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Technik 1/2004 Polycomfort. Die Fußbodenheizung mit 5-Sterne ...

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Größenbestimmung des<br />

Membran-Druckausdehnungsgefäßes.<br />

Membran-Druckausdehnungsgefäße<br />

(MAG) gehören nach DIN EN 12828,<br />

Teil 2 zu den notwendigen Sicherheitseinrichtungen<br />

in geschlossenen Heizungsanlagen<br />

und dienen der Aufnahme<br />

der temperaturschwankungsbedingten<br />

Wasservolumenänderung.<br />

Bei Einsatz eines Wärmetauschers als<br />

Systemtrennung, z. B. bei der Sanierung<br />

eines Altbaus, oder dem Einsatz von<br />

Mischern sind sogar zwei Ausdehnungsgefäße,<br />

jeweils primär- und sekundärseitig,<br />

vorzusehen.<br />

Zu klein ausgelegte oder <strong>mit</strong> falschem<br />

Vordruck betriebene Ausdehnungsgefäße<br />

können Betriebsstörungen oder sogar<br />

Schäden an der Anlage verursachen. Eine<br />

exakte Dimensionierung der MAGs ist<br />

daher unerlässlich.<br />

Bitte beachten Sie dazu auch die technischen<br />

Unterlagen der von Ihnen bevorzugten<br />

Hersteller! Eine weitere Empfehlung<br />

besteht darin, das MAG mindestens<br />

einmal jährlich auf seine Funktionstüchtigkeit<br />

hin überprüfen zu lassen!<br />

Berechnung des MAG<br />

(entsprechend DIN 4807)<br />

Notwendige Anlageneckdaten<br />

V System Wasserinhalt der Heizungsanlage<br />

VRohr 0,079 m3 /m bei 14 x 2 mm Rohr<br />

IRohr Rohrlänge [m]<br />

VWE Wasservolumen des Wärmeerzeugers [dm3 ]<br />

Ve Ausdehnungsvolumen der Anlage [dm3 ]<br />

VWR Wasservorlage des MAG [dm3 ]<br />

V0 Nutzvolumen des MAG [dm3 ]<br />

Vexp, min Nennvolumen des MAG [dm3 ]<br />

ϑE Einfülltemperatur der Anlage [°C]<br />

in der Regel 10 °C<br />

ϑV Auslegungsvorlauftemperatur der Anlage [°C]<br />

ϑR Auslegungsrücklauftemperatur der Anlage [°C]<br />

ϑv,max max. Sollwerttemperatur des Wärmeerzeugers<br />

[°C]<br />

e Wasserausdehnung in Abhängigkeit von<br />

der höchsten Sollwerttemperatur des<br />

Wärmeerzeugers und der Einfülltemperatur<br />

von 10 °C [%]<br />

nR Wärmeausdehnung in Abhängigkeit von<br />

der Auslegungsrücklauftemperatur und der<br />

Einfülltemperatur von 10 °C [%]<br />

pSt statischer Druck in der Anlage [bar]<br />

p0 Mindestvordruck des MAG [bar]<br />

pD Verdampfungsdruck [bar] (zu vernachlässigen<br />

bei Temperaturen < 100 °C)<br />

ps Anfangsdruck der Anlage [bar]<br />

pa, min Fülldruck der Anlage [bar]<br />

pe Enddruck der Anlage [bar]<br />

psv Sicherheitsventilansprechdruck [bar]<br />

32<br />

durchschnittlicher Gesamtwasserinhalt V A [I]<br />

1000<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

50<br />

40<br />

3<br />

Berechnungsbeispiel<br />

Einfülltemperatur der Anlage ϑE 10 °C<br />

Auslegungsvorlauftemperatur ϑ V 45 °C<br />

Auslegungsrücklauftemperatur ϑR 35 °C<br />

max. Sollwerttemperatur ϑv,max 60 °C<br />

(höchste Sollwerteinstellung des Wärmeerzeugers)<br />

statischer Druck p St 0,5 bar<br />

(≈ 5 m Wassersäule)<br />

Durchschnittlicher Wasserinhalt von Zentralheizungsanlagen<br />

1. Berechnung des Anlagenvolumens V a<br />

(Heizkessel <strong>mit</strong> 12 kW <strong>Fußbodenheizung</strong>)<br />

V System = 300 dm 3 (laut Diagramm)<br />

V System = V Rohr · I Rohr + V WE<br />

2. Berechnung des Ausdehnungsvolumens Ve ϑV [°C] 30 40 50 60 70 80 90<br />

n [%] 0,66 0,93 1,29 1,71 2,22 2,51 3,47<br />

nR = 0,5% (bei Auslegungsrücklauftemperatur<br />

40 °C)<br />

l = 1,71% (bei max. Sollwerttemperatur des<br />

Kesselreglers)<br />

Ve = VSystem · e/100 = 300 dm3 · 1,71/100 = 5,1 dm3 3. Druckberechnung<br />

> Vordruck des MAG p0 (statische Höhe = 5 m)<br />

p0 = pSt + pD + 0,2 bar = 0,5 bar + 0,2 bar<br />

= 0,7 bar (0,2 bar wird empfohlen)<br />

Empfehlung p0 ≥ PST+PD einsetzen!<br />

> Sicherheitsventilansprechdruck psv psv ≥ p0 + 2,0 bar für psv ≥ 5 bar<br />

psv = 1,0 bar + 2,0 bar = 3,0 bar => 3,0 bar<br />

> Enddruck pe pe = psv – 0,5 bar (psv ≤ 5 bar)<br />

= 3,0 bar – 0,5 bar = 2,5 bar<br />

Stahlradiatoren DIN 4722<br />

<strong>Fußbodenheizung</strong><br />

Gussradiatoren DIN 4720<br />

Plattenheizkörper<br />

Konvektoren<br />

4 5<br />

10 15 20 30 40 50 100<br />

installierte Leistung der Anlage Q 1 [kW]<br />

4. Gefäßberechnung<br />

> Wasservorlage VWR (für Vexp, min > 15 dm3 <strong>mit</strong> VWR ≥ 3 dm3 )<br />

VWR = 0,005 · Va = 0,005 · 300 dm3 = 1,5 dm3 (für Vn ≤ 15 dm3 )<br />

VWR = 0,2 · Vexp, min<br />

> Nutzvolumen (Blasenvolumen) V0 V0,min ≥ Ve + VWR ≥ 5,1 dm3 + 1,5 dm3 ≥ 6,6 dm3 > Nennvolumen Vexp, min<br />

pe +1<br />

Vexp, min = (Ve + VWR ) ·<br />

pe – p0<br />

= (5,1 + 1,5) · 2,5 + 1 = 15,4 dm 3<br />

2,5 – 1<br />

Es sollte nun das nächstgrößere Gefäß ausgewählt<br />

werden: z.B. V 0 = 25 dm 3<br />

Kontrolle: V 0 > V 0,min<br />

25 dm 3 ≥ 6,6 dm 3 o.k.!<br />

> Anfangsdruck-/Fülldruckberechnung p a<br />

Zur Einbringung und Sicherstellung einer ausreichenden<br />

Wasservorlage im Gefäß sollte der Fülldruck<br />

0,25 – 0,3 bar über dem Gefäßdruck liegen.<br />

Der Anfangsdruck pa ist in der Regel gleichzusetzen<br />

<strong>mit</strong> dem Fülldruck pF , da die Fülltemperatur von<br />

10 °C fast immer die tiefste Systemtemperatur darstellt.<br />

pa,min ≥ p0 + 0,3 bar ansonsten muss eine Berechnung<br />

für ein größeres Nennvolumen<br />

durchgeführt werden!<br />

pa,min ≥ p0 + 0,3 bar ≥ 1,0 bar + 0,3 bar ≥ 1,3 bar<br />

p<br />

pe =<br />

e +1<br />

– 1 bar<br />

1+ Ve (pe + 1) · (n – nR )<br />

Vexp, min · (p0 + 1) · 2n<br />

=<br />

1+<br />

2,5 + 1<br />

5,1 · (2 + 1) · (1,74 – 0,5)<br />

32,7 · (1 + 1) · (2 · 1,71)<br />

– 1 bar<br />

pa = 2,04 bar<br />

pa ≈ bar Überdruck<br />

pa > pa,min o.k.!<br />

p amin ≥ Vexp, min · (pO + 1) - 1<br />

Vexp, min - VWR<br />

p amin ≥ 15,4 · (1,0 + 1) - 1= 1,22 bar<br />

15,4 - 1,5

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