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Stahlreport 2017.11

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72. Jahrgang | November 2017<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

11|17<br />

Stahlhandelstag 2017<br />

Ein Rückblick<br />

Gelungene Kommunikation – Vorraussetzung für fast alles


Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

Dipl.-Ing. Jochen Adams<br />

Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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27. Auflage<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

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Dr. rer. nat. Peter Drodten<br />

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„Gelungene Kommunikation –<br />

Vorraussetzung für fast alles“<br />

EDITORIAL<br />

INHALT<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

der BDS-Stahlhandelstag hat im September<br />

die Branche zusammengebracht<br />

– in einer Konstellation, die sonst eher<br />

ungewöhnlich ist. Denn alle zwei Jahre<br />

treffen sich dort nicht in erster Linie<br />

Zulieferer, Kunde und Ausrüster, sondern<br />

die Stahlhändler und Distributeure unter sich. So war<br />

auch der vergangene Stahlhandelstag in Darmstadt wieder<br />

Gelegenheit zu Gesprächen, die im täglichen Betrieb<br />

sonst oft keine Zeit finden. Und genau diese Gespräche<br />

sind ja eine der wichtigen Funktionen der Mitgliederzusammenkunft<br />

– die Kommunikation.<br />

Neben informellen Gesprächen unter Kollegen – „Marktbegleitern“,<br />

wie es so schön heißt – standen in Darmstadt<br />

natürlich auch aktuelle Themen des Stahlhandels auf dem<br />

Programm. Ab S. 5 in diesem <strong>Stahlreport</strong> berichten wir<br />

ausführlich über die Inhalte des Stahlhandelstages 2017.<br />

So hob Eberhard Frick, Vorsitzender des BDS-Vorstandsrats,<br />

in seinem Grußwort die „große Bedeutung“ der Stahldistribution<br />

für die gesamte Wirtschaft hervor (S. 6) und<br />

Oliver Ellermann, Vorstand der BDS AG, unterstrich wie<br />

wichtig die Einhaltung der Compliance-Regeln für die Verbandsarbeit<br />

ist (S. 7). Einen insgesamt positiven Ausblick<br />

auf den Markt warf Dr. Heinz-Jürgen Büchner von der IKB<br />

Deutsche Industriebank (S. 8/9). Die Digitalisierung war<br />

das Thema (unter anderem) von Gisbert Rühl, CEO der<br />

Klöckner & Co SE (S. 18).<br />

Neben dem Stahlhandelstag des BDS stand im November<br />

eine weitere für den Stahlhandel wichtige Veranstaltung<br />

auf dem Programm. Die Doppelmesse Blechexpo und<br />

Schweisstec 2017 hatten Anfang November wieder nach<br />

Stuttgart eingeladen. Dort präsentierten die Hersteller und<br />

Anbieter ihre neuesten Produkte und Entwicklungen (ab<br />

S. 28), auf die wir in diesem Heft, vor allem aber in der<br />

nächsten Ausgabe des <strong>Stahlreport</strong> ausführlich eingehen.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude und – hoffentlich – einen<br />

hilfreichen Informationszuwachs beim Lesen.<br />

Markus Huneke<br />

PERSÖNLICHES<br />

4 Kurznachrichten<br />

STAHLHANDELSTAG<br />

5 Gewusst, gehandelt, weitergedacht:<br />

Stahlhandelstag 2017<br />

6 Stahldistribution ist relevant<br />

8 Digitalisierung in dynamischen Märkten<br />

10 Weiterdenken heißt (sich) weiterbilden<br />

11 Perspektiven des mittelständischen Stahlhandels<br />

18 Gisbert Rühl: Chancen der Digitalisierung<br />

STAHLHANDEL<br />

22 u.a. Sülzle-Gruppe erhält Wirtschaftsauszeichnung,<br />

Übernahmeangebot für Nordwest-Aktien, Mapudo<br />

bietet auch NE-Metalle an<br />

ANARBEITUNG & LOGISTIK<br />

24 Hochleistungsbandsäge – Schnittzeiten halbiert<br />

WERKSTOFFE<br />

26 NE-Metallhandel – ein wichtiger Marktversorger<br />

MESSEN UND MÄRKTE<br />

Schwerpunkt Blechexpo<br />

28 Auf Rekordkurs – Blechexpo und Schweisstec 2017<br />

29 Neue kompakte Gehrungsbandsäge mit<br />

High-End-Features<br />

32 A+A 2017 – Arbeitsschutz boomt<br />

33 Studie: Markt für Persönliche Schutzausrüstung wächst<br />

Schwerpunkt EMO<br />

34 Maschinelles Lernen auf dem Vormarsch<br />

35 Werkstoffe sind Wertstoffe<br />

BDS<br />

38 Research: Es geht voran<br />

40 Recht trifft Edelstahl – BDS-Rechtsausschuss tagt<br />

bei den Deutschen Edelstahlwerken<br />

VERBÄNDE & POLITIK<br />

42 Max-Planck-Institut für Eisenforschung feiert<br />

100-jähriges Bestehen<br />

44 MBI Stahl Tag 2017 –<br />

Märkte sind komplizierter geworden<br />

LIFESTEEL<br />

48 Edelstahl-Rostfrei im Fahrradbau<br />

50 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

3


Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Foto: Schoeller<br />

Stefan Müller-Bernhardt<br />

ist seit Oktober neuer Verkaufsleiter in der Damstahl<br />

GmbH mit Hauptverwaltung und Zentrallager<br />

in Langenfeld und nicht mehr – wie bisher –<br />

für die strategische Geschäftsentwicklung dieses<br />

Stahldistributeurs verantwortlich. Auch hat<br />

Müller-Bernhardt dort die neu geschaffene Position<br />

eines Chief Operating Officers (COO) inne.<br />

Sein Vorgänger, Thomas Cramer, will sich neuen<br />

beruflichen Herausforderungen stellen; er war<br />

sieben Jahre für das rheinländische Edelstahl-<br />

Handelshaus tätig.<br />

Jörg Reschke<br />

ist zum „Tutor des Jahres 2018“ gewählt worden.<br />

Fünf Wochen lang hatte der Fachverband<br />

Forum DistancE-Learning zu einem Publikumsvoting<br />

im Rahmen des<br />

Studienpreises DistancE-Learning<br />

aufgerufen.<br />

Am Ende siegte<br />

Jörg Reschke, Tutor<br />

der Europäischen<br />

Fernhochschule Hamburg.<br />

Mit der Fernlehre<br />

hatte Jörg<br />

Reschke 2011 angefangen.<br />

Dass Fernlehre<br />

zwar bei gedruckten Studienheften anfangen,<br />

aber nicht aufhören darf, das war Reschke<br />

von Anfang an klar. Auf seinen verschiedenen<br />

Online-Profilen ist er für Studierende erreichbar.<br />

Die Konkurrenz war in diesem Jahr groß:<br />

56 nominierte Tutorinnen und Tutoren von 29<br />

Anbietern und Hochschulen stellten sich der<br />

Abstimmung und wetteiferten um mehr als<br />

5.000 abgegebene Stimmen. Auf einer feierlichen<br />

Studienpreis-Gala am 6. 11. 2017 in Berlin<br />

erhielt Jörg Reschke die Studienpreistrophäe<br />

als „Tutor des Jahres“. Die Studienpreise wurden<br />

an diesem Abend auch in acht weiteren<br />

Kategorien vergeben. (Der <strong>Stahlreport</strong> wird berichten.)<br />

Foto: FDL<br />

Michael Gottschalk<br />

ist neuer technischer Geschäftsführer in der<br />

Schoeller Werk GmbH & Co. KG, einem<br />

Spezialisten für die<br />

Herstellung längsnahtgeschweißter<br />

Edelstahlrohre<br />

mit Sitz in<br />

Hellenthal in der Eifel.<br />

Das 1827 gegründete<br />

Unternehmen beschäftigt<br />

dort über<br />

Foto: BGA<br />

ser Funktion die technologische Weiterentwicklung<br />

und Innovationsorientierung des Unternehmens<br />

stärken. Der neue technische Geschäftsführer<br />

ist studierter<br />

Maschinenbauingenieur und gilt als erfahrener<br />

Manager. Die kaufmännische Geschäftsführung<br />

verbleibt bei Frank Poschen.<br />

Michael Gishamer<br />

ist bei der Stuttgarter C. & E. Fein GmbH neuer<br />

Vertriebsbereichsleiter für Deutschland, Österreich<br />

und die Schweiz. Gemeinsam mit seinem<br />

Team im Innen- und Außendienst will er nun<br />

zeigen, was Fein kann: „Es ist mein Ziel, Fein<br />

als führenden Anbieter von Elektrowerkzeug-<br />

Lösungen voranzubringen und zusammen mit<br />

unseren Kunden weiter zu wachsen, auch in<br />

der digitalen Welt. Gemeinsam mit den engagierten<br />

Mitarbeitern möchte ich die Kundenzufriedenheit<br />

weiter steigern und unseren Kunden<br />

genau die Anwendungslösungen bieten,<br />

die sie brauchen.“ Gishamer stammt aus dem<br />

österreichischen Salzburg. Nach seiner Elektrotechnik-Ausbildung<br />

und seiner Meisterprüfung<br />

in Elektronik und Elektromaschinenbau war er<br />

als Leiter im technischen Vertrieb im Bereich<br />

industrieller Saugsysteme tätig. Auch leitete er<br />

die Geschäfte bei einer Firma im Bereich Elektronik<br />

und Elektromaschinenbau.<br />

Holger Bingmann<br />

hat das Amt als Präsident des Bundesverbandes<br />

Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen<br />

(BGA) übernommen. Er war im September<br />

einstimmig als Nachfolger von Anton F. Börner<br />

gewählt worden, der den Berliner Spitzenverband<br />

17 Jahre lang geführt hatte. Bingmann ist<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der MELO-<br />

Group in München mit Niederlassungen u.a. in<br />

Berlin, New York und Dubai. Der 56-Jährige, in<br />

Stuttgart geborene, promovierte Diplom-Kaufmann<br />

ist verheiratet und hat vier Kinder. Nach<br />

beruflichen Stationen bei Daimler Benz in Brüssel<br />

und bei der Süddeutschen Zeitungszentrale<br />

Presse-Grosso in Stuttgart gründete er 2001<br />

MELO. Für die gesamte Gruppe arbeiten heute<br />

rund 2.000 Mitarbeiter in mehr als einem Dut-<br />

Foto: BDS<br />

1.000 Mitarbeiter. Der<br />

48-Jährige soll in diezend<br />

Unternehmen in sechs Ländern. In den<br />

Herausforderungen der Digitalisierung, die mit<br />

ihren Plattformen weder vor Grenzen noch vor<br />

Industrien oder Handelsorganisationen Halt<br />

mache, sieht Bingmann einen zentralen Punkt<br />

seiner künftigen Arbeit.<br />

Oliver Schaub<br />

ist zum 1. Oktober in die Geschäftsführung der<br />

ESH EURO STAHL-Handel GmbH & Co. KG berufen<br />

worden. Die E/D/E-Gruppe, ein Wuppertaler<br />

Einkaufsverbund,<br />

will auf diesem<br />

Wege die strategische<br />

Entwicklung im<br />

Stahlbereich weiter<br />

forcieren. Oliver<br />

Schaub gilt als ein<br />

ausgewiesener Stahl-<br />

Fachmann. Der 48-<br />

jährige hat sowohl<br />

auf Hersteller- als<br />

auch auf Händlerseite gearbeitet: So fungierte<br />

er u.a. für sechs Jahre als Geschäftsführer der<br />

Carl Spaeter GmbH, Hannover. Er folgt beim<br />

EDE auf Heinz-Alfred Liebig, der Ende 2017 in<br />

den Ruhestand geht. „Wir freuen uns außerordentlich,<br />

dass wir mit Oliver Schaub einen ausgewiesenen<br />

Stahl-Experten gewinnen konnten,<br />

der das Geschäft aus allen Perspektiven<br />

kennt“, sagte Jochen Hiemeyer, der auch in<br />

der EDE-Geschäftsführung das Thema Stahl<br />

verantwortet.<br />

Foto: EDE<br />

Peter Böhmer und<br />

Wolfgang Stahl<br />

haben die BDS-Urkunde zum 125-jährigen Bestehen<br />

der Eisen-Bauer M. Bauer GmbH entgegengenommen<br />

– aus den Händen von<br />

Eberhard Frick und Oliver Ellermann. Anlass<br />

dafür war eine große Jubiläumsfeier im Oktober<br />

auf dem Betriebsgelände in Bayreuth, wo<br />

Prokurist und Geschäftsführer des Traditionsunternehmens<br />

u.a. auch auf den Vorsitzenden<br />

des Vorstandsrates und auf den Vorstand<br />

des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel<br />

trafen.<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

wissen – handeln – weiterdenken<br />

Stahlhandelstag 2017 in Darmstadt<br />

„wissen – handeln – weiterdenken“ war nicht nur das Motto des Stahlhandelstages 2017, sondern<br />

auch dessen inhaltliche Gliederung. Mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ging es bei dem<br />

Branchentreffen Ende September in Darmstadt darum, wie das Know-how der Werkstoffdistribution in<br />

verbandlich begleitetes Handeln umgesetzt und in diesem Rahmen weiterentwickelt werden kann.<br />

Entsprechend standen Informationen, Diskussionen und Visionen im Mittelpunkt des Events, zu dem<br />

der Bundesverband Deutscher Stahlhandel – BDS AG eingeladen hatte.<br />

Das wurde bereits bei der Begrüßung<br />

deutlich, die Eberhard Frick (F.<br />

Kicherer) als Vorsitzender des BDS-Vorstandsrates<br />

und Jürgen Almert (Hofmann-Rieg)<br />

als für Darmstadt zuständiger<br />

BDS-Regionalkreisprecher gestalteten,<br />

bevor BDS-Vorstand Oliver<br />

Ellermann einen Ausblick auf das<br />

Tagungsprogramm gab. (Vgl. „Markt<br />

und Verband“, S. 6f)<br />

Inhaltlich war das Programm des<br />

Stahlhandelstages von vornherein stark<br />

durch den gegenwärtigen Prozess der<br />

Digitalisierung beeinflusst – und durch<br />

das zweite Thema, das den Redebeitrag<br />

von Dr. Heinz-Jürgen Büchner von der<br />

IKB Deutsche Industriebank prägte:<br />

gute „Volkswirtschaftliche Entwicklungen<br />

und deren Auswirkungen auf die<br />

Stahlmärkte“. Insofern würden die kundengetriebene<br />

Digitalisierung und weitere<br />

strategische Herausforderungen<br />

für den Stahlhandel in naher Zukunft<br />

in erfreulich dynamischen Märkten<br />

stattfinden. (Vgl. „Kundengetriebene<br />

Digitalisierung in dynamischen Märkten“,<br />

S. 8f)<br />

Die von Dr. Heinz-Jürgen Büchner<br />

aufgezeigten makroökonomischen Rahmenbedingungen<br />

übersetzte in seinem<br />

anschließenden Vortrag BDS-Vorstand<br />

Oliver Ellermann sozusagen in die verbandliche<br />

Mikroökonomie. „Markt &<br />

Verband“ war sein Thema, das in ein<br />

eindringliches Plädoyer mündete, die<br />

Stahlhandelsbranche mit ihrem umfangreichen<br />

Know-how über die berufliche<br />

Bildung handlungsorientiert weiterzudenken.<br />

(Vgl. „Den Stahlhandel<br />

über die Berufsbildung handlungsorientiert<br />

weiterdenken“, S. 10.)<br />

Die Transformation der angesprochenen<br />

Trends in die unternehmerische<br />

Mikroökonomie der Branche übernahm<br />

anschließend Iris Kasten, Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin der Karsten Stahlhandel<br />

GmbH aus dem rheinischen Gre-<br />

Alle Fotos: BDS, Heiner Engelter<br />

Im Darmstadtium in Darmstadt fand am 28.9.17 der diesjährige Stahlhandelstag statt.<br />

venbroich. Sie zeigte „Perspektiven des<br />

Stahlhandels aus Sicht eines inhabergeführten<br />

Mittelständlers“ auf und schärfte<br />

dabei den Blick des Auditoriums für den<br />

in den letzten Jahren vollzogenen Paradigmenwechsel<br />

der Berufsbildung. (Vgl.<br />

„Von der Qualifikations- zur Kompetenzvermittlung“,<br />

S. 11ff.)<br />

Auf die bereits von der Verbandsführung<br />

angesprochene Compliance<br />

zurück kam Rechtsanwalt Tim Lieber<br />

aus der Düsseldorfer Kanzlei Henseler<br />

& Partner. Dieses Thema griff dann auch<br />

der nächste Referent auf, Ralf Winterfeld,<br />

der Geschäftsführer der Edelstahlhandelsvereinigung<br />

(EHV).<br />

Zuvor aber sprach Tim Lieber in seinem<br />

Beitrag „BDS im Recht“ über die<br />

aktuellen Stände zu den Reformen der<br />

Insolvenzanfechtung sowie der Aus- und<br />

Einbaukosten. Auch das ebenfalls schon<br />

traditionelle rechtliche Schmunzelurteil<br />

war wieder dabei. (Vgl. „Von der Compliance<br />

bis zur Unterhaltung“, S. 14f)<br />

Wenig spaßig fand der bereits angesprochene<br />

Ralf Winterfeld seine und die<br />

Erfahrungen des von ihm vertretenen<br />

Verbandes, der EHV, mit realen Vorgängen<br />

aus dem Bereich der Compliance.<br />

Vor diesem Hintergrund konnte er aber<br />

dem Stahlhandelstag in Darmstadt seine<br />

Botschaften über Marktinformationen<br />

und daraus zu ziehende Schlussfolgerungen<br />

besonders glaubwürdig überbringen<br />

(sowie seine „Botschaft von der<br />

doppelten Vorsicht“, S. 16f).<br />

Doppelte Zuversicht verbreitete in<br />

Darmstadt Klöckner-CEO Gisbert Rühl.<br />

Der Unternehmenschef zeigte sich auf der<br />

einen Seite sicher, mit dem in dem Handelshaus<br />

eingeschlagenen Weg der Digitalisierung<br />

kurzfristig erfolgreich zu<br />

sein, und zudem überzeugt davon, dass<br />

insbesondere die künstliche Intelligenz<br />

helfen werde, die der Digitalisierung der<br />

Branche derzeit noch im Wege stehenden<br />

Probleme schnell zu lösen. (Vgl. „Das<br />

Potenzial der künstlichen Intelligenz …“)<br />

Als Abschluss des diesjährigen<br />

Stahlhandelstages fand im Darmstadtium<br />

ein kommunikativer Branchenabend<br />

statt. Zuvor hatten Eberhard Frick<br />

und Oliver Ellermann das Geschehen<br />

dieses eintägigen Branchentreffens bilanziert<br />

und zu weiteren Verbandsveranstaltungen<br />

eingeladen. (Vgl. „Bilanz<br />

und Ausblick“, S. 20) 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

5


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

Empfang zum Stahlhandelstag<br />

2017:<br />

mitten in der Ausstellung.<br />

Markt und Verband<br />

Was die Offiziellen dem Branchentreffen<br />

mit auf den Weg gegeben haben<br />

Wie wichtig, aber auch wie sensibel das Verhältnis zwischen Markt und Verband ist, machten gleich<br />

drei offizielle BDS-Vertreter in ihren Begrüßungsworten zum diesjährigen Stahlhandelstag in<br />

Darmstadt deutlich (vgl. „wissen – handeln – weiterdenken“, S. 5). Dabei ging es um die Relevanz<br />

der Distribution, um deren Einbindung in die Politik sowie die Bedeutung von Compliance.<br />

Eberhard Frick und Jürgen<br />

Almert unterstrichen in diesem Zusammenhang<br />

die Bedeutung einer kollektiven<br />

Branchenvertretung, und Oliver<br />

Ellermann hob in Sachen Compliance<br />

den Beitrag des BDS für einen funktionierenden<br />

Wettbewerb hervor.<br />

Wichtige Distribution<br />

Eberhard Frick nahm als Vorsitzender<br />

des BDS-Vorstandsrates die Zahl<br />

von über 300 Teilnehmern von des<br />

Stahlhandelstages zum Anlass, die<br />

große Bedeutung der Distribution<br />

für die ganze Stahlwirtschaft hervorzuheben.<br />

Händler, Produzenten<br />

„ … empfehle ich Ihnen<br />

zwei neue Fachbücher aus<br />

der BDS-Produktion: das<br />

Jahrbuch Stahlhandel 2018<br />

sowie EN-Normen für<br />

Rohre und Rohrzubehör.“<br />

Eberhard Frick, Vorsitzender des<br />

BDS-Vorstandsrates.<br />

und Verarbeiter seien aber auch deshalb<br />

so zahlreich nach Darmstadt<br />

gekommen, weil es sich um einen<br />

zentralen Tagungsort, eine forschungsorientierte<br />

Wissenschaftsstadt<br />

und einen wichtigen Wirtschaftsstandort<br />

handele.<br />

Sodann ging der Geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Friedrich<br />

Kicherer GmbH & Co. KG aus dem<br />

schwäbischen Ellwangen auf das Tagungsthema<br />

ein:<br />

z Wissen bräuchten alle Geschäftsformen<br />

der Distribution: Es gehe<br />

um Märkte und die sie bestimmenden<br />

globalen Entwicklungen.<br />

z Handeln sei das tägliche Geschäft.<br />

In diesem Zusammenhang gehe es<br />

darum, Kriterien für erfolgreiche<br />

Geschäfte definieren.<br />

z Nur das Weiterdenken sicherere<br />

eine künftige Beteiligung am Geschäftsleben.<br />

Dazu gelte es, die<br />

Brücke zur Bildung zu schlagen.<br />

„Die aktuellen Aussichten<br />

für den Stahlhandel sind<br />

befriedigend bis gut.“<br />

Jürgen Almert, Sprecher für die BDS-<br />

Regionen Hessen, Rheinland-Pfalz und<br />

das Saarland.<br />

Diesen Denkansatz nutzte Eberhard<br />

Frick, um den BDS als verbandliche<br />

Bildungsplattform zu präsentieren<br />

– am Beispiel zweier neuer<br />

Bücher, die zum Stahlhandelstag<br />

erschienen sind: das Jahrbuch Stahlhandel<br />

2018 und die Neuauflage des<br />

Fachbuchs „EN-Normen für Rohre<br />

und Rohrzubehör“(S. 20).<br />

Große Politik<br />

Jürgen Almert, BDS-Gebietsvorstand<br />

für Hessen, Rheinland-Pfalz und das<br />

Saarland, unterstrich in seiner Begrüßungsrede,<br />

wie wichtig die Arbeit<br />

des Stahlhandelsverbandes im<br />

Zusammenhang mit übergreifenden<br />

Themen aus dem politischen Wirtschaftsleben<br />

ist.<br />

Als ein Beispiel dafür nannte er<br />

die Diskussionen über eine gerechte<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Eberhard Frick: große Bedeutung der<br />

Distribution<br />

Jürgen Almert: Einbindung in politische<br />

Entscheidungen<br />

Oliver Ellermann: wichtige Rolle von<br />

Compliance<br />

Belastung der Marktpartner durch<br />

die Ein- und Ausbaukosten in Schadensfällen.<br />

Es sei wichtig, dass die<br />

entsprechenden Diskussionen z.B.<br />

Die Einhaltung der BDS-<br />

Compliance-Vorschriften<br />

ist Grundvoraussetzung<br />

für alle verbandlichen Tätigkeiten.“<br />

Oliver Ellermann, Vorstand des<br />

Bundesverbands Deutscher Stahlhandel –<br />

BDS AG.<br />

im Rhein/Main-Kreis durch Fachjuristen<br />

aus dem Verbandsbereich, in<br />

diesem Fall aus der Düsseldorfer<br />

Kanzlei Henseler & Partner, begleitet<br />

würden.<br />

Auch diese Unterstützung trage<br />

dazu bei, dass die Aussichten für<br />

das insgesamt eher schwierige Geschäft<br />

derzeit „befriedigend bis gut“<br />

seien – mit Ausnahme des Baueisens.<br />

Entscheidende Compliance<br />

Dieses Thema nahm BDS-Vorstand<br />

Oliver Ellermann zum Anlass für<br />

den Hinweis: „Die Einhaltung der<br />

BDS-Compliance – Vorschriften ist<br />

Grundvoraussetzung für alle verbandlichen<br />

Tätigkeiten.“ Dieses „richtige<br />

Verhalten“ könne nur in enger<br />

Abstimmung zwischen Verband und<br />

Kartellbehörden und dadurch erreicht<br />

werden, dass Compliance ständiges<br />

Schulungsthema ist.<br />

Schließlich dankte Oliver Ellermann<br />

den Ausstellern zum diesjährigen<br />

Stahlhandelstag (vgl. Kasten,<br />

unten), ohne deren Unterstützung<br />

aus dem Kreis von Zulieferern und<br />

Dienstleistern eine solche verbandliche<br />

Großveranstaltung nicht ausgerichtet<br />

werden könne. 2<br />

Aussteller & Sponsoren Stahlhandelstag 2017<br />

In einer begleitenden Ausstellung präsentierten<br />

sich die Ausrüster und Partner der Branche. Die Ausstellung<br />

fand im Foyer vor dem Veranstaltungsraum<br />

statt, das auch für Kaffeepausen, den Mittagsimbiss<br />

und die Abendveranstaltung zur Verfügung stand.<br />

aussteller<br />

z EVG Entwicklungs- u. Verwertungs-Gesellschaft<br />

m.b.H., Raaba (A)<br />

z Fehr Lagerlogistik, Winterthur (CH)<br />

z Forschungs- und Technologiezentrum Ladungs -<br />

sicherung Selm gGmbH, Selm<br />

z FUMO Solutions GmbH, Dornstadt<br />

z GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme<br />

mbH, Münster<br />

z Ingenieurbüro Roth, Unterheinriet<br />

z KALTENBACH GmbH + Co. KG, Lörrach<br />

z KASTO Maschinenbau GmbH & Co, Achern<br />

z Kerschgens Werkstoffe & Mehr GmbH, Stolberg<br />

z Krause Maschinenhandels & Service GmbH,<br />

Achim & PAB, Peine<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

z<br />

P.W. Lenzen GmbH & Co. KG, Iserlohn<br />

Messe Düsseldorf GmbH, Düsseldorf<br />

Montanstahl GmbH, Oelde<br />

Nissen & Velten, Stockach<br />

OttComputer, Langenfeld<br />

P4S Partners 4 Steel<br />

(Behringer, Vernet Behringer, Rösler)<br />

Planungsgruppe Lapp GmbH, Groß-Gerau<br />

Progress Maschinen & Automation AG, Brixen (I)<br />

RSA cutting systems GmbH, Schwerte<br />

Scheffer Krantechnik GmbH, Sassenberg<br />

SE Padersoft GmbH & Co. KG, Paderborn<br />

SHComputersysteme GmbH, Speyer<br />

Wiegel Verwaltung GmbH & Co. KG, Nürnberg<br />

Sponsoren<br />

z P4S: Behringer GmbH, Vernet Behringer,<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

z Lotus am Ring, Komo-tec GmbH, Mendig<br />

Liste der Aussteller<br />

und Sponsoren<br />

zum diesjährigen<br />

Stahlhandelstag in<br />

Darmstadt.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

7


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

Aktuelle Trends in<br />

wichtigen Abnehmermärkten:<br />

das<br />

Beispiel der Produktion<br />

von leichten<br />

Fahrzeugen.<br />

Produktion von Light Vehicles wächst primär in Asien<br />

In Millionen<br />

China<br />

Europa<br />

20,2 21,5 22,4 22,9 23,6 24,0<br />

27,4 27,9<br />

30,4 31,8 33,0<br />

23,0<br />

Nordamerika<br />

17,0 17,8 17,6 18,7 18,5 18,3<br />

2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

Mittlerer Osten / Afrika<br />

2,0 2,3 2,7 3,1 3,3 3,2<br />

Japan/ Korea<br />

13,7 12,9 13,0 12,6 12,3 12,2<br />

2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

Südostasien<br />

2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

Südamerika<br />

3,8 2,7 3,2 3,5 4,0 4,3<br />

2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

7,8 8,4 9,1 10,6 11,9 13,2<br />

2014 2016 2018 2020 2022 2024<br />

Foto: BDS Quellen, 3: IKB<br />

Der Erholungsprozess der europäischen Automobilindustrie setzt sich fort. Das Wachstum fällt in Osteuropa jedoch stärker aus<br />

Der Marktanteil der deutschen OEM nimmt weiter zu<br />

Innerhalb der NAFTA gewinnt Mexiko an Bedeutung: Neue Produktionsstätten der internationalen OEMs werden derzeit neu errichtet bzw.<br />

erweitert<br />

Japan und Korea verlieren Produktionsvolumen an neue Werke in China<br />

Heinz-Jürgen Büchner:<br />

Kundengetriebene Digitalisierung<br />

in dynamischen Märkten<br />

Aktuelle strategische Herausforderungen für den deutschen Stahlhandel sind nach Einschätzung<br />

von Dr. Heinz-Jürgen Büchner von der IKB Deutsche Industriebank – neben der Digitalisierung –<br />

die Optimierung der Unternehmensgrößen, die Entwicklung von Service- und Dienstleistungsangeboten<br />

sowie der Margendruck und die Konsolidierung. Der Branche stünden erhöhte Investitionsanforderungen<br />

in sich gegenwärtig erfreulich dynamisch entwickelnden Märkten bevor.<br />

Die hatte der Referent in seinem<br />

Beitrag – zur Begründung seiner<br />

Schlussfolgerungen – nach einem<br />

klassischen Muster beschrieben und<br />

deshalb das makroökonomische<br />

Umfeld zunächst ebenso analysiert<br />

wie die Trends in wichtigen Abnehmermärkten<br />

von Stahl.<br />

Makroökonomisches Umfeld<br />

Keine klaren Signale kämen derzeit<br />

aus den Vereinigten Staaten. Für die<br />

USA erwartet die IKB in diesem und<br />

im nächsten Jahr ein Wirtschaftswachstum<br />

zwischen 2 % und 2,5 %,<br />

„was die aktuelle Unsicherheit über<br />

die weitere Konjunkturentwicklung<br />

nicht entscheidend reduzieren wird.“<br />

Dies gelte umso mehr angesichts der<br />

bekannten geopolitischen Risiken<br />

der Supermacht.<br />

Kundengetriebene Digitalisierung in dynamischen<br />

Märkten: Heinz-Jürgen Büchner.<br />

In China bleibe die Wirtschaft auf<br />

Wachstumskurs. Die Wachstumsvorgaben<br />

der Regierung von 6,5 %<br />

für 2017 dürften eingehalten werden.<br />

Risiken bestünden wegen der<br />

hohen privaten Verschuldung und<br />

durch das Schattenbankensystem.<br />

In der Euro-Zone stehe das<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

auf einem breiten Fundament.<br />

Auch Schlusslicht Italien sei inzwischen<br />

auf einen moderaten Wachstumskurs<br />

eingeschwenkt. Die mittlerweile<br />

erreichte Dauer und das<br />

Ausmaß des Aufschwungs seien angesichts<br />

der noch ungelösten Probleme<br />

bemerkenswert.<br />

Deutschland schließlich weise<br />

ein robustes Wachstum auf. Für das<br />

Gesamtjahr 2017 sei mit einem Zu-<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


„Die Branche steht vor erhöhten<br />

Investitionsanforderungen in sich erfreulich<br />

dynamisch entwickelnden Märkten.“<br />

Heinz-Jürgen Büchner, IKB – Deutsche Industriebank.<br />

wachs von knapp über 2 % zu rechnen<br />

– getrieben von der Metallbearbeitung<br />

sowie vom Maschinenbau<br />

und begleitet von einer<br />

erfreulichen Entwicklung auf dem<br />

Arbeitsmarkt.<br />

Wichtige Abnehmermärkte<br />

Die Produktion von leichten Fahrzeugen<br />

wachse primär in Asien, aber<br />

auch der Erholungsprozess der europäischen<br />

Automobilindustrie setze<br />

sich fort. Technisch gesehen, würden<br />

die zunehmenden CO 2<br />

-Regulierungen<br />

mittelfristig zu spürbaren<br />

Veränderungen im Antriebsstrang<br />

führen. Das Wachstum werde über<br />

Hybrid-Lösungen erfolgen – auch<br />

wegen der ökologischen Belastung<br />

von Batterien. Bei Nutzfahrzeugen<br />

werde der Diesel an Bedeutung verlieren,<br />

Elektroantriebe würden sich<br />

zunehmend bei Bussen durchsetzen.<br />

Für den Maschinenbau zeichne sich<br />

eine leichte Erholung in Europa ab,<br />

Wachstum in Asien. Für die deutsche<br />

Branche ergebe sich ein<br />

verbesserter Ausblick – bei hohem<br />

Prognoserisiko; Der deutsche Maschinenbau<br />

erzielt rund 60 % seiner<br />

Umsätze im Ausland und ist deshalb<br />

von Entscheidungen der Trump-<br />

Administration stark abhängig.<br />

Weitere Wachstumsimpulse gibt<br />

es nach Einschätzung von Büchner<br />

für die Bauwirtschaft. Positive Einflüsse<br />

auf die Branche generiere der<br />

zunehmende Trend zur globalen Urbanisierung.<br />

Die befördere insbesondere<br />

Investitionen in die Infrastruktur.<br />

Der Urbanisationsgrad sei<br />

weltweit ein wichtiges Kriterium<br />

für die Intensität von Wachstumsimpulsen.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Angesichts dieser Rahmenbedingungen<br />

zieht die Weltrohstahlproduktion<br />

nach Einschätzung der IKB<br />

mit Schwerpunkten im Osten wie-<br />

der an – bis Ende August 2017 um<br />

4,9 %. Für 2017 wird ein Plus um<br />

3 % erwartet. Die Erzeugung in<br />

Deutschland dürfte 42 bis 43 Mio.<br />

t betragen. Und auch auf die Entwicklung<br />

benachbarter Teilmärkte<br />

ging der Referent ein – vom Erz<br />

bis zum Schrott und vom Nickel bis<br />

zum Chrom.<br />

Maschinenbau: Verbesserter Ausblick bei hohem Prognoserisiko<br />

Hauptexportländer der deutschen Maschinenbauer;<br />

Anteile an deutschen Maschinenbauexporten; in % 1<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

China<br />

UK<br />

USA<br />

Russland<br />

US-Nachfrage nach deutschen Gütern; Anteil an den<br />

gesamten deutschen Branchenexporten; in % 2<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Chemie Metallerzeugung etc. Metallerzeugnisse Maschinenbau Automotive<br />

Vorleistungen bzw. Inputfaktoren<br />

Investitionen<br />

In der geschilderten Situation werden<br />

nach Einschätzung von Heinz-<br />

Jürgen Büchner die Kunden der<br />

Stahlwirtschaft Treiber der Nachfrage<br />

nach Digitalisierungsleistungen<br />

sein. Für den Stahlhandel in seiner<br />

Sandwichposition zwischen<br />

Herstellern und Verarbeitern stelle<br />

sich die Frage, diesen erst am Anfang<br />

stehenden Prozess als Chance oder<br />

als Bedrohung zu empfinden.<br />

Auf jeden Fall werde es mehr<br />

Direktvertrieb geben. Darauf müsse<br />

sich der Stahlhandel rechtzeitig einstellen<br />

– gerade auch in Abhängigkeit<br />

von seiner Größe. 2<br />

US-Maschinennachfrage nach Verwendungszweck;<br />

Anteile an Maschinenexport der jeweiligen Lieferländer in % 3<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Im Detail<br />

China Deutschland Mexiko USA<br />

Vorleistungen bzw. Infputfaktoren<br />

Investitionen<br />

Der deutsche Maschinenbau erzielt rd. 60 % seiner Umsätze im<br />

Ausland. Der Ausblick für wichtige Absatzmärkte ist dabei mit einem<br />

erhöhten Prognoserisiko verbunden<br />

Dabei haben die USA eine besondere Bedeutung. Die US-<br />

Nachfrage nach deutschen Maschinen wird vor allem durch den US-<br />

Bedarf an finalen Investitionsgüter bestimmt und weniger durch den<br />

US-Wertschöpfungsprozess, der Vorleistungsgüter benötigt. Damit<br />

ist die Dynamik der US-Ausrüstungsinvestitionen ein wichtiger<br />

Treiber für den deutschen Maschinenbau<br />

Für 2017 und 2018 erwarten wir ein deutliches Anziehen der<br />

Maschinenproduktion<br />

Aktuelle Trends in wichtigen Abnehmermärkten: das Beispiel des Maschinenbaus.<br />

Bauwirtschaft: Weitere<br />

Wachstumsimpulse<br />

simpuls<br />

see<br />

-2<br />

-4<br />

Urbanisierung e rung und Entwicklung w<br />

von Megacities1)<br />

EU: Bauleistung l<br />

treibt BIP-Wachstum mit an<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2013 2014 2015<br />

2016 2017 2018 2019<br />

BIP<br />

Megacity in 2014<br />

Megacity e bis 20300<br />

Bauleistung<br />

Prognose zurr<br />

chinesischen<br />

Bauindustrie<br />

Im Detail<br />

2016 2017P 2018P 2019P 2020P<br />

2021P<br />

Umsatz Bauindustrie<br />

717,7 782,6 848,9 910,5 976,4<br />

1042,2<br />

(Mrd.<br />

USD )<br />

Realwachstum<br />

Bauindustrie<br />

(% yoy) y)<br />

6,0 6,8 6,0<br />

4,8 4,5<br />

4,2<br />

Umsatz Bauindustrie<br />

6,6 6,7 6,8<br />

6,5 6,6<br />

6,4<br />

(% des BIP)<br />

Wichtige<br />

Impulse für die Bauwirtschaft t kommen<br />

von<br />

der<br />

zunehmendenn globalen<br />

Urbanisierung. Das Entstehen von<br />

weiteren Megacities a<br />

wird<br />

den<br />

Bedarf<br />

an<br />

Baustahl deutlich<br />

erhöhen en<br />

Nachdem jahrelange die<br />

Entwicklung der Bauwirtschaft t in der EU<br />

das Wachstum<br />

gedämpft<br />

hat,<br />

kommen bis zum<br />

Jahr 2019 positive<br />

Impulse<br />

aus der Bauindustrie,<br />

die<br />

zu einer wachsenden<br />

Stahlnachfrage führen<br />

Auch<br />

die<br />

chinesische Bauwirtschaft t wird<br />

weiter<br />

deutlich<br />

anziehen, n,<br />

mittelfristig sinkt deren Anteil<br />

amm BIP jedoch<br />

wieder<br />

In <br />

den n<br />

nächsten 5<br />

Jahren a<br />

kommen n noch wesentliche Impulse<br />

für r die<br />

Stahlindustrie u<br />

aus<br />

der<br />

globalen Bauwirtschaft<br />

Aktuelle Trends in wichtigen Abnehmermärkten: das Beispiel der Produktion in der Bauwirtschaft.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

9


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

Oliver Ellermann plädiert:<br />

Den Stahlhandel über die Berufsbildung<br />

handlungsorientiert weiterdenken<br />

Dass das Motto des diesjährigen Stahlhandelstages für den veranstaltenden Verband<br />

authentisch ist, machte der Vortrag von BDS-Vorstand Oliver Ellermann klar. Der BDS<br />

stehe in der Tat täglich vor dem Dreisprung aus Wissen, Handeln und Weiterdenken.<br />

Quelle: BDS<br />

Um dies deutlich zu machen,<br />

wählte der 50-Jährige einen sozusagen<br />

doppelten Marktansatz – von den für<br />

die Unternehmen der Branche wichtigen<br />

Stahlpreisen bis hin zu den für den<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS) entscheidenden Reaktionen<br />

auf die großen gesellschaftlichen Trends,<br />

etwa auf den Bildungs- und Beschäftigungsmärkten.<br />

Wissen<br />

Zur Bedeutung der Stahlpreise für alle<br />

Marktbeteiligten gehört nach Überzeugung<br />

von Oliver Ellermann vor allem<br />

auch die Erkenntnis, dass „die Grammatik<br />

der Stahlhandelspreise“ die führende<br />

Rolle der Industrie deutlich macht<br />

und den Handel in dem dreistelligen<br />

Euro-Zahlenwerk höchstens die zweite<br />

Position gestalten lässt. Darüber hinaus<br />

werde die aktuelle Stahlpreisentwicklung<br />

stark durch die unterschiedlichsten<br />

Handelshemmnisse und die Entwicklungen<br />

auf den Rohstoffmärkten<br />

beeinflusst.<br />

Dass dies sich für den Stahlhandel in<br />

bekannten Preisen manifestiert, dieses<br />

Wissen sei dem bewährten Marktinformationsverfahren<br />

zu verdanken,<br />

das in BDS-Kreisen unter Beachtung<br />

der Wettbewerbsbedingungen angewandt<br />

wird. Hierzu haben in der Vergangenheit<br />

mehrere Treffen mit dem<br />

Bundeskartellamt stattgefunden. Zusammen<br />

mit der BDS-Stahlhandelsstatistik<br />

ergebe sich für die beteiligten Unternehmen<br />

ein quantitativ und qualitativ<br />

belastbarer Handlungsrahmen.<br />

produktabhängige Rolle der Stahldistribution – EU 28-Marktversorgung<br />

Markt-/Lieferanteil<br />

Lieferungen durch:<br />

Lagerhaltender Stahlhandel Stahlwerke Flach SSCs<br />

10% 10% 20% 40% 50% 45% 50%<br />

100% <br />

90% 90%<br />

Formstahl/Träger<br />

Stabstahl<br />

80%<br />

Betonstahl/-Matten<br />

60%<br />

Rostfrei<br />

50%<br />

Rohre<br />

15%<br />

Kalt-/Warmband<br />

OV-/Feinblech<br />

Quarto-<br />

Bleche<br />

6 % 10% 14% 4% 11% 45% 9% <br />

40%<br />

24%<br />

26%<br />

Marktvolumen 143 Mio. to<br />

Walzdraht<br />

Oberbau<br />

„Unsere Position im Markt<br />

ist unverzichtbar.“<br />

Oliver Ellermann, Vorstand des Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel – BDS AG.<br />

Handeln<br />

Um diesen zu skizzieren, präsentierte<br />

Oliver Ellermann im zweiten Teil seines<br />

Vortrags ein Beispiel aus der täglichen<br />

Praxis des Stahlhandels: einen<br />

handschriftlichen Bestellzettel eines<br />

Kunden für ein kleinlosiges Geschäft.<br />

So machte der BDS-Vorstand<br />

deutlich, welche Transferleistung<br />

die Branchenunternehmen erbringen<br />

müssen, um das Wissen des<br />

Stahlhandels zum Nutzen der Kunden<br />

in marktgerechtes Handeln umsetzen<br />

zu können.<br />

Dabei wurde auch klar: „Unsere<br />

Position im Markt ist unverzichtbar!“<br />

Dies gelte natürlich sehr stark auch in<br />

Abhängigkeit von den zu handelnden<br />

Produkten.(Vgl. Abb.)<br />

Weiterdenken<br />

Um diese Stellung der Branche in den<br />

Märkten abzusichern und nach Möglichkeit<br />

sogar noch weiterzuentwickeln,<br />

muss der Stahlhandel nach Überzeugung<br />

von Oliver Ellermann auch die<br />

großen gesellschaftlichen Trends im<br />

Auge behalten – insbesondere den<br />

demografischen Wandel.<br />

Es gehe künftig mehr denn je<br />

darum, die einzelnen Funktionen der<br />

Werkstoffdistribution – etwa im kleinlosigen<br />

Bereich – genau zu analysieren<br />

sowie in geeigneten Maßnahmen der<br />

beruflichen Bildung umzusetzen – mit<br />

dem Ziel, diese Aufgaben künftig ggf.<br />

auch mit quantitativ stark verkleinerten<br />

Teams und gerade deshalb zudem<br />

wirtschaftlich umzusetzen. 2<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Leidenschaftliches Plädoyer für mehr<br />

und bessere Berufsbildung: Iris Karsten,<br />

Diplom-Kauffrau und Betriebswirtin<br />

Stahlhandel (BDS)<br />

„Die fachliche Qualifikation allein<br />

ist nicht mehr ausreichend.<br />

Wir brauchen die Vermittlung<br />

methodischer und sozialer<br />

Kompetenzen.“<br />

Iris Karsten, Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin Karsten Stahlhandel GmbH<br />

Von der Qualifikations- zur Kompetenzvermittlung<br />

Iris Karsten zeigte Perspektiven des<br />

mittelständischen Stahlhandels auf<br />

Dass es längst nicht mehr allein darum geht, Berufsbildung für den Erwerb bestimmter<br />

Qualifikationen zu nutzen, machte Iris Karsten in ihrem Beitrag zum diesjährigen Stahlhandelstag<br />

deutlich – am Beispiel der gegenwärtigen Digitalisierung. Die Geschäftsführende Gesellschafterin<br />

der Karsten Stahlhandel GmbH plädierte stattdessen für die Vermittlung von Kompetenzen, die<br />

spätere Qualifikationen individuell ermöglichen.<br />

Eine der dabei wichtigen Kompetenzen<br />

ist die marktorientierte<br />

Unternehmensführung, die offen für<br />

alle denkbaren Marketingmaßnahmen<br />

ist, die konkret daraus abgeleitet<br />

werden können. Dazu machte die<br />

51-Jährige deutlich, dass sie und ihr<br />

Team diesbezüglich sowohl die Kundenerwartungen<br />

als auch das Gebaren<br />

der Wettbewerber unvoreingenommen<br />

analysiert haben:<br />

z Karsten Stahlhandel ist als Vollsortimenter<br />

mit allgemeinem Baustahl,<br />

Edelstahl und Aluminium<br />

unterwegs, wobei nur 40 % der Gesamttonnage<br />

direkt vom Lager gehandelt<br />

werden. Im Ergebnis verkauft<br />

jeder Vertriebsmitarbeiter<br />

deshalb über 10.000 Artikel.<br />

z Diese quantitative und qualitative<br />

Herausforderung erhält besondere<br />

Dimensionen angesichts der Tatsache,<br />

dass „im Umkreis von 50 km<br />

unseres Standortes 79 Stahlhändler“<br />

aktiv sind. Umso wichtiger<br />

werde die sich aus der Marktanalyse<br />

ergebende Unique Selling Proposition<br />

(USP).<br />

Dieses Wissen setzt bei Karsten Stahlhandel<br />

ein nach Einschätzung der<br />

Unternehmenschefin ebenso „hoch<br />

motiviertes“ wie „hoch qualifiziertes“<br />

Team in Handeln um und ist<br />

Die flexible Oberfläche ermöglicht upgradesichere Anpassungen<br />

NEUES RELEASE<br />

Zukunftsfähigkeit der KSH für die Digitalisierung<br />

Quelle: abas Vertriebspräsentation, November 2016<br />

Digitalisierung zum<br />

Ersten: IT-Systeme<br />

mit Upgradefähigkeit<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

11


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

Digitalisierung zum<br />

Zweiten: Webshop<br />

als zusätzlicher<br />

Vertriebskanal.<br />

Digitalisierung<br />

zum Dritten: neue<br />

Dimensionen der<br />

Vernetzung<br />

Digitalisierung zum<br />

Vierten: kritischer<br />

Umgang mit künstlicher<br />

Intelligenz, um<br />

aus einer kompletten<br />

Mannschaft…<br />

Quelle 4: Karsten<br />

damit auch deshalb erfolgreich, weil<br />

das dritte Teilmotto des diesjährigen<br />

Stahlhandelstages – das Weiterdenken<br />

– umgesetzt wird.<br />

Was das in der Praxis bedeutet,<br />

machte Iris Karsten an den beiden<br />

wichtigsten Abnehmerbrachen ihrer<br />

Stahlhandlung deutlich: dem für Umgebung<br />

von Grevenbroich typischen<br />

Zweiter Teil unserer Digitalisierungsstrategie ist der KSH Webshop<br />

als zusätzlicher Vertriebskanal<br />

Folgende Fragen sind in Klärung:<br />

B2B?<br />

Selbst, vom ERP<br />

Anbieter?<br />

B2C?<br />

Nur für<br />

NW – WEB Shop?<br />

Bestandskunden zur<br />

Pricing?<br />

Überprüfung der<br />

Bestände?<br />

Steel.Shop?<br />

Schwerpunkt ist eine neue Dimension der Vernetzung entlang der<br />

vertikalen und horizontalen Wertschöpfungskette Stahl<br />

SH 1<br />

Quelle: „Industrie 4.0, Innovationen für die Produktion von Morgen“, bmbf, S. 46 https://www.bmbf.de/pub/Industrie_4.0.pdf<br />

Weil wir ein hochmotiviertes Team sind<br />

Braunkohletagebau und den ebenfalls<br />

charakteristischen Zulieferunternehmen<br />

für die Automobilindustrie.<br />

Deshalb gelte es, die großen<br />

ökologischen Trends auf den Energie-<br />

und den Mobilitätsmärkten aufmerksam<br />

zu beobachten und dahingehend<br />

zu analysieren, ob und wann<br />

diese Absätze wegbrechen könnten.<br />

Wie stelle ich sicher,<br />

dass sich meine Kunden<br />

bei mir einloggen?<br />

Werk<br />

SH 2 SH 3<br />

Kunde<br />

Wie kann der Stahlhandel Industrie 4.0 lösen?<br />

IW-Studie „Potentiale des digitalen Wertschöpfungsnetzes Stahl“ im Auftrag der Wirtschaftsvereinigung Stahl, 17.08.2017<br />

Kunden sagen: „So leidenschaftlich, kompetent<br />

und kundenorientiert ist nur Karsten Stahlhandel“<br />

Digitalisierung<br />

Die Notwendigkeit einer solchen Risikobewertung<br />

gelte im Übrigen auch<br />

für einen weiteren Megatrend, die<br />

gegenwärtige Digitalsierungswelle,<br />

die sich für das Grevenbroicher Unternehmen<br />

in unterschiedlichen Punkten<br />

zustimmend oder ablehnend realisiere:<br />

z „Digitalisierung bedeutet den Einsatz<br />

innovativer Technik und die<br />

Weiterentwicklung der IT-Systeme“.<br />

Iris Karsten berichtete in diesem Zusammenhang<br />

aus ihrem Unternehmen<br />

von einer langen Suche nach<br />

einem passenden ERP-System, das<br />

in der Lage ist, die USP von Karsten<br />

Stahlhandel zu verbessern. Dazu gehöre<br />

auch eine intelligente Upgradefähigkeit,<br />

zu der Karsten Stahlhandel<br />

allerdings nur außerhalb der<br />

Branche fündig geworden sei.<br />

z „Zweiter Teil unserer Digitalisierungsstrategie<br />

ist der KSH Webshop<br />

als zusätzlicher Vertriebskanal.“<br />

Die entsprechenden Fragen<br />

seien derzeit in Klärung – bis 2020<br />

und mit sorgfältiger Analyse der<br />

derzeitigen Branchenerfahrungen<br />

in diesem Bereich. Konkrete Ziele<br />

der entsprechenden Strategie seien<br />

für Karsten Stahlhandel eine Absatzsteigerung<br />

um 10 % bei einer<br />

gleichzeitigen Kostenersparnis um<br />

60.000 €/Jahr.<br />

z Schließlich gehe es um die Umsetzung<br />

von Industrie 4.0 für den<br />

Stahlhandel. Konkret bedeute dies<br />

die Nutzung cyber-physischer Systeme,<br />

also eines Verbunds softwaretechnischer<br />

Komponenten,<br />

die über eine Dateninfrastruktur<br />

kommunizieren. „Schwerpunkt ist<br />

eine neue Dimension der Vernetzung<br />

entlang der vertikalen und<br />

horizontalen Wertschöpfungskette<br />

Stahl.“ Dafür sei eine IT-Architektur<br />

erforderlich, welche die Komplexität<br />

reduziere sowie die Datensicherheit<br />

und die USP aller<br />

gewährleiste.<br />

z Nach so viel Zustimmung der engagierten<br />

Unternehmerin zur Digitalisierung<br />

blieb ein Punkt<br />

kritisch bewertet: „Perspektive<br />

Künstliche Intelligenz – KI – selbstlernende<br />

Maschinen.“ Zwar zeigte<br />

Iris Karsten auf, dass Deutschland<br />

in der entsprechenden Forschung<br />

12 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


weit vorangeschritten ist, sie<br />

machte jedoch auch deutlich, dass<br />

nicht alles Nutzbare auch nützlich<br />

ist und plädierte dazu zukunftsbezogen<br />

für eine von Menschen dominierte<br />

Arbeitswelt.<br />

Auswirkungen der Weiterentwicklung der KI für<br />

Berufsbildung<br />

In diesen Zusammenhang gehört für<br />

Iris Karsten auch ihr weiteres, sogar<br />

verstärktes Engagement in der Aus-<br />

, Fort- und Weiterbildung des Stahlhandels,<br />

denn: „Die fachliche Qualifikation<br />

ist nicht mehr ausreichend.<br />

Wir brauchen die Vermittlung methodischer<br />

und sozialer Kompetenzen.“<br />

Schließlich zeige die gegenwärtige<br />

Digitalisierung, dass immer komplexer<br />

werdende Aufgabenstellungen<br />

zu lösen sind.<br />

Mit diesem branchenbezogenen<br />

Bildungsbekenntnis rundete Iris<br />

Karsten ihren Vortrag so ab, wie sie<br />

ihn begonnen hatte – als sie sich<br />

und ihre eigene Karriere entsprechend<br />

vorgestellt hatte: als an der<br />

Universität Köln in Betriebswirtschaft<br />

ausgebildete Diplom-Kauf-<br />

frau, die mit ihrem Eintritt in die<br />

Stahlhandelsbranche im zweiten<br />

Jahrgang die Möglichkeiten des BDS-<br />

Fernstudiums berufsbegleitend zu<br />

nutzen begonnen und mit ihrem Abschluss<br />

als Stahlhandelskauffrau<br />

(BDS)/Betriebswirtin Stahlhandel<br />

(BDS) aus der lernenden in die lehrende<br />

Rolle gewechselt hatte. Seit einigen<br />

Jahren fungiert sie dort ehrenamtlich<br />

als Fachbereichsleiterin<br />

für Wirtschaft.<br />

So überzeugt von der stahlhandelsbezogenen<br />

Berufsbildung zeigte<br />

sich Iris Karsten, dass sie es auch<br />

ihrem Team ermöglicht, entsprechende<br />

Karrierewege zu nutzen: „Unsere<br />

Vertriebler haben entweder BWL<br />

studiert, und/oder die Zusatzqualifikation<br />

des BDS-Fernstudiums.“ 2<br />

…nicht ein KI-dominiertes<br />

Rumpfteam werden zu<br />

lassen.<br />

Gitterträgerschweißanlagen<br />

Die neueste Generation der Gitterträgerschweißanlagen<br />

ist:<br />

flexibel<br />

vollautomatisch<br />

verschnittfrei<br />

Die VGA Versa dient der flexiblen Fertigung<br />

von Gitterträgern und produziert Ihre<br />

Aufträge just-in-time und vollautomatisch.<br />

Die Anlage bietet zudem automatische<br />

Höhenverstellung der Gitterträger<br />

sowie eine optimale Integration in Ihr<br />

Fertigungskonzept.<br />

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I-39042 Brixen<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

13


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

Compliance: rote Karte<br />

oder grünes Licht<br />

Mit Tim Lieber war der BDS im Recht unterwegs<br />

Von der Compliance bis<br />

zur Unterhaltung<br />

Schwerpunktmäßig auf die bereits von der Verbandsführung<br />

angesprochene Compliance zurück kam gleich zu Beginn seines<br />

Vortrags Rechtsanwalt Tim Lieber aus der Düsseldorfer Kanzlei<br />

Henseler & Partner. Ferner sprach der für den Stahlhandels -<br />

verband tätige Jurist in seinem Beitrag „BDS im Recht“ über<br />

die aktuellen Stände zu den Reformen der Insolvenzanfechtung<br />

sowie der Ein- und Ausbaukosten. Auch das ebenfalls schon<br />

traditionelle rechtliche Schmunzelurteil war wieder dabei.<br />

Insolvenzanfechtung:<br />

Paradigmenwechsel<br />

zur Kenntnis/<br />

Unkenntnis<br />

Quelle 5: Tim Lieber<br />

Sozusagen als Schiedsrichter<br />

fasste Tim Lieber seine Ausführungen<br />

zur Verbandscompliance zusammen<br />

und präsentierte für BDS-Veranstaltungen<br />

die sonst nur vom<br />

Sportplatz bekannten grünen und<br />

roten Karten für richtiges (z.B. „Bei<br />

Zweifeln an der kartellrechtlichen<br />

Unbedenklichkeit eines Gesprächs<br />

beenden Sie dieses und beraten Sie<br />

sich innerhalb Ihres Hauses.“) bzw.<br />

falsches Verhalten (z.B. „Sprechen<br />

… über Kosten, Kapazitäten, Auftragseingang<br />

…“).<br />

Solche plakativen Ansagen, wie<br />

auch die Neuauflage 2016 des BDS-<br />

Compliance-Leitfadens, seien für den<br />

Ratenzahlungsvereinbarungen /<br />

Sonstige Zahlungserleichterungen (1)<br />

BDS das Ergebnis jahrelanger Praxis,<br />

die durch interne bzw. externe<br />

Juristen geprägt sowie durch den<br />

verbandlichen Rechtsausschuss beratend<br />

und ausgestaltend begleitet<br />

worden ist – bis hin zu regelmäßigen<br />

Compliance-Schulungen für<br />

BDS-Mitarbeiter oder zu entsprechenden<br />

Informationsveranstaltungen<br />

für Mitgliedsunternehmen; drei<br />

davon hatten im Mai 2017 an unterschiedlichen<br />

Veranstaltungsorten<br />

stattgefunden.<br />

Weitere juristische Informations-<br />

und Begleitungsmöglichkeiten<br />

zu diesen und anderen rechtlichen<br />

Themen bestehen für Verbandsmitglieder<br />

im Übrigen auch durch eine<br />

kostenlose Erstberatung, die Henseler<br />

& Partner ebenfalls anbietet.<br />

Reform der Insolvenzanfechtung<br />

Wenn von der Distribution gewährte<br />

Zahlungserleichterungen bei einer<br />

späteren Insolvenz des Kunden vollumfänglich<br />

gegen den Händler ausgelegt<br />

werden, hat (nicht nur) der<br />

ein Problem. Das konnte Tim Lieber<br />

dem Auditorium an praktischen Beispielen<br />

für das Verhalten von Insolvenzverwaltern<br />

schnell deutlich<br />

machen – und auch die Bedeutung<br />

der seit 5.4.17 geltenden Gesetzesreform,<br />

in deren Mittelpunkt die Vorsatzanfechtung<br />

steht, die aufgrund<br />

einer Verbändeinitiative mit einem<br />

Paradigmenwechsel sowie zu Details<br />

geändert worden ist:<br />

z So gilt bei gewährten Ratenzahlungsvereinbarungen<br />

und sonstigen<br />

Zahlungserleichterungen nicht<br />

mehr die Vermutung der Kenntnis<br />

über eine drohende Insolvenz<br />

des Kunden, sondern die Vermutung<br />

der Unkenntnis. Der Insolvenzverwalter<br />

kann also nicht<br />

mehr unterstellen, dass der Händler<br />

über drohende Zahlungsschwierigkeiten<br />

des Kunden gewusst hat.<br />

z Früher galt der alte Tatbestand für<br />

zehn Jahre rückwirkend. Neuerdings<br />

ist die entsprechende Rege-<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Mit Tim Lieber war der BDS auch beim diesjährigen Stahlhandelstag<br />

im Recht unterwegs.<br />

lung auf die vier letzten Jahre begrenzt.<br />

Voraussetzung (s.o.) ist allerdings,<br />

dass der Insolvenzverwalter<br />

den genannten Tatbestand<br />

auch beweisen kann. Dabei ist eine<br />

„drohende Zahlungsunfähigkeit“<br />

für die Anfechtung seit diesem<br />

April nicht mehr ausreichend.<br />

Damit gilt in Zukunft zwar ein verschuldensunabhängiger<br />

Nacherfüllungsanspruch<br />

auf Ersatz der Ausund<br />

Einbaukosten, es konnten –<br />

auch durch die Verbändeinitiative –<br />

zu Gunsten des Handels jedoch Grenzen<br />

der erweiterten Haftung bzw.<br />

Haftungserleichterungen durchge-<br />

setzt werden, wie Tim Lieber im Detail<br />

erläuterte:<br />

z keine Neuregelung der Haftung für<br />

Wiederherstellungskosten,<br />

z keine Haftung für unverhältnismäßige<br />

Aus- und Einbaukosten,<br />

z keine Haftung bei Kenntnis oder<br />

grob fahrlässiger Unkenntnis des<br />

Käufers vom Mangel vor Einbau,<br />

z erleichterte Rückgriffsmöglichkeiten<br />

des Verkäufers,<br />

z Hemmung der Verjährung,<br />

z kein ausdrücklicher Ausschluss<br />

von Haftungsbeschränkungen<br />

durch AGB bei B2B-Verträgen.<br />

Schmunzeln zum Schluss<br />

Nach so viel Ernsthaftigkeit: Eher<br />

zum Schmunzeln war dann die Schilderung<br />

von Tim Lieber zu dem vor<br />

dem Landesarbeitsgericht Düsseldorf<br />

gescheiterten Versuch, einen<br />

Tritt in den Hintern als für den Arbeitnehmer<br />

leistungsfördernd anerkennen<br />

zu lassen. 2<br />

Reform der Aus-und Einbaukosten<br />

Weniger erfolgreich, aber nicht ohne<br />

Vorteile für die Händler, sind Dank<br />

einer weiteren Verbändeinitiative<br />

die Reformbemühungen zu den Ausund<br />

Einbaukosten ausgegangen, wie<br />

Tim Lieber anhand eines bekannten<br />

Rechtsfalls (Abbildungen u. r.) mit<br />

drei beteiligten Parteien (Hersteller,<br />

Händler, Handwerker) erläuterte:<br />

Die Nachlieferung von Rohren mit<br />

einem versteckten Mangel hatte<br />

30.000 € gekostet, deren Aus- und<br />

Einbaukosten aber 250.000 € betragen.<br />

Nach alter Rechtslage haftete der<br />

Verkäufer für Aus- und Einbaukosten<br />

nur bei eigenem Verschulden.<br />

Das Handwerk forderte aber eine<br />

verschuldensunabhängige Garan-<br />

Haftung für Aus- und Einbaukosten<br />

Bauunter<br />

nehmer<br />

Versteckter Mangel!<br />

Nachlieferung Rohre: 30.000 EUR<br />

Aus- und Einbaukosten:<br />

250.000 EUR<br />

Haftung für Aus- und Einbaukosten<br />

Händler<br />

Rohrhersteller<br />

Aus- und Einbaukosten:<br />

verschuldensunabhängiger<br />

Nacherfüllungsanspruch<br />

auf Ersatz der Ausund<br />

Einbaukosten –<br />

aber mit Grenzen!<br />

„Nutzen Sie die verbandlichen<br />

Schulungsangebote<br />

zur Compliance!“<br />

Bauunter<br />

nehmer<br />

Händler<br />

Rechtsanwalt Tim Lieber, Henseler & Partner.<br />

tiehaftung des Verkäufers. Geregelt<br />

sind die entsprechenden Sachverhalte<br />

ab 1.1.18 nun durch das „Gesetz<br />

zur Reform des Bauvertragsrechts<br />

… zur Änderung der<br />

kaufrechtlichen Mängelhaftung ...“<br />

Verschuldensunabhängiger<br />

Nacherfüllungsanspruch auf Ersatz<br />

der Aus- und Einbaukosten!!!<br />

Rohrhersteller<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

15


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

Der richtige Blick<br />

auf den Markt:<br />

Ralf Winterfeld.<br />

Die Botschaft von der doppelten Vorsicht …<br />

„Chinas Rostfrei-Produktion<br />

drängt als Export in die<br />

Märkte.“<br />

Ralf Winterfeld, Geschäftsführer der<br />

Edelstahhandelsvereinigung<br />

… und was Ralf Winterfeld sonst noch<br />

vom Rostfrei-Markt berichten konnte<br />

Sozusagen „Compliance live“ konnte Ralf Winterfeld bieten – nicht, weil er als Geschäftsführer der<br />

Edelstahlhandelsvereinigung zum Thema „Quo vadis Rostfrei-Markt?“ referierte, sondern weil er den<br />

versammelten Stahlhändlern ganz offen von eigenen Verbandserfahrungen mit den Kartellbehörden<br />

berichten konnte; authentisch und mit der Botschaft von der doppelten Vorsicht: nicht falsch handeln<br />

und nicht vorverurteilen!<br />

Die EHV bietet Informationen<br />

– hier z.B.<br />

die Notizen – und …<br />

Davon habe die Edelstahlhandelsvereinigung<br />

(EHV), die seit 1946<br />

die Interessen des deutschen Edelstahlhandels<br />

verbandlich vertritt<br />

und dabei alle Stufen des Marktes<br />

EHV-Notizen als Informationsquelle<br />

vom Werk bis zum regionalen Handel<br />

berücksichtigt, in den vergangenen<br />

fast zwei Jahren profitiert. Am<br />

26.11.15 hatte das Bundeskartellamt<br />

eine Durchsuchung der Düsseldorfer<br />

EHV-Geschäftsstelle veranlasst,<br />

und am 22.8.17 ist das Verfahren<br />

eingestellt worden, weil der<br />

Anfangsverdacht auf Missachtung<br />

der Compliance-Regeln nicht bestätigt<br />

werden konnte. So habe sein<br />

Verband vom richtigen Verhalten<br />

profitiert und der Möglichkeit von<br />

dessen Nachweis. Auch sei der EHV<br />

in dieser Situation die Unschuldsvermutung<br />

durch Außenstehende<br />

zu Gute gekommen.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

machte Ralf Winterfeld allen Marktbeteiligten<br />

Mut zu einem offenen<br />

Umgang mit dem Thema, indem er<br />

die konstruktive Rolle des Bundeskartellamts<br />

zu diesen Fragen betonte.<br />

Dessen Präsidenten Andreas<br />

Mundt zitierte er aus einem Handelsblatt-Interview<br />

sowohl mit der<br />

Überzeugung, dass jeder gute Kaufmann<br />

den Unterschied zwischen<br />

sinnvollen Austausch und verbotenen<br />

Absprachen kenne als auch mit<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


dem Credo, dass Verbände „eine<br />

sehr wichtige und zentrale Rolle in<br />

unserer Wirtschaft“ spielen – beispielsweise<br />

als<br />

Informationsquelle<br />

So stellte Ralf Winterfeld nicht nur<br />

die EHV vor, sondern auch die Informationsstelle<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

(ISER). „Notizen“ zu Rohstoffen, zum<br />

Außenhandel und zur Branche gehören<br />

ebenso zum Angebot dieses Duos<br />

wie die Schriftenreihen, in denen<br />

insbesondere anwendungsorientiert<br />

aus der Praxis berichtet wird.<br />

Das betraf 2016 einen Markt mit<br />

3 % Anteil an der weltweiten Jahresproduktion<br />

von Stahl (46 Mio. t von<br />

1,6 Mrd. t) und beispielsweise so attraktive<br />

Verwendungen wie „Edelstahl<br />

Rostfrei in der Weinwirtschaft“<br />

oder Nichtrostender Stahl im Gesundheitswesen<br />

– so die Titel von<br />

zwei Merkblättern der ISER.<br />

Doch, auch da wirkte Ralf Winterfeld<br />

in seinem Vortrag sehr authentisch,<br />

als er einen Teil davon<br />

mit „Keine Liebe ohne Alltagssorgen“<br />

überschrieb und damit das Potenzial<br />

der verbandlichen Plattform<br />

EHV skizzierte, auf der Basis der genannten<br />

Informationen Bewertungen<br />

vornehmen zu können.<br />

Bewertungsmöglichkeiten<br />

Eines der Stichworte dazu war der<br />

Lagerzyklus und damit die Frage,<br />

ob die Bestände zum Bedarf passen?<br />

Thematisiert wurden auch die<br />

für Rostfreien Stahl typischen Legierungszuschläge,<br />

die in der Branche<br />

dem Basispreis hinzugefügt werden.<br />

Ein dritter Sorgenkreis betrifft<br />

immer wieder die Preisentwicklung<br />

bei den für diese Stähle entscheidenden<br />

Legierungselementen Chrom<br />

und Nickel.<br />

Schließlich rief Ralf Winterfeld<br />

das Thema China auf, mit dem er<br />

exemplarisch die Marktinformationen<br />

und -bewertungen miteinander<br />

verband: „Chinas Rostfrei-Produktion<br />

drängt als Export in die Märkte“,<br />

so sein Fazit zu den Herstellungszahlen<br />

aus dem Reich der Mitte von<br />

2001 bis 2016, das in diesem Zeitraum<br />

seinen Anteil an diesem Weltmarkt<br />

von knapp 4 % auf über 54 %<br />

gesteigert hat.<br />

Stainless Steel Meltshop Production (in '000 mt)<br />

Region 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016<br />

Americas 2.289 2.735 2.830 2.933 2.688 2.951 2.604 2.315 1.942 2.609 2.486 2.368 2.454 2.813 2.747 2.931<br />

EUAfrica 8.210 8.628 9.043 9.422 8.795 10.000 8.669 8.272 6.449 7.878 7.883 7.829 7.496 7.570 7.518 7.705<br />

Asia w/o China 7.673 7.908 8.865 9.535 9.593 10.081 9.304 8.356 7.472 9.011 8.770 9.274 9.276 9.333 9.461 9.957<br />

China r 730 1.140 1.780 2.362 3.160 5.299 7.206 6.943 8.805 11.256 14.091 16.087 18.984 21.692 21.562 24.938<br />

CEE 285 279 322 318 310 376 364 333 237 340 391 359 296r 277r 259 247<br />

World 19.187 20.690 22.840 24.570 24.546 28.706 28.146 26.218 24.904 31.094 33.621 35.917r 38.506r 41.685r 41.548 45.778<br />

p = preliminary<br />

r = revised figures<br />

Chinas Rostfrei-Produktion:<br />

vom Zwerg zum Riesen – innerhalb weniger Jahre<br />

Ausblick als Fazit<br />

Der in dem Referat vorgestellten Werkstoffgruppe<br />

der Rost-, Säure- und Hitzebeständigen<br />

Stähle (RSH) attestierte<br />

Ralf Winterfeld in globaler Hinsicht<br />

eine weiter steigende Verwendung.<br />

Allerdings werde es auch weiterhin<br />

zwischen Produktion und Verbrauch<br />

eine Diskrepanz geben, wobei die lagerzyklischen<br />

Effekte – produktweise<br />

unterschiedlich – den Blick auf den<br />

realen Bedarf verstellen würden.<br />

Zusätzliche und nicht prognostizierbare<br />

Einflüsse werden nach Einschätzung<br />

des Vortragenden auf der Rohstoffseite<br />

weiter existieren. 2<br />

Mehr Anbindung<br />

Beim Sägen und<br />

Lagern von Metall<br />

sind wir Technologieführer.<br />

Als kompetenter<br />

Partner<br />

schaffen wir Mehrwerte,<br />

die sich sehen<br />

lassen können.<br />

www.kasto.com<br />

… auf dieser Basis<br />

Schlussfolgerungen.<br />

In der Blechfertigung müssen alle<br />

Komponenten Hand in Hand arbeiten.<br />

Lager- und Handlingsysteme von<br />

KASTO sind dabei die verlässlichen<br />

Schnittstellen, die hocheffizient<br />

mit allen Bearbeitungsmaschinen<br />

auch unterschiedlicher Fabrikate<br />

harmonieren.<br />

BlechEXPO Stuttgart | 07. - 10.11.17 | Halle 1 / Stand 1107<br />

Quelle 2: EHV<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

17


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

„Künstliche Intelligenz<br />

wird durch semantisches<br />

Matching die Kommunikationsprobleme<br />

auf den<br />

Märkten lösen.“<br />

Gisbert Rühl, CEO der Klöckner & Co SE.<br />

Das Potenzial der künstlichen Intelligenz …<br />

… und welche Chancen Gisbert Rühl<br />

in der Digitalisierung sonst noch sieht<br />

Die Digitalisierung auch im Stahlhandel ist seit rund drei Jahren für Gisbert Rühl, CEO der Klöckner &<br />

Co SE, das entscheidende Zukunftsthema. Insofern versah er sein entsprechendes Referat auf dem<br />

Stahlhandelstag eigentlich nur pro Forma mit einem Fragezeichen. Er ist sich nämlich sicher, dass –<br />

nicht zuletzt wegen der Potenziale der künstlichen Intelligenz – alle heute noch belastenden Fragen<br />

zufriedenstellend beantwortet werden können.<br />

Ganz allgemein stellte Gisbert<br />

Rühl elektronische Plattformen<br />

zunächst als generelle Lösungen für<br />

das kostenintensive Problem der Distribution<br />

hinsichtlich des zu vielen<br />

Lagerns vor. Im Endeffekt sei die<br />

Supply Chain derzeit viel zu ineffektiv.<br />

In diesen Zusammenhängen<br />

müsse aber stark differenziert werden,<br />

habe er gelernt, seit Klöckner 2014<br />

in diese Thematik eigestiegen sei:<br />

z Offene Plattformen eigneten sich<br />

für stark fragmentierte Wirtschaftsbereiche.<br />

z Horizontale Plattformen wie Amazon<br />

seien eher für Standardprodukte<br />

und kleinere Bedarfe geeignet<br />

– allerdings nur solche ohne<br />

Anarbeitung.<br />

z Dafür gebe es vertikale Plattformen,<br />

in der Regel unternehmenseigene,<br />

also proprietäre – wie kloeckner.i/XOM<br />

METALS.<br />

Inzwischen erzielt sein Handelshaus<br />

nach Angaben von Gisbert Rühl 17%<br />

des Umsatzes online. Das sei das<br />

Doppelte vom Vorjahr. Und in dem<br />

Startup kloeckner.i arbeiten in Ber-<br />

Current linear steel supply chain is highly inefficient and intransparent<br />

No N<br />

o<br />

effective fectiv<br />

e<br />

information on and data exchange on available a inventory, v lead e times<br />

etc.<br />

.<br />

SUPPLIERS<br />

S<br />

L STOCKHOLDING<br />

H OLDING<br />

CUSTOMERS<br />

C<br />

T<br />

Für Klöckner sind<br />

die traditionellen<br />

Wertschöpfungsketten<br />

im Werkstoffhandel<br />

derzeit<br />

nicht effektiv<br />

genug.<br />

Long n g delivery y<br />

times, incorrect deliveries and high inventory n levels<br />

e<br />

s<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


lin mittlerweile rund 60 Mitarbeiter.<br />

Diese Entwicklungen werden<br />

seiner Einschätzung nach schnell<br />

vorangehen.<br />

Gründe für den Optimismus<br />

Diese positive Prognose stützte der<br />

CEO auf drei Aspekte:<br />

z Zum einen haben alle Marktakteure<br />

von solchen elektronischen<br />

Systemen Vorteile – etwa die Nutzung<br />

einer einzigen Bezugsquelle<br />

für unterschiedliche Produkte und<br />

die Möglichkeit transparenter<br />

Preisvergleiche. Der Kunde werde<br />

darüber entscheiden, wo er einkauft.<br />

In der Folge würden sich im<br />

B2B-Bereich nur wenige Plattformen<br />

durchsetzen.<br />

z Zum anderen werde es mit Hilfe der<br />

Künstlichen Intelligenz gelingen,<br />

die heute noch bestehende Problematik<br />

einer einheitlichen Sprache<br />

aller Beteiligten zu lösen: Semantisches<br />

Matching durch intelligente<br />

Systeme. Auf dieser Basis könnten<br />

die unterschiedlichen Bezeichnungen<br />

z.B. von Herstellern und<br />

The future landscape of internet platforms in B2B<br />

01 The future landscape of internet platforms in B2B<br />

The more<br />

vertical<br />

the<br />

more<br />

specific<br />

i<br />

Horizontal ontal<br />

cross<br />

–<br />

industry r y platforms<br />

Standard ard products<br />

The moree<br />

horizontal l<br />

the<br />

more<br />

general<br />

Industry<br />

specific<br />

vertical<br />

platforms<br />

p<br />

XOM Industry<br />

y<br />

Platform<br />

Standard<br />

formats<br />

• <br />

Steel l<br />

specific<br />

i<br />

c services, s<br />

eg<br />

e.g.<br />

.<br />

<br />

Laser a<br />

cutting<br />

Profiling<br />

Surface<br />

i<br />

<br />

treatment<br />

n<br />

g<br />

<br />

tm<br />

e<br />

t<br />

•<br />

<br />

Customer service<br />

i e<br />

Proprietary<br />

company specific<br />

vertical platforms<br />

c<br />

s<br />

Standard<br />

formats<br />

• <br />

Steel l specific<br />

services, ic<br />

e.g.<br />

Laser e r cutting<br />

<br />

Profiling<br />

o l<br />

n<br />

g<br />

Surface<br />

treatment<br />

t<br />

t<br />

•<br />

<br />

Customer<br />

service<br />

• <br />

KCO specific<br />

HVA services,<br />

e.g.<br />

3D lasers<br />

PVD<br />

3D printing<br />

Onlineshop<br />

Contract<br />

Portal<br />

Proprietary online<br />

portals and internal<br />

digitalization<br />

Part Manager<br />

EDI<br />

(ERP-2-<br />

ERP)<br />

Overlap<br />

Deshalb werden sich einige wenige offene Industrieplattformen für Stahl und andere Metalle durchsetzern.<br />

Verarbeitern eindeutig kommunikationsfähig<br />

werden.<br />

z Schließlich werde auch das Problem<br />

der Datensicherheit auf einer<br />

offenen Plattform gelöst. Dafür<br />

müssten aber nicht nur Regelungen<br />

getroffen, sondern auch oftmals<br />

unbegründete Ängste abgebaut<br />

werden.<br />

Und noch eine Entwicklung sagte<br />

Gisbert Rühl voraus: Am Ende des<br />

Tages werde sich XOM als offene<br />

Industrieplattform für Stahl und<br />

andere Metalle durchsetzen – und<br />

von Klöckner völlig unabhängig agieren.<br />

2<br />

Quelle 2: Klöckner<br />

EHG: Der Partner für Stahl und Metall. Durch motivierte Teams und Logistik von morgen.<br />

Mit der modernsten Anarbeitung Europas und einem der bestsortierten Lager im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Erfolgreich mitarbeiten und mitgestalten.<br />

Wir suchen<br />

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Detaillierte Informationen über EHG und unsere Jobangebote finden Sie auf www.ehg-stahl.com<br />

EHG Stahlzentrum GmbH & Co OG<br />

Wallenmahd 54 | 6850 Dornbirn | Österreich | T +43 5572 391-0 | dornbirn@ehg-stahl.com


2017<br />

Stahlhandelstag<br />

Spezial<br />

Fachbuch und Jahrbuch<br />

Zwei neue BDS-Veröffentlichungen<br />

Quelle: BDS<br />

Ort des nächsten Stahlhandelstages am 19./20.9.19: die Stadthalle Neuss. Dort war<br />

der BDS vor dann 50 Jahren gegründet worden.<br />

Bilanz und Ausblick<br />

Wie die Teilnehmer des<br />

Stahlhandelstages<br />

verabschiedet wurden<br />

Zum Abschluss der Vorträge auf dem diesjährigen Stahlhandelstag<br />

bilanzierten Eberhard Frick und Oliver Ellermann nicht nur das<br />

Geschehen dieses eintägigen Branchentreffens, sie luden zudem<br />

zu weiteren Verbandsveranstaltungen ein – und gaben auch damit<br />

Gesprächsimpulse für den abschließenden kommunikativen<br />

Abend im Darmstadtium. Der fand inmitten der Ausstellung der<br />

Ausrüster und Dienstleister statt, die so in das Geschehen weiter<br />

eingebunden werden konnten.<br />

Zwei neue Veröffentlichung aus dem Haus des<br />

BDS spielten auf den diesjährigen Stahlhandelstag am<br />

28.9. in Darmstadt eine wichtige Rolle: das neue Fachbuch<br />

„EN-Normen für Rohre und Rohrzubehör“ und<br />

das „Jahrbuch Stahlhandel 2018“ (vgl. einleitende Berichterstattung<br />

zu diesem Schwerpunkt).<br />

Das Rohr-Buch hat Autor Dr. Axel Willauschus als<br />

„Kommentar für den praxisorientierten Anwender aus<br />

Handel und Industrie“ verfasst –<br />

so der Untertitel der rund 560<br />

Seiten starken Fachveröffentlichung,<br />

die in 4. Auflage erschienen<br />

ist. Vorgestellt werden darin<br />

zunächst die Technischen Grundnormen<br />

(Kapitel 1). Danach geht<br />

es um wasserführende Stahlrohre<br />

(Kapitel 2), nahtlose druckgeführte<br />

Stahlrohre (3), geschweißte<br />

druckgeführte Rohre<br />

(4), Rohre für Konstruktionen (5), Rohre für die spanende<br />

Bearbeitung und den Maschinenbau (6), Präzisionsstahlrohre<br />

(7), Öl- und Gasrohre (8) sowie um Rohrzubehör<br />

(9) und runde Stahlflansche (10). Neben<br />

dieser Gliederung hilft dem Leser ein umfangreiches<br />

Stichwortverzeichnis bei der gezielten Orientierung in<br />

diesem komplexen Themengebiet.<br />

Ihnen sowie den Vortragenden<br />

dankten der Vorsitzende des BDS-<br />

Vorstandsrates, Eberhard Frick, und<br />

Oliver Ellermann, Vorstand des Bundesverbands<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), ebenso wie dem Team der Düsseldorfer<br />

Verbandsgeschäftsstelle,<br />

das das Branchentreffen vorbereitet<br />

und begleitet hatte: Jörg Feger, Markus<br />

Huneke, Tim Lieber, Ksenija Sandek,<br />

Susanne Wagner, Dr. Ludger<br />

Wolfgart und Beate Wynands. Lob<br />

gab es erneut auch für die Aussteller,<br />

die den Stahlhandel – nicht nur<br />

an diesem Tag – auf seinem Distributionsweg<br />

begleiten.<br />

Die nächste Möglichkeit, dies zu<br />

zeigen, besteht am 1.3.2018 auf dem<br />

BDS-Rohrtag, zu dem Oliver Ellermann<br />

in das Düsseldorfer Van der<br />

ValkAirporthotel einlud. Und zum<br />

Thema passte auch die Ankündigung<br />

des verbandlichen Gemeinschaftsstandes<br />

auf der TUBE 2018.<br />

Diese Messe findet ebenfalls in der<br />

Landeshauptstadt von Nordrhein-<br />

Westfalen statt – vom 16. bis 20.<br />

April des kommenden Jahres.<br />

Ein halbes Jahrhundert alt wird<br />

2019 der BDS. Aus diesem besonderen<br />

Anlass findet der nächste<br />

Stahlhandelstag wieder als zweitägige<br />

Veranstaltung statt – am<br />

19./20. September in der Stadthalle<br />

Neuss. Eben dort war der Verband<br />

1969 aus mehreren regionalen Vorgängerorganisationen<br />

heraus gegründet<br />

worden.<br />

In der Regel alle zwei Jahre findet<br />

ein Stahlhandelstag statt, in den<br />

Zwischenjahren gibt es Gebietsversammlungen.<br />

2<br />

Willauschus, Axel; EN-Normen für Rohre und Rohrzubehör.<br />

Kommentar für den praxisorientierten Anwender aus<br />

Handel und Industrie; Düsseldorf 2017 (4. Auflage);<br />

562 Seiten; 36,45 € zzgl. MwSt, Porto und Verpackung;<br />

ISBN: 978-3-921457-81-8<br />

Das „Jahrbuch Stahlhandel 2018“ ist vom Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel herausgegeben worden.<br />

Auf 160 Seiten informiert der in Düsseldorf ansässige<br />

Fachverband über Themen, die in seinen drei<br />

Organisationsbereichen aktuell sein: Kommunikation,<br />

Research und Berufsbildung. Dabei orientieren sich<br />

die entsprechenden Beiträge stark an Veröffentlichungen<br />

in der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“, die ebenfalls<br />

vom BDS herausgegeben wird. Außerdem bietet das<br />

neue Jahrbuch eine alphabetische Übersicht zu den<br />

Mitgliedsunternehmen (inkl. entsprechender Kontaktdaten).<br />

Dieses Verzeichnis haben einzelne Unternehmen<br />

auch dazu genutzt, sich<br />

durch Werbung dauerhaft in<br />

Erinnerung zu bringen.<br />

„Der nächste Stahlhandelstag findet am 19./20.9.2019<br />

zum 50. Geburtstag des BDS am Gründungsort des<br />

Verbands in Neuss statt.“<br />

Oliver Ellermann, Vorstand des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel – BDS AG.<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel (Hg.);<br />

Jahrbuch Stahlhandel 2018;<br />

Märkte, Verband, Unternehmen;<br />

Düsseldorf 2017; 160 Seiten;<br />

27,90 € zzgl. MwSt.,<br />

Porto und Verpackung;<br />

ISBN: 978-3-921457-82-5<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


RICHTUNGS-<br />

WEISEND<br />

IN STAHL.<br />

VERLÄSSLICHER PARTNER,<br />

ÜBERZEUGENDE LEISTUNGEN.<br />

Gut gerüstet für die Herausforderungen<br />

des mittelständischen Stahlhandels.<br />

STAHLVERBUND PHOENIX.<br />

Das neue Stahlkonzept der<br />

NORDWEST Handel AG.<br />

STAHLVERBUND<br />

PHOENIX<br />

Robert-Schuman-Straße 17 | 44263 Dortmund | Telefon +49 231 2222-3001 | info@stahlverbund-phoenix.com | www.stahlverbund-phoenix.com


Stahlhandel<br />

Nachrichten<br />

Sülzle-Gruppe erhält Wirtschaftsauszeichnung<br />

Finalist des Großen Preises des Mittelstandes 2017<br />

Die SÜLZLE-GRUPPE wurde als Finalistin<br />

des Großen Preises des Mittelstandes<br />

ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am<br />

30. September in Würzburg statt. Unter<br />

Teilnahme von Vertetern aus Politik, Wirtschaft<br />

und Medien wurden die diesjährigen<br />

Finalisten und Preisträger aus Bayern,<br />

Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen<br />

im Rahmen eines Galaabends geehrt. Zu<br />

den Finalisten 2017 zählte auch die Sülzle-<br />

Gruppe mit Stammsitz in Rosenfeld. Der geschäftsführende<br />

Gesellschafter Andreas<br />

Sülzle nahm die Auszeichnung persönlich<br />

entgegen. Das in vierter Generation familiengeführte<br />

Unternehmen umfasst die fünf<br />

Geschäftsbereiche Süzle Stahlpartner,<br />

Sülzle Nutzeisen, Sülzle Kopf, Sülzle Klein<br />

sowie Sotralentz Construction und kann auf<br />

eine 136 Jahre lange Firmengeschichte zurückblicken.<br />

Der jährliche Wettbewerbs fragt ausdrücklich<br />

nicht nur nach betriebswirtschaftlichen<br />

Erfolgen, Beschäftigungs- oder Innovationskennziffern,<br />

sondern bewertet ein Unternehmen<br />

in seiner Gesamtheit und in seiner<br />

Rolle in der Gesellschaft.<br />

Automobilzulieferer mit hohem Stahlbedarf<br />

Nedschroef Altena neues BDS-Mitglied<br />

Die Nedschroef Altena GmbH, ein<br />

Tochterunternehmen des niederländischen<br />

Konzerns Koninklijke Nedschroef Holding<br />

B.V., ist neues Mitgliedsunternehmen beim<br />

BDS. Die Unternehmensgruppe hat eine<br />

lange Tradition und entwickelt, produziert<br />

und liefert seit über 100 Jahren Befestigungselemente<br />

und Spezialteile für die Automobilindustrie.<br />

Daneben fertigt Nedschroef auch Maschinen<br />

und Werkzeuge für die Metallumformung.<br />

Die Gruppe unter CEO Dr. Mathias<br />

Hüttenrauch sieht sich als Nummer Eins<br />

unter den Zulieferern von Befestigungselementen<br />

für die Automobilindustrie in<br />

Europa. Die Gruppe beschäftigt 1.600 Mitarbeiter<br />

an 24 Standorten in 14 Ländern<br />

weltweit.<br />

Foto: Boris Löffert, Oskar-Patzelt-Stiftung<br />

Finalisten Großer Preis des Mittelstandes 2017:<br />

Andreas Sülzle, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Sülzle-Gruppe (zweiter v.r.)<br />

Wettbewerbskriterien sind die Gesamtentwicklung<br />

des Unternehmens, die Schaffung<br />

und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen,<br />

Modernisierung und Innovation,<br />

Engagement in der Region und Marketing,<br />

Service und Kundennähe. Die teilnehmenden<br />

Unternehmen stammen aus Industrie,<br />

Dienstleistung, Handel, Handwerk und<br />

Gewerbe.<br />

Eine Besonderheit des Preises: Unternehmen<br />

können sich nicht selbstständig bewerben,<br />

sondern werden von Dritten vorgeschlagen.<br />

2017 wurden für den Wettbewerb<br />

insgesamt 4.923 Unternehmen nominiert.<br />

Bei einer solch großen Anzahl an Vorschlägen<br />

„fühlen wir uns besonders geehrt, zu<br />

den erfolgreichsten Mittelständlern<br />

Deutschlands zu gehören. Gerade auch,<br />

weil wir dafür von Außenstehenden vorgeschlagen<br />

wurden“, freuen sich die geschäftsführenden<br />

Gesellschafter der Sülzle-<br />

Gruppe, Heinrich und Andreas Sülzle.<br />

Am Standort Altena werden Schrauben und<br />

Bolzen gefertigt. Darüber hinaus verfügt<br />

Nedschroef Altena über große Erfahrung im<br />

Bereich der Kaltfließpressteile. Als Werkstoff<br />

kommen dort nicht nur Stähle der Festigkeitsklassen<br />

5.6, 8.8, 10.9, 12.9 und einsatzgehärtete<br />

Stähle, sondern auch<br />

verschiedene Edelstähle und diverse Sonderwerkstoffe<br />

zum Einsatz.<br />

Zu den Kunden zählen eigenen Angaben zufolge<br />

alle Automobilhersteller sowie eine<br />

Vielzahl ihrer Zulieferer in Europa. Die gefertigten<br />

Produkte werden weltweit in unzähligen<br />

Bereichen der Automobilindustrie eingesetzt.<br />

An dem Standort sind rund 200<br />

Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt liegt der<br />

jährliche Stahlbedarf der Gruppe bei rund<br />

120.000 t.<br />

Mapudo kooperiert mit AMCO<br />

Online-Plattform für Stahl<br />

bietet nun auch NE-Metalle an<br />

Der Online-Marktplatz für Stahl,<br />

Mapudo, hat sein Sortiment erweitert<br />

und auch die NE-Metalle eines führenden<br />

Großhandelsunternehmens in diesem<br />

Bereich – AMCO – aufgenommen. Über<br />

2.300 NE-Metall-Artikel von AMCO sind<br />

jetzt unter www.mapudo.de verfügbar.<br />

Durch die Kooperation mit Mapudo geht<br />

AMCO einen weiteren Schritt in Richtung<br />

Digitalisierung, hieß es. „Viele Kunden<br />

möchten heute online schnell und einfach<br />

Halbzeuge beziehen – dies ist mit Mapudo<br />

möglich“, sagte Maximilian Krämer,<br />

Geschäftsführer der AMCO Metall-Service<br />

GmbH. Der zusätzliche Vertriebskanal<br />

über den Marktplatz Mapudo biete für<br />

den Einkäufer viele Vorteile: „Von der<br />

schnellen Übersicht über die NE-Metalle<br />

bis hin zur einfachen Bestellung eines<br />

Werkszeugnisses – alles geht online“, so<br />

Krämer weiter.<br />

Käufer haben seit Anfang Oktober die<br />

Möglichkeit, über 2.300 verschiedene Artikel<br />

von AMCO auf der Online-Plattform<br />

mit wenigen Klicks rund um die Uhr zu<br />

bestellen, darunter Bleche, Platten, Stangen<br />

und Profile aus Aluminium, Kupfer<br />

und Messing. Dank der internationalen<br />

Aufstellung des globalen Players macht<br />

Mapudo das Angebot des Marktplatzes<br />

über die Grenzen Deutschlands hinweg<br />

verfügbar. „Mit der Kooperation von<br />

AMCO und Mapudo sind wir nun auch im<br />

Bereich NE-Metalle gut aufgestellt“, sagte<br />

Niklas Friederichsen, Vertriebs- und Produktleiter<br />

der Mapudo GmbH.<br />

Für beide Unternehmen entstehe eine<br />

klassische Win-Win-Situation: „AMCO<br />

profitiert mit der Kooperation von unserem<br />

Online- Vertriebskanal, der den Kundenkreis<br />

erweitert und ein wichtiger<br />

Schritt in Richtung Digitalisierung ist. Mapudo<br />

gewinnt ein umfassendes Angebot<br />

für Einkäufer, die neben Stahl auch Aluminium,<br />

Messing oder Kupfer online beschaffen<br />

möchten“, so Friederichsen weiter.<br />

Gemeinsam planen die beiden Unternehmen,<br />

weitere Projekte umzusetzen,<br />

beispielsweise die Integration von<br />

IT-Systemen für eine effizientere Auftragsabwicklung.<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Klöckner & Co SE veröffentlicht Quartalszahlen<br />

Größerer Anteil des höherwertigen Geschäfts angestrebt<br />

In den ersten neun Monaten 2017 ist<br />

der Umsatz von Klöckner & Co um 10,9 %<br />

auf 4,8 Mrd. € angestiegen. Als wesentlichen<br />

Grund dafür nannte der werksunabhängige<br />

Stahldistributeur das deutlich verbesserte<br />

Preisniveau der Branche.<br />

Noch stärker wurde das operative Ergebnis<br />

(EBITDA) um 17,5 % auf 187 Mio. € verbessert.<br />

Neben der positiven Preis- und Nachfrageentwicklung<br />

haben dazu laut Klöckner &<br />

Co auch Effekte aus Optimierungsmaßnahmen<br />

beigetragen. Das Konzernergebnis erhöhte<br />

sich von 50 Mio. € auf 72 Mio. €. Das<br />

Ergebnis je Aktie stieg von 0,49 € auf 0,71 €.<br />

Die Ziele für das Gesamtjahr – Anstieg des<br />

operativen Ergebnisses um mehr als 10 %<br />

sowie ein deutlich verbessertes Konzernergebnis<br />

–bestätigte das Unternehmen.<br />

Bestätigt durch einen im 3. Quartal 2017<br />

auf 16 % gestiegenen digitalen Umsatzanteil<br />

nehme die Digitalisierung bei Klöckner & Co<br />

weiterhin eine herausragende Stellung ein,<br />

hieß es.<br />

Insgesamt beabsichtigt Klöckner & Co, den<br />

digitalen Umsatzanteil bis 2022 von derzeit<br />

16 % auf 60 % zu steigern. Damit einhergehen<br />

werden dem Konzern zufolge ein umfangreiches<br />

Neugeschäft sowie erhebliche<br />

Effizienzgewinne. Entsprechend soll die Digitalisierung<br />

einen wesentlichen Beitrag<br />

zum geplanten Anstieg der EBITDA-Marge<br />

auf über 5 % bis 2022 leisten.<br />

Klöckner & Co will bis 2022 das höherwertige<br />

Geschäft auf einen Umsatzanteil von<br />

60 % steigern (2016: 46 %). Mehrere „Optimierungsprogramme“<br />

sollen bis 2020 ihren<br />

jährlichen EBITDA-Beitrag auf insgesamt<br />

über 40 Mio. € steigen.<br />

Dr. Helmut Rothenberg Holding stärkt Fachhandel<br />

Übernahmeangebot für Nordwest-Aktien<br />

Die Dr. Helmut Rothenberger Holding<br />

GmbH, Kelkheim, will ihre Anteile von derzeit<br />

29,95 % an der Nordwest Handel AG erhöhen.<br />

Die Entscheidung zur Abgabe des<br />

Übernahmeangebots hat die Holding im Oktober<br />

veröffentlicht.<br />

„Als Ankeraktionär der Nordwest Handel AG<br />

ist es unser Anliegen, auch zukünftig dem<br />

Vorstand und den Partnerunternehmen eine<br />

zuverlässige und belastbare Gesellschafterbasis<br />

zu bieten, um den erfolgreichen Weg<br />

von Nordwest fortzusetzen“, so der Geschäftsführer<br />

der Holding, Dr. Helmut Rothenberger,<br />

in einem persönlichen Brief an<br />

den Vorstand des Handelsverbands in Dortmund.<br />

In einer bei der Nordwest Handel AG sofort<br />

einberufenen Mitarbeiterversammlung<br />

wurde – einer Meldung von Nordwest zufolge<br />

– die Entscheidung der Rothenberger<br />

Holding, den Aktionären von Nordwest ein<br />

Übernahmeangebot zu unterbreiten, von<br />

deren Vorstand und Betriebsrat im Grundsatz<br />

ausnahmslos positiv bewertet.<br />

„In Verbindung mit den erfolgreichen Konzepten,<br />

den guten Geschäftszahlen und der<br />

positiven Zukunftsprognose, ist ein starker<br />

Ankeraktionär aus der Branche der Garant<br />

für eine erfolgreiche Zukunft von Nordwest<br />

und der bei uns angeschlossenen Fachhandelspartner.<br />

Zudem wird damit der Wettbewerb<br />

in der Verbandslandschaft im Sinne<br />

des Fachhandels langfristig gesichert“,<br />

sagte der Nordwest-Vorstandsvorsitzende<br />

Bernhard Dressler.<br />

Unabhängig von dem Ergebnis des Übernahmeangebots<br />

werde dadurch die Stabilität<br />

von Nordwest in jedem Fall weiter gestärkt,<br />

fügte Finanzvorstand Jörg Simon<br />

hinzu. Die Transparenz und wirtschaftliche<br />

Flexibilität bleibe langfristig erhalten, Nordwest<br />

könne alle Energie auf die Unterstützung<br />

der Fachhandelspartner sowie auf eine<br />

enge Zusammenarbeit mit der Industrie<br />

konzentrieren. „Ein guter Tag für Nordwest,<br />

Mitarbeiter und Fachhandelspartner“, ergänzte<br />

auch Betriebsratsvorsitzender Rüdiger<br />

Bäcker.<br />

Im weiteren Verlauf werde nun die Rothenberger<br />

Holding eine Angebotsunterlage zu<br />

ihrem Übernahmeangebot erstellen, das vor<br />

der Veröffentlichung von der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)<br />

geprüft wird. Einzusehen ist die Erklärung<br />

zum Übernahmeangebot unter www.rothenberger-holding-angebot.de.<br />

Metallbau<br />

Stahlbau<br />

Fahrzeug-/ Landmaschinen-/<br />

Schiffsbau<br />

Maschinenschutzeinrichtung/<br />

Maschinenbau und Anlagenbau<br />

Regalbau und Lagersysteme<br />

Containerbau<br />

Möbel-/ Laden-/ Innenausbau<br />

Klima- und Solartechnik<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

23


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht/Nachricht<br />

Mit der neuen Säge<br />

haben die Verantwortlichen<br />

von Werner<br />

Weitner die<br />

Schnittzeiten erfolgreich<br />

halbiert. v.l.:<br />

Andreas Taugenbeck,<br />

Marketing, Florian<br />

Winhard, Abteilungsleiter<br />

der<br />

Sägerei, und<br />

Geschäftsführer<br />

Heinz Weitner.<br />

Foto: Kasto<br />

Hochleistungs-Bandsäge macht Fertigung effizienter<br />

Schnittzeit halbiert<br />

Ein schwer zerspanbarer, hochvergüteter Stahl für die Medizintechnik stellte den Spezialwerkzeugund<br />

Werkstattausrüstungs-Hersteller Werner Weitner vor eine große Herausforderung: Mit<br />

Schnittzeiten von bis zu 15 min war der Sägeprozess langwierig und unproduktiv. Die Lösung<br />

lieferte der langjährige Sägetechnik-Lieferant KASTO: Mit der neuen Hochleistungs-Bandsäge<br />

KASTOwin pro AC 5.6 konnte das Unternehmen die Bearbeitungszeiten halbieren und seine<br />

Fertigung damit deutlich effizienter gestalten.<br />

[ Info ]<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

77855 Achern-<br />

Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

Blechexpo: Halle 1,<br />

Stand 1107<br />

Das 1968 im oberbayrischen<br />

Eichstätt gegründete Unternehmen<br />

Werner Weitner hat sich vom gewöhnlichen<br />

Metallbaubetrieb zum gefragten<br />

Partner der internationalen Automotive-Industrie<br />

und Medizintechnik<br />

entwickelt. „Unser mit Abstand größtes<br />

Geschäftsfeld sind Spezialwerkzeuge,<br />

die beispielsweise in den Vertragswerkstätten<br />

namhafter<br />

Automobilhersteller zum Einsatz<br />

kommen“, erklärt der Marketing-Verantwortliche<br />

Andreas Taugenbeck.<br />

Mittlerweile beschäftigt die Werner<br />

Weitner GmbH 260 Mitarbeiter und<br />

erwirtschaftet einen Umsatz von circa<br />

30 Mio. € pro Jahr. Geschäftsführer<br />

sind Heinz Weitner, Sohn des Firmengründers,<br />

sowie dessen Tochter<br />

Stephanie Weitner – ein Familienunternehmen<br />

mit Tradition also.<br />

Fertigung vom Prototypen bis<br />

zur Großserie<br />

„Unser Portfolio umfasst die komplette<br />

Wertschöpfungskette von der<br />

Entwicklung über die Produktion<br />

bis zum Vertrieb“, führt Taugenbeck<br />

weiter aus. Die Fertigung verfügt<br />

über einen umfangreichen und hochmodernen<br />

Maschinenpark. Verarbeitet<br />

werden hauptsächlich Stähle<br />

und verschiedene Legierungen, aber<br />

auch Aluminium und Kunststoffe –<br />

und zwar vom Prototypen bis zur<br />

Großserie. Als langjähriger Kasto-<br />

Kunde wandte sich der Metallverarbeiter<br />

auch mit der neuen Aufgabe<br />

an seinen bevorzugten Lieferanten.<br />

Schnittversuche liefern<br />

produktivere Lösung<br />

„Für einen Kunden aus der Medizintechnik<br />

mussten wir einen hochvergüteten<br />

V2A-Stahl in einem großen<br />

Durchmesserbereich bearbeiten“,<br />

berichtet Florian Winhard, Abteilungsleiter<br />

der Sägerei. „Auf den vorhandenen<br />

Maschinen entstanden<br />

dabei Schnittzeiten von bis zu 15<br />

min – für uns ein unbefriedigendes<br />

Ergebnis.“<br />

Deshalb schickte Werner Weitner<br />

eine Materialprobe an Kasto,<br />

um Schnittversuche auf verschiedenen<br />

Sägen durchzuführen. Das<br />

Ergebnis auf der neu entwickelten<br />

Hochleistungs-Bandsäge KASTOwin<br />

pro AC 5.6 habe dabei überzeugen<br />

können.<br />

Die KASTOwin pro AC 5.6 ist<br />

seit 2016 auf dem Markt. Sie ist für<br />

ein breites Anwendungsspektrum<br />

konzipiert, etwa im Stahlhandel, in<br />

der Stahlerzeugung, in Schmiedewerken,<br />

im Maschinenbau oder in<br />

der Automotive-Industrie.<br />

Das Besondere: Die vollautomatische<br />

Säge ist für den Einsatz mit<br />

Bi- und Hartmetallbändern optimiert.<br />

Bei den Tests für Werner Weitner erreichte<br />

die KASTOwin pro Schnittzeiten<br />

von maximal 7 bis 8 min –<br />

„also nur etwa halb so lang wie auf<br />

unseren vorhandenen Sägen“, erinnert<br />

sich Winhard. Seit März 2017<br />

ist die Säge nun bei Werner Weitner<br />

im Einsatz.<br />

Der Schnittbereich der Sägeanlage<br />

liegt bei 560 mm, die kleinste<br />

zu sägende Abmessung bei 25 x 25<br />

mm. Die kürzeste Reststücklänge<br />

liegt bei 10 mm im Einzelschnitt und<br />

35 mm im Automatikbetrieb. 2<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Virtual und Augmented Reality sowie digitale Kundenkarte<br />

GWS mit vielfältigen Innovationen für den Handel<br />

Die GWS-Unternehmensgruppe, Anbieter<br />

von ganzheitlichen IT-Lösungen für<br />

den Handel, trat beim diesjährigen EURO-<br />

BAUSTOFF FORUM in Köln im Oktober 2017<br />

mit einer ganzen Reihe von Innnovationen<br />

auf. Das Münsteraner Unternehmen zeigte<br />

unter anderem verschiedene Virtual- und<br />

Augmented-Reality-Anwendungen, mit<br />

denen Waren künftig in völlig neuer Weise<br />

präsentiert und kostenintensive Verkaufsausstellungen<br />

erheblich minimiert werden<br />

können. Eine weitere Innovation ist eine digitale<br />

Kundenkarte, die die vorhandene Wallet-App<br />

in Smartphones nutzt.<br />

Ziel von GWS sei es gewesen, deutlich zu<br />

machen, dass das Software-Haus nicht nur<br />

ein erfolgreicher IT-Dienstleister im ERPund<br />

CRM-Bereich ist, sondern auch bei der<br />

Digitalisierung beraten und helfen kann.<br />

Mit Virtual- und Augmented-Reality-Anwendugen<br />

von GWS ist es unter anderem möglich,<br />

Artikel aus dem Sortiment virtuell und<br />

lebensecht in das reale Umfeld des Kunden,<br />

zum Beispiel die Wohnung oder den<br />

Garten, zu projizieren. Sinnvoll ist dieses<br />

Verfahren zum Beispiel in Segmenten, wo<br />

sperrige und hochpreisige Produkte angeboten<br />

werden, die nicht so einfach zum<br />

Ausprobieren mit nach Hause genommen<br />

werden können.<br />

Partner bei der Präsentation war unter anderem<br />

die Sindelfinger Firma ViSoft GmbH,<br />

deren 3D-Visualisierungs-Software besonders<br />

im Bad- und Fliesenbereich eingesetzt wird.<br />

Ein geplantes Bad kann damit komplett virtuell<br />

gestaltet und der Entwurf inklusive eines<br />

realistischen Eindrucks von Licht, Schatten,<br />

Spiegelungen und Reflexionen vorgestellt werden.<br />

Die Exaktheit der Darstellung sowie die<br />

realistische und gleichzeitig emotionale Atmosphäre<br />

gibt damit dem Kunden das Vertrauen,<br />

die richtige Entscheidung zu treffen.<br />

Eine weitere Innovation, die die GWS in Köln<br />

vorstellte, ist die sogenannte Wallet-App.<br />

Viele Smartphone-Besitzer nutzen sie heute<br />

schon für Boarding-Pässe oder für Konzerteintrittskarten.<br />

Mit der App lassen sich aber<br />

auch beispielsweise Informationen auf das<br />

Smartphone des Kunden übertragen und<br />

Zugangsberechtigungen für Abholer regeln.<br />

Möglich sind zudem Push-Mitteilungen, zum<br />

Beispiel, wenn der Kunde im Hause des Unternehmens<br />

oder in der Nähe des Messestandes<br />

ist. Erste Baustoffhändler in<br />

Deutschland haben hiermit schon sehr positive<br />

Erfahrungen gesammelt, so GWS.<br />

Individuelle Produktionslösungen<br />

von Trumpf<br />

Vernetzte Fertigung<br />

„Get connected“ – der TRUMPF<br />

Messeauftritt auf der Blechexpo stand<br />

ganz im Zeichen von Vernetzung. Das<br />

Technologieunternehmen zeigte unter<br />

dem Begriff TruConnect Lösungen für die<br />

intelligente Fertigung. „Sinkende Losgrößen<br />

und kürzere Lieferzeiten stellen alle<br />

Unternehmen vor die gleichen Herausforderungen.<br />

Trotzdem - jede Blechfertigung<br />

ist anders. Unser TruConnect-Portfolio<br />

geht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

ein“, so Reinhold Groß, Geschäftsführer<br />

Vertrieb und Services der Trumpf<br />

Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG. Auf<br />

knapp 1.500 m 2 erwarteten Besucher außerdem<br />

Maschinen für nahezu jeden Bearbeitungsschritt<br />

in der Prozesskette Blech.<br />

Auf der Blechexpo simulierte Trumpf einen<br />

komplett vernetzten Fertigungsprozess.<br />

Besucher erfuhren anhand der Live-Demonstration,<br />

wie Maschinen und Komponenten<br />

mit Hilfe von Sensoren und Signalen<br />

kommunizieren. Parallel dazu<br />

sammelte die Software Informationen, die<br />

sie analysiert und dazu nutzt, den Herstellprozess<br />

zu steuern. Elektrowerkzeuge präsentierte<br />

TRUMPF in Halle 6 der parallel<br />

stattfindenden Messe Schweisstec.<br />

STAHL . HANDEL . SERVICE<br />

Ihr starker Partner in Sachen Stahl + Aluminium<br />

<br />

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<br />

Günther + Schramm GmbH<br />

Heidenheimer Str. 65 · 73447 Oberkochen<br />

info@gs-stahl.de · www.gs-stahl.de


Werkstoffe<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Kupfer ist eines der<br />

wichtigsten NE-Metalle,<br />

2015 wurden weltweit etwa<br />

16 Mio. t davon produziert.<br />

NE-Metallhandel in Deutschland<br />

Ein wichtiger Marktversorger<br />

Wie wichtig NE-Metalle für die industrielle Produktion sind,<br />

zeigt das weit verzweigte Netzwerk des Metallhandels, das<br />

verschiedenste Branchen miteinander verbindet – etwa die Automobilindustrie,<br />

die Elektroindustrie und die Photovoltaik. Nach<br />

einigen turbulenten Jahren sieht sich der Metallhandel im aktuellen<br />

Geschäftsjahr 2017 erholt und trotzt damit Hemmnissen wie<br />

internationalem Protektionismus und bürokratischen Hürden.<br />

„Der deutsche Metallhandel<br />

profitiert derzeit von einem Investitionsaufschwung.<br />

Auch die solide<br />

Baukonjunktur und die steigende<br />

Exportgüternachfrage sind eine Basis<br />

für die Nachfrage nach Metallen. Es<br />

kann für uns nur positiv sein, wenn<br />

die deutsche Wirtschaft auf ganzer<br />

Breite in Schwung kommt“, erklärt<br />

Thomas Reuther, Präsident des Verbands<br />

Deutscher Metallhändler e.V.<br />

„Dennoch setzen wir uns – auch<br />

angesichts der gerade stattgefundenen<br />

Bundestagswahlen – weiterhin<br />

für einen fairen Wettbewerb mit<br />

kommunalen Mitbewerbern ein.<br />

Auch Bürokratieabbau und -bremse<br />

sollten ernsthafter durchgesetzt werden“,<br />

so Reuther weiter.<br />

Der Handel mit Nichteisen-Metallen<br />

hat in Deutschland lange Tradition<br />

und umfasst eine Vielzahl an<br />

Metallen, für die es allesamt spezialisierte<br />

Händler gibt. Den größten<br />

Anteil in Produktion und Handel<br />

umfassen die so genannten<br />

Basis- oder Industriemetalle. Hierzu<br />

zählen Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel,<br />

Zink und Zinn. Dazu kommen<br />

die klassischen NE-Legierungen wie<br />

Messing und Bronze und die so genannten<br />

Nebenmetalle: Die Seltenen<br />

Erden und Strategischen Sondermetalle.<br />

Die Handelsunternehmen der<br />

Branche versorgen eine Reihe von<br />

Branchen. Die Automobilbranche<br />

etwa benötigt Aluminium für Karosserien<br />

sowie Blei und Lithium<br />

für Batterien, die Elektro- und Elektronikindustrie<br />

nutzt Kupfer und<br />

Strategische Sondermetalle wie Kobalt<br />

oder Palladium. In der Photovoltaik<br />

finden sich Selen, Indium<br />

oder Germanium wieder.<br />

Die Bedeutung der Nichteisen-<br />

Metalle zeigt auch ein Blick auf den<br />

wichtigsten Interessenverband der<br />

Branche. Der Verband deutscher<br />

Metallhändler (VDM) vertritt über<br />

200 Mitglieder mit etwa 700 Firmen<br />

bzw. Niederlassungen aus dem<br />

NE-Metallgroßhandel und der NE-<br />

Metall-Recycling-Wirtschaft. Er<br />

deckt damit rund 90 % des Metallmarktes<br />

in Deutschland und Österreich<br />

ab. Hütten- und Schmelzbetriebe<br />

gehören ebenso zu den<br />

Mitgliedern wie Händler, Recycler,<br />

an der Londoner Metallbörse (LME)<br />

tätige Broker und andere Spezialisten<br />

der Metallwirtschaft. Die Mitglieder<br />

des VDM generieren einen<br />

Umsatz von 25 bis 30 Mrd. €, bewegen<br />

etwa 20 Mio. t Metalle und beschäftigen<br />

rund 25.000 Mitarbeiter.<br />

[ kontakt ]<br />

Verband Deutscher<br />

Metallhändler e. V.<br />

10969 Berlin<br />

Tel: +49 30<br />

2593738-0<br />

www.vdm.berlin<br />

Fotos: VDM<br />

Die Recyclingwirtschaft<br />

ist in<br />

Deutschland eine<br />

wichtige Quelle für<br />

NE-Metalle.<br />

Recycling ist wichtigtste eigene<br />

Rohstoffquelle<br />

Als rohstoffarmes Land ohne eigene<br />

Erzvorkommen im NE-Metallbereich<br />

ist Deutschland für seinen<br />

Bedarf an Primärmetallen – Erzen<br />

und Bauxit – auf internationalen<br />

Handel angewiesen. Die Handelsrouten<br />

reichen von Chile (Kupfer)<br />

über Südafrika (Lithium) bis nach<br />

China (Aluminium). Die Weltproduktion<br />

lag 2015 beispielsweise für<br />

Aluminium bei 57 Mio. t, für Kup-<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


fer bei 16 Mio. t und für Zink bei<br />

ca. 14 Mio. t.<br />

Die zweite Säule zur Metallbeschaffung<br />

ist das Recycling von Altmetallen.<br />

„Qualitativ gibt es heute<br />

im Grunde keine Unterschiede. Sekundäraluminium<br />

kann ebenso für<br />

alle Bereiche der Industrie genutzt<br />

werden wie Primäraluminium.<br />

Zudem bietet uns das Recycling die<br />

Möglichkeit einer eigenen Rohstoffquelle.<br />

Für bestmögliche Effizienz<br />

muss zwar noch an einigen politischen<br />

Stellschrauben gedreht werden,<br />

aber wir sind auf einem guten<br />

Weg“, erklärt Thomas Reuther, Präsident<br />

des Verbands Deutscher Metallhändler<br />

e.V.<br />

Politische Entwicklungen sorgen<br />

für Unsicherheit<br />

Für die Zukunft erwarten die Branchenexperten<br />

steigende Preisniveaus<br />

in den Basismetallen und<br />

eine schwierigere Marktversorgung.<br />

Hintergrund für die negativen<br />

Erwartungen sind mitunter<br />

politische Entwicklungen und die<br />

noch ungewissen Auswirkungen<br />

auf die Versorgungs- und Preissituation.<br />

2<br />

Fahrgastzelle des neuen A8 aus Stahl<br />

Stahl-Comeback im Audi<br />

Der Werkstoff Stahl feiert im neuen<br />

Audi A8 sein Comeback als Konstruktionswerkstoff.<br />

Nachdem der deutsche Autohersteller<br />

vor über 20 Jahren für dieses Modell<br />

erstmals eine Karosserie nur aus Aluminium<br />

entwickelt hatte, setzt das Unternehmen<br />

nun wie der mehr Stahl ein, wie MBI Stahl<br />

Aktuell meldet. „Das ist der stärkste und<br />

festeste A8, den wir jemals gebaut haben“,<br />

zitiert der Nachrichtendienst Audi-Sprecher<br />

Mark Clothier.<br />

Insgesamt besteht der neue Audi A8 aus<br />

einem Werkstoffverbund aus Aluminium,<br />

Stahl, Magnesium und kohlenstofffaserverstärkter<br />

Kunststoff (CFK). Die Karosseriestruktur<br />

integriert Audi zufolge mehr Werkstoffe<br />

als je zuvor bei einem Serienmodell.<br />

Den größten Anteil an der Karosserie haben<br />

mit 58 % dabei die Aluminiumkomponenten.<br />

Sie sind als Gussknoten, Strangpressprofile<br />

und Bleche prägende Elemente der Konstruktion.<br />

Foto: Audi AG<br />

Bei dem Modell bilden warmumgeformte<br />

Stahlbauteile als höchstfester Verbund die<br />

Fahrgastzelle. Der Stahlanteil der Fahrgastzelle<br />

liege bei insgesamt 40 % – vor acht<br />

Jahren seien es laut MBI Stahl Aktuell nur<br />

8 % gewesen. Die Fahrgastzelle umfasst den<br />

unteren Bereich der Stirnwand, die Seitenschweller,<br />

die B-Säulen und den vorderen<br />

Bereich des Dachbogens. Einige dieser<br />

Blechplatinen sind mittels sogenannter Tailored-Technologien<br />

– also maßgeschneidert<br />

– unterschiedlich dick hergestellt, andere<br />

zusätzlich partiell vergütet. Insgesamt nutzt<br />

Audi beim Zusammenbau der Multimaterial-<br />

Karosserie 14 unterschiedliche Fügeverfahren.<br />

Auch andere Hersteller setzen auf den<br />

Werkstoff Stahl. Laut MBI Stahl Aktuell werden<br />

verschiedene Sor ten von leichtem und<br />

zugleich feste rem Stahl im Minivan Pacifica<br />

von Fiat Chrysler, im Ridgeline-Pick up von<br />

Honda und im Chevrolet Mali bu Sedan von<br />

General Motors eingesetzt.<br />

Info<br />

Der Stahl- und der NE-Metallhandel<br />

sind verwandte Branchen,<br />

deren Abläufe und benötigte<br />

Kenntnisse sich<br />

weitgehend ähneln. Aus diesem<br />

Grund kooperieren der BDS und<br />

der VDM seit einigen Jahren in<br />

Sachen Bildung. So können sich<br />

junge Kaufleute im Fernstudium<br />

nicht nur zum Betriebswirt Stahlhandel<br />

ausbilden lassen, sondern<br />

auch einen Abschluss in<br />

der NE-Metallhandelsvariante<br />

dieses Fernstudiengangs erwerben.<br />

Dritter in diesem Bildungsbunde<br />

ist der Wirtschaftsverband<br />

Großhandel Metallhalbzeug<br />

e.V. (WGM). Die angebotenen Inhalte<br />

des Studiengangs sind<br />

über große Teile deckungsgleich,<br />

auf spezielle Inhalte der jeweiligen<br />

Branchen wird dabei in eigenständigen<br />

Modulen eingegangen.<br />

Genauere Informationen<br />

zu den Studiengängen gibt es<br />

beim BDS unter +49 211 86497-<br />

11 (Dr. Ludger Wolfgart, Bereichsleiter<br />

Berufsbildung)<br />

Produktion von nichtrostendem Stahl – Halbjahreszahlen 2017<br />

USA produzieren rund 25 % mehr Edelstahl<br />

Weltweit wurden im ersten Halbjahr des laufenden Jahres 23,2 Mio. t nichtrostende<br />

Stähle hergestellt. Das waren 5 % mehr als in demselben Zeitraum ein Jahr zuvor. Diese Zahlen<br />

hat das International Stainless Steel Forum (ISSF) Ende Oktober bekannt gegeben. Mit großem<br />

Abstand den größten Zuwachs – nämlich rund 25 % über Vorjahresproduktion – verbuchen dabei<br />

die USA. Asien (ohne China) und China liegen bei rund 5 bzw. rund 4 % Zuwachs. Allerdings liegt<br />

der absolute Zuwachs der US-Produktion aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus selbst bei<br />

dieser großen Steigerungsrate immer noch unter der absoluten Produktionszunahme Chinas. In<br />

Europa stieg die Produktion von nichtrostendem Stahl im ersten Halbjahr 2017 um 2,3 %.<br />

Großauftrag zum Jubiläum<br />

Der Hersteller von Edelstahl-Stabstählen Stahl Judenburg hat einen Großauftrag aus der<br />

deutschen Automobilproduktion erhalten. Das in Österreich ansässige und zur Georgsmarienhütte(GMH)-Gruppe<br />

gehördene Unternehmen hat soll bis 2026 etwa 7 Mio. Kurzstücke<br />

an einen deutschen Premium-Autohersteller liefern. Das Auftragsvolumen beläuft sich nach<br />

einer Meldung des Regionalmediums www.meinbezirk.at auf über 25 Mio. €. „Dieser Auftrag<br />

sorgt für Auslastung in unserem Unternehmen und sichert Arbeitsplätze langfristig<br />

ab“, zitiert die Nachrichtenseite Geschäftsführer Thomas Krenn. Zurückzuführen ist der<br />

Auftrag demnach auf ein ähnlich gelagertes Projekt, bei die Stahl Judenburger GmbH überzeugen<br />

konnte. hat. Der Auftrag kommt für Stahl Judenburg passend zum 111-jährigen bestehen<br />

des Unternehmens. Bei Stahl Judenburg sind derzeit rund 450 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

zuletzt ist ein Jahresumsatz von über 100 Mio. € erzielt worden.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

27


Messen<br />

und Märkte<br />

Blechexpo<br />

Foto: P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />

Vom 7. bis 10. November 2017 drehte sich bei dem Messeduo Blechexpo und Schweisstec alles rund um die industrielle Blech-,<br />

Rohr- und Profilbearbeitung.<br />

Verstärkte nationale und internationale Aussteller-Teilnahme<br />

Auf Rekordkurs:<br />

Blechexpo und Schweisstec 2017<br />

Eines der wichtigen Messe-Events des Jahres fand vom 7. – 10. November in Stuttagart statt: die<br />

Blechexpo – Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung. Parallel dazu gab es für die Besucher<br />

in der Stuttgarter Messe auch die Schweisstec – Internationale Fachmesse für Fügetechnologie<br />

zu sehen. Kurz vor Beginn der Doppelmesse meldete Veranstalterin P. E. Schall GmbH & Co. KG weit<br />

mehr als 1.300 Aussteller aus 34 Nationen – eigenen Angaben zufolge ein neuer Rekord.<br />

Nicht nur die im Vergleich zur Vorveranstaltung<br />

gößere Ausstellerzahl, sondern auch die komplett belegten<br />

Messehallen verspreahen Anfang November eine<br />

spannende Messewoche. Neben der wachsenden Zahl<br />

der internationalen Hersteller und Anbieter freute sich<br />

der Veranstalter auch über größer Beteiligung aus dem<br />

Inland. So nahm erstmals etwa die Gesellschaft für Wirtschafts-<br />

und Strukturförderung im Märkischen Kreis<br />

(GWS) teil, die sich für die Standortregion Südwestfalen<br />

engagiert. Diese Region steht für eine lange Tradition in<br />

der Blech- und Drahtverarbeitung. Der Gemeinschaftsstand<br />

der GWS mit elf Ausstellern befand sich in Halle<br />

7/9.<br />

Stanztechnik mit eigener Halle<br />

Zusammen mit weiteren Herstellern von Stanz-/Folgeverbundwerkzeugen<br />

sowie vor allem Komplett-Dienstleistern<br />

im Bereich Stanztechnik/Stanzteile und Baugruppen,<br />

ist dieses Segment der Blechexpo dem<br />

Veranstalter zufolge in diesem Jahr stark gestiegen.<br />

Grund genug, diesem Thema gleich eine eigene „Stanz-<br />

technik-Halle“ (Halle 7 und 9) zu reservieren. Ähnlich<br />

aufgeteilt waren die weiteren Segmente wie Pressen und<br />

Umformtechnik in Halle 8, Werkstoffe/Service, Rohrund<br />

Profilbearbeitung in Halle 4, Maschinen, Tools und<br />

Peripherie in den Hallen 1, 3 und 5 sowie die Fachmesse<br />

Schweisstec sowie die thermische und mechanische<br />

Füge-/Verbindungstechnik in Halle 6.<br />

Im Vergleich zur Vorveranstaltung des Messe-Duos<br />

hat sich jedoch nicht nur bei den Ausstellern und der<br />

thematischen Aufteilung etwas getan. Auch baulich hat<br />

sich die Messe entwickelt. So ist der Eingangsbereich<br />

WEST der Landesmesse Stuttgart ausgebaut und mit<br />

mehr Parkplätzen versehen worden. Und wer sich vorab<br />

im Netz über die Messen informieren wollte, hatte auf<br />

der Website der Blechexpo und Schweisstec (www.blechexpo-messe.de),<br />

die der Veranstalter Schall neu entwickelt<br />

hat, dazu ein gutes und modernes Instrument<br />

zur Verfügung. In neuem Design klar strukturiert und<br />

benutzerfreundlich gestaltet, bietet die Seite umfassende<br />

Informationen über die Fachmessen und zur Unterstützung<br />

bei der Besuchsplanung. 2<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Hohe Schnittleistungen,<br />

einfache Handhabung<br />

und präzise<br />

Winkelschnitte:<br />

Behringer zeigte auf<br />

der Blechexpo im<br />

November die neue<br />

Gehrungsbandsäge<br />

HBE320-523G.<br />

Bild: Behringer<br />

HBE320-523G von Behringer<br />

Neue kompakte Gehrungsbandsäge<br />

Argumente, in eine leistungsfähigere Gehrungssägemaschine zu investieren, gibt es genug:<br />

Die Erschließung neuer Geschäftsfelder, ein umfangreicheres Lieferspektrum oder der Ersatz älterer<br />

Maschinen. Mit dem neuen Modell der HBE-Baureihe kombiniert Behringer die Vorzüge moderner<br />

Hochleistungsmaschinen mit den bewährten Merkmalen einer klassischen Gehrungssäge.<br />

„Wir haben bewusst diverse<br />

Features unserer Behringer-High-<br />

End-Modelle hier integriert. Das<br />

macht die HBE320-523G zu einer<br />

Klasse für sich – und das zu einem<br />

optimalen Preis-Leistungsverhältnis“,<br />

so Geschäftsführer Christian<br />

Behringer. Hohe Schnittleistungen,<br />

einfache Handhabung und präzise<br />

Winkelschnitte sind wesentliche<br />

Attribute der neuen BEHRINGER<br />

Gehrungsbandsäge HBE320-523G.<br />

Sägeanlage für den<br />

Profilstahlhandel<br />

Mit ihrem umfangreichen Anwendungsspektrum<br />

deckt die Anlage die<br />

Erfordernisse im Metallbau, in Schlossereien,<br />

im Profilstahlhandel sowie<br />

im Maschinenbau ab. „Auch kleine<br />

und mittlere Betriebe dieser Branchen<br />

sind darauf angewiesen, dass ihre<br />

Sägemaschine prozesssicher, zügig<br />

und sauber eine große Bandbreite verschiedener<br />

Materialien trennt“, erläutert<br />

Christian Behringer.<br />

Mit einem Schnittbereich im<br />

Flachmaterial von 520 x 320 mm<br />

sowie beidseitigen Gehrungen von<br />

45° und bis 30° links erweist sich<br />

die neue HBE als Generalistin für<br />

viele Sägeaufgaben. „Denn aus Kosten-<br />

und Flexibilitätsgründen werden<br />

die Profile meistens in Ausgangslängen<br />

bis 12 m eingekauft und auf<br />

Maß gesägt“, ergänzt Behringer. Baustähle<br />

ebenso wie Edelstahlprofile<br />

stellen für die neue Gehrungssägemaschine<br />

kein Problem dar.<br />

Konstruktiv decken sich viele<br />

Merkmale der neuen Gehrungssägemaschine<br />

mit denen der bereits<br />

vorhandenen der HBE-Dynamic-Baureihe.<br />

Das Führungssystem in verwindungssteifer<br />

Portalkonstruktion<br />

und die beidseitige Lagerung der<br />

Bandlaufräder sorgen für Laufruhe<br />

und präzise Schnitte. Die bandführenden<br />

Teile sind aus schwingungsdämpfendem<br />

Grauguss, was sich äußerst<br />

positiv auf die Qualität der<br />

Schnittoberfläche und auf die Standzeit<br />

der Sägebänder auswirke. Elektrisch<br />

angetriebene Spänebürsten<br />

reinigen das Band synchron zum Sägeantrieb<br />

von anhaftenden Spänen.<br />

Schneller und gratarmer Sägen<br />

Durch die Neigung der Bandlaufräder<br />

reduziert sich die Biege-Wech-<br />

sel-Belastung des Sägebandes, was<br />

eine hohe Bandstandzeit gewährleiste.<br />

Eine vollautomatische Höheneinstellung<br />

des Sägerahmens entsprechend<br />

der Materialhöhe und die<br />

Absenkung der Säge in Eilgeschwindigkeit<br />

reduzierten die Nebenzeiten<br />

enorm.<br />

Mit der Schrägstellung des Sägebandes<br />

seien beispielsweise Träger,<br />

Winkeleisen und U-Profile sowie<br />

Vierkant-Hohlprofile schneller und<br />

gratarmer zu sägen.<br />

Die Maschine kann zudem mit<br />

Zu- und Abfuhrrollenbahnen, Messeinrichtungen<br />

und Quertransportsystemen<br />

sowie mit einer NC-Winkelverstellung<br />

ergänzt werden. Diese<br />

kundenspezifischen Transportlösungen<br />

liefert die Behringer GmbH aus<br />

dem hauseigenen Stahlbau. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

Behringer GmbH<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

29


Messen<br />

und Märkte<br />

Blechexpo<br />

Remmert zeigte auf der Blechexpo<br />

unter anderem die Lagerlösung<br />

BASIC Tower 4.0, einen der Bausteine<br />

des Unternehmens für eine<br />

vollautomatisierte Produktion.<br />

Schröder Group<br />

Von der Abkantbank<br />

bis zur vollautomatisierten<br />

Biegemaschine<br />

Ein Highlight des Messeauftritts<br />

der Schröder Group auf der Blechexpo<br />

warbiegemaschine PowerBend Industrial,<br />

mit der bis zu 6 mm starke Stahlbleche<br />

auf einer Länge von 3.200 mm<br />

abgekantet werden können. Durch Upand-Down-Biegewange<br />

und Saugplattenanschlag<br />

erlaubt die Maschine<br />

einen teilautomatisierten Betrieb.<br />

Bei der Verwendung des Saugplattenanschlags<br />

wird ein Blech gegen die<br />

waagerecht gestellte Biegewange angeschlagen<br />

und dann pneumatisch fixiert.<br />

In Kombination mit der Up-and-<br />

Down-Biegewange führt das<br />

Biegeprogramm darauf hin alle Kantungen<br />

einer Seite ohne weiteren manuellen<br />

Eingriff durch.<br />

Diese Innovation des Herstellers kam<br />

auch in einer weiteren Ausstellungsmaschine<br />

auf der Blechexpo zum Einsatz,<br />

der PowerBend Professional, die auf<br />

der gleichen Länge wie die PowerBend<br />

Industrial 3 mm starke Bleche biegt.<br />

Als dritte motorische Schwenkbiegemaschine<br />

war eine Anlage der Evolution-Reihe<br />

zu sehen, eine Industriemaschine<br />

mit vollautomatischem<br />

Werkzeugwechsler.<br />

[ Info ]<br />

www.schroedergroup.eu/de<br />

Foto: Remmert<br />

Blechexpo 2017<br />

Mehr Effizienz rund<br />

um Lager und Laser<br />

In der Blechbearbeitung haben Automationslösungen Hochkonjunktur.<br />

Auf der Blechexpo (Halle 1, Stand 1612) stellte Remmert in<br />

diesem Jahr entsprechend seine erweiterungsfähigen Lösungen zur<br />

Versorgung und Materialentnahme von Laseranlagen in den Mittelpunkt.<br />

Die beiden Einheiten Laser FLEX und BASIC Tower können<br />

dabei sowohl als Stand-alone- als auch als komplexe Systemlösung<br />

zur Blechfertigung agieren.<br />

Mit dem Laser FLEX 4.0 im<br />

Zusammenspiel mit dem BASIC Tower<br />

4.0 hat Remmert eine vollautomatisierte<br />

Systemlösung für den Prozess<br />

von der Rohblecheinlagerung bis zur<br />

Entnahme des Fertigteils aus dem<br />

Laser geschaffen. Mit der Entkopplung<br />

von Beschickung und Materialentnahme<br />

aus der Laseranlage<br />

erreicht Remmert eine Blechwechselzeit<br />

von nur 60 s – dem Unternehmen<br />

zufolge die am Markt bisher<br />

schnellste Zeit.<br />

Die Kombination aus BASIC<br />

Tower 4.0 und Midi-Blechlager sorgt<br />

für eine vollautomatisierte Versorgung<br />

der Produktion. Soll ein Auftrag<br />

bearbeitet werden, kommunizieren<br />

die an die Systeme angeschlossenen<br />

Maschinen eigenständig mit dem<br />

Lager. Die Vakuumeinheit des Laser<br />

FLEX 4.0 transportiert das Rohmaterial<br />

im Anschluss vollautomatisiert<br />

vom Lager zum Fertigungsbereich.<br />

Das modulare Konzept von Remmert<br />

bietet Produktionsunternehmen wie<br />

Lohnfertigern dabei die Möglichkeit,<br />

bereits laufende Stand-alone-Lösungen<br />

in Zukunft auch zu komplexen<br />

Systemlösungen auszubauen, die mehrere<br />

Automationseinheiten und Laseranlagen<br />

umfassen. Automationslösungen<br />

von Remmert sind dem<br />

Unternehmen zufolge bereits mit Laseranlagen<br />

von Bystronic, Kimla, LVD,<br />

Mazak, Messer und Trumpf im Markt.<br />

Auf der Blechexpo 2017 hat Remmert<br />

erfolgreiche Projekte aus der<br />

Blechverarbeitung vorgestellt und die<br />

modularen Varianten des Laser FLEX<br />

4.0 gezeigt – von der Einzellösung<br />

über die kompakte Blechzelle bis zum<br />

vollautomatisierten System. 2<br />

[ Kontakt ]<br />

Remmert GmbH<br />

Brunnenstraße 113<br />

D-32584 Löhne<br />

Tel. +49 5732 896-0<br />

www.remmert.de<br />

30 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Neue Plattform<br />

Digitalisierte Produktionskette<br />

Blechbearbeitung<br />

Lantek, Experte für Softwarelösungen für die Blechbearbeitung,<br />

präsentierte auf der Blechexpo 2017 seine neue<br />

Plattform: Lantek Synergy. Die Plattform digitalisiert den gesamten<br />

Produktionsprozess. „Es geht nicht um das, was Sie<br />

wissen – es geht um das, was Sie mit dem tun, was Sie wissen“,<br />

sagt Christoph Lenhard, diplomierter Maschinenbauingenieur<br />

und Lantek-Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich<br />

und die Schweiz. Die neue Plattform zielt darauf ab, die in<br />

jedem Unternehmen vorhandenen Daten aus Ein- und Verkauf,<br />

Produktion und Lager zu analysieren und nutzbar zu machen.<br />

Mit Lantek Synergy wolle man den Kunden ein neues Instrument<br />

an die Hand geben, das abschnittsweise die gesamte<br />

Produktionskette betrachtet – vom Zulieferer bis zum Endkunden<br />

– und bei Bedarf auch mehrere Betriebe und Unternehmen<br />

miteinander verbinden kann.<br />

Um sich ein plastisches Bild der Plattfrom und ihren Fähigkeiten<br />

zu verschaffen, fanden Besucher der Blechexpo Lantek-<br />

Stand zwei Touch-Screens, an denen die neue digitale Plattform<br />

spielerisch erkundet werden konnte.<br />

ONLINE<br />

TOOL<br />

BOX<br />

einfach, online, schnell<br />

Lantek Synergy stelle den vorläufigen Höhepunkt der Möglichkeiten<br />

zur digitalen Transformation dar, so das Unternehmen.<br />

Das umfassende Software-Portfolio von Lantek sei aber auch<br />

für Blechbearbeiter interessant, die erst über Digitalisierung<br />

nachdenken oder bereits Teilbereiche ihrer Produktion oder<br />

Verwaltung digitalisiert haben.<br />

[ Info ]<br />

www.lantek.de<br />

24/7<br />

Sendungsverfolgung<br />

– dann wenn Sie sie brauchen<br />

Neue Teilerichtmaschine<br />

verarbeitet bis zu 50 % dickere Bleche<br />

Die Kohler Maschinenbau GmbH, Spezialistin für Richttechnik,<br />

hat ihre Teilerichtmaschine Peak Performer umfassend weiterentwickelt<br />

und erreicht eigenen Angaben zufolge eine signifikante<br />

Leistungserhöhung. Bei gleicher Streckgrenze des Materials<br />

richtet der Peak Performer jetzt bis zu 50 % dickere<br />

Bleche. Damit positioniere man sich „mit deutlichem Abstand“<br />

an der Spitze des Marktes, so das Unternehmen.<br />

Neben dem erweiterten Arbeitsbereich wartet die neue Maschinengeneration<br />

auch mit wendbaren Richtwalzen sowie mit<br />

einem überarbeiteten Antriebskonzept auf. Mit der bewährten<br />

und wirtschaftlichen elektromechanischen Richtspaltregelung<br />

GAP-Control und dem intelligenten 4-Punkt-Überlastschutz<br />

sorgt die Peak-Performer-Teilerichtmaschine darüber hinaus in<br />

der Blechverarbeitung für höchste Präzision und Effizienz.<br />

[ Info ]<br />

www.kohler-germany.com<br />

und die Tool Box bietet mehr:<br />

Infos über Verfügbarkeit,<br />

Anfragen und Bestellungen aufgeben,<br />

Integration in Ihre Warenwirtschaft u.v.m.!<br />

Voß 11<br />

Voß/Voss: 11 x vertreten in Europa und darüber<br />

hinaus, unterstützt durch 200 Mitarbeiter<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG<br />

Telefon: +49 0 40 700165-0<br />

www.voss-edelstahl.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

31<br />

NUR FÜR DEN FACHHANDEL


Messen<br />

und Märkte<br />

Berichte<br />

Messe A+A 2017 setzte neue Maßstäbe<br />

Arbeitsschutz boomt<br />

Käufer von persönlicher<br />

Schutzausrüstung<br />

schätzen eine<br />

wachsende Auswahl<br />

der verfügbaren Produktvarianten<br />

– etwa<br />

bei Sicherheitsschuhen.<br />

Mit Bestmarken ist im Oktober die Messe für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin A+A 2017 zu Ende<br />

gegangen. Insgesamt 1.930 Aussteller aus 63 Nationen und mehr als 67.000 Fachbesucher kamen zur<br />

nach Veranstalterangaben größten Branchenmesse der Welt nach Düsseldorf – eine neue Bestmarke.<br />

Die „globale Leitmesse“ für Persönlichen Schutz, Betriebliche Sicherheit und Gesundheit bei der<br />

Arbeit zeigte damit gemeinsam mit dem parallel durchgeführten Internationalen Kongress für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin die enorme Bedeutung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

Ein viel diskutiertes Thema<br />

war auf der A + A die Digitalisierung,<br />

die auch für die Gesundheitsbranche<br />

und Arbeitsschutzbranche längst<br />

keine Zukunftsmusik mehr ist. Von<br />

smarter Skinsensorik zur Messung<br />

von Vitalparametern über rückenschonende<br />

Exoskelette bis hin zu<br />

einem intelligenten Flottenmanage-<br />

ment, Datenbrillen und sensorgesteuerter<br />

Absturzsicherung: Die Zukunft<br />

der Arbeit ist jetzt. Das machte die<br />

Messe A+A im Oktober deutlich.<br />

Zukunft der Arbeit ist jetzt<br />

Quer durch die Hallen der Messe<br />

Düsseldorf zeigten namhafte Aussteller<br />

wie 3M, BORNACK, Honey-<br />

well, Uvex oder das Institut für<br />

Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung (IFA) Highlights<br />

zu „Smart PSA“, „Digitalisierung<br />

der Arbeit“ und „Digitale<br />

Anwendungen und Lösungen" – vom<br />

Prototyp zum Serienprodukt. Dabei<br />

thematisiert wurden auch Aspekte<br />

wie die Umgestaltung von Arbeits-<br />

Fotos: Messe Düsseldorf/Constanze Tillmann<br />

Sicher und ein bisschen elegant – die PSA-Hersteller kommen<br />

dem Wunsch der Kunden entgegen, auch in Sicherheitsausrüstung<br />

(und seien es nur Handschuhe) eine gute Figur zu machen.<br />

Eines der wichtigen Themen auf der A+A 2017:<br />

die Digitalisierung – hier in Form einer Datenbrille.<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


prozessen für die alternde Bevölkerung<br />

oder die Berücksichtigung der<br />

veränderten Ansprüche der jüngeren<br />

Generation an die Berufswelt.<br />

Das gute Investitionsklima sowie<br />

das Interesse der Fachbesucher an<br />

qualitativ hochwertigen Schutzausrüstungen<br />

und Schutzbekleidung<br />

wurde bestätigt durch eine aktuelle<br />

Studie zum deutschen Markt für Persönliche<br />

Schutzausrüstungen, die<br />

zur A+A 2017 vom Marktforschungsunternehmen<br />

macrom veröffentlicht<br />

wurde. Demnach wuchs das Volumen<br />

des deutschen PSA-Gesamtmarkts<br />

zwischen 2014 und 2016 um<br />

9,2 % auf insgesamt 1,97 Mrd. €. Mit<br />

größtem Marktanteil bedeutendstes<br />

Segment ist Schutzbekleidung, die<br />

vermehrt auch im Privaten getragen<br />

werde.<br />

„War Schutzbekleidung früher<br />

meist unbequem und nicht besonders<br />

modisch, so zeigen sich Mitarbeiter<br />

heute vergleichsweise gerne<br />

darin in der Öffentlichkeit. Durch<br />

die Entwicklung von Hightech-Bekleidung<br />

in der Sport- und Outdoorbranche<br />

muss der Mensch auch bei<br />

der Arbeit nicht mehr auf Top-Design<br />

bei optimaler Performance verzichten“,<br />

so Birgit Horn, Director der<br />

A+A 2017.<br />

Fachkongress auf hohem Niveau<br />

Parallel zur Messe fand auch der<br />

Internationale Kongress für Arbeitsschutz<br />

und Arbeitsmedizin statt, der<br />

traditionell von der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Sicherheit und<br />

Gesundheit bei der Arbeit e.V. (Basi)<br />

ausgerichtet wurde. Rund 5.000 Kongressbesucher<br />

strömten insgesamt<br />

während der vier Messetage in das<br />

CCD Congress Center Düsseldorf<br />

Süd, um sich über das vielfältige Themenspektrum<br />

zu informieren. In den<br />

60 Veranstaltungsreihen ging es<br />

unter anderem um Produktionsarbeit<br />

am Standort Deutschland mit<br />

älter werdenden Belegschaften, um<br />

positive Aspekte der Digitalisierung<br />

und um psychische Belastungen mit<br />

Fokus auf kleine Unternehmen und<br />

deren Arbeitsbedingungen. 2<br />

[ Info ]<br />

Die nächste A+A findet vom 5. bis<br />

8. November 2019 in Düsseldorf statt.<br />

Aktuelle Studie bestätigt Trend<br />

Deutscher Markt für persönliche<br />

Schutzausrüstung wächst<br />

Das Wachstum des deutschen PSA-Marktes liegt über der Zunahme<br />

des Bruttosozialproduktes. Das hat eine aktuelle Studie anlässlich der<br />

des Marktforschungsunternehmens macrom gezeigt. Die Anbieter<br />

von persönlicher Schutzausrüstung profitierten aktuell von einem<br />

Zusammenwirken zahlreicher günstiger Faktoren – allen voran die gute<br />

Konjunkturlage Deutschlands und die hohe Zahl der Erwerbstätigen.<br />

Wirkung zeigte auch die kontinuierliche<br />

Aufklärungsarbeit der<br />

Hersteller, des Handels und der Berufsgenossenschaften.<br />

Zusätzlich gelinge es den Herstellern,<br />

mit komfortablen und design -<br />

orientierten Produkten die Akzeptanz<br />

der Anwender von PSA zu steigern. Die<br />

Versorgung mit qualitativ hochwertigen<br />

Schutzprodukten nehme dabei auch<br />

zu, weil viele Einkäufer in den Unternehmen<br />

vor dem Hintergrund einer<br />

guten Geschäftslage und voller Auftragsbücher<br />

alles unternähmen, um die<br />

Motivation der Mitarbeiter zu steigern<br />

und jegliche Risiken, die sich auf die Produktivität<br />

auswirken können, zu vermeiden.<br />

Auch die kontinuierlich steigende<br />

Anzahl älterer Erwerbspersonen vermittle<br />

Impulse zu qualitativem Wachstum,<br />

da zunehmend Produkte nachgefragt<br />

werden, die gerade dieser<br />

Zielgruppe die Arbeit mit Schutzausrüstung<br />

erleichtern oder länger ermöglichen<br />

sollen. Die starke Baukonjunktur<br />

der letzten Jahre hat macrom zufolge<br />

auch in diesem Sektor dazu geführt,<br />

dass der Bedarf an Schutzprodukten<br />

deutlich über das Maß der reinen Zunahme<br />

der Beschäftigtenanzahl hinaus<br />

gestiegen ist.<br />

Der Markt erhalte auch dadurch<br />

einen Wachstumsschub, dass es den<br />

PSA-Anbietern gelungen sei, die sinkenden<br />

Potentiale, die durch Umstrukturierung<br />

oder Verlagerungen von Arbeitsprozessen<br />

verursacht werden, sogar<br />

mehr als lediglich zu kompensieren.<br />

Als ein weiteres Beispiel für die Schaffung<br />

neuer PSA-Vermarktungsmöglichkeiten<br />

durch Innovation nennt die Studie<br />

die seit Jahren dynamisch wachsende<br />

Produktgruppe der Anstoßkappen. Durch<br />

dieses Segment würden in immer größerem<br />

Umfang Zielgruppen erschlossen, in<br />

deren Arbeitsalltag zwar das Risiko von<br />

leichten Kopfverletzungen besteht, die<br />

jedoch nicht der Verpflichtung zum Tragen<br />

von Kopfschutz unterliegen. Solche<br />

Zielgruppen finden sich beispielsweise bei<br />

Tätigkeiten in der Logistikbranche oder<br />

bei Montage- und Reparaturarbeiten.<br />

Als letzten zentralen Faktor für das dynamische<br />

Wachstum des Marktes für persönliche<br />

Schutzausrüstung sieht die Studie<br />

die Entwicklungen auf der<br />

Handelsebene. In das boomende PSA-<br />

Segment seien zahlreiche Händler eingestiegen,<br />

die bereits in anderen B-to-B-<br />

Bereichen aktiv sind und ihre<br />

Umsatzpotentiale durch Cross-Selling<br />

ausweiten wollen. Dies steigere auch die<br />

Aufmerksamkeit für die Produkte und<br />

stimuliere auf diesem Weg den Absatz.<br />

Das Zusammenwirken all dieser<br />

Trends habe in Summe dazu geführt, dass<br />

die Attraktivität des mit Abstand wichtigsten<br />

Absatzmarktes für persönliche<br />

Schutzprodukte in Europa weiter zugenommen<br />

hat. Aktuell srpächen alle Anzeichen<br />

dafür, dass sich diese erfreuliche<br />

Entwicklungslinie weiter fortzeichnen<br />

wird. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

33


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt EMO<br />

Vernetzen und Vertrauen<br />

Welche Herausforderungen die EMO in Hannover offengelegt hat<br />

„Connecting systems for intelligent production“ lautete<br />

das Motto der diesjährigen EMO. Dabei zeigte die Branche der<br />

Metallbearbeitung Mitte September wirtschaftliche und technische<br />

Zukunftsfähigkeit.<br />

Dies gilt insbesondere, weil die Digitalisierung klassische Herausforderungen<br />

der Produktion besser zu bewältigen hilft, wie es bereits<br />

die Vorberichterstattung und die Hauptdokumentation in<br />

dieser Fachzeitschrift deutlich gemacht haben (7/8 2017, S. 22ff<br />

und 9/2017, S. 28f sowie 10/2017, S. 22ff).<br />

Die großen Felder des Fortschritts waren dabei die Werkstoffwissenschaften,<br />

das Wissensmanagement und die Wirtschaftswissenschaften<br />

(vgl. die nachfolgende und abschließende Fortsetzung<br />

der Messeberichterstattung zur EMO.<br />

Hannover bereitete der „Welt der Metallbearbeitung“, wie es im<br />

Untertitel zur EMO heißt, nach vierjähriger Pause einen ganz großen<br />

Bahnhof: Zur Eröffnung kamen Bundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier sowie u.a. der niedersächsische Ministerpräsident<br />

Stephan Weil.<br />

Datenmengen ebnen den Weg für maschinelles Lernen<br />

Der Appetit kommt beim Messen<br />

Zwischen Faszination und leichtem Unbehagen – so etwa ließ sich auch auf der EMO das Gefühl<br />

beschreiben, das selbst Experten beim Thema der künstlichen Intelligenz bisweilen beschleicht.<br />

Kognitive Systeme beispielsweise können Sorgen vor menschlichem Kontrollverlust auslösen.<br />

Als Kerntechnologie der Industrie 4.0 dürften selbstlernende Systeme aber trotzdem den Weg in<br />

die Fabriken finden, wenn sie schrittweise eingeführt werden und beweisen, dass mit dieser Art<br />

von Wissensmanagement Geld verdient werden kann.<br />

„Der Appetit kommt<br />

beim Messen.“<br />

Dr. Cord Winkelmann,<br />

Geschäfts -<br />

führer der Bremer<br />

Sensosurf GmbH<br />

Foto: Sensosurf<br />

Als Teilgebiet der künstlichen<br />

Intelligenz (KI) ist vor allem machine<br />

learning (maschinelles Lernen, ML)<br />

für die industrielle Fertigung relevant.<br />

ML versetzt Systeme in die<br />

Lage, ihre Umgebung zu verstehen,<br />

Handlungen zu planen, auf Hindernisse<br />

zu reagieren und mit Menschen<br />

zu kommunizieren.<br />

Dabei lernen Maschinen, anhand<br />

von Betriebsdaten und intelligenten<br />

Algorithmen eigenständig<br />

wiederkehrende Muster und Objekte<br />

zu erkennen. Das erlernte Wissen<br />

kann dann auf unbekannte und<br />

unsortierte Daten angewendet werden.<br />

So lassen sich Fehlerquellen<br />

identifizieren, Prozesse planen und<br />

optimieren, Prognosen erstellen.<br />

Dass Maschinelles Lernen derzeit<br />

einen Hype erlebt, obwohl das Konzept<br />

eigentlich aus den 80er-Jahren<br />

stammt, ist den modernen Möglichkeiten<br />

der Datenverarbeitung zu<br />

verdanken. Erst mit Big-Data-Anwendungen,<br />

hohen Rechnerleistungen<br />

und riesigen Cloud-Speichern<br />

entstand die passende Infrastruktur,<br />

die zunächst vor allem Internet-Giganten<br />

für sich zu nutzen<br />

wussten. Doch die Industrie zieht<br />

nach.<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


„Aus der Perspektive der Robotik<br />

verfolgen wir sehr aufmerksam, was<br />

Akteure im Weltmarkt wie Google<br />

und Amazon mit ihren IT-Kompetenzen<br />

und Infrastrukturen entwickeln<br />

und mit Bezug zur Produktionstechnik<br />

erforschen“, bestätigt<br />

Prof. Jörg Krüger, Leiter des<br />

Geschäftsfelds Automatisierungstechnik<br />

des Fraunhofer Instituts für<br />

Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik<br />

(IPK), Berlin. Doch eins<br />

zu eins umsetzen lassen sich die Beispiele<br />

aus den IT-Konzernen eben<br />

nicht ohne weiteres auf industrielle<br />

Anwendungen.<br />

„Künstliche Intelligenz ist ein wichtiges<br />

Zukunftsthema“, sagt Dr. Wilfried<br />

Schäfer, Geschäftsführer des<br />

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken)<br />

und Veranstalter<br />

der EMO Hannover 2017, Weltleitmesse<br />

der Metallbearbeitung.<br />

„Daher sollten sich auch kleine und<br />

mittelständische Unternehmen in<br />

der Produktion mit machine learning<br />

befassen, um rechtzeitig Möglichkeiten<br />

für die eigene Entwicklung<br />

ableiten zu können.“<br />

Große Datenmengen sind eine<br />

Voraussetzung für Maschinelles Lernen.<br />

Für eine zügige Marktdurchdringung<br />

gilt als entscheidend, dass<br />

Informationen generiert werden, die<br />

sich vom ersten Moment an rechnen.<br />

Dazu gehört die Datenauswertung<br />

an der Maschine, die Vernetzung<br />

der Maschinen untereinander,<br />

das Erkennen des Charakteristischen<br />

an dem, was passiert. „Der<br />

Appetit kommt beim Messen.“ Das<br />

meint Dr. Cord Winkelmann, Geschäftsführer<br />

der Bremer Sensosurf<br />

GmbH. Ziel des Unternehmens ist es,<br />

Technologien der Mikrosystemtechnik<br />

in die rauen Umgebungsbedingungen<br />

des Maschinenbaus zu transferieren.<br />

2<br />

Warum und wie Erdwich mit Materialien sorgsam umgeht<br />

Werkstoffe sind Wertstoffe<br />

In den Werkstoffwissenschaften hat sich in den vergangenen Jahren ein sorgfältiger Umgang mit<br />

diesen Wertstoffen etabliert. In diesen Trend passten auf der diesjährigen EMO Maschinenangebote<br />

von Erdwich, denn: Viele Materialien müssen vor dem weiteren Verarbeitungsprozess zerkleinert<br />

werden – dazu zählen unterschiedliche Späne und Stanzteile aus Kunststoff und Metall, aber auch<br />

wertvolle Edelmetalle wie Gold und Silber sowie Laborproben.<br />

Bei diesen Vorgängen bleibt<br />

häufig ein Teil des Rohstoffes in der<br />

Zerkleinerungsmaschine zurück.<br />

Um das kostbare Material zurückzugewinnen,<br />

musste die Anlage bisher<br />

mit hohem Zeit- und Arbeitsaufwand<br />

geöffnet und gesäubert werden.<br />

Die Erdwich Zerkleinerungssysteme<br />

GmbH hat deshalb ihre Einwellenzerkleinerer<br />

M400 und M600 mit<br />

einer hydraulischen Easy-Cleaning-<br />

Konstruktion ausgestattet, die es<br />

erlaubt, die Maschine mit geringem<br />

Aufwand zu öffnen und eine Reinigung<br />

durchzuführen. Die optimierten<br />

Modelle wurden in diesem Jahr<br />

erstmals ausgestellt.<br />

Die Einwellenzerkleinerer M400<br />

beziehungsweise M600 werden in<br />

vielen Branchen eingesetzt. Unter<br />

anderem zerkleinern sie Plastik- und<br />

Metallspäne, Guss- und Stanzteile,<br />

Krankenhausmüll und Elektroschrott,<br />

aber auch Zinkschlacke, Aluminium,<br />

Stahl sowie Kunststoff und<br />

bereiten in Zementwerken Ersatzbrennstoffe<br />

zur Analyse im Labor<br />

vor. Für besonders sensible Bereiche<br />

Foto: Erdwich<br />

wurden die Anlagen nun noch einmal<br />

überarbeitet und optimiert:<br />

„Beide Modelle sind nun auf<br />

Wunsch mit einer Easy-Cleaning-<br />

Hydraulikeinrichtung ausgestattet.<br />

Dadurch kann die Anlage auf Knopfdruck<br />

aufgeklappt werden, um den<br />

Sammelbehälter und das Schneidwerk<br />

der Maschine zu reinigen.“ Das<br />

sagte Jürgen Graf, Vertriebsleiter<br />

der Erdwich Zerkleinerungssysteme<br />

GmbH. Vorteile bringe das vor allem<br />

in Branchen, wo mit empfindlichen<br />

Bei Zerkleinerungsprozessen<br />

können<br />

in der Maschine<br />

Materialreste<br />

zurückbleiben. Um<br />

solchen Materialverlust<br />

zu vermeiden,<br />

verfügen die<br />

Einwellenzerkleinerer<br />

von Erdwich<br />

deshalb nun über<br />

eine Easy-Cleaning-<br />

Funktion mit spezieller<br />

Hydraulik.<br />

oder sehr wertvollen Materialien gearbeitet<br />

wird. Dort müssten die Proben<br />

häufig aufbereitet und zerkleinert<br />

werden, bevor sie auf ihre<br />

chemische Zusammensetzung hin<br />

analysiert werden könnten. Dabei<br />

dürften die untersuchten Materialien<br />

jedoch auf keinen Fall durch<br />

Rückstände von vorher zerkleinerten<br />

Proben verunreinigt werden –<br />

eine regelmäßige Reinigung der<br />

Shredderanlage sei somit unabdingbar.<br />

2<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

35


Messen<br />

und Märkte<br />

Schwerpunkt EMO<br />

Mehrwert mit Maschinen<br />

Digitalisierung im Detail<br />

Wer steigende Variantenvielfalt und Produktindividualisierung wirtschaftlich managen will, muss<br />

IT-gestützt komplexe Produktionssysteme beherrschen. Wie diese Art von Wirtschaftswissenschaften<br />

bis ins Detail hinein funktioniert, zeigten bei der EMO in Hannover zahlreiche Unternehmen, z.B.<br />

Thiermann sowie Bomar – und die Wissenschaftler des Fraunhofer IWU:<br />

Mit der »Maschine 4.0« präsentieren<br />

die Chemnitzer einen ganzheitlichen<br />

Ansatz zur konsequenten Digitalisierung<br />

in der Produktion. Das Ziel:<br />

Konkreter Mehrwert mit bis zur 100-<br />

Prozent-Produktion.<br />

„Industrie 4.0 bedeutet nicht, digitale<br />

Insellösungen zu schaffen“, sagte<br />

dort Prof. Matthias Putz, Institutsleiter<br />

am Fraunhofer IWU. Industrie 4.0 bedeute,<br />

ganzheitlich zu denken und die<br />

Digitalisierung im Sinne konkreter<br />

Mehrwerte systematisch umzusetzen.<br />

Mit der sogenannten Maschine 4.0<br />

verfolgen die Chemnitzer das Ziel einer<br />

100-Prozent-Produktion. Möglich wird<br />

dies durch vollvernetzte Maschinen,<br />

die ihren Zustand selbstständig überwachen,<br />

mit ihrer Umwelt kommunizieren<br />

und vorausschauend arbeiten.<br />

Exemplarisch konnte man dies zur<br />

EMO in Hannover anhand einer zunächst<br />

virtuellen Umformpresse erleben.<br />

Das Konzept der Maschine 4.0 geht<br />

dabei konsequent von einer Trias aus<br />

Technologie, System und Digitalisierung<br />

aus. Die integrative Betrachtung<br />

der technologischen Prozesse innerhalb<br />

eines darauf abgestimmten maschinellen<br />

Systems und einer zielgerichteten<br />

Digitalisierung sind die<br />

Voraussetzung, um die angestrebten<br />

Mehrwerte zu erreichen.<br />

Thiermann<br />

Vor solchen Hintergründen und mit<br />

einem repräsentativen Querschnitt<br />

ihres umfangreichen Produktangebots<br />

war die Ingenieurbüro Thiermann<br />

GmbH (IBT) in Hannover vertreten. Der<br />

Spezialist für Werkzeugmaschinen-<br />

Zubehör zeigte Lösungen für eine wirtschaftliche<br />

Zerspanung:<br />

z Zu sehen war u.a. das Spannsystem<br />

Mitee-Bite, das die Rüstzeiten beim<br />

Anwender deutlich reduzieren soll.<br />

IBT hat für Mitee-Bite ein umfangreiches<br />

Lieferprogramm geschaffen. So<br />

Foto: ITB<br />

Das modulare Schlauchsystem Loc-Line-Flexi soll Kühlmittel effizient zu- und abführen.<br />

Auch zum Ausblasen von Werkstücken sei es geeignet, informierte die ITB Ingenieurbüro<br />

Thiermann GmbH auf der EMO.<br />

seien Formschluss-Spannexzenter<br />

besonders gut für leicht verformbare<br />

Werkstücke und solche mit ungewöhnlicher<br />

Kontur geeignet. Beim<br />

Spannen von Gussteilen würden<br />

Sechskant-Klemmen punkten.<br />

z Die aus leichtem, eloxiertem Aluminiumguss<br />

gefertigte Piranha Cooling-<br />

Line ist ein robustes und vielseitiges<br />

System mit der Aufgabe, Kühlmittel<br />

präzise zuzuführen. Es arbeitet bei<br />

Drücken bis 80 bar. Die Linie ist mit<br />

½ und ¼ Zoll verfügbar und lasse<br />

sich mit verschiedenen Gewinde -<br />

anschlüssen auf alle gängigen Werkzeugträger<br />

montieren. Neben der<br />

Kühlung eigne sich das System auch<br />

für Pneumatik-Anwendungen.<br />

z IBT zeigte auch das modulare<br />

Schlauchsystem Loc-Line Flexi. Es<br />

eigne sich für die Zu- und Abfuhr von<br />

Kühlmitteln und das Ausblasen oder<br />

Auswaschen von Werkstücken –<br />

ebenso wie zum Absaugen von Spänen,<br />

Grob- und Feinstaub sowie von<br />

Dämpfen. Loc-Line Flexi sei positions-<br />

und vibrationsstabil und lasse<br />

sich einfach an die jeweilige Bearbeitungsaufgabe<br />

anpassen.<br />

Bomar<br />

Einen „Schlüssel zur wirtschaftlichen<br />

Sägeplanung“ präsentierte auf der EMO<br />

erstmals der tschechische Sägenhersteller<br />

BOMAR spol s.r.o.: sawmana-<br />

ger. Diese Softwarelösung soll durch<br />

eine effiziente Schnittlängenoptimierung<br />

sowie die Berücksichtigung von<br />

Kapazitäten eine wirtschaftliche Sägeplanung<br />

ermöglichen. Eine solche<br />

Optimierung ziele auf eine effektive<br />

Aufteilung des zu trennenden Stangenmaterials<br />

ab, so dass möglichst nur ein<br />

sehr geringer Entfall bzw. Verschnitt<br />

zustande kommt. Auf diese Weise lasse<br />

sich eine hohe Rendite aus den Stangen,<br />

eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

sowie ein Beitrag zur Schonung<br />

der Umwelt erreichen. Darüber<br />

hinaus ermittele die Software den zeitlichen<br />

Aufwand für den Einzelzuschnitt<br />

und somit für den gesamten Auftrag<br />

an einer Säge.<br />

Hierzu verfügt der sawmanager<br />

über eine Datenbank mit Technologiedaten<br />

in Bezug auf Werkstoff, Sägebänder<br />

sowie -blätter und -maschine.<br />

Die mit der Implementierung der Software<br />

bereitgestellten 27.000 Werkstoffdaten<br />

ließen sich noch um kundenspezifisch<br />

relevante Werkstoffe<br />

ergänzen. Sollte sich während der Eingabe<br />

eines Auftrags herausstellen, dass<br />

bereits ein Vorgang mit gleichen<br />

Schnittdaten im System existiert, liefere<br />

das System einen entsprechenden<br />

Hinweis. So könnten die schon vorhandenen<br />

Daten und gegebenenfalls zugehörige<br />

Optimierungsberechnungen<br />

übernommen werden. 2<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Bilanz zur Welt der Metallbearbeitung<br />

Schaufenster für den Markt<br />

Als Garant für gute Geschäfte, Schaufenster für den internationalen<br />

Markt, Taktgeber für die Zukunft der Produktion – so haben<br />

Aussteller die EMO Hannover 2017 beschrieben. Nach sechs turbulenten<br />

Messetagen hatten sich die mehr als 2.200 internationalen<br />

Hersteller von Produktionstechnik mit vollen Auftragsbüchern und<br />

bester Stimmung aus Hannover verabschiedet – bis 2019.<br />

„Mehr Geschäft, mehr Internationalität<br />

und mehr Innovationen: Die<br />

Messe hat einmal mehr ihre Position<br />

als Weltleitmesse für die Metallbearbeitung<br />

bewiesen“, resümierte Carl<br />

Martin Welcker, Generalkommissar<br />

der EMO Hannover 2017. Sie sei die<br />

wichtigste Herstellermesse weltweit<br />

und gebe den Takt für die globalen<br />

Trends in der Produktionstechnik an.<br />

Und sie treibe das Geschäft spürbar<br />

voran: Laut Umfrage wollen die EMO-<br />

Besucher in den kommenden 24 Monaten<br />

mehr als 20 Mrd. € in Produktionstechnik<br />

investieren. Allein in der<br />

EMO-Woche wurden Verträge mit<br />

einem Volumen von 8 Mrd. € unterzeichnet,<br />

so die Veranstalter.<br />

Mit ihrem Motto „Connecting systems<br />

for intelligent production“ habe<br />

die EMO Hannover den Nerv der Zeit<br />

getroffen und vor allem Besucher aus<br />

dem Ausland angezogen. Mit unterschiedlichem<br />

Fokus spiegelten sich<br />

im Angebot der meisten Aussteller<br />

erstmals in großem Stil vielfältige Lösungen<br />

zur Vernetzung, Applikationen<br />

zur Datenanalyse und neue Services<br />

wider. Da ging es um vernetzte<br />

Systeme, auch zwischen verschiede-<br />

nen Partnern, cloudbasierte Maschinenüberwachungssysteme,<br />

Simulationssoftware,<br />

Augmented Reality für<br />

die Maschineninstandhaltung, Blockchain-Technologie<br />

für sichere Datenübertragung,<br />

neue Geschäftsmodelle<br />

u.v.m.<br />

Davon wollten sich vor allem die<br />

ausländischen Besucher ein Bild machen.<br />

Von den gut 130.000 Fachbesuchern<br />

reiste mehr als die Hälfte aus<br />

dem Ausland auf die EMO Hannover<br />

und informierte sich über die Zukunft<br />

der Produktion. 70 % der ausländischen<br />

Gäste kamen aus Europa. Besonders<br />

deutlich stieg die Zahl der<br />

Fachbesucher aus Asien.<br />

Schon jetzt blickt die Branche erwartungsvoll<br />

auf 2019. „Die Themen<br />

Digitalisierung und Vernetzung werden<br />

uns auch in zwei Jahren noch intensiv<br />

beschäftigen“, ist sich Generalkommissar<br />

Welcker sicher. „Dann<br />

werden wir sicher noch genauer wissen,<br />

wo die Reise hingeht.“ Die EMO<br />

Hannover 2019 findet vom 16. bis 21.<br />

September 2019 statt. 2<br />

Übersicht zum Messejahr 2018<br />

Produkt- und prozessbezogen<br />

Unabhängig von der nächsten EMO in Hannover – im Jahr 2019 (vgl. vorstehende Berichterstattung): Produkt- und/<br />

oder prozessbezogen gibt sich auch das Messejahr 2018, wenn es um für die Stahldistribution wichtige Veranstaltungen<br />

geht. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sind die entsprechenden Präsentationen nachfolgend chronologisch<br />

aufgeführt. Über einige von ihnen wird die Redaktion des <strong>Stahlreport</strong> im Laufe des Jahres berichten:<br />

z Baufachtage West (INDUSTRIAL BUIL-<br />

DING; CONSTRUCT IT; aqua alta, Infra-<br />

Tech), 10.-12.1.18, Essen<br />

z SWISSBAU, 16.-20.1.18, CH-Basel<br />

z NORTEC, Fachmesse für Produktion, 23.-<br />

26.1.18, Hamburg<br />

z LEARNTEC – Leitmesse für digitale Bildung,<br />

30.1.-1.2.18, Karlsruhe<br />

z METAV, Messe für Technologien der Metallbearbeitung,<br />

20.-24.2.18, Düsseldorf<br />

z INTERNATIONALE EISENWARENMESSE,<br />

4.-7.3.18, Köln<br />

z LogiMAT, Internationale Fachmesse für<br />

Distribution/Intralogistik, 13.-15.3.18,<br />

Stuttgart<br />

z TUBE, Internationale Rohr-Fachmesse,<br />

16.-20.4.18, Düsseldorf<br />

z WIRE, Internationale Fachmesse für Draht<br />

und Kabel, 16.-20.4.18, Düsseldorf<br />

z PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle<br />

Lackiertechnik, 17.-20.4.18, Karlsruhe<br />

z HANNOVER MESSE, u.a. mit der CeMAT<br />

(Weltleitmesse der Intralogistik), Industrial<br />

Supply (Leitmesse für innovative Zulieferlösungen<br />

und Leichtbau), 23.-27.4.18,<br />

Hannover<br />

z Control, Internationale Fachmesse für<br />

Qualitätssicherung, 24.-27.4.18, Stuttgart<br />

z SurfaceTechnology (Fachmesse für Oberflächentechnik)/LASYS<br />

(Fachmesse für<br />

Laser-Materialbearbeitung)/CastForge<br />

(Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile<br />

mit Bearbeitung), 5.-7.6.18, Stuttgart<br />

z CeBIT, Eventplattform und Festival für<br />

digitale Technologie, 11.-15.6.18, Hannover<br />

z ACHEMA, Weltleitmesse der Prozessindustrie,<br />

11.-15.6.18, Frankfurt/Main<br />

z INTERGALVA, Fachausstellung zum<br />

Stückverzinken, 17.-22.6.18, Berlin<br />

z Saw expo, Messeplattform für das Sägen,<br />

19,-22.6.18, Augsburg<br />

z Eurobike, Internationale Fahrradmesse,<br />

30.8.-2.9.18, Friedrichshafen<br />

z AMB, Messe für spanende und abtragende<br />

Bearbeitung, 18.-22.9.18, Stuttgart<br />

z Parts2clean, internationale Leitmesse für<br />

industrielle Teile- und Oberflächenreinigung,<br />

23.-25.10.18, Stuttgart<br />

z Arbeitsschutz Aktuell, 23.-25.10.18, Stuttgart<br />

z EuroBLECH, internationale Technologiemesse<br />

für Blechbearbeitung, 23.-26.10.18,<br />

Hannover<br />

z Valve World Expo, internationale Fachmesse<br />

für Armaturen, 27.-29.11.18, Düsseldorf<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

37


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Es geht voran<br />

Das Jahr 2017 verläuft für die deutsche Stahldistribution zu größten Teilen erfreulich. Nach einem<br />

mengenmäßig eher durchschnittlichen Start ins Jahr konnte im März erstmals ein ungewöhnlich<br />

hoher Lagerabsatz erzielt werden. Auch der Mai war außerordentlich gut. Die Sommermonate Juni,<br />

Juli und August verliefen ebenfalls sehr passabel. Über ein Sommerloch konnte im Gegensatz zu<br />

anderen Jahren nicht geklagt werden. Der Ende 2016 gestartete Preisaufbau hat sich in den ersten<br />

Monaten des Jahres 2017 fortgesetzt und dann eine Pause eingelegt. Im Sommer zogen die Preise<br />

dann bei allen Produkten wieder an, besonders kräftig bei Langmaterial.<br />

Foto: privat<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis August 2017<br />

vorliegenden Zahlen.<br />

Lagerabsatz<br />

Im Januar und Februar wurden jeweils<br />

etwas mehr als 900.000 t. Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Das<br />

Geschäft im März profitierte nicht<br />

nur von einer guten Beschäftigungslage<br />

der Kunden, sondern auch von<br />

satten 23 Arbeitstagen. Es wurden<br />

1,06 Mio. t. abgesetzt. Dies ist ein<br />

Volumen, das letztmals im Mai 2011<br />

erreicht wurde. Die Ausgleichsbewegung<br />

folgte dann im April mit Ostern,<br />

lediglich 18 Arbeitstagen und einem<br />

Absatz von knapp 860.000 t. Trotz<br />

der Feiertage konnten im Mai knapp<br />

über 1 Mio.t. abgesetzt werden. Auch<br />

der Juni und der Juli verliefen sehr<br />

ordentlich. Dies lässt sich auch über<br />

den August berichten. Es wurden<br />

etwas über 974.000 t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Dies sind<br />

knapp 9 % mehr als im Vorjahresmonat.<br />

Besonders dynamisch verliefen<br />

in den ersten acht Monaten die Lagerabsätze<br />

bei Betonstahl sowie Bandblech<br />

und oberflächenveredeltem<br />

Blech.<br />

Das Geschäft bei Trägern und<br />

Quartoblech gestaltete sich hingegen<br />

schwächer als in der Vorjahresperiode.<br />

Der Absatz von Stabstahl<br />

zeigte sich stabil. Insgesamt wurde<br />

bei Walzstahlfertigerzeugnissen in<br />

den ersten acht Monaten des Jahres<br />

2017 4,5 % mehr Menge als im Vorjahreszeitraum<br />

abgesetzt. Sollte sich<br />

dieser Trend in den kommenden Monaten<br />

fortsetzen, könnte bis zum<br />

Jahresende die beste Tonnage der<br />

letzten fünf Jahre erzielt werden.<br />

Lagerbestand<br />

Nach dem üblichen Lagerabbau zum<br />

Jahresende 2016 legten die Lagerbestände<br />

im Januar und bei den meisten<br />

Produkten auch im Februar 2017<br />

spürbar zu. Schon im März kam es<br />

zu einem Lagerabbau, der sich in<br />

den Juni hinein fortsetzte. Im Juli<br />

wurde ein leichter Lageraufbau beobachtet.<br />

Im August wurden die Läger<br />

dann kräftig zurückgefahren. Zum<br />

Monatsletzten wurden von der deutschen<br />

Stahldistribution 2,24 Mio. t<br />

Walzstahlfertigerzeugnisse bevorratet.<br />

Dies ist für Ende August ein<br />

sehr niedriger Bestand. Er liegt knapp<br />

5 % unter dem Wert, der vor zwölf<br />

Monaten gemeldet wurde.<br />

Lagerreichweite<br />

Gute Lagerabsätze und sehr niedrige<br />

Bestände führen zwangsläufig<br />

zu einer niedrigen Lagerreichweite.<br />

Sie lag im August bei 2,3 Monaten<br />

bzw. 69 Tagen und damit gut 12 %<br />

unter dem Vorjahreswert (vgl. Abbildung<br />

1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge setzte sich der<br />

starke Preisanstieg, der am Ende des<br />

Jahres 2016 angefangen hatte, im<br />

ersten Quartal 2017 fort. Dieser fiel<br />

bei Flachprodukten sowie Quadratund<br />

Rechteckrohren noch deutlich<br />

ausgeprägter aus als bei Langprodukten.<br />

Im Laufe des Frühjahrs ebbte<br />

dieser Preisauftrieb von Produkt zu<br />

Produkt unterschiedlich ab und es<br />

wurden auch wieder fallende Preise<br />

im Markt festgestellt. Im Sommer<br />

zogen die Werkspreise, teilweise<br />

sehr spürbar, wieder an. Diese Entwicklung<br />

hat sich im September fortgesetzt.<br />

Besonders stark war der<br />

Preisaufbau diesmal bei Langprodukten<br />

und nahtlosen Rohren. Auch<br />

im Handel konnten Preissteigerungen<br />

verzeichnet werden (vgl. Abbildung<br />

2 und 3).<br />

[ Info ]<br />

Fragen zu den genannten statistischen<br />

Größen beantwortet im Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS) Jörg Feger,<br />

Bereichsleiter Research:<br />

Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

38<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17


Quelle Bild 2 u. 3: BDS Quelle: Statistisches Bundesamt/BDS<br />

lagerAbsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution Abb. 1<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100)<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

n Absatzindex (2007 = 100)<br />

n Lagerreichweite in Tagen<br />

200<br />

180<br />

106<br />

160<br />

91 96<br />

99 101 96<br />

92 140<br />

89 90<br />

90 93 90<br />

92 92<br />

94 98<br />

86<br />

120<br />

68<br />

100<br />

81 84 78 78 75 84 78 72 78 69 99 78 81 69 84 72 72 75<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Ø<br />

2013<br />

Ø<br />

2014<br />

Ø<br />

2015<br />

Ø<br />

2016<br />

Ø<br />

2017<br />

Aug.<br />

2016<br />

Sep.<br />

2016<br />

Okt.<br />

2016<br />

Nov.<br />

2016<br />

Dez.<br />

2016<br />

Jan.<br />

2017<br />

Feb.<br />

2017<br />

Mär.<br />

2017<br />

Apr.<br />

2017<br />

Mai<br />

2017<br />

Juni<br />

2017<br />

Juli.<br />

2017<br />

Aug.<br />

2017<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

1. Q. 2010<br />

2. Q. 2010<br />

3. Q. 2010<br />

4. Q. 2010<br />

1. Q. 2011<br />

2. Q. 2011<br />

3. Q. 2011<br />

4. Q. 2011<br />

1. Q. 2012<br />

2. Q. 2012<br />

3. Q. 2012<br />

4. Q. 2012<br />

1. Q. 2013<br />

2. Q. 2013<br />

3. Q. 2013<br />

4. Q. 2013<br />

1. Q. 2014<br />

2. Q. 2014<br />

3. Q. 2014<br />

4. Q. 2014<br />

1. Q. 2015<br />

2. Q. 2015<br />

3. Q. 2015<br />

4. Q. 2015<br />

1. Q. 2016<br />

2. Q. 2016<br />

3. Q. 2016<br />

4. Q. 2016<br />

1. Q. 2017<br />

2. Q. 2017<br />

3. Q. 2017<br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

Absatz und Lagerreichweite<br />

der<br />

Stahldistribution<br />

Preisentwicklung<br />

bei Langprodukten<br />

Preisentwicklung bei<br />

Flachprodukten und<br />

Rohren<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

39


BDS<br />

Recht<br />

BDS-Rechtsausschuss tagte bei den Deutschen Edelstahlwerken<br />

Recht trifft Edelstahl<br />

Nicht nur das Recht, sondern auch die Technik wurde vom BDS-Rechtsausschuss im<br />

September unter die Lupe genommen, als die Schmolz + Bickenbach Edelstahl GmbH<br />

zur Ausschusssitzung und anschließenden Werksbesichtigung bei der Deutschen<br />

Edelstahlwerke Services GmbH nach Witten eingeladen hatte.<br />

Bevor es mit der Werksbesichtigung<br />

losging, befasste sich der Rechtsausschuss<br />

des Bundesverbandes Deutscher<br />

Stahlhandel (BDS) mit aktuellen<br />

Rechtsfragen und neuesten Gesetzesentwicklungen.<br />

Abmessungstoleranzen<br />

Anlässlich einer aktuellen Anfrage widmete<br />

sich der Rechtsausschuss der<br />

Frage, ob bei Transporten mit Überbreite<br />

die genehmigten Maximalbreiten,<br />

zum Beispiel aufgrund zulässiger<br />

Abmessungstoleranzen, geringfügig<br />

überschritten werden dürfen.<br />

Zu dieser Frage lag ein Gutachten<br />

eines auf Fragen des Verkehrs- und Logistikrechts<br />

spezialisierten Rechtsanwalts<br />

vor, der darauf hingewiesen hatte,<br />

dass die in § 22 Abs. 2 der Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO) vorgegebenen<br />

Höchstbreiten keine Toleranzen zulassen.<br />

Daher seien auch geringfügige<br />

Überschreitungen der genehmigten<br />

Überbreite unzulässig und bestünde<br />

die Gefahr, dass Verstöße mit Bußgeldern<br />

und Fahrverboten geahndet würden.<br />

Andererseits wurde im Ausschuss<br />

darauf hingewiesen, dass Normadressat<br />

des betreffenden Absatzes des Paragrafen<br />

in der Straßenverkehrsordnung<br />

nur der Fahrer und der Halter des<br />

jeweiligen Fahrzeuges seien, jedoch<br />

nicht der Absender und der Verlader der<br />

überbreiten Ladung. Verstöße gegen §<br />

22 Abs. 2 StVO könnten deshalb nur als<br />

Ordnungswidrigkeit nach § 23 Abs. 1<br />

S. 2 StVO gegen den Fahrzeugführer<br />

und § 31 Abs. 2 StVZO gegen den Halter<br />

geahndet werden.<br />

Insgesamt wird im Ausschuss die<br />

Auffassung vertreten, dass bei überbreiten<br />

Transporten auch der Absender<br />

und Verlader größtmögliche Sorgfalt<br />

lassen sollten, da zumindest für den<br />

Bereich Ladungssicherung eine Tendenz<br />

der Rechtsprechung zur Ausweitung<br />

der Haftung zu beobachten sei.<br />

Foto: BDS<br />

Der BDS-Rechtsausschuss tagte im September bei den Deutschen Edelstahlwerken und<br />

überzeugte sich im Anschluss über die Hightech-Produktion vor Ort.<br />

US-Sanktionen gegen Russland<br />

Weiterhin wurde im Ausschuss die<br />

Frage angesprochen, welche Auswirkungen<br />

die jüngsten US-Sanktionen<br />

gegen Russland für den Stahlhandel<br />

haben könnten.<br />

Während zum Teil die Auffassung<br />

vertreten wurde, dass die Auswirkungen<br />

sehr begrenzt sein würden, wurden<br />

sie von anderen Ausschussmitgliedern<br />

als „kritisch“ angesehen, u.a. weil die<br />

Sanktionen zu Schwierigkeiten bei der<br />

Belieferung führen, Transportunternehmen<br />

gegebenenfalls die Beförderung<br />

verweigern und/oder Probleme mit Banken<br />

und Versicherungen auftreten<br />

könnten.<br />

Wegen der großen Relevanz des<br />

Themas wurde beschlossen, dass sich<br />

der Rechtsausschuss im Rahmen der<br />

nächsten Sitzung im Detail mit den Auswirkungen<br />

der EU- und US-Russland<br />

Sanktionen beschäftigt.<br />

Wettbewerbsrechtliche Zulässigkeit<br />

von verbandlichen AGB<br />

Zu diesem Tagesordnungspunkt erläuterte<br />

Rechtsanwalt Tim Lieber von Henseler<br />

& Partner Rechtsanwälte, ob und<br />

inwieweit verbandliche Muster-AGB<br />

kartellrechtich zulässig seien.<br />

Lieber legte dar, dass auch nach der<br />

5. GWB-Novelle Konditionenkartelle<br />

und -empfehlungen nach der Gesetzesbegründung<br />

gemäß Art. 81 Abs. 3<br />

des EG-Vertrags grundsätzlich zulässig<br />

sein sollten und sich der diesbezügliche<br />

Gesetzeswortlaut – nunmehr<br />

Art. 101 Abs. 3 des Vertrags über die<br />

Arbeitsweise der Europäischen Union<br />

(AEUV) – nicht geändert habe. Insoweit<br />

verwies RA Lieber auf entsprechende<br />

Fachaufsätze zu diesem Thema, unter<br />

anderem von einer Regierungsrätin<br />

im Bundeskartellamt in Bonn (Charlotte<br />

Zapfe, Wirtschaft und Wettbewerb<br />

(WuW) 2007, S. 1.230).<br />

Andererseits verwies der Rechtsexperte<br />

auf eine Entscheidung des OLG<br />

Düsseldorf (Urteil vom 03.03.2004, VI-<br />

Kart 22/00), in dem dieses den Gebrauch<br />

der in einem Arbeitskreis von<br />

KFZ-Speditionen ausgearbeiteten „Allgemeinen<br />

Vertrags- und Haftungsbedingungen<br />

für KFZ-Speditionen“ als<br />

gemäß § 1 GWB a.F. verbotene Ver-<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


haltensweise beurteilt habe. Lieber zufolge<br />

bestehen jedoch Zweifel, ob dieses<br />

Urteil verallgemeinert werden<br />

könne, zumal seinerzeit besondere Umstände<br />

vorlagen und seitdem – soweit<br />

ersichtlich – keine gleichlautenden<br />

Entscheidungen ergangen seien.<br />

Das vom BDS herausgegebene<br />

Fachbuch „Stahl-AGB“ unterliege laut<br />

Lieber letztlich keinen kartellrechtlichen<br />

Bedenken, da es lediglich unverbindliche<br />

„Musterbedingungen“<br />

enthält, die von einem externen<br />

Rechtsanwalt erstellt wurden, in Form<br />

von Broschüren ohne Empfehlungscharakter<br />

veröffentlicht werden und<br />

im Handel frei erhältlich sind.<br />

Umsetzung der<br />

Geldwäscherichtlinie<br />

Nachdem sich der Rechtsausschuss<br />

bereits im Juni 2017 mit dem damals<br />

brandneuen Gesetz zur Umsetzung der<br />

4. Geldwäscherichtlinie (GwG) beschäftigt<br />

hatte, berichtete Ralf Oberhuber<br />

von der Klöckner & Co. SE über die<br />

Implementierung dieser gesetzlichen<br />

Vorgaben bei der Klöckner & Co. SE.<br />

Dabei nahm er insbesondere zu den<br />

Verpflichteten nach dem GwG, Stellung<br />

und legte dar, dass die Konzernunternehmen<br />

wie die Klöckner & Co.<br />

SE sowohl als „Finanzunternehmen“<br />

(§ 2 Abs. 1 Nr. 6 GwG) als auch als<br />

„Güterhändler“ (§ 2 Abs. 1 Nr. 16 GwG)<br />

zur Geldwäschecompliance verpflichtet<br />

sind.<br />

Werksbesichtigung<br />

Im Anschluss an die Sitzung lud die<br />

Schmolz + Bickenbach Edelstahl GmbH<br />

den Rechtsausschuss zu einer Besichtigung<br />

der Produktion der Deutsche<br />

Edelstahlwerke Services GmbH ein.<br />

Nach Anlegung der für Juristen ungewohnten<br />

Schutzkleidung und Schutzbrillen<br />

– siehe Foto – wurden den<br />

Damen und Herren vom Rechtsausschusses<br />

eindrucksvoll vor Augen<br />

geführt, mit welcher Präzision in Witten<br />

aus „Schrott“ hochwertigste Stahlprodukte<br />

hergestellt werden – für<br />

„Schreibtischtäter“ ein Erlebnis der<br />

besonderen Art. 2<br />

BDS-Rohrtag 2018<br />

Am 1. März 2018 veranstaltet der<br />

BDS in Düsseldorf einen Fachtag rund<br />

um das Thema Rohr. Im Fokus der Veranstaltung<br />

stehen Experten, Referate<br />

zur Marktentwicklung 2018 sowie zu<br />

Normen und Anwendungen.<br />

[ Info ]<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

www.stahlhandel.com<br />

Antidumpingzoll auf Flacherzeugnisse verschiedener Herkunftsländer<br />

Verfahren gegen Serbien eingestellt<br />

Die EU-Kommission hat mit Wirkung vom 7. Oktober 2017 einen endgültigen Antidumpingzoll auf die<br />

Einfuhren von bestimmten warmgewalzten Flacherzeugnissen aus Eisen, nicht legiertem Stahl oder<br />

anderem legiertem Stahl mit Ursprung in Brasilien, Iran, Russland und der Ukraine eingeführt.<br />

Ausgenommen sind<br />

zErzeugnisse aus nicht rostendem Stahl<br />

oder kornorientiertem Siliciumelektrostahl<br />

z Erzeugnisse aus Werkzeugstahl oder<br />

Schnellarbeitsstahl<br />

z Erzeugnisse, nicht in Rollen (Coils),<br />

ohne Oberflächenmuster, mit einer<br />

Dicke von mehr als 10 mm und einer<br />

Breite von 600 mm oder mehr, sowie<br />

z Erzeugnisse, nicht in Rollen (Coils),<br />

ohne Oberflächenmuster, mit einer<br />

Dicke von 4,75 mm oder mehr, aber<br />

nicht mehr als 10 mm, und einer Breite<br />

von 2.050 mm oder mehr.<br />

Die von dieser Maßnahme betroffenen<br />

Waren werden derzeit unter den KN-<br />

Codes 7208.10.00, 7208.25.00,<br />

7208.26.00, 7208.27.00, 7208.36.00,<br />

7208.37.00, 7208.38.00, 7208.39.00,<br />

7208.40.00, 7208.52.10, 7208.52.99,<br />

7208.53.10, 7208.53.90, 7208.54.00,<br />

7211.13.00, 7211.14.00, 7211.19.00,<br />

ex 7225.19.10 (TARIC-Code 7225191090),<br />

7225.30.90, ex 7225.40.60 (TARIC-Code<br />

7225406090), 7225.40.90, ex 7226.19.10<br />

(TARIC-Code 7226191090), 7226.91.91<br />

und 7226.91.99 eingereiht.<br />

Neue ausführende Hersteller in Brasilien<br />

können beantragen, dass sie in<br />

die Liste der mitarbeitenden Unternehmen<br />

aufgenommen werden, die<br />

nicht in die Stichprobe einbezogen<br />

wurden und für die daher der gewogene<br />

durchschnittliche Zollsatz der<br />

Unternehmen in der Stichprobe in Höhe<br />

von 55,8 €/t Nettogewicht gilt. Voraussetzung<br />

hierfür ist, dass die betroffene<br />

Ware im Untersuchungszeitraum (1. Juli<br />

2015 bis 30. Juni 2016) nicht in die<br />

Union ausgeführt wurde, der Hersteller<br />

nicht mit einem Ausführer oder<br />

Hersteller in Brasilien verbunden ist,<br />

die den eingeführten Antidumpingmaßnahmen<br />

unterliegen, sowie dass<br />

die betroffene Ware nach dem Untersuchungszeitraum<br />

tatsächlich in die<br />

Union ausgeführt wurde.<br />

Die zollamtliche Erfassung der Einfuhren<br />

der betroffenen Waren mit Ursprung<br />

in Russland und Brasilien<br />

(Durchführungsverordnung (EU)<br />

2017/5) wird ohne rückwirkende Erhebung<br />

von Zöllen beendet.<br />

Das Antidumpingverfahren, das<br />

Einfuhren der betroffenen Waren mit<br />

Ursprung in Serbien betrifft, wird eingestellt.<br />

2<br />

[ Quelle ]<br />

GTAI und Durchführungsverordnung<br />

(EU) 2017/1795 der<br />

Kommission vom<br />

5. Oktober 2017;<br />

ABl. L 258 vom<br />

6. Oktober 2017,<br />

S. 24.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

41


Verbände<br />

und Politik<br />

Berichte<br />

Fotos, 2: Katja Velmans, Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH<br />

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet<br />

bei seiner Rede anlässlich des 100-jährigen<br />

Jubiläums des MPI für Eisenforschung.<br />

Professor Gerhard Dehm, Professor Dierk Raabe, beide Direktoren am MPIE, Oberbürgermeister<br />

Thomas Geisel, Annette Storsberg (Staatssekretärin im NRW-Ministerium für<br />

Kultur und Wissenschaft), Professor Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-<br />

Gesellschaft, parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel und Hans-Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl (v.l.) beim Festakt des MPI für Eisenforschung.<br />

Jubiläumsthemen im Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

Aus der Vergangenheit in die Zukunft<br />

Das Düsseldorfer Max-Planck-Instituts für Eisenforschung ist 100 Jahre alt geworden. Zum Festakt aus<br />

diesem Anlass empfing das MPIE Anfang Oktober rund 500 Gäste, u.a. hohen Besuch aus Politik, Forschung<br />

und Industrie. Dabei wurde in zahlreichen Statements deutlich, dass und warum es um Wege<br />

aus der Vergangenheit in die Zukunft geht.<br />

„Wissenschaftliche Exzellenz<br />

wird nicht vererbt, sondern jeden<br />

Tag neu erarbeitet“, betonte Professor<br />

Dierk Raabe, Direktor am Institut,<br />

in seiner Grußrede. Was das<br />

bedeutet, hatte die Forschungseinrichtung<br />

kurz vorher beispielhaft<br />

bei einer Veranstaltung zur Datenauswertung<br />

in der Stahlproduktion<br />

gezeigt (vgl. Kasten).<br />

Die Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

GmbH (MPIE) betreibt<br />

Grundlagenforschung an Hochleistungsmaterialien,<br />

insbesondere metallischen<br />

Legierungen und verwandten<br />

Werkstoffen. Ziel ist es,<br />

Fortschritte auf den Gebieten der<br />

Mobilität, Energie, Infrastruktur,<br />

Medizin und Sicherheit zu erreichen.<br />

Das MPIE wird von der Max-Planck-<br />

Gesellschaft und dem Stahlinstitut<br />

VDEh finanziert. Auf diese Weise<br />

verbinden sich erkenntnisorientierte<br />

Grundlagenforschung mit innovativen,<br />

anwendungsrelevanten Entwicklungen<br />

und Prozesstechnologien.<br />

Stahlforschung<br />

Statements<br />

„Stahl ist der Grundstoff für alles,<br />

was wir uns für die Zukunft vornehmen.<br />

Und da spielt das Institut in<br />

der Nähe der Orte wo Stahl produziert<br />

wird, in Verbindung der Hochschulen<br />

des Landes, eine Schlüsselrolle“,<br />

so NRW-Ministerpräsident<br />

Armin Laschet während seiner Rede<br />

zum 100-jährigen Jubiläum.<br />

Thomas Rachel, parlamentarischer<br />

Staatssekretär beim Bundes-<br />

Zeitnah Zahlen auswerten<br />

Big Data und Industrie 4.0 sind gesellschaftliche bzw. wirtschaftliche Megatrends.<br />

Welchen Beitrag die Wissenschaft dazu zeitnah leisten kann,<br />

machte im September ein Pressegespräch im Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

am Beispiel Stahl deutlich. Es fand im Rahmen der Feierlichkeiten<br />

zum 100-jährigen Institutsjubiläum des MPIE statt.<br />

Dabei wurde auch klar, dass für die Werkstoffforschung Datensammlung<br />

und -auswertung bereits seit den 90-er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts<br />

zu den zentralen Themen gehörten. Dabei komme Deutschland zugute,<br />

dass an diesem Standort beispielsweise führende Stahlproduktion<br />

auf exzellente mathematische Möglichkeiten treffe. So sei früh ein<br />

Paradigmenwechsel möglich gewesen, statistische Methoden nicht aufzusetzen,<br />

sondern zu leben. Von diesem „deep learning“ habe die Werkstoffforschung<br />

nicht nur im MPIE lange vor der aktuellen Digitalisierungsdebatte<br />

profitiert.<br />

Nun komme es darauf an, Forschung und Industrie noch näher zusammen<br />

zu bringen und den bereits vorhandenen hohen Grad an Automatisierung<br />

sinnvoll zu nutzen.<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


ministerium für Bildung und Forschung,<br />

bekräftigte: „Innovationen<br />

sind der Schlüssel für eine erfolgreiche<br />

deutsche Stahlindustrie. Neue<br />

Stahlsorten, völlig neue Arten von<br />

Stählen und innovative Verarbeitungsverfahren<br />

ermöglichen verbesserte<br />

Einsatzmöglichkeiten und völlig<br />

neue Anwendungsfelder. Das<br />

Max-Planck-Institut für Eisenforschung<br />

leistet hierzu entscheidende<br />

Beiträge.“<br />

Internationalität<br />

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Max-Planck-Instituts kommen<br />

aus insgesamt 30 Ländern. Das<br />

passt sehr gut zu einer Stadt wie<br />

Düsseldorf, die an der Internationalität<br />

kaum zu überbieten ist. Es leben<br />

in dieser Stadt Menschen aus über<br />

180 Nationen“, so Oberbürgermeister<br />

Geisel.<br />

Professor Martin Stratmann, Präsident<br />

der Max-Planck-Gesellschaft<br />

und gleichzeitig ehemaliger Direktor<br />

des MPIE, betonte: „Das MPIE<br />

ist ein Institut mit enormer Ausstrahlung,<br />

was auch das letzte Humboldt-Ranking<br />

gezeigt hat“.<br />

Das Humboldt-Ranking zeigt die<br />

Anzahl der Gastwissenschaftler an<br />

einer Institution, wobei die Forscher<br />

sich ihr Gastinstitut innerhalb<br />

Deutschlands selbst aussuchen können.<br />

Industriestandort<br />

„Deutschland ist ein starker Industriestandort,<br />

gegründet auf stahlintensiven<br />

Wertschöpfungsketten. Der<br />

Erfolg von Stahlprodukten ‚Made in<br />

Germany‘ beruht auch im digitalen<br />

Zeitalter auf der Innovationskraft<br />

der Unternehmen und der mit ihnen<br />

verbundenen Forschungs- und Entwicklungslandschaft.<br />

Ich freue mich<br />

daher besonders, dass wir heute ein<br />

Kernstück dieses Erfolgsmodells feiern<br />

können", so Hans-Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl. 2<br />

Auslobung<br />

Bauen mit Stahl lohnt sich<br />

Der Preis des Deutschen Stahlbaues 2018 ist ausgelobt worden,<br />

ebenso wie dessen Förderpreis und der DASt-Forschungspreis.<br />

Das hat das Bauforum Stahl bekanntgegeben.<br />

Das bauforumstahl (BFS) will<br />

das Bauen mit Stahl fördern und ist<br />

ein Forum rund um Architektur, das<br />

ressourceneffiziente und wirtschaftliche<br />

Planen und Bauen sowie das<br />

Normenwesen. BFS repräsentiert<br />

rund 500 Mitglieder entlang der<br />

gesamten Prozesskette des Stahlbaus.<br />

Preis des Deutschen Stahlbaues<br />

Der Wettbewerb um den Preis des<br />

Deutschen Stahlbaues 2018 richtet<br />

sich an Architekten, Architektengemeinschaften<br />

und Architekten/Ingenieurgemeinschaften.<br />

Die Jury bewertet<br />

seit 2015 fertiggestellte Bauwerke<br />

aus dem Hoch- und Brückenbau sowie<br />

Objekte aus dem Bauen im Bestand<br />

nach Gesichtspunkten der Gestaltung,<br />

Einbindung in die Umgebung,<br />

Nachhaltigkeit und der Materialechtheit.<br />

Im Rahmen des Preises des Deutschen<br />

Stahlbaues wird auch der Sonderpreis<br />

des Bundesministeriums<br />

für Umwelt, Naturschutz, Bau und<br />

Reaktorsicherheit (BMUB) vergeben.<br />

Er honoriert neben der architektonischen<br />

Gestaltung vor allem<br />

den sparsamen Einsatz von Ressourcen.<br />

Förderpreis des Deutschen<br />

Stahlbaues<br />

Für den Förderpreis des Deutschen<br />

Stahlbaues 2018 und den DASt Forschungspreis<br />

werden fortschrittliche<br />

und zukunftsweisende Ideen<br />

und Lösungen mit Stahlkonstruktionen<br />

auf den Gebieten des Hoch- und<br />

Brückenbaus und der Forschung<br />

gesucht, die seit 2015 an Hoch- oder<br />

Fachhochschulen erarbeitet worden<br />

sind (z.B. Semester-, Diplom-, Bachelor-<br />

oder Masterarbeiten).<br />

Die beim Förderpreis seit 2016<br />

neue Kategorie DASt-Forschungspreis<br />

legt einen verstärkten Fokus<br />

auf wissenschaftliche Arbeiten und<br />

deren Ergebnisse.<br />

Die Auslobungen richten sich an<br />

Studierende und Absolvierende der<br />

Architektur, des Baubetriebs und<br />

des konstruktiven Ingenieurbaus an<br />

deutschen Universitäten, Hoch- und<br />

Fachhochschulen sowie an deutsche<br />

Staatsangehörige, die an einer entsprechenden<br />

ausländischen Einrichtung<br />

studieren. Es können sich sowohl<br />

Einzelpersonen als auch<br />

Arbeitsgemeinschaften beteiligen.<br />

Bewertet wird auf der Basis einer<br />

Tarnzahl.<br />

Preisgelder und Details<br />

Das Preisgeld beim Preis des Deutschen<br />

Stahlbaues beträgt insgesamt<br />

14.000 €. Der Förderpreis ist mit insgesamt<br />

8.000 € dotiert. Der Einreichungsschluss<br />

ist im ersten Fall der<br />

19.2.18. Die Anforderung der Tarnzahl<br />

muss bis 14.2.18 erfolgen und<br />

die Abgabe der Unterlagen bis 5.3.18.<br />

Die Preisverleihungen finden am<br />

12. Oktober 2018 auf dem Tag der<br />

Stahl.Architektur in Duisburg statt.<br />

[ info ]<br />

Weitere Informationen und die Anmeldeunterlagen<br />

befinden sich unter<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

preis-des-deutschen-stahlbaues bzw.<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

foerderpreis-des-deutschen-stahlbaues.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

43


Verbände<br />

und Politik<br />

Berichte/Nachrichten<br />

12. MBI Stahl Tag 2017:<br />

Das Verstehen der Stahlmärkte<br />

ist komplizierter geworden<br />

Aktuelle Entwicklungen auf den Stahl- und Rohstoffmärkten, die Aussichten der wichtigsten<br />

stahlverarbeitenden Wirtschaftszweige, die Handelspolitik sowie die möglichen Auswirkungen von<br />

Zusammenschlüssen auf der Stahlherstellerseite, die Digitalisierung und mögliche Folgen eines<br />

Brexit. Das u.a. waren Mitte Oktober Themen, als zum zwölften Mal die von MBI, Martin Brückner<br />

Infosource (vormals Dow Jones), organisierte Branchenveranstaltung in Frankfurt/Main stattfand:<br />

Der MBI Stahl Tag 2017 präsentierte komplizierter gewordene Stahlmärkte.<br />

Die zweitägige Veranstaltung<br />

wurde von BDS-Vorstand Oliver<br />

Ellermann und von Jörg Feger<br />

moderiert, der beim Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel (BDS)<br />

den Bereich Research leitet. Für<br />

den <strong>Stahlreport</strong> hat er die folgenden<br />

Schwerpunkte des Stahl Tages<br />

zusammengefasst:<br />

Volatilität und Konzentration<br />

Zur Frage von Stahlpreisentwicklungen<br />

stellte Andreas Schneider,<br />

Geschäftsführer von Stahlmarkt Consult,<br />

fest, dass es mittlerweile die verschiedensten<br />

Einflüsse auf Stahlpreisentwicklungen<br />

gibt, die nicht immer<br />

leicht zu greifen seien. Die alte Preisbildungsmethode<br />

vom Wechselspiel<br />

zwischen Angebot und Nachfrage sei<br />

zurzeit nicht mehr verlässlich. Andere<br />

Faktoren seien auf den Markt getreten.<br />

Auch sei stark zwischen den einzelnen<br />

Produkten sowie Spotmarktgeschäften<br />

und Langzeitkontrakten zu<br />

unterscheiden.<br />

Exemplarisch hob er zwei, besonders<br />

in diesem Jahr preisbeeinflus-<br />

Die Botschaft für das Jahr 2018 lautet wie<br />

folgt: Man weiß es nicht. Man muss die<br />

Märkte ständig beobachten, meint<br />

Andreas Schneider.<br />

Er sprach beim MBI Stahl Tag vor aufmerksamen Zuhörern.<br />

Fotos, 2: BDS/MBI<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


sende Parameter hervor: die Entwicklungen<br />

in China und Antidumpingmaßnahmen<br />

der EU.<br />

z Anfang des Jahres sei für China noch<br />

eine Rohstahlproduktion auf dem Niveau<br />

des Jahres 2016 erwartet worden.<br />

Nun sei mit einem, zumindest<br />

statistischen, Wachstum von über<br />

10 % zu rechnen. Gleichzeitig habe<br />

man zwar auch Kapazitäten vom Netz<br />

genommen, diese seien aber in den<br />

Vorjahren gar nicht erfasst worden<br />

und wirkten somit statistisch nicht<br />

schmälernd.<br />

z Aufgrund von Antidumpingzöllen,<br />

die durch die EU-Kommission erlassen<br />

wurden, würden 2017 nur sehr<br />

geringe Mengen aus China in die EU<br />

importiert. Zwar hätten die Einfuhren<br />

aus Ländern wie Indien, der Türkei<br />

und auch Ägypten zugenommen.<br />

Dennoch sei in der EU ein wesentlich<br />

niedrigerer Importdruck spürbar.<br />

Kurzfristig erwartet Schneider keine<br />

direkten Einflüsse durch das zu erwartende<br />

Zusammengehen der europäischen<br />

Stahlsparten von Tata und<br />

ThyssenKrupp sowie durch die Entwicklungen<br />

bei Ilva. Auf mittelfristige<br />

Sicht sei aber mit weniger Wettbewerbsdruck<br />

auf der Produzentenseite<br />

bei Flachprodukten zu rechnen.<br />

Für Stahleinkäufer erwartet<br />

Schneider eine weiterhin hohe Volatilität<br />

bei den Stahlpreisen, die immer<br />

schwieriger vorherzusehen sein werde.<br />

Eine laufende Beobachtung der Märkte<br />

und Risikoabsicherungen seien daher<br />

unerlässlich.<br />

Überkapazitäten und<br />

Handelspolitik<br />

Aus Sicht der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl erwartet deren Geschäftsführer,<br />

Dr. Martin Theuringer, eine leichte<br />

Erholung der Marktversorgung in der<br />

EU in diesem und im nächsten Jahr.<br />

Mit einem Wachstum von 2 % auf<br />

159 Mio. t in 2017 und von 1 % auf<br />

161 Mio. t in 2018 sei zu rechnen.<br />

Dennoch sei nicht von einer nachhaltigen<br />

Erholung auf den europäischen<br />

Stahlmärkten auszugehen.<br />

Die jüngsten Kapazitätsstillegungen<br />

in China seien zwar zu begrüßen,<br />

dennoch lägen die Überkapazitäten<br />

im Reich der Mitte immer noch<br />

bei knapp 240 Mio. t. Die EU müsse<br />

weiterhin handelspolitische Instrumente<br />

konsequent anwenden. Von<br />

der G20 erhofft sich Theuringer, dass<br />

marktwirtschaftliche Anpassungsprozesse<br />

in der globalen Stahlindustrie<br />

gestärkt werden.<br />

Stahlnachfrage und Risiken<br />

Ein positives Bild für den globalen<br />

Stahlverbrauch zeichnete Dr. Heinz-<br />

Jürgen Büchner, Managing Director<br />

Industrials, Automotive & Services<br />

bei der IKB Deutsche Industriebank<br />

AG.<br />

So wachse die weltweite Nachfrage<br />

an Automobilen. Produktionszuwächse<br />

seien zu erwarten. Der Maschinenbau<br />

gestalte sich ebenfalls<br />

positiv. Auch auf die Bauindustrie<br />

warteten weltweit Wachstumsimpulse.<br />

Gerade in Asien, aber auch im<br />

südlichen Afrika und Südamerika,<br />

sei mit der Entstehung weiterer Megacities<br />

zu rechnen. Dieser ungebrochene<br />

Trend zur Urbanisierung sei<br />

zwangsläufig stahlintensiv.<br />

Als zurzeit noch nicht abschließend<br />

einschätzbares Risiko für die<br />

europäische Stahlindustrie sah Büchner<br />

die Themen Brexit sowie den zunehmenden<br />

Protektionismus durch<br />

die Trump-Administration. 2<br />

125 Jahre VDMA<br />

Mit einer großen Festveranstaltung hat der Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA) Mitte Oktober in Berlin sein 125-jähriges Bestehen<br />

gefeiert. Eingeladen zu diesem Maschinenbau-Gipfel war auch Bundespräsident<br />

Frank-Walter Steinmeier. Der VDMA, der zuletzt wieder über verbesserte<br />

Konjunkturdaten berichten konnte, vertritt mehr als 3.200 Mitgliedsunternehmen<br />

der vorwiegend mittelständisch geprägten Branche. Mit aktuell mehr<br />

als 1 Mio. Beschäftigten und einem 2016 realisierten Umsatz von etwa<br />

220 Mrd. € ist der Maschinenbau einer der führenden deutschen Industriezweige<br />

insgesamt.<br />

Jahrestagung der BDSV<br />

Zum Jubiläum nach<br />

Dortmund<br />

Die Jahrestagung der BDSV, der<br />

Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling-<br />

und Entsorgungsunternehmen,<br />

am 29./30.11.17 in Dortmund, steht in<br />

diesem Jahr in einem besonderen<br />

Rampenlicht: Deutschlands nach eigenen<br />

Angaben größter Stahlschrott-Verband<br />

feiert sein 20-jähriges Jubiläum.<br />

Gleichwohl ist der Blick insbesondere<br />

in die Zukunft gerichtet. So erwartet<br />

die über 500 angemeldeten Mitglieder<br />

und Gäste ein entsprechendes Fachprogramm<br />

mit Rednern aus Politik und<br />

Wirtschaft:<br />

z Redner im Forum I ist Dr. Helge Wendenburg,<br />

Ministerialdirektor im Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz,<br />

Bau und Reaktorsicherheit. Er<br />

wird zum Thema „Recycling in<br />

Deutschland – eine Bilanz“ reden und<br />

sich anschließend der Diskussion<br />

stellen.<br />

z Im Forum II wird BDSV-Vizepräsident<br />

Stephan Karle den Re-Design der Außendarstellung<br />

der BDSV präsentieren.<br />

Im Vordergrund stehen dabei die<br />

ersten Ergebnisse der neuen BDSV-<br />

Webseite sowie die neue Positionierung<br />

der BDSV.<br />

Nach der in die Jahrestagung eingebetteten<br />

Mitgliederversammlung steht der<br />

Gastvortrag von Frank Schulz, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der ArcelorMittal<br />

Germany Holding GmbH, zum<br />

Thema „Stahlstandort Deutschland –<br />

mit guter Zukunft?“ auf dem Programm.<br />

In einer abschließenden Talkrunde<br />

wird BDSV-Präsident Andreas<br />

Schwenter sein zweites Präsidentschaftsjahr<br />

und die Fachtagung resümieren.<br />

Zum Rahmenprogramm der Jahrestagung<br />

gehören 45 Austeller aus den Bereichen<br />

Klein- und Großgeräte, Analysegeräte<br />

sowie Software für die<br />

Recycling-Branche. Höhepunkt der Jahrestagung<br />

soll der Unternehmerabend<br />

im neuen Deutschen Fußballmuseum<br />

werden.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

45


Verbände<br />

und Politik<br />

Nachrichten<br />

Quellen, 2: Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Ausgezeichnete Brücke in Stahl-Verbundfertigteilbauweise.<br />

Brücke geschlagen<br />

Ausgezeichnete werben für den Stahl-Innovationspreis<br />

Eine Verbindung besonderer Art<br />

haben jetzt die Vermarkter des Stahl-Innovationspreises<br />

2018 geschlagen und an einen<br />

Brückentyp erinnert, der früher mit eben dieser<br />

Auszeichnung bedacht worden war. Die<br />

SSF-Ingenieure aus München hatten damals<br />

einen standardisierten Brückentyp aus Stahl-<br />

Verbundfertigteilen (VFT ® ) entwickelt – und<br />

haben bis heute Erfolg damit.<br />

Anders als bei üblichen Bauverfahren erhalten<br />

die Stahlträger bereits im Bauteilwerk einen<br />

Betonobergurt im Erstverbund, der später auf<br />

der Baustelle als Schalung für die Ortbetonplatte<br />

dient. Die neue Verbundbrücke setzt<br />

nach Überzeugung der Beteiligten Maßstäbe<br />

bei Spannweiten und Schlankheiten im Verbundbau<br />

sowie bei der Minimierung von Verkehrsbehinderungen<br />

in der Bauphase.<br />

Und jetzt ist es wieder so weit: Zum elften<br />

Mal loben Unternehmen der Stahlindustrie<br />

in Deutschland den Stahl-Innovationspreis<br />

aus, um Innovationen aus diesem Werkstoff<br />

eine Bühne zu bieten. Ingenieure, Architekten,<br />

Designer, Handwerker, Forscher und Erfinder<br />

können sich mit kreativen Ideen am<br />

Stahl-Innovationspreis 2018 beteiligen. Den<br />

Gewinnern winken Preisgelder von insgesamt<br />

60.000 € und die Bekanntmachung<br />

ihrer Innovationen in der Öffentlichkeit.<br />

So bestätigt Christian Schmitt, Vorstand der<br />

SSF Ingenieure AG aus München: „Die Verleihung<br />

des Stahl-Innovationspreises war<br />

ein signifikanter Meilenstein für die erfolgreiche<br />

Verbreitung von Brücken in VFT-Bauweise.“<br />

Die Teilnahme an dem Wettbewerb ist kostenfrei.<br />

Die Unterlagen können bei der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Düsseldorf angefordert<br />

werden. Einsendeschluss ist der<br />

26.1.18. Die Preisverleihung findet am<br />

13.6.18 in Berlin statt.<br />

[ INFO ]<br />

Weitere Informationen stehen im Netz unter<br />

www.stahl-innovationspreis.de.<br />

Strompreis thematisiert<br />

Bündnis fordert<br />

faire Energiewende<br />

Auf einer Veranstaltung des „Bündnis<br />

faire Energiewende“ – einem Zusammenschluss<br />

von sieben Verbänden mittelständischer<br />

Branchen mit insgesamt etwa<br />

10.000 Mitgliedsunternehmen – Mitte Oktober<br />

in Düsseldorf waren sich nach Einschätzung<br />

des BDG alle Diskutanten und<br />

Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

darüber einig, dass der Strompreis<br />

inklusive Abgaben in Deutschland<br />

dringend gesenkt werden müsste. Es sei<br />

erneut deutlich geworden, dass die Belastungen<br />

durch die hohen Umlagen auf den<br />

Strompreis nicht länger tragbar sind.<br />

In Vorträgen von Prof. Dr. Dieter Oesterwind<br />

(Hochschule Düsseldorf), Dr. Patrick<br />

Graichen (Direktor Agora Energiewende,<br />

Berlin) sowie Michael Geßner (Leiter der<br />

Abteilung für Energiewirtschaft, Kerntechnik<br />

und Bergbau im nordrheinwestfälischen<br />

Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung<br />

und Energie) war das Thema<br />

zunächst aus verschiedenen Perspektiven<br />

beleuchtet worden. An der anschließenden<br />

Podiumsdiskussion nahmen zusätzlich zu<br />

den Referenten Bernd H. Williams-Book<br />

(Ortrander Eisenhütte GmbH) als Vertreter<br />

der mittelständischen Industrie sowie Dr.<br />

Michael Pahle (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung)<br />

und Dr. Thilo Schäfer (Institut<br />

der Deutschen Wirtschaft, Köln) teil.<br />

Moderiert wurde die Veranstaltung von<br />

Franz Lamprecht, Chefredakteur der Fachzeitschrift<br />

Energiewirtschaftliche Tagesfragen.<br />

Aus der Sicht der Unternehmen hätten die<br />

EEG-Kosten und die übrigen Umlagen auf<br />

der Stromrechnung vor allem für mittelständische<br />

Industrieunternehmen bereits<br />

jetzt die Grenze des Erträglichen weit überschritten.<br />

Die hohe Belastung der Betriebe<br />

und die Ungewissheit über die weitere Entwicklung<br />

führten dazu, dass notwendige Investitionen<br />

nicht getätigt und dringend benötigte<br />

Mitarbeiter nicht eingestellt<br />

würden.<br />

Der an der Veranstaltung beteiligte Bundesverband<br />

der Deutschen Gießerei-Industrie<br />

(BDG) vertritt die Interessen von rund 600<br />

Eisen-, Stahl- und Nichteisen-Metallgießereien<br />

mit ca. 80.000 Mitarbeitern. Die Gießerei-Industrie<br />

ist überwiegend mittelständisch<br />

strukturiert. Der BDG arbeitet eng mit dem<br />

technisch-wissenschaftlichen Verein Deutscher<br />

Giessereifachleute (VDG), der Wirtschaftsvereinigung<br />

Metalle (WVM) und der<br />

Forschungsvereinigung Gießereitechnik<br />

(FVG) zusammen<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Cutting Award<br />

Schneidforum lädt Auszubildende zum Wettbewerb ein<br />

Auszubildende, die Spaß am Schneiden<br />

mit CNC-gesteuerten Anlagen haben,<br />

können sich bis zum 30.11.17 beim Solinger<br />

Schneidforum zu einem Wettbewerb anmelden.<br />

Es winken Preise im Gesamtwert von<br />

über 10.000 €.<br />

Der Anbieter dieses CUTTING AWARD ® , die<br />

Schneidforum Consulting GmbH & Co. KG,<br />

meint dazu: Die Herausforderungen beim<br />

Schneiden von Stahl, Metallen, Kunststoffen<br />

und sonstigen Stoffen werden viel zu oft unterschätzt.<br />

Vor allem, wenn neben ökonomischen<br />

und ökologischen auch qualitative<br />

Gesichtspunkte beim Zuschnitt zugrunde<br />

gelegt werden. Das Optimum aus diesem<br />

Fertigungsprozess werden Unternehmen allerdings<br />

immer nur dann ausschöpfen, wenn<br />

sie rechtzeitig den Grundstein für eine gute<br />

Mitarbeiterausbildung und Nachwuchsförderung<br />

gelegt haben.<br />

In diesem Wettbewerb sollen nach Zeichnungsvorgabe<br />

Zuschnitte mit wahlweise<br />

einem der folgenden Schneidverfahren hergestellt<br />

werden:<br />

Foto: Schneidforum<br />

Siegerteile des Cutting Award 2016: v.l.n.r. – Wasserstrahlzuschnitt, Brennteil, Plasmazuschnitt, Laserteil<br />

z Brennzuschnitt eines Stahlteils<br />

z Laserzuschnitt aus Aluminium<br />

z Plasmazuschnitt aus Edelstahl<br />

z Wasserstrahlteil aus Acyrl-Kunststoff<br />

Die Verantwortlichen für die drei besten Zuschnitte<br />

in jeder Disziplin gewinnen attraktive<br />

Preise – beispielsweise Tablett-PCs, Fitness-Armbanduhren,<br />

Teilnahmekarten für<br />

den Kongress und vieles mehr. Auch für die<br />

Sieger-Unternehmen lohnt sich die Teilnahme:<br />

Die Prämierung erfolgt schließlich<br />

am 19.04.18 während des Deutschen<br />

Schneidkongresses ® im Congress Center<br />

der Messe Essen.<br />

[ Info ]<br />

Infos zum Deutschen Schneidkongress<br />

und der Cutting World gibt es unter:<br />

www.schneidkongress.de<br />

Stuttgarter Säge-Tagung 2017<br />

Werkzeugherstellung, Digitalisierung und Neuentwicklungen aus der Forschung im Mittel<br />

Am 15. November 2017 veranstaltet<br />

das Fraunhofer IPA die nun bereits 3. Stuttgarter<br />

Säge-Tagung. In insgesamt 16 Vorträgen<br />

geben Branchenexperten Einblicke in aktuelle<br />

Themen aus den Bereichen Sägen,<br />

Sägeprozesse und damit verbundenen Gebieten.<br />

Sowohl Kreis- als auch Bandsägen für unterschiedliche<br />

Anwendungen stehen dabei im<br />

Fokus.<br />

In diesem Jahr stehen die drei Themen Innovation<br />

für die Werkzeugherstellung, Digitalisierung<br />

bzw. Industrie 4.0 in der Sägemaschine<br />

und Neuentwicklungen aus der<br />

Forschung im Vordergrund der Tagung.<br />

Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 ist für die<br />

digitale Vernetzung der Sägebranche beispielsweise<br />

die Vernetzung der Sägemaschinen<br />

relevant – mitsamt der zugehörigen Lagertechnik<br />

oder die Nutzung und<br />

Überwachung von Prozessdaten. Sönke Krebber<br />

von der KASTO Maschinenbau GmbH<br />

stellt auf der Sägetagung aktuelle Lösungen<br />

im Bereich der Sägemaschinen dar. Bruno De<br />

Bock geht als Vertreter von MechaLogix auf<br />

den aktuellen Stand bei der Verwertung von<br />

Nutzdaten zur Werkunterstützung und Prozessoptimierung<br />

ein. Die Vernetzung unterschiedlicher<br />

Maschinentypen für eine ganzheitliche<br />

Fertigung von Halbzeugen bzw.<br />

Bauteilen ist das Thema von Dr. Dietrich von<br />

der Trennjaeger Technik GmbH.<br />

Erfolgreiche Sonderlösungen bzw. Alternativen<br />

zur konventionellen Sägetechnik, um<br />

Kunden für alle Anwendungen eine attraktive<br />

Lösung bieten zu können, zeigen Arnold Fössl<br />

(HAGE Sondermaschinenbau) und Manuel<br />

Möck (Walter Möck GmbH) zeigen e.<br />

Weitere Themen sind die Fertigung von Sägewerkzeugen<br />

(Max Cl. Jungeblodt von der<br />

IDEAL-Werk GmbH), das Beschichten von Sägewerkzeugen<br />

(Dr. Andreas Lümkemann,<br />

PLATIT AG) wie auch die aktuellen Entwicklungen<br />

im Bereich von Bandsägewerkzeugen<br />

(Dr. Patrick Gleim, WIKUS-Sägenfabrik).<br />

Zusätzlichen werden von den Unternehmen<br />

Alesa Maschinen AG (Schleifmaschinen für<br />

Kreissägewerkzeuge), RTE Akustik + Prüftechnik<br />

GmbH (Akustische Qualitätsprüfung)<br />

und iBlade® GmbH (Automatisches Vermessen<br />

von Sägewerkzeugen) neue und innovative<br />

Produkte für die Herstellung und Qualitätssicherung<br />

in der Sägenfertigung<br />

vorgestellt.<br />

Aus dem Bereich Forschung sprechen das<br />

Fraunhofer IPA, die Technische Universität<br />

(TU) Dortmund und das Laserzentrum Hannover<br />

über aktuelle Ergebnisse der eigenen Forschung<br />

zum Thema Sägen. Im Vordergrund<br />

stehen neue Ansätze in der Werkzeug- und<br />

Maschinenentwicklung.<br />

Parallel zur Veranstaltung wird auch in diesem<br />

Jahr eine Hausmesse stattfinden.<br />

[ Info ]<br />

Weitere Informationen und den Link zur<br />

Anmeldung sind unter www.saegen-stuttgart.de<br />

zu finden.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

47


Lifesteel<br />

Bericht<br />

Foto: WZV/umlaut<br />

Muskelkraft statt Pferdestärke: Karl Freiherr von Drais brachte mit seiner<br />

Laufmaschine den Individualverkehr ins Rollen.<br />

Foto: WZV/taborsky<br />

Ebenso kurios wie unfallträchtig: Beim Hochrad wurde das Vorderrad bis auf<br />

1,5 m vergrößert, das Hinterrad im Gegenzug ständig verkleinert.<br />

Edelstahl Rostfrei bringt Fahrrad auf Touren<br />

Von der Draisine zum Lebensgefühl<br />

Das Mobilitätskonzept der Zukunft begann vor 200 Jahren – auf zwei Rädern, die an einem Längsbalken<br />

mit Sattel befestigt waren. Mit der Erfindung seiner Laufmaschine, der Urform des heutigen Fahrrads,<br />

brachte Karl Freiherr von Drais anno 1817 den Individualverkehr ins Rollen. Eine Schlüsselrolle in heutigen<br />

Konstruktionen spielt Edelstahl Rostfrei. Ob Renn-, Falt-, Touren-, Lasten- oder Liegerad, Mountain- oder<br />

EBike: Konstruktionen aus Edelstahl gewährleisten für Jahrzehnte das optimale Zusammenspiel von<br />

Stabilität, Fahrverhalten, Komfort und Sicherheit. Da ist man sich beim zuständigen Warenzeichenverband<br />

sicher und auch andere Akteure haben das Thema in diesem Jahr aufgegriffen (vgl. Kästen).<br />

Als Antwort auf das menschliche<br />

Urbedürfnis nach Mobilität<br />

gelang Karl Drais eine Erfindung, die<br />

ebenso einfach wie genial war: Er<br />

setzte auf Muskelkraft statt Pferdestärke,<br />

um auf Touren zu kommen.<br />

Die ausgeklügelte Konstruktion seiner<br />

Draisine mit zwei hintereinander<br />

angeordneten 27-Zoll-Rädern ermöglichte<br />

es, sich abwechselnd mit den<br />

Füßen abzustoßen und rollen zu lassen.<br />

Dank beweglichem Vorderrad<br />

und einer weit vorne gelagerten Lenkung<br />

ließ sich die nur 20 kg schwere<br />

Holzkonstruktion sogar ohne allzu<br />

große Kraftanstrengung bewegen. So<br />

erreichte Karl Drais mit seiner Laufmaschine<br />

auf der knapp 14 km langen<br />

Jungfernfahrt eine Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 15 km/h.<br />

Die anfängliche Begeisterung der<br />

Weltöffentlichkeit verlor jedoch schnell<br />

wieder an Tempo: Als Fortbewegungsmittel<br />

für die einfache Bevölkerung<br />

war das Gefährt schlicht unerschwinglich.<br />

Lediglich für Adel und wohlhabendes<br />

Bürgertum wurde die Draisine<br />

zum international begehrten Freizeitund<br />

Sportgerät.<br />

Zu erster Blüte kam die Erfindung von<br />

Drais erst 50 Jahre später. Auf der Pariser<br />

Weltausstellung stellte der Franzose<br />

Pierre Michaux sein aus Gusseisen gefertigtes<br />

Vélocipède mit Tretkurbel vor –<br />

den Vorläufer der heutigen Pedalkonstruktion.<br />

Um diese Lösung mehr auf<br />

Schwung zu bringen, wurde in den Folgejahren<br />

der Durchmesser des Vorderrads<br />

bis auf 1,5 m vergrößert und das<br />

Hinterrad im Gegenzug stetig verkleinert:<br />

So entstand das ebenso kuriose<br />

wie unfallträchtige Hochrad. Doch schon<br />

bald beendeten die Erfindung des Kettenantriebs,<br />

der die Kurbeldrehung auf<br />

das Hinterrad übersetzte, und zwei gleich<br />

große Räder das Risiko, öffentlichkeitswirksam<br />

tief zu fallen.<br />

Zugleich war mit diesem Sicherheitsniederrad<br />

die bis heute gültige<br />

Fahrradform gefunden worden. Mit der<br />

Einführung des aus zwei Dreiecken gebildeten<br />

Diamantrahmens im Jahr 1890<br />

wurde die noch heute am weitesten<br />

verbreitete Rahmenform etabliert.<br />

Um die Jahrhundertwende war die<br />

Nutzung des Fahrrads ein Massenphänomen,<br />

das nach und nach die ganze<br />

Welt eroberte: So wurden 1927 fast<br />

drei Millionen Fahrräder allein in<br />

Deutschland produziert. Durch die rasant<br />

ansteigende Popularität von Auto<br />

und Motorrad bekam dieser Boom jedoch<br />

gefährlichen Gegenwind.<br />

Mit Beginn des Wirtschaftswunders<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg galt<br />

das Fahrrad plötzlich als Arme-Leute-<br />

Gefährt. Doch es bekam erneut die<br />

Kurve: Puky-Räder als begehrtes Kinderspielzeug,<br />

die Erfindung des Klapprads<br />

zur Ergänzung des geliebten Autos<br />

und die sogenannten Bonanzaräder mit<br />

hochgezogenen Lenkergriffen und bananenförmigem<br />

Sattel brachten das<br />

Fahrrad langsam aber sicher wieder<br />

auf Kurs. Mit Mountainbikes, Trekking<br />

und Rennradwelle sowie wachsendem<br />

Umweltbewusstsein in den 1970er und<br />

80er-Jahren nahm die Freude am Zweirad<br />

wieder zunehmend an Fahrt auf.<br />

Heute ist die geniale Erfindung von<br />

Karl Drais Ausdrucksmittel von Persönlichkeit<br />

und Lebensstil und so populär<br />

wie noch nie. Die angebotene Formen-<br />

und Materialvielfalt machen sie<br />

wahlweise zum Statussymbol, politischen<br />

Statement, schnöden Transportmittel,<br />

rassigen Sportgerät, exzentri-<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


Foto: WZV/Vanhulsteijn bicycles<br />

Extrem leichte Rahmen aus Edelstahl Rostfrei bieten Rennrädern<br />

Gewichtsvorteile und Fahrdynamik.<br />

Foto: WZV/Rennstahl Stahl Bikes<br />

Mit speziell geformten Rohren aus nichtrostendem Stahl lässt sich<br />

das Verhältnis von Gewicht und Steifigkeit zusätzlich optimieren.<br />

und 2.000 N/mm², die Wandstärken<br />

von nur 0,4 mm ermöglichen.<br />

Bei der Gabel lohnt sich der Griff<br />

zum Edelstahl ebenfalls, denn sie steuert<br />

nicht nur das Vorderrad, sondern verbessert<br />

nochmals spürbar den Fahrschen<br />

Fortbewegungsmedium oder<br />

auch gediegenen Freizeitvergnügen.<br />

Sogar das hölzerne Laufrad erlebt eine<br />

neue Blüte: Kleinkinder trainieren auf<br />

ihm ihren Gleichgewichtssinn. Inzwischen<br />

haben 81 Millionen Fahrräder<br />

in Deutschland den 45,1 Millionen gemeldeten<br />

Pkw die Vormachtstellung<br />

streitig gemacht. Auf 100 Haushalte<br />

kommen laut Statistischem Bundesamt<br />

184 Fahrräder und 105 Autos (Stand<br />

2016).<br />

Fast 1,9 Millionen Haushalte besitzen<br />

bereits ein E-Bike, nur knapp<br />

80.000 hingegen ein Elektroauto. Noch<br />

fahren zwei Drittel der Berufstätigen<br />

täglich mit dem Pkw zur Arbeit. Doch<br />

das Fahrrad holt auf und entscheidenden<br />

neuen Schwung gibt ihm dabei der<br />

Elektroantrieb. Um 40 % ist die Zahl<br />

der Großstädter zwischen 2000 und<br />

2015 gestiegen, die das Zweirad als<br />

Verkehrsmittel nutzen. Auch Paketdienstleister<br />

starten Pilotprojekte mitE-<br />

Lastenrädern. Doch das Fahrrad ist<br />

nicht nur Verkehrs- und Transportmittel,<br />

sondern ebenso Kultobjekt. Minimalistische<br />

Modelle mit einfachem<br />

Zahnrad an der Hinterachse, reduziert<br />

auf Reifen, Rahmen, Lenker und Kette<br />

werden zum luxuriösen Statement. Extrem<br />

leichte Rahmen aus Edelstahl Rostfrei<br />

mit Qualitätssiegel bieten Rennrädern<br />

durch die Reduktion auf das<br />

Wesentliche neben Gewichtsvorteilen<br />

und Fahrdynamik auch die begehrte<br />

klassische Retro-Optik.<br />

Edelstahl für Komfort und Sicherheit<br />

Durch die hohe Zugfestigkeit ab<br />

1.250N/mm² und Wandstärken bis nur<br />

0,38mm ist die Werkstoffgüte 1.4301<br />

erste Wahl für leichte Rennräder und<br />

Mountainbikes. Obwohl nur minimal<br />

schwerer als Aluminium weisen Rahmen<br />

aus diesen Werkstoffgüten die typische<br />

Festigkeit, Haltbarkeit und Fahreigenschaften<br />

von Stahl auf. Mit speziell<br />

geformten ovalen Rohren lässt sich das<br />

Verhältnis von Gewicht und Steifigkeit<br />

zusätzlich optimieren. Grundsätzlich<br />

überzeugen Rahmenrohre aus dauerfestem<br />

Edelstahl zudem durch robuste<br />

Widerstandskraft gegenüber Beulen.<br />

Dank nichtrostendem Stahl kann auf<br />

eine Lackierung verzichtet und so die<br />

angesagte puristische Wirkung unterstrichen<br />

werden.<br />

Die schnörkellosen und filigranen<br />

Rahmen setzen aber nicht nur optisch<br />

Maßstäbe. Auch in Fahrverhalten und<br />

Geometrie überzeugen sie durch Festigkeit<br />

bei gleichzeitiger Elastizität. Die<br />

Summe dieser Eigenschaften bedeutet<br />

entscheidende Vorteile gegenüber Aluminium<br />

oder carbonfaserverstärktem<br />

Kunststoff. Denn diese beiden Werkstoffe<br />

zahlen ihre etwas höhere Leichtigkeit<br />

mit Bruchrisiko bei Überlastung<br />

oder Beschädigung. Deshalb müssen<br />

bei einem Sturz verformte Teile aus diesen<br />

Materialien mit Rücksicht auf die<br />

Sicherheit sofort aus dem Verkehr gezogen<br />

werden. Besonders kritisch ist<br />

die plötzliche Bruchgefahr nach sogar<br />

nur leichter Beschädigung bei Carbon,<br />

wo Schäden in der Faserstruktur nicht<br />

erkennbar sind. Aluminiumrahmen<br />

sind zudem im Vergleich härter als Rahmenrohre<br />

aus Edelstahl, sodass der Fahrer<br />

schneller ermüdet. Für hochwertige<br />

Touring- und Alltagsräder bewähren<br />

sich Rohrsätze aus Duplex-Legierungen<br />

mit Zugfestigkeiten zwischen 1.500<br />

Elektrisch und digital<br />

Wie sich das Fahrrad auf der Eurobike gab<br />

Die Elektrifizierung und Digitalisierung des Fahrrads ist in vollem<br />

Gange: Von City- über Trekkingräder bis hin zu Mountainbikes<br />

– quasi jede Produktgruppe ist längst auch mit Elektroantrieb<br />

und digitalisiert erhältlich. Auf der Eurobike im<br />

Sommer in Friedrichshafen wurde diese Entwicklung einmal<br />

mehr deutlich.<br />

Die Vielfalt der E-Bikes bezieht sich nicht nur auf die Einsatzgebiete.<br />

Designer können sich hier nicht zuletzt durch die<br />

neuen technischen Elemente am Fahrrad regelrecht austoben.<br />

Immer mehr Anbieter erkennen, dass ein E-Bike auch optisch<br />

mehr sein kann als ein Fahrrad mit hinzugefügtem<br />

Motor. Systemintegration heißt das Stichwort – und das ist<br />

nicht nur optisch gemeint: Alle elektrischen Funktionen des<br />

Fahrrads können über eine einzige Bedieneinheit angesteuert<br />

werden.<br />

Das digitale Fahrrad muss übrigens nicht zwingend ein E-Bike<br />

sein. Auch ohne elektrische Antriebsunterstützung ist inzwischen<br />

viel Digitales am Fahrrad möglich. Die Vernetzung von<br />

Fahrrädern untereinander, um etwa im Berufsverkehr schneller<br />

und sicherer voranzukommen, ist zwar noch Zukunftsmusik,<br />

technisch aber durchaus bereits machbar.<br />

Diese Digitalisierung des Fahrrads und auch der Infrastruktur<br />

wird im Übrigen von spezialisierten Dienstleistern mit Knowhow<br />

nicht nur in der Fahrradbranche, sondern auch in der<br />

Softwareentwicklung, mitgestaltet. Dazu gehören junge aufstrebende<br />

Unternehmen.<br />

Welche wirtschaftliche Bedeutung das E-Bike bereits heute<br />

hat, lässt sich an den aktuellen Zahlen der Fahrradbranche<br />

ablesen. Bei deutschen Fahrradhändlern lag 2016 der Umsatzanteil<br />

elektrisch angetriebener Fahrräder laut Verband<br />

des Deutschen Zweiradhandels bereits bei 35 %. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr wurden gemessen in Stückzahlen elf Prozent<br />

mehr E-Bikes verkauft. Da der Durchschnittspreis für E-Bikes<br />

im Fachhandel ebenfalls gestiegen ist, auf rund 2.500 €, erhöhte<br />

sich der Umsatz in diesem Segment sogar um 17 %.<br />

<strong>Stahlreport</strong> 11|17<br />

49


Lifesteel<br />

Bericht<br />

komfort. Reiseräder mit Rahmen und<br />

richtig eingestellten, gefederten Fahrradgabeln<br />

aus poliertem Edelstahl bieten<br />

neben optimalem Fahrverhalten auch robuste<br />

Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />

Regen, Schmutz und Dauerbelastung.<br />

Sogar nach vielen tausend Kilometern<br />

sehen diese hochwertigen Konstruktionen<br />

noch aus wie neu. Auch Transportschäden<br />

bieten sie energisch die glänzende<br />

Stirn. Ihre werkstoffbedingte<br />

Elastizität gewährleistet zugleich ermüdungsfreies<br />

Fahren selbst auf längsten<br />

Strecken.<br />

Bei solch hochwertigen Konstruktionen<br />

sind auch alle Anbauteile wie Gewinde<br />

oder Muffen aus nichtrostendem<br />

Stahl. In der Werkstoffgüte 1.4301 findet<br />

kaltverfestigter Edelstahl Rostfrei mit<br />

Qualitätssiegel dank Zugfestigkeiten von<br />

1.000 N/mm² auch Einsatz in zahlreichen<br />

weiteren Fahrradkomponenten:<br />

Denn ganz gleich, ob für Speichen, Felgen,<br />

Pedale, Achsen oder Lager – mit<br />

nichtrostendem Stahl fährt man immer<br />

auf Nummer sicher. Höherlegierte Edelstähle<br />

sind wegen ihrer Festigkeit und<br />

Temperaturbeständigkeit vor allem im<br />

hochwertigen Fahrradbereich gefragt.<br />

Elektrifiziert und automatisiert hat<br />

sich das Fahrrad als E-Bike oder Pedelec<br />

in der Stadt als schnellstes und zugleich<br />

effektivstes Verkehrsmittel etabliert. Beim<br />

E-Bike müssen die Pedale nicht betätigt<br />

werden, um den Elektroantrieb mit bis<br />

Geschichte auf zwei Rädern<br />

zu 500 Watt Motorleistung zuzuschalten.<br />

Der maximal 250 Watt starke Elektromotor<br />

beim Pedelec springt nur dann<br />

an, wenn die Pedale getreten werden.<br />

Vor allem Pedelecs motivieren deshalb<br />

immer mehr Menschen, auf das Fahrrad<br />

umzusatteln. Über drei Millionen<br />

fahren bereits durch die Städte. An Attraktivität<br />

stehen E-Bikes und Pedelecs<br />

den unmotorisierten Zeitgenossen in<br />

nichts nach. Ihre schicken Rahmenkonstruktionen<br />

wecken dank Antriebsdoping<br />

bei jeder Alters- und Lifestyleklientel<br />

Begehrlichkeit als Zeichen urbaner<br />

Unabhängigkeit.<br />

Da durch den Motor enorme Belastungsspitzen<br />

auf das Elektrofahrrad –<br />

und hier vor allem auf den Antrieb – einwirken,<br />

gelten Ketten aus Edelstahl<br />

Rostfrei für E-Bikes als ideal. Dank zuverlässiger<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

und Stabilität gewährleisten sie die geforderte<br />

Langlebigkeit. Eine durch Innenglieder<br />

aus Edelstahl verstärkte Bauweise<br />

macht die Ketten besonders<br />

widerstandsfähig gegen die hohen Lastwechsel<br />

bei E-Bike-Antrieben. Aber auch<br />

langjährige Fahrradbesitzer müssen<br />

nicht auf den nichtrostenden Werkstoff<br />

für ihren zweirädrigen fahrbaren Untersatz<br />

verzichten. Mit Schutzblechen,<br />

Gepäckträger, Innenzug oder auch Dynamo<br />

verhelfen sie sogar bereits in die<br />

Jahre gekommenen Drahteseln ganz<br />

leicht zu neuem Glanz. 2<br />

Ausstellung im Mannheimer Technomuseum<br />

Unter dem Motto „2 Räder – 200 Jahre Fahrrad“ hat das Mannheimer<br />

Technomuseum zwischen dem 11.11.16 und dem 25.6.17 eine Geburtstagsausstellung<br />

präsentiert – über „Freiherr von Drais und die Geschichte<br />

des Fahrrads“, so der Untertitel.<br />

Auf rund 800 m 2 Fläche konnten die Besucher etwa 100 Fahrräder und<br />

weitere themenbezogene Exponate bewundern. Konzipiert war die Ausstellung<br />

als Fahrradtour durch die Geschichte des Zweirades.<br />

Unterteilt war die Show in insgesamt vier zeitliche Etappen – von Karl von<br />

Drais und seiner Laufmaschine bis in die aktuelle Zeit, die – so die Museumsverantwortlichen<br />

– mit der Renaissance des Fahrrads in den 70er<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts begonnen hatte.<br />

Die Ausstellung passte gut in das Grundkonzept des Mannheimer Museums,<br />

das es sich zur Aufgabe gemacht hat, vor allem die Verbindung von<br />

Mensch und Maschine zu beleuchten.<br />

Begleitet wurde die rund eine Million Euro teure Show durch ein umfangreiches<br />

Rahmenprogramm. Dabei ging es in Veranstaltungen u.a. um die<br />

heutige Fahrradfreundlichkeit von Mannheim, ein Globetrotter berichtete<br />

von seiner Radreise durch 150 Länder der Erde, und selbst die Rolle des<br />

Zweirades für die Frauenbewegung wurde thematisiert.<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Das BDS-Magazin für die Stahldistribution<br />

Stahlhandel | Stahlproduktion |<br />

Stahlverarbeitung<br />

Offizielles Organ des BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Redaktion:<br />

Dr. Ludger Wolfgart (Chefredakteur)<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-11<br />

E-Mail: Wolfgart-BDS@stahlhandel.com<br />

Markus Huneke<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-24<br />

E-Mail: Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-21<br />

E-Mail: Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Max-Planck-Straße 1<br />

40237 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 8 64 97-0<br />

Telefax (02 11) 8 64 97-22<br />

Layout:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Druck:<br />

Hellendoorn, Bad Bentheim<br />

Titelbilder:<br />

Heiner Engelter, Flörsheim<br />

Erscheinungsweise: monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im Ausland<br />

zuzüglich Versandspesen und Mehrwertsteuer.<br />

Abbestellungen sind lediglich unter Einhaltung<br />

einer dreimonatigen Kündigungsfrist zum Jahres -<br />

ende möglich. Für die Mitglieder des BDS und die<br />

Teilnehmer im BDS-Fernstudium ist der Bezug<br />

eines Exemplars der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“<br />

im Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studien gebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Redaktion gestattet.<br />

Anzeigenpreis: Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 35.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder<br />

Fotos übernehmen Herausgeber, Redaktion und<br />

Verlag keine Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten eine vom<br />

Herausgeber unabhängige Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird mitunter<br />

auf die gleichzeitige Verwendung mänlicher<br />

und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um Verständnis,<br />

dass insbesondere Firmennamen je Artikel in der<br />

Regel nur einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe häufig<br />

eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umwelt schonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> 11|17


BDS-Berufsbildung<br />

Seminare und sonstige (BDS-)Veranstaltungen<br />

2017<br />

Seminarthema Termin Tagungsort<br />

Nichtrostende Stähle (Seminar) 16.-17.10. Aachen<br />

Mehr Aufträge durch professionelle Angebotsverfolgung<br />

und effektive Preisverhandlung<br />

(Verkauf II) (Seminar) 25.-26.10. Nürnberg<br />

Betonstahl (Seminar) 07.-08.11. Kehl<br />

Stahlkunde (Seminar) 06.-08.12. Gengenbach<br />

Stahlkunde (Seminar) 05.-07.02. Dortmund<br />

Rohrtag 01.03. Düsseldorf<br />

Blankstahl (Seminar) 10.-11.04. Ludwigsburg<br />

Einführung Fernstudium 01.-06.07. Soltau<br />

Diese Übersicht gibt den Stand der Planungen für Lernteam- und Seminarveranstaltungen<br />

und zum Fernstudium sowie zu entsprechenden Kooperationen wieder.<br />

Änderungen jeder Art sind vorbehalten, vor allem Ergänzungen. Über weitere Details sowie zu<br />

den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte im Internet (www.stahlhandel.com) oder<br />

wenden sich telefonisch bzw. elektronisch an den<br />

BUNDESVERBAND DEUTSCHER STAHLHANDEL (BDS)<br />

Max-Planck-Straße 1 · 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211/86497-19 · Telefax: 0211/86497-22<br />

E-MAIL: WYNANDS-BDS@STAHLHANDEL.COM

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