sportFACHHANDEL 11_2018 Leseprobe
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DAS INSIDER-MAGAZIN: NEWS • FAKTEN • HINTERGRÜNDE<br />
24.08.<br />
<strong>2018</strong><br />
AUSGABE <strong>11</strong><br />
Made In Europe • Entsorgung ab S. 12<br />
Soziales Engagement • Recycling<br />
4<br />
SEITEN<br />
VERKÄUFER-<br />
WISSEN<br />
Kinderwanderschuhe<br />
S. 27<br />
Die Natur<br />
wartet auf<br />
Klare dich<br />
Kante<br />
Friedrichshafen plant die<br />
OutDoor-Gegenmesse ab S. 20<br />
NACHHALTIGE GESCHÄFTSGRUNDLAGE<br />
Die Entscheider von Deuter, Maier Sports, Leki und Meindl im großen Interview<br />
FÜR<br />
E X C L U S I V<br />
Die schwerste<br />
Krise der<br />
Intersport?<br />
Aufsichtsrat-Boss<br />
Knud Hansen steht<br />
Rede und Antwort S. 32<br />
DEUTSCHLAND<br />
ÖSTERREICH<br />
SCHWEIZ<br />
6,00 € • ZKZ 17598<br />
Knud<br />
Hansen<br />
Nachhaltig!<br />
Erfolgreich!<br />
S. 6<br />
SHOP-PORTRAIT<br />
Warum sich Stadt Land<br />
Fluss in Bad Tölz ausschließlich<br />
auf Öko-<br />
Marken konzentriert. S. 36<br />
ANDERE WIRTSCHAFT<br />
Die Gemeinwohl-<br />
Ökonomie hat nicht Profite,<br />
sondern die Interessen der<br />
Allgemeinheit www.fjallraven.deim Blick S. 24<br />
Martin<br />
Riebel<br />
Lothar<br />
Baisch<br />
Waltraud<br />
Lenhardt<br />
Lukas<br />
Meindl<br />
Simone<br />
Mayer
mit fjällräven kannst du dich bei Wind und Wetter draußen aufhalten.<br />
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www.fjallraven.de
DAS INSIDER-MAGAZIN: NEWS • FAKTEN • HINTERGRÜNDE<br />
24.08.<br />
<strong>2018</strong><br />
AUSGABE <strong>11</strong><br />
Made In Europe • Entsorgung ab S. 12<br />
Soziales Engagement • Recycling<br />
4<br />
SEITEN<br />
VERKÄUFER-<br />
WISSEN<br />
Kinderwanderschuhe<br />
S. 27<br />
FÜR<br />
E X C L U S I V<br />
Die schwerste<br />
Krise der<br />
Intersport?<br />
Aufsichtsrat-Boss<br />
Knud Hansen steht<br />
Rede und Antwort S. 32<br />
DEUTSCHLAND<br />
ÖSTERREICH<br />
SCHWEIZ<br />
6,00 € • ZKZ 17598<br />
Knud<br />
Hansen<br />
Nachhaltig!<br />
Klare<br />
Kante<br />
Friedrichshafen plant die<br />
OutDoor-Gegenmesse ab S. 20<br />
Erfolgreich!<br />
NACHHALTIGE GESCHÄFTSGRUNDLAGE<br />
Die Entscheider von Deuter, Maier Sports, Leki und Meindl im großen Interview<br />
S. 6<br />
SHOP-PORTRAIT<br />
Warum sich Stadt Land<br />
Fluss in Bad Tölz ausschließlich<br />
auf Öko-<br />
Marken konzentriert. S. 36<br />
ANDERE WIRTSCHAFT<br />
Die Gemeinwohl-<br />
Ökonomie hat nicht Profite,<br />
sondern die Interessen der<br />
Allgemeinheit im Blick S. 24<br />
Martin<br />
Riebel<br />
Lothar<br />
Baisch<br />
Waltraud<br />
Lenhardt<br />
Lukas<br />
Meindl<br />
Simone<br />
Mayer
THE TASTE OF SPORT.<br />
bestellungen@active-nutrition-international.com
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
EDITORIAL | INHALT | 5<br />
Der nächste<br />
Showdown<br />
Wettbewerb ist gut für‘s Geschäft.<br />
Was im Kleinen zwischen einzelnen<br />
Händlern und einzelnen Anbietern gilt,<br />
gilt im Großen auch für ganze Branchen<br />
und ja, tatsächlich auch für Messen –<br />
egal wie viele Steuergelder hier in die<br />
individuellen Kalkulationen einfließen<br />
oder auch nicht.<br />
Andreas Mayer Warum um alles in der Welt soll sich eine<br />
Chefredakteur Messegesellschaft, die 25 Jahre lang eine<br />
a.mayer@sportcombi.de Branche mit aufgebaut und viele, viele<br />
erfolgreiche Messen veranstaltet hat,<br />
nicht dazu entscheiden, weiter zu machen, nur weil<br />
ein Teil der Branche sein Heil woanders sucht?<br />
Gut, im Falle der Outdoorbranche ist dies der Teil<br />
mit den großen Zugpferden, den Traditionsmarken,<br />
den Global Playern, die die Branche anführen, das<br />
Schiff steuern, den Takt vorgeben … aber tun sie das<br />
wirklich?<br />
Kostenlos:<br />
Die SFH<br />
News-App<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />
sport-fachhandel.com/app<br />
oder in den App-Stores<br />
Hier müssen jeder Lieferant und jeder Händler<br />
ihre eigene Rechnung aufmachen …<br />
Um an dieser Stelle nicht missverstanden zu<br />
werden: Für manche Marken ist das Münchener<br />
Konzept einer 365-Tage-Plattform mit direkter<br />
Endverbraucherkommunikation und starken<br />
digitalen Kanälen genau der richtige Schritt zur<br />
richtigen Zeit. Was aber die physische Messe angeht<br />
und die Kommunikation zum Handel, gibt es bei<br />
anderen durchaus nach wie vor Bedenken, vom<br />
großen Münchener Scheinwerferlicht vielleicht nur<br />
ein gelegentliches Flackern abzubekommen. Und<br />
tatsächlich hat sich auch noch nicht jeder Händler<br />
entschieden, ob er oder sie im kommenden Juni in die<br />
bayerische Landeshauptstadt kommt oder nicht.<br />
Für den überwiegenden Teil der knapp 1.000<br />
Aussteller auf der letzten europäischen Leitmesse<br />
ist nach wie vor die Anzahl der Händlerkontakte<br />
die entscheidende Währung. Gut hundert haben<br />
darüber abgestimmt, nach München zu gehen – auf<br />
den Rest setzt die Messe Friedrichshafen.<br />
Ob diese Rechnung aufgeht, kann an dieser Stelle<br />
niemand wirklich beantworten. Trotz aller Appelle,<br />
die Branche müsse unbedingt vereint agieren, um<br />
sich gegen Konkurrenz von außen zu schützen –<br />
Wettbewerb muss auch<br />
weiterhin erlaubt sein!<br />
Ihr,<br />
Andreas Mayer<br />
Chefredakteur<br />
kompetent ............... <br />
unabhängig ............. <br />
modern .................... <br />
hochwertig .............. <br />
kritisch ..................... <br />
meinungsbildend ... <br />
beratend .................. <br />
TITELSTORIES<br />
SCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT S. 6<br />
Nachhaltige Familienunternehmen • Made In<br />
Europe • Entsorgung • Soziale Projekte • Recycling<br />
„ZU KEINEM ZEITPUNKT FÜHRUNGSLOS!“ S. 32<br />
Aufsichtsratsvorsitzender Knud Hansen steht<br />
Rede und Antwort zur Intersport-Krise<br />
OUTDOOR Aktuelles aus der Outdoor-Branche 20<br />
MIXED News und Trends aus verschiedenen Sortimenten 23<br />
FACHHANDEL Szene, Stores und Strategie 27<br />
BRAND NEW Produktneuheiten von A-Z 38<br />
PERSONALIEN Aufsteiger, Aussteiger, Umsteiger 54<br />
STELLENMARKT Die Jobbörse der Branche/Impressum 52<br />
Air Revolution 3.7<br />
(auch als Damenmodell erhältlich)<br />
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In der Auftrittphase<br />
Frische Luft saugt<br />
sich in den Schuh<br />
In der Abstossphase<br />
Warme Luft wird aus dem<br />
Schuh gepresst
6 | TITELSTORY | Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
BODENSTÄNDIG, PRAGMATISCH, EHRLICH<br />
Nachhaltigkeit<br />
Made in Germany<br />
Lange Zeit haben sie es anderen überlassen, über Themen wie soziale Verantwortung, Umweltverträglichkeit<br />
und Nachhaltigkeit zu sprechen. <strong>sportFACHHANDEL</strong> traf die Köpfe der traditionsreichen deutschen Outdoor-<br />
Unternehmen Deuter, Maier Sports, Leki und Meindl, um das zu ändern – und um herauszufinden, wie<br />
bodenständig und pragmatisch, aber trotzdem fortschrittlich und wirkungsvoll die familiengeführten<br />
Spezialisten agieren.<br />
Interview Andreas Mayer<br />
FOTOS: BERNHARD WROBEL
Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl | TITELSTORY | 7<br />
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl<br />
Nachhaltigkeit als Geschäftsgrundlage (v.l.n.r):<br />
Martin Riebel (Geschäftsführer Deuter), Lothar<br />
Baisch (Geschäftsführung Maier Sports), Waltraud<br />
Lenhart (Geschäftsführung Leki), Lukas Meindl<br />
(Geschäftsführung Meindl), Simone Mayer<br />
(Geschäftsführung Maier Sports).<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Das Thema Nachhaltigkeit<br />
ist in aller Munde, wird aber auch sehr vielfältig<br />
interpretiert. Was ist für Sie der Hauptaspekt?<br />
Waltraud Lenhart: Das Thema an sich kommt<br />
ja eigentlich aus der Umwelt sowie aus der Landwirtschaft<br />
und besagt, dass man nicht mehr aus<br />
der Natur nehmen sollte als nachwächst. Heute<br />
wird der Begriff aber noch viel weiter gefasst – und<br />
dann spürt und begreift man erst, wie alles zusammenhängt.<br />
Für mich gibt es da drei große Säulen:<br />
das Soziale, die Wirtschaft und die Umwelt. Wenn<br />
ich an einer Stelle etwas verändere, hat das auch<br />
Auswirkungen auf die anderen Felder. Hier ist die<br />
richtige Balance gefragt. Das übergeordnete Ziel<br />
und unsere Verpflichtung sind klar: Wir müssen<br />
darauf achten, dass die nächste Generation den<br />
gleichen Standard haben kann wie wir!<br />
Woran arbeiten Sie in Ihrer Firma gerade am<br />
meisten?<br />
Waltraud Lenhart: Wir wollen nachhaltige<br />
Produkte herstellen. Also liegt unser Hauptfokus<br />
darauf, mit den Ressourcen sparsam umzugehen.<br />
In Kirchheim bauen wir den Einsatz erneuerbarer<br />
Energien sukzessive aus. So haben wir bereits zum<br />
dritten Mal zusätzliche Photovoltaik-Panels installiert.<br />
Ganz wichtig ist uns darüber hinaus ein vernünftiger<br />
und verantwortungsbewusster Umgang<br />
mit den Menschen, die für uns arbeiten. Bei allem<br />
darf man nicht vergessen, dass die Wirtschaftlichkeit<br />
dabei etwas ganz Wichtiges ist. Denn ohne,<br />
dass ich wirtschaftlich bin, kann ich auch nichts<br />
investieren und nichts Nachhaltiges schaffen.<br />
Martin Riebel: Ohne wirtschaftliche Nachhaltigkeit<br />
könnte man ein Unternehmen langfristig<br />
gar nicht betreiben. Auch wenn das heutzutage<br />
manchmal unter den Tisch fällt und man sich<br />
zum Teil fast dafür entschuldigen muss als<br />
Unternehmer: Ohne Geld zu verdienen, können<br />
wir unsere Mitarbeiter nicht bezahlen und keine<br />
Arbeitsplätze sichern. Hinter einem Unternehmen<br />
steht auch immer ein Risiko. Ohne nachhaltiges<br />
Arbeiten ist auch keine Nachhaltigkeit in anderen<br />
Bereichen machbar!<br />
Simone Mayer: Wir versuchen, durch unsere<br />
Marke Erlebnisse und Werte zu schaffen, die<br />
Nachhaltigkeit fördern. In dem Augenblick, in dem<br />
wir ein Lieblings-T-Shirt oder eine Lieblings-Hose<br />
geschaffen haben, werden diese eben nicht gleich<br />
weggeworfen, wenn sie alt oder kaputt sind wie bei<br />
einem Massenprodukt. Denn da sind Emotionen<br />
dabei, Bilder im<br />
Kopf – es fällt dem<br />
Kunden schwer,<br />
so ein Kleidungsstück<br />
einfach in<br />
den Abfalleimer zu werfen ...<br />
Darüber hinaus haben wir uns schon 2014 zum Ziel<br />
gesetzt, unsere Kollektionen so schnell wie möglich<br />
PFC-frei zu gestalten. Das haben wir in diesem Jahr<br />
mit der Winterkollektion bereits geschafft. Jetzt<br />
greifen wir zusätzlich das Thema Abfall auf. Dafür<br />
haben wir eine kleine Kollektion aus recycelten<br />
Materialien entwickelt. Und all das wird begleitet<br />
von Themen, die bei uns konstant eine große Rolle<br />
spielen, wie beispielsweise unsere Arbeit in der<br />
Fair Wear Foundation. Faire Arbeitsbedingungen<br />
haben bei uns einen besonderen Stellenwert, weil<br />
wir in Asien eigene Produktionsstätten haben.<br />
Schon unser Firmengründer Gerhard Maier bestand<br />
darauf, dort so zu produzieren wie wir auch<br />
zu Hause in Köngen arbeiten. Gleiche Bedingungen<br />
für alle Arbeitnehmer – das leben wir auch heute<br />
noch tagtäglich.<br />
Martin Riebel: Als ich vor sechs Jahren bei Deuter<br />
angefangen habe, dachte ich eigentlich: Über so<br />
was muss man gar nicht reden, so was macht man!<br />
Denn, wenn es kein Mind-Set ist, ist es Marketing<br />
oder Greenwashing! Auch für uns ist es zum<br />
Beispiel schon seit 25 Jahren normal, dass unsere<br />
Mitarbeiter in Vietnam genau so behandelt werden<br />
wie die in Gersthofen. Deshalb ist es uns auch<br />
leicht gefallen, die Standards innerhalb der Fair<br />
Wear Foundation zu erfüllen. Dies und langlebige<br />
Produkte herzustellen zu einem vernünftigen Preis,<br />
sind die wichtigsten Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit.<br />
Denn, was nicht weggeschmissen wird,<br />
kommt auch nicht in den Müllkreislauf. >>><br />
Messe Friedrichshafen: Hier<br />
ist die Outdoorbranche groß<br />
geworden und hier fand<br />
auch das <strong>sportFACHHANDEL</strong>-<br />
Gipfelgespräch zum Thema<br />
Nachhaltigkeit statt.<br />
Nach Messeschluss<br />
gemeinsam an die Zukunft<br />
denken: <strong>sportFACHHANDEL</strong>-<br />
Chefredakteur Andreas Mayer<br />
im Gespräch mit Lothar Baisch,<br />
Simone Mayer, Martin Riebel,<br />
Lukas Meindl, Waltraud Lenhart<br />
(v.l.n.r.).
8 | TITELSTORY | Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Wir versuchen, durch unsere Marke<br />
Erlebnisse und Werte zu schaffen, die<br />
Nachhaltigkeit fördern.« Simone Mayer, Maier Sports<br />
Verkäufer oder<br />
Endverbraucher<br />
werden in ein paar<br />
Jahren gar nicht mehr<br />
über PFC reden, denn<br />
PFC-frei wird als<br />
Selbstverständlichkeit<br />
gelten.«<br />
Lothar Baisch, Maier Sports<br />
Unsere Produkte belasten die Umwelt also ebenfalls<br />
viel weniger als Billigprodukte. Deswegen haben<br />
wir auch schon immer eine Reparaturabteilung<br />
gehabt, selbst als alle anderen sagten: Wir sind<br />
kulant – was bei uns reklamiert wird, ersetzen wir<br />
unserem Kunden einfach mit einem neuen Produkt.<br />
Doch der Endverbraucher hat mit seinem Produkt<br />
viel erlebt und möchte genau dieses Produkt<br />
erhalten haben! Beim Thema PFC ist Maier Sports<br />
in unserer Gruppe ein echtes Vorbild gewesen. Sie<br />
waren sehr früh zu hundert Prozent PFC-frei. Wir<br />
wissen mittlerweile aber auch von anderen großen<br />
Marken, die ihre Zulieferer dazu zwingen, bis 2020<br />
PFC-frei zu sein – ansonsten werden sie Stoffe mit<br />
dieser Ausrüstung nicht mehr abnehmen. Bei<br />
Deuter haben wir uns vor zwei Jahren zum Ziel<br />
gesetzt, bis 2020 keine Stoffe mit PFC mehr einzusetzen.<br />
Aktuell liegen wir bei etwa 70 Prozent.<br />
Wenn man bedenkt, wie groß der Aufschrei und die<br />
Sorge war, als Greenpeace dieses Thema setzte, ging<br />
das jetzt alles doch bemerkenswert schnell, oder?<br />
Lukas Meindl: Was auffällt und uns unterscheidet<br />
von anderen Marken ist, dass wir alle Produzenten<br />
sind – wir stellen unserer Produkte selbst her. Deswegen<br />
haben wir auch in der so genannten Lieferkette<br />
vielleicht etwas mehr Einfluss als andere Marken,<br />
die nur ihre Produkte handeln, aber woanders<br />
produzieren lassen. Wir machen nur Schuhe – und<br />
das schon seit über 300 Jahren! Da hat man schon<br />
viel mitgemacht und viele unterschiedliche Zeiten<br />
erlebt. Im Großen und Ganzen geht es stets darum,<br />
innovative, hochwertige, zuverlässige und langlebige<br />
Produkte auf den Markt zu bringen. Dazu<br />
gute Materialien zu verwenden, kurze Transportwege<br />
zu haben, nur mit sehr wenigen Lieferanten,<br />
die auf uns eingestellt sind und auf die wir uns<br />
verlassen können, zusammenzuarbeiten.<br />
Wir machen das alle, wir reden nur zu wenig<br />
darüber! Wir sind da zu wenig marketingtechnisch<br />
aufgestellt, weil es im Grunde für uns eine Selbstverständlichkeit<br />
ist. Auch eine Reparaturabteilung<br />
war für uns immer wichtig. Wir haben 20 Personen,<br />
die machen nichts anderes als Service! Die Kunden<br />
bekommen nicht nur von uns eine neue Sohle<br />
drauf, sie kriegen eine Rundumpflege! Und das ist<br />
schon immer so gewesen!<br />
Wie ist der Stand in Sachen PFC bei Schuhen?<br />
Lukas Meindl: Für uns Schumacher ist die Situa-<br />
DEUTER<br />
LEKI<br />
MAIER SPORTS<br />
MEINDL<br />
1898 als „Mechanische Segeltuch-<br />
und Leinenweberei“<br />
gegründet, kann Deuter auf<br />
eine lange Geschichte zurück<br />
blicken – seit den 1920er<br />
Jahren auch mit Rucksäcken für<br />
Hochgebirgsexpeditionen. 2006<br />
überahm die – ebenfalls<br />
familiengeführte – Schwan-<br />
Stabilo Gruppe den mittlerweile<br />
zum Weltmarktführer<br />
aufgestie genen Spezialisten für<br />
Ruck säcke, Reisegepäck und<br />
Schlafsäcke. Seit 2013 ist Martin<br />
Riebel Geschäftsführer der<br />
Deuter Sport GmbH.<br />
Die Leki Lenhart GmbH entstand<br />
aus dem 1948 gegründeten<br />
Holzverarbeitungsbetrieb von<br />
Karl Lenhart – einem begeisterten<br />
Skisportler, der mit der Qualität und<br />
Funktionalität der damaligen Skistöcke<br />
jedoch nicht zufrieden war. 1970 ging<br />
er mit ersten eigenen Skistöcken und<br />
unter dem Namen Leki („Lenhart in<br />
Kirchheim“) an den Markt. Im Jahre<br />
1984 übernahm dessen jüngster Sohn<br />
Klaus Lenhart die Geschäftsführung.<br />
2012 verstarb Klaus Lenhart bei einem<br />
Flugzeugabsturz. Seitdem führt<br />
seine Frau Waltraud Lenhart das<br />
Unternehmen erfolgreich weiter.<br />
1938 gegründet als Immanuel Maier<br />
GmbH, übernahm 1970 Gerhard<br />
Maier die Geschäftsführung. Aus dem<br />
väterlichen Textil-Betrieb machte er<br />
einen Bekleidungshersteller für die<br />
damaligen Trendsportarten Ski und<br />
Tennis. Später kam auch Outdoor dazu.<br />
2012 zog sich Gerhard Maier aus der<br />
Geschäftsführung zurück. Die neue<br />
Geschäftsführung um Simone Mayer<br />
und Lothar Baisch führt seitdem sein<br />
Lebenswerk weiter. Seit 2015 gehört die<br />
Maier Sports GmbH mit ihren Marken<br />
Gonso und Maier Sports wie Deuter zur<br />
Outdoor-Sparte der Schwan-Stabilo<br />
Gruppe (Heroldsberg).<br />
Schon 1683 wird mit Petrus Meindl<br />
ein erster Meindl als Schuhmacher in<br />
Kirchanschöring urkundlich erwähnt.<br />
Seither ist in ununterbrochener<br />
Reihenfolge ein Meindl-Schuhmacher<br />
in Kirchanschöring beurkundet. Heute<br />
führen Lukas Meindl und Bruder<br />
Lars Meindl das Unternehmen in der<br />
neunten Generation. Die beiden Brüder<br />
führen auch abseits des Unternehmens<br />
das Lebenswerk ihres Vaters Alfons<br />
Meindl fort, u.a. mit der Alfons Meindl<br />
Sozialstiftung zur Förderung und<br />
Unterstützung von unverschuldet<br />
in Not geratenen Personen in der<br />
Kirchanschöringer Umgebung.<br />
FOTOS: BERNHARD WROBEL
Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl | TITELSTORY | 9<br />
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl<br />
tion noch viel komplexer, da bei Schuhen so viele<br />
verschiedene Komponenten verarbeitet werden.<br />
Auch Unternehmen, die bei Bekleidung schon viel<br />
erreicht haben, sind im Schuhbereich noch sehr<br />
weit weg von 100 Prozent PFC-frei. Für uns ist das<br />
Ziel 2020 ausgesprochen, und das haben wir als<br />
Meindl auch fest im Griff. Wir könnten das heute<br />
schon bei vielen Modellen draufschreiben, aber wir<br />
tun es nicht, weil wir nun mal keine halbe Sachen<br />
machen ...<br />
Ärgert es Sie eigentlich, dass Greenpeace damals<br />
ausgerechnet die Outdoorbranche angegriffen hat?<br />
Lukas Meindl: Natürlich hat es mich schon ein<br />
bisschen gestört, wie aggressiv Greenpeace am<br />
Anfang agiert hat. Heute bin ich aber der Meinung:<br />
Würde der Gesetzgeber den nächsten Schritt machen<br />
und uns Rechtssicherheit geben, dann wäre<br />
alles klar! Das müsste aber für alle gelten, nicht nur<br />
für einen kleinen Sektor wie die Outdoorbranche!<br />
Greenpeace nutzt uns heute als Beispiel dafür, dass<br />
wir in die Verantwortung genommen wurden, für<br />
etwas, was alle tun müssen!<br />
Die Outdoorbranche hat hier eine Vorreiterrolle<br />
für die gesamte Gesellschaft übernommen. Die<br />
PFC-Problematik ist in anderen Bereichen weitaus<br />
stärker als bei uns, aber wir haben diese Kraft, das<br />
jetzt zu schaffen. Denn die Entwicklung ist nicht<br />
mehr aufzuhalten.<br />
Simone Mayer: Es gab ja schon PFC-freie Produkte,<br />
aber keiner hat sie eingesetzt, weil man keine Kompromisse<br />
machen wollte zwischen Funktion und<br />
Nachhaltigkeit. Durch den Druck – auch der<br />
Chemieindustrie gegenüber – ist PFC-frei auf<br />
einmal möglich. Klar haben wir anfangs gesagt:<br />
Warum die Outdoor-Branche? Eigentlich ist das<br />
doch ungerecht! Warum nicht die Medizintechnik<br />
oder die Automobilbranche? Aber wir haben durch<br />
diesen Druck tatsächlich etwas erreicht. Wenn der<br />
nicht gewesen wäre, bin ich mir ziemlich sicher,<br />
würden wir heute nicht an dem Punkt stehen, tatsächlich<br />
100 Prozent PFC-frei umsetzen können.<br />
Martin Riebel: Wer sich in den extremsten<br />
Bereichen der Berge bewegt, der möchte eine<br />
Ausrüstung haben, die wirklich hält. Und da gibt<br />
es teilweise noch keine richtigen Alternativen.<br />
Das muss man dem Endverbraucher erklären, der<br />
oft beste Leistung will, ökologisch perfekt und<br />
zu einem günstigen Preis. Wer 2020 PFC ganz<br />
abschafft, läuft Gefahr, dass der eine oder andere<br />
Endverbraucher mit einem Highend-Produkt vielleicht<br />
nicht mehr ganz die Leistung bekommt, die<br />
er gewohnt ist. Aber auch das gehört zur Ehrlichkeit<br />
dann dazu.<br />
Wie viel kommt denn tatsächlich beim Endverbraucher<br />
mittlerweile an? Oder was unternehmen<br />
Sie dafür, dass es dort ankommt?<br />
Martin Riebel: Ich glaube, man muss da differenzieren.<br />
Das Thema PFC ist beim Endverbraucher<br />
noch nicht angekommen. Und da ist es tatsächlich<br />
unsere Aufgabe, so wie Lukas Meindl sagte, voranzugehen.<br />
Aber Aussagen wie, dass ein langlebiges<br />
Produkt für den Müllkreislauf gut ist oder dass ein<br />
Reparaturservice etwas Positives ist, das versteht<br />
jeder. Und dadurch kreiert man ein Bewusstsein<br />
beim Endverbraucher, der dann vielleicht auch<br />
andere Industrien kritisch hinterfragt: Was ist<br />
denn auf meinem Teppich drauf? Was ist denn auf<br />
meinem Autositz drauf?<br />
Lothar Baisch: Für uns ist es seit jeher eine Selbstverständlichkeit<br />
gewesen, jede Retoure – egal wie<br />
alt der Artikel auch war – in unserer hauseigenen<br />
Näherei zu reparieren. Das heißt, wir lebten unbewusst<br />
das Thema Nachhaltigkeit. Diese ist sozusagen<br />
in unserer schwäbischen DNA verwurzelt.<br />
Angestoßen durch Dritte kam vor Jahren die Frage<br />
auf: „Ihr tut hier soviel Gutes. Warum redet ihr<br />
nicht darüber?“ Daraufhin haben wir die Entscheidung<br />
getroffen, das offen zu kommunizieren und<br />
haben den Reparatur-Sevice im eigenen Nähsaal<br />
in unsere freiwillige 5-Jahresgarantie auf Material<br />
und Verarbeitung eingebunden. Das war für uns<br />
ein einfacher Schritt, da wir diesen Service ohnehin<br />
schon seit vielen Jahren angeboten und auch gelebt<br />
haben. Im Handel ist das für die Mitarbeiter auf<br />
der Fläche bis heute eine wichtige Hilfestellung im<br />
Verkauf, wenn es darum geht, ob Jacke A oder Jacke<br />
B gekauft wird. Es ist also definitiv ein Argument<br />
im Verkaufsgespräch!<br />
Und PFC? Wie gehen Sie am POS damit um?<br />
Lothar Baisch: Das wird natürlich genauso<br />
Was uns unterscheidet<br />
von anderen Marken<br />
ist, dass wir alle Produzenten<br />
sind – wir stellen unsere<br />
Produkte selbst her.«<br />
Lukas Meindl, Meindl<br />
>>><br />
Unterschiedliche Produkte,<br />
viele Gemeinsamkeiten (v.l.n.r.):<br />
Martin Riebel, Lothar Baisch,<br />
Waltraud Lenhart, Lukas Meindl,<br />
Simone Mayer
10 | TITELSTORY | Deuter, Maier Sports, Leki, Meindl <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Als familiengeführtes<br />
Unternehmen hat man eine<br />
ganz andere Bindung zum Betrieb.«<br />
Waltraud Lenhart, Leki<br />
Wer sich in den<br />
extremsten<br />
Bereichen der Berge<br />
bewegt, der möchte<br />
eine Ausrüstung<br />
haben, die wirklich<br />
hält.«<br />
Martin Riebel, Deuter<br />
kommuniziert. Ich bin davon überzeugt, dass dies<br />
Standard werden wird, wie Wasserdichtigkeit oder<br />
Atmungsaktivität. Verkäufer oder Endverbraucher<br />
werden in ein paar Jahren gar nicht mehr über PFC<br />
reden, denn PFC-frei wird als Selbstverständlichkeit<br />
gelten.<br />
Waltraud Lenhart: Der Nachhaltigkeitsgedanke<br />
muss in der Gesellschaft verankert werden. Das<br />
ist ein Prozess. Es ist gut, dass dieser angestoßen<br />
wurde, aber ich frage mich auch: Was haben wir<br />
falsch gemacht, dass wir dieses Thema so anstoßen<br />
müssen? Und warum ist dieses Thema plötzlich<br />
so auf dem Tisch? Ist es nur die Vermarktung? Wir<br />
müssen wirtschaftlich denken, aber es ist sicher der<br />
falsche Weg, Geld einzunehmen, um es anschließend<br />
in ein ökologisches Projekt zu stecken, um das<br />
zu kompensieren, was ich vorher kaputt gemacht<br />
habe. Das ist Augenwischerei!<br />
Wie wichtig ist dabei, dass Sie als Unternehmen<br />
alle in Deutschland verwurzelt sowie familiengeführt<br />
sind?<br />
Waltraud Lenhart: Als familiengeführtes Unternehmen<br />
hat man eine ganz andere Bindung zum<br />
Betrieb. Bei allen Verhandlungen und Entscheidungen<br />
geht es immer auch darum, die langfristigen<br />
Konsequenzen im Auge zu behalten.<br />
Martin Riebel: Große Konzerne, vor allem börsennotierte,<br />
schauen nur auf die Kosten. Die Bindung<br />
zu den Mitarbeitern fehlt. Wir würden zum Beispiel<br />
niemals eine Abteilung einfach nach Bulgarien auslagern!<br />
Denn als Unternehmer bist du verpflichtet,<br />
für die Mitarbeiter, für Vereine, für die Gesellschaft<br />
langfristig mitzudenken.<br />
Da kommt auch das Thema Nachfolge ins Spiel.<br />
Gerade in familiengeführten Unternehmen können<br />
leicht Probleme entstehen, wenn der Übergang von<br />
einer in die nächste Generation nicht nahtlos ist ...<br />
Lukas Meindl: Das ist auch ein großes Problem,<br />
das wir bei unseren Kunden sehen. Ganz wichtig<br />
dabei ist, dass kein Druck da ist. So war es zumindest<br />
bei uns. Als unser Vater starb, hat er zwei<br />
Söhne gehabt, die weitergemacht haben. Er konnte<br />
also in Ruhe gehen. Wir sind jetzt die neunte Generation.<br />
Und an uns soll es nicht scheitern, dass es<br />
eine zehnte gibt. Das ist aber eine riesen Herausforderung.<br />
Martin Riebel: Ich glaube aber, dass es da auch<br />
Mischformen gibt. Man muss ja nicht unbedingt<br />
das Familienunternehmen selbst führen, die<br />
Familie hat jedoch die Verantwortung, dass das<br />
Unternehmen gut geführt wird. Ob das dann ein<br />
Familienmitglied ist oder ob das jemand anderes<br />
ist, der es besser kann, das ist dann offen.<br />
Lothar Baisch: Gerhard Maier sah es als seine<br />
Pflicht an, das Unternehmen in die Hände zu<br />
geben, die sicherstellen, dass sein Werk in seinem<br />
Sinne fortgeführt wird. Hierzu hat er schon früh<br />
begonnen, junge Mitarbeiter für das Unternehmen<br />
zu gewinnen. Frau Mayer, Frau Kohler, meine<br />
Wenigkeit und viele weitere Führungskräfte stehen<br />
heute in der Verantwortung und stellen Tag für<br />
Tag sicher, dass das Unternehmen sowie die Marken<br />
Maier Sports und Gonso auch weiterhin ein<br />
sicherer Arbeitgeber für die vielen langjährigen<br />
Mitarbeiter sowohl am Standort Köngen als auch<br />
in unseren ausländischen Produktionsstätten sind<br />
und bleiben.<br />
Waltraud Lenhart: Ich habe da eine ganz andere<br />
Situation mitmachen müssen. Durch den Unfalltod<br />
meines Mannes standen wir plötzlich von heute<br />
auf morgen völlig unvorbereitet führungslos da.<br />
Für mich ist daher heute das Wichtigste, dass ein<br />
Betrieb so aufgebaut ist, dass er nicht von einem<br />
Einzelnen abhängig ist. Die Verantwortung muss<br />
auf mehreren Schultern verteilt sein. Denn sonst ist<br />
die Gefahr groß, dass der Betrieb in seiner Existenz<br />
gefährdet ist. Du kannst innerhalb eines Familienbetriebs<br />
nicht jemanden zu einem Nachfolger oder<br />
Manager machen, wenn er die Qualifikation oder<br />
das Interesse nicht hat. Das ist gefährlich und nicht<br />
nachhaltig. Ich denke, es liegt in der Verantwortung<br />
von allen, die jetzt hier sitzen, jederzeit gewährleisten<br />
zu können, dass der Betrieb auch ohne uns<br />
sauber laufen kann. Das ist am Ende die beste Form<br />
von Nachhaltigkeit!<br />
Meine Damen, meine Herren – ich danke für Ihre<br />
Zeit und das ausführliche Gespräch!
PASST MIR UND ZU MIR.<br />
MAIER SPORTS – der Passformspezialist –<br />
bei unserer breiten Auswahl an PFC-freien Outdoorhosen muss<br />
man nicht lang suchen und es kommt niemand zu kurz.<br />
www.maier-sports.de/verantwortung
12 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Beruhigt in die Zukunft blicken? Bleed versucht<br />
den ökologischen Fußabdruck so gering wie<br />
möglich zu halten.<br />
TOP-THEMA: RECYCLING<br />
Aus Alt wird Neu!<br />
Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, rückt bei Outdoorbekleidung immer öfter der Begriff Recycling<br />
in den Fokus. Doch die eingesetzten Materialien sind oft extrem komplex, ein Mehr an Funktion bedeutet<br />
häufig auch eine Extraportion Chemie. Das Recyceln von Fasern stellt für viele Unternehmen eine sinnvolle<br />
Alternative dar. Was sonst noch alles in den Recycling-Prozess passt? <strong>sportFACHHANDEL</strong> hat sich umgehört.<br />
Text:<br />
Astrid Schlüchter<br />
Wer sich für eine Funktionsjacke entscheidet,<br />
entscheidet sich häufig für ein<br />
Feuerwerk an High-Tech Funktionen, ganz<br />
klar, dass es in punkto Herstellung nicht immer<br />
ökologisch korrekt zugeht. Doch viele Unternehmen<br />
suchen sinnvolle Alternativen, die am Ende die<br />
Umwelt schonen und vor allem den jetzt schon zu<br />
großen Müllberg entlasten sollen. Eine Variante ist<br />
das Recyceln von Fasern, von Wolle, von Meeresund<br />
Alltagsmüll.<br />
„Vom Fischfang zum Blickfang“ ist das Motto bei<br />
Vaude, die u.a. Netze aus dem Meer fischen und<br />
zu hochwertigen Materialien recyceln. Die Reinigung<br />
der Fischernetze und der chemische De- und<br />
Repolymerisierungs-Prozess finden in Europa statt.<br />
So wird aus dem umweltbelastenden Abfall neues<br />
Polyamid-Garn – mit den gleichen chemischen<br />
Eigenschaften und den gleichen Funktionalitäten<br />
wie aus Erdöl neu hergestelltes Polyamid. Auch Jack<br />
Wolfskin bietet einige Produkte aus recycelten Materialien<br />
an. „Wir verfolgen beim Recycling aktuell<br />
zwei Schwerpunktthemen. Recycling von Abfällen<br />
wie z.B. Flaschen aber auch Meeresabfällen. Außerdem<br />
befassen wir uns mit dem Zero Waste Konzept.<br />
So haben wir z.B. für die 100 Prozent recycelte<br />
Membrane Schnittabfälle, die bei der Produktion<br />
anfallen, wieder in den Kreislauf zurückgeführt und<br />
auf diese Weise dafür gesorgt, dass keine Abfälle im<br />
Herstellungsprozess entstehen“, so Melanie Kuntnawitz,<br />
Head of Vendor Control Jack Wolfskin.<br />
Bleed sorgt sich seit Entstehung der Marke um<br />
Umwelt und den ökologischen Fußabdruck. Die<br />
FOTOS: FJÄLLRAVEN; BLEED; VAUDE
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 13<br />
Vaude unterstützt seine Handelspartner im Bereich<br />
Recycling auch bei der Gestaltung der<br />
Schaufenster.<br />
Natur sei Inspirationsquelle und Spielplatz<br />
zugleich, deswegen sei es auch so wichtig,<br />
liebevoll mit Ressourcen umzugehen.<br />
„Seit vielen Jahren nutzen wir für unsere<br />
Jacken-Oberstoffe 100 Prozent recyceltes<br />
Polyester und dürfen jetzt die Ersten sein,<br />
die auch eine zu 100 Prozent aus recyceltem<br />
PES bestehende Membran von Sympatex<br />
einsetzen können. Ab der Herbst-/Winter<br />
<strong>2018</strong>/19-Kollektion arbeiten wir mit Fleecestoffen<br />
von Polartec, welche aus recycelten<br />
Plastikflaschen hergestellt werden. Für<br />
unsere Accessoirepalette nutzen wir z.B.<br />
Altpapier als Obermaterial und Füllstoff“,<br />
so Lena Grimm, Produktmanagerin und<br />
Designerin bei Bleed. Eine grüne Einstellung,<br />
die so langsam auch im Handel für<br />
positives Feedback sorgt. „Auf den letzten<br />
Messen konnten wir ein stark gesteigertes<br />
Interesse am Thema Recycling feststellen.<br />
Allerdings ist der Fachhandel noch nicht<br />
ausreichend informiert. Das Thema ist sehr<br />
vielschichtig und komplex, wer den Kunden<br />
beraten möchte, sollte sich gut mit der Thematik<br />
auskennen. Allerdings sehen wir uns<br />
auch als Marke in der Pflicht, den Handel zu<br />
informieren und unsere Produkte mit Geschichten<br />
und Informationen aufzuladen.“<br />
Hannes Oehler, La Sportiva, sieht noch<br />
ein weiteres Problem: „Der Fachhandel<br />
reagiert grundsätzlich positiv auf das<br />
Thema und ist auch bemüht, es dem Endverbraucher<br />
nahe zu bringen. Das Problem<br />
ist, dass ein Großteil der Endverbraucher<br />
nicht bereit ist, einen höheren Preis für<br />
Fjällräven nutzt mit Re-Wool Restwolle für die<br />
Herstellung neuer Produkte, wie hier im Fall des<br />
Greenland Sweaters.<br />
ECO-Produkte zu zahlen.“ Eco-Produkte,<br />
wie die beiden Kletterschuhmodelle<br />
(Mythos Eco + Cobra Eco), bei denen das<br />
zu 100 Prozent recycelte Gummi aus der<br />
Produktion zum Einsatz kommt. „Wir sind<br />
zurzeit der einzige Kletterschuhhersteller,<br />
der diese speziellen Eco-Produkte anbietet.“<br />
Dass man jedoch auch im Schuhbereich<br />
mit positivem Beispiel vorangehen kann,<br />
zeigt der Traditionsschuster Hanwag. Der<br />
sammelt vorbildlich mit seinem Partner<br />
Globetrotter bereits seit April 2017<br />
deutschlandweit Textilien und Schuhe, um<br />
sie fachgerecht weiter verwerten zu können.<br />
Man muss sich aber auch eingestehen, dass<br />
es „teilweise schwierig ist, recycelte Materialien<br />
für den hochfunktionalen Schuhbereich<br />
zu finden, die unsere Anforderungen<br />
an Abrieb und Knickbeständigkeit erfüllen.“<br />
Ein Problem, dass auch Schöffel im Blick<br />
hat. Recycling schließt man zwar nicht<br />
komplett aus, man sei sich aber auch generell<br />
bewusst, dass manche Funktionsjacken<br />
einfach kaum recycelbar sind. Man sei, so<br />
Marco Tenace, Leitung Qualitätssicherung,<br />
vielmehr bestrebt, projektseitig aktiv<br />
zu werden. „Aktuell unterstützen wir das<br />
Projekt VerPaPlos der Stadt Straubing, das<br />
Möglichkeiten zur Vermeidung und sinnvollem<br />
Recycling von Verpackungsmaterial<br />
untersucht.“ Dennoch, „wie alle nachhaltigen<br />
Themen wird auch Recycling immer<br />
wichtiger, da die Sensibilität gegenüber den<br />
Ressourcen wächst.“
14 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Prototyp einer Jacke, die<br />
fast vollständig recycelt<br />
werden kann.<br />
SYMPATEX-CEO DR. RÜDIGER FOX:<br />
„ An manchen Stellen fehlt<br />
schlichtweg der Wille“<br />
Die Bekleidungsindustrie ist die zweitschmutzigste Industrie der Welt. Während die Outdoor-Industrie<br />
bei Schadstoffen wie PFC Fortschritte macht, bleibt die Frage der Entsorgung in vielen Fällen ungelöst.<br />
Für Dr. Rüdiger Fox, CEO von Sympatex, eine der zentralen Fragen der gesamten Menschheit ...<br />
Interview:<br />
Andreas Mayer<br />
Wir hinterlassen<br />
aktuell als<br />
Menschheit einen<br />
ökologischen<br />
Fußabdruck, als ob wir<br />
jeden Monat unser<br />
Gehalt 1,6 Mal<br />
ausgeben.«<br />
Dr. Rüdiger Fox, Geschäftsführer<br />
Sympatex Technologies<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Dr. Fox, wie soll<br />
Outdoor-Bekleidung Ihrer Meinung nach in der<br />
Zukunft aussehen?<br />
Dr. Rüdiger Fox: Dafür sollten wir uns zunächst<br />
einmal die Frage stellen, wie weit wir die Diskussion<br />
rund um ihre Funktion und Performance schon<br />
getrieben haben und ob wir da überhaupt noch mehr<br />
investieren müssen. Oder ob wir nicht einfach sagen<br />
können, dass das Niveau, das wir erreicht haben,<br />
völlig ausreichend ist und dass wir uns stattdessen<br />
anderen Aspekten widmen können, nämlich dem<br />
ökologischen Fußabdruck unserer Produkte. Leider<br />
wurde uns über die letzten Jahrzehnte hinweg<br />
beigebracht, dass alles, was ökologisch, nachhaltig,<br />
biologisch ist, ein Kompromiss ist. Wir versuchen<br />
aktuell, diese Diskussion in eine andere Richtung<br />
zu lenken: Wir sollten uns nicht weiter darüber<br />
Gedanken machen, was wir an einer sowieso schon<br />
perfekten Jacke oder einem sowieso schon perfekten<br />
Schuh für Wanderer noch optimieren können,<br />
sondern wie wir ihn herstellen können, ohne in<br />
anderen Teilen der Welt Dinge zu hinterlassen, die<br />
uns spätestens unsere Kinder vorwerfen werden.<br />
Die perfekte Outdoorjacke ist also die, die keinerlei<br />
Abstriche an unseren Ansprüchen macht und trotzdem<br />
keine Spuren hinterlässt!<br />
Dazu müsste aber auch seitens der Industrie<br />
zunächst einmal ein Umdenken stattfinden ...<br />
Wir alle haben das Problem, dass wir glauben, alles<br />
was außerhalb unseres eigenen Schrebergartens passiert,<br />
ginge uns nichts an. Darauf ist unsere gesamte<br />
Betriebswirtschaftslehre aufgebaut, das bringen wir<br />
schon den Studenten in den Hochschulen bei, so<br />
erziehen wir unsere Manager. Das führt dazu, dass<br />
niemand wirklich hinschaut, was wir hier auf der<br />
Erde eigentlich veranstalten. Die Schuhindustrie beispielsweise<br />
produziert aktuell jedes Jahr 23 Mrd. Paar<br />
Schuhe. Bei etwas mehr als sieben Mrd. Menschen<br />
heißt das, für jeden produziert sie drei Paar – vom<br />
Säugling bis zum Greis, jedes Jahr! Und irgendwo<br />
müssen die hin!<br />
FOTOS: SYMPATEX
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 15<br />
Und wie könnte eine Lösung<br />
aussehen? Die Lösung wäre<br />
eine komplett zirkuläre<br />
Wirtschaft. Die Natur kennt<br />
schließlich auch keinen Abfall.<br />
Wir müssen dafür aber bereits<br />
bei der Auswahl der Materialien<br />
sicherstellen, dass sowohl<br />
vor als auch nach der Produktion<br />
nichts Unerwünschtes zurückbleibt.<br />
Wenn alle Textilien<br />
dieser Welt aus Alt-Rohstoffen<br />
anderer Industrien hergestellt<br />
würden, wäre das ja ein Anfang!<br />
Dann erzeugen wir schon<br />
mal keinen zusätzlichen Müll.<br />
Im nächsten Schritt müssen<br />
wir dann überlegen, wie man<br />
das Textil am Ende des Lebenszyklus‘<br />
recyceln kann. Das ist<br />
bei normaler Outdoorbekleidung<br />
extrem leicht möglich.<br />
Wir haben im vergangenen<br />
Jahr den Prototypen einer<br />
Jacke entwickelt, die fast vollständig<br />
aus Polyester bestand.<br />
Die ziehen wir einmal durch<br />
den Schredder und unten<br />
kommt Granulat raus, aus dem<br />
man wieder Garn und neue Bekleidung<br />
machen kann. Wenn<br />
wir das hinkriegen, müssten<br />
das die Großen eigentlich<br />
alle hinbekommen. An dieser<br />
Stelle fehlt aus meiner Sicht<br />
schlichtweg der Wille, mal<br />
etwas Neues auszuprobieren!<br />
Also bleibt mal wieder nur,<br />
dass der Staat regulierend<br />
eingreift ... Das Interessante<br />
ist die Frage: Muss ich die<br />
Veränderung erzwingen oder<br />
wird sie sowieso kommen? Wir<br />
gehen davon aus, dass die Veränderung<br />
sowieso kommen<br />
wird. Zum Beispiel hat China<br />
Ende vergangenen Jahres einfach<br />
mal kurz seine Grenzen<br />
dicht gemacht für Kunststoffmüll<br />
und Mischtextilien. 87<br />
Prozent unserer gelben Säcke<br />
in Europa haben wir bisher in<br />
Container gepackt und nach<br />
China geschickt. Die müssen<br />
jetzt irgendwo anders hin. Spätestens,<br />
wenn es uns so geht<br />
wie in der einen oder anderen<br />
süditalienischen Stadt, wenn<br />
die Müllabfuhr streikt und die<br />
Müllberge vor der Haustür<br />
größer werden, werden wir von<br />
alleine darüber nachdenken,<br />
wie wir das schaffen. Und so<br />
makaber es klingt, eigentlich<br />
bin ich ganz froh darüber,<br />
dass an immer mehr Stränden<br />
alte Schuhe und Plastikmüll<br />
angeschwemmt werden. Egal<br />
ob Mallorca oder sonst wo: Wir<br />
stolpern endlich über das, was<br />
wir veranstalten! Im Moment<br />
verdichten sich also die Anzeichen,<br />
dass das Problem irgendwann<br />
so offensichtlich wird,<br />
dass wir reagieren werden. Ob<br />
da der Gesetzgeber als erstes<br />
eingreift oder der Endverbraucher<br />
den Anstoß gibt, ist egal.<br />
Es hat sich aber mittlerweile<br />
doch fast jeder Nachhaltigkeit<br />
auf die Fahne geschrieben<br />
... Also, das Wort „nachhaltig“<br />
ist eigentlich eindeutig:<br />
es bedeutet, dass ich das, was<br />
ich tue, ewig lang weitermachen<br />
kann, ohne irgendwann<br />
aufhören zu müssen. Dass<br />
die Resilienzkräfte der Natur<br />
das kompensieren können,<br />
was wir erzeugen. Allerdings<br />
benutzen manche den Begriff<br />
schon, wenn sie nur etwas<br />
besser oder etwas weniger<br />
schlecht agieren. Wir hinterlassen<br />
aktuell als Menschheit<br />
einen ökologischen Fußabdruck<br />
von ungefähr 1,6 – das<br />
ist also so, als ob wir jeden Monat<br />
unser Gehalt 1,6 Mal ausgeben.<br />
Wir verbrauchen also<br />
nicht nur das, was reinkommt,<br />
sondern auch noch die Basis:<br />
das was Regenerativkräfte hat,<br />
wird auch noch reduziert. Wir<br />
müssten also eigentlich auf 1,0<br />
oder sogar weniger zurückkommen.<br />
Aber die Industrieländer<br />
alleine haben eine noch<br />
viel schlechtere Bilanz. Und<br />
andere Länder holen so schnell<br />
auf, dass absehbar ist, dass der<br />
globale Wert sogar noch weiter<br />
ansteigen wird.<br />
Wie können normale Konsumenten<br />
sicher sein, dass<br />
wohl klingende Auszeichnungen<br />
nicht in die Irre<br />
führen? Muss es nicht ein<br />
gemeinsames, vertrauenswürdiges<br />
Label geben? Meine Idealvorstellung<br />
ist eine Skala von A+++<br />
bis D oder E, die sich an der Elektroindustrie<br />
orientiert. An das hat<br />
sich jeder gewöhnt. Wir müssen<br />
uns als Industrie aber erst noch auf<br />
die wesentlichen Kriterien einigen.<br />
Das sind aber gar nicht so viele.<br />
Es geht natürlich um CO 2<br />
. Laut<br />
UN-Klimakonferenz verbraucht<br />
die Textilindustrie mehr CO 2<br />
als<br />
der gesamte Welt-Luftfahrtverkehr<br />
und Welt-Schifffahrtverkehr zusammen!<br />
Wir müssen uns endlich<br />
eingestehen, dass die Bekleidungsindustrie<br />
die zweitschmutzigste<br />
Industrie der Welt ist, direkt nach<br />
der Ölindustrie! Weil wir nicht zusammen<br />
agieren. Und dann gibt es<br />
noch die Themen Chemie, Wasser<br />
und das Abfallproblem.<br />
Herr Dr. Fox, vielen Dank für<br />
Ihre Zeit und das ausführlich<br />
Gespräch!
16 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Die zuverlässige Versorgung mit Licht und<br />
Strom stellt in Afrika für Millionen Menschen<br />
immer noch ein großes Problem dar. Deswegen<br />
hat Waka Waka das Projekt „Share the Sun“ ins<br />
Leben gerufen.<br />
OUTDOORMARKEN UND IHR EINSATZ FÜR SOZIALE PROJEKTE<br />
Mission Possible!<br />
Ganz klar, Verbraucher wünschen sich zunhehmend Marken, die ein Herz und eine Seele haben. Die<br />
Outdoorbranche geht hier tatsächlich teilweise mit gutem Beispiel voran, denn viele Brands zeigen großes<br />
Engagement für soziale Projekte. <strong>sportFACHHANDEL</strong> stellt vier davon vor ...<br />
Text:<br />
Astrid Schlüchter<br />
1. Craghoppers: Honesty Projekt<br />
Die Marke steht für Sicherheit auf Reisen. Im<br />
Sommer 2019 geht es dabei nicht nur um den<br />
Schutz von Reisenden, sondern auch um den der<br />
Umwelt: Die Kollektion der Reisebekleidungsmarke<br />
wird erstmals komplett PFC-frei sein. Mit<br />
dem Honesty Projekt legt Craghoppers zusätzlich<br />
auch sein soziales Engagement offen. „Als<br />
Familienunternehmen arbeiten wir unermüdlich<br />
daran, bei der Entwicklung unserer hochwertigen<br />
Reise-und Outdoor-Produkte auch das Leben<br />
derjenigen zu unterstützen, die am Produktionsprozess<br />
beteiligt sind und gleichzeitig die<br />
Umwelt so wenig wie möglich zu belasten. Das<br />
Honesty-Projekt ist unsere Verpflichtung dazu“,<br />
erklärt Joanne Black, Eigentümerin und<br />
Geschäftsführerin Einzelhandel bei Craghoppers.<br />
2. P.A.C.: Spende für leukämie- und<br />
tumorkranke Kinder<br />
Soziales Engagement habe für P.A.C. einen sehr<br />
hohen Stellenwert. Um diesem nachzukommen,<br />
spendet das Unternehmen im Rahmen einer<br />
Aktion, die auf den im ersten Halbjahr <strong>2018</strong> besuchten<br />
Sport- und Verbandsmessen angeboten<br />
wurde, 300 Multifunktionstücher im Wert von über<br />
4.400 Euro an den Verein „Elterninitiative leukämieund<br />
tumorkranker Kinder Würzburg e.V.”, der sich<br />
aktiv für das Wohl der krebskranken Kinder auf den<br />
Stationen Regenbogen, Leuchtturm und Schatzinsel<br />
im Universitätsklinikum Würzburg und deren<br />
Familien einsetzt. Mit den Multifunktionstüchern<br />
wurde den Kindern neben spielerischer Abwechslung<br />
außerdem ein hochfunktioneller Alltagsbegleiter<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
FOTOS: CRAGHOPPERS; WAKA WAKA
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 17<br />
3. Vaude: Second Use & Save the children<br />
Nachhaltig orientierte Käufer finden im firmeneigenen<br />
Vaude Second Use Shop gebrauchte<br />
Outdoor-Bekleidung und Bergsport-Ausrüstung zu<br />
günstigen Preisen. Das Unternehmen unterstützt<br />
dabei in Zusammenarbeit mit der Internet-Plattform<br />
Ebay auch private Verkäufer, wenn diese Vaude-<br />
Markenartikel weiterverkaufen möchten, für die sie<br />
selbst keine Verwendung mehr haben. Ziel ist es,<br />
den Lebenszyklus von Outdoor-Artikeln zu<br />
verlängern und diese nicht sorglos wegzuwerfen.<br />
Das Projekt Save the Children leistet vor Ort<br />
wichtige Nothilfe und unterstützt Kinder und ihre<br />
Familien mit Essen, Trinkwasser, Medikamenten<br />
sowie sicheren „Schutz- und Spielräumen“. In<br />
langfristigen Projekten fördert die Kinderrechtsorganisation<br />
die Vorsorge, hilft beim Wiederaufbau<br />
und verbessert die Lebenssituation von<br />
Kindern weltweit. Als Partner von Save The<br />
Children nehme Vaude seine gesellschaftliche<br />
Verantwortung wahr und unterstützt diese Arbeit.<br />
Über Unternehmensspenden hinaus macht Vaude<br />
auf die Not von Kindern in humanitären Krisen<br />
aufmerksam und fordert seine Kunden auf, für<br />
Hilfseinsätze zu spenden.<br />
4. Waka Waka: „Share the sun“<br />
Das niederländische Unternehmen Waka Waka<br />
ist ein Anbieter von Solar-Powerbank-Lösungen.<br />
In mehr als 330 Projekten hilft die von Waka<br />
Waka ins Leben gerufene Stifung „Share the Sun“<br />
weltweit Menschen in Not, nach Naturkatastrophen<br />
oder in von Not geprägten Gebieten. Waka<br />
Waka animiert die Käufer seiner Produkte darüber<br />
hinaus, selbst etwas zu spenden.<br />
Ziel war es anfangs, hochwertige Solarlicht-Einheiten<br />
und Akkus für Entwicklungsländer bereit<br />
zu stellen. In der ersten Kampagnenzeit und nach<br />
dem Verkaufsstart von Waka Waka-Geräten in<br />
den USA und einigen europäischen Ländern, hat<br />
das Team ein Konzept entwickelt, um mit diesen<br />
Verkäufen in reichen Ländern für mehr Licht in<br />
wenig entwickelten Regionen in Afrika und Asien<br />
zu sorgen. Anfangs konzentrierte sich „Share<br />
the Sun“ auf Haiti, es folgte das vom Bürgerkrieg<br />
zerrüttete Syrien. Bald darauf half man Opfern des<br />
Erdbebens in Nepal, stattete Ebola-Helfer aus und<br />
verteilte Geräte an Überlebende des Taifuns Hayan<br />
auf den Philippinen. Das bedeutet, jeder Nutzer<br />
eines Waka Waka-Geräts finanziert „Share the<br />
sun“ mit.
18 | TITELSTORY | Nachhaltigkeit <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Ein Top-Seller, der auch noch<br />
Gutes tut: Das Marmot T-Shirt<br />
„Thread“.<br />
MARMOT X THREAD<br />
Der kleine Unterschied,<br />
der Großes bewirkt<br />
Für ihre T-Shirt-Kollektion Thread hat sich die kalifornische Traditionsmarke Marmot etwas ganz besonderes<br />
einfallen lassen. Sie wird nicht nur aus recyceltem Plastik hergestellt, der Recycling-Prozess findet zu einem<br />
großen Teil in Haiti statt – einem der ärmsten Länder der Erde und hilft dort den Menschen in Not.<br />
Text:<br />
Andreas Mayer<br />
Marmot x Thread ist eine T-Shirt-Kollektion,<br />
die zu 50 Prozent aus recyceltem Plastik<br />
und zu 50 Prozent aus Baumwoll-Verschnittresten<br />
besteht. Dadurch werden bei der Produktion<br />
weniger Pestizide eingesetzt, es entsteht weniger<br />
schädliches CO 2<br />
und es wird insgesamt deutlich<br />
weniger Wasser verbraucht.<br />
Für das arme und von Naturkatastrophen<br />
geplagte Haiti stellt die T-Shirt-Kollektion aber<br />
noch mehr dar: Der Recycling-Prozess bietet vielen<br />
Menschen auf der Karibikinsel die Möglichkeit<br />
eines eigenen Einkommens.<br />
Haitianer, die leere Plastikflaschen sammeln,<br />
können diese an ein Sammelzentrum verkaufen.<br />
Dort werden mehrere Mitarbeiter beschäftigt, die<br />
die Flaschen von ihren Labeln befreien und sie<br />
zur Weiterverarbeitung verpacken. Einheimische<br />
LKW-Fahrer sammeln an mehreren Stellen im Land<br />
den Rohstoff auf und bringen ihn zu einer Fabrik,<br />
in der die Flaschen gereinigt, geschreddert und für<br />
die Weiterverarbeitung zu neuen Textilien in einer<br />
Spezialfabrik in den USA vorbereitet werden.<br />
Für ein T-Shirt werden etwa drei alte Plastikflaschen<br />
verwendet. Die Produktion der T-Shirts<br />
nutzt darüber hinaus die so genannte „EnviroFree“-<br />
Technologie mit PFC- und Phthalat-freien Druckerfarben.<br />
Schon seit 2007 arbeitet Marmot konsequent<br />
an der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie.<br />
Vor diesem Hintergrund sei man überaus<br />
glücklich über die Kooperation mit Thread, da sie<br />
auf ideale Weise soziale mit ökologischer Nachhaltigkeit<br />
verbinde, erklärt Jan Schapmann,<br />
Deutschland-Chef der kalifornischen Outdoor-Traditionsmarke.<br />
„Das Projekt macht einen wirklichen<br />
Unterschied im Leben der Menschen in Haiti und<br />
wir sind stolz darauf, dass wir dazu einen Teil<br />
beitragen können. Dass sich unsere Thread T-Shirt<br />
Kollektion darüber hinaus im Handel überaus<br />
erfolgreich verkauft und wir damit zum kommerziellen<br />
Erfolg unserer Handelspartner beitragen<br />
können, ist eine tolle Bestätigung, das Richtige<br />
getan zu haben und ein Ansporn, das Engagement<br />
weiter auszubauen.“
<strong>11</strong>.2017 Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit | TITELSTORY | 19<br />
„MADE IN EUROPE“<br />
„ Ein klares Bekenntnis<br />
zur Verantwortung“<br />
Eine Vielzahl von Outdoor-Unternehmen wirbt mittlerweile mit heimischer Produktion oder „Made in Europe“.<br />
Löffler produziert seit jeher in Österreich. Doch welche Herausforderungen birgt die Produktion vor Ort?<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong> im Gespräch mit Löffler-Geschäftsführer Otto Leodolter.<br />
FOTO: LÖFFLER<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Warum ist es für Löffler<br />
so wichtig, in Österreich zu produzieren?<br />
Otto Leodolter: Die lokale Produktion von Löffler<br />
ist fest in der<br />
Firmenphilosophie<br />
verankert,<br />
aber auch ein<br />
klares Bekenntnis<br />
zu Verantwortung<br />
– und<br />
zwar Verantwortung<br />
gegenüber<br />
der Umwelt,<br />
gegenüber der<br />
Region und den<br />
Menschen, die<br />
hier leben.<br />
Welche Chancen<br />
bieten sich<br />
durch diese<br />
strategische<br />
Entscheidung –<br />
und wo liegt<br />
das Risiko?<br />
Durch die eigene Produktion können wir die<br />
Qualität der Produkte sehr genau steuern und<br />
Innovationen voranbringen. Der Großteil unserer<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden bei uns<br />
ausgebildet. Herausforderungen sind natürlich<br />
zum einen, dass wir nicht nur Investitionen in die<br />
Marke tätigen müssen, sondern auch in die Produktionskapazitäten<br />
und in die Aus- und Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in<br />
der Produktion.<br />
Löffler produziert ausschließlich in Österreich. Dafür sind nicht nur<br />
Investitionen in das Produkt, sondern auch in das Personal nötig.<br />
Hat die Vor-Ort-Produktion auch etwas mit<br />
dem Thema Nachhaltigkeit zu tun? Absolut.<br />
Löffler hält nicht nur die Arbeitsplätze in der<br />
Region, sondern garantiert den Käufern der Bekleidung<br />
auch unbedenkliche Stoffe und Farben,<br />
höchste soziale Standards in der Produktion, kurze<br />
Transportwege und eine saubere Umwelt. Abfälle,<br />
die sich nicht ganz vermeiden lassen, werden nach<br />
einer genauen Sortierung von einem kommunalen<br />
Unternehmen abgeholt und fachgerecht aufbereitet.<br />
Aber auch die Arbeitsbedingungen sollten<br />
erwähnt werden.<br />
Eine korrekte<br />
Entlohnung mit<br />
attraktiven Zusatzleistungen<br />
ist<br />
selbstverständlich,<br />
genauso<br />
sind die Arbeitszeiten<br />
gesetzlich<br />
sehr streng<br />
geregelt. Für die<br />
Vereinbarkeit<br />
von Familie und<br />
Beruf werden<br />
verschiedene<br />
Teilzeitmodelle<br />
oder Jobsharing<br />
angeboten.<br />
… und wie<br />
wichtig ist der<br />
Nachhaltigkeitsgedanke<br />
am Ende für den Konsumenten?<br />
Sportler und besonders Outdoor-Enthusiasten<br />
fragen immer häufiger, woher die Produkte<br />
stammen und achten auf Nachhaltigkeit. Wir<br />
müssen aber so realistisch sein, dass das Gesamtpaket<br />
stimmen muss, dazu gehören auch Design,<br />
Qualität und Preis.<br />
Andere Unternehmen klagen über Fachkräftemangel.<br />
Findet Löffler noch genügend Fachkräfte<br />
in Ried? Löffler bildet seine Fachkräfte<br />
selbst aus. Die Lehrlingsausbildung hat bereits<br />
eine lange Tradition und einen hohen Stellenwert<br />
im Unternehmen. Und viele arbeiten bereits seit<br />
Jahrzehnten für Löffler. Das ist übrigens der beste<br />
Beweis für die Zufriedenheit der Mitarbeiter und<br />
Mitarbeiterinnen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!
20 | OUTDOOR | Messen <strong>11</strong>.2017<br />
Gut gelaunt: Projektleiter Dirk Heidrich,<br />
Messechef Klaus Wellmann und Bereichsleiter<br />
Stefan Reisinger (v.l.n.r.) nach der<br />
Präsentation ihres neuen Messe-Konzepts.<br />
EIGENE OUTDOOR-MESSE IM SEPTEMBER<br />
Klare Kante vom<br />
Bodensee<br />
Die Katze ist aus dem Sack: Im September 2019 wird die Messe Friedrichshafen eine eigene Outdoor-Messe nur<br />
für den Fachhandel organisieren. Was unterscheidet die „OUTDOOR Friedrichshafen“ von der „OutDoor by<br />
ISPO“, die im kommenden Juni in München stattfinden wird? Und: Hat das Format einer „Gegenmesse“ Zukunft?<br />
Text:<br />
Andreas Mayer<br />
Authentisch, praxisnah, zukunftsweisend,“<br />
lautet der Claim der Friedrichshafener Messe-<br />
Macher für ihre neue Outdoor-Messe, nachdem<br />
der Kampf um die europäische Leitmesse „OutDoor“<br />
gegen die Messe München verloren wurde und<br />
diese ab dem kommenden Jahr in der bayerischen<br />
Metropole anstelle des beschaulichen Bodensees<br />
stattfindet. Man habe immer gesagt, dass man im<br />
Falle einer Niederlage ein eigenes Format auf die<br />
Beine stelle würden, hieß es am Rande der Launch-<br />
Veranstaltung am 1. August <strong>2018</strong> in Friedrichshafen.<br />
Aufgrund der vertraglichen Situation mit dem Branchenverband<br />
EOG habe man allerdings nicht früher<br />
mit Details zum Konzept, zum Termin, zu Preisen<br />
und Zielgruppen an die Öffentlichkeit gehen wollen.<br />
Die Messe-Macher vom Bodensee sehen dies auch<br />
nicht als Nachteil. So habe man umso intensiver an<br />
einem attraktiven Konzept arbeiten können. „Denn<br />
nur mit einem noch früheren Termin ist der Wettbewerb<br />
mit München nicht zu gewinnen.“<br />
Hauptzielgruppe der neuen Friedrichshafener<br />
Messe mit dem einprägsamen Namen<br />
„OUTDOOR Friedrichshafen“ ist der spezialisierte<br />
Outdoor-Fachhändler. „Wir sind davon überzeugt,<br />
dass trotz wachsendem Onlinevertrieb am<br />
stationären Handel kein Weg vorbeiführt,“ erklärt<br />
Bereichsleiter Stefan Reisinger, „weder unter<br />
Verkaufs- und Beratungsaspekten noch dem<br />
Community-Gedanken. Innovative, produktge-<br />
FOTOS: MESSE FRIEDRICHSHAFEN
<strong>11</strong>.2017 Messen | OUTDOOR | 21<br />
Es geht darum, Sell-out-Themen,<br />
die Produktberatung und<br />
den Community-Gedanken in den<br />
Vordergrund zu stellen und weniger<br />
digitale Visionen der Konzerne.«<br />
Dirk Heidrich, Projektleiter<br />
triebene und fachhandelstreue Marken stehen bei<br />
uns im Fokus und damit vor allem die Kernfrage:<br />
Was verkauft der Handel zu Preisen, von denen er<br />
überleben kann?“<br />
Mit der Terminierung auf Mitte September<br />
habe man bewusst einen Veranstaltungszeitraum<br />
außerhalb der Haupt-Verkaufssaison und Ferienzeit<br />
gewählt. Außerdem habe sich gezeigt, dass der<br />
spezialisierte Fachhandel eher zu diesem späteren<br />
Zeitpunkt seine finalen Verkaufsentscheidungen<br />
zu den Produkten der kommenden Saison treffen<br />
möchte – perfekt also, um nicht nur den Sell-in,<br />
sondern auch bereits den Sell-out zu thematisieren.<br />
So stellen auch Vorträgen, Workshops und<br />
Diskussionsforen die Bedürfnisse des Handels in<br />
den Mittelpunkt mit Themen wie Verkaufsargumentation,<br />
Kundenansprache, absatzfördernden<br />
Maßnahmen oder Preisgestaltung. Ausstellende<br />
Unternehmen werden unter anderem dazu eingeladen,<br />
Produktschulungen anzubieten.<br />
Das Messeteam sieht insbesondere die kleineren<br />
und mittleren Unternehmen der Branche<br />
mit beratungsintensiven Produkten als potenzielle<br />
Aussteller. Der Schwerpunkt des Produktangebots<br />
dürfte damit auf dem Hardwaren-Segment liegen,<br />
ohne dass jedoch andere ausgeschlossen würden,<br />
heißt es. Thematisch stünden Alpinismus, Wandern,<br />
Trekking im Vordergrund, aber auch Wassersport,<br />
Outdoor Leisure, Radwandern, Camping,<br />
Caravan, Travel, Outdoor Running, Adventure<br />
sowie Crafting. „Die Messe geht damit auf einen<br />
ganz klaren Gegenkurs zu dem, was die European<br />
Outdoor Group (EOG) und die großen, internationalen<br />
Player in München vorhaben“, so ein Insider.<br />
„Dort sieht man die großen Marken, die Konzerne,<br />
die Manager und die Marketing-Spezialisten. Wer<br />
Chancen nutzen will jenseits der Top 50 – der findet<br />
diese dann vielleicht eher in Friedrichshafen.“<br />
Als Anreiz für die kleinen und mittleren Spezialisten<br />
habe man bewusst ein sehr schlankes,<br />
kostengünstiges Messe-Format gewählt: Die Messe<br />
ist nur auf 2 1/2 Tage angelegt, es besteht die<br />
Möglichkeit, kostengünstige, komplette Standbaupakete<br />
zu buchen und alle Quadratmeterpreise beinhalten<br />
Verpflegung. So kann man zum Beispiel<br />
bereits für unter 1.700 Euro die kompletten Messe<br />
bestreiten.<br />
Aktuell geplant ist für 2019 ein „Rundlauf“ im<br />
Ost-Trakt des Messegeländes in den vier Hallen A6,<br />
A7, B4 und B5 sowie dem Foyer, dem Freigelände<br />
und dem Konferenzzentrum Ost. Eine Endverbraucherveranstaltung<br />
am See wie in diesem Jahr<br />
wird es ab dem kommenden Jahr nicht mehr geben.<br />
Man habe sich bewusst auf ein sehr scharfes,<br />
zielgenaues Konzept ohne Endverbraucher, nur für<br />
den Fachhandel, konzentriert.<br />
Wie stehen die Chancen, dass es tatsächlich<br />
eine Outdoor-Messe in Friedrichshafen geben<br />
wird? <strong>sportFACHHANDEL</strong> gegenüber machten<br />
die Messe-Macher klar, dass man hier über einen<br />
langen Atem verfüge. Genaueres könne man noch<br />
nicht sagen, da erst jetzt die Akquise beginne. Ein<br />
Jahr im Voraus sei aber ein durchaus üblicher Start<br />
für eine erfolgreiche Akquise.<br />
„Friedrichshafen ist seit mehr als 25 Jahren Heimat<br />
und Treiber der Outdoor-Branche. Mit unserer<br />
Veranstaltung zünden wir die nächste Stufe für<br />
eine echte und eigenständige Branchenplattform<br />
und gehen neue Wege“, resümiert Messe-Geschäftsführer<br />
Klaus Wellmann. „Eine pragmatische<br />
Messe-Teilnahme ohne teures Wettrüsten um<br />
die größte Standburg ist ein wichtiges Kriterium<br />
für uns. Keine Marke muss fürchten, unterrepräsentiert<br />
zu sein. Es geht darum, Sell-out-Themen,<br />
die Produktberatung und den Community-Aspekt<br />
von Outdoor in den Vordergrund zu stellen und<br />
weniger digitale Visionen der Konzerne“, ergänzt<br />
Prjojektleiter Dirk Heidrich.<br />
Eine ziemlich scharfe, klare Kante also im<br />
Wettbewerb mit den Münchener Messe-Machern<br />
und dem mächtigen Branchenverband EOG. Und<br />
tatsächlich ein nächster Schowdown?
22 | OUTDOOR | News <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
PRIMALOFT<br />
BRINGT SCHÜLER<br />
AUFS RAD<br />
Auf eine zweiwöchige Fahrradtour durch Holland startete eine Stuttgarter Schulklasse. Ziel war es unter anderem, den<br />
Entdeckergeist der Kinder zu wecken, sie für die Bewegung in der Natur zu begeistern und ein Gruppenerlebnis mit Teamspirit<br />
zu schaffen. Einen Teil der Reise finanzierten die Schüler beispielweise durch Kuchenverkauf oder Konzerte selbst. Der Rest<br />
wurde unter anderem durch die finanzielle Unterstützung von Primaloft und der „It’s Great Out There Coalition“ ermöglicht.<br />
Unterstützt wurde die Aktion außerdem vom Outdoor-Ausrüster Vaude.<br />
Vaude bietet Auszeiten<br />
am Arbeitsplatz<br />
Outdoor-Ausrüster Vaude<br />
bietet ein umfangreiches<br />
betriebliches Gesundheitsmanagement<br />
mit über 150<br />
Veranstaltungen. Die Angebote<br />
zahlen sich bereits aus. So habe<br />
2017 ein Vaude-Mitarbeiter mit<br />
durchschnittlich 9,5 Krankeitstagen<br />
deutlich unter dem<br />
Bundesdurchschnitt von<br />
15,1 Tagen gelegen.<br />
Schöffel mit<br />
Vietnam-Büro<br />
Durch ein Repräsentanzbüro<br />
in der vietnamesischen<br />
Hauptstadt wolle Schöffel<br />
nun enger mit den<br />
Produktionsstätten kooperieren<br />
und direkter Einfluss auf<br />
Qualität in der Fertigung<br />
und die Förderung sozialer<br />
Arbeitsbedingungen nehmen.<br />
Die Leitung übernimmt Regina<br />
Hirtzy-Pfeifer.<br />
Tagesaktuelle News:<br />
sport-fachhandel.com<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />
OUTDOOR-REISEN<br />
Schöffel kooperiert<br />
mit Wikinger Reisen<br />
Schöffel und Wikinger Reisen, europäischer<br />
Marktführer für Wanderreisen, starten eine<br />
weitreichende Zusammenarbeit. Damit wolle man<br />
Outdoor-affine Kunden ansprechen und diese mit<br />
nachhaltigen Produkten und Services ausstatten.<br />
Die Kooperation startet mit ersten Kundenevents,<br />
darunter eine Erlebnisreise nach Wien, die als<br />
Händleraktionen den Abverkauf stärken sollen.<br />
Auch das Shooting des kommenden Schöffel-<br />
Katalogs für Sommer 2019 vereint die Expertise<br />
beider Unternehmen in Form eines Magalogs.<br />
OUTDOOR GOES WINTERSPORT<br />
EOG nimmt Snowboard-<br />
Firmen auf<br />
Mit Nitro und Burton gewährt die European<br />
Outdoor Group (EOG) nun erstmals Unternehmen<br />
außerhalb der Outdoor-Branche den Status eines<br />
Vollmitglieds. Gleichzeitig bringe auch Salomon<br />
seine Boardsport-Abteilung in die eigene Mitgliedschaft<br />
ein. Diese Entwicklung, so die EOG, hebe die<br />
klare Ausrichtung sowie Synergien zwischen<br />
„Teilen des Boardsport-Sektors“ und der traditionellen<br />
Outdoor-Industrie hervor. Alle drei Unternehmen<br />
würden zudem Textilien und Hartwaren<br />
produzieren, die gemeinhin im Umfeld von<br />
Outdoor-Marken verkauft würden. Mit Nitro und<br />
Burton kommt die EOG nun auf insgesamt 102<br />
Voll-Mitglieder sowie zehn assoziierte Mitglieder.<br />
ENDVERBRAUCHERMESSE<br />
Jack Wolfskin erstmals<br />
auf der TourNatur<br />
Vom 31. August bis<br />
2. September wird Jack<br />
Wolfskin zum erstem<br />
Mal mit einem Messestand<br />
auf der TourNatur<br />
in Düsseldorf vertreten<br />
sein, die zu den wichtigsten<br />
deutschen Messen<br />
zum Thema Trekking und<br />
Wandern zählt. Ein interaktives Tool auf dem Messestand<br />
soll die Welt von Jack Wolfskin neu erlebbar<br />
machen: Eine transparente Box mit LCD-Touchscreen<br />
informiert Besucher über Produkteigenschaften<br />
und Materialen und lädt gleichzeitig zur<br />
Teilnahme an einem Gewinnspiel ein. Es werden<br />
nachhaltige Texapore Ecosphere Jacken verlost.<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Haglöfs erhält Leader-Status<br />
der Fair Wear Foundation<br />
Im aktuellen Brand Performance Check der Fair<br />
Wear Foundation konnte sich Haglöfs deutlich<br />
steigern und erhält den Leader Status. Die<br />
skandinavische Outdoor-Marke Haglöfs ist derzeit<br />
das einzige nordische Mitglied der Fair Wear<br />
Foundation (FWF), die sich für bessere Arbeitsbedingungen<br />
in den Produktionsstätten einsetzt.<br />
Haglöfs hat 2017 acht Produktionsstätten nach<br />
den Standards der FWF auditieren lassen und<br />
damit die Anzahl der Kontrollen auf 98 Prozent gesteigert.<br />
Dadurch, und in Kombination mit einem<br />
Benchmark-Ergebnis von 79, hat Haglöfs den<br />
Leader-Status der FWF erreicht. Die Schweden<br />
sind seit 2012 Mitglied der FWF. Soziale Nachhaltigkeit<br />
habe für das Unternehmen den gleichen<br />
Stellenwert wie die ökologische, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin<br />
Eva Mullins. Deshalb sei der<br />
Leader-Status der FWF ein wichtiger Meilenstein.<br />
FOTOS: PRIMALOFT, NITRO, JACK WOLFSKIN
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Recht<br />
Recht | MIXED | 23<br />
WM-AFFÄRE<br />
DFB droht Geldbuße<br />
In der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM<br />
2006 droht dem Deutschen Fußball-Bund (DFB)<br />
eine hohe Geldbuße. Die Staatsanwaltschaft<br />
Frankfurt hat mitgeteilt, dass sie die Anordnung<br />
der Nebenbeteiligung des DFB im Strafverfahren<br />
beantragt habe. Dies sei im Strafrecht möglich,<br />
wenn eine leitende Person der Institution eine<br />
Straftat begangen habe. Werde Vorsatz festgestellt,<br />
könne das Gericht eine Geldbuße bis<br />
maximal zehn Millionen Euro verhängen, erklärte<br />
Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Zudem hat<br />
die Behörde drei langjährige DFB-Funktionäre<br />
wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung<br />
in einem besonders schweren Fall oder Beihilfe<br />
dazu angeklagt. Dies hatten Wolfgang Niersbach,<br />
Theo Zwanziger und Horst Schmidt bereits Ende<br />
Mai <strong>2018</strong> bestätigt. Die Ermittler werfen dem Trio<br />
vor, eine falsche Steuererklärung für das WM-<br />
Jahr 2006 abgegeben und eine Rückzahlung der<br />
ominösen 6,7 Millionen Euro im Zentrum der<br />
gesamten Affäre bewusst verschleiert zu haben.<br />
Die drei langjährigen Spitzenfunktionäre weisen<br />
das jedoch zurück. Ein Termin für den Prozess<br />
steht noch nicht fest, das Landgericht prüft nun<br />
zunächst, ob es die Anklage zulässt. (mj)<br />
MARKENFÄLSCHUNGEN<br />
Online-Marktplatzbetreiber<br />
haben Auskunftspflicht<br />
Nachdem ein Bekleidungsunternehmen feststellen<br />
musste, dass gefälschte Kleidung über einen Internetmarkplatz<br />
vertrieben wurde, begehrte diese<br />
vom Betreiber des Marktplatzes sowie der dazugehörenden<br />
technische Servicegesellschaft Auskunft<br />
über Herkunft und Vertriebswege dieser markenverletzenden<br />
Ware. Zurecht, wie das Landgericht<br />
Braunschweig (Urteil vom 21. September 2017, Az.:22<br />
O 1330/17) urteilte. Vom Auskunftsanspruch sei<br />
auch die namentliche Nennung von Herstellern,<br />
Lieferanten sowie Mengenangaben über die markenverletzende<br />
Ware umfasst. Der geltend gemachte<br />
Auskunftsanspruch ergebe sich aus § 19 Abs.2 Nr. 3<br />
MarkenG, da beide Beklagten in gewerblichem Ausmaß<br />
Dienstleistungen für die (markenverletzende)<br />
Firma erbrächten, so die Kammer. Der in dem Verfahren<br />
geltend gemachte Auskunftsanspruch stehe<br />
neben dem Auskunftsanspruch gegen den eigentlichen<br />
Verletzter und sei damit nicht subsidiär. (pl)<br />
Steuerhaftung für<br />
Online-Händler<br />
Ein Referentenentwurf aus<br />
dem Bundesfinanzministerium<br />
sieht die Einführung<br />
einer sogenannten<br />
Gefährdungshaftung für<br />
Online-Händler vor. Durch<br />
die Androhung, für etwaige<br />
Steuerausfälle zu haften,<br />
sollten Anbieter wie Amazon<br />
dazu gebracht werden, nur<br />
noch mit Firmen zusammen<br />
zu arbeiten, die nachweisen<br />
können, in Deutschland<br />
steuerlich registriert zu sein.<br />
Die Regierung schätzt, dass<br />
ihr jedes Jahr mindestens ein<br />
dreistelliger Millionenbetrag<br />
entgeht, weil vor allem<br />
Tausende kleine Unternehmen<br />
aus China und Hongkong keine<br />
Umsatzsteuer zahlen. (mj)<br />
Über aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Recht & Steuern<br />
informieren wir Sie in Kooperation mit den Kanzleien Wessing & Partner<br />
(Düsseldorf) und DWF Germany (u.a. Köln)<br />
SPEZIAL<br />
Nächste<br />
Ausgabe:<br />
17.10.<strong>2018</strong><br />
2 MAL<br />
jährlich mit allen<br />
News, Trends und Innovationen<br />
aus den Sortimenten<br />
RUNNING, FITNESS, ERNÄHRUNG<br />
© tuulum/istockphoto.com
24 | MIXED | Report <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
GEMEINWOHL-ÖKONOMIE<br />
Wirtschaften fürs<br />
Gemeinwohl<br />
Schließen sich nachhaltiges Wirtschaften und unternehmerischer Erfolg aus? Nein, sagen die Verfechter der<br />
Gemeinwohl-Ökonomie. Dazu müsse aber das Gemeinwohl im Mittelpunkt des Wirtschaftens stehen und<br />
nicht allein der Profit. Taugt der Ansatz auch für den Sportfachhandel? Text: Marcel Rotzoll<br />
Der Sportfachhandel kämpft mit einer ganzen<br />
Reihe von Problemen: Hohe Steuer- und<br />
Abgabenlasten, die durch Digitalisierung<br />
und dem sich ändernden Konsumentenverhalten<br />
ausgelösten rasanten Marktveränderungen, der<br />
extrem hohe Wettbewerbsdruck, disruptiv agierende<br />
Marktteilnehmer, die Aushöhlung der Partnerschaft<br />
zwischen vielen Lieferanten und dem Handel, der<br />
Azubi-Misere, den Schwierigkeiten bei der Suche<br />
nach qualifizierten Mitarbeitern oder auch die teils<br />
dramatische Nachfolgeproblematik. Jedes einzelne<br />
dieser Probleme ist für sich genommen schwerwiegend.<br />
In ihrem Zusammenspiel jedoch, das sich<br />
in den vergangenen Jahren immer mehr abzeichnete<br />
und nun akut ist, rütteln diese Herausforderungen<br />
an den Grundfesten der Branche.<br />
Einige sehen darin den sich abzeichnenden Untergang<br />
des traditionellen inhabergeführten Fachhandels,<br />
der sich nicht schnell genug an neue Gegebenheiten<br />
anpassen könne. Andere glauben an eine<br />
notwendige Konsolidierung der Handelslandschaft.<br />
Wieder andere sehen in vielen dieser Probleme aber<br />
auch die Symptome<br />
eines Wirtschaftens,<br />
das ausschließlich<br />
am größtmöglichen<br />
Profit orientiert ist.<br />
„Unser Wirtschaftssystem<br />
geht in die<br />
falsche Richtung“,<br />
kommentiert beispielsweise Vaude-Geschäftsführerin<br />
Antje von Dewitz. „Unternehmen sollten<br />
nicht nur nach ihrem finanziellen Erfolg bewertet<br />
werden. Sie sollten auch daran gemessen werden,<br />
inwieweit sie Verantwortung für Mensch und Umwelt<br />
übernehmen und die wahren Kosten für ihre<br />
Produkte berücksichtigen.“ Worauf Antje von Dewitz<br />
hier anspielt ist zunächst die eigene Gemeinwohlbilanz,<br />
die Vaude zuletzt zum zweiten Mal vorgelegt<br />
hatte. Die Gemeinwohlbilanz wiederum ist ein<br />
Instrument der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ), die<br />
sich auf die Fahnen geschrieben hat, ein Wirtschaftssystem<br />
zu etablieren, das auf gemeinwohl-fördernden<br />
Werten aufgebaut ist.<br />
Am Anfang der Gemeinwohl-Ökonomie stehe,<br />
so Gerd Hofielen vom Berliner Think Tank Humanistic<br />
Management Practices und aktiver Unterstützer<br />
der GWÖ, „die Überlegung, dass das derzeitige<br />
Wirtschaftssystem uns die Krisen beschert hat, mit<br />
denen wir gegenwärtig konfrontiert sind. Dem will<br />
die Gemeinwohl-Ökonomie einen anderen, eben am<br />
Gemeinwohl orientierten Ansatz, entgegenstellen.“<br />
Weil der Wert eines Unternehmens ausschließlich<br />
mit Blick auf den oder die Eigentümer gesteigert<br />
werde, würden die Interessen der Ökosysteme, der<br />
Lieferanten, der Mitarbeiter und auch der Kunden<br />
vernachlässigt. Die GWÖ hingegen sei ein Ansatz,<br />
„den Blick zu weiten über den finanziellen Erfolg<br />
hinaus auf die Belange der Stakeholder des Unternehmens,<br />
die für die Wertschöpfung des Unternehmens<br />
essenziell wichtig sind. Es geht bei der Gemeinwohl-Ökonomie<br />
also nicht nur um die Interessen der<br />
Geldvermehrung, sondern auch um die Fragen, wie<br />
man die Waren so einkaufen kann, dass alle Beteiligten,<br />
vom Produzenten über die Lieferanten und die<br />
Händler bis zum Konsumenten Vorteile haben und<br />
sich ökologisch und fair verhalten können.“ Deshalb<br />
versuche die GWÖ, die gesamte Wertschöpfungskette<br />
zu betrachten. Die Beziehungen zu den eigenen Kunden<br />
und Lieferanten rückten deshalb stärker in den<br />
Vordergrund. Der Fokus eines Unternehmens liege so<br />
nicht mehr ausschließlich auf dem Finanziellen, sondern<br />
viel stärker auf der Qualität der Beziehungen<br />
FOTOS: BESSI7 - FOTOLIA, VAUDE
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Report<br />
Report | MIXED | 25<br />
zu den Partnern entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Ein Ansatz, der auch von Konsumenten immer stärker<br />
goutiert würde, so Gerd Hofielen weiter: „Themen<br />
wie Klimawandel, Nachhaltigkeit, soziale Arbeitsbedingungen<br />
sind uns allen geläufig. Und es gibt<br />
in der Tat Kunden, die bereit sind, für ethische und<br />
nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. Das gilt für<br />
ca. fünf bis zehn Prozent der Kunden. Hinzu kommen<br />
die Menschen, die für diese Hinweise empfänglich<br />
sind und gelegentlich solche Produkte kaufen und<br />
honorieren, wenn ein Händler die Themen Ökologie<br />
und Sozialstandards in seinem Geschäft abbildet.<br />
Natürlich erfordert es immer wieder einer Gratwanderung<br />
des Händlers, wie viele nachhaltige<br />
Waren er in sein Sortiment aufnimmt. Aber langfristig<br />
macht es aus meiner Sicht Sinn, diese Strategie<br />
umzusetzen, weil diese Kundengruppen, die sich für<br />
nachhaltige Waren und Produktion interessieren,<br />
eher wachsen als schrumpfen.“<br />
Das bestätigt auch Vaude: „Wir stellen fest“, erklärt<br />
Lisa Fiedler aus der Vaude-Unternehmensentwicklung,<br />
„dass immer mehr Konsumenten wirklich<br />
nachhaltig einkaufen wollen. Allerdings tritt dann<br />
sehr schnell die Frage auf, welche Unternehmen denn<br />
tatsächlich nachhaltig sind. Bei all den verschiedenen<br />
Siegeln und Kennzeichnungen geht da schnell der<br />
Überblick verloren. Mit einer Gemeinwohl-Bilanzierung<br />
denken wir, dass wir unsere Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />
gegenüber all unseren Kunden<br />
sehr transparent machen können.“ Vaude hat auch<br />
deshalb das Prozedere einer Gemeinwohlbilanzierung<br />
durchlaufen. Mittelständische stationäre Fachhändler<br />
tauchten dabei während der Bilanzierung als<br />
Partner und gemeinwohl-würdige Strukturen auf.<br />
Deshalb habe man sich, so Lisa Fiedler, gefragt, wie<br />
man den Fachhandelspartnern beispielsweise bei der<br />
Herausforderung Digitalisierung unterstützend zur<br />
Seite stehen könne: „Ganz bewusst haben wir uns daher<br />
dazu entschlossen, unsere Partner mit digitalen<br />
Services, wie beispielsweise der Vaude-pedia, dem<br />
Online-Zeltberater oder dem Commerce Connector<br />
zu unterstützen.“ Vaude sei darüber hinaus ein gutes<br />
Beispiel dafür, dass es bereits heute möglich sei, nach<br />
den Prinzipien der GWÖ gut zu wirtschaften und<br />
Idealismus in Realität zu übersetzen. Es gehe nicht<br />
darum, dass es keinen wirtschaftlichen Erfolg mehr<br />
geben dürfe. „Vielmehr“, kommentiert Lisa Fiedler,<br />
„wird danach gefragt, wie man diesen Erfolg im<br />
Sinne des Gemeinwohls erreicht. Profite sind dabei<br />
ein Mittel zum Zweck und nicht der Selbstzweck des<br />
Wirtschaftens. Das ist im heutigen Wirtschaftssystem<br />
leider nicht die Realität. Mehr noch, viele Kosten,<br />
die durch nicht nachhaltige Produktion entstehen,<br />
muss heute nicht der Verursacher tragen, sondern<br />
die Allgemeinheit.“ Und auch der Fachhandel, so<br />
die Hoffnung von Vaude „kann mit einer Gemeinwohl-Bilanzierung<br />
Teil der Lösung werden.“<br />
Eine solche Gemeinwohl-Bilanzierung beleuchtet,<br />
wie die Partner des eigenen Geschäfts im Sinne<br />
der Gemeinwohl-Ökonomie behandelt werden und<br />
wie sie das Unternehmen wahrnehmen. Sie misst<br />
aber auch die Praktiken eines Unternehmens an<br />
ihrem Beitrag zu verschiedenen Werten. „Die meisten<br />
dieser Werte sind verfassungsmäßig verankert.<br />
Dazu gehören beispielsweise Menschenwürde,<br />
soziale Gerechtigkeit, Transparenz oder ökologische<br />
Nachhaltigkeit“ erklärt Gerd Hofielen. So erhält der<br />
Unternehmer einen Überblick über die Stärken und<br />
Schwächen seines Unternehmens und könne punktuell<br />
Verbesserungen anstoßen. Gemeinwohl-bilanzierende<br />
Unternehmen, lautet die Erfahrung des<br />
GWÖ-Aktivisten, seien häufig „innovativer und langfristig<br />
erfolgreicher“. Die GWÖ setze darauf, „dass<br />
Wettbewerb sinnvoll ist, ebenso wie Kooperation.<br />
Gerade im Handel gibt es mit den Genossenschaften<br />
das Modell der Kooperation längst. Die Genossenschaften<br />
jedoch verstehen sich heute in erster Linie als<br />
Einkaufsverbünde, die für den Händler Vorteile beim<br />
Einkauf sichern sollen. Im Sinne der GWÖ würde es<br />
darüber hinaus auch darum gehen, immer stärker bei<br />
solchen Lieferanten einzukaufen, die ihre Mitarbeiter<br />
fair behandeln und nachhaltig produzieren.“
26 | MIXED | News MIXED | News<br />
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Nike zieht nach Berlin<br />
Pünktlich zur Leichtathletik-<br />
EM in Berlin hat sich<br />
Sportartikelhersteller Nike<br />
dazu entschlossen, seinen<br />
deutschen Hauptsitz von<br />
Frankfurt in die Hauptstadt zu<br />
verlegen. Medienberichten<br />
zufolge seien bereits ca. 70<br />
Mitarbeiter dem US-Konzern<br />
in die deutsche Metropole<br />
gefolgt. Wo man sich in Berlin<br />
ansiedeln wird, ist bis dato<br />
noch nicht bekannt.<br />
Reusch<br />
kampft<br />
gegen<br />
Brustkrebs<br />
In enger Zusammenarbeit mit Online-Torwartshops unterstützt das Reusch Project Pink die Initiative<br />
der Impact Goalkeeper Academy (IGA), Spenden für die Brustkrebsforschung zu sammeln. Mit<br />
im Boot sind Keepersport, Pro Direct Soccer, Just Keepers und <strong>11</strong>teamsports. Die gesamten<br />
Einnahmen aus dem Verkauf des Reusch Prisma IGA Project Pink Torwarthandschuhs werden der<br />
Breast Cancer Research Foundation (BCRF) gespendet, die über 250 Forscher in 14 Ländern<br />
auf sechs Kontinenten unterstützt.<br />
RELEVANTE ZUKUNFTSTHEMEN<br />
BSI mit erweitertem<br />
Seminarprogramm<br />
:<br />
Der Bundesverband der Deutschen Sportartikelindustrie<br />
(BSI) bietet ab sofort noch mehr<br />
Themen für die professionelle Weiterbildung in der<br />
Sportartikelbranche. Die Seminare und Workshops<br />
mit hochkarätigen Referenten sollen sich an der<br />
aktuellen Gesetzgebung und branchenrelevanten<br />
Zukunftsthemen orientieren. Im Frühjahr 2019<br />
wird der BSI zudem eine Fachkonferenz zum<br />
Thema „Digitale Prozesse in der Sportartikelindustrie“<br />
durchführen.<br />
HALBJAHRESZAHLEN I<br />
Puma bleibt weiter<br />
auf dem Sprung<br />
Mit der Einweihung des Neubaus am Hans-Ort-Ring,<br />
gegenüber des Puma Headquarters, werden zum<br />
70. Geburtstag der Sportmarke, der am 1. Oktober<br />
<strong>2018</strong> begangen wird, alle 1.100 Puma-Mitarbeiter am<br />
selben Standort arbeiten. Aber nicht nur die DACH-<br />
Mitarbeiter, die jüngst von der Würzburger Straße im<br />
Herzogenauracher Stadtzentrum in den Neubau am<br />
Hans-Ort-Ring gezogen sind, haben Grund zur Freude,<br />
sondern das gesamte Unternehmen: Denn trotz des<br />
starken Euros brummt das Geschäft des Herzogenauracher<br />
Weltkonzerns. So setzte sich das Umsatzwachstum<br />
von Puma im ersten Halbjahr <strong>2018</strong> weiter<br />
fort. Die Umsätze erhöhten sich in der Berichtswährung<br />
Euro um 10,5 Prozent. Währungsbereinigt, also<br />
ohne die Effekte des aktuell starken Euros, konnten<br />
die Umsätze sogar um 18,3 Prozent gesteigert werden.<br />
Das Segment Schuhe war erneut Haupttreiber;<br />
Textilien und Accessoires verzeichneten im zweiten<br />
Quartal zweistellige Wachstumsraten. Die eigenen<br />
Einzelhandelsumsätze inklusive des E-Commerce-<br />
Geschäfts erhöhten sich währungsbereinigt um<br />
23,7 Prozent. Der Anteil am Gesamtumsatz betrug<br />
22,5 Prozent (21,8 Prozent im Vorjahr).<br />
Fischer auf Reisen<br />
Traditionell lädt Skihersteller<br />
Fischer seine Top-Kunden<br />
zu einem „Seminar der<br />
besonderen Art“. Diesmal ging<br />
es ins sommerliche Spanien.<br />
40 Händler konnten sich nach<br />
einer erfolgreichen Winter-<br />
Saison an der spanischen<br />
Costa de la Luz erholen und<br />
die Seele baumeln lassen.<br />
Neben Produktpräsentationen,<br />
Vorträgen und Gesprächen<br />
unter Kollegen und mit<br />
Firmenvertretern von Fischer<br />
gab es ein umfangreiches<br />
Sport- und Kulturprogramm.<br />
Tagesaktuelle News:<br />
sport-fachhandel.com<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />
SERVICEWORKSHOPS<br />
Ski- und Board-Tuning<br />
für Händler<br />
Vom 9. bis <strong>11</strong>. Oktober <strong>2018</strong> finden in Weissenhorn<br />
wieder die jährlichen Serviceworkshops<br />
von Reichmann statt. Sowohl Anfänger, als auch<br />
fortgeschrittene Schleifer und Verkäufer sollen<br />
von der Erfahrung der Serviceexperten profitieren.<br />
Die erfahrenen Workshop-Trainer stehen den<br />
Teilnehmern für alle Fragen zur Verfügung und<br />
geben wertvolle Tipps und Tricks aus der Praxis,<br />
die direkt selbst ausgetestet werden können. Die<br />
Anmeldung zu den Workshops ist noch bis zum<br />
21. September möglich.<br />
Selbst ausprobieren und von Profis lernen: Reichmann<br />
bietet jedes Jahr exklusive Workshops für Fachhändler.<br />
Tor nach Herzogenaurach: Alle Besucher, die über den<br />
Hans-Ort-Ring kommen, unterqueren die Puma-Brücke.<br />
HALBJAHRESZAHLEN II<br />
Adidas legt um<br />
zehn Prozent zu<br />
Im zweiten Quartal konnte Adidas seinen Lauf<br />
fortsetzen und den Umsatz währungsbereinigt um<br />
zehn Prozent, den Gewinn sogar um 20 Prozent<br />
steigern. Einer der Wachstumstreiber bleibt der<br />
eigene E-Commerce. Allein um 26 Prozent legte<br />
das eigene E-Commerce-Business von Adidas zu.<br />
Positive Effekte durch die Fußball-WM spiegeln<br />
sich in den Zahlen allerdings nicht wieder: Der<br />
Umsatz in Westeuropa schloss nur pari ab.<br />
Somit kann Adidas in der ersten Jahreshälfte einen<br />
währungsbereinigten Umsatzanstieg von zehn<br />
Prozent verzeichnen. In Euro entspricht dies einem<br />
Plus von drei Prozent auf 10,809 Mrd. Euro zu<br />
(2017: 10,485 Mrd. Euro). Der Gewinn aus fortgeführten<br />
Geschäftsbereichen nahm um 19 Prozent<br />
auf 960 Mio. Euro zu (2017: 809 Mio. Euro).
eraten<br />
verkauft<br />
NR.52<br />
&<br />
Früher waren Wander- oder<br />
Hikingschuhe für Kinder meist<br />
Schuhe für Erwachsene in<br />
kleineren Größen. Dies hat sich<br />
inzwischen geändert. Jedoch<br />
haben auch heute noch viele<br />
Eltern nur ein diffuses Bild<br />
vom Wanderschuh. So ist der<br />
Unterschied zwischen Wanderund<br />
Trekkingschuh nur wenigen<br />
klar. Verwegene Eltern meinen<br />
sogar, Kinder seien auch mit<br />
Sport- oder Freizeitschuhen<br />
für Bergwanderungen gut<br />
gerüstet. Bei der Beratung<br />
zu Kinderwanderschuhen<br />
müssen Fachverkäuferinnen<br />
und -verkäufer also oft noch<br />
Pionierarbeit leisten.<br />
Text:<br />
Dorothea Weniger<br />
Der kompakte Leitfaden für Sportartikel-Verkäufer<br />
FOTO: PHOTOGRÜNERTHOMAS<br />
KINDERWANDERSCHUHE<br />
BIETEN HALT UND SICHERHEIT
II |<br />
beraten<br />
verkauft<br />
NR.52<br />
| Kinderwanderschuhe<br />
platz oder für verregnete Herbsttage. Allerdings<br />
geraten gerade beim Spielen schnell Steinchen<br />
über den niedrigen Schaft in den Schuh und bei<br />
schwierigeren Touren besteht die Gefahr des<br />
Umknickens.<br />
Schuhe mit hohem Schaft werden auch als Wanderstiefel<br />
bezeichnet. Aufgrund ihrer robusteren<br />
Materialien und Konstruktionen bieten sie einen<br />
besseren Halt und eine höhere Stabilisierung des<br />
Fußes. Außerdem schützen sie die Bänder, die<br />
bei Kindern noch elastischer als bei Erwachsenen<br />
sind. Gleichzeitig knickt man mit Mid-Cut-Wanderschuhen<br />
nicht so schnell um und die Knöchel<br />
sind vor Verletzungen geschützt. Beim Toben<br />
sind sie aber oft zu warm und ihre Steifigkeit<br />
eignet sich nicht so gut fürs Laufen und Rennen.<br />
Unabhängig davon, ob es sich um einen Low-Cutoder<br />
einen Mid-Cut-Schuh handelt, ist auch der<br />
Abstand im vorderen Schuhbereich von der Sohle<br />
zum Boden ein weiterer wichtiger Aspekt der<br />
Schuhkonzeption: Ist der Abstand größer, ist ein<br />
runderes Abrollverhalten möglich. Ist er geringer,<br />
ist zwar das Abrollverhalten eingeschränkter,<br />
dafür aber die Standfestigkeit besser.<br />
Abb. 1: In flachem Gelände<br />
reicht in der Regel die<br />
Low-Cut-Version, im Bergland<br />
bieten die Mid-Cut-Versionen<br />
mehr Stabilität und Halt.<br />
Abb. 2: Das Obermaterial<br />
der Zunge und des Rists ist<br />
sehr oft auch aus überaus<br />
reißfestem Ripstop-Material<br />
gefertigt. Dabei werden in<br />
regelmäßigen Abständen<br />
dickere Fäden in Längs- und<br />
Querrichtung in ein dünneres<br />
Gewebe eingewoben, wodurch<br />
dieses eine Karostruktur<br />
erhält.<br />
2001 untersuchte ein österreichisches Forschungsteam,<br />
ob die von Kindern getragenen Schuhe<br />
die richtige Größe haben. Ihre Ergebnisse: 69<br />
Prozent trugen zu kurze Straßenschuhe, 88<br />
Prozent zu kurze Hausschuhe. Nur bei 3 Prozent<br />
der Kinder passten die Schuhe. Als ein Grund für<br />
die falsche Größe wurde ermittelt, dass Kinderfüße<br />
bis zu 1,8 mm im Monat wachsen und damit<br />
Schuhen sehr schnell entwachsen.<br />
Kinderwanderschuhe müssen darüber hinaus<br />
den spezifischen Anforderungen der Bergwelt<br />
gerecht werden. Diese verlangt nach Schuhen,<br />
die die Füße schützen und stützen, dem Fuß<br />
Stabilität verleihen und auch auf abschüssigem,<br />
feuchten Gelände oder ausgesetzten Wegen Halt<br />
bieten. Gleichzeitig sollen sie leicht und trotzdem<br />
robust sein sowie das Wachstum der Kinderfüße<br />
nicht behindern.<br />
Low Cut oder Mid Cut?<br />
Die Frage „Low Cut oder Mid Cut?“ stellt sich im<br />
Verkaufsgespräch sehr schnell (Abb. 1). Um diese<br />
zu beantworten, sollten die Verkäuferinnen und<br />
Verkäufer den Fokus auf die Anlässe, bei denen<br />
die Schuhe getragen werden sollen, lenken. Wandern<br />
die Kinder im flachen Gelände, genügen<br />
Schuhe mit niedrigem Schaft, die die<br />
Bewegungsfreiheit des Knöchelbereichs<br />
nicht einschränken. Sie<br />
sind leichter und eignen sich<br />
auch für einen ausgelassenen<br />
Nachmittag auf dem Spiel-<br />
Obermaterial<br />
Das Obermaterial von Mid-Cut-Kinderwanderschuhen<br />
besteht zumeist aus robustem Spaltbzw.<br />
Velour- oder synthetischem Kunstleder.<br />
Diese Materialien sind abriebfest und schützen<br />
vor ihrem Durchstechen z.B. durch spitze Gegenstände.<br />
Sie sind aber auch verwindungssteifer<br />
als z.B. Textilmaterialien aus robusten, synthetischen<br />
Polyester- oder Polyamid-Mikrofasern, mit<br />
denen sie aber oft kombiniert werden, weil sie<br />
atmungsaktiver sind. Die Textilmaterialien liegen<br />
zumeist als Mesh- oder als gestricktes Knit-<br />
Material vor (Abb. 2).<br />
Eine verstärkte Zehenkappe schützt die Zehen<br />
beim Bergablaufen (Abb. 3).<br />
Abb. 3: Neben der verstärkten Zehenkappe übernimmt<br />
bei diesem Modell auch die hoch gezogene Außensohle<br />
eine Schutzfunktion.<br />
FOTOS: LA SPORTIVA, ASOLO, SALEWA, LOWA, JACK WOLFSKIN, VIKING
Kinderwanderschuhe |<br />
beraten<br />
verkauft<br />
NR.3 NR.527<br />
| III<br />
Abb. 4: Ein hoch gezogener Sohlenrand schützt das<br />
Obermaterial vor Abnutzung durch scharfkantige<br />
und spitze Steine und erhöht so die Lebensdauer des<br />
Wanderschuhs.<br />
Innenfutter<br />
Das Innenfutter muss für ein angenehmes Klima<br />
im Schuh sorgen. Dafür sollte es atmungsaktiv<br />
sein und schnell trocknen. Polyester, auch in<br />
Kombination mit Polyamid, kann beides und<br />
fühlt sich wie Leder auch noch gut an. Neben<br />
dem Material verhindert auch eine gute, faltenfreie<br />
Verarbeitung das Ausbilden von Druckstellen<br />
und damit von Blasen. Soll der Kinderwanderschuh<br />
wasserdicht sein, braucht er zudem<br />
eine Membran.<br />
Die Außensohle<br />
Die Materialien und die Konzeption der Außensohle<br />
dienen auf unebenem, felsigem oder<br />
nassem Untergrund dem optimalen Halt und der<br />
Stabilität, um Umknicken zu vermeiden. Deshalb<br />
wird bei der Sohle in der Regel eine Gummimischung<br />
oder Vollgummi z.B. aus Polyurethan<br />
(PU) verwendet. Gleichzeitig sollte die Außensohle<br />
aber auch flexibel sein, um ein möglichst<br />
natürliches Abrollverhalten zu gewährleisten.<br />
Manchmal sind dafür auch weiche EVA-Einsätze<br />
im Fersen- und Trittbereich eingearbeitet. Ein<br />
asymetrisches, selbstreinigendes Profilmuster<br />
sorgt dafür, dass sich Schlamm und Steinchen<br />
nicht festsetzen können. Die Profilelemente sind<br />
so angeordnet, dass sie die Traktion, also die<br />
Vorwärtsbewegung des Kindes beim Wandern,<br />
die Stabilität im Schuh und die Bremswirkung<br />
bergab unterstützen.<br />
Sollen die Schuhe auch für kleine Zustiege und<br />
Kletterpassagen taugen, empfiehlt sich eine<br />
Außensohle, die im vorderen Bereich eine<br />
dünnere Klettersohle aufweist.<br />
Ein hoch gezogener Außensohlenrand erhöht die<br />
Seitenstabilität beim Gehen am Hang. Nebenbei<br />
fungiert er aber auch als Schlammschutzrand<br />
(Abb. 4).<br />
Zwischensohle<br />
Die Zwischensohle sorgt für Stabilität und<br />
Dämpfung. Als Materialien werden z.B. die ge-<br />
schäumten, leichten und weichen<br />
Kunststoffe EVA (Ethylenvinylacetat)<br />
oder PU verwendet, die<br />
formstabil, extrem belastbar und<br />
flexibel sind. Die Dämpfung erfolgt<br />
vor allem unter der Ferse und<br />
unter dem Ballen. An der kindlichen<br />
Ferse befinden sich nämlich<br />
noch Fettpolster, die durch die<br />
Dämpfung geschützt werden.<br />
Manche Hersteller wenden bei der<br />
Verbindung von Schaft und Sohle<br />
spezielle Verfahren an. Das Anspritzverfahren<br />
ist ein Beispiel, das<br />
präzises Arbeiten verlangt. Dabei<br />
wird der Schaft mit Brandsohle in<br />
eine Gussform gestellt, die dann in unterschiedlichen<br />
Schichten mit unterschiedlich dichtem<br />
PU-Schaumstoff aufgefüllt wird. Diese Schichten<br />
bilden dann die Sohle.<br />
Einlegesohle oder Fußbett<br />
Abriebfeste, formstabile und weiche Einlegesohlen,<br />
auch Fußbett genannt, dämpfen ebenfalls.<br />
Sind sie perforiert, sind sie auch atmungsaktiver.<br />
Bei mehrschichtigen Einlegesohlen übernimmt<br />
die Dämpfung die Zwischenschicht, die<br />
ebenfalls aus geschäumtem EVA gefertigt sein<br />
kann. Ein eingearbeitetes Fersenkissen verstärkt<br />
die Dämpfung beim Auftreten und entlastet so<br />
die Wirbelsäule sowie die Fuß-, Knie- und Hüftgelenke.<br />
Dies ist bei Kindern und Jugendlichen<br />
mit Wachstumsbeschwerden besonders wichtig.<br />
Um Passform und Tragekomfort zu erhöhen, ist<br />
die Einlegesohle bei vielen Herstellern zudem<br />
ergonomisch geformt und auf der weichen<br />
Oberschicht antibakteriell ausgerüstet. Neben<br />
Ausrüstungen können auch Naturmaterialien<br />
wie z.B. Bambus die feuchtigkeitsregulierende,<br />
geruchshemmende und antimikrobielle Funktionen<br />
übernehmen, indem sie den synthetischen<br />
Fasern beigemischt werden.<br />
Kann man das Fußbett herausnehmen, können<br />
sowohl dieses wie auch die Schuhe nach einer<br />
Schweiß treibenden Tour besser trocknen.<br />
Manche Einlegesohlen kann man sogar in der<br />
Maschine waschen.<br />
Fersenbereich<br />
Der Fersenbereich sollte so steif sein,<br />
dass der Fuß vor Torsionen geschützt<br />
ist. Verstärkende Elemente auf dem Außenmaterial<br />
oder eine in der Ferse hoch<br />
gezogene Sohlenkonstruktion fördern<br />
einen festen Fersensitz (Abb. 5).<br />
Gleichzeitig sollte der Fersenbereich<br />
aber auch so weich sein, dass eine natürliche<br />
Abrollbewegung möglich ist. >>><br />
Abb. 5: Die verstärkenden<br />
Elemente auf dem Außenmaterial<br />
sind mit der<br />
Schnürung verbunden, um den<br />
Fersensitz noch zu verstärken.<br />
Abb. 6: Das Boa-Schnürsystem<br />
ist leicht und langlebig.<br />
Außerdem ist es schlagfest<br />
und es funktioniert auch unter<br />
Einwirkung von Schmutz und<br />
Schlamm.
IV |<br />
beraten<br />
verkauft<br />
NR.52<br />
| Kinderwanderschuhe<br />
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Abb. 7: Die Enden der<br />
Schnürsenkel werden mit der<br />
Zunge so verbunden, dass sie<br />
sich kaum mit Ästchen oder<br />
Steinen verhaken können.<br />
Abb. 8: Anhand der<br />
Markierungen auf der<br />
herausnehmbaren Einlegesohle<br />
kann man ablesen, ob<br />
der Schuh (noch) passt.<br />
Schnürsysteme<br />
Wanderschuhe für Kinder haben sehr oft Schnürsysteme,<br />
die kein Binden von Schleifen verlangen,<br />
weil sich kleine Kinder damit oft noch<br />
schwer tun. Gleichzeitig verlassen diese beim<br />
Wandern gerne die Wege, wobei sie oft an<br />
Ästchen oder Steinen hängen bleiben.<br />
Tritt ein Kind dann noch auf einen<br />
der beiden Schnürsenkel,<br />
fällt es schnell hin. Tränen<br />
fließen.<br />
Das Boa-Schnürsystem<br />
kann individuell sehr fein<br />
justiert werden, wodurch<br />
eine perfekte Passform<br />
erzielt wird. Auch Druckstellen<br />
werden so vermieden. Den Kern<br />
bildet ein robustes und langlebiges Seil, das in<br />
einer reibungsarmen Seilführung aus Kunststoff<br />
liegt. An den Kabelenden ist ein Drehverschluss<br />
angebracht, über den die Feinjustierung erfolgt<br />
(Abb. 6).<br />
Manche Schuhe haben auch eine herkömmliche<br />
(Haken- oder Nylonschlaufen-)Schnürung, die<br />
vereinzelt mit einfachen oder doppelten Klettverschlüssen<br />
kombiniert sein kann. Wieder andere<br />
verfügen über einen Kordelzug mit Schnellverschluss<br />
und Stopper (Abb. 7). Auf dem Markt<br />
gibt es auch Schnürsysteme, die sich lösen, wenn<br />
sich der Schuh des Kindes z.B. an einem Ast so<br />
verhakt, dass es von allein nicht mehr loskommt.<br />
Reicht die Schnürung weit nach vorne, verbessert<br />
dies die individuelle Anpassung an den<br />
Fuß, da der Druck auf den Vorfuß individuell<br />
geregelt werden kann.<br />
Die richtige Passform<br />
Damit Kinderfüße in Wanderschuhen genügend<br />
Platz haben, sollten diese im Zehenbereich um<br />
etwa 12 mm länger als die Füße sein. Die bekannte<br />
Fingerprobe, die in der Regel für 10 mm steht, ist<br />
bei der Anprobe von Kinderwanderschuhen also<br />
keine gute Richtschnur (Abb. 8).<br />
Abb. 9: Bei Designfragen sollten Kinder selbst<br />
entscheiden. Nur dann können Eltern auch sicher sein,<br />
dass die neuen Schuhe auch gerne getragen werden.<br />
verwendet. Ideal sind Schuhe, die nach speziellen<br />
Kinderleisten gefertigt wurden, da diese der<br />
kindlichen Anatomie folgen. Demnach lassen<br />
diese im Fersen-, Zehen- und Ristbereich sowohl<br />
in der Höhe und als auch in der Breite mehr<br />
Platz, um eine gesunde Fußentwicklung nicht zu<br />
gefährden. Bei Kindern entsteht das Knochengewebe<br />
noch und auch die Bänder sind deutlich<br />
elastischer als bei Erwachsenen. Gleichzeitig<br />
empfinden sie Schmerz nicht so stark, da ihre<br />
Nerven noch nicht ausgereift sind. So können<br />
Kinder ihre Zehen über längere Zeit schmerzfrei<br />
zusammenkrallen. Auch darauf ist bei der<br />
Schuhanprobe dringend zu achten.<br />
Am Ende zählt auch das Design<br />
Ein kindgerechtes Design spiegelt sich im Obermaterial,<br />
aber auch in den farblichen Akzenten<br />
der Außensohlen wider (Abb. 9). Reflektoren<br />
verbessern die Sichtbarkeit auch in der Dämmerung.<br />
Bei der Anprobe ist<br />
darüber hinaus wichtig,<br />
dass die Kinder auch ihre<br />
Wanderstrümpfe tragen.<br />
Das Anziehen der Schuhe<br />
erleichtern Anziehschlaufen<br />
an der Ferse (Low-Cut-<br />
Schuhe) und auf der Zunge<br />
(Mid-Cut-Schuhe).<br />
Ob der Schuh passt, hängt<br />
auch vom Leisten ab. Hier<br />
muss einfach probiert<br />
werden, da jeder Hersteller<br />
seine eigenen Leisten<br />
TESTEN SIE IHR WISSEN UND<br />
GEWINNEN SIE EINS VON FÜNF<br />
LOWA-KINDERWANDERSCHUHPAAREN<br />
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Viel Spaß und viel Erfolg!<br />
FOTOS: ADIDAS, MEINDL, MAMMUT<br />
sport-fachhandel.com sport-fachhandel.com mit Unterstützung mit Unterstützung von Sportsella von Sportsella
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> 1<br />
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Szene | FACHHANDEL | 31<br />
Neueröffnung in Ulm<br />
Im Kaufhaus „Weltstadt des Wohnens“ in Neu-Ulm eröffnet McTrek auf<br />
einer Fläche von 850 Quadratmetern seine mittlerweile 42. Filiale. <strong>2018</strong><br />
wurden bereits zwei neue Filialen eröffnet sowie eine weitere von Grund<br />
auf modernisiert und umgebaut. Insgesamt elf Filialen befinden sich<br />
allein in Bayern.<br />
SYNERGIEN NUTZEN<br />
Sabu und GMS Verbund<br />
kooperieren beim Einkauf<br />
Bei der beschlossenen strategischen Einkaufskooperation<br />
zwischen Sabu Schuh & Marketing<br />
GmbH und GMS Verbund GmbH handele es sich<br />
allerdings nicht um einen Zusammenschluss im Bereich<br />
Einkauf, betonen beide Gruppen. Die beiden<br />
Einkaufsabteilungen handelten weiterhin getrennt<br />
und autonom. Gemeinsame Warenprogramme<br />
seien ebenfalls nicht vorgesehen. Sport-Lieferanten<br />
sind von der strategischen Zusammenarbeit ausgenommen.<br />
Ziel sei es vielmehr, den Aufwand für<br />
alle Beteiligten zu reduzieren und zugleich für die<br />
angeschlossenen Fachhändler bessere Angebote zu<br />
schaffen. Da beide Verbundgruppen bereits über<br />
die RSB Retail+Service Bank GmbH in Kornwestheim<br />
zentralregulieren, ließen sich Prozesse<br />
optimieren und Doppelarbeit vermeiden. Zentralregulierung,<br />
Prozesse und Schnittstellen würden<br />
für alle Beteiligten vereinfacht.<br />
ÖSTERREICH<br />
ARGE Fahrrad Ordertage<br />
mit Aussteller-Rekord<br />
Der österreichische Fahrrad-Markt boomt. Erstmals<br />
seit 2014 hatte der Handel in der Alpenrepublik<br />
2017 wieder über 400.000 Fahrräder<br />
abgesetzt. Fast ein Drittel des Marktes machen<br />
mittlerweile E-Bike aus. Das spiegelte sich auch<br />
während der Ordertagen der ARGE Fahrrad<br />
wieder, die vom 18. bis 21. August zum vierten Mal<br />
in Wels stattfanden. Mit mehr als 150 Marken von<br />
39 Ausstellern begrüßte die Orderplattform so<br />
viele Aussteller wie noch nie. Die ARGE Fahrrad ist<br />
der Zusammenschluss der österreichischen Zweirad-Industrie<br />
und seit 2014 unter dem Dach des<br />
Verbandes der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster<br />
Österreichs (VSSÖ) beheimatet. Seit<br />
dem vergangenen Jahr sind die Ordertage auch<br />
für Nicht-Mitglieder der ARGE Fahrrad geöffnet.<br />
17 Hersteller meldeten sich so zusätzlich zu den<br />
Ordertagen an. Elf davon waren nun erstmals auf<br />
der Fachmesse präsent. Daneben sollte auch die<br />
österreichische Start-Up Szene präsentiert werden.<br />
Die ARGE Fahrrad Ordertage werden auch 2019<br />
wieder in Wels stattfinden.<br />
ÜBERNAHME<br />
Décathlon verleibt sich<br />
Athleticum ein<br />
Décathlon hat diee Mehrheitsbeteiligung an der<br />
schweizerischen Athleticum Sportmarkets AG<br />
übernommen. Die Athleticum-Läden werden nun<br />
schrittweise umgebaut und bis Herbst 2019 als<br />
Décathlon-Filialen wiedereröffnet. Nach der<br />
Eröffnung der ersten Schweizer Läden in<br />
Marin-Centre im August 2017 und in Meyrin im<br />
April <strong>2018</strong>, plant Décathlon bis Ende <strong>2018</strong> und im<br />
Laufe 2019 die Eröffnung weiterer Verkaufsstellen.<br />
Die Athleticum-Filialen in Collombey, Conthey<br />
und Sant‘ Antonino wurden bereits geschlossen,<br />
um im Sommer umgebaut und unter dem Namen<br />
Décathlon im Herbst<br />
<strong>2018</strong> wiedereröffnet zu<br />
werden. Die Geschäfte<br />
in Yverdon, Basel und<br />
Bussigny folgen im<br />
Anschluss darauf.<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Schuh Coach-Anbieter<br />
Mifitto ist insolvent<br />
Mifitto, Anbieter der bei über 150 Intersportlern<br />
installierten Schuh Coachs und Plottmeister, ist insolvent.<br />
Zwar sehe der vorläufige Insolvenzverwalter<br />
gute Chancen, einen Investor für das Unternehmen<br />
zu finden. Weil jedoch sämtliche Mitarbeiter bereits<br />
vor Antragstellung gekündigt hätten, entfällt bis<br />
dahin der Mifitto-Kundenservice. Intersport sichert<br />
zwar die Schuh Coach-Datenbanken, wie der für den<br />
Schuh Coach Verantwortliche Roman Frackenpohl<br />
auf Nachfrage erläutert: „Händler können ihren<br />
Kunden damit weiterhin Schuhe empfehlen. Darüber<br />
hinaus suchen wir alternative Lieferanten für<br />
die Verbrauchsmaterialien beim Plottmeister, etwa<br />
für Folien.“ Allerdings sei es eine Herausforderung,<br />
so Frackenpohl weiter, „den Service für technische<br />
Reparaturen aufrechtzuerhalten, den Mifitto<br />
inzwischen telefonisch und vor Ort eingestellt hat.<br />
Fakt ist: Wir sind im ständigen Austausch mit dem<br />
Insolvenzverwalter und halten unsere Mitglieder<br />
über das Verfahren auf dem Laufenden. Gleichzeitig<br />
beobachten wir aufmerksam den Markt, um auf alle<br />
Szenarien vorbereitet zu sein.“<br />
Patagonia eröffnet im<br />
Herbst in Innsbruck<br />
Neben dem Store in Innsbruck,<br />
dessen Eröffnung für Herbst<br />
<strong>2018</strong> geplant ist, betreibt<br />
Patagonia bereits acht Retail<br />
Stores in Europa und wird in<br />
mehr als 1.200 Multi-Brand-<br />
Stores vertrieben. Der Shop in<br />
Innsbruck wird der erste und<br />
(bislang) einzige Monobrand-<br />
Store des Unternehmens in<br />
Österreich sein und soll neben<br />
dem aktuellen Sortiment auch<br />
als Dreh- und Angelpunkt<br />
für Sport- und Umwelt-<br />
Communities in der Region<br />
gelten.<br />
Sport Scheck: Mehr<br />
Umsatz durch Tablets<br />
Sport Scheck hat seit längerem<br />
sein Personal mit Tablets<br />
ausgestattet hat. Ziel sei<br />
eine optimale Schnittstelle<br />
zwischen stationärem Handel<br />
und Online-Shop zu schaffen.<br />
Verkäufer hätten Zugriff auf<br />
das gesamte Warensortiment<br />
inklusive aller Artikel der<br />
Plattformpartner. Durch<br />
die persönliche Beratung<br />
sei die Retourenquote bei<br />
Bestellungen über die App nur<br />
halb so hoch wie im Online-<br />
Shop. Allein durch den Einsatz<br />
der Tablets habe man im<br />
vergangenen Jahr „10 Millionen<br />
Euro mehr Umsatz generieren“<br />
können, erklärt Jan Kegelberg,<br />
Chief Digital Officer bei Sport<br />
Scheck.<br />
Tagesaktuelle News:<br />
sport-fachhandel.com<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY
32 | TITELSTORY | Intersport <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
EXKLUSIV: INTERSPORT-AUFSICHTSRAT-CHEF KNUD HANSEN<br />
„ Zu keinem<br />
Zeitpunkt<br />
führungslos!“<br />
Das Wort „Krise“ mag er nicht. Herausfordernd seien die<br />
Zeiten aber allemal. Im Gespräch mit <strong>sportFACHHANDEL</strong><br />
bezieht Intersport Aufsichtsrat-Chef Knud Hansen, der<br />
soeben zum fünften Mal Vater geworden ist, Stellung zu<br />
den aktuellen Herausforderungen der Verbundgruppe.<br />
Interview: Marcel Rotzoll<br />
Fakt ist: Es hat zu keinem<br />
Zeitpunkt einen enttäuschten<br />
oder wutentbrannten Kim Roether<br />
gegeben.«<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong>: Herr Hansen, haben Sie in all<br />
dem Trubel, der derzeit durch die Geschehnisse bei<br />
der Intersport entstanden ist, überhaupt noch genug<br />
Zeit für Ihr eigenes Unternehmen?<br />
Knud Hansen: Das ist derzeit tatsächlich herausfordernd.<br />
Andererseits kann man einen Posten wie<br />
im Aufsichtsrat der Intersport ohnehin nur dann<br />
übernehmen, wenn das eigene Unternehmen entsprechend<br />
gut aufgestellt ist. Das ist bei Intersport<br />
Knudsen der Fall. Aber ehrlicherweise muss man<br />
schon sagen, dass diese Doppelbelastung in den<br />
vergangenen Wochen eine echte Herausforderung<br />
gewesen ist. Denn auch das eigene Unternehmen<br />
steht vor den gleichen Herausforderungen wie der<br />
gesamte Markt, die Veränderungen sind rasant.<br />
Und wir müssen uns nicht nur bei der Intersport in<br />
Heilbronn und Wels neu aufstellen, sondern natürlich<br />
auch im eigenen Unternehmen.<br />
Zur Zeit ist Ihre Aufgabe als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Intersport also ein Fulltime-Job? In der Tat<br />
ist in Zeiten gravierender Veränderungen – wie wir<br />
sie derzeit haben – die Aufgabe des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
nahezu ein Fulltime-Job.<br />
Aber auch der Spagat<br />
zwischen dem Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />
und als<br />
Inhaber eines mittelständischen<br />
Sportfachhandelsunternehmens<br />
ist letztlich eine sportliche<br />
Disziplin, die ich gerne ausfülle. Zumal es ein<br />
großer Vorteil der Intersport ist, dass der Aufsichtsrat<br />
mit Händlern besetzt ist, die nah am tagesaktuellen<br />
Geschehen sind. Von den neun Aufsichtsräten<br />
sind sieben Geschäftsinhaber, so können wir<br />
in allen nötigen Belangen die nötige Expertise mit<br />
Marktnähe verbinden.<br />
Von außen erscheint es derzeit, als ob die Intersport<br />
soeben die schwerste Krise der vergangenen Jahre<br />
zu meistern hätte. Würden Sie zustimmen? Ich bin<br />
kein Freund des Wortes „Krise“. Ich gebe Ihnen aber<br />
vollkommen recht, dass wir speziell im stationären<br />
Handel vor den größten Herausforderungen der vergangenen<br />
Jahrzehnte stehen. Die durch die Digitalisierung<br />
ausgelösten rasanten Marktveränderungen,<br />
wie Onlineshopping, der Wettbewerb durch Online-<br />
Plattformen, Verfügbarkeiten oder strategische<br />
Allianzen sind gewaltig. Das ist ein teils brutaler<br />
Veränderungsprozess, der nicht nur die Intersport<br />
betrifft, sondern alle Marktteilnehmer. Darauf<br />
müssen wir als Genossenschaft reagieren – und das<br />
ist an der ein oder anderen Stelle auch schmerzhaft.<br />
Die Frage bezog sich auch auf die selbstgemachten<br />
Probleme der Intersport. Lassen Sie uns auf einige<br />
Punkte eingehen, die aus Mitgliederkreisen immer<br />
wieder zu hören sind ... So sei der Abgang von Kim<br />
Roether als Vorstandsvorsitzender wenig professionell<br />
gewesen. Gerüchte besagen, er hätte wütend<br />
FOTOS: INTERSPORT
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Intersport<br />
Intersport | TITELSTORY | 33<br />
hingeworfen. Fakt ist: Es hat zu keinem Zeitpunkt<br />
einen enttäuschten oder wutentbrannten Kim<br />
Roether gegeben. Es gab vier oder fünf sehr klare,<br />
sehr persönliche Gespräche zwischen mir und<br />
Herrn Roether, in denen er darum gebeten hat,<br />
das Amt des Vorstandsvorsitzenden aus persönlichen<br />
Gründen niederzulegen. Ich habe diese Bitte<br />
respektiert und bin der Meinung, dass persönliche<br />
Gründe auch genau da bleiben sollen, im persönlichen<br />
Bereich. In diesen Gesprächen haben wir auch<br />
überlegt, wie sein Weg aus der Intersport heraus<br />
vernünftig gestaltet werden kann. Da mögen einige<br />
sagen, dieses Vorgehen sei wenig professionell,<br />
zustimmen würde ich dieser Einschätzung aber<br />
nicht, ganz im Gegenteil. Eine andere Begründung<br />
gibt es einfach nicht. Da muss ich alle enttäuschen,<br />
die etwas anderes hören wollen.<br />
Nichtsdestotrotz wirkte die Intersport nach außen,<br />
als ob sie von heute auf morgen ohne Führung<br />
dasteht ... Ein Unternehmen mit über 600 Mitarbeitern<br />
in Heilbronn und Wels besteht doch nicht<br />
nur aus einer Führungspersönlichkeit. Kim Roether<br />
hat es in den Jahren zuvor zudem verstanden, ein<br />
Führungsteam unter ihm aufzubauen. Natürlich<br />
gibt es eine gewisse Verunsicherung, wenn ein<br />
Vorstandsvorsitzender ein Unternehmen verlässt.<br />
Aber führungslos war die Intersport zu keinem<br />
Zeitpunkt.<br />
Und der Aufsichtsrat kommt nun seiner Verpflichtung<br />
nach, den Vorstand neu zu besetzen. Aktuell<br />
gibt es hier ja eine neue Vorstandsstruktur, die im<br />
Übrigen von Kim Roether aktiv mitgestaltet und<br />
getragen wurde. Zwei der Posten sind mit Hannes<br />
Rumer und Mathias Boenke sehr gut besetzt.<br />
Die anderen beiden Posten werden wir ebenso gut<br />
besetzen. Da geht es nicht um Geschwindigkeit,<br />
sondern darum, die Positionen sehr gewissenhaft<br />
zu besetzen und jeweils die oder den Richtigen zu<br />
finden.<br />
Wird es beim Vorstandsvorsitz eine brancheninterne<br />
oder -externe Lösung geben? Diese Frage kann ich<br />
Ihnen noch nicht beantworten. Ich kann und will<br />
hier auch keine Namen nennen. Das Anforderungsprofil<br />
ist aber, egal ob der Kandidat aus der Branche<br />
kommt oder nicht, klar: ein CEO muss über eine<br />
hohe strategische Kompetenz verfügen, um das<br />
Unternehmen Intersport erfolgreich in die Zukunft<br />
zu führen. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir<br />
nun die Position von zwei Bereichsvorstände für die<br />
Intersport-gebrandeten sowie für die nicht-gebrandeten<br />
Mitglieder geschaffen haben. Damit wollen<br />
wir sicherstellen, dass diese beiden Vorstände<br />
deutlich marktnäher agieren und arbeiten können,<br />
während der CEO die strategische Gesamtausrichtung<br />
im Auge hat.<br />
Wann ist damit zu rechnen, dass die beiden vakanten<br />
Posten besetzt sein werden? Wir führen aktuell sehr<br />
intensive Gespräche. Ich gehe fest davon aus, dass<br />
beide Positionen spätestens bis Jahresende besetzt<br />
sein werden.<br />
Sie hatten es gerade schon angedeutet: Die Intersport<br />
steckt in einem gewaltigen Transformationsprozess,<br />
der bereits längst Fahrt aufgenommen hat.<br />
Ist da nicht der CEO-Posten, bei dem es nun darum<br />
geht, die Vorstellungen anderer umzusetzen, ein<br />
Schleudersitz? Nein. Ein guter CEO zeichnet sich<br />
nicht nur dadurch aus, dass er ein bestehendes<br />
Unternehmen übernimmt und bestehende<br />
Konzepte weiterführt und umsetzt. Er zeichnet sich<br />
auch dadurch aus, dass er über den Horizont, den<br />
wir jetzt aufgezeichnet haben, hinausschaut und<br />
dort seine eigenen strategischen Punkte setzen<br />
kann. Was nicht passieren wird, ist, dass ein neuer<br />
CEO mit der Intersport eine 180-Grad-Wende<br />
vollführt. Die jetzige strategische Ausrichtung One<br />
Intersport wurde in enger Abstimmung zwischen<br />
Vorstand und Aufsichtsrat und der Unterstützung<br />
durch die Unternehmensberatung Kienbaum,<br />
die über eine hohe Expertise gerade bei genossenschaftlichen<br />
Geschäftsmodellen verfügt, erarbeitet.<br />
Diese wird nun umgesetzt.<br />
Seit einiger Zeit, bemängeln Mitglieder, habe die<br />
Intersport generell ein Problem in der Führungsetage.<br />
Mitglieder der für das Tagesgeschäft<br />
wichtigen zweiten und dritten Führungsebene<br />
haben oder wurden gekündigt, die Posten aber nicht<br />
zeitnah neu besetzt. Was sagt der Aufsichtsrat<br />
dazu? Hätte man hier nicht einschreiten können und<br />
müssen? Es gibt eine klare Aufgabenteilung zwischen<br />
Aufsichtsrat und Vorstand. Der Aufsichtsrat<br />
ist für die Besetzung der obersten Ebene, also den<br />
Vorstand, verantwortlich. Die Personalentscheidungen<br />
darunter trifft der Vorstand. Natürlich<br />
gibt es zustimmungspflichtige Geschäfte und in<br />
einer guten Zusammenarbeit, die es zwischen<br />
Aufsichtsrat und Vorstand bei der Intersport gibt,<br />
gibt es zu vielen Personalien natürlich auch einen<br />
Meinungsaustausch. Aber diese Personalentscheidungen<br />
bleiben ganz klar der Aufgabenbereich des<br />
Vorstandes. Dass es Veränderungen<br />
gegeben hat,<br />
in den vergangenen einbis<br />
zwei Jahren vielleicht<br />
auch in einer höheren<br />
Frequenz als zuvor, ist<br />
derzeit auch schlicht ein<br />
normaler Prozess. Bei<br />
den derzeitigen rasanten<br />
Marktveränderungen geschieht<br />
es heute schneller,<br />
dass Mitarbeiter ihre Position<br />
verändern müssen<br />
oder diese auch verlassen<br />
wollen. Aufgaben werden<br />
neu geschaffen, >>><br />
Es wird in den<br />
kommenden<br />
Monaten eine<br />
Be reinigung des<br />
Voswinkel-Filialportfolios<br />
geben.«<br />
Problemkind Voswinkel:<br />
Eine Reihe von Filialen ist nicht<br />
rentabel. Es wird Schließungen<br />
geben.
34 | TITELSTORY | Intersport <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Ich gehe fest<br />
davon aus,<br />
dass beide<br />
Positionen im<br />
Vorstand spätestens<br />
bis Jahresende<br />
besetzt sein<br />
werden.«<br />
Fulltime-Job: Derzeit ist der<br />
frischgebackene fünffache<br />
Vater Knud Hansen nahezu<br />
vollständig mit dem<br />
Aufsichtsratsvorsitz bei der<br />
Intersport ausgelastet.<br />
andere fallen weg. Aus meiner Sicht sind das<br />
insofern organisatorische Veränderungen, die in<br />
anderen Unternehmen ebenso stattfinden.<br />
Wo ich Ihnen recht gebe: Es hat viele Veränderungen<br />
im Bereich der Mitglieder gegeben. Einen<br />
Bereich, auf den wir einen ganz klaren Fokus<br />
setzen. Mit den beiden Vorstandsposten für Intersport-gebrandete<br />
und Kooperations-Mitglieder wird<br />
es hier sehr klare Verantwortlichkeiten geben.<br />
Gibt es Absetzbewegungen? Gerade wurden überraschend<br />
die Personalien Johannes Maas und Tim<br />
Bauer bekannt ... Nein, es gibt keine Absetzbewegungen.<br />
Herr Maas ist kürzlich zum dritten<br />
Mal Vater geworden und hat den Wunsch geäußert,<br />
näher an seiner Familie in München zu sein. Tim<br />
Bauer kam kürzlich mit hoher Marktexpertise von<br />
außen zur Intersport. Beide Seiten haben hier<br />
offensichtlich festgestellt, dass es nicht passt und<br />
sich getrennt. Dafür gibt es Probezeiten.<br />
Insgesamt ist die Intersport ein Unternehmen im<br />
Wandel und da sind, wie gesagt, auch personelle<br />
Veränderungen ganz normal. Bei einer Organisati-<br />
on mit über 600 Mitarbeitern gehe ich auch nicht<br />
davon aus, dass wir in den<br />
kommenden Monaten<br />
keine neuen Personalien in<br />
den verschiedenen Führungsebenen<br />
mehr zu verkünden<br />
haben. Wichtig ist doch, dass<br />
das Unternehmen ein klares<br />
Ziel vor Augen hat. Und das<br />
ist bei Intersport mit der<br />
Vision One Intersport gegeben:<br />
Die Gesamtorganisation<br />
soll noch schlagkräftiger<br />
werden, damit die Mitglieder<br />
erfolgreich am Markt agieren<br />
können. Natürlich muss auch<br />
die Zentrale profitabel sein,<br />
um die vielen Serviceleistungen für die Mitglieder<br />
erbringen zu können. Am Ende geht es aber immer<br />
darum, die Profitabilität der Händler zu steigern.<br />
Das findet sich so ja auch in der Satzung. Genau.<br />
Das ist unser Förderauftrag.<br />
Muss sich der Aufsichtsrat bei all den aktuellen<br />
Problemen nicht den Vorwurf gefallen lassen,<br />
insgesamt nicht früh genug entschiedener gehandelt<br />
zu haben? Nein.Ich bin durchaus ein selbstkritischer<br />
Mensch und sicher haben Sie recht, dass man<br />
vielleicht das ein oder andere Vorhaben früher<br />
hätte umsetzen können, vielleicht sogar müssen.<br />
Aber: Jedes Unternehmen hat seine eigene Kultur.<br />
Das gilt gerade auch für eine Genossenschaft, wie<br />
sie die Intersport ist. Man kann und darf die eigene<br />
Unternehmenskultur nicht einfach über Bord<br />
werfen. Veränderungen können nur vollzogen<br />
werden, wenn man auf die Unternehmenskultur<br />
Rücksicht nimmt. Um Veränderungsprozesse in<br />
einer Genossenschaft erfolgreich umzusetzen,<br />
muss man alle Stakeholder mitnehmen und<br />
integrieren. Das gilt für die Mitglieder, die<br />
Mitarbeiter und für externe Partner wie beispielsweise<br />
die Lieferanten. Deshalb dauern manche<br />
Veränderungen hier vielleicht etwas länger als es in<br />
einem vertikalisierten Unternehmen der Fall ist.<br />
Intersportler bemängeln, dass die Zentrale seit<br />
einiger Zeit sehr viel Geld ausgibt, der Return on<br />
Invest aber ausbleibe. Als Beispiele werden genannt:<br />
das gefloppte MCR-Konzept, das seit Jahren<br />
defizitäre Voswinkel oder die bisher nicht in<br />
Schwung kommende „blaue“ Welt. Geht die Intersport<br />
noch verantwortungsvoll mit dem Geld der<br />
Genossen um? Ja, sogar sehr verantwortungsvoll.<br />
Investitionen in die Zukunft sind heute aber von<br />
einer viel höheren Unsicherheit geprägt als es noch<br />
vor wenigen Jahren der Fall war. Return on Invest<br />
ist dabei zwar ein schöner Begriff, aber bei manchen<br />
Investitionen längst nicht mehr die oberste<br />
Priorität. Es geht vielmehr darum, Systeme und<br />
Konzepte zu entwickeln, mit denen die Mitglieder<br />
zukünftig erfolgreich sein können. Nehmen wir Ihr<br />
Beispiel des MCR-Konzepts. MCR ist nicht gefloppt,<br />
sondern wir haben Geld für Erfahrungen ausgegeben,<br />
die uns heute zu Gute kommen. Zunächst<br />
hatten wir damals einen Onlineshop aus Sicht<br />
einer Genossenschaft an den Start gebracht. Rückblickend<br />
betrachtet, war das zu kurz gesprungen. Es<br />
war aber nicht falsch, weil wir damals als Genossen<br />
– und nun sind wir wieder bei der Unternehmenskultur<br />
– noch nicht bereit für die heutige Plattformlösung<br />
waren. Viele Mitglieder hätten eine Plattformlösung<br />
zum damaligen Zeitpunkt abgelehnt.<br />
Die Veränderungen des Marktes haben nun zu<br />
einem Umdenken dahingehend geführt, dass ein<br />
genossenschaftlicher Onlineshop nicht die richtige<br />
Lösung ist, sondern wir uns am Kunden orientieren<br />
müssen. Die kooperative Händlerplattform, die nun<br />
aus diesen Erfahrungswerten heraus entstanden<br />
ist, trifft heute den richtigen Nerv der Intersportler.<br />
Bereits angeschlossene Mitglieder sind sehr zufrieden.<br />
Natürlich gibt es noch Luft nach oben, aber ich<br />
bin sehr davon überzeugt, dass die Plattformlösung<br />
der richtige Weg ist.<br />
Und vergessen Sie bitte nicht: Die größte Investition<br />
der vergangenen Jahre war die in Stahl und<br />
Beton, nämlich in unser neues Lager. Dadurch<br />
erhöhen wir den Servicegrad für unsere Mitglieder,<br />
individualisieren die Orders und die Liefertermine<br />
und können künftig Category Management bieten.<br />
Dadurch sinken die Stückkosten und die Servicequalität<br />
für die Mitglieder wird deutlich verbessert.<br />
Investitionen innerhalb der Genossenschaft sind<br />
deshalb immer von zwei Seiten aus zu betrachten:<br />
Wie kann die Zentrale die eigenen Kosten verringern<br />
und wie kann die Zentrale das einzelne<br />
Mitglied in die Möglichkeit versetzen, sein Ergebnis<br />
zu verbessern.<br />
FOTOS: INTERSPORT
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> TITELSTORY | 35<br />
Ein Thema, das die Mitglieder umtreibt ist<br />
Voswinkel. Es ist die Rede davon, dass bis zu<br />
25 Filialen vor der Schließung stünden ... Ein<br />
Thema, das nicht nur den Mitgliedern, sondern<br />
auch dem Aufsichtsrat, dem Vorstand und dem<br />
Management Kopfzerbrechen bereitet, ist, dass wir<br />
uns mit Voswinkel in einer sehr herausfordernden<br />
Situation befinden. Es gibt eine Reihe von Filialen,<br />
die nicht rentabel sind. Es gibt bei Voswinkel die<br />
gleiche Entwicklung, die auch unsere Mitglieder<br />
spüren: An manchen Standorten gibt es extreme<br />
Frequenzverluste, die sich nicht durch eine Erhöhung<br />
der Conversion Rate oder durch die Erhöhung<br />
des Durchschnittsbons vollumfänglich auffangen<br />
lassen. Deshalb ja, es wird in den kommenden Monaten<br />
eine Bereinigung des Filialportfolios geben.<br />
Aber Voswinkel soll doch ein Vorreiter der blauen<br />
Intersport-Welt werden. Wie passt das zu diesen<br />
Hiobsbotschaften? Es ist richtig, dass Voswinkel<br />
mit seiner Struktur in der blauen Welt zu verorten<br />
ist. Was aber in Berlin, worauf Sie anspielen,<br />
umgesetzt wurde, ist ja nicht das reine Konzept der<br />
blauen, systemgetriebenen Welt. Die Future Stores<br />
in Berlin gehen über dieses Konzept hinaus. Wir<br />
haben insbesondere mit der Filiale am Alexanderplatz<br />
aus einem Vollsortimenter und Nahversorger<br />
ein eher modisches, am Sportstyle orientiertes<br />
Geschäft gemacht, das sich an Touristen richtet. So<br />
haben wir beispielsweise in den neuen Filialen sehr<br />
viele digitale Elemente eingebaut. Nicht alles ist<br />
vom Kunden gleich gut angenommen worden. Aber<br />
das nehmen wir bewusst in Kauf, um die Dinge, die<br />
funktionieren, unseren Mitgliedern anbieten zu<br />
können.<br />
De facto heißt Ausprobieren dann ja aber auch, dass<br />
der Profit auf der Strecke bleibt ... Ausprobieren<br />
mag an mancher Stelle bedeuten, dass eine<br />
Investition sich nicht auszahlt. Ja, das passiert.<br />
Zuletzt wurde immer deutlicher, dass auch bei den<br />
Genossen ein Riss durch die Mitte geht. Während<br />
sich die großen Intersport-Häuser in der Regel<br />
weiterhin von der Zentrale „abgeholt“ fühlten, wähnen<br />
sich vor allem kleinere Genossen vernachlässigt.<br />
Sehen Sie diese Entwicklung auch? Nein. Ich sehe<br />
vor allem, dass wir als Intersport individueller auf<br />
die Mitglieder eingehen müssen. Es muss uns trotz<br />
der sehr heterogenen Mitgliederstruktur gelingen,<br />
jedes Mitglied abzuholen. Dabei darf ein kleineres<br />
Mitglied nicht weniger im Fokus sein als ein großes<br />
Mitglied. Die neue Struktur ist aus meiner Sicht<br />
hervorragend geeignet, genau das zu leisten.<br />
Rote, blaue und weiße Mitglieder sind Teil der<br />
Genossenschaft. Wie können so unterschiedliche<br />
Geschäftsmodelle auch in Zukunft innerhalb der<br />
Intersport erfolgreich nebeneinander bestehen? Ich<br />
bin überzeugt davon, dass es rote, blaue und weiße<br />
Mitglieder innerhalb unserer Genossenschaft auch<br />
zukünftig geben wird. Es wird weiterhin Mitglieder<br />
geben, die nicht Intersport-gebrandet sein werden,<br />
weil sie einen eigenen starken Namen haben, der<br />
Strahlkraft in und über die Region hinaus hat. Ich<br />
bin aber auch überzeugt davon, dass es uns gelingen<br />
muss, möglichst viele unserer Mitglieder unter<br />
dem Intersport-Banner zu vereinen. Nur dann kann<br />
die Marke die Stärke entwickeln, die es uns allen ermöglicht,<br />
erfolgreich am Markt zu bestehen. Dazu<br />
müssen wir bei jedem Mitglied genau zuhören und<br />
mit Systemen und Konzepten überzeugen, mit uns<br />
diesen Weg zu gehen.<br />
Wie kann das genossenschaftliche Modell auch in<br />
Zukunft bestehen? Die Genossenschaft ist aktueller<br />
denn je. Die Genossenschaft bietet aus meiner Sicht<br />
eine perfekte Symbiose aus der Möglichkeit, aus<br />
einer starken Systemzentrale heraus Dinge zu entwickeln,<br />
die ein Einzelkämpfer allein nicht umzusetzen<br />
imstande wäre. Denken wir nur an CRM-Systeme,<br />
die Logistik oder ein nationales Marketing. Das in<br />
Kombination mit dem Local Hero, dem Unternehmer<br />
vor Ort, der seinen Markt vor Ort besser kennt als<br />
jeder andere, der auch Krisen meistert und leidensfähig<br />
ist, macht für mich den Charme der Genossenschaft<br />
aus. Dabei ist Genossenschaft kein Modell zur<br />
Rosinenpickerei. Sondern man muss sich zu einer<br />
Gemeinschaft bekennen, in der man sich auch engagieren<br />
muss und seine Expertise einbringt. Davon<br />
lebt Genossenschaft, auch in Zukunft.<br />
Herr Hansen, vielen Dank für das Gespräch.
36 | FACHHANDEL | Stores <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Im Zeichen der Nachhaltigkeit: Im Stadt Land Fluss in<br />
Bad Tölz gibt´s nur Marken, die den „ökologischen<br />
Fußabdruck“ so gering wie möglich halten.<br />
SHOPPORTRAIT: STADT LAND FLUSS IN BAD TÖLZ<br />
Grüner Shoppen<br />
... kann man seit 2017 im bayerischen Bad Tölz. Denn Inhaber Peter von der Wippel bietet ausschließlich ein<br />
nachhaltiges Outdoor-Sortiment. Das Thema Umweltschutz beschäftigt die Branche immens, da ist es schon<br />
verwunderlich, dass sich nur die wenigsten Händler auf das Thema spezialisiert haben. Umso interessanter ist<br />
es, einen Blick hinter das Konzept von Stadt Land Fluss zu werfen.<br />
Text: Astrid Schlüchter<br />
Fragt man Stadt Land Fluss-Inhaber Peter von<br />
der Wippel nach den Beweggründen, warum<br />
man sich letztendlich dazu entschlossen hat,<br />
einen Outdoorshop komplett dem Thema Nachhaltigkeit<br />
zu widmen, muss man nicht lange auf<br />
die Antwort warten: „Es lag für mich auf der Hand,<br />
speziell im Outdoorsegment auf das Thema Nachhaltigkeit<br />
zu setzen. Schließlich ist Umweltschutz<br />
momentan omnipräsent, sei es auf den Messen, in<br />
den Medien oder eben bei den Herstellern selbst.<br />
Zudem sind wir wohl momentan mit unserem<br />
Konzept so gut wie alleine auf dem Markt. Im<br />
Fashionbereich finden sich zahlreiche Shops, die<br />
ausschließlich „grüne“ Mode anbieten, im Sportbereich<br />
muss man danach suchen. Bis dato habe<br />
ich noch keinen zweiten Shop gefunden.“ Verwunderlich,<br />
denn – wie von der Wippel bereits erwähnt<br />
hat – beschäftigt das Thema Nachhaltigkeit Branche<br />
und Endverbraucher gleichermaßen.<br />
Mit fünf Top-Marken zum Erfolg. 2017 enschloss<br />
er sich deswegen, ein eigenes Geschäft mit rein<br />
nachhaltigen Marken in der Fußgängerzone in<br />
Bad Tölz zu eröffnen. Ausgangspunkt war die frei<br />
gewordene Ladenfläche, die zuvor noch durch einen<br />
Mammut-Store belegt war. Dieser zählte lange<br />
zum Geschäftsmodell von Intersport Sport Peter,<br />
dem Haupthaus schräg gegenüber des Stadt Land<br />
Fluss Shops. „Ursprü nglich wollte ich weg von der<br />
sehr funktionell ausgelegten Outdoor-Ausrü stung,<br />
wie sie Mammut verkörpert. Das Angebot sollte<br />
alltagstauglicher werden. Mein Vater hatte damals<br />
noch das Sportgeschäft geleitet, bis er sich schließlich<br />
vor kurzem in den wohlverdienten Ruhestand<br />
verabschiedet hat. Danach war ich zusammen mit<br />
meiner Mutter für die Geschäfts führung zuständig.<br />
Inzwischen ist die Position ganz auf mich und<br />
meine Frau übergegangen.“ Die Idee, dem Thema<br />
Nachhaltigkeit einen eigenen Outdoorshop zu<br />
FOTOS: STADT LAND FLUSS
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Stores<br />
Stores | FACHHANDEL | 37<br />
Viel Raum für tolle Marken-Geschichten: Fünf Brands<br />
geben momentan im „grünen“ Shop den Ton an.<br />
widmen, spukte schon lange in von der Wippels<br />
Kopf. „Eigentlich hatte ich den Plan, den Laden<br />
komplett auf „Urban Outdoor“ auszurichten, das<br />
war jedoch 2017 schon nicht mehr neu, deswegen<br />
bin ich dann auf rein nachhaltige Marken umgestiegen,<br />
die jedoch ebenfalls das Thema Lifestyle<br />
im Outdoorsegment bedienen.“ Das Thema<br />
Lifestyle bedienen momentan die Brands Vaude,<br />
Icebreaker, Patagonia, Fjällraven und im Schuhbereich<br />
Akku und Dachstein. Alles Experten, die<br />
im Raum Bad Tölz kaum Verkaufsfläche haben.<br />
Doch, was muss eine Marke mit sich bringen,<br />
um ins Sortiment von Stadt Land Fluss zu passen?<br />
Was bedeutet für den Shop-Inhaber nachhaltiges<br />
Denken und Handeln? „Umweltschutz und ökologisches<br />
Denken haben viele Facetten. Das reicht von<br />
langen Produktzyklen, sprich Haltbarkeit und Qualität,<br />
über Reparaturservices, eine faire Pro duktion<br />
„made in Europe“ samt sozialer Verantwortung<br />
den Arbeitern gegenüber, bis hin zum Einsparen<br />
von lebensnotwendigen Ressourcen. Dazu kommen<br />
noch Themen wie Recycling, die Verarbeitung<br />
von PFC-freien Materialien und der Einsatz von<br />
Naturfasern.“ Jede der Marken deckt einen dieser<br />
Bereiche ab. Dazu kommen noch spezielle Serviceangebote,<br />
wie z.B. eine Bügelstation zum Thema<br />
„Richtig Waschen“ von Fjällraven oder das vielfältige<br />
Reparaturprogramm von Patagonia. Den Fokus<br />
legt man auf den knapp 180 Quadratmetern jedoch<br />
eindeutig auf die Bereiche Warenpräsentation und<br />
Erlebnisshopping. „Die Gestaltung des Shops haben<br />
wir bewusst in die Hände von ansässigen Handwerkern<br />
gelegt, altes Material wiederverwendet und<br />
mit Bausubstanz aus der Region aufgepeppt.“ Dass<br />
man sich momentan auf fünf Marken konzentriert,<br />
hat mehrere Gründe. „Wir wollen den Brands die<br />
Möglichkeit bieten, ihr Image und ihre Geschichte<br />
auf einer ausreichenden Präsentationsfläche darzustellen.<br />
Dafür benötigen wir jedoch Raum, schließlich<br />
sollen Kunden nicht nur „grüne“ Hersteller<br />
Ein Store-Konzept ist nur so gut wie seine Mitarbeiter, so zumindest das Credo von<br />
Geschäftsführer Peter von der Wippel (l.).<br />
Das Thema Nachhaltigkeit ist momentan<br />
omnipräsent. Sei es auf Messen, in den Medien<br />
oder bei den Herstellern selbst.« Peter von der Wippel<br />
kennenlernen, sondern auch einen Einblick in die<br />
Produktion der Ware bekommen.“ Dazu dienen<br />
digitale Helfer am POS. Kritische Fragen nimmt das<br />
geschulte Personal entgegen, ohne die ein solches<br />
Konzept kaum umsetzbar wäre. „Der Kunde von<br />
heute ist eh schon extrem heikel, meistens hat<br />
er sich im Vorfeld schon gut über sein „Wunschprodukt“<br />
online informiert, da muss man auf Zack<br />
sein, sonst schafft man kein Vertrauen.“<br />
Aller Anfang ist schwer. Zurückhaltend zeigte<br />
sich die Nachfrage in den ersten beiden Saisons.<br />
Auch, wenn der Standort mitten in der Fußgängerzone<br />
in der bayerischen Touristenregion Bad Tölz<br />
optimal für ein Ladengeschäft ist, Nachhaltigkeit<br />
im Bereich Outdoor ist dennoch für viele Neuland.<br />
„Ganz klar, um den Bekanntheitsgrad von Stadt<br />
Land Fluss weiter auszubauen, bedarf es eigentlich<br />
zusätzlicher Marketingmaßnahmen, diese sollten<br />
aber generell zum Konzept des Shops passen. Viele<br />
Konsumenten suchen uns inzwischen auf, um sich<br />
mit Ware einzudecken, die den geringsten „ökologischen<br />
Fußabdruck“ hinterlässt, manche jedoch<br />
empfinden das Pochen auf Nachhaltigkeit schlichtweg<br />
als ein weiteres Marketingtool der Hersteller,<br />
um ihre Ware an den Mann zu bringen.“ Immerhin<br />
findet von der Wippel starke Unterstützung<br />
von Seiten der Brands, die nicht nur das Konzept<br />
begrüßen, sondern auch das Warenrisiko für den<br />
Geschäftsmann so gering wie möglich halten. So<br />
freut man sich schon auf die kommende Wintersaison,<br />
die zweite seit Beginn des Ladens, und ganz<br />
bestimmt auch nicht die letzte ...
38<br />
brandnew<br />
39<br />
SEITE<br />
40-41<br />
SEITE<br />
42-43<br />
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50-51<br />
SEITE
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 39<br />
bleed-clothing.com<br />
Highlight der „bleed<br />
anniversary collection“<br />
ist die Sport- und<br />
Bademodekollektion aus<br />
ECONYL®, einem Material,<br />
welches aus recycelten<br />
Fischernetzen und Resten<br />
aus der Textilindustrie<br />
hergestellt wird. Der Stoff<br />
ist super elastisch, hat<br />
einen angenehmen Griff, ist<br />
atmungsaktiv, bietet einen<br />
hohen Sonnenschutzfaktor und<br />
ist salz- und sonnenresistent.<br />
Die komplette Kollektion wird<br />
in sorgfältiger Handarbeit<br />
in Kroatien produziert und<br />
überzeugt mit Funktion, Optik<br />
und Qualität. Die bereits in den<br />
letzten Jahren sehr erfolgreiche<br />
Kollektion wird für die<br />
kommende Saison noch einmal<br />
beträchtlich erweitert. Für die<br />
Ladies gibt es beispielsweise<br />
den ECO Bikini in drei<br />
verschiedenen Farben, Prints<br />
und Schnitten.<br />
Frauen dürfen sich<br />
außerdem noch auf die<br />
erste bleed-Latzhose aus<br />
feinster Biobaumwolle freuen.<br />
Egal ob lässig im Alltag oder<br />
cool in der Freizeit, die Bib<br />
Pant Ladies Black Washed<br />
in zeitlosem Schwarz sorgt<br />
für einen Hingucker. Für<br />
das Material werden 98%<br />
Biobaumwolle verwendet und<br />
ein Minimalanteil von 2%<br />
Elasthan, wodurch der Denim-<br />
Stoff etwas stretchiger wird.<br />
Wie es für Latzhosen üblich ist,<br />
kommt sie mit verstellbaren<br />
Trägern mit Schnallen. An den<br />
Seiten kommen drei chromund<br />
nickelfreie Knöpfe zum<br />
Einsatz. Wertsachen können<br />
in den jeweils zwei Seiten- und<br />
Gesäßtaschen sowie in der<br />
Fronttasche verstaut werden.<br />
Auch ein Klassiker aus dem<br />
Jahr 2014 wurde wieder<br />
in die Jubiläumskollektion<br />
aufgenommen: das zart<br />
gestreifte Striped Linen<br />
Shirt für Sie und Ihn. Die<br />
Qualität aus 100% Leinen<br />
ist besonders angenehm an<br />
heißen Sommertagen. Leinen<br />
trägt sich nicht nur extrem<br />
angenehm, die Naturfaser<br />
bringt gleichzeitig viele<br />
nützliche Eigenschaften mit<br />
wie eine hohe Reißfestigkeit,<br />
eine natürliche schmutzund<br />
geruchsabweisende<br />
Wirkung und eine optimale<br />
Feuchtigkeits regulierung.<br />
Das Hemd kommt mit<br />
einer Brusttasche und einer<br />
durchgehenden Knopfleiste.<br />
Schlicht aber alles andere<br />
als langweilig lautet hier die<br />
Devise.<br />
Für die kühleren Stunden<br />
hat bleed den Windbreaker<br />
Atlantik Jacket Dark Navy für<br />
Damen und Herren entwickelt.<br />
Die modisch und dennoch<br />
funktional geschnittenen<br />
Jacken sind außen in einem<br />
schlichten Dunkelblau gehalten<br />
und werden innen durch<br />
ein angenehmes TENCEL®-<br />
Futter aufgewertet. Dieses<br />
Futter gewährleistet höchsten<br />
Tragekomfort bei heißen und<br />
kalten Temperaturen. Die Jacke<br />
besteht zu 100% aus biologisch<br />
abbaubaren Materialien und ist<br />
ein super Begleiter für kleine<br />
und große Abenteuer.<br />
Nachhaltig,<br />
sozial und familiär:<br />
bleed produziert stylische Street- und<br />
Sportswear mit praktischen Schnitten in<br />
zeitloser Optik und funktionalen Materialien.<br />
Im Herbst <strong>2018</strong> feiert das Label bereits<br />
10-jähriges Firmenjubiläum. In der neuen<br />
Frühjahrs-/Sommerkollektion 2019 werden alte<br />
Klassiker neu aufgelegt sowie völlig neue<br />
Produkte ins Sortiment aufgenommen.<br />
Herausgekommen ist eine tolle<br />
Mischung aus Alt und Neu.
40 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
fjallraven.de<br />
IM EINKLANG MIT DER NATUR<br />
Greenland Winter<br />
Parka W<br />
Greenland Winter<br />
Jacket M<br />
„Das Besondere an Fjällräven ist, dass Nachhaltigkeit nicht<br />
als eigenständiges Projekt begriffen wird. Nachhaltigkeit ist<br />
die Grundlage für alles, was wir tun. Jeder hier bei Fjällräven<br />
hat das Ziel, nachhaltige Entscheidungen zu treffen,” sagt<br />
Christiane Dolva Törnberg, Head of Sustainability bei<br />
Fjällräven.<br />
<strong>2018</strong> feiert einer der Eckpfeiler der schwedischen Marke sein<br />
50-jähriges Jubiläum: G-1000. Das dicht gewebte Material,<br />
das Fjällrävens Gründer Åke Nordin 1968 für seine Greenland<br />
Jacket erfunden hat, besteht zu 65% aus Polyester und zu 35%<br />
aus Baumwolle und kann mit dem ebenso alten Greenland Wax<br />
an verschiedenste Witterungsbedingungen angepasst werden<br />
kann. Über die Jahre hat Fjällräven verschiedene Versionen<br />
entwickelt, die alle die Vorteile des Originalgewebes bieten:<br />
sie sind alle strapazierfähig, atmungsaktiv, winddicht und<br />
schützen vor UV-Strahlen. Und was – wenn nicht ein 50 Jahre<br />
altes Material und seine umweltfreundliche Imprägnierung<br />
– könnten mehr zum Ausdruck bringen, welchen Stellenwert<br />
Nachhaltigkeit für Fjällräven hat und schon immer hatte?<br />
G-1000 Eco<br />
Da Fjällräven stets versucht, noch nachhaltigere Materialien zu<br />
verwenden, gibt es seit längerem eine Eco-Version von G-1000<br />
– aus recyceltem Polyester und Bio-Baumwolle. Fjällräven<br />
verwendet seit jeher hochwertige Baumwolle. Allerdings<br />
nimmt Baumwolle in der Herstellung sehr viele Ressourcen<br />
in Anspruch. Unter normalen Bedingungen verbraucht die<br />
Produktion viel Wasser, Pestizide und Düngemittel. Dies<br />
hat negative Auswirkungen auf die Artenvielfalt und das<br />
Ökosystem. Daher verzichtet die schwedische Marke auf<br />
traditionell hergestellte Baumwolle und setzen stattdessen<br />
auf Bio-Baumwolle. „Diese organische Faser verfügt über<br />
dieselben Qualitäten, die wir von Baumwolle kennen und<br />
lieben, ohne jedoch für den Anbau giftige Pestizide und<br />
Kunstdünger verwenden zu müssen,“ sagt Christiane Dolva,<br />
Fjällrävens Sustainability Managerin. Unsere Produkte aus<br />
recyceltem Polyester bestehen aus recycelten Plastikflaschen,<br />
Altware, Verschnitten und Resten.<br />
„Durch die Verwendung von Materialien, die sich bereits im<br />
Umlauf befinden, reduzieren wir den Einsatz neuer Rohstoffe<br />
– insbesondere jener, die aus nicht erneuerbaren Quellen<br />
stammen. Dies hat spürbare Folgen: eine Reduzierung der Luft-,<br />
Wasser- und Bodenverschmutzung.“<br />
Im Herbst/Winter <strong>2018</strong> kommt G-1000 Eco bei der Greenland<br />
Updated Kollektion zum Einsatz.<br />
Greenland Winter Jacket und Greenland Winter Parka<br />
Die Greenland Winter Jacket gibt es seit den 1970er<br />
Jahren - seitdem schützt sie Generationen von Outdoor-<br />
Enthusiasten vor Schnee und Kälte. Mit ihrem<br />
strapazierfähigen, witterungsbeständigen G-1000 Eco<br />
Material, dem kuscheligen Teddyfleece-Futter und<br />
den vielen praktischen Taschen eignet sie sich sowohl<br />
hervorragend für Ausflüge in die Natur als auch für den<br />
täglichen Weg zur Arbeit oder zur Schule.<br />
Der klassische Look der Greenland-Kollektion und das<br />
strapazierfähige G-1000 Eco-Material machen auch<br />
den Greenland Winter Parka zum Favoriten für viele<br />
Abenteuer und sorgen dafür, dass du lange Freude an<br />
ihm hast.
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 41<br />
fjallraven.de<br />
Keb Lite<br />
Jacket W<br />
Keb Lite<br />
Trousers W<br />
Keb Lite<br />
Jacket M<br />
Keb Lite<br />
Trousers M<br />
Die Keb Lite Trousers und die Keb Lite<br />
Jacket aus Vier-Wege-Stretch bieten<br />
vollkommene Bewegungsfreiheit in den<br />
Bergen. Das Ripstop-Material aus 100%<br />
Polyester, wovon 65% aus recycelten<br />
Polyesterfasern bestehen, ist leicht, robust<br />
und atmungsaktiv. Optisch gilt: je simpler,<br />
desto besser. Dennoch besitzt die Hose<br />
seitliche Belüftungsreißverschlüsse, zwei<br />
Pattentaschen mit Druckknöpfen, Zwickel<br />
an der Beininnenseite, um Reibung zu<br />
verhindern und verstärkte Beinabschlüsse<br />
zum Schutz gegen Abrieb. Bei der Jacke<br />
verhindern G-1000 Lite Eco Verstärkungen<br />
im Schulterbereich Verschleiß durch<br />
die Rucksackgurte und sorgen für mehr<br />
Tragekomfort bei höherem Lastengewicht.<br />
Mit einer PFC-freien Imprägnierung<br />
und dem anteilig recycelten Polyester<br />
ist die Keb Lite-Kombi eine nachhaltige<br />
Wahl für mehrtägige Wanderungen und<br />
Tagesausflüge im Herbst und Frühling.<br />
Warum auf neues Polyester setzen, wenn<br />
man recyceltes Polyester verwenden<br />
kann? Fjällrävens Produkte aus recyceltem<br />
Polyester bestehen aus PET-Flaschen,<br />
Altware, Verschnitten und Resten. Durch<br />
die Verwendung von Materialien, die sich<br />
bereits im Umlauf befinden, lässt sich<br />
der Einsatz neuer Rohstoffe reduzieren<br />
– insbesondere jener, die aus nicht<br />
erneuerbaren Quellen stammen. Dies hat<br />
spürbare Folgen: eine Reduzierung der<br />
Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung.<br />
Recyceltes Polyester ist sehr stark: Es<br />
behält seine Form und geht nicht ein,<br />
widersteht Abrieb und Faltenbildung und<br />
trocknet schnell. Es ist ein hervorragendes<br />
Outdoormaterial.<br />
Der Greenland Re-Wool Sweater<br />
M/W – ein Favorit für kalte Tage<br />
– ist nicht nur kuschelig warm, er<br />
besteht auch noch aus recycelter<br />
Wolle. Fjällräven bezieht recycelte<br />
Wolle aus einem Handwerksbetrieb<br />
in Italien und fertigt daraus qualitativ<br />
hochwertige Produkte mit den gleichen<br />
herausragenden Eigenschaften wie<br />
normale Wolle. Zusätzlich bietet es<br />
auch Vorteile für die Umwelt, da die<br />
Wolle als Nebenprodukt anfällt und aus<br />
Produktionsüberschüssen sowie einem<br />
geringen Anteil an Altware gewonnen<br />
wird. Sie wird nach Farben sortiert,<br />
die einzelnen Fasern werden getrennt<br />
und dann zum Garn verwoben. Das<br />
Ergebnis sind farbenreiche Garne,<br />
die für höhere Strapazierfähigkeit<br />
und Langlebigkeit mit neuer Wolle,<br />
Polyester oder Polyamid gemischt<br />
werden.<br />
Greenland<br />
Re-Wool<br />
Sweater M<br />
Greenland<br />
Re-Wool<br />
Sweater W
42 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Thule Hull-a-Port Pro<br />
Kann für eine verbesserte Aerodynamik bei Nichtgebrauch<br />
bis auf die Höhe des Dachträgers herabgeklappt werden. Die<br />
abgewinkelte Form und die weite Öffnung erleichtern das Beund<br />
Entladen. Maximale Tragkraft und optimaler Kajakschutz<br />
durch Stahlkonstruktion mit verstellbarer Polsterung. Dicke<br />
Allwetterpolster bieten maximalen Schutz für das Kajak.<br />
Kräftige Spanngurte sorgen für eine sichere Fixierung des<br />
Kajaks. Die Thule Buckle Bumper Schnalle schützt Kajak<br />
und Fahrzeug vor Kratzern beim Beladen und beim<br />
Transport. Die abgewinkelte Form des Kajakträgers<br />
macht ihn stabil und platzsparend.<br />
UVP 245,95 Euro.<br />
thule.com<br />
Thule Hullavator Pro<br />
Gasdruckfedern reduzieren das Gewicht des Kajaks beim Anheben<br />
und Absenken um bis zu 18 kg, wodurch Sie das Kajak problemlos<br />
alleine auf- und abladen können. Doppelt ausklappbare Arme<br />
senken das Kajak um bis zu 1 Meter ab, sodass dieses auf Hüfthöhe<br />
auf- bzw. abgeladen und verzurrt werden kann. Maximaler<br />
Schutz für das Kajak durch 8 gepolsterte Auflagepunkte. Die<br />
korrosionsbeständigen Kajakhalter lassen sich zur Aufnahme von<br />
breiten Kajaks verstellen. Aufbau aus Aluminium und doppelt<br />
beschichtetem Stahl bietet Korrosionsbeständigkeit und längere<br />
Produktlebensdauer. Einschließlich vorderer und hinterer<br />
Thule QuickDraw Spanngurte für den<br />
Transport von 1 Kajak.<br />
UVP 720,95 Euro.
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 43<br />
thule.com<br />
Thule SUP Taxi XT<br />
Herausragender SUP-Träger für maximale Sicherheit<br />
des Boards, individuell anpassbar und praktisch<br />
zu montieren. Das neu entwickelte Drucktasten-<br />
Verschlusssystem sorgt für schnelle und einfache<br />
Bedienung bei höchster Sicherheit. Unübertroffene<br />
Sicherheit für Ihre Boards durch stahlverstärkte<br />
Sicherheitsgurte. Exklusives Teleskop-Design zur<br />
Breitenanpassung für Boards mit einer Breite von bis<br />
zu 37cm. Die weiche, wetterfeste Polsterung schützt<br />
Ihre Boards während der Fahrt.<br />
UVP 319,95 Euro.<br />
Thule K-Guard<br />
Schneller, sicherer und praktischer Halter, der beim Auf- und Abladen<br />
Zeit spart. In einem großen Winkel neigbar für einfaches Auf- und<br />
Abladen. Gute Druckverteilung am Kajakrumpf durch Gummistützen,<br />
die sich durch ihr Design an unterschiedliche Kajakformen anpassen<br />
Das Kajak ist am Träger (Gurt mit Stahleinlage), und der Träger am<br />
Dachträger abschließbar. Ein Gummipolster um die Gurtschnalle<br />
schützt Kajak und Fahrzeug vor Kratzern beim Beladen und beim<br />
Transport. Verfügt über elegante Aluminiumbügel.<br />
UVP 254,50 Euro.
44 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Einzigartig in der Outdoor-Branche:<br />
Die Open Factory von Tatonka<br />
Einmalig in der Outdoor-Branche, betreibt Tatonka<br />
in seiner Fertigung in Vietnam seit 20<strong>11</strong> eine „Fabrik<br />
der offenen Tür“. Das Projekt Open Factory des<br />
bayerischen Familienunternehmens demonstriert die<br />
fairen Produktionsbedingungen, unter denen Tatonka-<br />
Produkte hergestellt werden.<br />
Das Tatonka-Werk in Vietnam ist nach dem weltweit<br />
anerkannten Sozialstandard SA 8000 zertifiziert. Eine<br />
Fertigung mit hohen Sozialstandards tatsächlich auch<br />
zu zeigen, ist aber um vieles überzeugender. Deshalb<br />
hat Tatonka von nunmehr sieben Jahren das Konzept zu<br />
der Open Factory entwickelt und konnte, als alleiniger<br />
Besitzer der Mountech Co. Ltd., das Projekt innerhalb<br />
weniger Monate realisieren. Seitdem ist die Tatonka-<br />
Fertigungsstätte einmal pro Woche bei laufendendem<br />
Produktionsbetrieb für Besucher geöffnet. Der Wunsch<br />
nach Informationen über die Produktionsbedingungen<br />
stand stets im Fokus, aber auch die Herstellung der<br />
Produkte selbst wurde mit großem Interesse begleitet.<br />
Seit der Gründung der Marke Tatonka werden<br />
sämtliche Produkte in der eigenen Fertigung Mountech<br />
Co. Ltd. hergestellt. Für 2019 unter anderem Folgende:<br />
www.tatonka.com/www.openfactory.tatonka.com<br />
SKILL 30 RECCO<br />
Das helikoptergestützte ganzjährige Suchsystem Recco<br />
Helikopter Detektor hilft dabei, Vermisste schneller zu finden.<br />
Der Wanderrucksack SKILL 30 RECCO ist mit Recco-Reflektoren<br />
ausgestattet. Leichtes, abriebfestes Ripstop-Gewebe mit<br />
eingewebtem Diamant-Muster und stärkere Kett- und Schussfäden<br />
aus Polyethylen machen diesen Rucksackstoff extrem reiß- und<br />
schnittfest. Der SKILL 30 RECCO ist mit Tatonkas X-Vent Zero-<br />
Tragesystem ausgestattet und verfügt über ergonomisch geformte,<br />
gepolsterte und belüftete Schulter- und Hürftgurte. Der ultraleichte<br />
Wanderrucksack wiegt gerade mal 850 Gramm.<br />
YUKON 50+10<br />
In der 50+10 Liter-Variante extra für Frauen glänzt der YUKON<br />
ab 2019 in stylischem Bordeaux Red, mit farblich abgesetzten<br />
Riemen. Das Tragesystem ist in der Länge und mit den stärker<br />
geschweiften Schultergurten auf die weibliche Anatomie<br />
abgestimmt. Dan k der großen umlaufenden Frontöffnung ist<br />
der Damen-Rucksack perfekt für Backpacker geeignet. Mit einer<br />
neuen Befestigungsmöglichkeit für die HIP BELT POUCH bietet der<br />
YUKON jetzt noch mehr Stauraum – für schnellen Zugriff auf die<br />
wichtigsten Accessoires.
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Outdoor | BRAND NEW | 45<br />
vaude.com<br />
Green Shape Core Collection -<br />
Die Zukunft nachhaltiger Outdoor-Ausrüstung<br />
Grünes Fleece für sauberes Wasser<br />
Das Herzstück der VAUDE Kollektion Winter <strong>2018</strong>/19 ist die<br />
Green Shape Core Collection: eine durch und durch nachhaltige<br />
Ausrüstung für vielfältige Outdoor-Aktivitäten. VAUDE hat<br />
dafür innovative Materialien entwickelt, die funktionell und<br />
umweltfreundlich sind und darüber hinaus Lösungen für globale<br />
Umwelt-Probleme wie Mikroplastik bieten. Die Kollektion besteht<br />
aus 19 nachhaltigen Multiuse-Produkten, die für ein breites<br />
Spektrum an Outdoor-Aktivitäten konzipiert sind. Sie zeichnen<br />
sich durch eine natürliche Optik und Haptik aus und vereinen<br />
Performance mit Wohlfühlfaktor und langer Nutzungsdauer.<br />
VAUDE zeigt mit der limitierten Green Shape Core Collection<br />
was in Zukunft bei nachhaltig-innovativer Outdoor-Ausrüstung<br />
möglich ist und bringt erstmals Produkte aus einem Fleece-Stoff<br />
auf den Markt, dessen Fasern auf der angerauten Innenseite<br />
biologisch abbaubar sind. Das sogenannte TENCEL®-Fleece<br />
wurde gemeinsam mit dem italienischen Stoff-Lieferanten<br />
Pontetorto entwickelt und wird weltweit exklusiv von VAUDE<br />
in der Kollektion Winter <strong>2018</strong>/19 eingesetzt. TENCEL®-Fleece ist<br />
ein Fleece-Stoff, dessen Faserflor auf der Innenseite zu 100 %<br />
aus der Holz-Zellulosefaser TENCEL® besteht, kein gefährliches<br />
Mikroplastik absondert und damit Gewässer und Lebewesen<br />
schützt. Der Stoff vereint alle Vorteile von hoher Funktionalität mit<br />
dem Umweltschutzgedanken, denn TENCEL® gilt als natürliche<br />
Funktionsfaser und hat sehr gute klimaregulierende und<br />
feuchtigkeits-transportierende Eigenschaften. Die Green Core<br />
Fleece Jacket, Green Core Fleece Pants und das Green Core We<br />
Cape sind vielseitig einsetzbar. Neben den Modellen der Green<br />
Shape Core Collection wird auch die Miskanti Fleece Jacket, eine<br />
elastische Fleecejacke für den Bergsport, mit dem TENCEL®-Fleece<br />
gefertigt. Damit wird die Materialinnovation bereits in die reguläre<br />
Kollektion integriert.<br />
Die VAUDE Green Shape Core Collection zeichnet sich durch<br />
folgende Merkmale aus:<br />
#ecofair<br />
• Gemeinsam mit Partnern initiierte Materialinnovationen<br />
• Biobasierte statt fossile Rohstoffe<br />
• Abfallvermeidung durch Recyclingmaterialien<br />
• Naturmaterialien mit natürlichen Funktionseigenschaften<br />
• Umweltschonende Herstellungsprozesse<br />
• Faire Arbeitsbedingungen<br />
#multiuse<br />
• Werthaltiger Konsum: Weniger ist Mehr<br />
• Vielseitige Kombinierbarkeit<br />
• Universeller Einsatz für viele Outdoor-Aktivitäten<br />
• Ergonomische, lagenoptimierte Schnittführungen<br />
• Performance mit Wohlfühlfaktor<br />
#unique<br />
• Einzigartige Nachhaltigkeits-Kollektion<br />
• Visionäres, progressives Design<br />
• Konsequente Ressourcenschonung<br />
• Moderne, zeitlose Optik<br />
• Höchste Qualität & Langlebigkeit<br />
• Vielfach ausgezeichnet<br />
Miskanti Fleece Jacket<br />
Green Core<br />
Fleece Jacket<br />
Green<br />
Core<br />
Fleece<br />
Pants<br />
Green Core<br />
We Cape
46 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
HEY SPORT<br />
Fluorfreie Imprägnierung<br />
ohne Leistungsverlust<br />
Voller Nässeschutz und Atmungsaktivität bei<br />
Funktionstextilien – biologisch abbaubar<br />
HEY SPORT geht in die Fluorfrei-Offensive mit zwei<br />
völlig neuen Imprägnier-Varianten, die herkömmlichen<br />
fluorhaltigen Produkten beim Schutz gegen Nässe in<br />
nichts nachstehen. Die sehr gute Imprägnierwirkung<br />
wurde im Test vom unabhängigen Institut Weber &<br />
Leucht bestätigt. Biologisch abbaubar.<br />
www.hey-sport.de<br />
HEY SPORT Impra FF<br />
Spray imprägniert alle<br />
Textilien aus natürlichen<br />
und synthetischen<br />
Fasern und ist geeignet<br />
für Membranen wie<br />
Goretex, Sympatex,<br />
Schoeller, Primaloft,<br />
Polartec oder Dermizax.<br />
Die Imprägnierung kann<br />
auf feuchte oder trockene<br />
Kleidung aufgetragen und<br />
danach in den Trockner<br />
gegeben werden. Die volle<br />
Imprägnierleistung ist<br />
sofort nach dem Trocknen<br />
gegeben.<br />
Die Anwendung kann auch in gut belüfteten<br />
Räumen vorgenommen werden.<br />
Die fluorfreie Imprägnierung sprüht<br />
ohne Aerosol, ohne Treibgas und ohne<br />
Lösungsmittel. Sie ist wasserbasiert, benzinfrei<br />
und umweltfreundlich. Die innovative<br />
Rezeptur ohne Nanotechnologie sorgt für die<br />
beste Performance im Bereich der fluorfreien<br />
Imprägnierung.<br />
HEY SPORT Impra FF Wash-In – Wasser- und<br />
winddichte sowie atmungsaktive Gewebe erfordern<br />
speziell abgestimmte Wasch- und Imprägnierformeln.<br />
HEY SPORT Impra FF Wash-In imprägniert alle Textilien<br />
aus natürlichen und synthetischen Fasern und ist<br />
ebenfalls geeignet für alle modernen Membranen. Dazu<br />
versehen mit einzigartiger Farbschutzformel.<br />
HEY SPORT Impra FF Wash-In ganz einfach zum<br />
Einspülen ins Weichspülfach der Waschmaschine geben,<br />
anschließend im Trockner durch Wärmezufuhr den<br />
Imprägnierschutz aktivieren.<br />
Die Anwendung in der Waschmaschine ist einfach,<br />
zeitsparend, effizient – dazu umweltfreundlich (100% frei<br />
von PFOS und PFOA) und nachhaltig.
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Sport | BRAND NEW | 47<br />
xenofit.de<br />
Xenofit ® carbohydrate gel drink<br />
Geschmacksrichtungen:<br />
Maracuja, Mate/Zitrone, Orange, Waldbeere,<br />
Cola mit Coffein aus Guarana<br />
Portionsbeutel à 60 ml<br />
Der Drink ist ideal für den<br />
Sport und ermöglicht den<br />
schnellen Verzehr, ohne dabei<br />
Wasser nachzutrinken. Die<br />
Mischung aus Maltodextrin,<br />
Traubenzucker und Fructose<br />
liefert mindestens<br />
26 g (pro Portion) kurz- und<br />
längerkettige Kohlenhydrate. e.<br />
Vitamin C ist wichtig für den<br />
Energiestoffwechsel und<br />
verringert Ermüdungen. Die<br />
Variante Cola mit Coffein<br />
enthält pro Portion 50 mg<br />
Coffein aus natürlichem<br />
Guarana-Extrakt. Coffein<br />
aus Guarana wird langsam<br />
freigesetzt und kann so länger<br />
wirksam sein. Zink trägt zu<br />
einem normalen Säure-Basen-<br />
Haushalt und Kohlenhydrat-<br />
Stoffwechsel bei.<br />
Xenofit ® carbohydrate bar<br />
Die modernen Anforderungen an einen Sport-Riegel werden<br />
durch eine optimierte Zusammensetzung aus Kohlenhydraten,<br />
Fett und Eiweiß erreicht. Er erfüllt mit einem Gehalt von ca.<br />
66 % Kohlenhydraten die Empfehlung der DGE (Deutschen<br />
Gesellschaft für Ernährung), mehr als 50 % des Energiebedarfs<br />
durch Kohlenhydrate zu decken. Die Herstellung erfolgt auf<br />
Basis natürlicher Haferflocken. Der Riegel enthält die für den<br />
Energiestoffwechsel notwendigen Vitamine B1, B6 und Niacin<br />
sowie das „Sportler-Mineral“ Magnesium und das „Knochen-<br />
Mineral“ Calcium.<br />
Geschmacksrichtungen:<br />
Ananas/Karotte, Aprikose, Banane, Maracuja,<br />
Schokolade/Nuss, Wildbeere<br />
Riegel à 68 g<br />
Xenofit ® competition<br />
Das isotonische Kohlenhydrat-Elektrolyt-Getränk, speziell<br />
für längere Ausdauereinheiten, liefert nicht nur kurzkettige,<br />
schnell verfügbare Zucker wie Fructose, Glucose und Saccharose,<br />
sondern auch das längerkettige Maltodextrin, das den<br />
Hauptbestandteil bildet. Xenofit competition versorgt den Körper<br />
mit einem Spektrum an B-Vitaminen sowie den Mineralstoffen<br />
Magnesium, Kalium und Vitamin C. Vorratsdose für 8 Liter und<br />
Einzelportionsbeutel für je 0,5 ml Fertiggetränk.<br />
Geschmacksrichtungen:<br />
Früchte-Tee,<br />
Citrus-Frucht,<br />
Grüner Apfel und<br />
Mango-Maracuja.<br />
M ????? ©
48 | BRAND NEW | Outdoor <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Nordic Walking stark im Rennen<br />
Nordic Walking ist und bleibt ein wichtiger Bestandteil im<br />
Sortiment des Sport-Fachhandels. Das Segment hat sich als<br />
stabiler und lukrativer Markt mit interessanten Umsätzen<br />
etabliert. Stockspezialist LEKI bedient diesen Bereich mit<br />
einem umfassenden, fein differenzierten und technisch<br />
anspruchsvollen Angebot.<br />
leki.com<br />
Micro Flah Carbon – klein und reiselustig<br />
Extrem vielseitig ist der faltbare NW-Stock Micro Flash Carbon.<br />
Dieser vierteilige Faltstock mit schnell zu handhabendem Push<br />
Button Release Mechanismus glänzt je nach Stocklänge mit<br />
einem Mini-Packmaß von 33 bis 38 cm. Damit ist er nicht nur<br />
ideal für das Training zu Hause, sondern auch perfekt für alle,<br />
die unterwegs und auf Reisen ihr Nordic Walking Workout<br />
praktizieren wollen. Eine sichere Verbindung zwischen Hand und<br />
Stock garantiert die neu konstruierte Schlaufe Shark Frame Strap<br />
aus atmungsaktivem Mesh. Die mit dieser Weiterentwicklung<br />
des Trigger Shark Systems noch einmal optimierte Schlaufe<br />
bietet eine breite Auflagefläche, umschließt die Hand sicher und<br />
gewährleitet eine effektive Kraftübertragung. Der Micro Flash<br />
Carbon ist auch eine interessante Alternative für Trail Runner.<br />
Die beim Micro Flash Carbon eingesetzte Trail Running Tip ist<br />
leicht, richtungsunabhängig und bietet sicheren Grip auf allen<br />
Untergründen.<br />
Pacemaker – Komfort für Anspruchsvolle<br />
Direkte Kraftübertragung, sicheren Grip und höchsten Komfort<br />
garantiert der Nordic Walking Stock Pacemaker, der in Längen von<br />
100 bis 130 cm in 5 cm Schritten erhältlich ist. Mit einem Carbon-<br />
Anteil von 85% wird er höchsten Qualitätsansprüchen gerecht.<br />
Der Top-Stock verfügt über eine leichte Speed Tip für dynamisches<br />
Fortkommen auf natürlichen Böden. Das abnehmbare Power Grip<br />
Pad bietet sicheren Halt auf Asphalt.<br />
Eine perfekte Verbindung zwischen Hand und Stock garantiert die<br />
neu konstruierte Schlaufe Shark Frame Strap aus atmungsaktivem<br />
Mesh. Die mit dieser Weiterentwicklung des Trigger Shark Systems<br />
noch einmal optimierte Schlaufe bietet eine breite Auflagefläche,<br />
umschließt die Hand sicher und gewährleitet eine höchst effektive<br />
Kraftübertragung.<br />
Smart Supreme – der Variable<br />
Der Smart Supreme ist der vielseitige Nordic-Walking-Stock für<br />
jeden Untergrund. Mit seiner Wechselspitze Smart Tip 2.0. kann<br />
man dank eines Klappmechanismus oberhalb des Pads schnell<br />
zwischen Power Grip Pad und Hartmetallspitze wechseln. LEKI<br />
setzt bei dem zweiteiligen Stock auf das schnell und intuitiv zu<br />
bedienende Außen-Verstellsystem Speedlock 2, dessen hohen<br />
Haltekräfte vom TÜV Süd zertifiziert sind. Damit lässt sich die<br />
Stocklänge von 100 bis 130 cm perfekt auf die individuellen<br />
Bedürfnisse einstellen. Das erleichtert auch die korrekte<br />
Ausrichtung der Wechselspitze. Mit der Shark Active Strap findet<br />
die Hand in der Schlaufe sicheren Halt, während der einzigartige<br />
Trigger Shark 2.0 Griff das schnelle Aus- und Einklicken erlaubt.<br />
Das bedeutet ein enormes Komfortplus im praktischen Einsatz.
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Schuhe | BRAND NEW | 49<br />
crocs.de<br />
LiteRide Mesh Flip Women<br />
LiteRide Slide<br />
LiteRide Flip<br />
LiteRide Clog<br />
LiteRide<br />
Sandal Women<br />
LiteRide Clog<br />
Die Zukunft des Crocs-Komfort<br />
Crocs ist einer der weltweiten Marktführer innovativer Freizeitschuhe<br />
für Damen, Herren und Kinder. Die Designs der Kollektion<br />
FS19 wurden nach dem Prinzip von maximaler Einfachheit,<br />
360-Grad-Komfort und Vielseitigkeit entworfen. Trendige Farbakzente<br />
und moderne Details frischen dabei die kultigen Clogs<br />
und Sandalen auf.<br />
LiteRide ist das neuste Komfort-Produkt aus dem Hause Crocs.<br />
Dieses neuartige, zellgeschlossene Material ist leichter und weicher<br />
als CrosLite TM und bietet damit die perfekte Mischung aus Passform<br />
und Komfort.<br />
Neben dem LiteRide-Schaum wird das Wohlfühlpaket durch<br />
die weichen und flexiblen Matlite- oder Mesh-Obermaterialen<br />
abgerundet. Das Matlite-Obermaterial unterstützt ein schlankeres<br />
Profil für eine moderne Silhouette.<br />
Mit ihren hervorragenden Eigenschaften sind die Modelle perfekt<br />
fü r jede Gelegenheit, sie bieten:<br />
• ein innovatives Design sowie einen sportlichen Style fü r einen<br />
aktiven Lifestyle<br />
• ein bequemes Tragegefühl und hervorragende Dämpfungseigenschaften<br />
durch die superweiche, ultraleichte und extrem<br />
robuste Einlegesohle aus LiteRide-Schaum<br />
• einen hohen Komfort und eine verbesserte Rutschfestigkeit<br />
durch die strapazierfähige, abriebfeste Außensohle aus<br />
Croslite-Schaum<br />
• eine gleichmäßige Verteilung des Gewichtes
50 | BRAND NEW | Schuhe <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
identity-leder.de<br />
Meindl Identity® steht für nachhaltige, qualitativ hochwertige und funktionale Produkte, die einen detaillierten Nachweis des verwendeten<br />
Oberleders garantieren. Zudem wird in allen ledergefütterten Modellen chromfreies Lederfutter verwendet. Das Oberleder kommt von<br />
Bio-Rindern aus der Region rund um den Meindl Stammsitz im bayerischen Kirchanschöring und wird von der Gerberei Heinen nach dem<br />
terracare zero®-Verfahren gegerbt. So werden die Transportwege und die Umweltbelastung so gering wie möglich gehalten.<br />
Durch die eingeprägte Identity®-Nummer in jedem Produkt kann die Herkunft des Oberleders auf der Website www.identity-leder.de<br />
nachvollzogen werden und bis zur Almwiese zurückverfolgt werden, so hat jeder Schuh seine eigene Identität!<br />
Bergamo Identity ®<br />
Garda Lady Identity ®
<strong>11</strong>.<strong>2018</strong> Schuhe | BRAND NEW | 51<br />
identity-leder.de<br />
Leogang Identity ®<br />
Unser neuer Leogang Identity ® - MADE IN BAVARIA!<br />
Zwiegenähte Schuhe verfügen über eine sehr stabile Form, sind äußerst robust, langlebig und daher auch sehr nachhaltig – ein echter<br />
Qualitätsschuh, in dem viel Handarbeit steckt und der bei Meindl am Stammsitz in Kirchanschöring, Oberbayern hergestellt wird. Das<br />
verwendete Identity®-Leder kommt von Biobauernhöfen aus der Region rund um Kirchanschöring und gibt seine Herkunft durch die<br />
im Schaftbereich des Schuhs eingestanzte Identity®-Nummer preis. So kann nachvollzogen werden, woher das Oberleder für den Schuh<br />
stammt. Der echt zwiegenähte Stiefel ist mit der Meindl Gummi -Leichtprofilsohle mit EVA-Dämpfungskeil versehen und gibt so sichern<br />
Halt. Das chromfreie Futterleder sorgt für ein angenehmes Klima im Schuh.<br />
FOTO: CHIEMGAU TOURISMUS E.V.
SPORT KOHNEN MITARBEITER VERKAUF<br />
(W/M) IN VOLLZEIT, TROISDORF-SIEGLAR<br />
BEI BONN<br />
Abwechslung gefällig? Wir bieten ein spannendes Arbeitsumfeld,<br />
eigenen Verantwortungsbereich, erfolgsorientierte Umsatzbeteiligung…<br />
McTREK OUTDOOR SPORTS<br />
EINE MARKE DER YEAH! AG<br />
FILIALLEITER (M/W) BUNDESWEIT<br />
Für unser stark expandierendes Einzelhandels und Omni-Channel-<br />
Unternehmen der Outdoor Branche brauchen wir Sie! Sin sind in der<br />
Lage das beste aus einem Team herauszuholen und haben starke<br />
kaufmännische Fähigkeiten?<br />
MEHR… http://bit.ly/SFHKOH<br />
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<strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
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SportCombi Verlag GmbH, Sylvia Triebel, s.triebel@sportcombi.de<br />
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Messen<br />
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SportCombi Verlag GmbH, Sylvia Triebel, s.triebel@sportcombi.de<br />
LESERSERVICE<br />
Fragen, Anregungen und Kritik bitte an:<br />
leserservice@sport-fachhandel.com<br />
oder an:<br />
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– Leserservice SFH –<br />
Heerstraße 5 • D-58540 Meinerzhagen<br />
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VERLAG<br />
SportCombi Verlag GmbH<br />
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Andreas Mayer +49 – (0) 23 54 – 77 99-16<br />
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AP Ulrich Onnasch (Ltg.) (DW –21)<br />
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Astrid Eisenblätter (DW –14)<br />
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Erik Hornung – Non Sport Products/<br />
Tourismus (DW –13)<br />
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Dipl. Kfm. Thomas Brinkmann<br />
LAYOUT henrich.media GmbH<br />
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<strong>sportFACHHANDEL</strong> erscheint 16 mal/Jahr.<br />
Zur Zeit ist der Anzeigentarif<br />
Nr. 9 vom 1. September 2017 gültig.<br />
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Schweiz € 6,–<br />
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bei: SportCombi Verlag GmbH, Meinerzhagen<br />
Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des<br />
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Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen<br />
den Verlag.<br />
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beim Verlag. Vervielfältigung, Speicherung und<br />
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Gerichtsstand: Iserlohn<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
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nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben.<br />
Änderungen und Kürzungen der Manuskripte<br />
behält sich die Redaktion vor.<br />
<strong>sportFACHHANDEL</strong> ist ein Titel der<br />
Die Titel der SportCombi:<br />
FLÜSSE<br />
TEAM<br />
SPORT<br />
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Sylvia Triebel, Tel. 02354/77 99-20<br />
Nächste Ausgaben<br />
12/<strong>2018</strong><br />
SKISERVICE/RACKETSPORT<br />
SPORTERNÄHRUNG<br />
ERSCHEINUNG:<br />
28.09.<strong>2018</strong><br />
BUCHUNGSSCHLUSS:<br />
14.09.<strong>2018</strong><br />
13/<strong>2018</strong><br />
FABRICS & FIBRES<br />
BASIC SORTIMENTE<br />
ERSCHEINUNG:<br />
26.10.<strong>2018</strong><br />
BUCHUNGSSCHLUSS:<br />
<strong>11</strong>.10.<strong>2018</strong>
54 | PERSONALIEN <strong>11</strong>.<strong>2018</strong><br />
Ecco mit neuem Area<br />
Manager Deutschland<br />
Ab dem 1. September <strong>2018</strong><br />
übernimmt Peter Kaufmann<br />
die Position des Area<br />
Managers Outdoor Ecco<br />
Germany. Kaufmann kommt<br />
von Columbia, wo er zuletzt<br />
als Sales Representative<br />
Footwear tätig war. Der<br />
38-jährige möchte die<br />
dänische Marke im Outdoor-<br />
Segment weiter vorantrieben<br />
und für Präsenz im Handel<br />
sorgen. Kaufmann folgt auf<br />
Andreas Zimmermann, der<br />
das Unternehmen Ende Juni<br />
verlassen hat, und berichtet<br />
an Sales Director Thomas<br />
Skuldboel.<br />
Lego Wear: Neue<br />
Sales-Mitarbeiterin<br />
Alexandra Schlaucher verstärkt<br />
seit 1. August das Team<br />
von Kabooki Deutschland,<br />
dem Lizenznehmer der Marke<br />
Lego Wear. Schlaucher ist verantwortliche<br />
Sales Managerin<br />
für Nord- und Ostdeutschland.<br />
In dieser Region betreut sie<br />
alle Key-Account-Kunden. Sie<br />
wechselt von Kinderbekleidungshersteller<br />
Reima, wo<br />
sie zuletzt sechs Jahre für Key<br />
Account / Retail zuständig war.<br />
Tagesaktuelle News:<br />
sport-fachhandel.com<br />
APP-STORE & GOOGLE PLAY<br />
Kästle mit neuem Geschäftsführer<br />
Das Vorarlberger Traditionsunternehmen<br />
Kästle präsentiert<br />
mit Clemens Tinzl einen neuen<br />
Geschäftsführer. Der bisherige<br />
Geschäftsführer Bernd Knünz<br />
übergibt Mitte September auf<br />
Grund privater Veränderungen an<br />
den mehrjährigen Kästle-Finanzleiter Clemens Tinzl. Er<br />
wird zusammen mit Geschäftsführer Vladimir Dusanek das<br />
Unternehmen leiten.<br />
Clemens Tinzl<br />
Thomas Aichner neuer Marketing Direktor<br />
Salewa<br />
Ab November übernimmt Thomas<br />
Aichner den Posten des<br />
internationalen Marketing Direktors<br />
bei Salewa. Zuletzt war Aichner<br />
drei Jahre als Head of Marketing<br />
der IDM für die Vermarktung<br />
Südtirols verantwortlich. Aichner soll<br />
das Salewa-Markenprofil stetig weiterentwickeln und die<br />
Marktstellung nachhaltig ausbauen.<br />
Thomas Aichner<br />
Neuer Geschäftsführer für Direct Alpine<br />
Jiri Doubrava wird neuer<br />
Geschäftsführer der tschechischen<br />
Klettermarke Direct Alpine.<br />
Der 44-jährige verfüge über<br />
weitreichende, internationale<br />
Erfahrungen in führenden<br />
Managementpositionen. Direct<br />
Alpine-Gründer Radek Novacek und Jiri Doubrava kennen<br />
sich bereits seit 20 Jahren. Jiri Doubrava wird den Fokus<br />
weiterhin auf qualitativ hochwertige und hochfunktionale<br />
Outdoor-Bekleidung für Outdoor-Enthusiasten, Bergsteiger<br />
und Kletterer legen. Dazu kündigt er besondere Designs für<br />
Frauen und eine eigene Kletterkollektion an. Nachhaltigkeit<br />
solle bei allen Kollektionen eine große Rolle spielen. Direct<br />
Alpine arbeite bereits sehr konzentriert am Einsatz PFC-freier<br />
und recycelter Materialien, so das Unternehmen.<br />
Jiri Doubrava<br />
Sport 2000: Einkauf für Systemkonzepte<br />
mit Doppelspitze<br />
Stefanie Dorff<br />
Nico Hausmann<br />
Die Sortimentserstellung und<br />
Warenbeschaffung der Sport<br />
2000-Systemkonzepte werden neu<br />
organisiert und nach Categories<br />
aufgeteilt. Stefanie Dorff<br />
verantwortet ab sofort die Bereiche<br />
Multisport/Fitness/Lifestyle, Bade/<br />
Beach und Running. Nico Hausmann<br />
ist für den Einkauf in den Kategorien<br />
für Outdoor, Teamsport und<br />
Wintersport zuständig. Stefanie<br />
Dorff ist seit Mai 2017 im Einkauf<br />
bei Sport 2000, Nico Hausmann<br />
seit Mai <strong>2018</strong>.<br />
Sport 2000 mit neuem Teamsport-Chef<br />
Dennis Aubermann<br />
Michael Zeuch<br />
CEP verstärkt Marketing<br />
Die Marketingabteilung des<br />
Kompressionsspezialisten CEP<br />
holt sich unter der Leitung von<br />
Julian Mothes Verstärkung ins<br />
Team. Timo Schnurr ist seit Juni<br />
<strong>2018</strong> als neuer Marketing Manager<br />
Sports tätig. Als Verantwortlicher für<br />
die Bereiche Sponsoring und PR ist<br />
Schnurr für globale strategische<br />
Partnerschaften und deren<br />
Aktivierung zuständig. Mit Linda<br />
Böhner als Junior Online Marketing<br />
Managerin soll zudem das Social<br />
Media Team weiter aufgebaut<br />
werden. Das Ziel des Unternehmens liege in der verstärkten<br />
Kommunikation über Online Kanäle.<br />
Timo Schnurr<br />
Linda Böhner<br />
Nachdem Dennis Aubermann, der<br />
bisherige Bereichsleiter für die<br />
Teamsport-Spezialisten, die Sport<br />
2000 am 31. August <strong>2018</strong> „auf<br />
eigenen Wunsch“ verlassen wird,<br />
übernimmt Michael Zeuch dessen<br />
Position. Zeuch verantwortete<br />
unter anderem von 1998 bis 2005 das<br />
Teamsport-Business von Umbro und<br />
war von 2006 bis 2013 für Under<br />
Armour tätig. Auf Handelsseite<br />
war er als Einkaufs-/Vertriebsleiter<br />
bei Outfitter und bekleidete bei<br />
<strong>11</strong>teamsports zuletzt die Position<br />
des Directors Business Development.<br />
Trauer um Hubert Schöffel<br />
Am 8. August ist Hubert Schöffel<br />
gestorben. Der 88-jährige<br />
Unternehmer sei friedlich im<br />
Kreise seiner Familie eingeschlafen.<br />
Mit Hubert Schöffel<br />
verliert die Outdoor-Branche<br />
einen ihrer Pioniere, einen Innovator<br />
und einen überzeugten Familienunternehmer.<br />
Hubert Schöffel hatte das gleichnamige Familienunternehmen<br />
1958 in sechster Generation als Geschäftsführer<br />
übernommen. Unter seiner Ägide wandelte sich der<br />
damalige Bekleidungshersteller Schöffel seit 1967 zu<br />
einem erfolgreichen Anbieter zunächst von Berg- und<br />
Wanderbekleidung, später auch von Skibekleidung.<br />
Bis zuletzt war der überzeugte Familienunternehmer<br />
regelmäßig in der Firmenzentrale anzutreffen. Sein<br />
Grundsatz, nach dem „die Firma nicht für die Familie da<br />
ist, sondern die Familie für die Firma“, bleibe Leitschnur<br />
und Kompass im Unternehmen, genauso wie seine<br />
Begeisterung für die Natur und seine Leidenschaft für<br />
das beste Produkt.<br />
Hubert Schöffel<br />
FOTOS: HERSTELLER
© SIMONKR/ISTOCKPHOTO.COM<br />
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