fer<br />
dinand Fröhlich un Karessant vum Sofie. Sing<br />
schöne, große Stemm, sie klog un gelös Spill<br />
brängen im vil Beifall. Och em Zosammespill<br />
me'm Sofie. Walter Schmitt spillt un sin^<br />
usgezeichnet sing kneffliche Roll als Intrig. ß<br />
August Knühsel. E Kabinettstöckelche för sich<br />
zeig Michael Goeb, dä kloge un beste kölsche<br />
Grielächer, dä ich kenne, als nohdenklich"<br />
versöffe Kommissionär Astrachan Flöck. Ur<br />
komisch et Irina vum Friedhelm Kreutzkamp,<br />
Dennsmäd em Huus Stollwerck, ene „klassi<br />
sche" boore Bunnes. Eduard Plum als Logen<br />
schließer Lambert Vierkant und Hans-Georg<br />
Spohr als Latänemann bewähre sich wie och<br />
die Mädcher bei Stollwerck un all die andere,<br />
die mer nit opzälle künne.<br />
Zoletz et beß: Gustav Funcke, der Baas vum<br />
Zillche: Hä spillt, usgezeichnet en Maske, ele<br />
gant un charmant der Offenbach. Hä, dä zigmol<br />
en markante Rollen op der Bühn gestan<br />
den hät, weed ganz vun selver en die Apo<br />
theose för Offenbach met enbetrocke un met<br />
Beifall üvverschött. Als Dank för sie Spill, sing<br />
fuffzigjöhrige Zogehörigkeit zom Zillche un för<br />
sing uneigenötzige Arbeit. Jubileium he wie<br />
do! Idealismus eß och hückzedag noch jet, dat<br />
Anerkennung fingk un unsen hektischen Alldag<br />
vergold. Dat et esu blieve mööch!<br />
Gri^<br />
Dad Haue<br />
Oer Mufih<br />
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„Alles ist eitel"<br />
Sangesbruder Juli Goslar, dessen Vorliebe für die altlateinischen Dichtungen wir kennen, stellt uns<br />
einen neuen Beitrag zur Verfügung.<br />
„ALLES IST EITEL"<br />
Qv, HORATiUS FLACCUS<br />
(Carm. II, 3)<br />
(Metrische Deutschfassung: Juiio Goslar)<br />
(Andante maestoso)<br />
[ Des Herzens Gleichmut wahre in trüber Zeit,<br />
Gedenke auch, wenn lockend das Glück dir lacht.<br />
Vor wildem Jubel ihn zu wahren,<br />
DELLIUS, sterblicher Freund und Bruder.<br />
Ob restlos grau dein Leben dahingerolit,<br />
Ob giückhaft du auf schwellender Rasenbank<br />
Mit feurigsüß gereiftem Tropfen<br />
Edlen Faierners dir gütlich tatest<br />
i.<br />
Ii.<br />
(Piü mosso)<br />
Wo mächtger Fichten dunkelndes Astgerank<br />
Und hoher Pappein schattiges Siiberiaub<br />
Eriabung gibt, wo kühl des Baches<br />
Hurtige Weile vorüber gleitet,<br />
Dothin schaff Wein und köstlicher Salben Duft,<br />
Schaff Rosenpracht — die, ach! wie ein Hauch vergeht —<br />
Solang in Reichtum noch und Jugend<br />
Spinnende Parzen vor Tod dich schützen.<br />
(SINFONIA)<br />
(Allegro con brio)<br />
Verlassen mußt du Wälder und Wohnpaiast,<br />
Die Villa auch, die schäumend der Tiber netzt<br />
C Vorbei! Vorbei! und deines Reichtums<br />
Wird sich ein lachender Erbe freuen.<br />
Ob reich und Sproß vom ältesten Adel du.<br />
Ob arm, ein Sohn der untersten Bürgerschicht,<br />
Ein Tagdieb, deine Zeit verbrachtest<br />
Beute verbleibst du des grausen Orkus!<br />
Wir alle müssen die gleiche Straße ziehn.<br />
Mi.<br />
Ein gleiches Los beut Alien die Urne dar.<br />
Spät oder früh: auf ew'ge Zeiten<br />
Uns in das gleiche Verlies zu bannen.<br />
bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!
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48<br />
Es ist eine Ode des großen Dichters, aber<br />
von besonderer Art, insofern sie eine der we<br />
nigen tragischen Werke ist, die er uns hinter<br />
lassen hat; denn seine meisten Dichtungen<br />
sprühen ja vor Lebensfreude und Humor. Die<br />
ser Quintus Deiiius, dem die Ode gewidmet<br />
ist, scheint ein recht lockerer Vogel gewesen<br />
zu sein; er war sehr reich und hat so unge<br />
fähr alle politischen Parteien durchprobiert,<br />
zuerst die des Cassius, des Cafsarmörders,<br />
dann des Antonius, des Caes^irrächers und<br />
schließlich des Oktavianus, des Antoniusbesiegers<br />
und späteren Kaisers Augustus. Per<br />
sönlich aber scheint er ein recht umgänglicher<br />
Trinkbruder gewesen zu sein, wie alieine<br />
schon die Freundschaft des Poeta Laureatus<br />
bezeugt, der ihm allerdings hier einmal einen<br />
gehörigen aber freundschaftlich gemeinten<br />
Dämpfer aufsetzt, der auch heute noch man<br />
chem guttun könnte. Aber wir können ja we<br />
nigstens froh sein, daß wir nicht mehr an den<br />
trostlosen Orkus, Hades, Tartaros, Unterwelt<br />
ströme, Asphodeloswiese usw. zu glauben<br />
brauchen, die übrigens in den ältesten Teilen<br />
der Homerischen Dichtung noch garnicht<br />
existieren.<br />
Zum Andenken an Paul Kaltwasser<br />
Sangesbruder Karl Kohrs stellte uns freundlichst den folgenden Beitrag zur Verfügung, der im<br />
Jahresbericht des Dreikönigengymnasiums erschien. Paul Kaltwasser, unser damaliger Vice, war als<br />
Studienrat am Dreikönigengymnasium tätig.<br />
VIü<br />
wurde Schüler des Dreikönigsgymnasiums<br />
und legte hier im Jahre 1929 seine Reifeprü<br />
fung ab. Als Schüler schon hatte er seine<br />
erste Berührung mit dem Kölner Domchor: Er<br />
wurde Chorknabe und erhielt hier tiefgehende<br />
musikalische Eindrücke, vor allem im Chor<br />
gesang. Nach dem Abitur studierte er bis 1933<br />
Schulmusik an der Kölner Musikhochschule.<br />
Daneben und anschließend absolyierte er<br />
seine altphiloiogischen Studien an der Uni<br />
versität Köln.<br />
Vor 25 Jahren hat Studienrat Paul Kaltwasser<br />
seine Tätigkeit am Dreikönigengymnasium be<br />
gonnen, dessen Musikgeschichte ihn als einen<br />
der überragenden Musiklehrer der Schule aus<br />
weist. Darum sei in diesem Jahresbericht sei<br />
ner ehrend gedacht.<br />
Paul Kaitwasser wurde am 25. 3. 1908 in der<br />
Kölner Innenstadt (Ursulaviertel) geboren. Er<br />
Trotz schlechter gesundheitlicher Konstitution<br />
(Herzkiappenfehier) wurde Kaltwasser zum<br />
Wehrdienst eingezogen, fand aber nur vor<br />
wiegend Verwendung in der Verwaltung.<br />
Von 1943 bis 1954 wirkte Kaitwasser als ?<br />
dienrat am Dreikönigsgymnasium. Er untc '<br />
richtete in den Fächern Musik und Latein und<br />
hatte außerdem die Chorieitung inne. Seine<br />
Fächerkombination hatte er eigentümlicher<br />
weise mit bedeutenden Vorgängern gemein<br />
sam: Pater Gippenbusch und Dr. Bützler. Ein<br />
unvergessener Höhepunkt von Kaitwassers<br />
schulischem Wirken waren die musikalischen<br />
Darbietungen im Rahmen der Jubiläumsfeier<br />
des Dreikönigsgymnasiums im Jahre 1952.<br />
Im öffentlichen Musikieben machte sich Kalt<br />
wasser bald als hervorragender Chordirigent<br />
einen Namen und wurde als solcher sehr ge<br />
sucht. Seine Chorieitertätigkeit war von unge<br />
wöhnlich großer Reichweite: Sie erstreckte<br />
sich von Köln und Umgebung bis Wesel am
49<br />
Niederrhein, allerdings mit der Einschränkung,<br />
daß Kaltwasser fast nur Männerchöre leitete.<br />
Man kann sagen, daß es kaum einen Männer<br />
chor seines Wirkungsbereichs gab, der nicht<br />
einmal mit Paul Kaltwasser in Beziehung ge<br />
treten wäre. Im Jahre 1946 war Kaltwasser<br />
Dirigent des Kölner Domchors. Im Kölner<br />
Männer-Gesang-Verein rückte er vom zweiten<br />
Dirigenten zum ersten auf. Er mußte jedoch<br />
die Leitung dieses renommierten Chores nie<br />
derlegen, da er die gestellte Bedingung, auf<br />
jede andere Chorleitung nebenher zu ver<br />
zichten, nicht erfüllen konnte. Ihre Krönung<br />
fand Kaltwassers Chorleitertätigkeit in der Er-<br />
Cnnung zum Kreis-Chormeister im Deutschen<br />
^ngerbund.<br />
Dieses reiche schulische und außerschulische<br />
Wirken fand sein unerwartetes Ende im Jahre<br />
1954: Kaltwasser starb nach einer Operation<br />
im Kölner Anna-Hospital.<br />
Paul Kaltwasser war ein von Musik erfüllter<br />
Mensch. Er war ein Erzmusikant, der mit allen<br />
ihm gestellten musikalischen Aufgaben fertig<br />
wurde. Er lebte und fühlte hauptsächlich in<br />
chorischen Regionen, was auch aus einer grö<br />
ßeren Zahl von Lied- und Chorsätzen hervor<br />
geht, die während seiner Militärzeit auf Zet<br />
teln, Papierfetzen, ja sogar auf Zigaretten<br />
schachteln entstanden. An bedeutsamen Kom<br />
positionen hinterließ er handschriftlich eine<br />
lateinische Messe in C und zwei Motetten für<br />
vierstimmigen gemischten Chor.<br />
Seiner Mentalität nach war Kaltwasser ein<br />
echter Kölner, ein ungewöhnlich geselliger<br />
und heiterer Mensch, der bei Sängern, Kolle<br />
gen und Schülern in gleicher Weise beliebt<br />
war. Rührend war für seinen Amtsnachfolger<br />
zu sehen, daß viele von Kaltwassers ehema<br />
ligen Schülern noch lange seinen Presse-<br />
Nachruf im Liederbuch aufbewahrten — ein<br />
Zeichen bleibenden Andenkens.<br />
Düring, OStR<br />
Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion der Vereinszeitschrift der „Baseier Liedertafel"<br />
entnehmen wir den folgenden Beitrag:<br />
DAS HANDWERKSEUG DES SÄNGERS von Rektor Gerhard Rost<br />
<strong>Der</strong> Kammerton a' - über das Einstimmen<br />
„Ich bin heute in Stimmung!" — „Er ist nicht<br />
umzustimmen." - „Wir stimmen miteinander<br />
überein." — „Es stimmt etwas nicht!"<br />
Wie oft äußern wir uns in unserer Sprache so<br />
oder ähnlich! Wer hat sich schon einmal<br />
Gedanken darüber gemacht, daß es sich hier<br />
um einen Bedeutungswandel der Wörter<br />
C^immen — Stimmung" handelt; vom Bezug<br />
. Musikinstrumente zum Charakterisieren<br />
des menschlichen Gemüts! Ein sehr feiner<br />
und beziehungsreicher Bedeutungswandel üb<br />
rigens!<br />
Instrumentalisten, die miteinander musizieren<br />
wollen, müssen ihre Instrumente aufeinan<br />
der „einstimmen". Sind Holzblasinstrumente<br />
(Blockflöten, Flöten, Oboen, Klarinetten) da<br />
bei, so „geben sie den Ton an", weil sie nur<br />
schwierig umzustimmen sind. Dasselbe gilt<br />
vom Klavier und von der Orgel. Da alle<br />
Streichinstrumente eine A-Saite haben, dient<br />
das a' als Stimmton. Dieser Stimmton a' auch<br />
Kammerton oder Normalton genannt, von dem<br />
das Stimmen der Instrumente seinen Ausgang<br />
nimmt, ist allgemein verbindlich, wenigstens<br />
innerhalb des jeweiligen Musizierbereichs.<br />
Aber diese Grundvoraussetzung alles ge<br />
meinschaftlichen Musizierens schwankt auch<br />
heute noch in sich selbst, je nach dem Lande<br />
und der Art des Musizierens - bis zu den auf<br />
einen übermäßig hohen Kammgrton gestimm<br />
ten amerikanischen Jazz-Orchestern.<br />
<strong>Der</strong> Name Kammerton (neben dem es im<br />
Barock noch zwei weitere Orientierungstöne<br />
für die Stimmung gab: 1. den etwas tiefer an<br />
gesetzten Kirchen- oder Chorton für die meist<br />
vokale — gesungene — Kirchenmusik und 2.<br />
den Cornett-Ton der Stadtpfeifer, der seiner<br />
seits bis zu einer kleinen Terz höher war als<br />
der Kammerton) erinnert noch an den alten<br />
Unterschied von weltlicher und geistlicher Mu<br />
sik (cämera, ital. Kammer, z. B. Kammermusik<br />
im Gegensatz zur Kirchenmusik).<br />
Die menschliche Stimme, das Instrument der<br />
Vokalmusik, ist durch ihre natürlichen Gren<br />
zen in ihrem Umfang nach oben und unten<br />
einigermaßen festgelegt; die Instrumente aber<br />
neigen immer wieder dazu, zu Gunsten der<br />
höheren, „glänzenderen" Lagen, die Grund<br />
lage ihrer Stimmung, den Kammerton, so hoch
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wie möglich zu treiben. Daraus ergibt sich ein<br />
„Kampf" zwischen Sängern und Instrumentalisten,<br />
und die „Schiedsrichter", internatio<br />
nale Kommissionen, die versuchen, einen ein<br />
heitlichen Kammerton festzulegen, haben stets<br />
von neuem vergebliche Mühe gehabt.<br />
Hier einige ganz praktische Erklärungen da<br />
für: Wer sich im Jahre 1935 eine Stimmgabel<br />
besorgt hat (man ermittelt den Kammerton<br />
durch genormte Stimmgabeln oder auch<br />
Stimmpfeifen), hatte bereits im Jahr 1939<br />
keine Verwendung mehr dafür: statt der 435 Hz<br />
war für das a' inzwischen eine Schwingungs<br />
zahl von 440 Hz angenommen. Nach dem<br />
Physiker Heinrich Hertz (1857-1894) — Ab<br />
kürzung: Hz — werden die Schwingungszah<br />
len eines Tones, die sog. Frequenz, gemes<br />
sen. Unter 440 Hz z. B. versteht man einen<br />
Ton, der in der Sekunde 440 Doppelschwin<br />
gungen (aus Wellenberg und Wellental be<br />
stehend) ausführt.<br />
Zu Zeiten Bachs und Händeis war der Kam<br />
merton über einen Halbton tiefer als heute.<br />
Nach unserer gegenwärtigen Stimmung: a' =<br />
440 Hz müßte man - streng genommen -<br />
die herrliche h-moll-Messe von J. S. Bach<br />
bei heutigen Aufführungen als b-moll-Messe<br />
spielen lassen, wollte man die originale<br />
Klangwirkung erreichen - und bei der Mat<br />
thäuspassion ist es nicht anders. Selbst die<br />
Schrecken der berüchtigten Chorstellen in der<br />
9. Sinfonie von Beethoven würden bei einer<br />
Stimmung nach dem zu Beethovens Zeit in<br />
Wien gültigen Kammerton immerhin ein Weni<br />
ges verlieren.<br />
Folgende - dieses Kapitel abschließende -<br />
kleine Geschichte zeigt sehr deutlich und an<br />
schaulich diese Probleme beispielhaft an der<br />
Flöte Friedrichs des Großen, die in der B|^<br />
liner Sammlung historischer Musikinstrument,<br />
aufbewahrt wird: sie besitzt acht verschiedene<br />
Mittelstücke zum Ausgleich nach der jeweils<br />
gewünschten Kammertonhöhe.<br />
Daß ein derartig eingerichtetes Instrument un<br />
weigerlich gewisse Differenzen in der Ton<br />
reinheit des eigenen Klangbereiches auf sich<br />
nehmen muß, weiß jeder Blockflötenspieler,<br />
der einmal gezwungen war, seine Flöte dem<br />
„Kammerton" eines anderen Instrumentes an<br />
zugleichen.<br />
Chorschule Frühjahr <strong>1970</strong><br />
Die Bestrebungen des KMGV, den Chor durch<br />
stimmlich guten Nachwuchs aufzufrischen,<br />
trägt auch weiterhin Blüte. Wenn auch die<br />
diesmalige Chorschule recht klein war — sie<br />
umfaßte 5 Herren, von welchen schon einer<br />
dem Verein vorher aktiv angehörte — so war<br />
die Qualität doch sehr beachtlich.<br />
Am 26. 2. 70 fand die Abschlußprüfung statt.<br />
Unser stellvertretender Chorleiter Herr Dr.<br />
R. Becher, der auch die Chorschule leitete,<br />
nahm die Prüfung der folgenden Herren vor:<br />
Rudolf Helsper, I. Tenor<br />
Klaus Mühlbauer, I. Tenor<br />
Peter Wall raff, I. Baß<br />
K. H. Wilke, II. Baß und<br />
Hans Schneider, II. Baß.<br />
An das theoretische Wissen wurden seitens<br />
des Prüfers erhebliche Anforderungen gestellt.<br />
Man mußte ebenso über Takte, Intervalle, Ton<br />
geschlechter und Tonarten Bescheid wissen,<br />
sowie über Notenlesen,Schlüsselerläuterungen.<br />
Zum Schluß sangen die Prüflinge ein gemein<br />
sames Lied.<br />
Herr Professor Rübben gab zu der Aufnahme<br />
der 5 Herren seine unbedingte Zustimmung<br />
und meinte, es sei diesmal eine gute Mij^<br />
Chorschule gewesen, aber mit recht gul^<br />
Qualität. Er dankte dann Ludwig Schneider,<br />
der sich als Nachfolger von unserem Josef<br />
Pering bei der Führung der ersten Chorschule<br />
bestens bewährt habe.<br />
Ein besonderes Willkomm' bot Prof. Rübben<br />
dem Sohn unseres verstorbenen Josef Wall<br />
raff, er freue sich, daß durch Peter Wallraff die<br />
Tradition des Namens fortgesetzt werde.<br />
Dann begrüßte unser Vize, Herr Horst Massau<br />
im Namen des Vorstandes und der anwesen<br />
den Ausschüsse die neuen Mitglieder, die<br />
einstimmig aufgenommen wurden. Mit seinem<br />
Dank an Herrn Dr. Becher schloß die Ab<br />
schlußprüfung.<br />
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Hasenessen bei der Gruppe 18.<br />
Es sollte eine Feier mit besonderem Gepräge<br />
werden. Unser Gruppenfreund August Schwab<br />
war Ende Dezember 1969 65 Jahre alt gewor<br />
den und hatte aus diesem Aniaß zur Feier des<br />
Tages seiner Gruppe einen ganzen Pulk Ha<br />
sen gestiftet. Die Feier mußte durch den tra<br />
gischen Tod unseres Gruppenbases Jupp<br />
Wailraff verschoben werden. Aber aiizulange<br />
^en sich diese Viecher nun nicht aufbewah-<br />
^ und so wurde der 27. Januar <strong>1970</strong> zum<br />
nachgeschobenen Festtag erhoben. Obwohl<br />
die Küchenbrigade „Haus Woikenburg" es<br />
meisterhaft verstanden hatte, ein erstkiassiges<br />
Wildessen zu erstellen und die aufmerksame<br />
Bedienung ailes tat, um den Appetit anzu<br />
heizen, konnte anfängiich keine rechte Stim<br />
mung aufkommen, das Gedenken an unseren<br />
lieben Jupp war zu frisch, um recht froh zu<br />
werden. War es nun das ausgezeichnete Sou<br />
per oder der alles besiegende Wille, dem<br />
Ehrengast des Abends, August Schwab, doch<br />
eine echte Geburtstagsfeier zu widmen, jeden<br />
falls gab es doch einige recht besinnliche, aber<br />
fröhiiche Vorträge, an der sich fast alle Fest<br />
gäste beteiligten. Ob Stefan Hulier oder Ernst<br />
Dolhausen (der in Uniform das „Protokoll"<br />
wahrnahm) oder Frau Minning mit einigen<br />
frohen Geselien und Erich Siegert, usw., usw.<br />
ihre gekonnten Beiträge vom Stapel ließen,<br />
es wurde uns doch nachher recht warm. -<br />
Unser lieber Jupp, der uns bestimmt heimiich<br />
griemelnd zugeschaut hat, wird seine Freude<br />
an seiner 18. gehabt haben.<br />
Wü<br />
bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!
- ... ein, 'Beioeii<br />
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KÖLN<br />
Kurfürstenstraße 10-14
,Das war Abbe Stock"<br />
so lautet der Buchtitel des Autors Anton Albert SJ. über das Leben des deutschen Priesters Franz<br />
Stock während seiner Kriegsgefangenschaft in Paris, der in Rechevre b. Charte beerdigt liegt. Wäh<br />
rend unseres Aufenthaltes in Chartre wollen wir an seinem Grabe verweilen und eine kurze Gedenk<br />
feier einlegen. Aus der Buchbesprechung entnehmen wir:<br />
In den Jahren 1941—1944 sitzen Tausende In<br />
den Gefängnissen von Paris und warten auf<br />
ihre Verurteilung. Ein deutscher Priester,<br />
Franz Stock, ist mit ihrer seeisorgeriichen Be<br />
treuung beauftragt und wird noch zu seinen<br />
Lebzeiten zu einer legendären Gestalt.<br />
Sein Schicksal ist so exemplarisch und er<br />
schütternd, weil es die Begegnung des Men<br />
schen mit dem Menschen in der Höiie des<br />
Krieges zeigt, das Aufeinanderzugehen<br />
Christen auf den Bruder in Christus in \<br />
kurzen Spanne zwischen Urteil und Tod. —<br />
Ansicht von Chartres mit den Türmen der Kathedrale
57<br />
Während die deutsche Militärmaschine Frank<br />
reich überrollt hat, der Widerstand der Fran<br />
zosen gegen die Zwangsverschickung nach<br />
Deutschland, gegen die Judendeportierungen<br />
aufflammt, lebt dieser Priester das „andere"<br />
Deutschland, das Blut und Haß in Frankreich<br />
vergessen machten, in den Haftanstalten in<br />
und um Paris. Man weiß nicht genau, wie vie<br />
len Menschen er beim Sterben beistand. Es<br />
ist sicher eine vierstellige Zahl. Aber man<br />
weiß, daß er am 24. Februar 1948 als nomi<br />
neller Kriegsgefangener an gebrochenem Her<br />
zen gestorben ist, aufgerieben von dieser Ar<br />
beit, die keine Dienststunden kannte, einge-<br />
^ert zwischen dem Haß der Gefangenen<br />
und dem ihrer Peiniger, seiner eigenen Lands<br />
leute. Johannes XXIII., damals päpstlicher<br />
Nuntius in Frankreich, umarmte ihn, den nun<br />
selbst Gefangenen, als er 1946 das von Abbe<br />
Stock geleitete Kriegsgefangenen-Theologen<br />
seminar in Chartres aufsuchte, und er wußte,<br />
daß die Schultern, die er umfangen hielt.<br />
Übermenschliches in den Gefängnissen ge<br />
tragen hatten. „Abbe Stock", sagte der Hl.<br />
Vater Jahre später, „das ist kein Name, das<br />
ist ein Programm." Das Programm des Chri<br />
sten, der weiß, daß Gott der Herr nicht für Na<br />
tionen am Kreuz gestorben ist, sondern für<br />
die Menschen aller Völker dieser leidgequäl<br />
ten Erde.<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat April <strong>1970</strong><br />
1.4. 82 J Dr. Dr. h. c. Hermann Pünder,<br />
Köln-Marienburg (51), Marienburger<br />
Straße 42, Ehrenpräsident d.<br />
KMGV.<br />
3. 4. 55 J Hans Bertram, <strong>50</strong>38 Hahnwald b.<br />
Köln, inaktives Mitglied.<br />
7.4. 81 J Oberst a. D. Fritz Meyer, Köln 1,<br />
Werderstraße 24, aktives Mitglied.<br />
9. 4. 81 J Joseph Abels, Köln 1, Oberländer<br />
wall 26, inanktives Mitglied.<br />
15. 4. 80 J Dr. Fritz Morschbach, 532 Bad Go<br />
desberg, Fasanenstr. 9, inaktives<br />
Mitglied.<br />
25.4. 83 J Paul Kraus, Köln-Deutz (21), Alter<br />
Mühlenweg 60, aktives Mitglied.<br />
jlburtstag In der Gruppe 13<br />
Anläßlich seines 60. Geburtstages hatte der<br />
frühere Präsident des Vereins, Herr Dr. Georg<br />
Dahmen, zu einem Herrenabend für den<br />
19. Dezember 1969 in das bereits weihnacht<br />
lich geschmückte Sälchen der Gaststätte<br />
Unkelbach eingeladen. In seiner Ansprache<br />
konnte das Geburtstagskind seine fast voll<br />
zählig erschienenen Gruppenbrüder der Grup<br />
pe 13 sowie eine Reihe anderer aktiver San<br />
gesfreunde des Vereins begrüßen.<br />
Es mag als eine Fügung des Schicksals zu<br />
deuten sein, daß der im Verein so sehr ge<br />
schätzte Sangesbruder Jupp Wallraff noch<br />
einmal in seiner charmanten und meister-<br />
28.4. 65 J Karl Schmitt, Köln-Sülz (41), Ber<br />
renrather Straße 133, aktives Mit<br />
glied.<br />
Neuaufnahmen (aus der Chorschule)<br />
Rudolf Helsper, 5 Köln 91 (Poll), Weingarten<br />
gasse 92, Tel. 80 06 88, 1. Tenor, akt. Mitgl.<br />
Klaus Mühlbauer, Verkaufsleiter, 5161 Rath,<br />
Wohnpark, Tel. 0 22 37/77 06, 1. Tenor, akt.<br />
Mitgl.<br />
Peter Wallraff, 5 Köln 80 (Buchforst), Archimedesstr.<br />
28, Tel. 85 30 21, 1. Bass, akt. Mitgl.<br />
Karl-Heinz Wilke, 5 Köln 1, Beethovenstr. 12,<br />
Tel. 23 06 31, 2. Bass, akt. Mitgl.<br />
Hans-Jürgen Finck. Regierungsbaurat a. D.,<br />
<strong>50</strong>22 Junkersdorf b. Köln, Frankenstr. 79, Tel.<br />
Köln 48 71 85 inakt. Mitgl., 1. März <strong>1970</strong><br />
liehen Art Rezitationen und Loblieder vorge<br />
tragen hatte. Es sollte sein Schwanengesang<br />
werden! Am 13. Januar <strong>1970</strong> wurde er bereits<br />
zur letzten Ruhe getragen — ein Grund da<br />
für, ihn allein aus der Reihe der Darbieten<br />
den, die alle ihr Bestes gaben, namentlich zu<br />
erwähnen.<br />
Bei erlesenen kulinarischen Genüssen und<br />
einem guten Tropfen verrannen die Stunden<br />
viel zu schnell, und Mitternacht war längst<br />
vorüber, als man sich trennte im Bewußtsein,<br />
einen schönen Abend in den Schatz der Er<br />
innerungen aufnehmen zu können.<br />
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J Anregungen für die eigene Heimge-<br />
5 Köln-Braunsfeld, Melatengürtel/Scheldtweilerstr.
Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Die Lage der Chöre in Beriin wird in einem<br />
Aufsatz der Zeitschrift „Lied und Chor" als<br />
besonders schwierig angesehen. Doch hat<br />
trotz aller Verluste durch die Teilung der Stadt<br />
die Zahl der Chormitglieder sich erhöht, be<br />
sonders nachdem die Landesgruppe Berlin<br />
des DAS sich mit dem Berliner Sängerbund<br />
verbunden hat. <strong>Der</strong> Berliner Sängerbund um<br />
faßt heute wieder 61 Männerchöre, 5 Frauen-<br />
Jre und 11 Gemischte Chöre. Hierzu kom<br />
men 6 Jugendchöre.<br />
Die Schaiiplattenreihe des DSB, die mit 21<br />
Platten vorläufig abgeschlossen ist, wurde in<br />
der Zeitschrift „Lied und Chor" als eine Kul<br />
turtat ersten Ranges bezeichnet. Die in der<br />
Camerata-Serie des Möseler Verlages, Wol<br />
fenbüttel, herausgegebenen Platten umfassen<br />
alle chorischen Besetzungen mit wertvollen<br />
Werken der Vergangenheit und Gegenwart,<br />
wie das in der Zeitschrift veröffentlichte Ver<br />
zeichnis nachweist.<br />
Die internationale Begegnung singender Ju<br />
gend, die der Deutsche Sängerbund in der<br />
Zeit vom 24.-31. Juli in Berlin veranstaltet,<br />
wird von <strong>50</strong>0 deutschen Teilnehmern und einer<br />
Anzahl ausländischer Chöre besucht werden.<br />
Fest zugesagt haben Singgemeinschaften aus<br />
Holland, Frankreich, England und Jugoslawien.<br />
Mit weiteren ausiändischen Chören sind noch<br />
Verhandlungen im Gange.<br />
^unftsaussichten des Chorgesanges werden<br />
in einem Aufsatz in der Zeitschrift „Lied und<br />
Chor" behandelt. Dabei heißt es, daß man<br />
den Chören ohne übertriebenen Optimismus<br />
eine Zukunft voraussagen kann, wenn sie sich<br />
um ihre Tätigkeit auf dem musikalischen Sek<br />
tor bemühen und vereinsinterne Angelegen<br />
heiten auf das Notwendigste beschränken.<br />
Man könnte den Einflüssen des Fernsehens<br />
und anderer Massenmedien nur dann ent<br />
gehen und ihnen widerstehen, wenn man eine<br />
betont individualistische Haltung und Tendenz<br />
zeige.<br />
<strong>Der</strong> Musikbeirat des Deutschen Musikbundes,<br />
dem die Bundeschorleiter der Mitgliedsbünde<br />
des DSB angehören, hält seine nächste Ta<br />
gung am 18. Aprii in Mannheim ab. Auf der<br />
Tagesordnung stehen vor ailem die Vorberei<br />
tungen der nächstjährigen Veranstaltung für<br />
chorische Gebrauchsmusik und die Essener<br />
Chortage 1972.<br />
Die Krise im Chorgesang wird vom Verfasser<br />
eines Aufsatzes in der Zeitschrift „Lied und<br />
Chor" auf der Jugendseite bestritten. Es heißt<br />
dort, in keinem Lande der Erde werde soviei<br />
im Chor gesungen wie in Deutschland. Daher<br />
gebe es keine Krise des Chorgesangs, son<br />
dern nur eine Krise des Stils des Chorsingens,<br />
vornehmlich bedingt durch den Gegensatz<br />
der Generationen. Dieser Gegensatz sei,<br />
wenn auch nicht aufzuheben, so doch stark<br />
abzuschwächen durch Toieranz des Alters<br />
gegenüber der Jugend. Unter dieser Voraus<br />
setzung ließen zahlreiche Mögiichkeiten des<br />
Chorsingens sich realisieren.<br />
Herausgeber- KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schhftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köin-Kiettenberg, Erpeierstr. 39, Ruf: 44 3610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94/7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Giahe Werbung Köln<br />
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Fröhliche Reise nach Paris!<br />
Ein besinnliches Begleitwort zur KMGV-Fahrt in Frankreichs Metropole<br />
Hermann A. Ginzel, Mitglied des KMGV, heute im Ruhestand lebender Redakteur aus dem Verlag<br />
M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Kölnische Zeitung), schrieb für den <strong>Burgbote</strong>n zur<br />
bevorstehenden Konzertreise den folgenden Beitrag. Er hat in den zwanziger Jahren in Köln und<br />
Paris studiert. Als Frankreichkorrespondent lebte er mehrere Jahre vor dem 2. Weltkrieg in der<br />
Seine-Metropole. Wir danken Hermann Ginzel für diesen Beitrag recht herzlich!<br />
\,jer Paris läßt sich aus vielen Betrach<br />
tungsweisen schreiben. Entscheiden wir uns<br />
gleich für den einfachsten Aspekt: das<br />
Menschliche. Die Historie dieser gewachsenen<br />
Stadtiandschaft, ihre Monumente, Museen,<br />
Oper, Schauspiel, Konzertwesen und anderes<br />
kann der Parisreisende aus Sachbüchern er<br />
fahren.<br />
Wenn Balzac ihnen „Geist, Gewandtheit, Mut<br />
und Kraft" attestierte, so sind das für die echtbürtige<br />
Pariserin auch heute noch bezeich<br />
nende Merkmaie. Mit diesen Gaben ausge<br />
stattet, weiß sie ihre Frauiichkeit in allen Be-<br />
Ich habe über diese Stadt, der ich einige der<br />
schönsten Jahre meines Lebens verdanke, nie<br />
mit erhobenem Zeigefinger doziert. Jeder<br />
möge seine eigenen Eindrücke sammein für<br />
das persönliche Pariseriebnis. Nur eine freund<br />
liche Empfehlung sei mir erlaubt: Packt alle<br />
Kiischeevorsteiiungen, besonders aber die<br />
Vorurteile in die Mottenkirste, u. a. auch die<br />
„Legenden" über die Pariserin.<br />
Andre Maurois hat das einmal mit gallischem<br />
Esprit definiert: „Die Pariserin war ein Mythos,<br />
eine Idee, ein Begriff. Die Frauen in Paris hin<br />
gegen sind reale, höchst lebendige und selb<br />
ständige Persönlichkeiten."<br />
<strong>Der</strong> Metzger von nebenan erfrischt sich während einer<br />
Arbeitspause mit einem Glas Beaujolais<br />
Terminkalender für den Monat Mal <strong>1970</strong><br />
Samstag,<br />
Donnerstag,<br />
Donnerstag,<br />
Samstag,<br />
den 2. Mai <strong>1970</strong> bis Mittwoch, den 6. Mai <strong>1970</strong> Konzertreise nach<br />
Paris.<br />
14. Mai <strong>1970</strong>, Chorprobe 19.30 Uhr Woikenburg.<br />
21. Mai <strong>1970</strong>, Jahreshauptversammiung 19.30 Uhr im Casinosaai<br />
der Woikenburg.<br />
den 23. Mai <strong>1970</strong>, Frühiingsfest 20 Uhr in der Woikenburg.<br />
Donnerstag, den 7. Mai <strong>1970</strong> Christi Himmeifahrt<br />
Donnerstag, den 28. Mai <strong>1970</strong> Fronieichnam<br />
keine Chorproben.
eichen des Lebens einzusetzen, im Beruf wie<br />
auch im privaten Dasein. Sie ist eine vortreff<br />
liche Mutter, eine perfekte Hausfrau und eine<br />
ideale Geliebte, sofern sie sich hierfür ent<br />
scheidet. Von ihr ist aber auch die Trennung<br />
schwieriger, als von einer Ehefrau.<br />
lieh in ihren Mienen, ihren Launen und Wün<br />
schen, kann sie doch sprechen und handeln<br />
wie ein Mann. Sie verfügt über Klarheit, Ent<br />
schiedenheit, ein erstaunliches Organisations<br />
talent, Ausdauer in der Arbeit und über die<br />
Kunst sich Achtung zu verschaffen. Handelt es<br />
sich um eine ernste Angelegenheit, dann sagt<br />
jeder Pariser Ehemann, vom Minister bis zum<br />
Cafehausbesitzer: ich werde mit meiner Frau<br />
sprechen."<br />
m<br />
\<br />
Französische Mütter sind die besten Erzieher und Ka<br />
meradinnen ihrer Kinder<br />
Maurois unterscheidet zwischen „Frauen in Pa<br />
ris und der Pariserin". Heute kommen, so<br />
interpretiert er, die Frauen von Paris aus allen<br />
Schichten und Ländern, aus Rom, aus Madrid,<br />
aus Lima, Rio, Bogota, Martinique oder Beirut.<br />
Zieht er zuletzt zum Thema <br />
das Fazit, dann allerdings folgert er: „Oft ist<br />
sie in Bordeaux geboren, in Lille, in Romantin<br />
oder in Manamet (Marokko). Zwischen der<br />
kleinen Näherin und der Kundin der Haute<br />
Couture, zwischen der Provinzlerin und der<br />
Pariserin klafft heute kein Abgrund mehr. Das<br />
Kino und die modernen Verkehrsmittel haben<br />
ihre Sitten vereinheitlicht. Paris bezieht seine<br />
Frauen aus aller Welt, aber nur hier erhalten<br />
sie ihren letzten Schliff."<br />
Letztendlich noch ein hohes Lob: „Die Frau<br />
von Paris ist Subjekt, niemals Objekt. Weib-<br />
„Dieser Hummer, Madame, wird köstlich munden"<br />
Nach dieser den Damen von Paris — dem Ge<br />
schäftsfräulein, der Näherin, der Balletteu V<br />
ebenso wie der Concierge, der Künstler /<br />
der Geschäftsfrau und der Ministersgattin —<br />
erwiesenen Reverenz ein anderes Thema.<br />
In dieser Metropole empfindet man das<br />
Menschliche, das Humane und die große Duld<br />
samkeit stärker als in anderen Hauptstädten<br />
der Welt. Gewiß: die krassen Gegensätze<br />
stoßen auch hier hart aufeinander: Reichtum<br />
und Armut, Luxusquartiere und Slums, Ver<br />
schwendung und Kampf um das nackte Leben.<br />
Inmitten aller Gegensätzlichkeiten ist jedoch<br />
die Freude am Diesseitigen, der nützliche Re<br />
gulator.<br />
—►<br />
Auf dem Montmartre und der Place du Tertre sorgen<br />
die Maler für Souveniers
5»:<br />
m<br />
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Schlag 12 Uhr will niemand beim Dejeuner ge<br />
stört sein. Schluß dann mit den Alltagsproble<br />
men. Auch der Clochard an den Seinequais<br />
genießt sein Stück Weißbrot mit etwas Käse<br />
und einem Schluck Rotwein. In den Bistrots<br />
schwätzen die kleinen Mädchen mit Ihren<br />
Freunden über allerlei Schnickschnack, nach<br />
dem sie zuvor Ihren Aperitif genommen haben.<br />
<strong>Der</strong> Arbeiter auf der Baustelle packt genüßlich<br />
Na und? Nicht zu lange hinschau'n, lieber O.<br />
Fritz M., Josef P. u. a. m.<br />
„Liebling, ich liebe dich", sagt er und sie vertraut ihm<br />
seine Mahlzeit aus, die Ihm die Frau mitge<br />
geben hat. <strong>Der</strong> Arbeiter oder Angestellte de<br />
lektiert sich an seinem „Bit", und bei „Chez<br />
Maxim's" oder in den anderen michelinbesternten<br />
Luxusrestaurants kreuzt die große<br />
Welt auf.<br />
Leider haben auch in Paris gewiße „Amerikanismen"<br />
die alte Szene sichtbar verwandelt.<br />
Snagbars und „Drugstores" wuchern an allen<br />
Ecken und Enden, an den Boulevards wie an<br />
den Champs Elysees, im Viertel St. Germain<br />
des Pres und im Quartier Latin ().<br />
Doch nach wie vor flirten um die Mittags<br />
stunde die Sorbonne-Studenten in den Gär<br />
ten des Palais Luxembourg mit den hübschen<br />
KInderfräuleln, indes die Kleinen vom Rand<br />
der Bassins aus ihre Schiffchen segeln lassen.<br />
Und wenn in der Dämmerung und am Abend<br />
die Lichter angehen, ist allenthalben der liebe<br />
Teufel los. Jedes Genre kommt zur Geltung.<br />
Glück und Tragödie liegen in dieser Stadt nahe<br />
beieinander. Das ist nun mal so und wird so<br />
bleiben. Das stille Glück und die Stunde der<br />
„Irma la douce" regieren. Es wird „hot"; es<br />
knallt des öfteren und die Messer blinken.<br />
Das „Milieu" hat seine eigene Gesetzlichkeit.<br />
Unsere lieben KMGV-Damen werden auf l,.)<br />
ser Parisfahrt ihre Freude haben an Streif<br />
zügen durch die großen Warenhäuser der<br />
Stadt, aber auch beim Blick in die vielen klei<br />
nen Geschäfte. Aufmerksamste Bedienung<br />
dürfte ihnen sicher sein. So jedenfalls war es<br />
hier von eh und je Sitte.<br />
Zu Alleingängen der geschätzten Sangesbrü<br />
der wird es ja wohl kaum kommen. Wenn ja,<br />
dann bitte nicht darüber redenI Oder nur spä<br />
ter — in Köln — am Gruppenabend „bei gro<br />
ßem Ehrenwort". Man muß auch „jünne<br />
könne", aber Trainer Hermann-Josef Rübben<br />
wird — das ist seine Pflicht — auf fitness ach<br />
ten.
Abschließend noch ein Wort zum ersten Tag<br />
in Paris. Viele von euch kennen die Stadt,<br />
andere erleben sie zum erstenmal. Da muß<br />
man einen Ausgangspunkt haben, ich stelle<br />
mir vor, eine erste Busfahrt gilt dem Märtyrerhügei<br />
(Montmartre). Sie führt euch auf die<br />
Eine Hauptperson in Paris ist die Pförtnerin, die Concierge.<br />
Man braucht keine Hausschlüssel und keinen<br />
Briefkasten. Sie sortiert die eingehende Post und zieht<br />
den Cordon („Cordon Madame!") geht man aus, oder<br />
begehrt Einiaß durch Klingeldruck. Katzen und Hunde<br />
dürfen nie fehlen<br />
breite Aussichtsterrasse unterhalb der weißen<br />
Marmorkirche Sacre Coeur.<br />
Vielleicht hattet ihr euch vorher auf der klei<br />
nen Piace du Tertre, dem Herzstück der<br />
„Freien Gemeinde Montmartre", umgesehen.<br />
Hier habe ich in den 20er Jahren mit meinen<br />
Künstierfreunden das alte Viertel erlebt, als<br />
es noch nicht vom Tourismus überwuchert<br />
war. Ob unter den heutigen Maiern auf der<br />
Piace du Tertre ein künftiger Picasso heran<br />
wächst, bleibt abzuwarten. Auch die kleinen<br />
Kneipen rundum haben sich — ihr gutes Recht!<br />
— auf den Weittourismus eingestellt. Gemüt<br />
lich sind sie immer noch.<br />
Und dann der Bück von der Terrasse auf die<br />
Stadt, auf ihren Grundriß des großen Halb<br />
kreises und das gegenüberliegende Seine-<br />
Ufer. Feine Grisaiiietöne und silbriger Dunst<br />
weichen die Konturen auf. Nur an kühleren<br />
Tagen wird alles greifbarer und härter. Paris<br />
— das aber ist von hier aus nicht erkennbar —<br />
hat sich von einer Vielzahl von Dörfern oder<br />
(Kirchspielen) zur Einheit gefügt.<br />
Diese Einheit verjüngt sich immerwährend<br />
aus den Kräften der französischen Provinzen<br />
und durch den Zuzug aus aller Weit. Von den<br />
Seineinsein aus — der iie St. Louis und der<br />
iie de ia Cite - hat sich der Zentralismus des<br />
französischen Königtums entwickelt. Paris<br />
stärkt seine Substanz durch die Assimilation<br />
der Kräfte, die stetig von außenher einströ<br />
men.<br />
Hermann A. Ginzel<br />
Fotos: Daniel Frasney, Verlag der Europäischen Büche<br />
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3.5. 55 J Hermann Klampferer, Köln-Königsforst,<br />
Walhailastr. 37, inaktives<br />
Mitglied<br />
4.5. 60 J Heinz Wüst, Köin-Zoiistock (51),<br />
Vorgebirgstr. 237, aktives Mitglied<br />
7.5. 60 J Franz Richrath, Köln 1, Bernhard-<br />
Letterhaus-Str. 6, aktives Mitglied<br />
7. 5. 60 J Notar Dr. Friedrich Wilhelm Bern<br />
dorff Ii, Köln 1, Zeughausstr. 11,<br />
inaktives Mitglied<br />
21.5. 81 J Direktor Jean Neumann, Köin-Lindenthai<br />
(41), Keussenstr. 14, inak<br />
tives Mitglied<br />
25.5. 60 J Jaques Maxime Joseph, <strong>50</strong>38<br />
Hahnwaid, im Hasengarten 9, in<br />
aktives Mitglied<br />
26.5. 65 J Architekt Wilhelm Koep, Köln 1,<br />
Kieingedankstr. 11, inakt. Mitglied<br />
Geburt<br />
Unser aktiver Sänger Hans Gronendahi wurde<br />
Großvater. Seine Tochter Marianne Rohm und<br />
ihr Gatte Edwin Rohm zeigen hocherfreut die<br />
Geburt ihrer Tochter Martina, geb. 26. 3. 70, an.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> gratuliert herzlich.<br />
Todesfall<br />
Die Schwester unseres inaktiven Mitgliedes<br />
Herr Hubert Depenheuer, Frau Eise Nagel,<br />
verstarb am 5. 3. <strong>1970</strong>. Sie war Witwenmitgiied<br />
des KMGV. <strong>Der</strong> Vorstand kondolierte namens<br />
des Vereins.<br />
Adressenänderungen<br />
Es verzogen:<br />
Herr Andreas Hübsch, akt. Mitglied, nach <strong>50</strong>2<br />
Frechen-Buschbeii, Wienandswiese 14<br />
Herr Johann Michels nach Köln 1, Kaiser-Wiiheim-Ring<br />
44 (Cafe Steudter), aktives Mitglied<br />
Herr Bernhard Böker, inaktives Mitglied, nach<br />
Köln (41) Lindenthai, Lortzingpiatz 3, Telefon<br />
42 23 74<br />
Herr Alfons Schimmer, inaktives Mitglied, nach<br />
<strong>50</strong>21 Widdersdorf, Rotdornweg 17<br />
Herr Eberhard Bender, akt. Mitglied, nach<br />
8<strong>50</strong>1 Oberasbach b/Nürnberg, Aibrecht-Dürer-<br />
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Am Karfreitag, dem 27. März <strong>1970</strong> ver<br />
starb nach kurzer, schwerer Krankheit<br />
unser aktiver Sänger<br />
|Vi<br />
HERR AUGUST ROHRBACH<br />
Mit ihm verließ uns einer unserer ältesten Aktiven, mehr als 44 Jahre gehörte<br />
er ununterbrochen dem KMGV an.<br />
Sein füliiger, schwerer zweiter Baß war stetig eine außerordentliche Stütze im<br />
Chorgesang. Aber auch soiistisch trat unser verehrter August Rohrbach immer<br />
wieder vor die Öffentlichkeit. Seine Stärke lag in der Darbietung fröhlicher,<br />
kerniger Lieder. Viele Jahre hat es ihm Freude gemacht, als Bas die Gruppe 18<br />
zu führen. Als er dieses Amt zurückgab, ernannte ihn die Gruppe 18 spontan<br />
zu ihrem Ehrenbas.<br />
August Rohrbach reißt eine Lücke in die Reihen des Chores, aber auch in die<br />
Reihen seiner Freunde im KMGV und darüber hinaus in der Öffentlichkeit.<br />
Wir werden ihn nie vergessen!
Aus der Chronik des KMGV.. .<br />
„Tradition verpflichtet!" Dieses Wort ist ge<br />
rade für den KMGV von besonderer Bedeu<br />
tung, Unser Chor hat sich in den ietzten Jah<br />
ren, zumai seit der künstlerischen Betreuung<br />
durch Prof. Hermannjosef Rübben, so sehr<br />
verjüngt, daß es notwendig erscheint, unseren<br />
neu hinzugekommenen Sängern Begebenhei<br />
ten aus der Vergangenheit des Chors zu ver-<br />
Daran schließt sich der Vortrag eines Liedes<br />
im Volkston, weiches den Vereinen eine Stun<br />
de vor ihrem Auftreten in Partitur und Stim<br />
men übergeben wird. Beide Chöre sind<br />
A-capeila-Ghöre und ohne Soli. Ein dritter<br />
Gesang war der freien Wahl eines jeden Ver<br />
eins überlassen. <strong>Der</strong>selbe mußte ohne Instrumittein,<br />
um ihnen damit aufzuzeigen, mit<br />
weicher Begeisterung seit der Gründung des<br />
Vereins die Mitglieder ihre freiwillig über<br />
nommenen Pflichten wahrnehmen.<br />
Wir hoffen aber, daß die nachfolgenden Zei<br />
len auch unsere „alten" Sänger begeistern.<br />
Wü.<br />
Das Kaiserpreissingen<br />
Aus zeitgenössischen Berichten<br />
<strong>Der</strong> erste Sängerwettstreit in<br />
Kassel vom 25. bis 28. Mai 1899<br />
im wunderschönen Monat Mai, am Ende der<br />
Woche des lieblichen Pfingstfestes, werden<br />
sich eine Anzahl deutscher Männergesang<br />
vereine, nicht gerade die schiechtesten unter<br />
den besten, in Kasseis Mauern versammeln,<br />
um um den kaiserlichen Wanderpreis in fried<br />
lichem Kampf zu streiten.<br />
Am 27. Januar 1895 hatte Se. Maj. der Kaiser<br />
durch allerhöchste Ordre einen Wanderpreis<br />
für deutsche Männergesangvereine gestiftet<br />
mit der Bestimmung, daß im Sommer 1899 der<br />
Wettstreit um den genannten Preis stattfinden<br />
sollte. Zu demselben sollten nur Männerge<br />
sangvereine des Deutschen Reiches, weiche<br />
mindestens 100 Sänger aufweisen könnten,<br />
zugelassen werden. Sänger von Beruf sollten<br />
ausgeschlossen sein, ebenso Vereinsmitglie<br />
der, weiche 15 Kilometer vom Sitz ihres Ver<br />
eins wohnten.<br />
Das Wettsingen sollte mit einem zu diesem<br />
Zweck komponierten längeren Tonwerk be<br />
ginnen, weiches den Vereinen sechs Wochen<br />
vor dem Wettsingen in Partitur und Stimmen<br />
zuzustellen sei.<br />
mentalbegieitung und ohne Soli sein, auch<br />
durfte der betreffende Verein mit demselben<br />
bei früheren Gelegenheiten keinen Preis er<br />
rungen haben.<br />
<strong>Der</strong> Wanderpreis soll aus einem Kleinod aus<br />
edlem Metall bestehen. Ein dreimaliger Sieg<br />
bringt dasselbe in den dauernden Besitz des<br />
Vereins.<br />
Das Preisrichteramt wird von neun hervor<br />
ragenden Musikern ausgeübt, weiche vom<br />
Kaiser ernannt werden. Die Preisverteilung er<br />
folgt in einem feierlichen Akt, an dem sämt<br />
liche Vereine teilnehmen. Für das Wettsingen<br />
sind zwei Tage in Aussicht genommen.<br />
Achtzehn Vereine wagen den Wettstreit<br />
Wie wir schon in unserem ersten Artikel mit<br />
geteilt haben, nehmen an dem Wettstreit nur<br />
18 Vereine mit 2780 Sängern teil.<br />
Die Vereine sind nachstehende: ^<br />
Säng4L<br />
1. Aachener Männergesangverein<br />
„Goncordia" 146<br />
2. „Berliner Lehrergesangverein" 220<br />
3. „Bremer Lehrergesangverein" 113<br />
4. Dortmunder Männergesangverein<br />
„Poiyhymnia" 143<br />
5. Dortmunder Männergesangverein<br />
„Sanssouci" 121<br />
6. „Erfurter Männergesangverein" 117<br />
7. Essen a. d. R.,<br />
Männergesangverein „Goncordia" 192<br />
8. Essen, „Männergesangverein" 196<br />
9. „Gothaer Liedertafel" 115<br />
10. „Hannoverscher Männergesangverein" 196<br />
11. Karlsruhe i. B., „Liederhalle" 170
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13. „Magdeburger Lehrergesangverein" 127<br />
14. Mühlhausen i. Th.,<br />
Männergesangverein „Arien" 140<br />
15. Mülheim a. d. R.,<br />
Männergesangverein „Frohsinn" 128<br />
16. Offenbach a. M.,<br />
„Sängerchor des Turnvereins" 137<br />
17. „Potsdamer Männergesangverein" 142<br />
18. „Straßburger Männergesangverein" 131<br />
2780<br />
wir aus der Zusammenstellung ersehen,<br />
sind fast alle Teile unseres deutschen Vater<br />
landes bei dem Wettstreit vertreten, und der<br />
Kampf um des Kaisers Preis wird und muß<br />
ein herzerquickender und herzerfreuender<br />
werden. Die Namen und die Bedeutung der<br />
Vereine in ihrem Heimatland geben uns die<br />
Gewißheit, daß jeder sein Bestes daran set<br />
zen wird, um zu beweisen, daß er ein würdi<br />
ger Teil der Gemeinschaft, ein anzuerkennen<br />
der Faktor in dem Streben nach dem gesteck<br />
ten Ziel ist.<br />
. . . Kassel ist in der Tat eine der schönstgelegenen<br />
Städte Deutschlands. 164 Meter<br />
über dem Meeresspiegel, zu beiden Seiten<br />
der Fulda, im Westen vom Habichtswald, im<br />
Norden vom Reinhardswald begrenzt, bietet<br />
es, gehoben durch zahlreiche Sehenswürdig<br />
keiten und Kunstwerke, einen angenehmen<br />
Aufenthalt, so daß vielfach von Ärzten als<br />
Erholungs- und Kurort rühmend und lobend<br />
auf dasselbe hingewiesen worden ist.<br />
Die Verpflegung der auf ungefähr 6000 Per<br />
sonen veranschlagten Besucher des Festes —<br />
wir meinen nach unseren Erfahrungen bei<br />
derartigen Festen, daß der Besuch damit un<br />
terschätzt ist — ist in der Weise gedacht, daß<br />
in beiden Flügeln des Orangerieschlosses<br />
zwei Restaurationen errichtet werden für die<br />
materiellen Bedürfnisse und Genüsse der<br />
Sänger und Zuhörer. Außerdem sollen noch<br />
ein oder mehrere gleichem Zweck dienende<br />
Gebäude in der Nähe der Festhalle erbaut<br />
werden, um allen Anforderungen genügen zu<br />
können.<br />
Zum Schluß wollen wir im Anschluß an un<br />
sere vorhergegangene Mitteilung erwähnen,<br />
daß außer dem Kaiserpreis von der Stadt<br />
zwei und von Kasseier Vereinen usw. noch<br />
weitere Preise für die Wettstreitenden in Aus<br />
sicht gestellt sind.<br />
Jede Sache hat zwei Seiten, und je nachdem<br />
man die eine oder die andere herauskehrt, ist
diese annehmbar oder verwerflich, ich meine,<br />
man seilte von jedem Ding das Gute anerken<br />
nen, das Beste behalten und sich zu Nutze<br />
machen. In diesem Sinne hefte ich, daß das<br />
Preiswettsingen in Kassel auch seinen Segen<br />
für den deutschen Männergesang haben wird,<br />
ich hoffe, daß vor allen Dingen von „Neid"<br />
und von „Erbitterung" nichts sich zeigen wird,<br />
daß man angesichts der Bedeutung, die man<br />
von selten unseres Kaisers dem Fest beilegt,<br />
und durch die Gegenwart des erlauchten<br />
Herrschers diese niederen Leidenschaften ver<br />
bannen, sich sangesbrüderiich die Hand rei<br />
chen wird, so daß man auch an dieser Ver<br />
anstaltung seine Herzensfreude haben und<br />
wenn auch nicht preisgekrönt, so doch frohen<br />
Mutes nach Hause zurückkehren kann und<br />
wird, wenn man an den sicher nicht schlech<br />
ten Leistungen sein Sängerherz erquickt und<br />
erfreut und manches gelernt hat. tJnd somit<br />
könnte doch trotzdem und aiiedem der Wett<br />
kampf ein „herzerquickender und herzerfreu<br />
ender" werden, wie ich mich auszudrücken<br />
beliebte.<br />
So ist denn nun auch die längst mit Spannung<br />
erwartete Preiskomposition den am Wettstreit<br />
teilnehmenden Vereinen zugegangen. <strong>Der</strong><br />
Text, weicher derselben zugrunde liegt, ist das<br />
bekannte Gedicht „<strong>Der</strong> Choral von Leuthen"<br />
von Becker.<br />
Im Anschluß an die Preiskomposition sei hier<br />
eine kurze Beschreibung des Ehrenpreises,<br />
weicher dem siegenden Verein vom Kaiser<br />
selbst überreicht werden soll, gegeben.<br />
Es tritt uns in demselben ein die deutsche<br />
Goidschmiedekunst preisendes Werk entge<br />
gen.<br />
<strong>Der</strong> Form nach ist der Preis in der Art und<br />
Weise der alten Ehren- und Ordensketten dar<br />
gestellt und erinnert in seiner Ausführung an<br />
die besten Goidschmiedearbeiten der spät<br />
römischen, der merovingischen und fränki<br />
schen Zeit, in denen mit derartigem Zierrat<br />
ein großer Luxus getrieben wurde, die auch<br />
heutigen Tags noch für den Kenner ent<br />
zückend sind und als mustergültig angesehen<br />
werden.<br />
Die Kette besteht aus drei Gliedern. Das eine<br />
zeigt eine kleine Harfe, von einem Eichen<br />
kranz umrahmt. Das nächste viereckige Zwi<br />
schenglied hält in der Mitte den deutschen<br />
Adler mit Rubinen besetzt und wird durch<br />
Goidspiraien mit den folgenden Gliedern wi<br />
bunden, die mit Eichenlaub umrahmt, mit cl<br />
Namen der deutschen Liederdichter Uhiand,<br />
Arndt, Brentano, Körner, Scheffel und denen<br />
der Komponisten Brahms, Schumann, Schu<br />
bert, Jensen, Koschat geziert sind.<br />
In der Mitte der Kette steht auf einem Schild<br />
chen der Wahlspruch:<br />
„im Liede stark.<br />
Deutsch bis ins Mark",<br />
über dem sich zwei Schwerter, durch einen<br />
Lorbeerkranz verbunden, befinden.<br />
An dem Schiide befindet sich das Kleinod<br />
mit dem Porträt des Kaisers, von deutschen<br />
Adlern und Eichenlaub umgeben, mit der In<br />
schrift „Wilhelm, Rex, Imperator". Ein schwar<br />
zer und ein weißer Diamant in Gemeinschaft<br />
mit einem Rubin versinnbiidiichen abschlie<br />
ßend das Deutsche Reich, rechts und links<br />
aus gefaßten Rubinen befindliche Kettchen<br />
sollen den Purpur darstellen. Den Abschluß<br />
der Kette bildet eine Viktoria, weiche den<br />
Sängern den Lorbeerkranz entgegenhält. Das<br />
ganze ist in Dukatengold ausgeführt, in ver<br />
schiedenen Goidtönen gehalten und rei"''<br />
noch durch rote Rubinen und rote Ema<br />
Schnittblumen<br />
Topfpflanzen<br />
Einrichten von Blumenfenstern<br />
und Dekorationen<br />
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geschmückt, der Sache und des Spenders<br />
würdig und wert.<br />
Das Kunstwerk, so kann man es mit Recht<br />
nennen, ist nach einem Entwurf des Profes<br />
sors Anton Seder in Straßburg von dem Hofgoidschmied<br />
Theodor Heiden in München aus<br />
geführt.<br />
<strong>Der</strong> große Tag<br />
Pfingsten, das iiebiiche Fest, war gekommen<br />
und mit ihm die Erwartung und Spannung auf<br />
die Festtage in Kassei immer höher gestiegen,<br />
endiich am 25. des Wonnemondes mit der<br />
Ankunft in der Feststadt befriedigt zu werden.<br />
Freudig und herziich wurden die von allen<br />
Seiten ankommenden Sänger mit innigem<br />
Wort und frohem Sang und Kiang begrüßt<br />
und der Stadt zugeführt, die ein herrliches<br />
Festgewand angeiegt, sich seibst und den<br />
iängst erwarteten Gästen zur Ehre. Es war<br />
eine reiche, von einem einheitlichen Gedan<br />
ken geieitete Ausschmückung, welche die lieb<br />
liche Stadt zum Empfang ihrer Gäste ange<br />
iegt hatte. Es würde zu weit führen, auf Einzeiheiten<br />
einzugehen, der Gesamteindruck<br />
war großartig und übte einen froh erregenden<br />
Einfiuß auf die angekommenen Sängergäste<br />
aus.<br />
Fortsetzung foigt.<br />
Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Als ein Tun mit Leib und Seele bezeichnete<br />
bei der Verleihung der Zeiter-Plakette in<br />
Würzburg Bundesinnenminister Hans Dietrich<br />
Genscher die Beschäftigung mit der Musik.<br />
Insbesondere sei das Singen von aiien For<br />
men der Musik diejenige, die den Menschen<br />
am unmitteibarsten zu sich seibst bringe. Deshaib<br />
geite es auch in der heutigen Zeit, im<br />
Interesse des Volkes und des Staates diese<br />
seelischen Kräfte nicht verkümmern zu lassen.<br />
Die internationale Begegnung der Jugend in<br />
Berlin, die der Deutsche Sängerbund Ende<br />
Juli veranstaltet, ist in ihren Vorbereitungen<br />
jetzt abgeschlossen, wie aus einem Bericht in<br />
der Zeitschrift „Lied und Chor" hervorgeht.<br />
Die Studioieiter der in Aussicht genommenen<br />
vier Gruppen sind inzwischen gewonnen wor<br />
den. Die Experimentiergruppe wird Clemens<br />
"isemer leiten, der sich bereits als Leiter eines<br />
Ädios für neue Musik an der Hochschule in<br />
Saarbrücken einen Namen gemacht hat. Die<br />
anderen Studios leiten Gien Buschmann, Pe<br />
ter Seeger und Eddy Rhein. Die vorgesehene<br />
Anzahl der in- und ausländischen Teilnehmer<br />
des Treffens ist bereits erreicht.<br />
Eine Haftpflichtversicherung für seine Chöre<br />
hat der Deutsche Sängerbund mit dem Ger<br />
ling-Konzern abgeschlossen. In einem „Arbeitsbiatt"<br />
sind Vertrag und Erläuterungen so<br />
wie die Richtlinien der Handhabung abge<br />
druckt. Mit dem Vertrag kommt der DSB wie<br />
derholt geäußerten Wünschen seiner Chöre,<br />
insbesondere der Kinder- und Jugendchöre,<br />
entgegen.<br />
Für einen Zusammenschluß der Chöre zu<br />
Chorgemeinschaften setzt sich in der Zeit<br />
schrift „Lied und Chor" der Münchner Kom<br />
ponist Franz Biebi nachdrücklich ein. Unter<br />
der Bezeichnung „Flurbereinigung" legt er<br />
die Vorteile eines Zusammenschlusses dar,<br />
dies unter der Voraussetzung, daß aus sach<br />
lichen Gründen ein Zusammengehen mehrerer<br />
Chöre gerechtfertigt ist. Das Thema hat große<br />
aktuelle Bedeutung, da es in letzter Zeit häu<br />
fig erörtert wurde.<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzelgen-Annatime: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 44 36 10<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94/7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelselte: Glahä Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männet-Gesang-Verein:<br />
Unsere Konten:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>50</strong><br />
Mai <strong>1970</strong><br />
Mitteilungsblä^<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins
Opemkonzert im Gürzenich am 28. April <strong>1970</strong><br />
Gewissermaßen als Auftakt für unsere Reise<br />
nacfi Paris stellte Professor Hermannjosef<br />
Rübben dem Kölner Konzertpublikum das<br />
Programm unseres Konzertes In Paris vor.<br />
Obwofil für dieses Konzert keine Werbung<br />
nacfi außen hin stattfand, waren schon drei<br />
Wochen vor dem 28. April keine Karten mehr<br />
zu haben. Das ausgewählte Opernprogramm,<br />
v'^n den Kölner Philharmonikern Instrumental<br />
ausgezeichnet unterstützt, fand beim Publi<br />
kum ungeteilten, äußerst starken Beifall.<br />
Edith Gabry-Kertesz war wiederum eine aus<br />
gezeichnete Interpretin einiger ausgewählter,<br />
ansprechender Arien. Aber auch unser Vize<br />
präsident Horst Massau und unser Aktiver Im<br />
zweiten Baß, Hermann Hackstein, wußten das<br />
Publikum mit Ihren sollstlschen Darbietungen<br />
zu begeistern. Hier das Programm;<br />
Die Zauberflöte<br />
Figaros Hochzeit<br />
Beethoven<br />
Fideiio<br />
Lortzing<br />
<strong>Der</strong> Wiidschütz<br />
Cari Maria von Weber<br />
Euryanthe<br />
<strong>Der</strong> Freischütz<br />
/ -^hard Wagner<br />
V dnnhäuser<br />
<strong>Der</strong> fiiegende Holiänder<br />
Ouvertüre<br />
Chor der Priester<br />
Marsch der Priester<br />
Arie des Sarastro mit Ohor<br />
„O Isis und Oslris"<br />
Arle der Susanna<br />
„Del vieni non tardar"<br />
Chor der Gefangenen<br />
Sollst: Horst Massau<br />
Jagdlied<br />
Jägerchor<br />
Jägerchor<br />
Arletta des Ännchen „Kommt ein schlanker Bursch"<br />
Pilgerchor<br />
Arle des Wolfram „Lied an den Abendstern"<br />
Matrosenchor<br />
Terminkalender für den Monat Juni <strong>1970</strong><br />
Donnerstag, 4. Juni <strong>1970</strong>, Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, 11. Juni <strong>1970</strong>, Chorprobe Woikenburg<br />
Donnerstag, 18. Juni <strong>1970</strong>, Chorprobe Woikenburg<br />
Donnerstag, 25. Juni <strong>1970</strong>, Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr
84<br />
Verdi<br />
Die Macht des Schicksals<br />
Rigoietto<br />
Troubadour<br />
Nabucco<br />
Gounod<br />
Margarete<br />
Verdi<br />
Ernani<br />
Ouvertüre<br />
Klosterszene (Chor mit Sopransolo)<br />
Arie der Gilda<br />
„Caro nome ehe il<br />
Soldatenchor<br />
Chor der Gefangenen<br />
Soldatenchor<br />
Eingangschor<br />
„Erhebet das Glas"<br />
mio cor"<br />
Bevor wir die Presse in ihren Rezensionen<br />
zu Wort kommen lassen, seien dem BB einige<br />
Bemerkungen erlaubt. Wir, der Kölner Män<br />
nergesang-Verein, haben stets eine gute<br />
Resonanz in der Presse gefunden. Wenn<br />
auch die Kritiken nicht immer unseren unge<br />
teilten Beifall fanden - warum sollte uns<br />
denn immer alles gut gelingen? —, so waren<br />
wir doch wenigstens eine objektive Kritik ge<br />
wohnt. Auch für dieses Konzert waren die<br />
Betrachtungen der Presse durchaus anerken<br />
nend, sogar begeistert, und was als kritische<br />
Hinweise gebracht wurde, nehmen wir gerne<br />
hin. Nur eins hat uns nicht gefallen, weil es<br />
nicht objektiv sein kann, die Kritik der Köl<br />
nischen Rundschau an unserem Programm.<br />
Wir sind uns längst darüber im Klaren, wenn<br />
wir das singen würden, was gewisse Kritiker<br />
von uns in dieser unsteten, hektischen, in der<br />
Musik keine Linie verratenen Zeit verlangen,<br />
könnten wir keine 100 Menschen mehr in den<br />
Gürzenich locken und der KMGV würde den<br />
Weg gehen müssen, den schon manchen<br />
Männerchor ins Nichts geführt hat. Das Publi<br />
kum unserer Konzerte beweist es immer: <strong>Der</strong><br />
KMGV fährt richtig. Und im übrigen, hätte der<br />
Rezensent der KR, Herr Hans-Elmar Bach,<br />
sich einmal in seinem eigenen Hause, der<br />
Heinen-Verlag GmbH, umgesehen und umge<br />
hört, hätte er feststellen können, daß vor dem<br />
Konzert in der Wolkenburg eine Pressekonfe<br />
renz stattfand, bei der auch die KR vertreten<br />
war. Dann hätte er weiterhin feststellen kön<br />
nen, daß dieses Konzert von der Pariser<br />
Konzertdirektion und dem Pariser Konzert<br />
publikum gewünscht wurde. Oder gab es<br />
sonstige Gründe für diese unsachliche Kritik,<br />
Herr Chorleiter Bach?<br />
Und nun die Presse:<br />
Schlankes Singen von Volker Bungardt<br />
Welche sozialen Stände es vor allem sind,<br />
die in den klassischen Opern Deutschlands,<br />
Italiens und Frankreichs als Chor fungieren,<br />
konnte man direkt am Programm des Kon<br />
zertes „Aus der Welt der Oper" des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins im großen Saal des<br />
Gürzenich ablesen: Es sind Priester (Mozart),<br />
Gefangene (Beethoven, Verdi), Jäger (Lortzing,<br />
C. M. v. Weber), Pilger (Wagner), Matro<br />
sen (Wagner) und Soldaten (Verdi, Gounod).<br />
Es war ein Chorkonzert im wahrsten Sinne<br />
des Wortes, denn die rund dreihundert Sän<br />
ger hatten mit dem Orchester (Kölner Phil<br />
harmoniker) leichtes Spiel - schon beim<br />
Mezzoforte des Chores war von Streichern<br />
und Bläsern nichts mehr zu hören. Ein her<br />
vorragendes Stimmenmaterial und die er<br />
zieherische Arbeit von Prof. Hermannjosef<br />
Rübben — schlankes Singen scheint glücklich<br />
und vorteilhaft zum Prinzip erhoben, die Aus<br />
sprachekultur sucht ihresgleichen — „zähm<br />
ten" diese Massen, und nur an ganz wenigen<br />
Stellen ergaben sich „im Eifer" die bekann<br />
ten unschönen Momente des Männergesangs:<br />
geschwellte Brust - siegesbewußt,, oder<br />
wenn es um „... geschwellte Brust - sieges<br />
bewußt" oder „Wein" und „Gesang" ging.
89<br />
Wir musizierten an diesem Abend — die Einladung erfolgte von der Singgemeinschaft Männerchor<br />
RWE 1937 Frimmersdorf / Q^uartettverein Neuenhausen — in der zweiten Hälfte des Programms;<br />
den ersten Teil bestritt die o.a. Singgemeinschaft.<br />
Es war eine gute Idee, die beiden Chöre nach dem Konzert zu einem gemeinsamen Imbiß und Kom<br />
mers in das alte Grevenbroicher Schloß zu bitten. In Rede und Gegenrede kam zum Ausdruck, daß<br />
es immer wieder Höhepunkte im kulturellen Leben geben kann, wenn der Männergesang weit in<br />
die Lande getragen wird.<br />
Hier folgt eine Betrachtung der Grevenbroicher Zeitung zu dem<br />
^emeinsamkonzert Grevenbroich - Köln:<br />
Grevenbroich. Wenn die Singgemeinschaft<br />
Männerchor RWE 1937 Frimmersdorf / Quar<br />
tettverein Neuenhausen unter Bezirkschor<br />
leiter Ferdinand Krüpe zu ihrem Konzert in<br />
der Aula des Grevenbroicher Kreisgymnasiums<br />
den Kölner Männer-Gesang-Verein, Leitung<br />
Professor Hermannjosef Rübben, einlud,<br />
konnte sie das - von ihrer eigenen Leistung<br />
her betrachtet - durchaus tun. Wollte man<br />
von einem Vergleichskampf sprechen, wie es<br />
im Sport üblich ist, müßte zugestanden wer<br />
den, daß der Veranstalter sich neben seinem<br />
großen „Gegner" behaupten konnte.<br />
Das Konzert war gut besucht. Zunächst war<br />
tete der Veranstalter mit seinem Programm<br />
auf, und nach einer Pause boten die Kölner<br />
dann ihre Vortragsfolge. Das war organisato<br />
risch sehr gut, denn bei abwechselndem Ge<br />
sang der Ghöre wäre das beim Auf- und Ab<br />
tritt bei den 160 Sängern aus Köln störend<br />
gewesen. Diese Art sollte anregend für an<br />
dere Ghorkonzerte sein, bei denen mehrere<br />
Ghöre mitwirken.<br />
C'e Singgemeinschaft begann mit „Sonnen-<br />
^mne des Echnaton" von Heinrich Sutermeister,<br />
wohl das musikalisch schwierigste<br />
Werk des gesamten Konzertes. Die Sänger<br />
aus Neuenhausen und Frimmersdorf meister<br />
ten ihre Aufgabe präzise und exakt. <strong>Der</strong> Ghor<br />
wirkte sicher und überzeugend. Beachtlich,<br />
wie der Ghorleiter seine Schar mit dem an<br />
spruchsvollen Inhalt des Werkes vertraut ge<br />
macht hat. Vier Lieder von Richard Trunk, ein<br />
zeitgenössischer Komponist, melodisch im<br />
Aufbau, boten schöne Effekte.<br />
Drei Negro-Spirituals von Ralf Petersen nicht<br />
minder. „Go down Moses" und „Deep river"<br />
erklangen überzeugend. Krüpe verstand es<br />
ausgezeichnet, die Feinheiten der Komposi<br />
tionen wirkungsvoll hervorzuheben; Senti<br />
mentalität ist wohl die Eigenart mancher die<br />
ser geistlichen Gesänge. Viel Jugend war ge<br />
kommen, die sicherlich auf ihre Kosten kam,<br />
als sie von den Sängern im exakten Rhyth<br />
mus „Joshua fit the battle" geboten bekam.<br />
Starker, verdienter Beifall war zu hören, und<br />
eine Zugabe war fällig.<br />
<strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-Verein begann<br />
mit „Sound the trumpet" von Henry Purcell.<br />
Erstaunlich, wie präzise der Ghor sang; denn<br />
bei 160 Stimmen ein Gleichmaß zu erreichen,<br />
dürfte schwierig sein. <strong>Der</strong> Ghor war wie aus<br />
einem Guß und reagierte auf die kleinste An<br />
weisung des Dirigenten. Das bekannte Lied<br />
von Weber „Im Dorf da geht die Glocke<br />
schon", hier als „L'Angelus" angekündigt,<br />
sang der Ghor in französischer Sprache; es<br />
gehört sicher zum Repertoire der bevorstehen<br />
den Konzertreise. Hervorragend die Reife des<br />
Vortrages.<br />
Ghorleiter Hermannjosef Rübben ließ seine<br />
eigene rhythmisch betonte Komposition<br />
„Somebody's knocking at your door" erklin<br />
gen und anschliefifend zwei Lieder von Eduard<br />
Pütz, mit Baritonsölo in englischer Sprache.<br />
Drei Werke von Lemacher für Männerchor mit<br />
Klavierbegleitung, am Flügel Emil Gerhard,<br />
dürften zu den Höhepunkten der Darbietungen<br />
gehören.<br />
Eine schöne Bereicherung des Programms<br />
waren die Lieder und Gedichte von Rübben<br />
unter dem Thema „Lob des Durstes". Die<br />
ideenreiche Musik wurde lebhaft ergänzt<br />
durch geistreichen Humor in den Gedichten.<br />
Folkloristische Ghorlieder aus Frankreich,<br />
Österreich und Deutschland rundeten das ge<br />
haltvolle Programm wirkungsvoll ab.<br />
Horst Massau, Bariton, ein Kölner Ghormitglied,<br />
sang als Solist bekannte Lieder von
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Hugo Wolf und von Hermannjosef Rübben,<br />
mit Texten von Eugen Roth vor. — Den<br />
Einleitungschor zu Beginn des Konzertes, von<br />
der Singgemeinschaft Neuenhausen / Frim<br />
mersdorf vorgetragen, begleiteten vierhändig<br />
am Flügel Walter Becker und Nachwuchs<br />
pianist Werner Füssen<br />
Welche Bedeutung man dem Konzert beimaß,<br />
zeigte die Anwesenheit von Kreis-Chorleiter<br />
Franz Hilgers und Kreisvorsitzenden Jansen.<br />
Als Vertreter der Stadt war Bürgermeister<br />
Dr. Wattler erschienen.<br />
Erha<br />
Das Kaiserpreissingen (Fortsetzung)<br />
Aus zeitgenössischen Berichten<br />
Nur wenige Stunden erquickender Rast wa<br />
ren dem größten Teil der angekommenen<br />
Sänger gegönnt, galt es doch, schon um acht<br />
Uhr abends zum Sängerkommers anzutreten.<br />
Bald hatte sich die auf Akustik vom „Hessi<br />
schen Sängerbund" erprobte Sängerhalle bis<br />
auf den letzten Platz gefüllt. Hell und licht<br />
erstrahlte in reicher, ausgiebiger elektrischer<br />
Beleuchtung die künstlerisch schöne und<br />
praktische, allen Anforderungen und Bedürf<br />
nissen entsprechende, mit Rücksicht auf die<br />
Akustik nicht überreich geschmückte Halle in<br />
grünen Gewinden, Fahnen und Wappen. <strong>Der</strong><br />
schönste Schmuck des Festraumes aber war<br />
die auf das Erscheinen des Kaisers erwar<br />
tungsvoll gestimmte Schar der Sänger und<br />
der Zuhörer, ein reicher Kranz von schönen<br />
Damen auf „beteppichtem Balkone" und her<br />
vorragender Männer aus der Stadt und dem<br />
ganzen Lande. Kurz nach acht Uhr erschien<br />
der Kaiser mit großem Gefolge, stürmisch<br />
und freudig von den Anwesenden begrüßt.<br />
Mit dem imposanten Vorspiel zu „Die Meister<br />
singer" von Richard Wagner begann würdig<br />
das Begrüßungskonzert ...<br />
Es geht los<br />
So war denn nach der herzlichen und erhe<br />
benden Begrüßungsfeier der erste Tag des<br />
friedlichen Wettsingens um den kaiserlichen<br />
Wanderpreis heraufgezogen. Zahlreicher als<br />
am Tage vorher und voller Erwartung auf das<br />
Kommende waren die Zuhörer erschienen.<br />
<strong>Der</strong> Höflichkeit der Könige — der Pünktlich<br />
keit — entsprechend, erschien mit dem Glokkenschlag<br />
zehn Uhr S. M. der Kaiser mit glän<br />
zendem Gefolge.<br />
<strong>Der</strong> Eindruck, den die Vorträge der 18 kon<br />
kurrierenden Vereine auf die Zuhörer hervor<br />
riefen, war durchweg ein tiefer. Jeder dersel<br />
ben hatte bewiesen, daß mit Fleiß und Sorg<br />
falt geübt worden war, daß ein verständnis<br />
volles, feinfühliges Eingehen auf den Sinn i<br />
Textes und den Geist der Komposition dem<br />
selben zu finden, eine verständnissinnige An<br />
passung an die energisch und zielbewußte<br />
Leitung vorhanden und von dieser durchweg<br />
eine wohlüberlegte Ausnutzung aller gebote<br />
nen Gelegenheiten zur Erzielung künstleri<br />
scher Effekte, ohne zur Manieriertheit zu<br />
werden, mit feinem Verständnis angestrebt<br />
war.<br />
<strong>Der</strong> Stundenchor (nachmittags)<br />
Mit Spannung warteten Zuhörer und Sänger<br />
auf Bekanntmachung der Namen der aus dem<br />
allgemeinen Wettbewerb als Sieger hervorge<br />
gangenen Vereine. Endlich wurden dieselben<br />
durch Anschläge in und außerhalb der Fest<br />
halle bekanntgegeben und gleichzeitig jedem<br />
einzelnen der acht Vereine ein bestimmtes<br />
Übungslokal für den engeren Wettbewerb<br />
durch die umsichtige Musikkommission unter<br />
Leitung des Regierungsrats v. Wehler, der mit<br />
kunstsinnigem Verständnis und großem Inter<br />
esse sich dem Wettstreit gewidmet hat, zuge<br />
wiesen. Die acht von den Preisrichtern erkore<br />
nen Vereine waren:<br />
^<br />
1. „Männergesangverein", Köln a. Rh., ^<br />
2. „Goncordia" in Essen,<br />
3. „Goncordia" in Aachen,<br />
4. „Berliner Lehrergesangverein",<br />
5. „Bremer Lehrergesangverein",<br />
6. „Hannoverscher Männergesangverein",<br />
7. „Liederhalle", Karlsruhe,<br />
8. „Essener Männergesangverein".<br />
Diese mußten sich nach einer ebenfalls von<br />
Regierungsrat v. Wehler ausgearbeiteten In<br />
struktion in die ihnen bekanntgegebenen, der<br />
Festhalle naheliegenden Übungslokale zwi<br />
schen 1 und 1.30 Uhr mittags begeben, um<br />
von den dazu auserwählten Vertrauensmännern
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Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Juni <strong>1970</strong><br />
1.6. 70 J Dipl.-Optiker Gustav Funcke,<br />
Köln 1, Breite Str. 1, akt. Mitglied<br />
3.6. 87 J Jakob Odenthal, Köln 21 (Deutz),<br />
Deutzer Freiheit 98, inakt. Mitgl.<br />
)55 J Generalkonsul Dr. Hans Günter<br />
Gerling, Köln 1, Von-Werth-Str. 14,<br />
inaktives Mitglied<br />
6. 6. 83 J Frau Maria Gallhöfer, Köln 41<br />
(Sülz), Luxemburger Str. 171,<br />
Witwenmitglied<br />
11.6. 81 J Dr. Fritz Gühmann, Köln 1,<br />
Hansaring 117, aktives Mitglied<br />
11.6. 65 J Heinrich Berger, <strong>50</strong>38 Roden<br />
kirchen, Guntherstr. 1, akt. Mitgl.<br />
14.6. 70 J Rechtsanwalt Dr. Rudolf Boden,<br />
Köln 51 (Bayenthal), Goltsteinstraße<br />
191, inaktives Mitglied<br />
17.6. 65 J Frau Wllhelmlne Hamacher,<br />
Köln 91 (Ostheim), Hardtgenbuscher<br />
Kirchweg 114, Witw.-Mitgl.<br />
27.6. 65 J Dlpl.-Ing. Dr. Albert Löhr, Köln 41<br />
(Müngersdorf), Richterstraße 2,<br />
inaktives Mitglied<br />
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Verlobung<br />
Unser inaktives Mitglied Herr Gerd Brügelmann<br />
und seine Gemahlin Frau Gerty Brügeimann<br />
geb. von Kistowsky zeigen die Verlo<br />
bung ihrer Tochter Gisela mit Herrn Ebbo Lütt<br />
gen an. <strong>Der</strong> BB schließt sich den Glückwün<br />
schen des Vorstandes und der Mitglieder<br />
herzlichst an.<br />
Herr Dr. Otto Paul, Facharzt f. Röntgenologie,<br />
<strong>50</strong>38 Rodenkirchen-Hahnwald, Am Zehnpfen<br />
nighof 10, als Inaktives Mitglied<br />
Herr Wolfgang Rauch, Rechtsanwalt, Köln 1,<br />
Trajanstraße 37, Telefon 72 89 01, als inaktives<br />
Mitglied<br />
Adressenänderungen<br />
Es sind verzogen:<br />
Unser aktives Mitglied Herr Christiane Vanelli<br />
zeigt die Geburt seines Sohnes Illja-Christiano<br />
an. Wir wünschen dem kleinen Erdenbürger,<br />
seinem glückstrahlenden Vater und seiner<br />
Vglückllchen Mutter, Frau Margret Vanelli<br />
^..o. Baum, alles Gute.<br />
Wir verzeichnen folgende Neuaufnahmen<br />
Herr Kaspar Unkelbach, Handelsvertreter,<br />
Köln 1, Maurltlussteinweg 75, Telefon 23 80 81,<br />
als Inaktives Mitglied<br />
Frau Olly Rohrbach, <strong>50</strong>7 Bergisch Gladbach,<br />
Bensberger Str. 103, als Witwenmitglied<br />
Herr Karl Schmitt nach Köln 41 (Sülz), Remi<br />
giusstraße 18/20, aktives Mitglied<br />
Herr Christiane Vanelli nach <strong>50</strong>21 Großkönigs<br />
dorf, Paulistraße 27/29, aktives Mitglied<br />
Frau Edith Karst nach Köln 41 (Lindenthal),<br />
Stadtwaldgürtel 44, Inaktives Mitglied<br />
Todesfall<br />
Am 20. April <strong>1970</strong> verstarb unser langjähriges<br />
aktives Mitglied Herr Paul Krelten. <strong>Der</strong> Vor<br />
stand kondolierte und seine Freunde geleite<br />
ten Ihn zur letzten Ruhe.<br />
Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Das Goldene Ehrenzeichen des DSB, eine<br />
sehr selten verliehene Auszeichnung, erhielt<br />
anläßlich seines 65. Geburtstages der Vor<br />
sitzende des Sängerbundes Nordwestdeutsch<br />
land, Fokke Pollmann, Bremen, für seine Ver<br />
dienste um den DSB als dessen stellvertreten<br />
der Präsident. Pollmann ist der 29. Träger der<br />
Auszeichnung, die 19<strong>50</strong> erstmalig verliehen<br />
wurde.<br />
.^tere Ernennungen zum „Chordirektor ADO"<br />
veröffentlicht die Zeitschrift „Lied und Chor"<br />
in Ihrer neuesten Ausgabe. Bisher ist der<br />
Titel von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher<br />
Chorverbände an 86 Chorleiter in der Bun<br />
desrepublik verliehen worden.<br />
Fahnen und Festzug bei chorischen Veranstal<br />
tungen war das Diskussionsthema bei einer<br />
Tagung des Schwarzwald-Sängergaues im<br />
Schwäbischen Sängerbund. Eine abschließend<br />
durchgeführte Abstimmung ergab eine große<br />
Mehrheit dafür, von einem Festzug beim<br />
nächsten Fest Abstand zu nehmen und auf<br />
Fahnen zu verzichten.<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Maurltlussteinweg 59 «Haus Wolkenburg«<br />
Schriftleltung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wlltielm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpeierstr. 39, Ruf: 443610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Klelststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94 / 7 55 49<br />
Titelbild: Toilansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelselte: Glahä Werbung Köln<br />
überwel^ungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männer-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 ■ Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88
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DER STADT
PARISER JOURNAL"<br />
hochaktuelle und amüsante Beobachtungen —<br />
gesehen und erlebt - am Rande einer Sängerreise diesmal von LIesel Feiten<br />
so beginnt der Bericht der Gattin unseres Sangesbruders Franz Feiten, Frau Liesel Feiten. Wir wer<br />
den diesen Bericht im Originaltext abdrucken, erlauben uns jedoch, Beobachtungen des BB voranzu<br />
stellen, einzuflechten, kleine amüsante „Bonmots" beizufügen und Fotos einiger unserer Sänger ein<br />
zustreuen.<br />
Vor der Abfahrt des Zuges gab es schon eine Menge Aufregung. Als unser Vorstandsmitglied Paul<br />
('ian mit unserem Vicenotenwart Poch an der „Burg" erschien, um die vier schweren Notenkoffer<br />
.unehmen, wurde mit Schrecken festgestellt, daß das Außentor mit einem schweren Hängeschloß<br />
verriegelt war, zu welchem unser Paul keinen Schlüssel hatte. Guter Rat war teuer. Aber die bei<br />
den wußten sich zu helfen. Schon bald hatte man eine „schwache Stelle" — wo, sagen wir nicht —<br />
gefunden und ziemlich ängstlich stiegen die Akteure in das Gebäude ein. Die Koffer waren bald zur<br />
Stelle und auf demselben Wege nach draußen befördert, wo eine Faxe den Weitertransport zum<br />
Hauptbahnhof übernahm. Wir glauben, daß es noch recht viel Schwierigkeiten gegeben hätte, wären<br />
um diese frühe Morgenstunde die Hüter des Gesetzes um die Wolkenburg geschlichen.<br />
Erinnern Sie sich?, beginnt Frau Feiten:<br />
2. Mai <strong>1970</strong>, morgens zwischen 8 und 8,30<br />
Uhr Bahnsteig 7a/b<br />
8,35 Uhr Abreise vom Kölner Hbf.,<br />
mit Skandinavien-Paris-Expreß.<br />
Reserviert sind drei Eisenbahnwaggons und<br />
drei weitere Abtelle für<br />
ca. 160 aktive Sänger des KMGV und<br />
ca. 100 Ehefrauen.<br />
Die Stimmung war zwar noch etwas ver<br />
schlafen, aber dennoch recht gut. Obwohl das<br />
Wetter am Rhein miese, wartete man gedul<br />
dig auf den mit etwas Verspätung gemeldeten<br />
D 376. Feucht-kalt einsetzender Nieselregen<br />
ließ die Mantelkragen hochschnellen, um die<br />
Stimmbänder zu schonen.<br />
# dem Bahnsteig 7a/b ging - noch ehe der<br />
tautsprecher es verkünden konnte — die Flü<br />
sterpropaganda so weit, daß man sich mehr<br />
nach „a" als nach „b" orientleren möge und<br />
zu guter Letzt doch der Zug auf „6b" eln-<br />
lief. Er schnaubte heran und man ging „in<br />
front of the doors". Ganz clevere Sanges<br />
brüder schickten ihre Evas vor, das Abteil<br />
ausfindig zu machen und hievten die Gepäck<br />
stücke durch's Fenster. Nach diesem Mannöver<br />
wußte man nun positiv, wer mit wem das<br />
Abteil teilte und es kam langsam Ruhe in die<br />
Terminkalender für den Monat Juli <strong>1970</strong><br />
Donnerstag, 2. 7. <strong>1970</strong>, Chorprobe Wolkenburg, 19.30 Uhr<br />
Donnerstag, 9. 7. <strong>1970</strong>, Chorprobe Wolkenburg, 19.30 Uhr<br />
Bei der Chorprobe am 9. 7. 70 wird entschieden werden, ob am 16. 7. 70 noch eine Chor<br />
probe vor den Ferien stattfindet.<br />
Wiederaufnahme der Proben am Donnerstag, dem 10. 9. <strong>1970</strong>.
Menge. <strong>Der</strong> Zug wackelte und zuckelte über<br />
Aactien, Lüttich, Jeumont gen „Pärris"; erst<br />
als wir die ersten französischen Kühe auf<br />
französischen Weiden französisches Gras fres<br />
sen sahen, rasseite unser Expreß nur so<br />
durch die Gegend und der Himmei kiärte sich<br />
mehr und mehr auf. Das Staunen über den<br />
herriich-biauen Himmei wurde durch den Ruf<br />
„Sacra Coeur zur Linken" jäh unterbrochen<br />
und aiie Hälse reckten sich in die gezeigte<br />
Richtung. Mittlerweiie hatte man auch den<br />
Reiseproviant, teiiweise aus geistigen Geträn<br />
ken bestehend, verpinselt, so daß die Stim<br />
mung beträchtiich angeheizt war und das<br />
große „Wie, Was und Wo" nach Ankunft am<br />
Gare du Nord — nämiich Bus-Transfer und<br />
Hoteiunterkunft, besonders bei den Damen<br />
(aber nur inneriich, man gab sich weitgewandt!)<br />
— Fuß faßte. Die Koffer und Taschen<br />
wurden veriaden und die Köiner Sänger samt<br />
Anhang begaben sich zu den Bussen, die die<br />
einzelnen Hoteis ansteuerten. — In der Reception<br />
sprach man Deutsch, was schon für viele<br />
Mitreisende, deren Französisch-Wortschatz so<br />
wieso nur aus „La Päd, la F . . ., la Finster"<br />
bestand (ich betone hier bestand!!!), als enor<br />
men Vorteil konstatiert wurde. Dann begann<br />
das große Schiüsseispiei: Die Verteiiung der<br />
Zimmer, und ich giaube behaupten zu dürfen,<br />
daß es außer kieinen Pannen, die ja nicht zu<br />
vermeiden sind, zu aiier Damen und Herren<br />
Zufriedenheit ausfiei. Die Paraispritze brauch<br />
te auch nicht eingesetzt zu werden; die Zim<br />
mer waren gut und hatten eine hübsche „Fussei"-Tagesdecke<br />
auf dem Bett. Letztgenannte<br />
Fussein machten sich besonders attraktiv auf<br />
Schwarz, was jeder, der keine Kleiderbürste<br />
im Reisegepäck hatte, zu schätzen wußte.<br />
Einige Damen und Herren, die für den ersten<br />
Abend Karten für die Oper bestelit hatten,<br />
waren bereits festiich gekieidet und machten<br />
sich wahrscheiniich auch schon während des<br />
Käseganges Gedanken darüber, wie sie anschiießend<br />
mit Zahnbürste und -creme ope<br />
rieren müssen, um keine kaikähniichen Sprit<br />
zerchen auf dem Gewand zu hinterlassen. Hier<br />
zu mein Vorschlag: Handtuch serviettenähniich<br />
- wie bei feinen Leuten - um den Hals<br />
schlingen, gut einen halben Meter Abstand<br />
vom Waschbecken nehmen und dann in läs<br />
siger Körperhaitung, mögiichst aiso nicht ver<br />
krampft, mit dem Zähneputzen beginnen.<br />
<strong>Der</strong> Teii der Geseiischaft, der nicht die Oper<br />
besuchte, hatte sich mit strapazierfähigen<br />
Schuhen ausgestattet, um den „Abend zur<br />
freien Verfügung" nach eigenem Gusto zu gestaiten.<br />
Wie und wo dies vonstatten ging, wurde am<br />
nächsten Morgen hin- und hererzähit.<br />
Beim Kaffeetrinken konnte der kurzen Zeit<br />
wegen nicht viel geplaudert werden, denn<br />
man mußte Vorrat für die lange Fahrt nach<br />
Chartres anfuttern.<br />
Mit eigenem Bus, eigenem Chauffeur und<br />
eigener Reiseleiterin ging es um 8 Uhr in<br />
den strahlenden Pariser Morgen: Die Straßen<br />
waren menschenleer, ganz das Gegenteil von<br />
de.m, was wir abends von dieser quick<br />
lebendigen Stadt, wo es bis in die Morgen<br />
stunden nur so kribbelt und krabbelt, in Er<br />
innerung hatten. Paris schlief noch, aber der<br />
KMGV war bereits mit Mann und Maus unter<br />
wegs; die Sonne lachte schon am azurblauen<br />
Himmei und in den Gärten der Vorstadt blüh<br />
ten die Bäume, was uns, durch das miese<br />
Rheiniand-Wetter nicht gerade Verwöhnten,<br />
in heile Begeisterung versetzte. Dann ging's<br />
über die Autobahn nach Chartres, wo wir um<br />
11 Uhr in der Kathedrale, einer wunderschö<br />
nen gotischen Kirche, dem zweitgrößten c \<br />
sehen Gotteshaus Frankreichs, zur hi. Mei.-i<br />
gingen. Unsere Männer sangen in ihr die<br />
Deutsche Messe von Schubert und das<br />
Tedeum von Flor Peters. Die Besucher<br />
waren gerührt von der Kraft und der Sanftheit<br />
dieses Chores; die Stimmen hatten in diesem<br />
herrlichen Raum eine enorme Resonanz. Als<br />
das „Angelus" nach der Messe vor dem Altar<br />
erklang, war die Ergriffenheit der Kirchen<br />
besucher offenbar.<br />
In Chartre, beim Mittagessen, knöttert unser<br />
Sangesbruder X über das nach seiner Meinung zu<br />
klein ausgefallene Hähnchen. Darauf einer sei'<br />
ner Tischgenossen: „Die han en Chartre ein Hohn<br />
met nem Holzbein, un dat kriss du!"
Nach dem Essen, das mit einigen Verzögerun<br />
gen dann doch noch serviert wurde, besuchten<br />
wir die Gedächtnisstätte des Abbe Franz Stock,<br />
eines deutschen Geistlichen, der sich um das<br />
seelische Wohl vieler Gefangener sehr ver<br />
dient gemacht hatte. Präsident Max Adenauer<br />
gedachte in anerkennenden Worten des Le<br />
bens und des Wirkens dieses aufrechten deut<br />
schen Priesters im zweiten Weltkrieg, der für<br />
viele Kriegsgefangenen und Angehörige der<br />
französischen Resistance zum Trost und zum<br />
Halt wurde! Im wahrsten Sinne des Wortes,<br />
„kurz vor Toresschluß", machten wir dem<br />
Schloß respektive dem Schloßgarten von Ver-<br />
( 'les unsere Aufwartung. Die Abendmesse<br />
jt. Eustache mußte leider abgesagt werden,<br />
weil wir in den Sonntagsrückreiseverkehr der<br />
Pariser geraten waren, und das mit sechs<br />
Groß-Bussen. Das war eigentlich sehr be<br />
dauerlich.<br />
Am nächsten Morge, Montag, dem 4. Mai,<br />
durften wir ein bißchen länger schlafen, d. h.<br />
wir wurden erst um 10 Uhr von unseren Bus<br />
sen an den Hotels abgeholt, um im Hotel de<br />
Ville (spricht Rathaus) von einem der Bürger<br />
meister von Paris empfangen zu werden.<br />
Schon beim Morgenkaffee war man voller<br />
Neugier, wie das wohl so sein werde, ob es<br />
roten, weißen oder gar Rose Wein gäbe, was<br />
wohl das kalte Büffet zu bieten habe — man<br />
dachte an ähnliche Empfänge und schmun<br />
zelte insgeheim ob der bevorstehenden lukul<br />
lischen Genüsse still in sich hinein. Trotz der<br />
herrlichen Maiensonne wehte ein kühles Lüft<br />
chen und zum dezenten Schwarz unserer Her<br />
ren paßten die Damen sich an, starteten diese<br />
Fahrt in Eleganz, um in den würdigen Räumen<br />
bestehen zu können.<br />
Und trotzdem, es war eine unvergeßlich<br />
schöne Fahrt, wenn auch ein wenig strapa<br />
ziös; wir werden alle sicher noch lange davon<br />
^ ren.<br />
<strong>Der</strong> Sonntagabend war wieder „zur freien<br />
Verfügung". <strong>Der</strong> KMGV macht Paris unsicher!<br />
In der Tat, man konnte hingehen wohin man<br />
wollte, überall traf man Bekannte. Aber es war<br />
herrlich an diesem lauen Frühlings-Sonntag<br />
abend und die Stadt nahm uns alle — ich<br />
glaube, daß ich das ohne Ausnahme für alle<br />
Damen und Herren bestätigen kann — mit<br />
ihrem pulsierenden Leben in ihren Bann.<br />
Wat heiss' dann „dernier cri?" meint eine Sangesbruder-Gattin<br />
vor der Auslage einer Boutique.<br />
Er, um evtl. Angriffen auf seine spärlichen Francs<br />
zu entgehen, antwortet mit toternster Miene:<br />
„Schon verkauft!"<br />
Als Präsident, Vicepräsident, Dirigent und die<br />
weiteren Vorstandsmitglieder die Ehrengabe der<br />
Stadt Paris in Empfang nehmen, bemerkt ein<br />
Sangesfreund aus dem zweiten Tenor: „Ich woß<br />
garnit, dat der Vorstand esu groß eß!"<br />
Unsere Männer schmetterten den „Barden"<br />
und die Laune war bestens; die Hitze machte<br />
fast garnichts aus, denn man war ja voller<br />
Hoffnung. Nach dem Geschenke-Austausch,<br />
diversen Ansprachen, u. a. des Stadtpräsiden<br />
ten von Paris und Besichtigung der großen<br />
Räume, u. a. auch dem Raum, in dem 1962<br />
unser Altbundeskanzler, Herr Dr. Konrad<br />
Adenauer, den Deutsch-Französischen Freund<br />
schaftsvertrag unterzeichnete, gelangten wir<br />
in einen überdimensional großen Raum, der<br />
— wie man uns kundtat — den größten Tep<br />
pich der Welt habe; wir standen darauf, gin<br />
gen wie auf Wolken, fielen jedoch - aber auch<br />
das nur innerlich — aus denselben, als man
Inh: Hans Günter Kornbichler<br />
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uns nicht länger der Sonne vorenthalten woll<br />
te — so drückte der Dolmetscher sich aus —<br />
und durch eine Hintertür freundlich entließ.<br />
Ach, war es herzerfrischend, das trockene Zi<br />
tat des lieben Sangesbruders Michael Goeb<br />
beim Einstelgen In den Bus zu vernehmen:<br />
„Un mingen Posch, dä nemmen Isch met In<br />
et Hotel"!<br />
Das taten wir denn auch alle, es blieb uns<br />
ja nichts anderes übrig, und wir freuten uns<br />
beim Anblick der gedeckten Tische In unse<br />
ren Hotels, denn das „k. B." war ja leider<br />
nur ein Traum. Nlchtsdestowenlgertrotzdemundsofort,<br />
unsere gute Laune blieb erhalten,<br />
Im Gegenteil, sie stieg an, als wir nachmittags<br />
unsere It. Plan vorgesehene Stadtrundfahrt —<br />
mit eigenem Bus, eigenem Chauffeur und ei<br />
gener Relselelterln — antraten. Das Thermo<br />
meter mag wohl bis auf ca. 26° 0 gestlegen<br />
sein; manche unserer Damen hatte mit dem<br />
Nach dem Empfang im Rathaus steht unser<br />
Vicepräsident Horst Massau in Betrachtung ver<br />
sunken vor dem ihm vom Stadtpräsidenten ver<br />
ehrten Kunstdruck. Ein Sangesbruder schaut ihm<br />
über die Schulter und bestaunt das Kunstwerk.<br />
Unser Horst, den Schalk im Nacken meint: „Ja.,<br />
das ist aber auch ein echter Dior!" Darauf unser<br />
Sangesbruder: „Ja, dat haß Du ävver och verdeent!"<br />
O ■<br />
Vor dem Rathaus stehend, betrachtet Sanges<br />
bruder Josef P. interessiert die in großen Buch<br />
staben gemeißelten, über dem Portal befindlichen<br />
Worte der Französischen Revolution: Egalite,<br />
Fraternite, Liberte.<br />
Fragt ihn ein Spaßvogel: „Weiß Du och wat dat<br />
heiß?" „O jo," kommt die prompte Antwort:<br />
„Wein, Weih und Gesang!"<br />
Kreislauf nicht wenig zu kämpfen durch diesen<br />
krassen Klimawechsel und die Fußgelenke<br />
hätten, wären es keine menschlichen, recht an<br />
sehnliche Hämchen abgegeben. Unser guter<br />
Doktor hatte viele Ratschläge zu geben und<br />
außerdem auch noch Patienten zu betreuen,<br />
die zu kalt getrunken und demzufolge das<br />
übliche zur Folge hatten; vornehm ausge<br />
drückt: diese Leute hatten den langen Gang.<br />
Belm Genuß des Rotweins konnte einem sol<br />
ches nicht widerfahrenlll Ävver et moht jo<br />
kalt Blerche sin, nit wohr?
109<br />
Aber auf die Stadtrundfahrt zurückzukommen:<br />
Sie war ein Genuß, besonders bei dem schö<br />
nen Wetter, und die alten, ehrwürdigen Ge<br />
bäude und Kirchen von Paris erstrahlten, sau<br />
ber gesandstrahlt. In vollem Glänze. Mancher<br />
Paris-Kenner war allerdings enttäuscht, well<br />
er die Gebäude noch schwarzgrau In Erinne<br />
rung hatte und ihm diese „gewaschenen" Fas<br />
saden fremd vorkamen.<br />
<strong>Der</strong> Abend kam, das Essen mit den diversen<br />
Gängen, diesmal ohne Zahnstocher, nahm<br />
murmelnd seinen Verlauf; man hatte sich an<br />
die vollen Brotkörbe, die öfter nachgereicht<br />
wurden als Fleisch, mittlerwelle so gewöhnt,<br />
}ß man bereits vor dem Essen mit dem<br />
abbern begann und bereits eine Flasche<br />
Roten Intus hatte, ehe der erste Gang serviert<br />
wurde.<br />
schatzverbesserungen konnte man bei der ei<br />
nen oder anderen Dame über das zuletzt er<br />
wähnte La Päd usw. hinaus dabei bereits er<br />
kennen. Man lernt In keinem Falle die Sprache<br />
des Volkes besser als im Land selbst; diese<br />
Erkenntnis mußte größtenteils auch bestätigt<br />
werden.<br />
Nach der Besichtigung der „Notre-Dame" meint<br />
einer der fast erschöpften Rundfahrtteilnehmer:<br />
„Un fetz kumme mer secher noch en de Dom!"<br />
Nach Tisch schwirrte die Mehrzahl der Mit<br />
reisenden In's Gasino de Paris, zu der Show,<br />
von der sie sich das versprachen. Teils<br />
müde lächelnd, teils erheitert, aber keines<br />
wegs hellauf begeistert, verließen sie das The<br />
ater. Ich muß schon sagen, meine Damen und<br />
Herren, Ihnen kann man aber auch rein gar<br />
nichts bieten! Verwöhnt sind Sie alle, maß<br />
los verwöhnt!!! Manche meinten in Enkhause<br />
ner Slang: „Och, da waren nette Mächer mit<br />
stramme Brüßkes bei, aber ansonsten sieht<br />
man dat doch alles woll vor'm Feeeernsehen".<br />
San<br />
Dr. Hans A., beim Mittagessen in seinem Salat<br />
stochernd: „Ich gläuv, die han dr Schlot mem<br />
"andstrahl geputz!"<br />
lenstagvormittag: Unsere Männer fuhren<br />
^nac nach dem Kaffee zur Probe für das große Kon<br />
zert, behufs dessen ja eigentlich die Reise<br />
überhaupt stattfand. Sollte Ich das in meinem<br />
tagebuchähnllchen Roman noch nicht erwähnt<br />
haben, bitte Ich höflichst um Entschuldigung.<br />
Die Damen hatten endl ich einmal Gele<br />
genheit, allein zu flanieren, Einkäufe zu täti<br />
gen und vor den Schaufenstern stehen zu<br />
bleiben, die sie interessierten. Es war ein<br />
Genuß und ein Halio, mit Stadtplan bewaff<br />
nete Grüppchen zu beobachten, die den Boulevard's<br />
zuströmten, in denen sich die gro<br />
ßen — im Reiseführer als unbedingt sehens<br />
wert angepriesenen — Kaufhäuser befanden.<br />
Mercl, oh oh, au revoir, und weitere Wort<br />
Von den Einkäufen als solche wären niedliche<br />
kleine Episoden zu berichten, was jedoch zu<br />
weit, ja vielleicht zu persönlich würde. Diese<br />
Rückschau soll aber nur lustig, allgemein ein<br />
Bild davon geben, wie die Zeit unserer Reise<br />
— leider viel zu schnell — ablief.<br />
Nach dem Mittagsschläfchen rüsteten sich<br />
Männleln und Weibleln für den großen Abend<br />
Im Salle Pleyel, wo das Konzert stattfand.<br />
Schade, daß der so schöne, große Saal nicht<br />
voll besetzt war; dafür waren aber die an<br />
wesenden Zuhörer ein dankbares Publikum,<br />
und ich hatte sogar den Eindruck, daß der<br />
Bann erst recht vom Franzosen zum Deut<br />
schen gebrochen war, als die erste Zugabe<br />
In französischer Sprache gesungen wurde. Die<br />
Orchestermitglleder — Ich konnte es aus dem<br />
Zuschauerraum sehr gut beobachten — staun-
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ten nicht wenig und man konnte den einzelnen<br />
Gesichtern ansehen, daß sie ihre Bewunde<br />
rung nicht verheimlichten.<br />
Nach dem Konzert im salle Pleyel war der<br />
Durst der Akteure wahrhaftig riesengroß. Und<br />
im Hotel Pavillon schmolz der Biervorrat sicht<br />
lich dahin. Auch die Nachschublieferung aus dem<br />
Keller, der sich der schon zu Bett gegangene<br />
Restaurantdirektor doch noch mit besonderer<br />
Liebe und Freude annahm, war bald in den<br />
durstigen Kehlen der Herren Sänger verschwun<br />
den. Nach getaner Arbeit sagte uns der total<br />
erschöpfte Barkeeper: Meine Erren, wenn Sie<br />
fort, dann Paris kaputt!"<br />
Anschließend trafen sich die meisten Reise<br />
teilnehmer im „Aleasse", wo es sehr gemüt<br />
lich und lustig zuging; ich habe mir sagen<br />
lassen, daß einige sogar „durchgemacht" ha<br />
ben sollen. Das war auch ein Grund, daß die<br />
Rückreise ziemlich ruhig verlief; man war doch<br />
ein bißchen müde, freute sich trotz der herr<br />
lichen Tage wieder auf sein eigenes Bett, in<br />
dem man — wenn man wollte — den ganzen<br />
„Vatertag" verschlafen konnte.<br />
Schwarzer, gut erhaltener, kaum getragener<br />
Schlafanzug mit den Initialen „MA" im Hotel<br />
Pavillon liegen geblieben. <strong>Der</strong> ehrliche Finder<br />
wird gebeten, diesen gegen hohe Belohnung in<br />
der Geschäftsstelle der Wolkenburg abzugeben.<br />
Zu dem ausgezeichneten Bericht unserer<br />
„Reporterin" noch ein kleiner Nachtrag. Über<br />
dem Beginn der Reise lag ein kleines, fin<br />
steres Wölkchen (die Koffergeschichte) und<br />
der Abschluß hatte auch noch eine kleine<br />
Ecke: Im abgekuppelten Wagen in Aachen sa<br />
ßen fünf Reiseteilnehmer und mußten mit lan<br />
gen Gesichtern den Zug entschwinden sehen.<br />
Es wurde aber deshalb nicht so tragisch, weil<br />
eine halbe Stunde später ein Anschluß na'<br />
Köln bestand. Ohne solche Akzente, im ül|<br />
gen, würde einer solchen Reise die richtige<br />
Würze fehlen.<br />
Die Rezensionen des Kölner Stadt-Anzeigers<br />
und der Kölner Rundschau folgen in der näch<br />
sten Ausgabe des BB.<br />
Dr. H. Attelmann<br />
Peter Caspers<br />
Willi Wüstenberg<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage Im Monat Jul i <strong>1970</strong><br />
2.7. 65 J Emil Mlnnlng, 4 Düsseldorf-Ben<br />
rath, Hospitalstr. 24, aktives Mit<br />
glied<br />
13.7. 84 J Jean Müller, Köln-Braunsfeld (41),<br />
Maarweg 9, aktives Mitglied<br />
21.7. 75 J Frau EMI Müller, Köln-Nippes (60,<br />
Neußer Str. 335 b, Witwenmitglied<br />
23.7. 55 J Heinz Mengen, <strong>50</strong>22 Junkersdorf,<br />
Mohnweg 29, aktives Mitglied<br />
26. 7. <strong>50</strong> J Alfred Halup, Köln-Lindenthal (41),<br />
Gleueler Str. 151, aktives Mitglied<br />
Vermählung<br />
Am Pfingstsamstag, dem 16. R. <strong>1970</strong> vermählte<br />
sich unser Aktiver, Herr Bernd — Friedrich<br />
Eckhardt mit Fräulein Ursula Lessenich, Toch<br />
ter unseres Aktiven, Herrn Josef Lessenich.<br />
<strong>Der</strong> BB schließt sich den Wünschen und Grü<br />
ßen des Vorstandes und der Mitglieder an.<br />
^<br />
bei deren Aufnahme Du begeltsert mitgewirkt hast!
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>50</strong><br />
Juli/August <strong>1970</strong><br />
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Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
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Liebe sei vor aiien Dingen<br />
unser Thema, wenn wir singen;<br />
Kann sie gar das Lied durchdringen,<br />
wird's noch desto besser Idingen.<br />
J. W. von Goethe<br />
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG <strong>1970</strong><br />
Am Donnerstag dem 21. Mai <strong>1970</strong> fand Im<br />
Casinosaal des Hauses Wolkenburg die dies<br />
jährige Jahreshauptversammlung des KMGV<br />
statt. Präsident Dr. Max Adenauer eröffnete<br />
die Versammlung um Punkt 19 Uhr, stellte<br />
dann aber fest, daß die Beschlußmehrheit der<br />
Mitglieder nicht gegeben war. Nach unseren<br />
Satzungen wurde die Hauptversammlung<br />
dann geschlossen und um 19.15 Uhr wieder<br />
eröffnet, mit der Feststellung, daß die Ver<br />
sammlung nunmehr beschlußfähig sei. Fol<br />
gende Tagesordnung stand an:<br />
1. Bericht des Vorstandes und der Aus<br />
schüsse über das verflossene Ge<br />
schäftsjahr<br />
Ehrung der Jubilare<br />
2. Bericht der Rechnungsprüfer<br />
3. Genehmigung der Bilanz für 1969<br />
( 4. Entlastung des Vorstandes<br />
5. Beratung des Haushaltsvoranschlages<br />
für <strong>1970</strong><br />
6. Verschiedenes<br />
Aus dem Bericht des Vorstandes entnehmen<br />
Über <strong>50</strong> Jahre gehören dem KMGV als aktive<br />
Mitglieder an:<br />
Albert Müller, Leverkusen<br />
Oberst a. D. Fritz Meyer<br />
Carl Weisweiler<br />
59 Jahre<br />
51 Jahre<br />
51 Jahre<br />
Mit der goldenen Ehrennadel mit Lorbeer<br />
kranz für <strong>50</strong>jährlge aktive Mitgliedschaft Im<br />
KMGV wurde ausgezeichnet<br />
Heinrich Glaeser, Olpe<br />
Für die vierzigjährige Zugehörigkeit Im KMGV<br />
wurden mit der goldenen Ehrennadel ausge<br />
zeichnet die Herren<br />
Hubert Caspers<br />
Hans Gronendahl<br />
Wilhelm Leineweber und<br />
Emil MInnIng<br />
25 Jahre gehören dem KMGV an die Herren<br />
Karl Kohrs<br />
Franz Siep<br />
Werner Schäfer<br />
Fridolin Weustenfeld<br />
Rudolf WIngenfeld<br />
Sie erhielten die Silbernadel.<br />
An allen Proben und Veranstaltungen nahmen<br />
die folgenden Herren teil. Für Ihre Treue er<br />
hielten sie den Ehren-Sllberbecher des KMGV:<br />
I.Tenor Wilhelm Achtermann<br />
Anton Scham<br />
1.Baß<br />
Hans Gronendahl<br />
Günther Roggendorf<br />
Wim Senden<br />
2. Baß Wolfgang Fischenich<br />
Paul Franzen<br />
Eine Probe fehlten die Herren:<br />
1.Tenor Joachim Klausmann<br />
2. Tenor Jakob Josten<br />
Nikolaus Lindenlaub<br />
Kurt Mohr<br />
1.Baß Herbert Laub<br />
Josef Pering<br />
Manfred Schubert<br />
2. Baß Wim Raffelslefer<br />
Ludwig Weber
120<br />
Mitgliederbestand am Ende des Berichtsjah<br />
res:<br />
Aktive Mitglieder<br />
Inaktive Mitglieder<br />
Witwen-Mitglieder<br />
Gesamt<br />
321<br />
258<br />
41<br />
620<br />
Für die Ausschüsse berichteten:<br />
Sgb. Ludwig Weber für den Musikaus<br />
schuß<br />
Sgb. Ludwig Schneider für den Einführungs-<br />
und Geselligkeitsausschuß<br />
Sgb. Heinz Odendahl für den Bau- und<br />
Wirtschaftsausschuß<br />
Sgb. Gustav Funcke für die „Cäcilia<br />
Wolkenburg".<br />
Präsident Dr. Max Adenauer dankte für die<br />
Ausführungen, besonderer Dank galt Gustav<br />
Funcke für seinen tatkräftigen Einsatz für sein<br />
Lieblingskind, das „Cäcillchen".<br />
Bevor Kreissängerführer Karl Weissenberg im<br />
Namen der Kreissängervereinigung die Eh<br />
rung der Jubilare vornahm, berichteten Sgb.<br />
Willi Wüstenberg über die „Mitgliederbewe<br />
gung" bei Proben und Veranstaltungen. Sgb.<br />
Dr. Werner Jüsgen über die vorgenommene<br />
Rechnungsprüfung und Sgb. Hans Könen über<br />
die Bilanz 1969.<br />
Letztlich berichtete Sgb. Karl-Heinz Lang über<br />
den Haushaltsvoranschlag <strong>1970</strong>.<br />
Zum Schluß dankte Präsident Dr. Max Adr-^<br />
auer den Vortragenden für ihre aufschloß ß<br />
chen Darlegungen und den Mitgliedern für<br />
ihre rege Beteiligung.<br />
Wü<br />
Leserbrief<br />
Unter Bezugnahme auf die Zeilen des BB Redakteurs in der Mai-Ausgahe des BB bezüglich der<br />
Programmkritik des Herrn Elmar Bach in der „Kölnischen Rundschau^' schreibt uns unser aktives<br />
Mitglied Julia Goslar wie folgt:<br />
Lieber BB.!<br />
Gefreut hat es mich, daß Du in Deinem Mai-<br />
Heft <strong>1970</strong>, Seite 84, einmal gegen eine rein<br />
subjektiv erformte und dabei unsachliche<br />
Presseäußerung aufgemuckt hast. Denn in<br />
dem Artikel des Chorleiters Hans Elmar<br />
Bach kann wenigstens in seinen ersten<br />
drei Abschnitten von einer parteilosen Lei<br />
stungskritik nicht die Rede sein, der vielmehr<br />
im Sinne des alten Hofnarrentums und nach<br />
Art eines satirischen Pasquills versucht, mit<br />
tels ironischer Verzeichnung von an sich an<br />
stoßfreien Angelegenheiten (wie z. B. des<br />
Fracklooks) die Lacher auf seine Seite zu<br />
bringen, was sich sofort als falschgezielter<br />
Schuß erweist, denn ihre Embleme — die<br />
silberne Vereinsnadel — tragen die „emblem<br />
geschmückten Herren" mit Stolz im Blick auf<br />
eine mehr als hundertjährige Vergangenheit,<br />
und wir fragen freundlich an, ob Herr Bach<br />
in seinen Konzerten vielleicht im Sportdress<br />
oder im Overall auftreten möchte. — Und war<br />
um läßt er diese konzertmäßig gekleideten<br />
Herren des KMGV von einem Programmpunkt<br />
in den anderen „schlüpfen"? Schlüpft Herr<br />
Bach vielleicht in seinen Programmen voi<br />
Beat in den Pop oder von Beethoven zu Bf<br />
hove? und wie? Durch ein Mauseloch? ein<br />
Reuse? ein Kanalrohr? — Und warum formier<br />
te sich bei den herrlichen Waldhornchören der<br />
Sehr verehrte Sangesfreunde und Inserenten!<br />
Wie Im vergangenen Jahr wollen wir während der Sommerferien des KMGV vom 17.7.<strong>1970</strong> bis<br />
zum 9.9.<strong>1970</strong> den <strong>Burgbote</strong>n für die Monate Juli und August In einer Doppelnummer erschei<br />
nen lassen. Wir hoffen, daß unsere Mitglieder, Freunde und die Inserenten des <strong>Burgbote</strong>n mit<br />
dieser Regelung einverstanden sind.<br />
Vorstand des KMGV<br />
und<br />
die Redaktion des BB
Verein zu einem „Jagdgeschwader"? Ich hätte<br />
gewünscht, daß an dieser Steiie der Druck<br />
fehlerteufel aus dem Geschwader ein „Geschwadder<br />
gemacht und damit Herrn Bachs<br />
Stil einen Wahrheitsbeweis geiiefert hätte. —<br />
Und der „Nabuco-Chor" ist wirkiich „beifailsträchtig",<br />
er „trachtet" zwar nicht nach Beifali,<br />
sondern er hat und verdient Ihn, ist in<br />
seiner fast unerhörten inneren Hochspannung<br />
beifailszwingend; wer das nicht nachzuempfin<br />
den vermag, ist für die naturgegebene Musik<br />
verioren und er mag sich — ich zitiere den<br />
Musikkritiker Haraid C. S. Schönberg<br />
(New York) in „Das Beste aus Reader's Di-<br />
("st, Nr. 7, Juli <strong>1970</strong>, Seite 24 — dem „gesetzregeiiosen<br />
Anarchismus, der für jede beziehungsiose<br />
Folge von Tönen den Namen<br />
Musik in Anspruch nimmt" hingeben. — Und<br />
was hat endlich eine gewünschte und bestelite<br />
Programmbildung mit Geschmacksbildung zu<br />
tun, wo nach dem aiten Wahrspruch „de<br />
gustibus non est disputandum — über Ge<br />
schmacksrichtung kann es keinen Disput ge<br />
ben" — niemand berechtigt ist, seinen eige<br />
nen Geschmack Anderen aufzuzwingen? Zu<br />
mal es sich hier um eine zahienmäßig kieine<br />
Gruppe von Avantgardisten oder um einen<br />
anderen Hörtest handeit, der dem für Euro<br />
päer naturhörigen tonaien und obertonbedingten<br />
Musikdenken inkongruent ist. Eine so<br />
versuchte Umlagerung naturgegebenen Müsikdenkens<br />
vermag dem schiichten Musikhörer<br />
nicht jene Eriebniswerte zu vermittein, wie sie<br />
der Urmusiker Beethoven forderte: „die Musik<br />
soii dem Manne Feuer aus der Seele schla<br />
gen"; sie bleibt ein Problem forschungsbe<br />
dingten Erkennens und Verstehens, ist aber<br />
keine Ars Divina mehr, keine „göttliche<br />
Kunst", kein Spruch mehr aus dem Unerforschiichen,<br />
kein Lebenshauch Apolls und<br />
seiner Musen.<br />
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Die Vereinsferien des KMGV dauern vom 17. Juli bis zum 9. September <strong>1970</strong>.<br />
Die erste Probe nach den Ferien ist am Donnerstag, 10. Sept. um 19.30 Uhr, in der Woikenburg.<br />
Donnerstag, 17. September Chorprobe Wolkenburg<br />
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Ehrung Richard Trunks in seiner Geburtsstadt Tauberbischofsheim<br />
In Tauberbischofsheim wurde am Sonntag,<br />
dem 5. Juli <strong>1970</strong>, das Tauberfränkische Land<br />
schaftsmuseum feierlich eingeweiht. Eine gute<br />
Stube dieses Museums ist dabei als eine<br />
dauernde Gedächtnisstätte für den großen<br />
Sohn der Stadt, unseren verewigten Ehrenchormeister<br />
Prof. Richard Trunk, eingerichtet<br />
worden.<br />
Als der KMGV von der beabsichtigten Ehrung<br />
Prof. Trunks erfuhr, war es für ihn eine Selbst<br />
verständlichkeit, sich durch ein vertrautes Mit<br />
glied des Vereins dort vertreten zu lassen.<br />
Sangesbruder Josef Pering hatte sich zur<br />
Übernahme dieser Aufgabe bereiterklärt. Mit<br />
ihm zusammen fuhr Sangesbruder Wilhelm<br />
Ritterbach, der eine persönliche Einladung zur<br />
Teilnahme an den Festlichkeiten erhalten<br />
hatte.<br />
Die einheimische Prominenz und auch die<br />
Sängerschaft von Tauberbischofsheim waren<br />
tief beeindruckt von der sangesbrüderlichen<br />
Treue der Kölner Sänger, sind doch bereits<br />
36 Jahre seit dem Ausscheiden Richard<br />
Trunks aus seinem Dirigentenamt in Köln ver<br />
strichen. Voll Stolz und mit sichtbarer Freude<br />
konnte Bürgermeister Walter Grosch im Kur<br />
mainzischen Schloß hundert Gäste aus mehr<br />
als 60 Städten der Bundesrepbulik begrüßen.<br />
Sein besonderer Gruß galt der Gattin Richard<br />
Trunki^, Frau Maria Trunk-Delbran, die eigens<br />
aus Riederau zur Teilnahme an der sie sehr<br />
bewegenden Feier gekommen war.<br />
In der „Tauber-Rundschau" lesen wir u. a.<br />
„Nach einem kurzen Rückblick auf die Grün<br />
dungsgeschichte des Museums und des Ver<br />
eins Tauberfränkischer Heimatfreunde wies<br />
der Bürgermeister noch besonders auf die<br />
Richard-Trunk-Stube hin, die eine Stätte der<br />
dauernden Erinnerung an den großen Sohn<br />
unserer Stadt sein und bleiben sollte. Als<br />
Ausdruck des Dankes verlieh er die neuge<br />
prägte Goldene Verdienstmedaille der Stadt<br />
Tauberbischofsheim an Frau Maria Trunk-<br />
Delbran."<br />
Anschließend an die Ansprachen, die von<br />
dem Leiter des Landesamtes für Denkmal<br />
pflege Karlsruhe, Herrn Dr. NIester, und von<br />
Herrn Landrat Rühl gehalten wurden, und die<br />
sich vornehmlich mit dem Museum in seiner<br />
Gesamtheit befaßten, hielt Herr Dr. Ott, aus<br />
München, die Gedenkrede für den vor 2 Jah<br />
ren verstorbenen Komponisten.<br />
Dazu sei wieder die „Tauber-Rundschau"<br />
zitiert:<br />
„Auch Dr. Ott nannte die Schaffung dieser<br />
Gedenkstätte ein ganz besonderes Verdienst,<br />
da ja das Wesen der Trunkschen Musik aus<br />
der Tauberlandschaft geprägt worden sei. Dr.<br />
Ott würdigte die drei Bereiche des Musik<br />
schaffens von Richard Trunk: die reine Instru<br />
mentalmusik, die Lieder und die Chormusik,<br />
wobei gerade in der letzteren der landsch^^^<br />
liehe Charakter und Ursprung unverkenr I<br />
sei, und würdigte speziell die Bedeutung des<br />
Chorgesanges als einen Beitrag zur Gesell<br />
schaftskunst. Gerade hier sei der historische<br />
Bezug der Musik Trunks zur mittelalterlich<br />
fränkischen Musik unverkennbar. Und man<br />
könnte nur immer wieder dankbar sein, daß<br />
dieser klingende Bereich der Heimatkunst hier<br />
in den musealen Bereich des Landschafts<br />
museums mit eingegliedert sei."<br />
Mit von Herzen kommenden und zu Herzen<br />
gehenden Worten überbrachte danach San<br />
gesbruder Josef Pering die Glückwünsche des<br />
KMGV. Er erinnerte die Versammlung an das<br />
fruchtbare Wirken Richard Trunks in den 9<br />
Jahren seiner Tätigkeit (1925—1934), die den<br />
alten Sängern aus jenen Tagen unvergessen<br />
und als große Zeit im Gedächtnis verhaftet<br />
sei. Anschließend übergab er dem Museums<br />
leiter, Herrn Oberamtsrichter Dr. Chrestin, das<br />
Festbuch, das anläßlich des 125-jährigen Be<br />
stehens des KMGV erschienen und mit Wid<br />
mungen des Präsidenten Dr. Max Adenauer<br />
und des Dirigenten Prof. Hermannjosef Rüb<br />
ben versehen worden war. Frau Trunk erhielt<br />
ein Blumengebinde in rot-weißen Farben, d'^<br />
Farben der Stadt Köln und — welch ein gi 1<br />
Zufall — auch denen der Stadt Tauberbischotsheim.<br />
Anschließend an die feierlichen Stunden lud<br />
Bürgermeister Grosch einen kleinen Kreis der<br />
Besucher zu einem Mittagessen ein. Es gab<br />
ein vorzügliches Menü und dazu einen Wein<br />
— wie konnte es anders sein — aus Tauber<br />
bischofsheim, einen ausgezeichneten Tropfen,<br />
der dem edlen Geiste der Feierstunde eben<br />
bürtig war.<br />
So wich die festliche Stimmung recht bald<br />
einem gehobenen Angeheitertsein, angefüllt<br />
mit Bonmots und geistvollen Einfällen, wozu<br />
Josef Pering in seiner charmanten Art reich<br />
lich zum Ergötzen der Gäste beitrug.
125<br />
Die gesamten Veranstaltungen — die kirch<br />
liche Einweihung, die gehaltvollen Anspra<br />
chen, die Umrahmung durch Vorträge des<br />
Horvarth-Quartetts aus Nürnberg mit Werken<br />
von Haydn, Mozart, Schubert und Trunk, die<br />
Ehrung von Frau Trunk und der verdienten<br />
Mitbürger und der Ausklang — waren würdig<br />
dem Zweck, dem sie gegolten hatten. WIRI<br />
Hier lassen wir als Nachtrag zu unserer Parisreise noch einen Bericht der Kölnischen Rund<br />
schau folgen:<br />
Mit Liedern Bande der Freundschaft geknüpft<br />
großer Beifall für Kölner Männergesangverein In Paris<br />
von Klaus Huwe<br />
Nach einem erfolgreichen fünftägigen Aufent<br />
halt in Frankreich treffen die 240 Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins am Mitt<br />
wochabend wieder auf dem Kölner Haupt<br />
bahnhof ein. Höhepunkt ihres Besuchs bil<br />
dete ein mit außerordentlichem Beifall auf<br />
genommenes zweites Konzert im bedeutend<br />
sten Konzertsaal von Paris, in der Salle<br />
Pleyel.<br />
Begleitet vom Pariser Orchester Pasdeloup<br />
sangen die Kölner unter Leitung von Professor<br />
Hermannjosef Rübben Lieder und Chöre aus<br />
bekannten deutschen und italienischen Opern<br />
sowie — als Reverenz vor dem Gastland —<br />
aus der französischen Oper „Margarethe" von<br />
Gounod. Solistin des Konzerts war die Sänge<br />
rin Irmgard Seefried.<br />
Ihren ersten öffentlichen Auftritt während der<br />
ötägigen Reise hatten die Kölner am Sonntag<br />
als sie beim Hochamt in der Kathedrale von<br />
CTrtres mitwirkten.<br />
i einem Empfang im Pariser Rathaus nann<br />
te KMGV-Präsident Dr. Max Adenauer Huma<br />
nität und Toleranz als wichtigste Mittel zur<br />
Herstellung echter Völkerverständigung. Max<br />
Adenauer erinnerte an die bewegten Augen<br />
blicke beim Besuch seines Vaters, des Bun<br />
deskanzlers Konrad Adenauer, im Jahre 1962<br />
in Paris. Neben Winston Churchill sei Konrad<br />
Adenauer der einzige ausländische Staats<br />
mann gewesen, dem die Stadt Paris den im<br />
allgemeinen nur Staatsoberhäuptern vorbe<br />
haltenen offiziellen Empfang bereitet hatte.<br />
Vor dem Stadtrat von Paris versicherte Dr.<br />
Adenauer, daß „wir die im deutsch-französi<br />
schen Vertrag niedergelegten Gedanken der<br />
Freundschaft im Sinne der Staatsmänner nicht<br />
nur wachhalten, sondern praktizieren wollen".<br />
Die Freundschaft solle nicht nur den Staats<br />
männern überlassen bleiben, denn der Sinn<br />
des Vertrages sei es, die Völker einander<br />
näherzubringen.<br />
„Auf uns, die wir hier versammelt sind, kön<br />
nen Sie immer zählen", sagte Dr. Adenauer.<br />
Auf den Anlaß des Besuchs eingehend, fügte<br />
er hinzu: „Musik verbindet immer, diese Spra<br />
che versteht jeder".<br />
<strong>Der</strong> Präsident des Stadtrates von Paris, Etienne<br />
de Vericourt, gerade von der Weltaus<br />
stellung in Osaka heimgekehrt, ließ es sich<br />
nicht nehmen, die Kölner Gäste zu begrüßen.<br />
Er würdigte die Verdienste, die sich Männer<br />
wie Konrad Adenauer und Robert Schuman<br />
um die Aussöhnung zwischen Deutschland und<br />
Frankreich erworben haben. „Viele Ihrer Mit<br />
bürger", so betonte er, „haben mit den Ver<br />
suchungen der Vergangenheit gebrochen und<br />
den Weg nach Europa eingeschlagen."<br />
Friedliche Lieder hätten die Kriegsgesänge<br />
abgelöst. „Ich hoffe, daß wir in Zukunft, an<br />
statt einander zu bekämpfen, mehr miteinan<br />
der singen werden.", schloß er seine Anspra<br />
che. De Vericourt konnte aus den Händen<br />
Dr. Adenauers eine Gedenkmedaille in Emp<br />
fang nehmen. Dr. Adenauer erhielt zur Erinne<br />
rung an den Besuch des Kölner Männer-Ge<br />
sang-Vereins in Paris einen wertvollen Kup<br />
ferstich, Vizepräsident Massau eine kolorierte<br />
Ansicht der Place de la Concorde und die<br />
Mitglieder des Vorstands je ein Bild der Ka<br />
thedrale Notre Dame. <strong>Der</strong> Vorstand war an<br />
schließend Gast des deutschen Gesandten Dr.<br />
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1.9. 70 J Dr. Theodor Kotthoff, 5 Köln 51<br />
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2.9. 75 J Bankdirektor Dr. Ernst Hoppe,<br />
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9. 9. 65 J Michael Goeb, 5 Köln 60 (Weiden<br />
pesch), Torgaustr. 3, aktives Mit<br />
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9.9. 70 J Thomas Liessem, 5 Köln 41 (Lin<br />
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10.9. 60 J Hans Griffel, 5 Köln 30 (Ehren<br />
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20.9. 60 J Georg Böhner, 4 Düsseldorf,<br />
Annastr. 29, aktives Mitglied<br />
21.9. 60 J Oberstadtdirektor a. D. Dr. Max<br />
Adenauer, 5 Köln 41 (Müngers<br />
dorf), Spitzwegstr. 16, Präsident<br />
des KMGV<br />
23. 9. 55 J Obersteuerrat Hans Könen, 5 Köln<br />
41 (Sülz), Morbacher Str. 32, akti<br />
ves Mitglied<br />
Ehrungen<br />
Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande<br />
zeichnete Oberbürgermeister Theo Burauen<br />
unter drei Kölnern unseren aktiven Sänger<br />
Musikdirektor Juiio Goslar aus. Aus der Lau<br />
datio entnehmen wir:<br />
„Juiio Goslar gehörte als jüdischer Mitbürger<br />
christlichen Glaubens zu den Verfolgten wäh<br />
rend der Naziherrschaft. 30 Jahre lang war er<br />
Organist und Chorleiter der evangelischen<br />
Kirchengemeinde Nippes. Heute noch ist er<br />
als Organist im Gefängnisdienst tätig und<br />
arbeitet im Altenclub der Kirchengemeinde<br />
mit. Als Mitglied der Gesellschaft für Ohr 1<br />
lich-Jüdische Zusammenarbeit trug er z«r<br />
gegenseitigen Verständigung bei".<br />
<strong>Der</strong> KMGV und der BB gratulieren recht herz<br />
lich!<br />
bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!
129<br />
Sgbr. Karl Schmitt - I. Baß - wurde anläßlich<br />
seines 40-jährigen Chorleiterjubiläums vom<br />
Deutschen Sängerbund mit der goldenen<br />
Chorleiternadel ausgezeichnet. Karl Schmitt<br />
war Schüler des Organisten Karl Sattler an<br />
St. Maria im Kapitel. Sein Organistenexamen<br />
absolvierte er im Jahre 1929 in Aachen.<br />
Von 1930 bis 1960 war Karl Schmitt Chorlei<br />
ter an der Basilika St. Severin in Köln und<br />
von 1945 bis zum 30. 4. <strong>1970</strong>, als Nachfolger<br />
seines Vaters, Dirigent des MGV. Kölner Lie<br />
derkreis e.V., der später in den Kölner Lie<br />
derkreis Apollo e. V. umbenannt wurdb.<br />
^ch hier gratulieren KMGV und der BB recht<br />
JIrzlich<br />
Anläßlich der Vollendung seines 65. Lebens<br />
jahres erhielt Sgbr. Karl-Heinz Sieber von<br />
Herrn Oberbürgermeister Theo Burauen das<br />
folgende Glückwunschschreiben:<br />
Köln, 11. März <strong>1970</strong><br />
Lieber Herr Sieberl<br />
Im „<strong>Burgbote</strong>n" lese ich soeben, daß Sie am<br />
4. März Ihr 65. Lebensjahr vollenden konnten.<br />
Lassen Sie mich Ihnen, wenn auch nachträg<br />
lich, die herzlichen Glückwünsche der Stadt<br />
Köln und meine eigenen aussprechen.<br />
In den vielen Jahren, in denen meine Frau<br />
und ich dem Divertissementchen beiwohnen<br />
durften, haben wir Sie immer gern als Mit<br />
darsteller auf der Bühne gesehen und bis zum<br />
vergangenen Jahr auch bei der „Manöver<br />
kritik" mit feiern dürfen.<br />
So wünschen wir Ihnen noch lange Zeit in<br />
bester Gesundheit und familiärer Harmonie.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Ihr Theo Burauen<br />
^ Oberbürgermeister<br />
Unser inaktives Mitglied, Herr Prof. Dr. med.<br />
H. G. Goslar, Abteilungsleiter am Anatomi<br />
schen Institut der Universität Bonn, Sohn un<br />
seres aktiven Mitgliedes Juiio Goslar, erhielt<br />
einen Ruf auf den anatomischen Lehrstuhl der<br />
Universität Düsseldorf.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Goldene Hochzeit<br />
Unser aktives Mitglied, Herr Mathlas Gilhaus,<br />
feierte am Samstag, dem 6. Juni, mit seiner<br />
Gattin das Fest der Goldenen Hochzeit. Vor<br />
standsmitglied Theo Käser gratulierte im Na<br />
men des Vorstandes und der Mitglieder und<br />
überbrachte einen Blumenstrauß.<br />
Vermählung<br />
Am 6. Juni <strong>1970</strong> vermählte sich unser aktiver<br />
Sänger, Herr Horst Vogel, mit Fräulein Hedi<br />
Schulz. Den Glückwünschen des Vereins<br />
schließt sich der BB herzlich an.<br />
Todesfälle<br />
Es verstarben:<br />
am 8. Juni <strong>1970</strong> unser langjähriger aktiver<br />
Sänger im 1. Baß, Herr Hugo Zimmermann,<br />
am 26. Juni <strong>1970</strong> unser inaktives Mitglied Herr<br />
Dr. Jur. Ernst Lehnen,<br />
am 28. Juni <strong>1970</strong> unser inaktives Mitglied Herr<br />
Josef Wagner,<br />
am 6. Juli <strong>1970</strong> unser inaktives Mitglied Herr<br />
Dr. |ur. Fritz von Ameln und<br />
am 2. Juli <strong>1970</strong> die Gattin unseres aktiven<br />
Sängers Herrn Hans Fuchsius, Frau Lilly<br />
Fuchslus.<br />
<strong>Der</strong> BB schließt sich den Beileidskundgebun<br />
gen an.<br />
Neuaufnahmen<br />
Es wurden in den KMGV aufgenommen:<br />
Herr Ernst Walter Hering, Kaufmann, 5 Köln<br />
30 (Neuehrenfeld), Tieckstraße 32, Telefon<br />
G. 52 06 44, P. 55 36 33, als inaktives Mitglied<br />
am 22. 5. <strong>1970</strong>,<br />
Herr Hans Michels, Verkaufsleiter, 5 Köln 41<br />
(Klettenberg), Ittenbacher Str. 11, Tel. 41 59 55,<br />
als inaktives Mitglied am 1. 6. <strong>1970</strong>,<br />
Herr Hans Sommer, Kaufmann, 5 Köln 60<br />
(Riehl), An der Flora 5, Tel. 76 55 39, als in<br />
aktives Mitglied am 9. 6. <strong>1970</strong> und<br />
Frau Helene Wal)raff, 5 Köln 80 (Buchforst),<br />
Archimedes Str. 28, als Witwen-Mitglied am<br />
24. 6. <strong>1970</strong>.<br />
Herzlich willkommen in unseren Reihen!<br />
Adressenänderungen<br />
Unser aktives Mitglied, Herr Dipl.-Optiker<br />
Gustav Funcke, bisher 5 Köln 1, Breitestraße<br />
1, ist nach <strong>50</strong>23 Weiden b/Köln, An der alten<br />
Post 26, verzogen. Tel.: 49 45 32. Tel. Privat:<br />
92 94/7 7413.<br />
Unser aktives Mitglied, Herr Oberlandesge<br />
richtsrat i. R. Ernst Roters wohnt jetzt in 441<br />
Warendorf l/W., Marienheim, Klosterprome<br />
nade, Tel. 34 77.<br />
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132<br />
GRUPPE 31 AUF IHRER JAHRESFAHRT<br />
Am 6. Juni 9.30 Uhr, startete die Gruppe 31<br />
ab unserer Wolkenburg, mit ihren Damen zu<br />
ihrem großen Jahresausfiug. In flotter Fahrt<br />
und mit guter Stimmung ging es über die<br />
Autobahn Richtung Idstein, Bad Schwalbach<br />
ins Wispertal. Nach einem guten Mittagessen<br />
und einer kurzen Ruhepause ging es dem<br />
eigentlichen Bestimmungsort, Niederheimbach<br />
am Rhein, entgegen.<br />
Geplant wär ein Rheinischer Abend zusam<br />
men mit dem dortigen M.G.V. „Frohsinn". Ein<br />
herzlicher Empfang wurde uns schon bei der<br />
Ankunft zuteil. Nach der Unterbringung in den<br />
Hotels und einem zünftigen Abendessen, be<br />
gann der offizielle Teil im Saal des Winzer<br />
lokals „Grüner Baum". Nach einigen Weinund<br />
Rheinliedervorträgen des dortigen Ver<br />
eins, begrüßte uns nochmals der 1. Vorsit<br />
zende, Herr Pudlo. Unser Gruppenbaas H.<br />
Odendahl dankte für den herzlichen Empfang<br />
und überreichte einige Geschenke. Als Gegen<br />
gabe erhielten wir etliche Flaschen köstlichen<br />
Rheinweines, hier sei nochmals den Sängern<br />
des M.G.V. „Frohsinn" gedankt.<br />
Unter dem Dirigat von Gerhard Biesenbach<br />
sang die Gruppe 31 den „Deutschen Barden",<br />
3 Silcher-Lieder, sowie „Fein sein" unseres<br />
verehrten Prof. Rübben und zum Schluß „<strong>Der</strong><br />
Geißbock". Die 100 im Saal dankten mit stür<br />
mischem Applaus.<br />
Unser Gruppenmitglied W. Achtermann, von<br />
dem die Bande nach Niederheimbach geknüpft<br />
worden waren, übernahm nun die weitere<br />
Leitung des Abends. Mit heiteren und herz<br />
lichen Worten sprach er seinen Prolog auf<br />
Niederheimbach. Als Solisten stellten sich H.<br />
Odendahl, G. Biesenbach und J. Jansen vy<br />
der reiche Beifall des Publikums spricht wo^<br />
für sich allein.<br />
Zum Schluß erklang noch die „National<br />
hymne" von Niederheimbach, gedichtet und<br />
komponiert von unserem W. Achtermann, vor<br />
getragen von den Herren Brendel, Kleifges,<br />
Kutzner und Villers. Die Wogen der Begei<br />
sterung kannten nun keine Grenzen mehr,<br />
und noch sehr lange wurde das Tanzbein ge<br />
schwungen.<br />
Nochmals sei allen gedankt, vor allem aber<br />
unseren neugewonnenen Freunden aus Nie<br />
derheimbach.<br />
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133<br />
DES SÄNGERS WUNSCH<br />
Qu. Horatius Flaccus (Carm. 1/31)<br />
Was fordert von Apollo am Weihetag<br />
<strong>Der</strong> Sänger, was erfleht er, den Firnewein<br />
Dem Kelch entgießend? - Nicht des frucht-<br />
[barn<br />
Sardenlands üppige Korngefilde,<br />
Kein prächtges Vieh des schwülen Calabriens,<br />
Jcht Goldesglanz, nicht indisches Elfenbein,<br />
cht Äcker, die der stille Liris<br />
Leise in ruhigem Gang berieselt.<br />
Calenerwein beschneid' mit der Hippe froh<br />
<strong>Der</strong> Winzer, dem Fortuna die Rebe gab.<br />
Aus güldnem Humpen schlürf der Kaufherr<br />
Den gegen syrischen Tand getauschten.<br />
Ein Götterfreund!, der drei- oder viermal gar<br />
Schadlos im Jahr atlantischen Strand betritt,<br />
Ohn' Reuegeldl Mir dient der Dibaum,<br />
Reift Chlcoreä, blühen leichte Malven.<br />
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Latonassproß, mich laß mit gesundem Geist<br />
Ersparten Gufs ein froher Genießer sein;<br />
Kein ehrlos Alter mög' mir winken.<br />
Nimmer auch laß mir die Leyer schweigen!<br />
(Deutsche Fassung: Juiio Goslar)<br />
Text:<br />
Quid dedicatum poscit Apollinem / Vates?<br />
^'d orat de patera novum / Fundens liquorem?<br />
non opimae / Sardiniae segetes feraces,<br />
- Non aestuosae grata Calabriae / Armenta,<br />
non aurum aut ebur Indicum, / Non rura, quae<br />
Liris quieta / Mordet aqua taciturnus amnis.<br />
- Premant Calenam faice quibus dedit / For<br />
tuna vitem, dives et aureis / Mercator exsiccet<br />
culillis / Vina Syra reparata merce, — Dis<br />
carus ipsis, quippe ter et quater / Anno revisens<br />
aequor Atlanticum / Impune! Me pascunt<br />
olivae / Me cichorea levesque malvae. —<br />
Frui paratis et valido mihi, / Latoe, dones ac<br />
precor integra / Cum mente, nec turpem<br />
senctam / Degere nec cithara carentem.<br />
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Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Die Beziehungen zwischen Staat und Chor<br />
gesang<br />
waren das Thema eines Vortrages des stell<br />
vertretenden Vorsitzenden des Fränkischen<br />
Sängerbundes auf dem Sängertag in Bay<br />
reuth. Aiois Kremer steiite unter aligemeinem<br />
Beifall die Forderung auf, daß mit Rücksicht<br />
auf die staatspoiitische Bedeutung des Chor<br />
gesangs der Staat die Tätigkeit der Chöre<br />
ausreichend unterstützen müsse. An Hand von<br />
Unterlagen wies der Referent nach, daß die<br />
bisherige Unterstützung in keinem gesunden<br />
Verhältnis zu anderen geförderten Organisa<br />
tionen z. B. dem Sport stehe.<br />
Um die Jugend für den Chorgesang zu ge<br />
winnen,<br />
bedürfe es besonderer Anstrengungen, erkiärte<br />
jüngst auf einer Chortagung der baye<br />
rische Ministerpräsident Aifons Goppel. Wenn<br />
man die Mitarbeit der Jugend im Chor wolie,<br />
was seibstverständiich sei, müsse man ver<br />
suchen, ihre Sprache, ihre Probleme und ihre<br />
Wünsche zu verstehen. Dabei dürfe das Mo<br />
derne, ja sogar das Avantgardistische nichts<br />
kurz kommen, das bedeute gleichzeitig 4<br />
Forderung einer zeitgemäßen Vereinspolitik<br />
und den Verzicht auf die Liedertafeiei von<br />
gestern und vorgestern.<br />
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Stilfragen In der heutigen Chormusik<br />
behandelt In einem Aufsatz In der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" der bekannte Nürnberger<br />
Chorfachmann Waldemar Klink. Unter Hinweis<br />
auf zeitgenössische Komponisten bringt er<br />
z^^lrelche Formbeispiele und setzt sie In Belung<br />
zur Gegenwart. Dabei warnt er vor<br />
einer Überschätzung des Textes. Die Musik<br />
habe das Primat, Im übrigen seien Text und<br />
Musik gleichberechtigte Partner.<br />
Gegen Auswüchse des Chorgesangs In Rich<br />
tung des Showgeschäfts<br />
wandte sich In der Zeitschrift „Lied und Chor"<br />
mit scharfen Worten der Bundeschormeister<br />
des Schwäbischen Sängerbundes Walther<br />
Schneider. <strong>Der</strong> Erfolg bei diesen Bemühun<br />
gen, so sagte er, beruhe nicht auf solidem<br />
Können, sondern entspringe einem ganz be<br />
stimmten Instinkt, nämlich dem Prlmltlv-lnstinkt.<br />
Alle Chorsänger sollten sich darin einig<br />
sein, sich diesen Auswüchsen entgegenzustemmen.<br />
<strong>Der</strong> Tag des Liedes,<br />
der seit vierzig Jahren als Volksliedsingen<br />
deutscher Chöre besteht, hat In den letzten<br />
Jahren, wie die Zeitschrift „Lied und Chor"<br />
feststellt, an Ausdehnung und Intensität ge<br />
wonnen. Auch in diesem Jahr haben sich zahl<br />
reiche Chöre in Stadt und Land zum Volks<br />
liedsingen versammelt und dabei In vielen<br />
Fällen die Zuhörerschaft zum Mitsingen ange<br />
regt.<br />
Das Singen von morgen — der DSB heute,<br />
war der Titel eines Referates, das auf einer<br />
Tagung des Deutschen Sängerbundes In Gos<br />
lar der Darmstädter Musikkritiker Wolf-Eber<br />
hard V. Lewinski hielt. In seinen von Objek<br />
tivität gekennzeichneten Ausführungen ent<br />
warf er ein Bild der Zukunft des Gemein<br />
schaftssingens, nach dessen neuen Grund<br />
sätzen sich die Organisation ausrichten muß,<br />
wenn sie Bestand haben will. Das Referat, das<br />
eine große Diskussion auslöste, wurde In der<br />
Zeitschrift „Lied und Chor" veröffentlicht.
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findet in diesem Jahre im Oktober statt. Die<br />
Institution wurde nach dem zweiten Weitkrieg<br />
von dem schwäbischen Komponisten Hugo<br />
Herrmann gegründet und wird nach dem 1967<br />
erfolgten Tode des Komponisten von Dr. Her<br />
mann Josef Dahmen, Stuttgart, weitergeführt.<br />
<strong>Der</strong> Kultusminister von Rheinland-Pfalz<br />
Dr. Bernhard Vogel, erklärte bei der Über<br />
gabe der Zeiter-Piakette an pfälzische Chöre,<br />
die Kuiturpfiege sei ein integrierter Bestand<br />
teil von Bildung im weitesten Sinne. Die<br />
Ideen Zeiters seien fruchtbar geblieben, es<br />
kommen nur darauf an, sie in die heutige<br />
Zeit zu übertragen und wirksam werden zu<br />
lassen.<br />
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Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Geselischaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme; Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 443610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/ 7 55 19 und 92 94/ 7 55 49<br />
Titelbild: Toilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Idänner-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelselte: Glahö Werbung Köln<br />
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Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
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So darf man wohl die Sängerreise bezeichnen,<br />
die der KMGV im April/Mai 1971 in die Süd<br />
afrikanische Union unternimmt. Eine erfreu<br />
lich hohe Zahl unserer Aktiven freut sich jetzt<br />
schon auf den Flug über Westeuropa und die<br />
Kanarischen Inseln nach Südafrika. Im April-<br />
Mai herrscht in der Union der Winter, der<br />
aber unserem Herbst entspricht.<br />
( wird für manchen von uns der erste Flug<br />
über zwei Kontinente sein, der sicherlich Er<br />
lebnisse von einzigartiger Größe bringen wird.<br />
Damit wir uns allmählich in dieses großartige<br />
Erlebnis einfühlen können, bringen wir einige<br />
Reisehinweise des Lufthansa-Reisedienstes<br />
und Berichte aus diesem einzigartigen Lande.<br />
Zunächst die Reisehinweise:<br />
Republik Südafrika<br />
Allgemeines<br />
Größe d. Landes 1.221.042 qkm<br />
Einwohnerzahl 18,7 Mio<br />
Offizielle<br />
Landessprache Englisch und Africaans<br />
Maße und<br />
Gewichte<br />
Steckdosen<br />
Zeit<br />
Währung<br />
britisch<br />
norm. 220 V, in Pretoria 2<strong>50</strong> V<br />
MEZ + 1 Stunde<br />
1 Rand (R) = 100 Cents (c)<br />
1 R = 5,12 DM<br />
1 DM = 0,20 R<br />
Klima und Kleidung<br />
Je nach Höhenlage (Johannesburg 1.800 m,<br />
Pretoria 1.300 m) oder nach geographischer<br />
Breite (Kapstadt) herrscht gemäßigtes bis sub<br />
tropisches, im Ganzen mildes, sonniges Klima.<br />
Die Monate Juni bis August sind etwas küh<br />
ler. Einzelne Regenfälle während des ganzen<br />
Jahres. Man braucht entsprechend dem Auf<br />
enthaltsort Oktober bis März (Sommer) leichte<br />
Kleidung und leichte Wollsachen, April bis<br />
September (Winter) leichte und warme Klei<br />
dung.<br />
Reise und Reisevorbereitungen<br />
Angehörige der BRD benötigen Reisepaß und<br />
Visum, Pockenimpfung ist obligatorisch, Cho<br />
lera- und Gelbfieberimpfung wird nach Auf<br />
enthalt in Infektionsgebieten verlangt.<br />
Zollfrei eingeführt werden dürfen 400 Zigaret<br />
ten, <strong>50</strong> Zigarren, 225g Tabak, I I Wein, I I<br />
Alkohol, 220 g Parfüm und Geschenkartikel,<br />
jedoch mit der Maßgabe, daß diese, zusam<br />
men mit den vorgenannten Artikeln gerechnet,<br />
den Wert von <strong>50</strong> Rand nicht überschreiten.<br />
Geld und Devisen<br />
Landeswährung kann bis <strong>50</strong> R ein- und bis<br />
100 R ausgeführt werden. Die Einfuhr von De<br />
visen ist frei, die Wiederausfuhr von Devisen<br />
ist gestattet, soweit diese bei Einfuhr dekla<br />
riert wurden.<br />
Terminkalender für den Monat Oktober <strong>1970</strong><br />
Donnerstag, 1. Oktober<br />
Donnerstag, 8. Oktober<br />
Donnerstag, 15. Oktober<br />
Donnerstag, 22. Oktober<br />
Freitag. 23. Oktober<br />
Samstag,<br />
24. Oktober<br />
Donnerstag, 29. Oktober<br />
Chorprobe Woikenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Chorprobe Woikenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Chorporbe Woikenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Chorprobe Woikenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Empfang des Wiener Männer-Gesang-Vereins im Hauptbahnhof Köln<br />
Abends Kommers mit Damen in der Woikenburg<br />
Konzert des Wiener Männer-Gesang-Vereins<br />
im Großen Saal des Funkhauses.<br />
Chorprobe Woikenburg<br />
19.30 Uhr
Ihr Aufenthalt<br />
Bürostunden: 8.30 bis 16.30 bzw. 17 Uhr,<br />
Landenöffnungszeiten: 8.30 bis 17, samstags<br />
8.30 bis 13 Uhr.<br />
Mietwagen pro Tag ab DM 22,—, pro Woche<br />
ab DM 123,- + DM -,25 je km + Benzin.<br />
Die wichtigsten Hoteis in Johannesburg:<br />
President, Park Royai, Rand international,<br />
Dauxns, Hyde Park, Langham, Mouiin Rouge,<br />
Rosebank.<br />
Übernachtungskosten:<br />
Luxushotel ab DM <strong>50</strong>,—<br />
1.Klasse ab DM 48,—<br />
2. Klasse ab DM 45,—<br />
Frühstück ab DM 4,—<br />
Mittagessen ab DM 8,—<br />
Abendessen ab DM 12,—<br />
übliches Trinkgeld 10 %<br />
Meinungsbildende Zeitungen: The Star, Rand<br />
Daiiy Mail, Cape Argus.<br />
An deutschen Zeitungen sind erhältlich: Die<br />
Weit, FAZ, Die Zeit, Hamburger Abendblatt,<br />
Weit am Sonntag, Frankfurter Rundschau,<br />
Christ und Weit.<br />
Sehenswertes<br />
in Johannesburg: Eingeborenentänze, Diamantenschieiferei,<br />
Goidminen, Trabantenstädte<br />
für Afrikaner. - In Pretoria: Ohm-Krüger-<br />
Haus, Regierungsgebäude, Voorbrekkerdenkmal.<br />
- in Kapstadt: Tafelberg, Tiefsee-Aqua<br />
rium, Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung,<br />
Rhodes-Denkmai. - Naturschutzgebiete: Krueger-Nationaipark,<br />
Kaiahari-Gemsbok National<br />
park, Hluchiowe (bei Durban). — Gartenroute<br />
von Kapstadt zur Piettenberg-Bucht: Tropf<br />
steinhöhlen, Höhlenmalereien.<br />
Adressen, die Sie wissen seilten<br />
Amtliches Verkehrsbüro:<br />
Publicity Association, South Station<br />
Building, Eloff and de Viiliers Streets.<br />
P. O. Box 4580, Johannesburg<br />
Botschaft der BRD:<br />
180 Biackwood Street, P. O. Box 2023<br />
Pretoria<br />
Aber dann lesen wir:<br />
„Das Land war schon immer da - lange be<br />
vor der Mensch davon Besitz ergriff ... ein<br />
herrliches, weites Land, von den goldenen<br />
Küsten und grünen Wäldern bis zu den urzeitiichen<br />
Gebirgsmassiven und endlosen<br />
Ebenen —das Veid — unerbittlich und dennoch<br />
verlockend, eine Herausforderung an die küh<br />
nen Eroberer seiner fernen bezaubernden<br />
Weiten —"<br />
„Ferne Weiten, von denen Europa erstmals<br />
Kunde erhielt durch die seitsam verzerrten,<br />
dilettantischen Zeichnungen des Tafelbergs<br />
früherer Seefahrer. Diese Männer ahnten<br />
nicht, daß dereinst an Steile ihrer zerbrech<br />
lichen Barken Ozeanriesen hier anlegen, daß<br />
modernste Kameras für alle Zeiten wahrheits<br />
getreu die Konturen des Tafeibergs von den<br />
Ufern der Tafeibucht her einfangen würden—"<br />
„Transvaal, wo durch die Entdeckung von<br />
Gold im Jahre 1886 der Grundstein für Y<br />
Stadt Johannesburg gelegt wurde. Sie t 9<br />
wickelte sich in der kurzen Zeitspanne von<br />
80 Jahren aus einem Goidschürferiager zur<br />
größten Stadt Südafrikas, ja zur Industrie- und<br />
Handelsmetropole ganz Afrikas. Johannes<br />
burg, die auf Gold gebaute Wolkenkratzer<br />
stadt, hat ein faszinierendes, mitreißendes<br />
Tempo —"<br />
„ein Tempo, das nun auch auf das nahegele<br />
gene Pretoria, die Regierungshauptstadt der<br />
Republik, übergreift, wo das Leben in den mit<br />
Jakarandabäumen gesäumten Straßen, inmit<br />
ten anmutiger Regierungsgebäude und ein<br />
drucksvoller Denkmäler dereinst beschaulich<br />
war. Das etwas Altmodisch-Würdevolle blieb,<br />
aber die Gebäude sind höher geworden, die<br />
Straßen geschäftiger, und ihre Lichter erstrah<br />
len heiler. Doch inmitten der großen Verände<br />
rungen bestehen die alten Wahrzeichen fort—"<br />
„Die höchste Gebirgskette ... einige Gipfel<br />
im Drakensberg-Massiv sind über 3200 m<br />
hoch. Gegen ihre schroffen braunen, hier und<br />
da mit Schnee besprenkelten Felsmassen er<br />
scheinen die mit parkenden Autos gesäumten,<br />
von Menschenhand geschaffenen Häus°^<br />
Schluchten aus Beton wie aus der Spieizi I<br />
Schachtel. Und doch braucht der Mensch sie,<br />
um zu bestehen, denn sie sind Bestandteil sei<br />
ner Kultur —"<br />
„Die farbenfrohen Kontraste in Südafrika un<br />
überschaubarer Vielfalt in Flora und Fauna über<br />
raschen und entzücken immer wieder den Be<br />
sucher. Überall findet man Blumen ... sie ge<br />
deihen wild im Feld oder wachsen in ge<br />
pflegten Gärten und Parkanlagen; nur der<br />
Reichtum an Wiidtieren, dessen Südafrika sich<br />
rühmen darf, konzentriert sich in den Wild<br />
reservaten —"<br />
Wir wollen versuchen, in den nächsten Aus<br />
gaben des BB weitere Berichte über diese<br />
hoffnungsvolle Sängerreise zu bringen. Wü
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<strong>Der</strong> Wiener Männer Gesang-Verein in Köln!<br />
Wer von uns, der an der herrlichen Konzert<br />
reise im Oktober 1968 nach Wien teilnahm,<br />
erinnert sich nicht gerne an dieses Erlebnis.<br />
Wir spürten damals, daß unsere Wiener Freun<br />
de aber auch alles aufgeboten hatten, um uns<br />
den Aufenthalt in der Donaumetropole so an<br />
genehm wie möglich zu gestalten, uns aber<br />
auch alles zu bieten, was diese charmante<br />
Stadt bieten kann. Viel zu schnell flogen die<br />
Tage dahin, in deren Mittelpunkt unser mit<br />
großem Beifall aufgenommenes Konzert im<br />
Musikvereinssaal stand. Und wenn wir noch<br />
an die Fahrt in das Burgenland denken, dann<br />
spüren wir noch heute den würzigen Wein<br />
dieses reizvollen Landes auf unserer Zunge!<br />
Und nun erfolgt der Gegenbesuch unserer<br />
Freunde! Wir werden die selbstverständliche<br />
Ehrenpflicht haben, den Sängern mit ihrem<br />
Anhang auch einen möglichst angenehmen<br />
Aufenthalt und Abwechslung zu bieten.<br />
Sie treffen, direkt von Wien kommend, am<br />
Freitag, dem 23. Oktober morgens nach 9 Uhr<br />
auf dem Hauptbahnhof ein, wo sie gebührend<br />
empfangen werden sollen. Am gleichen Abend<br />
findet im Großen Saal der Wolkenburg ein<br />
Kommers des KMGV und des Wiener MGV —<br />
mit Damen - statt. Nun, wir werden wohl<br />
etwas zu bieten haben. Am Samstag, dem<br />
24. 10. findet abends im großen Saal<br />
Funkhauses das Konzert der Wiener Säng ß<br />
freunde statt. Wir hoffen auf eine rege Beteili<br />
gung der KMGV'ler mit ihrem Anhang. Ein<br />
weiteres Konzert geben die Wiener am 25.10.<br />
in der neuen Festhalle in Solingen. Wünschen<br />
wir unseren Freunden schon jetzt eine ange<br />
nehme Reise, recht großen Erfolg bei ihren<br />
Konzerten und unvergeßliche Tage in der<br />
Rheinmetropole!<br />
Weitere Hinweise über den Aufenthalt der<br />
Wiener in Köln erfolgen zu gegebener Zeit.<br />
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Gustav Johannes Funcke 70 Jahre von Dr. Helmut Schulz<br />
Am 1. Juni <strong>1970</strong> vollendete unser Sanges<br />
bruder Gustav Funcke sein 70. Lebens<br />
jahr. Aus diesem Anlaß hatte er zu einem<br />
Geburtstagsempfang in die Woikenburg ge<br />
laden. Seine Familienangehörigen waren voll<br />
zählig erschienen, darunter seine einzige<br />
Schwester, die für diese Feier Dispens ihres<br />
Klosters erhalten hatte und seit vielen Jahren<br />
\ einer weltlichen Feier erstmals wieder teii-<br />
,ahm.<br />
ein Bandgerät zum Abhören der auf Band<br />
aufgenommenen Divertissementchen der letz<br />
ten Jahre. Aber auch die anderen Gäste hat<br />
ten den Jubilar mit Geschenken und Ehren<br />
reichlich bedacht.<br />
Eingeleitet wurde die Feier — zur großen<br />
Überraschung des Jubilars — durch einen<br />
Choral, dargeboten durch Bläser des Cäciiia-<br />
Orchesters, unter Leitung von Christoph Klöver,<br />
der mit den Orchestermitgiiedern damit<br />
den Dank an Gustav Funcke für die Betreu<br />
ung der Divertissementchen abstattete. <strong>Der</strong><br />
Geschäftsführer des Orchesters, Herr Riilig,<br />
ein bewährter Kontrabassist des Orchesters,<br />
hatte sich um das Zustandekommen der kon<br />
zertanten Darbietung sehr bemüht.<br />
In zahlreichen Reden wurde das Bild unseres<br />
Gustav Funcke gezeichnet als das eines<br />
außerordentlich befähigten Fachmanns und<br />
Fachlehrers für Augenoptik, aber auch als das<br />
eines lebensfrohen Sängers des KMGV und<br />
hier besonders als mehr als <strong>50</strong> Jahre aktiver<br />
„Cäciiianer". Gustav Funcke ist, wie könn<br />
te es anders sein, gebürtiger Kölner. Man<br />
konnte es bei einem kleinen Rundgang durch<br />
das Cäciiienzimmer, in dem die Feier für den<br />
Cäciiianer stattfand, schwarz auf weiß in der<br />
Originaianzeige des Kölner Stadt-Anzeigers<br />
Vi 1. Juni 1900 lesen, daß der Optikermeister<br />
d'stav Jonas Funcke die Geburt eines „Präch<br />
tigen Jungen" der Öffentlichkeit bekanntgab.<br />
Gustav Funcke hatte mit viel Liebe eine<br />
kleine Erinnerungsschau von Bildern, Skizzen,<br />
Urkunden u. ä. aus seiner reichen Dokumentensammiung<br />
aufgebaut, die eine lebendige<br />
Biographie des Geburtstagskindes darstellte.<br />
Ais Vertreter des KMGV gratulierte Vizeprä<br />
sident Horst Massau in launigen Worten. Er<br />
überreichte ihm als Präsent des Vereins eine<br />
Farbaufnahme des KMGV, aufgenommen im<br />
letzten Gürzenichkonzert, für seine Sammlung<br />
von Erinnerungsstücken. Die „Gäciiia" des<br />
sen Vorsitzender im Cäciiia-Ausschuß Gustav<br />
Funcke ist, schenkte ihrem treuen Mentor<br />
Aus der Reihe der Gäste seien besonders die<br />
Vertreter des Handwerks, insbesondere des<br />
Augenoptikerhandwerks genannt, an ihrer<br />
Spitze der Vizepräsident der Handwerkskam<br />
mer Köln, Bonjean welcher auch im Auftrage<br />
der Kreishandwerkerschaft gratulierte. Für den<br />
Zentraiverband der Augenoptiker sprach der<br />
stellvertretende Vorsitzende Ziem, Düsseldorf.<br />
Für die Höhere Fachschule für Augenoptik<br />
Oberstudiendirektor Dr. Renier und Gew. Be<br />
rufsschule Oberstudiendirektor Battke.<br />
<strong>Der</strong> gesamte Vorstand des KMGV nahm an<br />
dieser Feier teil, um Gustav Funcke für<br />
seine jahrzehntelange Tätigkeit für den KMGV<br />
und besonders für seine aufopferungsvolle<br />
Arbeit in der „Cäciiia" zu danken und ihm<br />
noch weitere Jahre in Gesundheit zu wün<br />
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Aus dem Gruppenleben<br />
Rheinfahrt der Gruppe 18<br />
Das Leben in einer Gruppe steht und fälit mit<br />
ihrem Baas. Je besser er es versteht, durch<br />
eine geschickte Führung seine „Schäfiein"<br />
zusammenzuhaiten, ihnen Ab\wechsiung zu<br />
bieten etc., je besser finden die Freunde sich<br />
zusammen und je reger muß dann der „Grup<br />
penbetrieb" werden. Die Gruppe 18 kann von<br />
sich sagen, daß sie bei der Wahi ihrer Baase<br />
immer eine giückiiche Hand gehabt hat. Na<br />
men wir Sepp Fröhiich, Franz Tupp, Fritz<br />
Lennartz, August Rohrbach und Jupp Wailraff<br />
sind und bleiben unvergessen.<br />
Einen würdigen Nachfoiger für unseren piötziich<br />
von unserer Seite gerissenen Jupp Wail<br />
raff zu finden, schien fast aussichtsios. Und<br />
dennoch glauben wir einen würdigen Nach<br />
foiger gefunden zu haben. Mit überwiegender<br />
Mehrheit der fast aile erschienenen Gruppen<br />
freunden wurde Theo Käser als neuer Baas<br />
gewählt. Ihm zur Seite stehen als Vizebaas<br />
Erich Siegert und als Schatzmeister Peter<br />
Waiiraff, der Sohn unseres unvergessenen<br />
Jupp Waiiraff. Theo Käser betonte in seiner<br />
Laudatio, daß er alles daransetzen werde, um<br />
den Forderungen der Gruppe 18 gerecht zu<br />
werden.<br />
Und wahrhaftig! Schon flatterte alsbald eine<br />
Mitteilung ins Haus, daß die 18er aufs Wasser,<br />
d. h. mit einem Weberschiff nach Unkel fah<br />
ren werden. Und als ob Theo Käser eine Be<br />
stätigung für seine Wetternase gebraucht<br />
hätte: Am 13. August, einem herrlichen, son<br />
nigen Sommertag schaukelte unser Boot ge<br />
mächlich den Rhein hinauf. Da brauchte es<br />
nicht vieler Worte oder Taten, die Stimmung<br />
kam spontan und herzlich auf — wobei sich<br />
einige allerdings schon schnell auf das Son<br />
nendeck verkrümelt hatten — und viel zu<br />
schnell war das Ziel — Unkel — erreicht. F |<br />
ausgedehnte Mittagessen im Hotel Schulz Wc'<br />
gut und die gereichten Getränke, vorwiegend<br />
köstlicher Rheinwein, taten das übrige die<br />
Stimmung zu halten und noch zu vertiefen.<br />
Nach einer kleinen Entdeckungsreise durch<br />
den alten, schönen Rheinort landete die hei<br />
tere Gesellschaft dann im Gasthof zur Traube,<br />
und das war wohl der Ort, den unser lieber<br />
Theo sich ausgedacht hatte, um seinen Ein<br />
stand mit einigen Flaschen guten, alten Rhein<br />
weins zu bekräftigen. Theo, das war eine gute<br />
Tat!!<br />
Viel zu früh mußte die Rückreise angetreten<br />
werden. Da man aber auf den guten Ge<br />
schmack gekommen war, wurde das „Pro<br />
bieren" des goldenen Rebensaftes an Bord<br />
fortgesetzt, untermalt von einigen frohen Ge<br />
sängen, die auch die übrigen Rheinreisenden<br />
dankbar entgegennahmen.<br />
<strong>Der</strong> Abtrunk im „Roten Ochsen" war ein wür<br />
diger Beschluß dieser Fahrt, die in den Analen<br />
der Gruppe 18 festgehalten werden muß.<br />
Wü<br />
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Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Oktober <strong>1970</strong><br />
3.10. 60 J Hans Christian Fest, Köln-Poll<br />
(91), Im Butterfaß 8, inaktives<br />
Mitglied<br />
5.10. 85 J Georg Ehrenstein, Köln-Deutz (21),<br />
Gotenring 11, aktives Mitglied<br />
10. 70 J Bankier Freiherr Friedrich Cari<br />
von Oppenheim, Köln-Marienburg<br />
(51), Lindenallee 47, inaktives<br />
Mitglied<br />
24.10. 75 J Frau Emmy Voßwinkel, Köln 1,<br />
Weißenburgstraße 55, Witwenmit<br />
glied<br />
25.10. 70 J Josef Wiiheim Weisshaupt, Köln-<br />
Müngersdorf (41), Rethelstraße 1,<br />
inaktives Mitglied<br />
26.10. 60 J Bankier Heinz Pferdmenges, Köln<br />
1, Unter Sachsenhausen 4, inak<br />
tives Mitglied<br />
28.10. 75 J Betriebsdirektor i. R. Jakob<br />
Schmitz, Köln-Lindenthal (41),<br />
Hillerstraße 30, aktives Mitglied<br />
29.10. 82 J Heribert Müller-Hartmann, Köln-<br />
Ehrenfeld (30), Siemensstraße 62,<br />
aktives Mitglied<br />
Ein seltenes Dienstjubiiäum<br />
feierte am 26. August <strong>1970</strong> unser langjähriges<br />
aktives Mitglied und bewährte Stütze in un<br />
seren Divertissementchen Michael Goeb. Er<br />
ar an diesem Tage <strong>50</strong> Jahre im Gerling Konrn<br />
tätig. Lieber Michel, herzlichen Glück<br />
wunsch!<br />
am 5. 8. <strong>1970</strong> Herr Willy Senden, Köln, aktives<br />
Mitglied im 1. Baß,<br />
am 22. 8. <strong>1970</strong> Frau Auguste Kohl, Solingen,<br />
Witwenmitglied.<br />
Vorstand und Mitglieder brachten den Ange<br />
hörigen ihr Mitempfinden zum Ausdruck.<br />
Adressenänderungen<br />
Es verzogen:<br />
Herr Martin Wiesemes, inaktives Mitglied nach<br />
5 Köln 41 (Klettenberg), Unkeler Straße 7,<br />
Herr Georg Spohr, aktives Mitglied nach<br />
5 Köln 30 (Bickendorf), Feltenstraße 89, Ruf<br />
5310 78,<br />
Herr Werner Gürten, aktives Mitglied nach<br />
5 Köln 80 (Dellbrück), Bergisch-Gladbacher-<br />
Straße 1113 b/Ockenfels.<br />
Vermählung<br />
Am 5. September heiratete die Tochter Heidi<br />
von unserem akt. Sänger Eugen-Julius Strobl<br />
Herrn Gerd Seidel.<br />
Herzlichen Glückwunsch.<br />
Verlobung<br />
Am 5- September verlobte sich unser aktives<br />
Mitglied Herr Werner Gürten mit Fräulein<br />
Irmgard Ockenfels.<br />
Herzlichen Glückwunsch.<br />
Neuaufnahme<br />
Am 20. 8. <strong>1970</strong> trat Herr Rolf W. Gerling i/Fa.<br />
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unserem Verein als inaktives Mitglied bei.<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Es verstarben:<br />
am 21. 7. <strong>1970</strong> Herr Hubert Ganter, Köln-<br />
Bayenthal, inaktives Mitglied,<br />
am 23. 7. <strong>1970</strong> Frau Franziska Pucek, Köln-<br />
Klettenberg, Witwenmitglied,<br />
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Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Das nächste Internationale Konzert der AGEC<br />
(Arbeitsgemeinschaft, Europäischer Chorver<br />
bände) findet im Juni nächsten Jahres in Den<br />
Haag (Hoiiand) statt. <strong>Der</strong> Deutsche Sänger<br />
bund wird, nachdem er wiederholt mit Män<br />
nerchören vertreten war, diesmal auf Wunsch<br />
des Präsidiums der AGEC einen Frauenchor<br />
entsenden. Über die Teilnahme entscheidet<br />
das Präsidium des DBB, nachdem ein Aus<br />
schreiben stattgefunden hat.<br />
Chorleiter-Lehrgänge der Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutscher Chorverbände<br />
werden seit nunmehr zehn Jahren ailjähriich<br />
in Regensburg veranstaltet. Sie haben in<br />
zwischen eine über die Bundesrepublik hin<br />
ausgehende Wertschätzung erworben. Aus<br />
Anlaß des „Jubiläums" verlieh Prof. Dr. Lueger,<br />
der Generalpräses des Cäcilienverbandes<br />
dem Direktor der Kirchenmuslkschuie<br />
Prof. Dr. Ferdinand Haberl die Lasso-Medaille<br />
und beglückwünschte Ihn zu seiner Ernennung<br />
als Präsident der päpstlichen Hochschule für<br />
Musik in Rom.<br />
Die Bestandserhebung <strong>1970</strong> des Deutschen<br />
Sängerbundes, deren Ergebnis in der neue<br />
sten Ausgabe der Zeitschrift „Lied und Chor"<br />
veröffentlicht wurde, zeigt Im wesentlichen das<br />
gleiche Bild wie bisher. Die Zahl der singen<br />
den und fördernden Mitglieder zusammen hat<br />
um etwa 4000 abgenommen und beträgt jetzt<br />
1 484 864. Die Zahl der Vereine ist um rund<br />
200 auf 14 771 zurückgegangen. Im Vergleich<br />
zum gesamten Rechnungswerk kann gesagt<br />
werden, daß der DSB auch in diesem Jahr die<br />
MItgiiederzahl gehalten hat. Die Befürchtun<br />
gen eines starken Absinkens der Mitglieder<br />
hat sich nicht bewahrheitet, obgleich die Ge<br />
samtsituation nicht sorgenfrei ist.<br />
Den Bemühungen um die Gewinnung der Ju<br />
gend für den Chorgesang seitens des Deut<br />
schen Sängerbundes ist es nach der neuesten<br />
Bestandserhebung gelungen, die Zahl der<br />
Kinderchöre erheblich zu steigern. Sie betra<br />
gen unter Einschluß der Jugendchöre jetzt<br />
731 ansteile von 671 Im Vorjahr. Die Vertag'<br />
lung der Neugründungen innerhalb der Bin.<br />
desrepubiik ist sehr unterschiedlich. Die Zahl<br />
der Jugendlichen in Kinderchören beträgt<br />
insgesamt 30 162.<br />
Ein deutsches Chorfest in Coiumbus (USA)<br />
vereinigte mehr als 3000 Sänger und Sänge<br />
rinnen in einer großen Konzertveranstaitung,<br />
in der die Verbundenheit zur alten Heimat<br />
spontan zum Ausdruck kam. Es war das 47.<br />
Nationale Sängerfest, das allgemeinen Beifall<br />
fand. Die Presse bezeichnete das Fest als ein<br />
Erlebnis, an dem die ganze Bevölkerung,<br />
nicht nur die aus Deutschland stammenden<br />
Amerikaner, lebhaften Anteil nahm.<br />
Chorische Gebrauchsmusik nennt sich eine<br />
Tagung des Deutschen Sängerbundes am<br />
1./2. Mal nächsten Jahres in Darmstadt. In<br />
mehreren Musterkonzerten sollen Chorkoar<br />
Positionen und Voiksiiedsätze für verschA<br />
dene Besetzung vorgeführt werden, deren Er<br />
arbeitung auch für Chöre von geringerer Lei<br />
stungsfähigkeit möglich Ist. <strong>Der</strong> Deutsche<br />
Sängerbund erhofft damit neue Anregungen<br />
speziell für kleinere Chorgemeinschaften.<br />
Die Internationaie Begegnung singender Ju<br />
gend in Beriin, die der Deutsche Sängerbund<br />
in Gemeinschaft mit dem Bundesministerium<br />
für Jugend, Familie und Gesundheit veran<br />
staltet, war, wie aus ausführlichen Berichten<br />
in der Zeitschrift „Lied und Chor" hervorgeht.
erfolgreich und hat besonders unter der Ju<br />
gend ein freundliches und bejahendes Echo<br />
hervorgerufen. Es galt in erster Linie, neue<br />
Formen der musikalischen Aussage zu er<br />
proben, die auch die Jugend ansprechen. Es<br />
ist dies in den Studios der Veranstaltungen<br />
in erfreulichem Maße gelungen.<br />
Jugendgerechte Chorllteratur ist eins der gro<br />
ßen Probleme bei der Gewinnung der Jugend<br />
für den Chorgesang. Die Jugend will, so<br />
Vireibt die Zeitschrift „Lied und Chor", das<br />
vjrefühl haben, daß ihr Singen Bezug zur Ge<br />
genwart hat. Sie akzeptiert auch das über<br />
zeitlich Gültige, wenn es vor allem frei von<br />
unwahren und falschen Untertönen ist. Die<br />
jungen Sänger wirken im Kreise der Alten wie<br />
ein Regulativ. Die alten Sänger haben nur<br />
dann die Gewißheit, daß die von ihnen be<br />
sungenen Ideale auch wahr sind, wenn sie<br />
von der Jugend bestätigt werden.<br />
Die chorischen Beziehungen zum Ausiand<br />
haben in letzter Zeit stark zugenommen wie<br />
aus zahlreichen Berichten in der Zeitschrift<br />
„Lied und Chor" hervorgeht. Dabei handelt es<br />
sich nicht nur um europäische Länder, son<br />
dern vor allen Dingen um USA und Kanada,<br />
die als Reiseziele für Chöre bevorzugt werden.<br />
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LÖFFEL<br />
ri'L..Ä?rrRENAWLT
Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins
163<br />
EINE LUSTFAHRT DER GRUPPE 20<br />
von Paul Weitershagen<br />
Sie fand am 26. 9. 70, einem herrlichen Alt<br />
weibersommertag, statt. Doch waren es bei<br />
leibe keine alten Weiber, sondern mini- und<br />
midi-berockte hübsche Dinger, die da im Ge<br />
leit ihrer unternehmungslustigen Gesponste<br />
durchs Bergische Land ins Ebbegebirge starte-<br />
Cn. Die Fahrt hatte noch unser ehemaliger<br />
?.s, Weltreisender und Meisterfotograf Hugo<br />
immermann vorbereitet. Vollführen aber<br />
konnte er sie selber nicht mehr; Freund Hein<br />
hatte ihn inzwischen auf die Reise mitgenom<br />
men, von der keiner mehr wiederkehrt. Hugo<br />
Zimmermann hatte mit dieser Fahrt zeigen<br />
wollen, daß unsere Heimat zum mindesten<br />
ebenso schön ist wie die Riviera, die Adria,<br />
Mallorca und sonstige fremdländische, von<br />
Reiseunternehmen gepriesene Ziele. Dieses<br />
Vorhaben ist ihm durch den tatkräftigen Ein<br />
satz seines Nachfolgers Karlheinz Ullrich über<br />
zeugend gelungen.<br />
Nach Abschluß einer namhaften Lebensver<br />
sicherung schaukelte uns ein Bus auf gefähr<br />
lich engen und kurvenreichen Straßen über<br />
Höhen und durch Täler des wald- und tal<br />
sperrenreichen Landes. Herzklopfen und<br />
ängstliche Gesichter waren jedoch bei einem<br />
üppigen Mittagsmahl, einer mit Stopfkuchen<br />
gedeckten Kaffeetafel und einer abendlichen<br />
Wurstplatte schnell wieder vergessen.<br />
Ziel der Fahrt war der Biggesee. Hier konnte<br />
sich jeder tummeln, wie es ihm gefiel: die<br />
einen tauchten in winzigen Badehöschen oder<br />
Bikinis ins kühlende Naß; andere segelten<br />
waghalsig über das leicht bewegte Wasser da<br />
hin, wieder andere grübelten an stillen Aus<br />
sichtsplätzchen über den verderblichen Wohl<br />
stand und sonstige Verderbtheiten unserer<br />
heutigen Welt. Schließlich vereinigten sich alle<br />
zu einer Bootsfahrt auf dem See.<br />
Höhe- und Endpunkt des Tages war das Sou<br />
per im Durbuscher Hof bei Hoffnungsthal In<br />
der Nähe der afghanischen Botschaft. Zahl<br />
reiche Bierchen und Schnäpse, galante Witze<br />
ä la Carnott und Göb, hervorragende Leistun<br />
gen des Gruppenchors und schmelzende<br />
Klänge einer Stereoanlage ließen die Stim<br />
mung bald aufs höchste steigen, bis endlich<br />
einige Alten zum Aufbruch mahnten. Gegen<br />
Mitternacht schaukelte der Bus dann in die<br />
heimatlichen Gefilde zurück. Beim Abschied<br />
waren sich alle einig: „Wat wor dat schön!<br />
Dat müsse meer unbedink baal noch ens<br />
maache!"<br />
Trminkalender für den Monat November <strong>1970</strong><br />
€<br />
Donnerstag, 5. November<br />
Samstag, 7. November<br />
Sonntag, 8. November<br />
Donnerstag, 12. November<br />
Sonntag, 15. November<br />
Donnerstag, 19. November<br />
Sonntag, 22. November<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
j KONZERTE IM GÜRZENICH<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
Liedstunde in den Riehler Heimstätten<br />
Chorporbe Woikenburg<br />
Totenfeier für die Verstorbenen<br />
des KMGV in der Mauritiuskirche<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
10.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
10.00 Uhr<br />
Evtl. Sonderproben für unsere Konzerte im Gürzenich werden noch bekanntgegeben.
In Lied und Wein vereint<br />
Sängerbrücke von Niederheimbach nach Köln geschlagen<br />
Wir berichteten in unserer Juli!August-Ausgabe über einen Ausflug, den die Gruppe 31 nach<br />
Niederheimbach unternahm. Unsere Mitglieder wird es sicherlich interessieren, daß sich die örtliche<br />
Presse in Niederheimbach dieses Besuches annahm und wie folgt berichtete:<br />
Schon seit einiger Zeit besteht zwischen dem<br />
Niederheimbacher Männergesangverein „Froh<br />
sinn" und dem bekannten „Kölner Männerge<br />
sangverein", dessen Präsident Dr. Max Aden<br />
auer ist, freundschaftlicher Kontakt. Eine Ab<br />
ordnung dieses rund 260 aktive Sänger zäh<br />
lenden Vereins, die Gruppe 31, hatte be<br />
schlossen, einen Besuch in Niederheimbach<br />
zu machen. Die Kölner waren bei strahlendem<br />
Sonnenschein durch das Wispertal über den<br />
Rhein gekommen. An der Fähre wurden sie<br />
von einer Abordnung des Niederheimbacher<br />
Gesangvereins freundlich begrüßt. Vorsitzen<br />
der Rudi Pudio drückte seine Freude über den<br />
Besuch aus und überreichte den Gästen den<br />
Ehrentrunk.<br />
Nach der Quartierverteilung und dem Abend<br />
essen traf man sich zu einem gemeinsam ge<br />
stalteten „Rheinischen Abend" im Vereins<br />
lokal „Zum grünen Baum". Im voll besetzten<br />
Saal sorgte die Tanz- und Unterhaltungs<br />
kapelle für einen schwungvollen Auftakt. Nach<br />
dem Sängergruß, vorgetragen von den Nieder<br />
heimbacher Sängern, betonte Erster Vorsit<br />
zender Rudi Pudio, daß Freunde des Ge<br />
sangs heute hier zusammengekommen seien,<br />
um gemeinsam dem deutschen Lied zu huldi<br />
gen. Seitens der Gäste wurde betont, daß nur<br />
eine kleine Abordnung des Kölner Vereins an<br />
wesend sei. Den Gästen v\/urde als Willkom<br />
mensgruß ein Weinpräsent überreicht. <strong>Der</strong><br />
Sprecher der Kölner, Fleinz Odendahl, be<br />
dankte sich herzlich für den Empfang und<br />
überreichte den Gastgebern als Geschenk aus<br />
Köln ein Festbuch zum 125jährigen Bestehen<br />
des Kölner Männergesangvereins sowie eine<br />
Schallplatte mit Liedvorträgen des Vereins.<br />
Beide Vereine boten dann einen Querschnitt<br />
ihres gesanglichen Könnens. Zwischendurch<br />
erklangen schöne Unterhaltungsweisen. Willi<br />
Achtermann, ein Gast aus Köln, entpuppte<br />
sich als einfallsreicher Ansager. In gekonnter<br />
Weise trug er Verse und Flumoresken vor, die<br />
die Sängerfreundschaft, den Besuch in Nie<br />
derheimbach und die Vorbereitungen zu die<br />
sem Treffen beinhalteten. <strong>Der</strong> humorvolle An<br />
sager hatte stets die Lacher auf seiner Seite<br />
und erhielt reichen Beifall. Besonders P'it<br />
aufgenommen wurde ein Vortrag über „Cf r<br />
und der Wein". Dem Ehrenvorsitzenden oeS<br />
Niederheimbacher Vereins, Gustav Weinheimer,<br />
wurde eine humorvolle Ehrenurkunde<br />
überreicht. Ebenfalls sehr herzlich begrüßt<br />
wurde der Ehrendirigent Toni Engelmann.<br />
Die Kölner überschütteten die Gastgeber mit<br />
Vorträgen und lustigen Sketchs. Es wäre mü<br />
ßig hier alles aufzuzählen, was die Gäste an<br />
einfallsreichen und gekonnten Darbietungen<br />
boten. Erwähnt seien nur Soli aus Werken<br />
von Mozart, Strauß, Millöcker und Raymond,<br />
welche großartig interpretiert wurden. Auch<br />
Paul Retzmann vom MGV Niederheimbach er<br />
hielt für sein Solo viel Beifall. Einige original<br />
in kölscher Mundart vorgetragene Humores<br />
ken lösten Beifallsstürme aus. Nicht uner<br />
wähnt bleiben soll auch der Klaviervirtuose<br />
Richard D a n z , dem die musikalische Um<br />
rahmung oblag. Nach diesem vielseitigen<br />
Programm blieb man bei Tanz und Wein noch<br />
lange beisammen.<br />
<strong>Der</strong> nächste Tag versammelte die Sänger zum<br />
gemeinsamen Kirchgang, dem sich eine Kel<br />
lerbesichtigung mit anschließender Weinprc' -e<br />
im Weingut Pendel anschloß. Die Gäste<br />
Köln waren sehr beeindruckt von der Arbeit<br />
des Winzers und über das Milieu in einem<br />
riesigen Felsen-Weinkeller. Die Kellerbeleuch<br />
tung und Weinlieder trugen zur fröhlichen<br />
Stimmung bei. Nach der Mittagpause verein<br />
ten sich beide Vereine zu einer Wanderung<br />
durch die heimatliche Landschaft, mit einer<br />
Einkehr im Schloßberghof.<br />
Das Sängertreffen stellte ein kulturelles Er<br />
eignis dar, an dem die Bevölkerung regen<br />
Anteil nahm. Am späten Nachmittag traten<br />
die Gäste den Heimweg an im Bewußtsein,<br />
alte Freundschaftsbande gefestigt und neue<br />
geknüpft zu haben. Besuche hinüber und her<br />
über werden die Folge sein.<br />
-m-<br />
y
UNSERE SUDAFRIKA-REISE . . !<br />
Wir wollen heute einen weiteren Beitrag über das Land folgen lassen, das unser Ziel im April 1971<br />
ist. Die Südafrikanische Botschaft in Köln hat der Redaktion des BB Schrifttum zugehen lassen,<br />
das auszugsweise und mit weiteren Beiträgen aus anderen Quellen unseren Sängern nahegebracht<br />
werden soll. Die geschichtliche Entwicklung der Südafrikanischen Union sei das heutige Thema.<br />
Das Südafrika des zwanzigsten Jahrhunderts<br />
ist ein Land von 16 Millionen Menschen. Sie<br />
tnrechen sowohl die Sprachen Europas wie<br />
enigen des eingeborenen Afrikas und iecn<br />
friedlich miteinander in ihrer Heimat, die<br />
sich vom fruchtbaren Kap der Guten Hoff<br />
nung über die weite, zwischen den Ozeanen<br />
im Osten und Westen ausgebreitete Fläche<br />
des Subkontinents bis in das weit entfernte<br />
nördliche Transvaal erstreckt.<br />
Es ist ein Land der Ebenen aus Halbwüste,<br />
der offenen Savanne (weiche die Südafrikaner<br />
als Buschveld bezeichnen), der dichten Wäl<br />
der und zerklüfteten Gebirgsketten. Die Ge<br />
genden haben während der letzten drei Jahr<br />
hunderte einen energischen und ausdauern<br />
den Menschenschlag entstehen lassen, der in<br />
diesem Teil des einstmals dunkeisten Afrikas<br />
die Fackel der Zivilisation entzündete.<br />
Er ist von einer unerschlossenen und unbe<br />
wohnbaren Wildnis in das fortschrittlichste<br />
Land auf dem heutigen afrikanischen Konti<br />
nent verwandelt worden. Große Städte und<br />
gewaltige Industriekompiexe bewahren, eben<br />
so wie ruhige Landstädtchen, das Erbe des<br />
unbezwingbaren Pioniergeistes der Südafri<br />
kaner. Er offenbarte sich erstmals in der Per-<br />
( Jan van Riebeecks, der mit einer kleinen<br />
ppe von Mänern im Jahre 1652 am Kap<br />
der Guten Hoffnung landete, um hier die erste<br />
Siedlung zu gründen.<br />
Aber so richtig begann Südafrikas Geschichte<br />
bereits im Jahre 1488, als der portugiesische<br />
Seefahrer Bartolomeu Dias auf der Suche<br />
nach den Schätzen und den Gewürzen In<br />
diens mit zwei kleinen Karaveilen entlang der<br />
unerforschten Westküste Afrikas und dann<br />
um die Südspitze des Kontinents herum se<br />
gelte. Dennoch war es nicht Dias, sondern<br />
Vasco da Gama, der am Ende des 15. Jahr<br />
hunderts endgültig den Weg nach der indi<br />
schen Maiabar-Küste um das Kap der Guten<br />
Hoffnung herum entdeckte. Gabo da Boa<br />
Esperanpa - Kap der Guten Hoffnung nannte<br />
Vasco da Gama, der unerschrockene portu<br />
giesische Seefahrer, segelte um das Kap der<br />
Guten Hoffnung und entdeckte damit die<br />
Route nach Indien. Er landete als erster an<br />
der subtropischen Küste Natals, das er dem<br />
Weihnachtsfest zu Ehren so benannte.<br />
er sie, und wer pflichtete diesem Namen<br />
nicht bei? Nach der langen Fahrt durch den<br />
stürmischen Atlantik kam hier endlich der<br />
Wendepunkt: der schier endlose Südkurs<br />
konnte in Richtung Osten gedreht werden.<br />
Er gab beim Anblick der subtropischen Süd<br />
ostküste des Subkontinents dem Uferstrich<br />
den Namen Natal, der sich bis heute erhalten<br />
hat.
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Schwerfällige und oftmals gefährlich über<br />
ladene Galeonen folgten den schnellen Karavellen,<br />
und hundert Jahre lang strömte un<br />
endlicher Reichtum am „südlichen Teil von<br />
Aethiopien", wie Südafrika damals genannt<br />
wurde, vorbei in die Schatzkammern von<br />
Lissabon.<br />
Aber Südafrika selber blieb ein namenloses,<br />
unerforschtes, geheimnisvolles Land, weil es<br />
keine Reichtümer zu besitzen schien. Entlang<br />
der rund <strong>50</strong>00 Kilometer langen Küste waren<br />
nur einige Buchten und Flußmündungen in<br />
die Seekarten eingetragen worden, und als<br />
einziger wichtiger Stützpunkt fungierte ledig<br />
lich die Bucht von St. Blaize, später Messel<br />
Bay genannt, wo die Portugiesen Frischwas<br />
ser und Wildbret übernahmen. Bis zum heu<br />
tigen Tage erhebt sich der Postamts-Baum<br />
würdevoll auf einer Anhöhe oberhalb der<br />
Bucht. An ihm steckten die ostwärts fahren<br />
den, heimwehkranken Seeleute in einen alten<br />
Stiefel, der von den Zweigen baumelte, ihre<br />
Briefe, damit sie von der Besatzung der näch<br />
sten Kurs Portugal steuernden Schiffes mit<br />
genommen würden. Wer heute dort vorbei<br />
kommt, kann seine Post einem Briefkasten in<br />
der Form eines Stiefels am Fuß des Baumes<br />
in der Gewißheit anvertrauen, daß seine mit<br />
einem Sonderstempel geschmückten Grüße<br />
innerhalb weniger Tage jeden Winkel der<br />
Erde erreichen.<br />
Die wenigen Kenntnisse über Südafrika, wel<br />
che die Portugiesen besaßen, stammten von<br />
Seeleuten, deren Schiffe den Stürmen vor der<br />
Küste Natals zum Opfer gefallen waren. Hier<br />
traf der weiße Mann zum erstenmal auf die<br />
wilden schwarzen Stämme, die mit ihrem Vieh<br />
aus Zentralafrika nach Süden zogen. Diese<br />
Kontakte ebenso wie diejenigen mit den Hot<br />
tentotten — eine gelbhäutige, bereits entlang<br />
der Küste ansässige Rasse — verliefen nicht<br />
immer freundschaftlich. Offene Feindschaft ar<br />
tete oftmals in Gewalttätigkeit aus, und bei<br />
einem solchen Zwischenfall wurden der Vize<br />
könig von Indien und viele aus seinem Ge<br />
folge am Fuß des Tafelberges von den Hotten<br />
totten ermordet.<br />
Aber die Portugiesen schenkten diesen Wech<br />
selfällen des Tages wenig Beachtung, und<br />
erst als England und die Niederlande nach<br />
den Reichtümern Indiens zu schielen began<br />
nen, sank ihr Glücksstern. Am Ende des 16.<br />
Jahrhunderts hatten die beiden großen nord<br />
europäischen Seefahrernationen bereits das<br />
Kap der Guten Hoffnung umschifft und Gesell<br />
schaften für den Handel mit dem Osten ge<br />
gründet. Damit hatte die Sterbestunde der<br />
portugiesischen Unternehmungen geschlagen.<br />
Die zwei großen Gegner der portugiesischen<br />
Krone, die gleichzeitig Rivalen untereinander<br />
waren, setzten direkt vom Kap der Guten<br />
Hoffnung nach Indien aus, und die Tafelbucht<br />
errang dadurch größte Bedeutung als Versor<br />
gungsstation auf dem langen Weg von Euro<br />
pa. Dies war zuvor nicht so gewesen, weil die<br />
Portugiesen stets die Küste Mozambiques am<br />
Rande des Monsumgürtels als ihren haupt<br />
sächlichen Nachschubstützpunkt benutzt hat<br />
ten.<br />
Zunächst blieb die Tafelbucht freilich ein hal<br />
bes Jahrhundert lang nichts weiter als ein<br />
Treffpunkt von Schiffen, unter denen die hol<br />
ländischen und englischen führten. Zwar hatte<br />
es Pläne gegeben, um eine gemeinsame<br />
Siedlung zu gründen, welche die von Skorbut<br />
geplagten Besatzungen versorgen konnte, aber<br />
die Animosität zwischen den beiden Seefah<br />
rernationen machte diese Absicht rasch zu<br />
nichte. und führte schließlich zu offener Feind<br />
schaft, die sich in den englisch-holländischen<br />
Handelskriegen niederschlug.<br />
Die erste Siedlung der „Kompagnie"<br />
Schließlich überrundete die Niederländisch<br />
Ostindische Kompagnie ihren Rivalen. Die<br />
Tatsache, daß eine schiffbrüchige Besatzung<br />
fast ein Jahr lang in der Tafelbucht überlebt<br />
hatte, führte die Holländer zu der Entschei<br />
dung, auf eigene Faust einen Stützpunkt mit<br />
einer Besatzung von weniger als hundert<br />
Männern zu etablieren.<br />
<strong>Der</strong> Anführer dieses Haufens von „krankr-^<br />
unfähigen, von Skorbut heimgesuchten Ti p<br />
teln", wie sich ein Zeitgenosse auszudrükken<br />
beliebte, war der 31 Jahre alte Jan van<br />
Riebeeck, ein Offizier der Kompagnie, der<br />
darauf bedacht war, den Wert seiner Persön<br />
lichkeit unter Beweis zu stellen, ohne auf eine<br />
angemessene Belohnung durch seine stren<br />
gen Dienstherren zu hoffen. Sein Auftrag<br />
lautete schlicht, die Schiffe und ihre Besat<br />
zungen zu versorgen, in Frieden mit den Hot<br />
tentotten zu leben und die Siedlung rentabel<br />
zu halten.<br />
Am 6. April 1652 warf das kleine Schiff „Dromedaris"<br />
in der Tafelbucht seinen Anker, und<br />
Jan van Riebeeck hißte im Namen der Nie<br />
derländisch Ostindischen Kompagnie die<br />
)
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Flagge seines Heimatlandes auf südafrikani<br />
schem Boden. Ein Strom von Ereignissen war<br />
ausgelöst worden, der nie mehr versiegen<br />
sollte. Heute ehrt Südafrika seinen ersten<br />
Bürger dadurch, daß der Tag seiner Landung<br />
als Van Riebeeck Day zum Nationalfeiertag<br />
erklärt wurde, und seine Statue erhebt sich<br />
stolz am Ende der Heerengracht in Kapstadt.<br />
{ Jahrzehnt zielbewußter Bemühungen van<br />
Miebeecks erbrachte nicht die von der Kom<br />
pagnie erwünschten Erfolge, und seinen Nach<br />
folgern war in weiteren zwanzig Jahren eben<br />
sowenig Glück beschieden. Denoch war eini<br />
ger Fortschritt erkennbar: das Kap der Guten<br />
Hoffnung erhielt sein erstes kleines Kranken<br />
haus und sein erstes, mit Erdwäilen umge<br />
benes Fort, doch handelte es sich dabei um<br />
Anlagen, die zum Leben und Überleben not<br />
wendig waren und die nicht aus dem Wunsch<br />
entstanden, das Land zu kolonisieren. Wäh<br />
rend der Kriege mit England wurde die ur<br />
sprüngliche Befestigung durch das steinerne<br />
Kastell der Guten Hoffnung ersetzt — eine<br />
sternförmige Anlage mit fünf Bastionen und<br />
vielen finsteren Verliesen. Es ist noch heute<br />
als Denkmal an eine bewegte Vergangenheit<br />
und als eine der ältesten und interessante<br />
sten Hinterlassenschaften der Kompagnie er<br />
halten.<br />
Die kleine Siedlung wuchs und wuchs, nicht<br />
zuletzt durch Soldaten, die aus dem Militär<br />
dienst entlassen worden waren, und durch die<br />
ersten, von Angola herbeigebrachten Sklaven.<br />
Bis 1671 beschränkte sich die ganze Ge<br />
meinde aus weißen Herren und schwarzen<br />
Dienern, durchreisenden Seeleuten und freund<br />
lich gesonnenen Hottentotten, auf die eigent<br />
liche Kaphaibinsei mit ihrem angenehmen me<br />
diterranen Klima. Denoch fügten die starken<br />
südöstlichen Winde den angepflanzten Kul<br />
turen manchen Schaden zu, und um ihrem<br />
Zerstörungswerk zu entgehen und zu regel<br />
mäßigeren Ernten zu kommen, wurden die<br />
ersten Getreidefelder weiter im Binenland an<br />
gelegt. Damit wurde ein Prozeß der Expan<br />
sion eingeleitet, der erst zum Ende kam, als<br />
das ganze Gebiet südlich der Drakenstein-<br />
Berge besiedelt worden war.<br />
Fortsetzung folgt!
I<br />
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Georg Ehrenstein wurde 85 Jahre alt<br />
Wenn wir es nicht genau aus seinen „Doku<br />
menten" wüßten, würden seine ältesten<br />
Freunde es nicht glauben, daß unser Georg<br />
am 5. Oktober 85 Jahre alt wurde. Was heißt<br />
hier übrigens alt? Jung geblieben ist er 85<br />
Jahre lang. Bewundernswert seine Elastizität,<br />
sein Aussehen und seine geistige Beweglich<br />
keit. Beneiden ist ein unschönes Wort; nach<br />
eifern müßte man ihm, aber wie? Hat ein<br />
glückliches Familien- und Berufsleben, der<br />
Gesang, sein heiteres Gemüt ihn so erhalten?<br />
Laßt uns nicht polemisieren; es ist soll<br />
Nicht verwunderlich, daß er seine Freunde der<br />
Gruppe 18 am 8. 10. 70 zu einem Umtrunk<br />
und Imbiß in das Cäciiienzimmer bat. Er war,<br />
unter der Assistenz seiner charmanten Friedel,<br />
ein ausgezeichneter Gastgeber. Es gab<br />
Blumen, Geschenke, Hochs und noch mancher<br />
lei musikalische Grüße. Gruppenbas Theo<br />
Käser fand schon die rechten Worte und den<br />
rechten Ton, unseren lieben Georg zu ehren.<br />
Nach ihm ließ unser Chormeister, Prof. Her<br />
mannjosef Rübben, der mit noch einigen alten<br />
Freunden aus dem Verein, den Kranz der<br />
Gratulanten erweiterte, herzliche Worte folgen.<br />
Er sprach von einer „festen Säule" der<br />
Gruppe 18.<br />
Theo Käser, Josef Pering, Paul Schiffer, Erich<br />
Siegert und Stefan Huiier trugen durch Ge-<br />
¥<br />
dichte, Anekdoten und einer gekonnten Lau<br />
datio zu einer besinnlichen Feierstunde bei.<br />
Diese Stunde wäre wahrscheinlich noch fröh<br />
licher geworden, wäre nicht zu gleicher Zeit<br />
unser lieber August Schwab plötzlich durch<br />
den Tod von uns geschieden.<br />
So nahebei liegen Freud und Leid. Aber, lie<br />
ber Georg, bleibe Du uns noch lange in guter<br />
Gesundheit erhalten. —<br />
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25.11. 82 J Frau Maria Jacobs, Köln-Mün<br />
gersdorf (41), Militärringstr. 19,<br />
Witwenmitglied<br />
27.11. 75 J Regierungsmedizinairat Dr. med.<br />
Heinz Stephan, (<strong>50</strong>5) Porz-Ensen,<br />
Gartenstr. 19, inaktives Mitglied<br />
29.11. 81 J Karl Berzdorf, Köln-1, Ewaldistraße<br />
14, inaktives Mitglied<br />
Neuaufnahmen:<br />
Firma Rheinische Getränke Industrie GmbH<br />
& Co KG, <strong>50</strong><strong>50</strong> Porz, Kölner Straße 35-45, in<br />
aktives Mitglied.<br />
Herr Rechtsanw. Dr. Günter Oberie, 5 Köln 41,<br />
Von-Lauff-Str. 5, Ruf 51 8011 und 41 16 36, in<br />
aktives Mitglied.<br />
Herr August Crumbach, Industriekaufmann,<br />
*<strong>50</strong>38 Rodenkirchen, Sürther Straße 24, Ruf<br />
123 21, inaktives Mitglied.<br />
Herr Hanns-Peter Berkenhoff, Generalvertre<br />
ter, 5 Köln 30, Subbelrather Straße 30, Ruf<br />
51 72 90, inaktives Mitglied.<br />
Herr Generaldir. i. R. Hans Spröde, 5 Köln 41,<br />
Am Mönchshof 7, Ruf 43 33 82, inaktives Mit<br />
glied.<br />
Herr Dipl.-Kfm. Lothar Lammers, Vorstands<br />
mitglied des Nodw-Lotto, 44 Münster i. W.,<br />
Weseler Straße 108-112, Ruf 7 99 22, inaktives<br />
Mitglied.<br />
Herr Rolf Meyer, MdL, Vorstandsmitglied des<br />
Nordwest^Lotto, 5830 Schwelm, Döinghauser<br />
Straße 24, inaktives Mitglied.<br />
Herzliches Willkommen in unseren Reihen!<br />
Adressenänderungen:<br />
Herr Wladimir Andreew jetzt: 5 Köln 1, Salier<br />
ring 14/16, Ruf 31 41 03, aktives Mitglied.<br />
Herr Dr. Theo Kotthoff jetzt: <strong>50</strong>39 Weiß bei<br />
Köln, Holzweg 2, inaktives Mitglied.<br />
Ein gesegnetes Alter<br />
von 90 Jahren<br />
vollendete am 24. Oktober unser Witwenmit<br />
glied Frau Käthe Schmitz, Köln Laudahnstr. 2.<br />
Ihr Gatte, Herr Rektor Joseph Schmitz war 37<br />
Jahre aktives Mitglied im KMGV, 2. Baß, und<br />
zwar von 1908 bis 1945. Er starb in diesem<br />
Jahr während seiner Evakuierung in Potsdam.<br />
Wir gratulieren unserem hochbetagten Mit<br />
glied herzlich und wünschen ihm noch viele<br />
gute, gesunde Jahre!<br />
Hinweis für die Teilnehmer an der Südafrikareise<br />
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<strong>Der</strong> KMGV richtet bei der Gommerzbank Köln ein<br />
Sonderkonto ein, auf welches Einzahlungen für die<br />
Südafrikareise geleistet werden können.<br />
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Am 5. Oktober <strong>1970</strong> ging nach längerer Krankheit, aber unerwartet unser<br />
Sangebruder<br />
Herr August Schwab<br />
von uns. <strong>Der</strong> Chor und seine Gruppe 18 veriieren mit unserem iieben August<br />
einen der führenden Sänger im 2. Baß. Sein aufgeschlossenes Wesen, sein<br />
großes Interesse am Männerchorgesang, seine Liebe zur Natur und an einer<br />
waidgerechten Jagd prägten sein Wesen. Nicht nur dem KMGV sondern auch<br />
dem Domchor am Hohen Dom zu Köin lieh er seine prächtige Stimme. Eine<br />
Herzensangelegenheit war die Geseiiigkeit, der er immer einen guten, persön<br />
lichen Stil zu verleihen wußte.<br />
An seinem Grab sang ein größerer Chor ihm den Abschied. Ein Jagdhorn<br />
quartett blies ihm das letzte Halali.<br />
Unseren iieben August Schwab werden wir nie vergessen.
Am 30. September <strong>1970</strong> verstarb nach schwerer Krankheit unser Sangesbruder<br />
Herr Toni Großmann<br />
Toni Großmann gehörte dem KMGV seit 1947 an; seine Freunde fand er in der<br />
Gruppe 7. Er war ein begabter und begeisterter Musiker. Besonders der<br />
Kirchenmusik galt seine Liebe. Im hohem Maße verehrte er Anton Bruckner.<br />
Seine Ausbildung als Organist erhielt er am Gregorianum in Aachen. Lange<br />
Jahre war er als Organist an St. Marien in Köln-Nippes tätig.<br />
Mit Toni Großmann ging ein hoher Sachkenner der Chormusik dahin, der KMGV<br />
wird ihm sehr vermissen.<br />
Toni Großmann werden wir ein ehrendes Andenken bewahren.
178<br />
Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Über die Eindrücke der Begegnung singender<br />
Jugend in Berlin schreibt die Zeitschrift „Lied<br />
und Chor" unter anderem in einem Bericht<br />
des Mitgliedes des Jugendausschusses Willi<br />
Nöther: „Schon der Gedanke, eine solche Ver<br />
anstaltung des DSB zu starten, ist ein Positivum.<br />
<strong>Der</strong> DSB hat damit einen Weg beschritten,<br />
der ihn aus der bisher gegebenen ge<br />
wissen Einseitigkeit chorischer Bestrebungen<br />
herausführt und ihn unmittelbaren Anschluß<br />
an die chorischen Zielsetzungen der Gegen<br />
wart besonders im Hinblick auf die in der<br />
jungen Generation gegebenen Tendenzen fin<br />
den läßt.<br />
Das alijährlich erscheinende Jahrbuch des<br />
Deutschen Sängerbundes ist soeben für das<br />
Jahr 1971 herausgekommen. In einem Umfang<br />
von über 200 Seiten bringt es einen Überblick<br />
über die Arbeitsgebiete des DSB und das auf<br />
den neuesten Stand gebrachte Anschriften<br />
material. Außerdem enthält das Buch eine<br />
Reihe einschlägiger Fachaufsätze, so eine Ar<br />
beit des Präsidenten des DSB, Dr. Walter<br />
Weidmann, über „Chorgesang als Freizeitge<br />
staltung und kulturelle Verpflichtung". <strong>Der</strong><br />
stellvertretende Vorsitzende des Musikaus<br />
schusses, Franz R. Miller, behandelt den Un<br />
terschied zwischen unterhaltender und ern<br />
ster Musik im Chorgesang. Das Jahrbuch ist<br />
zum Preis von DM 3,<strong>50</strong> zuzüglich Porto zu be<br />
ziehen von der Verlags- und Vertriebsgesell<br />
schaft für Chorbedarf, 5 Köln 51, Postfach.<br />
Mit den Chören der Schweiz wird eine engere<br />
Zusammenarbeit angestrebt, wie aus einer<br />
Unterredung hervorgeht, die zwischen dem<br />
Präsidenten des Eidgenössischen Sängerver<br />
eins, Max Diethelm, und dem Präsidenten d^<br />
DSB, Dr. Walter Weidmann, sowie dem sti^<br />
vertretenden Vorsitzenden des Musikaus<br />
schusses, Franz R. Miller, stattfand. Auch ein<br />
gemeinsames Chorkonzert der Bodenseelän<br />
der ist beabsichtigt.<br />
Die Tagung des DSB „Chorische Gebrauchsmusik"<br />
am 1. und 2. Mai nächsten Jahres in<br />
Darmstadt, ist jetzt vom Musikausschuß des<br />
DSB in allen Einzelheiten festgelegt worden.<br />
Mit der Veröffentlichung der Programme zu<br />
den einzelnen Veranstaltungen ist in Kürze<br />
zu rechnen. Man erwartet als Zuhörer einen<br />
größeren Teilnehmerkreis, der sich vornehm<br />
lich aus Chorleitern aus Süddeutschland zu<br />
sammensetzt.<br />
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Präsident: Dr. Max Adenauer<br />
Dirigent: Prof. Hermannjosef Rübben<br />
Unser diesjähriges<br />
findet am 7. und 8. November <strong>1970</strong><br />
im Gürzenich statt<br />
Mitwirkende:<br />
Hans Franzen, Baß<br />
Godfried Ritter, Klavier<br />
Ein Bläserensemble der Kölner Philharmoniker<br />
Leitung: Hermannjosef Rübben<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schrlftleltung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 44 36 10<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94/7 55 49<br />
Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahä Werbung Köln<br />
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KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
Soarkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88
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<strong>Jahrgang</strong> <strong>50</strong><br />
November <strong>1970</strong><br />
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Mitteilungsblatt<br />
des Kölner<br />
Männer-Gesang-Vereins<br />
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183<br />
<strong>Der</strong> Wiener Männer-Gesang-Verein in Köln<br />
Von Wim Wüstenberg<br />
Traditionsreich wie die beiden Männerchöre — genommen und auch getragen, konnte dem<br />
der wiener MGV und der Kölner MGV — die Besuch der Freunde mit Freuden — und auch<br />
zur europäischen Spitzenklasse zählenden In- mit Ruhe — entgegengesehen werden,<br />
stitutionen an der Donau und am Rhein, Ist auch<br />
die Verbundenheit dieser Chöre zueinander. Pünktlich lief der Austria — Express um 9.21<br />
Fast 100 Jahre besteht eine enge Freundschaft<br />
Hauptbahnhof ein. Die meisten Herren<br />
zwischen den Vereinen im Schatten des Ste- Vorstandes, an der Spitze Präsident Dr.<br />
phansdomes und des Kölner Domes. Gesang- Max Adenauer, Dirigent Prof. Hermannjosef<br />
f 1 kam diese treue und enge Verbundenheit Rübben und Vizepräsident Horst Massau, be-<br />
L. dem Chor „Vom Stephansdom zum Kölner grüßten nach dem Aussteigen die von der Reise<br />
- Dom" zum Ausdruck, den der KMGV In sei etwas müden, aber strahlenden Sänger, an<br />
nem Jubiläumsjahr 1942 — zum 100 jährigen Ihrer Spitze Ehrenpräsident Rudolf Saar, Vize-<br />
Bestehen — In seinen Konzerten zum Vortrag<br />
brachte. Reisen zwischen Köln und Wien wurden<br />
immer wieder unternommen, zur Freude<br />
der Sänger, aber auch zur Freude der Konzertbesucher<br />
in Wien und Köln.<br />
Präsident Som und Chorleiter Prof. Karl Ettl;<br />
Präsident Dr. Josef Strauss konnte infolge Er<br />
krankung die Reise leider nicht mitmachen,<br />
Nach den ersten Begrüßungsworten erklang<br />
<strong>50</strong>—60 zum Empfang erschienenen<br />
Mitgliedern des KMGV der Deutsche Barden-<br />
Es sind gerade zwei Jahre verflossen, daß grüß, der von den Wiener Freunden begeistert<br />
der KMGV anläßlich des 125jährlgen Beste- und von den Reisenden im Hauptbahnhof<br />
hens des Wiener MGV in Wien weilte, eine freundlich aufgenommen wurde.<br />
Sängerreise, die keiner der Teilnehmer, —<br />
denken wir an die Exkursion in das Burgen- Auch das Westdeutsche Fernsehen war ver-<br />
land und an den Neusiedler See, — so leicht treten, das dann am Freitagabend In der Senvergessen<br />
kann. Damals wurde schon In Wien dung „Hier und Heute" einen Filmbericht über<br />
der Beschluß gefaßt, die Wiener Sänger üen Empfang auf dem Hauptbahnhof und im<br />
schnellmöglichst wieder in Köln zu sehen und Rathaus brachte. <strong>Der</strong> Moderator der Sendung,<br />
zu hören.<br />
ü)r. Gerd Courts, vergaß bei seinem begleiten<br />
den mündlichen Bericht nicht zu betonen, daß<br />
Am 23. Oktober war es nun so weit. Dank der der Männerchorgesang der Förderung durch<br />
vortrefflichen organisatorischen Vorarbeiten die Öffentlichkeit und die Unterstützung in<br />
des Vorstandes, und hier hatte wieder unser materieller Beziehung durch die dafür zustän-<br />
„Vize" Horst Massau die Hauptlast auf sich digen Organe bedürfe.<br />
Terminkalender für den Monat Dezember <strong>1970</strong><br />
Donnerstag, 3. Dezember Konzert für unsere inaktiven Mitgiieder, Woikenburg 19.30 Uhr<br />
Samstag, 6. Dezember Nikoiausfeier Woikenburg<br />
Donnerstag, 10. Dezember Chorprobe Woikenburg<br />
15.00 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
Freitag, 11. Dezember Teiinahme an einer Weihnachtsfeier des „Vereins der<br />
Siemensjubiiare" Großer Festsaai der Sartorybetriebe<br />
Donnerstag, 17. Dezember Chorporbe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr
184<br />
Dann ging es in drei bereitgestellten Bussen<br />
zu den Hotels Daren, Elite und Aster. Die<br />
Wiener Freunde hatten in ihren Unterkünften<br />
nicht lange Zeit zum Verschnaufen, denn um<br />
11.30 Uhr fand ein Empfang der Wiener Sänger<br />
durch den Oberbürgermeister der Stadt<br />
Köln, Theo Burauen, statt. Mit launigen Wer<br />
ten, in welchen die geschichtliche Verbunden<br />
heit zwischen Wien und Köln zum Ausdruck<br />
kam, bestätigte der „OB" seine Freude, die<br />
Wiener Sänger im Plenarsaal des Rathauses<br />
begrüßen zu können.<br />
Vizepräsident Sem fand die rechten Werte,<br />
als er in seiner Dankesansprache das Stadt<br />
eberhaupt an die Vergangenheit der beiden<br />
Vereine erinnerte. Er dankte weiterhin noch<br />
mals für das Festkonzert im Oktober 1968 in<br />
Wien und überreichte dann im Auftrage von<br />
Bürgermeister Malek, — dem Stadteberhaupt<br />
der Donaumetropole, - als Plakette eine<br />
Nachbildung des ältesten Stadtsiegels von<br />
Wien, dazu eine Schallplatte und das Festbuch<br />
zum 125jährigen Bestehen des Wiener MGV.<br />
Danach sangen die Wiener Sänger in der Ver<br />
halle des Plenarsaales den Wiener Sänger<br />
gruß, den Andachtsjedler und Die Nacht (von<br />
Franz Schubert). Dann war erstaunlich fest<br />
zustellen, daß sich unsere Freunde schnell<br />
an das frisch vom Faß gezapfte Kölsch ge<br />
wöhnten und schnell zur „laufenden Kapitu<br />
lation" schritten; der gebotene Wein, - der<br />
im übrigen auch vorzüglich war, - fand dabei<br />
nicht den Absatz wie das kölsche Nationalge<br />
tränk. Dazu diese Schnittchen III ...<br />
Als Abschluß des Besuches im Rathaus fand<br />
eine Führung durch die römischen Ausgra<br />
bungen unter dem Rathaus und eine einge<br />
hende Besichtigung des Pretoriums statt.<br />
Diese geschichtlichen Denkmäler fanden all<br />
gemeine Beachtung und Bewunderung.<br />
Nun war es aber Zeit, die Herren zum Mittag<br />
essen in die Wolkenburg zu bitten. Es waren<br />
bewundernde — fast beneidende — Äußerun<br />
gen, die über unser Sängerheim zum Aus<br />
druck gebracht wurden; man dachte wohl in<br />
dieser Beziehung an die weniger glücklichen<br />
räumlichen Verhältnisse in Wien.<br />
Das von unserem Ökonomen Gerald Smrcka<br />
und seinen ausgezeichneten Helfern gereichte<br />
vorzügliche Mahl — gebackene Schweinshaxe<br />
mit Rotkohl und Knödel - war so recht dazu<br />
angetan, die Gäste sehr schnell heimich wer<br />
den zu lassen. Zulange durfte sich allerdings<br />
bei Tisch nicht aufgehalten werden, denn<br />
draußen warteten schon die Busse zur Fahrt<br />
zum Besuch bei Bundeskanzler Willy Brandt<br />
in Bonn.<br />
Inzwischen war schon eine Abordnung der<br />
beiden Vereinsvorstände unter der Führung<br />
von Vizepräsident Horst Massau unterwegs<br />
nach Rhöndorf, um am Grabe von Altbundes<br />
kanzler Dr. Konrad Adenauer — er war Ehren<br />
mitglied beider Vereine — Kränze niederzu<br />
legen. Die Besucher waren sichtlich beein<br />
druckt von der Schlichtheit der Grabstelle und<br />
der Schönheit des Rhöndorfer Waldfriedhofes.<br />
Die Rheinfähre, die Konrad Adenauer wäh<br />
rend seiner Tätigkeit als Kanzler in Bonn fast<br />
täglich benutzte, brachte auch die Abordn''"%<br />
gen wohlbehalten über den Rhein. ScK ß<br />
war das Palais Schaumburg erreicht, die Säh<br />
ger waren inzwischen eingetroffen. Bundes<br />
kanzler Willy Brandt freute sich offensichtlich<br />
über die Anwesenheit der Wiener Sänger. In<br />
seiner kurzen Begrüßungsansprache betonte<br />
er die völkerverbindende Kraft des Liedes.<br />
Nach einigen Liedvorträgen unter Leitung von<br />
Prof. Karl Etti konnte die Rückreise nach<br />
Köln angetreten werden.<br />
Nach einer kurzen Chorprobe - Einstimmung<br />
für das Konzert am Samstagabend im Großen<br />
Saal des WDR — und einem gemeinsamen<br />
Abendessen in der Wolkenburg, fanden sich<br />
dann um 20 Uhr im Festaal unseres Hauses<br />
die Wiener und Kölner Freunde — die letzte<br />
ren mit ihrem familiären- und Freundesan<br />
hang, — zu einem geselligen Kommers zu<br />
sammen. Bevor das Unterhaltungsprogramm<br />
gestartet wurde, galt es jedoch, noch einige<br />
Ehrungen vorzunehmen. Nach einem kurzen<br />
Sängergruß durch einen stattlichen Chor des<br />
KMGV unter der Leitung von Prof. Hj. Rüb<br />
ben, trat Präsident Dr. Max Adenauer zur<br />
Begrüßungsansprache vor das Mikrofon. Er<br />
erinnerte an die wiederholten Besuche d<br />
Wiener MGV in Köln, so in den Jahren Ii ^<br />
1899, 1942 und 1951. Dann sprach Dr. Aderv<br />
auer von der Bedeutung des Männerchorgesanges<br />
für die Volksbildung, und die Not<br />
wendigkeit, daß der Gesang in der Schule<br />
der besseren Pflege bedürfe, weil die Pflege<br />
des Liedes als Volksgut dort auf fruchtbaren<br />
Boden fallen würde.<br />
In einer außerordentlichen Hauptversamm<br />
lung hatte der KMGV beschlossen, einige um<br />
den Männerchorgesang verdiente Männer die<br />
Ehrenmitgliedschaft des KMGV zu verleihen.<br />
Unser Präsident übertrug die Ehrenmitglied<br />
schaft dann an die folgenden Herren, die<br />
hier in alphabetischer Reihenfolge genannt<br />
werden:
*<br />
Theo Burauen, Oberbürgermeister der Stadt<br />
Köin<br />
Dr. Willy Engeis, Ehrenpräsident des Deutsehen<br />
Sängerbundes<br />
V<br />
Dr. Josef Strauss, Präsident des Wiener Männer-Gesang-Vereins<br />
Rudolf Saar, Ehrenpräsident des Wiener Män<br />
ner-Gesang-Vereins
^NNRRTZInh: HaiT! Günter Kornbichler<br />
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188<br />
Präsident Dr. Max Adenauer betonte in seiner<br />
Laudatio, daß sich der ganze KMGV freue,<br />
diese Ehrenmitgliedschaften zu verleihen. Es<br />
würden damit Männer geehrt, die sich, ein<br />
jeder an seinem Platz, entweder um den Deut<br />
schen, den österreichischen Männerchorgesang<br />
oder um den Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein verdient gemacht haben.<br />
Die anwesenden Herren Rud. Saar, Dr. Willy<br />
Engeis und OB Theo Burauen dankten mit<br />
freundlichen Worten für die erwiesene Ehre.<br />
Unser OB ging auf die Ehrung, sichtlich be<br />
wegt, besonders ein. Er freute sich, Ehren<br />
mitglied einer Institution zu werden, die weit<br />
über die Grenzen Kölns, des Landes NRW<br />
und der Bundesrepublik Deutschland als Kul<br />
turträger hohes Ansehen genieße. Zum Prä<br />
sidenten Dr. Max Adenauer, — als früherem<br />
Oberstadtdirektor von Köln - gewandt,<br />
meinte er augenzwinkernd: „Mein Einverneh<br />
men mit Ihnen war meistens besser, als man<br />
che es haben wollten." Bei den Wiener Sän<br />
gern bekankte er sich nochmals für den Be<br />
such und gab ihnen für Herrn Bürgermeister<br />
Marek als Piakette einen Abdruck des Siegeis<br />
der Stadt Köln mit.<br />
Nach weiteren Gesangvorträgen des KMGV<br />
brachte Kreissängerführer Karl Weissenberg<br />
die Grüße der im Kölner Raum ansässigen<br />
Chorsänger an die Wiener Sänger zum Aus<br />
druck. Seine Vergleiche: Wien - Köln in Be<br />
zug auf Donau - Rhein, Stephansdom - Köl<br />
ner Dom, Bundespräsidenten Jonas (früherer<br />
OB von Wien), — Theo Burauen, OB von Köln<br />
und in musikalischer Beziehung Franz Schu<br />
bert -. August von Othegraven wurden dank<br />
bar und mit viel Applaus aufgenommen. Im<br />
Namen der Kreissängervereinigung verlieh<br />
dann Karl Weissenberg zum Schluß seiner<br />
Ansprache dem Wiener MGV die Goldene<br />
Aug. von Othegravenplakette.<br />
Die Dankesworte von Vizepräsident Som wur<br />
den mit dem Wiener Sängergruß bekräftigt.<br />
Dann überreichte Herr Som den Damen Frau<br />
Rübben, Frau Massau und Frau Rey stattliche<br />
Blumensträuße, um hierdurch die Mitwirkung<br />
der Damen — direkt oder indirekt — bei dem<br />
Zustandekommen des großen Sänger-Treffens<br />
zu unterstreichen. Voll Rührung über den<br />
herrlichen Empfang und die brüderliche Be<br />
treuung übergab Vizepräsident Som dann<br />
Präsident Dr. Max Adenauer und Vizepräsi<br />
dent Horst Massau die Silberne Schubertmedaiile<br />
und dem KMGV eine Mozartstatute<br />
aus der Wiener Porzeilanmanufaktur. Gemein<br />
sam mit der 1968 schon vom Wiener MGV<br />
gestifteten Johann-Strauss-Statue bilden sie zu<br />
sammen hervorragende Schmuckstücke künst<br />
lerischer Prägung. Ein tiefgehendes Erlebnis<br />
war dann, von Prof. Hj. Rübben angeregt, der<br />
gemeinsame Vortrag der Wiener und Kölner<br />
Sänger „Die Nacht" von Franz Schubert, diri<br />
giert von Prof. Karl Etti. Spätere Gespräche<br />
mit unseren Gästen ergaben, daß dies der<br />
Höhepunkt des Abends gewesen sei.<br />
Die Leitung des Unterhaltungsabends lag in<br />
den Händen des Einführungs- und Geseiiigkeitsausschusses,<br />
wobei sich die beiden Her<br />
ren Dr. Hans Atteimann und Ludwig Schneir<br />
der um das Zustandekommen eines abwec' |<br />
iungsreichen und anspruchsvollen PrograminX<br />
bemüht hatten. Frau Michaela Panajott-<br />
Schupp begann mit klangvoller und aus<br />
drucksvoller Stimme mit „Toujour i'amour"<br />
und dem Czardas aus dem „Zigeunerbaron".<br />
Albert Krautz, unser ausgezeichneter, heidi<br />
scher Tenor, folgte dann mit dem Trinklied aus<br />
„Cavalleria rusticana" und „Granada". Es<br />
tanzten nun der ehemalige Ballettmeister der<br />
Kölner Oper und unser bewährter Choreograf<br />
Peter Schnitzler und seine Partnerin, Frau<br />
Brigitte Fahnenschreiber, eine Romanze von<br />
Peter Kreuder. Nach Frau Panajott-Schupp,<br />
die „Draußen im Sievering" in wirklich „Wiener<br />
Manier", — sie ist ja auch Wienerin —, und<br />
Drago Sauperl ein serbisches Volkslied ge<br />
konnt und mit viel Applaus vorgetragen hat<br />
ten, erlebten wir, aus den Reihen der Wiener<br />
Sänger „echte Schrammimusik nach Grinzinger<br />
Art". Es war nicht schwer, sich an die<br />
blaue Donau versetzt zu fühlen, so ausgezeich<br />
net wußten sich die sieben Akteure in Szene<br />
zu setzen. Man hätte ihnen noch recht lange<br />
zuhören mögen. Es gab danach noch eine<br />
Reihe vorzüglicher Darbietungen, so die von<br />
Peter Schnitzier und Brigitte Fahnensch»'^<br />
ber getanzte „Broadway-Melodie", die IL j<br />
gen, schlagfertigen und witzigen „Verzäilcher"<br />
von Harry Fey und, last not least, unse<br />
ren Günter Roggendorf als Gastarbeiter En<br />
rico Papgailo in seiner unübertrefflichen Pa<br />
rodie auf den „Barbier von Sevilla" von G.<br />
Rossini. Nicht vergessen werden darf die aus<br />
gezeichnete Klavierbegleitung bei Gesängen<br />
und Tänzen durch Richard Danz. Ihm gebührt<br />
besondere Anerkennung.<br />
<strong>Der</strong> Abend wurde recht, recht lang, denn das<br />
Tanzbein sollte auch noch zu seinem Recht<br />
kommen. Hier stellte sich Heinz von Sikorski<br />
mit seiner Akkordeonorgel und vollelektroni<br />
schem Schlagzeug als Alleinunterhalter recht<br />
eindrucksvoll vor. —
Am Samstagvormittag hatten die Wiener<br />
Freunde Gelegenheit, durch eine Busrund<br />
fahrt unsere Stadt kennenzulernen. Nach dem<br />
Mittagessen und einer Verständigungsprobe<br />
im Funkhaus gab es für viele Herren einen<br />
Stadtbummel, der sie in die „Intimsphäre" der<br />
Mutter Colonia führte.<br />
Aber schnell rief die Pflicht, denn um 19.30<br />
Uhr begann das Konzert im Großen Saal des<br />
WDR.<br />
Hier das Programm des Konzertes:<br />
Photo: Frz. Jos. Klein<br />
CHORKONZERT mit dem Wiener Männer-Gesang-Verein<br />
Leitung: Karl Etti Solisten; Willem Reysoo, Tenor Josef Böck, Orgel und Klavier<br />
LUDWIG VAN BEETHOVEN<br />
(1770-1827)<br />
HENRY PURCELL<br />
(1659-1695)<br />
GIOVANNI PIERLUIGI<br />
DA PALESTRINA<br />
(1525-1594)<br />
LODOVICO GROSSI<br />
VIADANA<br />
(1564-1645)<br />
LODOVICO DA VITTORIA<br />
(1548-1611)<br />
ANTON BRUCKNER<br />
(1824-1896)<br />
GESANG DER MÖNCHE<br />
aus Schillers „Wilhelm Teil"'<br />
ALLELUJA*)<br />
CHRISTUS FACTUS EST<br />
O SACRUM CONVIVIUM<br />
AVE MARIA<br />
FEST-CANTATE **)<br />
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(Geb. 1895)<br />
FRANZ SCHUBERT<br />
(1797-1828)<br />
RICHARD GENEE<br />
(1823-1895)<br />
KARL ETTI<br />
(Geb. 1912)<br />
*) Bearbeitung Karl Etti<br />
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DER PANTOFFELHELD /<br />
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HEILSPRUCH<br />
*) In der Fassung mit Orgelbegleitung Karl Etti<br />
Lassen wir über den äußerst günstigen Eindruck, den das Konzert hinterließ, hier eine Rezen<br />
sion von Jörg Martin von der „Neuen Rhein Xeitung" folgen, sie spricht aus dem Herzen der<br />
zahlreich erschienenen 2uhörer:<br />
Wiener Chor beeindruckte sein fachkundiges Publikum<br />
Demonstration für den Gesang von Jörg Martin<br />
Zu einer Demonstration für den Chorgesang<br />
wurde das Konzert des Wiener Männergesang-<br />
Vereins im großen Sendesaal des WDR-Funk<br />
hause. Das begeisterte Publikum forderte<br />
mehrere Zugaben. Gestern trat der Chor in<br />
Solingen auf, heute beendet er seinen Besuch<br />
in Köln, der In erster Linie dem Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
galt.<br />
<strong>Der</strong> KMGV hatte die Wiener — die beiden<br />
Chöre pflegen seit vielen Jahren den Kontakt<br />
miteinander — gebeten, solche Werke zu sin<br />
gen, die in deutschen Konzertsälen seltener<br />
zu hören sind. Mit ihrem Programm kamen<br />
die Gäste diesem Wunsche nach.<br />
Im ersten Teil des Konzerts (u. a. Purcell,<br />
Palestrina, Bruckner), stellte der rund 110<br />
Mann starke Chor schnell unter Beweis, daß<br />
er zu recht zu den besten Männerchören des<br />
Kontinents gezählt wird. Von Chorleiter Pro<br />
fessor Karl Etti hervorragend geführt, über<br />
zeugten die Sänger vor allem, wenn es dar<br />
um ging, besondere Feinheiten der diffizilen<br />
Werke deutlich zu machen. Bestechend die<br />
dezente Phraslerung, auf die Etti besonderes<br />
Gewicht legt.<br />
Während im ersten Teil besonders das Stimm<br />
material der Wiener, um das sie mancher<br />
deutsche Chor beneiden würde, zum Tragen<br />
kam, beeindruckte im zweiten Abschnitt die<br />
ausgezeichnete Technik der Sänger. Die hei<br />
teren Schubert-Lieder trafen Ansprüche und<br />
Geschmack des offensichtlich fachkundigen<br />
Publikums genau.<br />
Mit seinen eigenen Kompositionen dokumÄ.<br />
tierte Etti, daß er nicht nur ein Dirigent von<br />
Format ist.<br />
Gestern abend war der Chor zu Konzert und<br />
Abendessen vom MGV Solingen-Wupperhof<br />
eingeladen, heute fahren die Wiener wieder<br />
zurück an die auch von ihnen besungene<br />
„blaue Donau".<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen am<br />
Sonntag in der Wolkenburg fuhren gegen 15<br />
Uhr die Omnibusse mit unseren Wiener Freunden,<br />
begleitet von einigen Mitgliedern und<br />
Vorstandsmitgliedern des KMGV, zu ihrem<br />
Konzert nach Solingen. <strong>Der</strong> Weg führte aber<br />
zunächst nach Altenberg, um dem dortigen<br />
Dom eine Referenz zu erweisen. <strong>Der</strong> in den
193<br />
letzten Jahren renovierte gotische Dom ver<br />
fehlte seinen Eindruck nicht, und inspiriert<br />
von der majestätischen Wirkung dieses Got<br />
teshauses erklang unter Prof. Karl Ettis Lei<br />
tung alsbald vor dem Hauptaltar das Sanktus<br />
aus der Deutschen Messe von Franz Schubert.<br />
Unser aktives Mitglied, Domorganist Paul<br />
Wisskirchen, ließ auf der Orgel eine Toccata<br />
folgen. Dann fuhren die Sänger nach Solin<br />
gen, wo sie in der neuen Stadthalle gemein<br />
sam mit dem Männergesangverein Solingen-<br />
Wupperhof von 1812 ein Konzert veranstalte<br />
ten. Hierüber, und auch über die spätere<br />
Nachfeier zu berichten, bleibt den Solinger<br />
Pfunden vorbehalten.<br />
J diesem Konzert in Solingen neigte sich<br />
die Sängerreise unserer Wiener Freunde dem<br />
Ende zu. Es bleibt noch zu berichten, daß die<br />
Herren am Montag früh gegen 8.30 Uhr, weh<br />
mütig Abschied nehmend, Köln wieder ver<br />
ließen, um in ihre Heimat an der Donau zu<br />
rückzukehren. Welche Wünsche bei den Da<br />
vonfahrenden und den Zurückbleibenden im<br />
Herzen verblieben, sind nicht schwer zu er<br />
raten: Ein baldiges, baldiges Wiedersehen und<br />
Wiederhören!<br />
Nach ihrer Rückkehr nach Wien kamen in<br />
Schreiben des Vorstandes an unseren OB,<br />
Theo Burauen, unseren Chormeister Prof. Hj.<br />
Rübben, Vizepräsidenten Horst Massau, — dem<br />
der KMGV nochmals für seine aufopfernde<br />
Arbeit beim Zustandekommen der Reise herz<br />
lichst dankt, — Gefühle zum Ausdruck, die un<br />
sere Wiener mit sich trugen und noch für län<br />
gere Zeit mit sich tragen werden.<br />
Stellvertretend für die begeisterten Schreiben,<br />
drucken wir hier den Brief an Vizepräsident<br />
Horst Masau, der so recht die Begeisterung<br />
der Wiener über ihre Fahrt an den Rhein be<br />
zeugt, ab:<br />
Wiener Männergesang-Verein 1843-1968<br />
1010 Wien 1, Bösendorferstraße 12,<br />
<strong>Der</strong> Vorstand<br />
Lieber Horst!<br />
Viktor Som<br />
Wien, am 28. Oktober <strong>1970</strong><br />
Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Dir für<br />
die freundliche Aufnahme und die liebevolle<br />
Betreuung des Wiener Männergesang-Ver<br />
eines, im besonderen aber für Deine persön<br />
lichen Bemühungen um uns innigen Dank<br />
zu sagen.<br />
Ich bin überzeugt, daß unser Besuch in Köln<br />
die jahrelange freundschaftliche Verbunden<br />
heit zwischen unseren beiden Chören wieder<br />
enger zusammenschloß und für die Zukunft<br />
festigte.<br />
Ich darf Dich bitten, den Herren Deines Vor<br />
standes sowie der gesamten Sängerschaft<br />
nochmals herzlichen Dank zu sagen.<br />
Ich hoffe, daß Du inzwischen wieder gesundet<br />
bist, und verbleibe mit herzlichen Grüßen auch<br />
an Deine liebe Familie<br />
Dein<br />
V. Som<br />
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Das Geheimnis ist gelüftet: In der nächsten<br />
Spielzeit der Cäciiia Woikenburg, in der Karnevaiszeit,<br />
vom 7. bis 23. 2. 1971 erleben wir<br />
im Großen Haus der Städtischen Bühnen, das<br />
von Klaus Rohr geschriebene „Spielchen" zum<br />
zweiten Maie; es wurde unter dem obigen<br />
Titel, allerdings ohne den Zusatz - noch<br />
ens — schon 1961 mit großem Erfolg aufge<br />
führt.<br />
Gustav Funcke, der langjährige und bewährte<br />
Cäciiiaobmann hatte seine Mannen, d. h. So<br />
listen, Choristen, Balletteusen u. s. f. zu einer<br />
Vorstellung des Divertissementchens in den<br />
Casinosaai der Wolkenburg gebeten. Er freute<br />
sich sehr, daß seinem Ruf viele der alten Ge<br />
treuen, aber auch neue Mitwirkende sich ein<br />
gefunden hatten und gab der Hoffnung Aus<br />
druck, daß auch weiterhin der guten, alten<br />
„Cäciiia" die Treue gehalten wird.<br />
Das Stück wurde inzwischen von unserem alt<br />
bewährten Spielleiter Klaus Rohr umgeschrie<br />
ben und erfährt nunmehr eine totale Neuin<br />
szenierung. Klaus Rohr meinte, daß er sich<br />
der Zeitentwickiung anpassen müßte; dabei<br />
wird dann allerhand zu erwarten sein!<br />
Auch die Musik erhält durch Musikdirektor<br />
Christoph Kiöver eine Neuauflage und es<br />
scheint so, als brächte er „Töne" in die Mu<br />
sik, die von einem anderen Stern ausgeliehen<br />
sein könnten.<br />
Die Bühnenbilder werden wieder von Altmei<br />
ster Erich Metzoidt angefertigt. Da können<br />
wir gewiß sein, daß das Auge bei den Auf<br />
führungen auch in bezug auf die Ausstattung<br />
der Bühne auf seine Kosten kommen wii^<br />
Mehr wollen wir jetzt nicht verraten, nur nqf<br />
die Tatsache, das so altbewährte „Mim^<br />
wie Rudi Wingenfeid, Horst Massau, Walter-<br />
Schmitt, Ludwig Schneider, Christian Brühl,<br />
Hans-Georg Spohr, Willi Schmidt, Günter Rog<br />
gendorf, Eberhard Plum, Hans Heukeshoven,<br />
KH. Sieber, Hans Gronendahl, Albert Krautz,<br />
Friedheim Kreutzkamp, Jochen Kiausmann und<br />
nicht zuletzt Michel Goeb mit von der Partie<br />
sind. Es gibt noch mehr Mitwirkende, deren<br />
Namen aber leider aus Platzmangel hier nicht<br />
mehr aufgeführt werden können, die aber an<br />
dem Gelingen des Spieles ebenso ihren gro<br />
ßen Anteil haben werden wie die genannten.<br />
Zum Schluß noch die herzliche Bitte;<br />
<strong>Der</strong> Chor kann noch Verstärkung vertragen.<br />
Unsere Herren Sänger, besonders die jünge<br />
ren, werden hiermit aufgerufen, sich bei der<br />
„Zilichenfamiiie" alsbaidigst einzufinden.<br />
Wü<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Einkäufen<br />
gern an die Inserenten<br />
des „<strong>Burgbote</strong>n"
197<br />
Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Dezember <strong>1970</strong><br />
3.12. 70 J O'Reg.-Rat a. D. Hans Schäfer<br />
Köln-51, Bonner Str. 249, aktives<br />
Mitglied<br />
14.12. <strong>50</strong> J Christoph Scheibler, Köln-41,<br />
Gyrhofstr. 24, inaktives Mitglied<br />
^12. 91 J Professor Alex Meyer, Köln-41,<br />
Gyrhofstr. 8c, inaktives Mitglied<br />
17.12. 65 J Heinz Wolff, Köln-1, Merlostr. 22,<br />
aktives Mitglied<br />
21.12. 83 J Stud.-Rat Dr. Hanns-Josef Schä<br />
fer, Köln-1, Wevelinghovener<br />
Straße 7, aktives Mitglied<br />
25.12. 81 J Frau Else Nagel, Köln-1, Mainzer<br />
Straße 27, Witwen-Mitglied<br />
27.12. 82 J Carl Weisweiler, Köln-41, Bache<br />
mer Straße 59, aktives Mitglied<br />
<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> gratuliert herzlich unserem ak<br />
tiven Mitglied Alfred Leineweber und seiner<br />
Gattin Helga geb. Kathrein zu der Geburt<br />
ihres zweiten Töchterchens, Marion, am<br />
15. 10. <strong>1970</strong>.<br />
Neuaufnahmen<br />
'^^yvurden aufgenommen:<br />
Herr Heinz Maassen, Kaufmann, <strong>50</strong>21 Widders<br />
dorf, Eichenweg 2, Ruf: <strong>50</strong> 82 51; als inaktives<br />
Mitglied am 13. 10. <strong>1970</strong>.<br />
Herr Josef Esser, Kaufmann, 53 Bonn-Bad-<br />
Godesberg, Südstraße 116/120, Ruf: 740 91/92;<br />
als inaktives Mitglied am 13. 10. <strong>1970</strong>.<br />
Frau Grete Bux, Köln-Klettenberg (41), Gottes<br />
weg 112; als Witwenmitglied am 16. 10. <strong>1970</strong>.<br />
Herr Heinrich Schlösser, 5 Köln-41 (Sülz),<br />
Remigiusstr. 41, Ruf: Firma 38 03 31, Privat<br />
41 95 12; als inaktives Mitglied am 17. 10. <strong>1970</strong>.<br />
Herr Brauereidirektor Peter Jansen, 4019 Mon<br />
heim-Hitdorf, Ringstr.86, Ruf: Langenfeld 2095;<br />
als inaktives Mitglied am 26. 10. <strong>1970</strong>.<br />
Herr Rechtsanwalt - Dipl.-Kfm. Dr. Heinz Sosnowski,<br />
5 Köln-1, Ursulagartenstr. 27, Ruf:<br />
23 24 67; als inaktives Mitglied am 26. 10. <strong>1970</strong>.<br />
Herr Heinz Schneider, Gold- u. Silberschmiede<br />
meister, 5 Köln-91 (Poll), Hauptstr. 37, Ruf:<br />
80 11 09; als aktives Mitglied im 1. Baß.<br />
Herzlich willkommen in unseren Reihen!<br />
Adressenänderungen<br />
Es sind verzogen:<br />
Herr Dr.Peter M.Abels nach <strong>50</strong>61 Kleineichen/<br />
Bez. Köln, Bismarckstr. 26, Ruf (02205) 25 56,<br />
inaktives Mitglied.<br />
Herr Hubert Caspers nach 5 Köln-41, Aachener<br />
Straße 458, Clarenbachwerk, aktives Mitglied<br />
(nichtausüb. Sänger).<br />
Herr Walter Ayer nach 4041 Norf, Rotdorn<br />
weg 6, aktives Mitglied.<br />
Herr Josef Lessenich (vorläufig) nach 5 Köln-1,<br />
Neußer Str. 87, Ruf unter (0221) 73 29 91, akti<br />
ves Mitglied.<br />
Herr Hermann Hackstein nach <strong>50</strong>5 Porz-West<br />
hofen, Gartenstraße 31, aktives Mitglied.<br />
Herr Dr. med. Hans Attelmann nach 5 Köln-60,<br />
Brunsbütteler Str. 7, aktives Mitglied.<br />
Herr Josef Stein nach 609 Rüsselsheim, Liebigstraße<br />
20, 11 Etg., inaktives Mitglied.<br />
Herr Professor Hans Bachem, 5 Köln-Brauns<br />
feld, Ciarenbachstift, Peter-von-Fliestedenstr.<br />
Die Telefonnummer unseres aktiven Mitglie<br />
des Herrn Herbert Müller-Hartmann lautet<br />
jetzt: 55 62 12.<br />
Todesfälle:<br />
Am 6. Oktober <strong>1970</strong> verstarb unser inaktives<br />
Mitglied Herr Verlagsdirektor Willi B. Schlicht,<br />
5 Köln-Longerich, Contzenstr. 15 und am 24.<br />
Oktober <strong>1970</strong> unser inaktives Mitglied Herr<br />
Albert Rauch, <strong>50</strong>22 Junkersdorf, Sudeten<br />
weg 46.<br />
Den Angehörigen sprach der Vorstand im<br />
Namen des KMGV das herzlichste Beileid aus.
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Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Über die Internationale Begegnung singender<br />
Jugend, die vor einigen Monaten in Berlin<br />
stattfand, äußern sich Gäste aus Finnland und<br />
den Niederlanden in der Zeitschrift „Lied und<br />
Chor" sehr positiv in Bezug auf Organisation<br />
und Zielsetzung durch den Deutschen Sän<br />
gerbund. Mit den in der Tagung gewonnenen<br />
neuen Erkenntnissen beschäftigen sich zur<br />
"'«if die Gremien des DSB, insbesondere mit<br />
Verhältnis der Berliner Veranstaltung<br />
zum Kulturprogramm.<br />
Zum neuen Vorsitzenden des Musikausschus<br />
se des Deutschen Sängerbundes wurde vom<br />
Präsidium Franz R. Miller, Bundeschorleiter<br />
des Schwäbisch-Bayerischen Sängerbundes,<br />
bestimmt. Miller, der der jüngeren Generation<br />
der Chorleiter angehört, hat dieses Amt schon<br />
seit dem Vorjahr als stellvertretender Vorsit<br />
zender verwaltet. Er ist der Nachfolger des<br />
1969 zurückgetretenen Prof. Dr. Ernst Laaff.<br />
<strong>Der</strong> nächste Sängertag des Deutschen Sänger<br />
bundes, in dem rund 15 000 Chöre alier Be<br />
setzungen zusammengefaßt sind, ist am 6.<br />
Juni 1971 in Offenbach. <strong>Der</strong> Sängertag, das<br />
Parlament der deutschen Chöre, tritt alle zwei<br />
Jahre zu einer Tagung zusammen, bei der die<br />
akuten Fragen des zeitgenössischen Chor<br />
wesens behandelt werden.<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Geselischaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 44 3610<br />
Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/ 7 55 19 und 92 94/ 7 55 49<br />
Titelbild: Toiiansicht «Haus Wolkenburg. Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />
Überweisungskonten:<br />
KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
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ÜNSERES KÖLNER MÄNNERGESANGVEREINS POSITIV AKZEN-<br />
TüIEREN. IN DIESER RASTLOSEN ZEIT, IN DER GELEGENTLICH<br />
DIE PERVERTIE ÜND KRANKHEIT ZüR KUNST ERHOBEN WIRD,<br />
IST GERADE DIE KÜNSTLERISCHE AUSSAGE EINES SO GROSSEN<br />
UND LEISTUNGSFÄHIGEN VOKALENSEMBLES VON BESONDERER<br />
BEDEUTUNG. JUST AN DER SCHWELLE ZUM ZWEITEN AB<br />
SCHNITT DER VIEL ZITIERTEN SIEBZIGER JAHRE SCHEINT<br />
DIESE BESINNUNG AUF DIE WERTIGKEIT DES CHORSINGENS IN<br />
HOHEM MASSE BERECHTIGT.<br />
GERADE ABER AUCH DAS KOMMENDE JAHR WIRD DEM KMGV<br />
DURCH SEINE GROSSE SÜDAFRIKAREISE IN AUSSERORDENT-<br />
LICHER WEISE DIE MÖGLICHKEIT NACHHALTIGEN ERLEBENS<br />
ERSCHLIESSEN, ÜND MAN DARF SICHER SEIN, DASS SPEZIELL<br />
DIESE KONZERTTOüRNfiE ZU DEN BESONDEREN HÖHEPUNK<br />
TEN IN DER VIELSEITIGEN UND WECHSEL VOLLEN GESCHICHTE<br />
DES CHORES ZÄHLEN WIRD. SO KOMMEN DENN UNSERE FEST-<br />
TAGSGRÜSSE FÜR EIN GESEGNETES ÜND GERÜHSAMES WEIH<br />
NACHTSFEST UND EIN GESUNDES UND ERFOLGREICHES NEUES<br />
JAHR VON GANZEM HERZEN.<br />
STETS IHRE<br />
J
204<br />
Winterkonzert <strong>1970</strong> des KMGV im Gürzenich<br />
Mit vollem Erfolg fanden am 7. und 8. November die Winterkonzerte des KMGV im Gürzenich<br />
statt. Das aufmerksame Publikum sparte nicht mit begeistertem Applaus. Hier zunächst das Pro<br />
gramm, bzw. der Kreis der Mitwirkenden:<br />
Romantik und Gegenwart<br />
Milwlrkende: Hans Franzen, Baß • Godfried Ritter, Klavier • Adolf Keymer, Orgel<br />
Ein Bläserensemble der Kölner Philharmoniker<br />
Leitung: Hermannjosef Rübben<br />
Franz Schubert<br />
Robert Schumann<br />
Franz Schubert<br />
Herbert Viecenz<br />
Siegfried Strohbach<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Kurt Lißmann<br />
Herbert Viecenz<br />
Widerspruch<br />
<strong>Der</strong> Gondeifahrer<br />
Ständchen (für Männerchor,<br />
Baßsoio und Kiavier)<br />
Lied des gefangenen Jägers<br />
Gruppe aus dem Tartarus<br />
Prometheus<br />
<strong>Der</strong> Atias<br />
Nachtgesang im Waide<br />
Jagdiied aus „<strong>Der</strong> Rose Piigerfahrt"<br />
Geisterchor aus „Rosamunde"<br />
(für Männerchor und<br />
Blechblasinstrumente)<br />
„Bläser-Suite 1953"<br />
Frisch und rhythmisch<br />
Festiich, mäßig schneii<br />
Fünf Trinkiieder für Bariton-Soio,<br />
Männerchor und Kiavier<br />
Vinum, der edie Rebensaft<br />
Das Giäschen, das muß wandern<br />
Wie hehr im Giase biinket<br />
Ob ich morgen leben werde<br />
Gesundheit, Herr Nachbar<br />
„Lob des Durstes" für Männerchor,<br />
Blechbiäser und Sprecher<br />
Rezitation: Ludwig Schneider<br />
Trunken müssen wir alie sein<br />
Grad aus dem Wirtshaus<br />
Schenk ein den Wein<br />
Das Lied von der roten Nase<br />
Eine Neige Wein<br />
Kork Schicksal<br />
Trunken müssen wir aile sein<br />
Feiger Gedanken (Für Männerchor und<br />
Biechblasinstrumente)<br />
„Bläser-Suite 1953"<br />
Ruhig/Fiott Lebhaft<br />
Spirituals für Baßsolo,<br />
Männerchor und Klavier
205<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Paul Zoll<br />
Hermannjosef Rübben<br />
H. T. Burleigh<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Paul Zoll<br />
Eduard Pütz<br />
Kurt Lißmann<br />
Go down Moses<br />
Nobody knows de trouble<br />
Let US break bread<br />
Deep river<br />
Somebody is knocking<br />
Swing low<br />
Were you there<br />
Vom Menschen, (Kantate<br />
für Männerchor, Orgel<br />
und Blechblasinstrumente)<br />
Auch die Kölner Presse: die Neue Rheinzei<br />
tung, die Kölnische Rundschau und der Köl<br />
ner Stadt-Anzeiger widmeten dem Chor und<br />
seinem Dirigenten Zustimmung und Anerken<br />
nung.<br />
NRZ. vom 9. 11. 70<br />
200 Sänger im vollbesetzten Gürzenich<br />
K M G V brachte Spirituais und Liederzyklen.<br />
Von Norbert Stich<br />
Mit dem pompösen Aufgebot von nahezu 200<br />
Chorsängern, Hans Franzen (Baß), Godfried<br />
Ritter (Klavier), Adolf Keymer (Orgel) und ei<br />
nem „Bläserensemble der Kölner Philharmoni<br />
ker" ging unter der Leitung von Hermannjosef<br />
Rübben das diesjährige Winterkonzert des Köl<br />
ner Männer-Gesang-Vereins über die Bühne.<br />
Man gab sich modern diesmal, mit Spirituals<br />
für Baßsolo, Männerchor und Klavier in wech<br />
selnder Besetzung, mit einer Biechbläsergruppe,<br />
die über das fröhliche Waldhornquin<br />
tett hinausging, und mehreren zeitgenössi<br />
schen Chorstücken, die allerdings außer den<br />
Jahreszahlen der Entstehung nicht viel mit den<br />
Tendenzen einer neuen Musik zu tun haben.<br />
Es sind immer wieder dieselben Apotheosen<br />
des Alkohols, dasselbe strenge, positive Men<br />
schenbild, etwas Humor (Morgenstern), etwas<br />
deutsche Klassik, (Goethe), jene sich stets<br />
selbstbestätigende Liedertafelei, welche wir ihr<br />
eigenes Denkmal sich in einer gewandelten<br />
Welt, auch Musikwelt, machtvoll erhebt.<br />
Machtvoll und kernig klingt es nach wie vor,<br />
wenn auch, wie es scheint, die Zahl der Sän<br />
ger leicht dezimiert ist. Von männlicher Fröh<br />
lichkeit erfüllt war Schumanns Jagdlied aus<br />
„<strong>Der</strong> Rose Pilgerfahrt", dunkel gefärbt der<br />
Geisterchor aus Schuberts „Rosamunde", derb<br />
und dynamisch kompakt die Trinkliederzyklen<br />
Terminkalender für den Monat Januar 1971<br />
Donnerstag, 7. Januar<br />
Donnerstag, 14. Januar<br />
Donnerstag, 21. Januar<br />
Donnerstag, 28. Januar<br />
Freitag, 29. Januar<br />
Chorporbe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Chorprobe Woikenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
Karnevaissitzung des KMGV In der Wolkenburg<br />
Voranzeige<br />
Sonntag,<br />
Montag,<br />
7. Februar Premlere des Divertissementchens<br />
„D'r Zeppelin kütt . . . noch ens" im Opernhaus<br />
22. Februar Kostümball des KMGV mit der Karnevalsgesellschaft<br />
„Treuer Husar" Im Haus Woikenburg
206<br />
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von Strohbach und Rübben, der letztere Im<br />
plizierte launisch vorgetragene Morgenstern-<br />
Verse.<br />
Auch die Spirituals, in ihrem Ursprung Auf<br />
schreie gequälter Kreaturen, erhalten hier den<br />
Unterton geordneter Zuversicht, die den Män<br />
nergesang zu einer Oase in der manipulierten<br />
Welt macht.<br />
Im übrigen sei an das virtuose Spiel der Blech<br />
bläsergruppe erinnert, die neben begleitenden<br />
Partien zweimal zwei Sätze einer „Bläsersuite<br />
1953" von Herbert Viecenc zu Gehör brachte.<br />
Das dramatische Timbre von Hans Franzen<br />
stand den hier ausgewählten Schubertliedern<br />
außerordentlich gut an. Godfried Ritter er<br />
wies sich als versierter Begleiter am Klavier.<br />
<strong>Der</strong> große Saal des Gürzenichs war wie immer<br />
bei dieser Gelegenheit fast bis zum letzten<br />
Platz besetzt, ein Phänomen, das manchen<br />
Konzertagenten neidisch machen könnte.<br />
K. Stadt-Anzeiger vom 11. 11. 70<br />
Humoriger Weintrinker<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein im Gürzenich<br />
<strong>Der</strong> Getränkekonsum dürfte nach diesen bei<br />
den, seit langem ausverkauften Konzerten im<br />
Gürzenich sprunghaft angestiegen sein. Soviel<br />
Verherrlichung fröhlichen Zechertums stimu<br />
liert nicht nur die Laune, sondern auch den<br />
Durst. Vor allem, wenn die unbeabsichtigte<br />
Schleichwerbung musikalisch so effektvoll<br />
präsentiert wird wie durch die Mannen des<br />
Kölner Männer-Gesang-Vereins unter ihrem<br />
Dirigenten Prof. Rübben.<br />
Ob Siegfried Strohbach in seinen „Fünf Trink<br />
liedern" mit ostinaten Orff-Formeln ein blut<br />
volles Musizieren aus sinnenfroher Diesseitig<br />
keit verlangt oder der Komponist Rübben in<br />
seiner blechgepanzerten Kantate „Lob des<br />
Durstes" humorig-phantastische Visionen ei<br />
nes weinseligen Heimkehrers (Sprecher: Lud<br />
wig Schneider) beschwört - er kann sich in<br />
jedem Moment auf seine 180 Sänger verlas<br />
sen. Trotz des Massenaufgebotes erreichen<br />
sie einen fast parlandoartigen Vortrag und<br />
ein Optimum an Intonationssicherheit.<br />
Aber nicht nur hier, sondern auch bei Schu<br />
bert, dessen Chorschaffen fest in der Tradi<br />
tion des Kölner MGV verankert ist, und Schu<br />
manns fadem „Jagdlied" nimmt Rübben mit<br />
beschwörender Geste jeden einzelnen Mitwir<br />
kenden unter straffste Kontrolle. Ergebnis:<br />
Jene erstaunliche Wandlungsfähigkeit von<br />
Klang und Dynamik, jene Wendigkeit und ge<br />
stochen scharfe Artikulation, die den Kölnern<br />
heute wie ehedem eine Sonderposition unter<br />
den Chorgemeinschaften sichern.<br />
Durch Einbeziehung eines neugegründeten Blä<br />
serensembles erreichte der Dirigent vor allem<br />
in Schuberts „Geisterchor" und Lissmanns<br />
Kantate „Vom Menschen", dem apartesten und<br />
musikalisch am stärksten durchgeformten<br />
Stück des Monsterprogramms, die angestrebte<br />
farbliche Bereicherung des Vokalklanges (Or<br />
gel: Adolf Keymer).<br />
Gern verzichtet hätte man auf eine pseudo<br />
moderne Bläser-Suite von Herbert Viecenz,<br />
doch war sie wohl notwendig als Akt der vir<br />
tuosen Selbstbestätigung für die zehn Bläser<br />
aus Gürzenich- und Funkorchester.<br />
Wenig glücklich waren die sieben Spirituals im<br />
Arrangement für Baßsolo, Männerchor und<br />
Klavier. In dieser Breitwand-Darstellung geht<br />
die naive Gläubigkeit der Gesänge verloren<br />
und gerinnt zu platter Sentimentalität. <strong>Der</strong><br />
Bassist Hans Franzen von der Kölner Oper,<br />
hier fehlbesetzt, überzeugte bei Strohbach und<br />
in den dramatischen Sololiedern von Schu<br />
bert durch Charakterisierungskunst und<br />
Stimmkultur. Hervorzuheben ist die inspirierte<br />
Klavierbegleitung von Godfried Ritter. Das<br />
Publikum, darunter der Oberbürgermeister<br />
und weitere Prominenz, applaudierte begei<br />
stert.<br />
Kölner Rundschau vom 10. 11. 70<br />
Stimmbändiger Rübben<br />
Kölner Männer-Gesang-Verein im Gürzenich.<br />
Von H.-D. Wiedebusch<br />
<strong>Der</strong> 180 Mann starke Kölner Männer-Gesang-<br />
Verein hatte zum großen Winterkonzert in den<br />
Gürzenich geladen.<br />
Männerchöre sind meist auf die Themenkreise<br />
„Liebchen", „Wald", „Wein" abonniert. Dem<br />
KMGV unter Leitung von Professor Hermann<br />
josef Rübben Ist es gelungen, das Liebchen zu<br />
Hause zu lassen, dafür aber um so mehr den<br />
Wein zu besingen. <strong>Der</strong> modernen Richtung<br />
wurde im zweiten Teil des Programms Tribut<br />
gezollt: Man kehrte dem vollgefüllten Glas<br />
den Rücken und wandte sich publikumswirk<br />
samen Negro-Spirituals zu.<br />
Rübben und seine Sänger wollten es an die<br />
sem Abend wissen, denn das buntschillernde
209<br />
Programm verlangte Anspannung bis zur letz<br />
ten Note: <strong>Der</strong> wuchtige Schiußakzent — Kurt<br />
Lißmanns Kantate „Vom Menschen" - setzte<br />
nochmals Maßstäbe, die den Chor mit Orgel<br />
(Adolf Keymer) und dem Bläserensemble der<br />
Kölner Philharmoniker in einer musikalischen<br />
Breitwandoptik zeigten.<br />
Dazu braucht es schon einen solchen Stimm<br />
bändiger wie Rübben, der die Kehlen sozu<br />
sagen im Griff hat, förmlich diesen Klang<br />
apparat anspringt, ihn zum Piano beschwört<br />
und ins feurige Porte hineinsteigert. Da hört<br />
man einen Chor, der in sich selbst hineinhört,<br />
stimmbildnerisch so erzogen ist, daß die de<br />
zent dynamischen Tupfer und die präzise<br />
rhythmische Formung im „Gondelfahrer" von<br />
Schubert mühelos erreicht wird.<br />
<strong>Der</strong> Hörnerklang des Bläserensembles, das<br />
Gelegenheit hatte, in der „Bläser-Suite 1953"<br />
von Herbert Viecenz besonders hervorzutre<br />
ten, ließ mit dem kultiviert und homogen<br />
singenden Chor deutsche Waldromantik auf<br />
leben: Schuberts „Nachtgesang im Walde"<br />
und Schumanns Jagdiied aus „<strong>Der</strong> Rose Pil<br />
gerfahrt". Spritzig die „Fünf Trinklieder" von<br />
Siegfried Strohbach. Eine Philosophie des<br />
Trinkens mit launig eingefügten Rezitationen<br />
gab Rübben in seiner munteren Komposition<br />
„Lob des Durstes".<br />
Für einen musikalischen Höhepunkt sorgte<br />
der Kölner Opernsänger Hans Franzen (Baß-<br />
. Bariton), der die innere Dramatik der Schu<br />
bert-Lieder — etwa „<strong>Der</strong> Atlas" — beseelt ge<br />
staltete. Bei den Negro-Spirituals in ihrer<br />
kunstliedhaften Umformung, die manchmal<br />
auf Kosten der naiven Gläubigkeit ging, wußte<br />
sich Franzen einfühlsam auf den romantisie<br />
renden Chorklang einzustellen.<br />
Alle Beteiligten konnten sich in den unter<br />
schiedlichen Werken immer auf die präzise<br />
Klavierbegleitung von Godfried Ritter veriassen.<br />
Prof. Hermannjosef Rübben:<br />
Referat auf der Kreissängertagung in Unna.<br />
In seiner Eigenschaft als Bundeschormeister<br />
warten vielfältige Aufgaben auf unseren Chor<br />
meister Prof. Hermannjosef Rübben. Auf einer<br />
Kreissängertagung in Unna fanden seine Aus<br />
führungen, die sich im wesentlichen auf das<br />
Nachwuchsproblem im Chorgesang bezog,<br />
begeisterte Aufnahme. Das Organ deä Deut<br />
schen Sängerbundes, die Monatszeitschrift<br />
„Lied und Chor" berichtet über den Vortrag<br />
wie folgt:<br />
Weg- und richtungsweisende Worte . . .<br />
Zum Ereignis von konstruktiver Festlichkeit<br />
wurde dann der Vortrag von Professor Hermannjosef<br />
Rübben, einem der interessante<br />
sten sach- und fachkundiich prädestinierten<br />
Köpfe im DSB, Lehrer an der Hochschule für<br />
Musik, Komponist von relevanter Gültigkeit,<br />
Bundeschorleiter, Musikbeiratsmitglied im<br />
DSB und belesener Autor zeitlos gültiger The<br />
sen in Sachen Chor- und Liedpflege. Er faßte<br />
„heiße Eisen" an, als er manchmal mit schokkierender<br />
Offenheit (im belehrenden Sinne)<br />
die Wege mitten durch das verwirrte Generationsprobiem<br />
wies. Wege, deren wir alle be<br />
dürfen, wollen wir das Ziel „an neuen Ufern"<br />
erkennen.<br />
<strong>Der</strong> hörbar von Eugen Roth und seiner witzund<br />
humorgesättigten, liebenswürdigen Wahr<br />
heit durchdrungene und wohi wortsicherste<br />
Interpret im DSB sah in der wegklaren Ge<br />
winnung der Jugend den modus vivendi, um<br />
den vergeblich gerungen wird, wenn wir die<br />
Sprache der Jugend nicht sprechen lernen,<br />
ihre psychomatischen Merkmale nicht erken<br />
nen und ihr endiich — auch klanglich — das<br />
bieten, was „unter die Haut geht".<br />
Reformierte Texte, knapp, klein, klar und<br />
zündend, kein musealer Klang, sondern „Mu<br />
sik mit Paprika", das waren nur einige der<br />
Voraussetzungen, unter denen das schwierig<br />
ste aller Probleme zu lösen sein wird. Die<br />
Jugend verlangt Ansprache durch Reizmusik.<br />
Sie braucht Vorbilder ohne Bevormundung<br />
durch das Gewesene. Tänzerische interpretation<br />
und Verquickung des guten Alten mit<br />
dem Neuen, das könnten Anreize sein, die<br />
ein neues Generationsbild schaffen würden,<br />
hielte man nur an der Agogik fest, daß Musik<br />
„die einzige demokratische Kunst ist", eine<br />
Erkenntnis, die schon 1876 Gültigkeit hatte."
:en Sie Freude<br />
, was wäre Weihnachten ohne %m.<br />
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Totengedenkmesse des KMGV<br />
am Totensonntag, dem 22.11.<strong>1970</strong> in St. Mauritius<br />
Alle Jahre ist es für den KMGV eine schon<br />
iieb gewordene, selbstverständliche Pfiicht,<br />
durch eine besondere Gedenkmesse die toten<br />
Mitgiieder des Vereins zu ehren. Am 22. 11.<br />
versammelten sich die aktiven Sänger mit ih<br />
ren Familienangehörigen und Freunden in der<br />
Kirche St. Mauritius. Die Messe zelebrierte<br />
Pastor Wittebruck, die Predigt hielt Pater<br />
Friedrich O. P. von St. Andreas. <strong>Der</strong> Chor<br />
begleitete die Liturgie mit Chören aus der<br />
Deutschen Messe von Franz Schubert und<br />
mit einigen Spirituals; Horst Massau sang<br />
die Soli. An der Orgel sahen wir erstmals un<br />
seren Chormeister und es mag für manchen<br />
Kirchenbesucher verblüffend gewesen sein,<br />
festzustellen, wie Prof. Rübben dieses instrument<br />
beherrscht.<br />
In seiner Predigt betonte Pater Friedrich die<br />
Unzertrenniichkeit des Christ-Königsfestes<br />
vom Totensonntag. Früher habe man dieses<br />
Fest zu Allerheiiigen-Allerseelen gefeiert, die<br />
Verlegung auf den Totensonntag sei sinn<br />
voller und der Weihe des Tages besser an<br />
gepaßt.<br />
Die andächtig aufgenommene Predigt gipfelte<br />
in dem Trost, daß der Tod nicht das Ende,<br />
sondern die Verwandiung ist und daß es un<br />
sere Verpflichtung sei, das Vermächtnis der<br />
Toten weiterzutragen in dieser Zeit.<br />
Zu Beginn seiner Predigt verias Pater Fried<br />
rich die Toten des KMGV im vergangenen<br />
Jahr (Nov. 1969 bis Nov. <strong>1970</strong>). Wir lassen<br />
hier nochmals die Namen der Toten folgen:<br />
Aktive Mitglieder<br />
Toni Großmann<br />
Richard Jacobs<br />
Paul Kreiten<br />
Willy Ritter<br />
August Rohrbach<br />
Willi Senden<br />
August Schwab<br />
Josef Wall raff<br />
Eugen Winterschladen<br />
Hugo Zimmermann<br />
Inaktive Mitglieder<br />
Dr. Fritz von Ameln<br />
Hubert Ganter<br />
Ludwig Goebels<br />
Dr. Ernst Knorr<br />
Dr. Ernst Lehnen<br />
Heinz Podschuck<br />
Albert Rauch<br />
Willi B. Schlicht<br />
Josef Wagner<br />
Fritz Werner<br />
Witwen Mitglieder<br />
Frau Maria Jacobs<br />
Frau Auguste Kohl<br />
Frau Else Nagel<br />
Frau Franziska Pucek.<br />
Wü<br />
►<br />
Mitglieder<br />
des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
denken bei ihren Weihnachtseinkäufen<br />
gern an die Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n"
Im Herzen der Stadt Köln, am<br />
Neumarkt, finden Sie die Hauptstelle<br />
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Das „Handwerkszeug" des Sängers<br />
In unserem <strong>Burgbote</strong>n Nr. 3 (März <strong>1970</strong>) brachten wir mit der freundlichen Genehmigung unse<br />
rer Baseler Sangesfreunde einen Aufsatz von Rektor Gerhard Rost. Heute lassen wir den zwei<br />
ten Teil, „Rhythmus und Takt" folgen.<br />
Wü<br />
Rhythmus und Takt (II). Wie jeder Mensch in<br />
allen Lebensäußerungen seinen eigenen, un<br />
verwechselbaren persönlichen Rhythmus hat,<br />
vom Gang bis zum Fluß der Handschrift, so hat<br />
auch jeder Musiker seinen eigenen unver<br />
kennbaren Rhythmus: das breite, vom Gesang<br />
bestimmte Strömen der Musik Händeis ist in<br />
keiner Weise mit dem (bereits in einem frühe<br />
ren Artikel erwähnten) unaufhörlichen Wellen<br />
rhythmus seines Altersgenossen Johann Se<br />
bastian Bach zu verwechseln; Beethoven hat<br />
in den Finalsätzen seiner Sinfonien und Sona<br />
ten oft einen hinreißenden rhythmischen<br />
Schwung, der ebenso eine Welt für sich Ist<br />
wie der manchmal atemberaubende Rhythmus<br />
bei Verdi. — Das motorische Element des<br />
Jazz, der an vielen Stellen In die Kunstmusik<br />
hereindrängt, Ist ebenso ein Übernehmen<br />
barocker Bewegungsfreudigkeit wie die An<br />
wendung des Ostinato (ständig wiederkehren<br />
des Baßthema, über dem eine Komposition<br />
aufgebaut Ist) dabei: Strawinsky etwa behan<br />
delt In seinem Capriccio das Klavier als<br />
Schlagzeug durchaus im Sinne des Jazz. —<br />
Die durch die statische, nicht so sehr rhyth<br />
misch von Spannung erfüllte Melodik Wagners<br />
und seiner Nachfolger müde gewordenen Oh<br />
ren suchen gewissermaßen Abwechslung in<br />
der um so schärferen Anwendung rhythmi<br />
scher und vor allem motorischer Elemente.<br />
<strong>Der</strong> Rhythmus Ist seinem Wesen nach den<br />
anderen Elementen der Musik vorgeordnet.<br />
Er ist unendlich vielfältiger Ausdruck belebter<br />
Bewegung.<br />
Die mannigfachen rhythmischen Formen sind<br />
in der Musik wirksam. Während eine Taktform<br />
zumeist In periodischer Wiederkehr als Taktart<br />
durch ein ganzes Stück beibehalten wird, belebt<br />
innerhalb der Taktart ein häufiger Wechsel von<br />
rhythmischen Formen und Mischformen das<br />
musikalische Geschehen.<br />
In Tänzen, Märschen usw. werden gern be<br />
stimmte rhythmische Formen längere Zeit bei<br />
behalten. In der Darstellung des Eintönigen,<br />
Unwirklichen, Unheimlichen werden biswellen<br />
durch starre Rhythmen zwingende Wirkungen<br />
erzielt. — Von solchen und anderen beabsich<br />
tigten Ausnahmen abgesehen, läßt sich Im all<br />
gemeinen sagen; Eine Musik ohne rhythmi<br />
sche Gegensätze und Spannungen Ist selten<br />
bedeutend. Ihr fehlt der Lebensnerv.<br />
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215<br />
<strong>Der</strong> KMGV sang In den Riehler Heimstätten<br />
Es war das erstemal in seiner Geschichte, daß<br />
der KMGV den alten und auch teils gebrech<br />
lichen Mitbürgern unserer Stadt, In den Rieh<br />
ler Heimstätten ein Morgenkonzert bot. <strong>Der</strong><br />
große Festsaai war voli besetzt, als unser<br />
Chormeister Prof. Hermannjosef Rübben den<br />
ersten Chor erklingen ließ. Hier zunächst die<br />
Mitwirkenden und das Konzertprogramm:<br />
CHORMUSIK IM ZEICHEN DES VOLKSLIEDES<br />
Sonntag, 15. November <strong>1970</strong>, 10.30 Uhr, Festsaai Riehler Heimstätten<br />
Solisten;<br />
Klavierbegleitung:<br />
Dirigent:<br />
Horst Massau, Bariton, Drago Sauperl, Bariton<br />
Dr. Rudolf Becher, Franzsosef Kurschildgen<br />
Prof. Hermannjosef Rübben<br />
Programmfolge:<br />
Franz Schubert<br />
Drago Sauperl, Bariton<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Eduard Pütz<br />
Horst Massau, Bariton<br />
Richard Trunk<br />
Friedrich Siicher<br />
Adolf Kirchl<br />
Adolf Clemens<br />
Hermannjosef Rübben<br />
Widerspruch<br />
Gondelfahrer<br />
Die Nacht<br />
Das Weiniied - slowenisches Volkslied —<br />
Die Zigeunerromanze — kroatisches Volkslied -<br />
00 down, Moses<br />
Let US brenk bread<br />
Somebody is knocking<br />
Were you there<br />
Bitten - Ludwig van Beethoven -<br />
Am Brünneie<br />
Ännchen von Tharau<br />
All mein Gedanken<br />
Weiß mir ein Blümiein blaue<br />
Du mein einzig Licht<br />
Fein sein, beinander bleiben<br />
Sehr schnell war Kontakt zwischen Chor und<br />
Publikum hergestellt und man spürte die In<br />
nere Anteilnahme, die die Darbietungen aus<br />
lösten. Es war gewißlich keine Phrase als<br />
manch' altes Männlein oder Frauchen nach<br />
dem Konzert spontan den Wunsch zum Aus<br />
druck brachten: „Kommt bald wieder! !"<br />
<strong>Der</strong> Kölner Stadt-Anzeiger berichtete:<br />
Erstmals in Riehier Heimstätten<br />
Das wohl dankbarste Publikum fand der er<br />
folggewohnte Kölner Männer-Gesang-Verein<br />
In den Riehler Heimstätten. Rund 700 alte<br />
Damen und Herren lauschten begeistert deut<br />
schen, kroatischen und slowenischen Volks<br />
liedern. Sogar die angloamerikanlschen Texte<br />
„Go down, Moses", „Were you there", und<br />
„Somebody is knocking" gingen uns wegen<br />
ihrer mitreißenden Melodien unter die Haut,<br />
wie eine Zuhörerln sagte.<br />
<strong>Der</strong> Chor hatte zum erstenmal für die Be<br />
wohner der Heimstätten gesungen. Wegen der<br />
Größe des Riehler Festsaals mußte die Zahl<br />
der Sänger auf 120 beschränkt werden. Als<br />
Solisten wirkten Horst Massau und Drago Sau<br />
perl mit. Am Klavier begleiteten Dr. Rudolf Be<br />
cher und Franzjosef Kurschildgen. Dirigent<br />
war Prof. Hermannjosef Rübben.<br />
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Unser KMGV als Familie<br />
Geburtstage im Monat Januar 1971<br />
2.1. 81 J Frau Käthe Kleditz, 62 Wiesbaden,<br />
Arndtstraße 4, Witwen-Mitglied<br />
3.1. 85 J Johannes Pütz, 5 Köin-41, (Lin<br />
denthal), Mommsenstr. 85, akti<br />
ves Mitglied<br />
6.1. 65 J Karl Kohrs, 5 Köin-1, Schwaibengasse<br />
10, aktives Mitglied<br />
9.1. <strong>50</strong> J Fritz Embacher, 5 Köin-1, Gürze<br />
nichstraße 34, aktives Mitglied<br />
10.1. 89 J Oberlandesgerichtsrat i. R. Ernst<br />
Roters, 441 Warendorf/W., „Ma<br />
rienheim", Klosterpromenade, ak<br />
tives Mitglied<br />
17.1. 90 J Albert Müller, <strong>50</strong>9 Leverkusen,<br />
Alter Grenzweg 47, aktives Mitgl.<br />
17.1. 82 J Frau Gertrud Henseler, 5 Köln-1,<br />
Kaiser-Wilhelm-Ring 43, Witwen-<br />
Mitglied<br />
22.1. 65 J Josef Scheer, 5 Köln-1, Steinfel<br />
dergasse 12, inaktives Mitglied<br />
31.1. 75 J Dr. Dr. jur. h. c. Erdmann, <strong>50</strong>22<br />
Junkersdorf, Drosseistr. 3, inak<br />
tives Mitglied<br />
Goldene Hochzeit<br />
Das Fest ihrer goldenen Hochzeit begingen<br />
am 19. Oktober unser aktives Mitglied Herr<br />
Dr. Wilhelm Saurbier und Gattin, Frau Maria<br />
geb. Dorr. <strong>Der</strong> KMGV nimmt an dieser Steile<br />
nochmals Veranlassung herzlichst zu gratu<br />
lieren mit den besten Wünschen für die Zu<br />
kunft.
218<br />
<strong>50</strong> Jahre Sänger<br />
Unser Sangesbruder Josef Baum, 1. Baß, fei<br />
erte sein SOjähriges Sängerjubiläum. Er trat<br />
1919 als Chorschüler dem Kirchenchor St. Se<br />
verin bei. Diesem Chor gehörte er bis 1946<br />
an. Weiter betätigte sich Jos. Baum im Kölner<br />
Liederkreis Apollo, dem er auch heute noch<br />
angehört. 23 Jahre lang war er als Vorstands<br />
mitglied tätig. Dem KMGV gehört Josef Baum<br />
seit 1962 an. Dem bewährten Sänger herz<br />
liche Glückwünsche!<br />
Neuaufnahme<br />
Am 19. 11. <strong>1970</strong> wurde Herr Karl Erkelenz,<br />
Kptln a. D. 5 Köln 60, Kuenstraße <strong>50</strong>, Ruf<br />
73 01 <strong>50</strong> als aktives Mitglied in den ersten<br />
Tenor aufgenommen.<br />
Herzlich willkommen.<br />
Adressenänderungen<br />
Herr Josef Scheer, inaktives Mitglied jetzt:<br />
5 Köln-1, Steinfeldergasse 12;<br />
Herr Karl Wegener jetzt: <strong>50</strong>5 Porz-Eil, Pfaf<br />
fen pfädchen 28;<br />
Todesfälle<br />
Es verstarben:<br />
am 18. 11. <strong>1970</strong> Frau Maria Jacobs, Witwen<br />
mitglied und<br />
am 22. 11. <strong>1970</strong> Herr Franz Oster, inaktives<br />
Mitglied.<br />
Den Angehörigen sprach der Vorstand unser<br />
herzlichstes Beileid aus.<br />
Die Ruf-Nummer<br />
unseres aktiven Mitgliedes Herrn Heinrich<br />
Bürger lautet jetzt: 88 52 43.<br />
Nachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />
Die Tagung „Chorische Gebrauchsmusik", die<br />
der Deutsche Sängerbund am 1. und 2. Mai<br />
nächsten Jahres in Darmstadt veranstaltet, ist<br />
nunmehr in allen Einzelheiten festgelegt. Auch<br />
die Auswahl der Chorwerke ist inzwischen<br />
erfolgt. Aus den drei „Pädagogischen Konzer<br />
ten" geht hervor, daß fast ausschließlich zeit<br />
genössische Chorsätze berücksichtigt wurden.<br />
Die einzelnen Lieder und Gesänge werden<br />
von Fachleuten im Konzert und in nachfolgen<br />
den Diskussionen erläutert.<br />
Das nächste große Deutsche Sängerbundesfest<br />
findet nicht vor 1975 statt. Diese Feststellung<br />
traf der Gesamtausschuß des DSB kürzlich<br />
in seiner Sitzung in Asch äffen bürg. Das letzte<br />
DSB-Fest war im Jahr 1968 in Stuttgart. An<br />
dieser Veranstaltung nahmen rund 120 000<br />
Sänger und Sängerinnen teil, darunter viele<br />
aus dem Ausland.<br />
.<strong>Der</strong> Sänger-Taschenkalender, der seit vielen<br />
Jahren sich großer Beliebtheit erfreut, ist auch<br />
wieder für 1971 herausgekommen. Er enthält<br />
neben einem Kalendarium mit den Lebens<br />
daten der Chorkomponisten auch ein Ver<br />
zeichnis der Gedenktage und viele andere ein<br />
schlägige Rubriken. <strong>Der</strong> Kalender ist zum<br />
Preise von DM 2,70 zu beziehen vom Verlag<br />
Deutsche Sängerzeitung, Mönchengladbach.<br />
<strong>Der</strong> Umfang des Kalenders beträgt 180 Seiten.<br />
Beachte<br />
die<br />
Fälligkeit<br />
des<br />
Jahresbeitrages!
Fröhliche Sängerfahrt der Gruppe 22<br />
von Jakob Adenacker<br />
Zum Ausklang des goldenen Oktobers hatte<br />
unser lieber Baas, Lorenz Wißkirchen, zu ei<br />
ner „Dreitälerfahrt" mit Damen gebeten. Es<br />
kiappte alies programmgemäß: Wie Brieftau<br />
ben den Heimatschlag, suchten und fanden<br />
eine stattliche Anzahi Kölner Benzinkutschen<br />
das Ziel HOTEL SCHÜTZEN im schönen Moseistädtchen<br />
Senheim. Nach einem ausge<br />
dehnten Spaziergang durch herrliche Wein<br />
berge waren bald alle In froher Runde und<br />
davon überzeugt, daß man eine Spätlese<br />
durchaus auch schon am frühen Abend ge<br />
nießen kann. Als sich dann Mosella so recht<br />
in unsere Herzen gesenkt hatte, war es wei<br />
ter nicht mehr verwunderiich, daß auch die<br />
Stimmung beachtiiche Wellen schlug. Die Mit<br />
ternachtsuhr war schon längst verklungen,<br />
aber der Humor und Flachs blühten immer<br />
noch und fanden vielieicht unbewußt bei der<br />
Auswahl des am folgenden Tage gereichten<br />
Mittagsmahls noch eine Art Nachlese: es gab<br />
Wlldschweinbraten ... Einige hatten zwar für<br />
Rehbraten gestimmt aber das tat der Solidari<br />
tät ansonsten keinen Abbruch.<br />
Mliklil<br />
'.r ...<br />
Es waren fröhiiche Stunden bei guter Verpfiegung<br />
und vorzüglichem Wein. Aile sind<br />
am späten Sonntagnachmittag wieder heil an<br />
Leib und Seele In die Arme unserer verständ<br />
nisvollen Mutter Colonia genommen worden.<br />
Die Gruppenfreunde danken Hans und Mia<br />
Könen recht herzlich für die Vorarbeit zu die<br />
ser herrlichen Fahrt.<br />
Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH,, Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />
Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annatime: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Erpelerstr. 39, Ruf: 44 3610<br />
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Titelbild; Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />
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KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />
Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />
Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 ■ Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />
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