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Dehner Magazin - 4/2018

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TIERE LIEBEN<br />

SPEED-DATING<br />

SPANNUNG ABBAUEN<br />

Ein leckeres Willkommensbuffet<br />

sorgt für Abwechslung und bringt<br />

Rivalen zusammen an einen Tisch.<br />

EIN NEUES KANINCHEN ZIEHT EIN<br />

Kaninchen halten nichts vom Single-Leben. Damit sie untereinander<br />

schnell Freundschaft schließen, gibt’s ein paar Dinge zu beachten.<br />

Die Gründe für eine neue Vergesellschaftung sind<br />

vielfältig. Vielleicht haben Sie sich beim Kauf für<br />

Kaninchen entschieden, die sich noch nicht<br />

kennen. Oder Sie sind so begeistert von Ihren<br />

neuen Untermietern, dass Sie Ihre Langohrtruppe noch<br />

aufstocken wollen. Auch eine längere Quarantänezeit<br />

aufgrund einer Erkrankung kann zur Entfremdung führen.<br />

In den meisten Fällen ist es jedoch der Verlust eines Tieres,<br />

der die Zusammenführung mit einem neuen Partner<br />

erforderlich macht. Auch wenn es aus menschlicher Sicht<br />

makaber erscheint, das verstorbene Kaninchen einfach<br />

auszutauschen, ist das genau die richtige Therapie. Mit<br />

einem neuen Kumpel an der Seite, kehrt die Lebensfreude<br />

des trauernden Tieres rasch zurück.<br />

Fotos: Monika Wegler<br />

DER RICHTIGE KANINCHENKUMPEL<br />

Lassen Sie sich bitte nicht zu einem Spontankauf<br />

verleiten, sondern wählen Sie das neue Tier sorgfältig<br />

aus. Je besser es zu Ihren Kaninchen passt, umso<br />

leichter verläuft die Vergesellschaftung. Rasse, Größe<br />

und Aussehen sind hier zweitrangig. Achten Sie<br />

stattdessen auf das Geschlecht, das Alter und den<br />

Charakter.<br />

Wer mit wem?<br />

Die natürlichste Haltungsart ist die Haremshaltung,<br />

bei der ein kastriertes Männchen und mehrere<br />

Häsinnen zusammenleben. Bei wenig Platz ist ein<br />

Pärchen eine gute Lösung. Auch eine reine Damentruppe<br />

kann funktionieren, aber hier ist öfter mit<br />

Zickenkrieg zu rechnen. Bei einer Männer-WG sollten<br />

die Tiere bereits vor der Geschlechtsreife kastriert<br />

worden sein. Sonst ist Zoff vorprogrammiert.<br />

In Sachen Charakter<br />

Haben Sie schon ein dominantes Kaninchen zu<br />

Hause, sollten Sie einen eher unterwürfigen Partner<br />

hinzugesellen. Hat Ihr Kaninchen bisher eine untergeordnete<br />

Rolle eingenommen, braucht es einen<br />

Kumpel, der die Führung übernimmt. Denken Sie<br />

daran, dass Jungtiere noch keine ausgeprägten<br />

Wesenszüge haben und das Verhalten sich noch<br />

ändern kann.<br />

Eine Frage des Alters<br />

Ist Ihr Kaninchen schon in die Jahre gekommen,<br />

sollte auch der neue Kumpel kein junger Hüpfer mehr<br />

sein. Kleine Fellnasen sind noch sehr verspielt und<br />

brauchen einen Artgenossen zum Herumtollen.<br />

Das wird Senioren oftmals zu viel, da sie mit zunehmendem<br />

Alter gemächlicher werden und vermehrt<br />

Ruhepausen einlegen.<br />

IDEALE VORAUSSETZUNGEN<br />

Bei den Kaninchen herrscht eine strenge Hierarchie<br />

und jede Veränderung der Gruppenzusammensetzung<br />

zieht unweigerlich auch eine Neuordnung<br />

der Rangfolge nach sich. Beim Kräftemessen kann es<br />

zu heftigen Rangeleien kommen, die Sie aber nicht<br />

überbewerten sollten. Die Kämpfe zeigen keine<br />

Unverträglichkeit an, sondern sind nötig, damit der<br />

Neue seinen Platz innerhalb der Gruppe finden und<br />

einnehmen kann. Doch Sie können einiges tun, um<br />

das erste Zusammentreffen der Kaninchen zu<br />

entschärfen: Bleiben Sie in der Nähe, damit Sie im<br />

Notfall eingreifen können.<br />

• Wählen Sie für das erste Treffen einen neutralen<br />

Ort, um den Heimvorteil der Alteingesessenen<br />

auszugleichen.<br />

• Geben Sie den Kaninchen während der Vergesellschaftung<br />

viel Bewegungsfreiraum, z. B. ein großes<br />

Freigehege im Garten oder einen Zimmerfreilauf.<br />

• Wollen Sie die Zusammenführung im Kaninchengehege<br />

vornehmen, sollten Sie zuvor einen<br />

gründlichen Großputz starten. Auf diese Weise<br />

werden alle Duftspuren verwischt, und auch die<br />

alten Bewohner müssen sich neu orientieren.<br />

• Lassen Sie den Neuankömmling das Gehege<br />

zunächst allein inspizieren, damit er Fluchtwege<br />

erkunden und sich nach Verstecken umsehen kann.<br />

• Sorgen Sie für viele verschiedene Unterschlupfe<br />

mit mindestens zwei Öffnungen, damit ein<br />

Gejagter nicht plötzlich in der Falle sitzt.<br />

Ein zusätzliches Haus, auf das noch kein Kaninchen<br />

Besitzansprüche angemeldet hat, kann<br />

hilfreich sein.<br />

DAS ERSTE DATE<br />

Zunächst wird das neue Kaninchen einem Schnuppertest<br />

unterzogen. Danach versucht der Ranghöchste<br />

aufzureiten, um seine Dominanz zu<br />

demonstrieren. Der Neue duckt sich ab und ordnet<br />

sich mit diesem Verhalten unter – oder nimmt den<br />

Kampf um einen Posten in der Chefetage auf. Der<br />

Unterlegene sucht sein Heil in der Flucht, um sich<br />

kurz darauf wieder der Konfrontation zu stellen.<br />

Doch Kaninchen sind faire Kämpfer und gönnen<br />

sich zwischendurch immer wieder eine Ruhepause.<br />

Die Rangkämpfe können wenige Stunden, aber<br />

auch Wochen andauern. Doch danach liegen die<br />

Kontrahenten wieder friedlich beisammen, denn<br />

Kaninchen sind alles andere als nachtragend.<br />

KLARHEIT SCHAFFEN<br />

Die Tiere springen sich an,<br />

zwicken sich, und nicht<br />

selten fliegen die Fellbüschel.<br />

72 Deine Natur 4/<strong>2018</strong><br />

Deine Natur 4/<strong>2018</strong> 73

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