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Es müssen nicht immer teuerste Hightech-Gerätschaften sein - Jaxida

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Am 28. Mai war auch Metzger mit <strong>sein</strong>em Banjo im Schwarzwald<br />

unterwegs, allerdings erst zweieinhalb Stunden später als Schwenk<br />

auf der Alb. Nach 5:48 Stunden ist er mit 317,9 km im Logger wieder<br />

zuhause gelandet. Glücklich wer so unabhängig ist, dass er sich<br />

an einem Montag dem Arbeitsalltag entziehen und fl iegen gehen<br />

kann. Ein fast identischer Flug, mit einer um lediglich 1,5 km geringeren<br />

Gesamtstrecke, gelang ihm bereits am darauffolgenden<br />

Tag. Weltweit waren am Dienstag 575 OLC-Piloten unterwegs, 380<br />

davon waren in Deutschland gestartet. Als einziger Pilot, der an<br />

diesem Tag mit einem Ultraleicht-Segelfl ugzeug der 120 kg-Klasse<br />

Heinz Scheidhauer<br />

16. August 1912 Harbinghorst/Westfalen -<br />

18. Oktober 2006 Bad Krozaingen<br />

Heinz Scheidhauer und Horten Nurfl ügel-Flugzeuge scheint ein<br />

untrennbares Begriffspaar zu <strong>sein</strong>. Scheidhauers Bekanntheit und<br />

Reputation als Flugzeugführer beruht aber auch auf <strong>sein</strong>em fl iegerischen<br />

Können als Pilot eines der Lastensegler DFS 230 bei dem<br />

spektakulären Überraschungsangriff auf das belgische Fort Eben<br />

Emael am 10. Mai 1940. Für die Segelfl ieger ist Heinz Scheidhauer<br />

der Nurfl ügel-Pilot überhaupt, mit einem unerreichten Gespür für<br />

die Eigenschaften und deren Beherrschung dieser besonders das<br />

Gemüt ansprechenden schönen schwanzlosen Segler. 1938 überlebte<br />

er während des Rhön-Wettbwerbs einen schweren Unfall in einem<br />

der sehr seltenen, heute Superzellen genannten, schweren Gewitter,<br />

als <strong>sein</strong>e Horten H III durch Hagel schwer zerstört wurde und<br />

er in der Wolke aussteigen musste. An den Folgen der Erfrierungen<br />

litt er <strong>sein</strong> ganzes Leben. Aber schon 1939 fl og er wieder auf der<br />

Rhön, <strong>sein</strong>e Fluglehrer-Tätigkeit in Köln-Ostheim unterbrechend.<br />

Während des Krieges erprobte er die meisten der neuen Nurfl ügel,<br />

vor allem die schlanke Horten IV mit 10m und die super-schlanke<br />

H VI mit 24m Spannweite, die 2-mot H VII und den antriebslosen<br />

Versuchsgleiter für die 2-strahlige H IX. Nach dem Krieg folgte er<br />

Dr. Reimar Horten nach Argentinien und blieb bis zum Ende der<br />

Horten‘schen-Entwicklungsprogramme 1960 <strong>sein</strong> wichtigster Testpilot,<br />

für die Segler wie das Delta I.Ae 37. Zu <strong>sein</strong>en Segelfl ug-<br />

Glanztaten gehört die am 30. Oktober 1956 gelungene erstmalige<br />

Überquerung des Andenhauptkamms von Argentinien nach Chile<br />

in einer Horten H XVc I.Ae. 41 „Urubu“, dem auch in Deutschland<br />

in dieser Zeit in Einzelstücken gebauten Doppelsitzer mit nebeneinander<br />

liegenden Sitzen. Nach 1960 lebte Heinz Scheidhauer<br />

vom Agrarfl ug, bis er ab den 70er Jahren zunehmend länger nach<br />

Deutschland zurückkehrte und schließlich ganz hier blieb. Das Segelfl<br />

ugmuseum mit Modellfl ug auf der Wasserkuppe verdankt Heinz<br />

Scheidhauer eine große Spende aus <strong>sein</strong>em Nachlass.<br />

Peter F. Selinger; alle Fotos: Deutsches Segelfl ugmuseum<br />

mit Modellfl ug, Wasserkuppe<br />

001.qxd 07.10.2009 10:31 Seite 1<br />

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SEGELFLUG<br />

unterwegs war, errang Metzger Platz 76 in der Rangliste. Davor und<br />

dahinter, mit nur wenigen Ausnahmen, schweres, schnelles und vor<br />

allem teures Gerät.<br />

Die Beispiele zeigen, dass es an erster Stelle wohl <strong>nicht</strong> so sehr<br />

auf die Gleitzahl, den Preis oder den Namen des Flugzeugherstellers<br />

ankommt, sondern auf die Leistungsfähigkeit (Pilotenfaktor)<br />

des einzelnen Piloten, gepaart mit gutem Wetter und einem thermisch<br />

guten Fluggebiet. Erst danach dürfte die Leistungsfähigkeit<br />

des Flugzeugs zum ausschlaggebenden Kriterium werden.<br />

Klaus Burkhard<br />

Die geliebte Horten H IV<br />

Heinz Scheidhauer vor<br />

<strong>sein</strong>em Agrarfl ugzeug<br />

Heinz Scheidhauer in der Horten H IV<br />

Passbild von Heinz Scheidhauer<br />

in der deutschen Flugsportlizenz<br />

von 1952<br />

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