18.08.2018 Aufrufe

Der Burgbote 1969 (Jahrgang 49)

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Januar <strong>1969</strong><br />

. T<br />

'',<br />

Mitteilungsb<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


Eine gute<br />

Verbindung<br />

i<br />

"Ä...<br />

DER STADT


Liebe Sangesbrüder und Freunde des KMGV<br />

Nachdem sich das für den KMGV so erfolgreiche Jahr 1968 dem Ende zu<br />

geneigt haty möchte der „<strong>Burgbote</strong>'' es nicht versäumen, allen Aktiven,<br />

Inaktiven, Freunden und Gönnern des Vereins für die freundliche und tat<br />

kräftige Unterstützung des Schriftleiters bei der Gestaltung des <strong>Burgbote</strong>n<br />

zu danken. <strong>Der</strong> Dank gilt vor allen Dingen den vielen Anregungen und<br />

Beiträgen, die es ermöglichten, den „<strong>Burgbote</strong>n" so zu formen, daß er eine<br />

wirkliche, lebendige Vereinszeitschrift wurde. Dieser Dank gilt aber auch<br />

den Freunden und Gönnern, die durch ihre Inserate die Herausgabe des<br />

<strong>Burgbote</strong>n wirtschaftlich sicherten.<br />

Auch für das Jahr <strong>1969</strong> wünscht sich der <strong>Burgbote</strong> die Zuneigung seiner<br />

Freunde! Sein Wunsch ist es, daß der <strong>Burgbote</strong> mithelfen möge, die künstle<br />

rischen, gesellschaftlichen und freundschaftlichen Bande sq eng zu knüpfen,<br />

daß Tradition, Ruhm und Erfolg nach außen hin der rechte Ausdruck ver<br />

liehen wird.<br />

Mit viel Hoffnung und Erwartung steuern wir das Jahr <strong>1969</strong> an.


Terminkalender für den Monat Februar <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 6. Februar Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 13. Februar Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 20. Februar Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 27. Februar Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

Am Sonntag, dem 2. 2. <strong>1969</strong> um 19.30 Uhr, erleben wir die Premiere unseres diesjährigen<br />

Divertissementchens „Etzel ante Pootze" im Opernhaus, geschrieben von Oscar Herbert<br />

Pfeiffer, musikalisch betreut von Christoph Clöver und von Klaus Rohr in Szene gesetzt. Das<br />

Männerballett des „Zillchens", nur im Rahmen des Divertissementchens zu sehen, wurde wie<br />

der von Peter Schnitzler einstudiert. Die Bühnenbilder schuf unser altbewährter Bühnenbildner<br />

Erich Metzoldt.<br />

Hier der genaue Aufführungsplan:<br />

Sonntag 2. Februar 19.30 Uhr Erstaufführung<br />

Mittwoch 5. Februar 19.30 Uhr<br />

Freitag 7. Februar 19.30 Uhr<br />

Sonntag 9. Februar 15.00 Uhr geschlossene Aufführung für den KMGV<br />

und 19.30 Uhr<br />

Mittwoch 12. Februar 19.30 Uhr geschlossene Aufführung für den KMGV<br />

Samstag'<br />

Sonntag<br />

15. Februar 19.30 Uhr<br />

16. Februar 15.00 Uhr<br />

und 19.30 Uhr<br />

Dienstag<br />

18. Februar 19.30 Uhr<br />

BUrodruck heißt<br />

Schablonendrucker<br />

Schablonen-Brenngeräte<br />

Spirlt-Umdrucker<br />

' Thermokoplergeräte<br />

Offset-Vervielfältiger-Plattenmaker


Sanitäre Ausrüstungenfür<br />

Krankenhäuser,<br />

Labors und Industrie<br />

Artikel für<br />

Ent- und Bewässerung<br />

Konoiguß für<br />

Haus, Hof und Straße<br />

Ein- und Anbauküchen<br />

Heizkessel für<br />

öl. Gas und<br />

feste Brennstoffe<br />

Heizkörper<br />

jeglicher Art<br />

Oifeuerungen und<br />

Regeianlagen<br />

Therm-Heizungen<br />

Einrohrsysteme<br />

Gas- und Elektro-<br />

Raumheizer<br />

oTTo ?TEinER KG KOLM<br />

SANITÄR- UND H E I Z U N G S B E D A R F<br />

Verwaltung, Zentrallager und Ausstellung I: Köin-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />

Stadtlager und Ausstellung II: Köln, Venioer Straße 24, Telefon So.-Nr. 38 20 41<br />

SPERRHOLZ-KOPS ■<br />

Hahnenstraße 13-15 • Ruf: Sammei-Nr. 21 95 55<br />

KÖLN<br />

für<br />

Sperrholz-, Kunststoffund<br />

Hartfaserplatten<br />

Heiz ■ Leisten • Leitern<br />

Eisenwaren ■ Werkzeuge<br />

Bau- und Möbeibeschiäge<br />

Haushaitwaren ■ Spiegel<br />

Garderoben ■ Beizen ■ Lacke<br />

Geschenkartikei<br />

Einrahmungen<br />

Bastlerbedarf<br />

Gartenmöbei<br />

Gartengeräte


6<br />

WINTERKONZERT 1968<br />

Am Sonntag, dem 1. 12. 1968, fand im großen<br />

Gürzenichsaal das diesjährige Winterkonzert<br />

des KMGV statt. Vor ausverkauftem Hause<br />

konzertierte der Chor mit der jungen chinesi<br />

schen Pianistin Pi-hsien Ghen am Klavier und<br />

Paul Wißkirchen an der Orgei, Chormusik<br />

geistlich und Chormusik weltlich. Paul Wiß<br />

kirchen trug Orgelmusik von Flor Peeters vor,<br />

und die Pianistin Pi-hsien Chen brachte Kla<br />

vierkonzerte von Frederic Chopin und Bela<br />

Bärtok zum Vortrag. Die begeisterten Ovatio<br />

nen des sachverständigen Publikums forder<br />

ten von Chormeister Prof. Hermannjosef Rüb<br />

ben und vom Chor einige Zugaben, die eben<br />

falls begeistert aufgenommen wurden.<br />

Auch die Wiederholung des Konzerts am 15.12.<br />

1968, wiederum vor ausverkauftem Hause,<br />

brachte den gleichen Erfolg. Die Nähe des<br />

Weihnachtsfestes veraniaßte Professor Her<br />

mannjosef Rübben, statt der Zugaben im er<br />

sten Konzert, einige Weihnachtsiieder zu Ge<br />

hör zu bringen. Die begeisterten Zuhörer<br />

nahmen diese festlichen Gesänge u. a. „Freut<br />

euch ihr lieben Christen" von Leonhard Schrö<br />

ter und „Weihnachtsglocken" von Josef<br />

Schwartz dankbar auf.<br />

CHORMUSIK GEISTLICH<br />

Flor Peeters<br />

(1903)<br />

Passacaglia und Fuge op. 42<br />

„Missa laudis"<br />

ad voces aequales organo comitante op 84 a<br />

Kyrie<br />

Gloria<br />

Credo<br />

Sanctus<br />

Benedictus<br />

Agnus dei<br />

Variationen und Finale über ein<br />

altfiämisches Lied op. 20<br />

Zwei Motetten op. 7<br />

Ave verum<br />

Tantum ergo<br />

— Chorgruppe des KMGV und Orgel —<br />

Te deum<br />

für Männerchor und Orgei op. 57<br />

CHORMUSIK WELTLICH<br />

Richard Trunk<br />

(1879-1968)<br />

Fredöric Chopin<br />

(1810-18<strong>49</strong>)<br />

Adolf Clemens<br />

(1909-1942)<br />

Philipp Möhler<br />

(1908)<br />

Romantische Suite op. 62<br />

Wasserfahrt<br />

Ruhestätte<br />

Bringet Kerzen<br />

Dem am 2. Juni 1968 verstorbenen Ehrenchormeister des KMGV<br />

zum ehrenden Gedenken gesungen.<br />

Polonaise Fantasie As-dur op. 61<br />

— Allegro maestoso —<br />

Meeresstille und<br />

Glückliche Fahrt<br />

Hausspruch


Zoltän Kodäiy<br />

(1882-1967)<br />

Bela Bärtok<br />

(1881-1945)<br />

Bernhard Weber<br />

(1912)<br />

Hermannjosef Rübben<br />

(1928)<br />

Die Ruine<br />

Suite op. 14<br />

Allegretto<br />

Scherzo<br />

Allegro molto<br />

Sostenuto<br />

Chevalier de la table ronde (Frankreich)<br />

Au clair de la lune (Frankreich)<br />

Die Wolga (Rußland)<br />

Fein sein (Österreich)<br />

<strong>Der</strong> Geißbock (Deutschland)<br />

DIE KÖLNER PRESSE BERICHTETE WIE FOLGT<br />

Kölner Stadt-Anzeiger:<br />

Glanz in allen Lagen<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein geistiich und<br />

weitlich<br />

<strong>Der</strong> große Saal des Gürzenich war mit Weih<br />

nachtssternen und einem garnierten Chry<br />

santhemenstrauß geschmückt, als der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein zu seinem Winterkon<br />

zert antrat. Vor einem begeisterungsfähigen<br />

Publikum gab man sich geistiich und weltlich:<br />

geistlich mit Werken von Fior Peeters, welt<br />

lich mit Werken von Trunk, Chopin, Clemens,<br />

Möhler, Kodäiy, Bartök, Bernhard Weber,<br />

Rübben. Dazwischen spielte Paul Wißkirchen<br />

und Pi-hsien Ohen Einlagen auf der Orgel und<br />

dem Klavier.<br />

Am Pult stand der Mann, dem der Chor neuen<br />

Glanz verdankt, seitdem er 1964 die Stab<br />

führungübernahm: Hermannjosef Rübben. Daß<br />

die Masse von annähernd 200 Sängern klang<br />

lich nicht auseinanderfließt oder physisch un<br />

erträglich wird, daß ein Chor von solcher<br />

Glanzstärke überhaupt noch gestaltbar bleibt,<br />

ist Rübbens Verdienst. Stufenlose Klangfar<br />

ben, dynamisch schattiert, vom zartesten Piano<br />

bis zum machtvollsten Fortissimo, sind hier zu<br />

hören, und einzelne Stücke, wie etwa die von<br />

Trunk, waren so geschickt aufgeteilt, daß sie<br />

moderne Raumeffekte vermittelten.<br />

Oberhaupt muß es eine ganz besonders her<br />

ausragende Leistung genannt werden, daß<br />

der Chor sich an die Messe von Peeters<br />

wagte und damit Musik gestaltete, die nicht<br />

nur erheblische sängerische Inteliigenz und<br />

Disziplin, sondern vor allem eine besondere<br />

Hörgeschicklichkeit voraussetzt. Wie vorzüglich<br />

zudem der Stimmklang rein als Material ange<br />

sprochen ist, bewies ein Auswahlchor, der<br />

zwei Kantaten von Peeters einfügte und da<br />

bei dieselbe Klanghomogenität entfaltete, die<br />

seit je die Stärke des Männer-Gesang-Vereins<br />

war.<br />

Mit Paul Wißkirchen, der dem Verein aktiv an<br />

gehört, verfügt der Chor zusätzlich über einen<br />

besonders qualifizierten Organisten, der so<br />

wohl als Solist wie als Chorbegleiter Vorzüg<br />

liches leistete. Vor allem die Variationen über<br />

ein altfiämisches Lied von Peeters stellten<br />

seine Begabung heraus.<br />

Enthusiasmus löste die blutjunge Pianistin<br />

Pi-hsien Ohen aus, die mit blendender Virtuo<br />

sität und zupackender Kraft ein Polonaise von<br />

Chopin und die kleine Kiaviersuite von Bartök<br />

wiedergab und auch als Begleiterin im virtuo<br />

sen Finaie zu hören war.<br />

Kölnische Rundschau:<br />

Alle Sänger im Frack<br />

Kölner Männer-Geang-Verein sang Im<br />

Gürzenich<br />

Bei ailer Kunstbegeisterung des Kölner Män<br />

ner-Gesang-Vereins ist sein gesellschaftlicher<br />

Rang nicht zu übersehen. Ja, er kann kaum<br />

hoch genug eingeschätzt werden. In diesem<br />

Verein von Sängern sind Kunst und Gesell<br />

schaft eng miteinander verbunden.<br />

So war auch das jüngste Konzert (es wird am<br />

15. Dezember wiederholt) ein gesellschaft<br />

liches Ereignis, zu dem sich im Gürzenich<br />

hohe Vertreter des öffentlichen Lebens ein<br />

fanden. Den Maßstab für die Garderobe set<br />

zen die Sänger stets selbst: Sie alle mehr als<br />

200, erscheinen im Frack — ein Privileg, von<br />

dem gemeinhin nur die Berufschöre Gebrauch<br />

machen. Und nicht von ungefähr steht auf<br />

dem Programmheft über dem Namen des Diri<br />

genten in gleich großen Lettern der des Präsi<br />

denten: Dr. Max Adenauer.


Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln • Große Sandkaul 19 • Ruf 2313AO<br />

Das Haue<br />

RJ.TONGERaCO.<br />

öer Muflh<br />

KÖLN-DOMHOFl<br />

Ruf 2318 04<br />

H. BETZ & CO.<br />

KOHLEN - HEIZÖLE<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Kohlenstraße 2<br />

Fernruf Sa.-Nr. 52 20 86<br />

Photo-Apparale<br />

Kino- und Projckiions-Heräle<br />

Photo-Arbeiten<br />

ü^ftoto ^mU yiettes<br />

KÖLN<br />

Steinweg 5 (am Gürzenich) - Ruf 2166 84


9<br />

ID&DS Citroen^<br />

immer seiner Zeit voraus A A<br />

Pallas-Modelle<br />

mit schwenkbaren<br />

IJod-ScheinwerfernI<br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

MITT + SCHMITT, 5 Köin-Süia<br />

enratKer S-traOe 133 - Ruf 44- 30 77<br />

UREN - ERSATZTEILE - WERKAUl


10<br />

Zu hören waren geistliche und weltiiche Chor<br />

sätze sowie Orgel- und Klavier-Einlagen. Un<br />

trüglicher Prüfstein für einen Chor ist ein<br />

Stück mit so freiliegenden Stimmen wie in<br />

der „Missa laudis" von Flor Peeters. Zu be<br />

richten ist von einem gewaltigen berauschen<br />

den, doch durchweg iupenreinen Klang, von<br />

beispielhafter Deklamation, von bewegiichem<br />

und leidenschaftlichem Ausdruck sowie von<br />

einer restlosen Einsatzbereitschaft, für die<br />

Hermannjosef Rübben, der den Klang bis ins<br />

Detail durchmodelliert, das musterhafte Vor<br />

bild ist.<br />

Von den zwei Programmteilen zeichnete sich<br />

der erste durch seine Geschiossenheit aus<br />

(von Flor Peeters erklangen mit dem bewähr<br />

ten Organisten Paul Wißkirchen Passacagiia<br />

und Fuge op. 42, die Missa laudis, Variationen<br />

und Finale über ein altflämisches Lied, zwei<br />

Motetten für eine kieine Chorgruppe und das<br />

Tedeum für Männerchor und Orgel), wohin<br />

gegen der zweite durch seine Abwechslung<br />

ansprach (13 Chorsätze von sechs Komponi<br />

sten, darunter auch von Rübben, sowie Kiavierstücke<br />

von Chopin und Bartök).<br />

Es war ein Konzert, die Zugaben eingerech<br />

net, von mehr als zweieinhalb Stunden. Man<br />

hat gern ausgeharrt, zumal die Solistin des<br />

zweiten Teils, die 18jährige chinesische Pia<br />

nistin Pi-hsien Chen, nicht nur eine mitreißen<br />

de Interpretin war, sondern auch der bunte<br />

kleine Angelpunkt im weiten „Meer" der sin<br />

genden Männer.<br />

NRZ:<br />

Rübbens Geißbock riß sie alle mit<br />

<strong>Der</strong> KMGV begeisterte beim Konzert im<br />

Gürzenich<br />

Wovon jeder Agent träumt das gelingt dem<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein: Ohne sonder<br />

lichen Aufwand an Reklame bekommt er den<br />

großen Gürzenich-Saal zu seinem Winterkon<br />

zert gefüllt, und damit noch nicht genug: In<br />

zwei Wochen wird dasselbe Programm noch<br />

einmal wiederholt, vermutlich mit demselben<br />

künstlerischen und gesellschaftlichen Erfolg.<br />

Viel Prominenz gab dem Chor auch diesmal<br />

wieder die Ehre.<br />

Was bedarf es da einer besonderen Rechtfer<br />

tigung, wie sie der Leiter Prof. Rübben im<br />

Programmheft unternimmt? Mit dem Männer<br />

gesang gegen Beat, Präsidentenmörder und<br />

Anti-Baby-Pille? Das ist gar nicht nötig. Das<br />

Bedürfnis, Männergesang zu hören und das<br />

Vereinsleben zu pflegen, ist einfach vorhan<br />

den. Ja, die aktive Mitgliederzahl des KMGV<br />

scheint noch im Wachsen begriffen zu sein:<br />

Wenn ich mich nicht verzählt habe, standen<br />

diesmal 225 Herren in tadellos sitzenden Fräkken<br />

auf dem Podium.<br />

„Chormusik geistlich — Chormusik weltlich"<br />

hieß der Titel des Winterkonzertes. Chormusik<br />

geistlich — das meint 90 Minuten Flor Peeters,<br />

ein nahezu erschöpfender Eindruck von der<br />

Kompositionskunst des Flamen. Übrigens kam<br />

nicht nur der feierlich-markige Vollklang des<br />

Chores zur Geltung, sondern auch ein wirklich<br />

delikater Vortrag von zwei Motetten durch<br />

einen kleinen Auswahlchor und einigen Orgel<br />

werken durch den begabten Organisten (und<br />

Migiied des KMGV) Paul Wißkirchen.<br />

Chormusik weltlich — das ist eine Suite von<br />

einem Gedenken für den jüngst verstorbenen<br />

Ehrenchormeister des Vereins, Richard Trunk,<br />

über eine Vertonung von „Meeresstille und<br />

glückliche Fahrt" (Adolf Clemens), einen tief<br />

schürfenden „Hausspruch" (Philipp Möhler)<br />

und „Die Ruine" von Kodäiy bis zu drei folkioristichen<br />

Impressionen von Rübben, deren<br />

dritte, der „Geißbock", das Publikum so in<br />

Stimmung brachte, daß die zweite Hälfte wie<br />

derholt werden mußte.<br />

Als Einlagen spielte die aus Taiwan stam<br />

mende junge Pianistin Pihsien Chen die Polo<br />

naise Fantasie As-Dur op. 61 von Chopin und<br />

— kraftvoll und virtuos — die Suite op. 14 von<br />

Bartök.<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!


11<br />

Carl Weisweiler wurde 80 Jahre alt<br />

Am 27. 12. 1968 vollendete unser allverehrter<br />

aktiver Sänger Carl Weisweiler sein 80. Le<br />

bensjahr. Wir alle freuen uns, daß Carl Weis<br />

weiler noch so rüstig ist und fast ununterbro<br />

chen nicht nur an den Proben sondern auch<br />

an den Konzerten und Reisen teilnehmen<br />

kann.<br />

Mit 21 Jahren trat Carl Weisweiler als aktiver<br />

Sänger dem Männergesangverein „Poiyhymnia"<br />

bei. Sein Großvater mütterlicherseits,<br />

Joh. Dederichs, war s. Zt. Präsident der „Polyhymnia".<br />

Sofort nach dem 1. Weltkrieg kam<br />

er zum Kölner Männer-Gesang-Verein. Er war<br />

der erste Sänger, den Professor Josef Schwartz<br />

nach dem 1. Weltkrieg aufnahm. Carl W. hat<br />

also insgesamt schon 60 aktive Sängerjahre<br />

hinter sich gebracht, davon 50 Jahre im<br />

KMGV. Während seiner beruflichen Tätigkeit<br />

im 2. Weltkrieg hat er es nicht unterlassen,<br />

anderen Vereinen seine Stimme zu leihen. So<br />

während seiner beruflichen Tätigkeit in Ber<br />

lin bei der dortigen „Berliner Liedertafel" und<br />

in Oppein/Oberschlesien beim dortigen Män<br />

ner-Gesang-Verein „Concordia".<br />

1959 wurde er vom Deutschen Sängerbund<br />

zum 50-jährigen Jubiläum ausgezeichnet. Von<br />

1919—19<strong>49</strong>, also 30 Jahre lang, hat Carl Weis<br />

weiler in ailen 20 Divertissementchen der Cäcilia,<br />

daneben auch noch in 13 weiteren The<br />

aterstücken auf der alten Wolkenburgbühne<br />

usw., bei den Jubiläums-Festspielen, bei son<br />

stigen Gesellschaftsabenden und Familienver<br />

anstaltungen mitgewirkt. In den Jahren von<br />

1927—1935 gehörte er mit seiner ausgebilde<br />

ten schönen Baßstimme dem unvergeßlichen<br />

Gesangsquartett „Die Rheinweilers" (damalige<br />

Leitung Dr. Rudolf Boden) an.<br />

Wollte man alle die Aufführungen in denen<br />

Carl Weisweiler mitgewirkt hat, niederschrei<br />

ben, müßte man einen halben „<strong>Burgbote</strong>n"<br />

füllen. Einige markante Rollen sollten wir her<br />

ausgreifen:<br />

1919 „Fidelis" als Kappesbauer a. D. und<br />

Kastemännchensrentner<br />

1921 „<strong>Der</strong> Dosenkavalier" als Ochs von Lerchenau<br />

(von Paul Mania)<br />

1922 „Feensee" als Student (von Kipper)<br />

1924 „Bestien u. Bastienne" als Colas<br />

(von Mozart)<br />

1924 „Köllen en der ünderwelt" als Albertus<br />

Magnus (von Dr. Jos. Boden u. Dr. Otto<br />

Thissen)<br />

1925 „Klang un Klüngel" als I. Preisrichter<br />

(von Dr. Jos. Kiefisch)<br />

1926 „Götterdämmerung der Zukunft" als<br />

Fafner (von Dr. Jos. Klefisch u. Paul<br />

Mania)<br />

1926 „Meistersingeriiches Vorspiel" als Beck<br />

messer (zum 90-jährigen Bestehen des<br />

KMGV)<br />

1926 „Steine Mann u. Steine Frau" als Steine<br />

Mann, Wilde Mann, Ringroller, Steinmetz<br />

von Dr. Jos. Boden u. Dr. Otto Thissen)<br />

1930 „Et Dombaufess zo Kölie" als Peter<br />

Prinz u. Chor (von Dr. Jos. Boden u.<br />

Dr. Otto Thissen)<br />

1931 „De Kölsche vör Turant" als Hähnlein<br />

(von Dr. Jos. Boden u. Dr. Otto Thissen)<br />

1934 „Et Loch en der Stadtmoor". Im Vorspiel<br />

„Rheinwellers" von Dr. Jos. Boden u. Dr.<br />

Otto Thissen u. Quartett der Freunde u.<br />

Matthias Overstolz)<br />

1948 „Graf von Rüdesheim" als Freund Peter<br />

(von Joh. Wiesbaum u. Dr. Ed. Quester)<br />

Diese Tätigkeit unseres unverwüstlichen Carl<br />

Weisweiler möge dem Nachwuchs des KMGV<br />

ein heißer Ansporn zur Betätigung sein.


12<br />

Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17t\/l RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

'UMSZS^al<br />

Auto-Strunk<br />

5 Köln-Weidenpesch, Neußer Straße 460<br />

Telefonsammeinummer: 76 20 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Al fons Bosler (I, Baß)


Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECGLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING - ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 65515, von Köln 40655/15


14<br />

Nicht nur in künstlerischer Beziehung sondern<br />

auch als Architekt hat er seine reichen Fach<br />

kenntnisse dem Verein nach dem 2. Weltkrieg<br />

zur Verfügung gestellt. Als Obmann des Bau<br />

end Wirtschaftsausschusses war er bei den<br />

vielen Vorplanungen zum Wiederaufbau eines<br />

neuen Vereinshauses tätig, so bei dem pro<br />

visorischen Aufbau der Trümmerstätte der<br />

alten Wolkenburg, beim Wiederaufbau der<br />

Wolkenburg an alter Stelle mit Erweiterungen,<br />

bei den Planungen einer neuen Wolkenburg<br />

am Marienplatz, am Römerturm, am Waid<br />

markt und am Deutschen Ring und schließlich<br />

am Aufbau der jetzigen Wolkenburg.<br />

Festzuhalten ist weiterhin, daß Carl Weisweiier<br />

z. Zt. an Vereinsjahren der älteste noch<br />

ausübende Sänger ist.<br />

Wir wünschen unserem lieben Freund und<br />

Sangesbruder Carl Weisweiier, daß ihm noch<br />

jahrelanges Wirken im KMGV beschieden sein<br />

möge.<br />

Wü<br />

Nikolausfeier am 7. Dezember 1968<br />

Wie in den vielen Jahren vorher, fand sich der<br />

„Nachwuchs" des KMGV mit seinen Muttis,<br />

Vatis, Tanten, Onkeln, Omas, Opas und Freun<br />

den im weihnachtlich dekorierten großen<br />

Saal der Wolkenburg ein, um St. Nikolaus zu<br />

huldigen, aber auch um süße Gaben zu emp<br />

fangen. Horst Massaus sorgsame Hand hatte<br />

diese traditionelle Familienfeier großartig vor<br />

bereitet. Die hübschen Tischdekorationen und<br />

der strahlende Weihnachtsbaum verfehlten bei<br />

den zahlreich hereinströmenden Kleinen nicht<br />

ihre Wirkung. Und als der Saal sich in Dunkel<br />

hüllte — nur die brennenden Kerzen strahlten<br />

ein geheimnisvolles Licht aus — und St. Niko<br />

laus im schneeweißen Gewand, würdigem<br />

Bart, mit Glocke und den „Leviten" erschien,<br />

— nahm das Ah! und Ohl kein Ende, hin und<br />

wieder von leisen, klagenden oder auch wei<br />

nenden Tönen begleitet. Freude und Kummer,<br />

wie dicht liegen sie oft beieinander! Es dau<br />

erte allerdings nicht lange, da hatte SJ. Niko<br />

laus — trefflich dargestelit von unserem San<br />

gesbruder Bernhard Bolz — aber auch al le<br />

Herzen der Kleinen erobert!<br />

Es war für St. Nikolaus eine gewaltige Pro<br />

zedur, mit den herandrängenden, strahlenden<br />

Kindern fertig zu werden. Die meisten von<br />

ihnen wollten doch ihr — wahrscheinlich mit<br />

unter mühsam einstudiertes — Gedichtchen<br />

oder Liedchen „an den Mann", d. h. an St.<br />

Nikolaus und die Festtagsgäste, — bringen;<br />

es ist ihnen auch in der Tat gelungen! Mit<br />

schweren Tüten bepackt kehrten sie zu ihren<br />

Mamas (u. s. f.) zurück und begleiteten zum<br />

Schluß St. Nikolaus, mit frohen, geiockerten<br />

Stimmen ihr Nikolauslied singend, zum Saal<br />

hinaus. —<br />

Die schöne Feier wird allen Beteiligten un<br />

vergessen bleiben.<br />

Dir lieber Horst, und Dir lieber Bernhard den<br />

schönsten Dank für die gehabte Mühe.<br />


15<br />

WEIHNACHTSSINGEN UNTER FREIEM HIMMEL<br />

Einen sehr schönen „Standort" hatte sich der<br />

Chor ausgesucht, um am 19. 12. 1968 den<br />

Kölner Bürgern und den vielen auswärtigen<br />

Besuchern, die um die Weihnachtszeit die Ge<br />

schäftsstraßen der Innenstadt bevölkerten,<br />

Weihnachtsiieder unter Mitwirkung des Waid<br />

hornquartetts des Gürzenich-Orchesters vor<br />

zutragen. Auf der Schiidergasse, vor dem<br />

Kaufhof, hatten sich ungefähr 150 Sänger un<br />

ter dem Dirigat Prof. Hermannjosef Rübben<br />

eingefunden. Da es auch der Wettergott gut<br />

meinte, erklangen ausgesuchte Weihnachts<br />

iieder unter dem Beifall der vielen kleinen und<br />

großen weihnachtlich gestimmten Menschen,<br />

bei vollem Lichtergianz und winterlichen Tem<br />

peraturen.<br />

Die Presse berichtete u.a.:<br />

Alle hörten andächtig zu<br />

,.0 du fröhliche, o du selige, gnadenbringende<br />

Weihnachtszeit" klang es gestern abend auf<br />

der Schiidergasse. Muttis mit voiigepackten<br />

Einkaufstaschen blieben stehen, Papis nah<br />

men ihre Jüngsten auf die Schultern, und alle<br />

hörten andächtig auf die Weisen, die der Köl<br />

ner Männer-Gesang-Verein zusammen mit dem<br />

Waidhornquartett des Kölner Gürzenich-Orche<br />

sters beim traditionellen Weihnachtssingen<br />

vortrug. Das war, ganz feierlich unter den Lich<br />

terdekorationen und den bunten Kugein, die<br />

die große Einkaufsstraße zur Adventszeit<br />

schmücken. Viele nahmen eine Straßenbahn<br />

später und hörten lieber den Sängern eine<br />

Weile zu.<br />

Unser neuer Pächter, das Ehepaar Gerald Smrcka, stellte sich vor<br />

Am Donnerstag, dem 12. 12. 1968 stellte Vize<br />

präsident Heinz Odendahi im Casinosaaie der<br />

Woikenburg, nach der Chorprobe, unseren<br />

neuen Pächter Herrn Gerald Smrcka und Gat<br />

tin, den Mitgliedern des KMGV vor. Frau und<br />

Herr Smrcha sind Inhaber der „Kölner Gast<br />

stätten Service-Betriebsgeseiischaft m.b.H."<br />

Vizepräsident Heinz Odendahi betonte in sei<br />

ner Begrüßungsansprache die Freude des Vor<br />

standes und der Geschäftsführung der KMGV-<br />

Vermögens-Verwaitungs-Geseilschaft m. b. H.,<br />

den Pachtvertrag abgeschlossen zu haben,<br />

der erwarten lasse, daß das Wirtschafts- und<br />

damit auch das geseiischaftiiche Leben des<br />

KMGV neuen Auftrieb erhalte. Das Ehepaar<br />

Smrcka böte mit seinem ausgezeichneten Mit<br />

arbeiterstab günstige Voraussetzungen hier<br />

für.<br />

Herr G. Smrcka dankte in einer kurzen Rede<br />

für die freundliche Begrüßung und legte in<br />

einigen Sätzen dar, wie er das Wirtschafts<br />

ieben des Hauses Woikenburg anzukurbein<br />

gedenke. <strong>Der</strong> aufmerksame Zuhörer konnte<br />

aus den Worten entnehmen, daß Herr Smrcka<br />

diese Aufgabe sehr ernst nimmt und auch die<br />

Fachkenntnisse besitzt, diese Aufgabe wirk<br />

lich zu lösen.<br />

Das von dem Ehepaar Smrcka gespendete<br />

Kölsch — waren es zwei Fässer? — schmeckte<br />

an diesem Abend besonders gut; eine ange<br />

regte Stimmung kam schnell auf, wobei auch<br />

Christian Brühls „Beierieed" — begleitet von<br />

unserem Chormeister — das seinige dazu bei<br />

trug.<br />

Wü<br />

und nach dem Singen y^Uic- . . . .<br />

ist seif Johrzehnfen als edles Markenbier Im In- und Ausland bekannf, beilebt und vertreten.<br />

Gen.-Verfrleb für Köln - Bonn ■ SIegkrels BITBURGER BIER-G. m. b. H., KÖLN<br />

Oskar-Jäger-Straße 40 • Köln - Braunsfeld ■ Telefon 51 18 48 und 5118 68


INH. GESCHW. LENNARTZ<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42/Ruf 72 13 66<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmudc sorgfältig und sdinell<br />

^ftb7•^9b+<br />

. ein Tßeioeis<br />

de6Tkitiuui£4ti!<br />

q^ahbrm^ tQ<br />

Wiihelm Dahimeyer,<br />

Bestatfungsunternehmen<br />

0 5 Köln^Lindenlhal,<br />

Dürener SiraBe 211<br />

5 Köln-Sulz<br />

ArnulfstraBe 27<br />

Sammelruf: 41<strong>49</strong> 36<br />

Auf Wuntd) btdiint Sie Hirr Wiihelm RDBmann (1. BoS]<br />

^flW5 ^fonendakt<br />

Brühl Bez. Köln<br />

Brennstoffe - Landesprudukte<br />

Kartoffelgroßhandlung<br />

SHELL-HEIZOLE<br />

Burgstraße 5 - Ruf 2646 (von Köln aus 92 92/26 46)<br />

Seit 1872<br />

Herren- u. Damen<br />

wäsche - Unter<br />

zeuge - Strickwaren<br />

vjfker<br />

Köln, Schildergasse 77/79


KMGV IN TEXAS von Peter Caspers<br />

Unsere Winterkonzerte am 1. und 15. 12. 68<br />

haben wieder einen großen Eindruck hinter<br />

lassen. Selbst für Kölner Verhältnisse war der<br />

Applaus erfreulich stark. Aber Ist das der ein<br />

zige Maßstab für die Zuneigung der Kölner,<br />

die sie „Ihrem" KMGV entgegenbringen?<br />

Das folgende Erlebnis nach diesem Konzert<br />

zeigt, wie tief der KMGV in das Bewußtsein<br />

unserer Mitbürger eingedrungen ist. Es war<br />

in der Adventszeit. Die Weihnachtsvorberei<br />

tungen waren fast alle getroffen. Freunde<br />

schickten einander Grüße zum bevorstehen<br />

den Fest. Mir brachte der Briefträger ein<br />

Buch, eine Kostbarkeit. Schon die diesem<br />

Buch beigelegte Weihnachtskarte zeigte, mit<br />

welcher Freude dieses Geschenk überreicht<br />

wurde. Die Karte trug u. a. folgenden Text:<br />

dieses Klelnord manchen Sturm erlebt. Was<br />

mag dazu geführt haben, daß dieses Buch<br />

schließlich in einem Trödlerladen landete, um<br />

Im vergangenen Krieg den Stempel<br />

„Censored, Prisoner of war camp.<br />

Camp Hood, Texas."<br />

zu erhalten?<br />

Erst durch dieses Erlebnis wird manchem San<br />

gesfreund klar, welche Bedeutung der KMGV<br />

für den Gesang, ja für die Gestaltungskraft<br />

seines Lebens überhaupt hat. — Nehmen wir<br />

dieses Bewußtsein in uns auf. Wir werden<br />

unserer Arbeit im KMGV mit noch größerer<br />

Freude nachkommen.<br />

„Sie haben uns mit den Karten zum Konzert<br />

eine große Freude gemacht. Dies Buch habe<br />

ich als POW in Amerika erworben und mitge<br />

bracht. Einem KMGV-Sänger wird es, hoffe<br />

ich, wertvoller sein, als einem Zuhörer."<br />

Bei dem Buch handelt es sich um die IV. Auf<br />

lage der „Loreley", auserwählte Männerchöre,<br />

herausgegeben, redigiert und dem Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein unter dem Protectorate<br />

Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm I. ge<br />

widmet von Aug. Reiser. Das Buch ist s. Zt.<br />

im P. J. Tonger's Verlag Göln erschienen. Die<br />

Vorrede zur dritten Auflage trägt die Datum<br />

angabe „März 1879".<br />

Das Buch enthält 196 Lieder, von denen 147<br />

mit Partitur aufgezeichnet sind. Die übrigen<br />

Lieder sind nur im Text enthalten.<br />

Welchen Weg mag dieses Buch genommen<br />

haben? Nur gar zu schnell gehen wir In dieser<br />

schnellebigen Zeit zur Tagesordnung über.<br />

Aber welche Erlebnisse mögen mit diesem<br />

Buch verbunden sein? Genauso, wie es dem<br />

POW ein Stück Heimat während der schweren<br />

Zeit seiner Gefangenschaft war, so wird es<br />

auch gewiß dem ersten Besitzer anno 1879<br />

ein wertvoller Begleiter gewesen sein. Wird er<br />

es in der „goldenen Zelt" mit nach drüben<br />

genommen haben? Wie oft mag er in schwe<br />

ren und schönen Stunden daraus gesungen<br />

haben? Dem Aussehen nach zu urteilen hat<br />

OPTIKER SCHIEREN<br />

Inhaber<br />

Diplom-Optiker<br />

GUSTAV FUNCKE<br />

Dos älteste Kölner Fachgeschäft für<br />

AUGENOPTIK<br />

BREITE STRASSE1<br />

Ecke Nord-Süd-Fahrt<br />

ALLE KASSEN RUF 232084


18<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat Februar <strong>1969</strong><br />

3.2. 65 J LIesel Lennartz, Köln, Eigelstein<br />

42<br />

3.2. 65 J Alois Wortmann, Köln, Komödien-<br />

Straße 40<br />

6.2. 82 J Seine Eminenz der Hochwürdig<br />

ste Herr Joseph Kardinal Frings<br />

17.2. 70 J Heinrich Meier, K.-Nippes, Escher<br />

Straße 350<br />

19.2. 86 J Franz Paffendorf, Köln, Spieser<br />

gasse 8<br />

19.2. 55 J Herm.-Jos. Reissdorf, Rodenkir<br />

chen, Hebbelstraße 39<br />

19.2. 60 J Hans Woock, Köln-Vogelsang, Vo<br />

gelsanger Straße 456<br />

28. 2. 60 J Heinz Hammes, Köln-Thielenbruch,<br />

Waldhausstraße 33<br />

29.2. 85 J Generalleutnant Kurt Freiherr<br />

Boeder von Diersburg<br />

Am 7. Dezember 1968 vermählte sich der Sohn<br />

unseres inaktiven Mitgliedes Herrn Dr. Otto<br />

Boden, Dr. med. Jörg-Tilbert Boden mit Frau<br />

Dr. med. Uschi Boden geborene Schneller.<br />

<strong>Der</strong> Verein brachte die herzlichsten Glück<br />

wünsche zur Vermählung zum Ausdruck.<br />

<strong>Der</strong> Sohn Paul-Helmut unseres Sangesbruders<br />

August Schwab (II. Baß) hat am 21. 11. 68<br />

sein Studienassesorexamen mit Prädikat ab<br />

gelegt. <strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> gratuliert nachträglich<br />

zu diesem Erfolg.<br />

Adressen-Änderung<br />

Herr Josef Schmitz jetzt Köln-Bayenthal, Mar<br />

kusstraße 65<br />

Frau Witwe Gertrud Hansen, Köln-Lindenthal,<br />

Frangenheimstraße 19, Tel. 4412 88, bietet<br />

den Verkauf eines getragenen, aber erstklassi<br />

gen Frack (Maßanfertigung) an. Das dazuge<br />

hörige Frackhemd, Kragengröße etwa 39, ist<br />

ebenfalls erhältlich. Frau Hansen möchte als<br />

Preis DM 100,— erzielen.<br />

Interessenten bitten wir sich sofort mit Frau<br />

Hansen in Verbindung zu setzen.<br />

Am 9. Dezember 1968 starb im Alter von 50<br />

Jahren die Gattin unseres inaktiven Mitglie<br />

des Ludwig Goebels, Frau Gisela Goebels,<br />

geb. Wendt. Unser Präsident, Herr Dr. Max<br />

Adenauer, brachte unser Beileid schriftlich<br />

zum Ausdruck.<br />

1<br />

<br />

PRÖGAS<br />

INSTALLATION<br />

Sanitäre Installation<br />

automatisciie HolKungsanlagon<br />

doggolwancilge HelKtSllagortanlcs<br />

mit Kontrollgeriit<br />

In iedes Haus» MknwrmmW goniigtB > ^^wrnrMmW 76 71 95<br />

Kdln-Nlgges» Gustaw-Maclitigall-Straile 15


Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Am 28. 10. 1968 verstarb im hohen Alter von fast 90 Jahren unser langjähriges,<br />

aktives Mitglied<br />

PETER VEITH<br />

Peter Velth wurde am 18. 12. 1878 zu Köln als Sohn eines Organisten geboren.<br />

Im Alter von 12 Jahren trat er dem Domchor bei. Unter den Professoren Cohen<br />

und Mölders hat er viele Jahre im hohen Dom gesungen. Mit 23 Jahren<br />

— 1901 — wurde Peter Velth Mitglied des Gürzenichchores.<br />

Manche Konzerte hat er dort unter den Professoren Steinbach und Abendroth<br />

mit seiner schönen Tenorstimme mitbestritten.<br />

1911 wurde Peter Velth Mitglied des KMGV. Es zählte zu seinen schönsten<br />

Stunden, unter den Dirigenten Professor Schwartz, Professor Trunk und Pro<br />

fessor Eugen Papst, Im In- wie Im Ausland dem deutschen Männerchorgesang<br />

und dem deutschen Lied Anerkennung und Geltung zu verschaffen.<br />

Seine Erkrankung ließ es nicht mehr zu, sich nach 1948 noch aktiv zu betätigen;<br />

am Vereinsleben hat er noch bis zu seinem Tode regen Anteil genommen.<br />

<strong>Der</strong> KMGV wird Ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellsctiaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Woikenburg»<br />

Sctiriftieitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köin-Kiettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 44 3610<br />

Druck: Otto Ritterbacti & Co., Weiden bei Köln, Kieiststraße, Ruf & 94 / 7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

Titelbild: Teilansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Glatte Werbung Köln<br />

Oberweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Köiner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus i.D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS<br />

M H<br />

LUFFEL<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLER<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLER<br />

. WANOMAC L. 'O' F F E L BENAun<br />

lilllillilllillililil<br />

I-I-Ilflüliiüiiilil<br />

>l!lll!llilitill!l!lil '~'<br />

lililiiS'Siiiiililil<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

ra HH®<br />

gSiSisss'H<br />

S<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RNAUT<br />

ÄlTrOHAUSTö^


erfajgbcte


Hill


23<br />

Unser Sangesbruder Musikdirektor Julie Gosiar hat sich mit dem<br />

berühmten mitteiaiterlichen Goiiardenlied „Lauriger Horatius" befaßt<br />

und schreibt darüber wie folgt:<br />

Das berühmte mittelalterliche Goiiardenlied<br />

„Lauriger Horatius" (Deutsches Kommers<br />

buch", Friedrich Silcher und Friedrich Eick),<br />

das, aus dem 14. Jahrhundert stammend, ei<br />

nen Einblick in die Anfänge deutschen Stu<br />

dentenlebens gibt — Universität Prag 1346 —,<br />

weckte in seiner künstlerischen Induktions-<br />

C^t in mir den Wunsch nach einer deutschen<br />

^rtragung.<br />

Die „Dichte" der lat. Sprache, die bekanntlich<br />

in kurzer und kürzester Form ganze Gedan<br />

kenkomplexe zu bringen vermag, machte, weil<br />

auch hier in Erscheinung tretend, die Wieder<br />

gabe nicht leicht, sollte sie dem feinen Fluidum<br />

des Originals in etwa nahe kommen, ohne<br />

seine Silbenzahl und damit auch sein melo<br />

disches Metrum zu überschreiten. So waren<br />

gewisse Begriffe metrisch nicht mehr einzu<br />

bauen, wie ad expl. das „edax" der 4. Zeile,<br />

der auf Besitz „gefräßigen" Zeit oder „terrae<br />

filias" der Schlußzeile.<br />

<strong>Der</strong> „Lector benevolus" aber, insbesondere<br />

der auf deutscher Schule klassisch vorgebil<br />

dete KMGV-er, wird Text und Deutschfassung<br />

des zügigen Poems freundlich begrüßen, des<br />

sen Melodie und Rhythmus der feierlichen<br />

Sarabande die Tonfolge unseres alten Tan<br />

nenbaumliedes aufweist, mit Wegfall der je<br />

desmaligen Hauptauftakte, also des ersten<br />

„O", des „wie" „du" und „nein".<br />

c<br />

Lauriger Horatius,<br />

Quam dixisti verum!<br />

Fugit Euro citius<br />

Tempus edax rerum<br />

Ubi sunt o! pocula<br />

Dulciora melle,<br />

Rixae, pax et oscula<br />

Praesentis puellaef<br />

Crescit uva molliter<br />

Et puella crescit,<br />

Sed poeta turpiter<br />

Sitiens tahescit.<br />

Quid juvat aeternitas<br />

Nominis — amare<br />

Nisi terrae filias<br />

Licet et potare!<br />

Goiiardenlied<br />

aus dem 14. Jahrhundert<br />

Dichterfürst Horatius,<br />

Wahr hast du gesungen:<br />

Sturmschnell hat die flüchtge 2eit<br />

Gut um Gut verschlungen.<br />

Wo blieb ach! des süßen Weins<br />

Wonnevolles Blinken,<br />

Liebeskampf, Erhörung dann,<br />

Küssetausch und Trinken!<br />

Still und lind wie Rebensaft<br />

soll die Maid erblühen —<br />

Doch der Dichter schemenhaft<br />

Muß in Durst verglühen.<br />

Was will Ruhm, wenn nicht zugleich,<br />

Minniglich zu lieben<br />

Und zu trinken trunkbereit,<br />

Kraft und Mut geblieben!<br />

Terminkalender für den Monat März <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 6. März<br />

Donnerstag, 13. März<br />

Donnerstag, 20. März<br />

Donnerstag, 27. März<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr


24<br />

Die Gastromonie der Wolkenburg<br />

unter neuer Leitung<br />

Am 8. 1. <strong>1969</strong> übernahm die Kölner Gaststät<br />

ten Service Betriebsgesellschaft, Inhaber sind<br />

das Ehepaar Gerald und Elisabeth Smrcka, in<br />

einer Feierstunde vor geladenen Gästen und<br />

der Presse die Gastronomie des Hauses Wol<br />

kenburg.<br />

Unter den Ehrengästen erkannten wir Ober<br />

bürgermeister Theo Burauen, Oberstadtdirek<br />

tor Professor Dr. Mohnen, Oberdirektor a. D.<br />

Dr. Dr. h. c. Pünder, den Präsidenten der<br />

Handwerkskammer zu Köln, Günther, den<br />

Leiter des Nachrichtenamtes der Stadt Köln,<br />

Fuchs, sowie den Leiter des Festkomittes des<br />

Kölner Karnevals, Ferdinand Leisten und den<br />

Gesamtvorstand des KMGV unter Führung von<br />

Präsident Dr. Max Adenauer.<br />

Zunächst nahm Gerald Smrcka das Wort und<br />

betonte, daß ihm 5 Minuten am Mikrophon<br />

schlimmer wären, als innerhalb von 14 Tagen<br />

einen Betrieb umzubauen. Er begrüßte auch<br />

im Namen seiner Frau die Gäste. Mit viel<br />

Mühe habe er den Räumen der Burg, in wel<br />

chen die Gastwirtschaft betrieben wird, aus<br />

gestattet. In der neuen Burg werden als stän<br />

dige Gäste die „Ehrengarde der Stadt Köln"<br />

ünd die „Prinzengarde" ihr Domizil haben. Er<br />

werde sich stets bemühen, mit seinem ge<br />

schulten Personal den Wünschen der Gäste<br />

gerecht zu werden. Er beabsichtige im Som<br />

mer, im Hof der Wolkenburg eine „Kölsche<br />

Weetschaft" einzurichten. Er bat um Vertrauen<br />

zu seinem Betrieb und dankte für das Ver<br />

trauen des KMGV, daß ihm die Bewirtschaf<br />

tung übertragen worden sei. Er würde alle<br />

Kräfte einsetzen, Köln eine neue gastrono<br />

mische Heimstätte zu bieten.<br />

Nach ihm nahm Dr. Max Adenauer als hc<br />

herr das Wort und versicherte den Anwesen<br />

den: „In diesem Haus ist ein Pächter ebenso<br />

wertvoll wie die Hausfrau in ihrem Bereich"!<br />

Er entbot dem Ehepaar Smrcka ein herzliches<br />

Willkommen und brachte zum Ausdruck, daß<br />

der KMGV eine gute Wahl getroffen habe.<br />

Zum Schluß seiner kurzen Rede betonte Dr.<br />

Adenauer, daß der KMGV ein Fundament des<br />

Kölner Kunst- und Kulturbodens sei und aus<br />

der stadtkölnischen Geschichte nicht wegzu<br />

denken wäre. Dem Ehepaar Smrcka rief er<br />

zum Schluß zu: „Machen Sie das Haus zu<br />

Ihrem Lokal, nicht nur im Interesse des KMGV,<br />

sondern auch im Interesse der Bürgerschaft<br />

Kölns".<br />

Launige Worte fand unser OB Theo Burauen.<br />

Seine ersten Worte „Wo Adenauer liebt, kann<br />

Burauen nicht hassen" fanden begeisterte<br />

Zustimmung. Dann ging der OB auf eine kurze<br />

Würdigung des KMGV ein. Auf das Ehepaar<br />

Smrcka anspielend meinte er: „Blatzheim kann<br />

sich rühmen, solche Mitarbeiter gehabt zu<br />

haben, und die Stadt Köin könne sich Glück<br />

3<br />

Voranzeige<br />

27. Februar <strong>1969</strong><br />

21.00 Uhr nach der Probe Wahl des Wahlausschusses für die Generalversammlung<br />

27. März <strong>1969</strong><br />

nach der Probe Wahlversammlung<br />

24. April <strong>1969</strong><br />

Generalversammlung, besondere Einladungen ergehen noch


25<br />

wünschen, ein solches Ehepaar jetzt in der<br />

„Burg" zu wissen. Burauen versicherte, daß<br />

die Stadt stets bemüht sei, etwas Attraktives<br />

zu schaffen und meinte, es wäre schade, daß<br />

dies bisher nicht geschaffen wurde. Sein<br />

Wunsch wäre es, daß die Gastronomie der<br />

Wolkenburg bessere Leistungen, und zwar nur<br />

Gutes bieten möge, zu normalen, akzeptablen<br />

Preisen. OB Burauen beendete seine kurze<br />

Ansprache mit den Worten: „Ich wünsche dem<br />

Haus herzlichen Erfolg und Blühen im bürger<br />

schaftlichen Bewußtsein"!<br />

Nach OB Burauen nahm Ferdinand Leisten als<br />

>^iter des Festkomitees des Kölner Karne-<br />

C s das Wort und gab der Hoffnung Ausofuck,<br />

daß es in Zukunft in der Wolkenburg<br />

etwas „anständiges zu Suffe un zu Müffele"<br />

geben sollte. Er erwarte die Treue der Ge<br />

sellschaften zu dieser Familiengaststätte und<br />

erinnerte in diesem Zusammenhang an die<br />

"Bürger",die „Lese" und die alte Wolkenburg.<br />

Launisch war sein Schlußwort: „Wer gitt, watt<br />

hä hätt', es wert, datt hä läv'"l<br />

Während sich die Gäste an einem kalten<br />

Büffett, umrahmt von 2 Spanferkeln, mit<br />

Kölsch und Korn labten, nahmen die Gäste<br />

die umgestalteten Räume in Augenschein und<br />

konnten feststellen, daß durch die Renovie<br />

rung der Burg, was die Gast- und Festräume<br />

anbetrifft, bestes Aussehen erhalten habe.<br />

Durch die Hereinnahme von Läufern, neuen<br />

Teppichen etc., neuem Anstrich und die Aus<br />

schmückung des Restaurations- und des<br />

Hochzeitszimmers durch die „Prinzengarde"<br />

und die „Ehrengarde", können nunmehr die<br />

größten Erwartungen an eine zufriedenstellen<br />

de Gastronomie gestellt werden.<br />

Um auch die stadtkölnische Presse zu Wort<br />

Cmmen zu lassen, greifen wir die Rezension<br />

Kölner Stadt-Anzeigers vorn 10.1.<strong>1969</strong><br />

heraus, die über den offiziellen Übergabeakt<br />

wie folgt berichtet:<br />

Neue Herren auf der Wolkenburg<br />

Burauen fordert: Auf Saalmieten verzichten.<br />

Die Wolkenburg, das repräsentative Haus des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins, habe in der<br />

Vergangenheit längst nicht allen Erwartungen<br />

entsprochen. Darüber klagten Oberbürgermei<br />

ster Theo Burauen und MGV-Präsident Dr.<br />

Max Adenauer im Chor. Und gemeinsam<br />

stimmten sie hoffnungsvolle Töne an: „Jetzt<br />

wird die Wolkenburg auch gastronomisch so,<br />

wie wir sie uns gewünscht haben."<br />

Das Ehepaar Elisabeth und Gerald Smrcka<br />

hat die Wolkenburg in die Obhut seiner Köl<br />

ner Gaststätten Service Betriebsgesellschaft<br />

übernommen und neue Pläne entwickelt. Nicht<br />

nur die Sänger sollen sich hier an den Probe<br />

abenden stärken (Dr. Max Adenauer: „Ohne<br />

gute Gastronomie kann ein Vereinsieben nicht<br />

blühen"), sondern das öffentliche Restaurant<br />

soll ein Anziehungspunkt für die Kölner wer<br />

den.<br />

Einen Grundstock ständiger Gäste hat die<br />

Woikenburg bereits gewonnen. Zwei wichtige<br />

Karnevalsgesellschaften, die Ehrengarde und<br />

die Prinzengarde, werden dort regelmäßig in<br />

eigens für sie gestalteten Räumen zusammen<br />

kommen. Nach wie vor finden in der Wolken<br />

burg Sitzungen und Bälle statt. Auch für Kon<br />

gresse und Vereinsveranstaltungen ist sie ge<br />

rüstet. In diesem Zusammenhang machte sich<br />

der Oberbürgermeister zum Sprecher zahlrei<br />

cher Vereine und Veranstaltungen. Er forderte<br />

die Gastronomen, die Säle unterhalten, auf,<br />

bei Veranstaltungen keine Mieten zu kassie<br />

ren. „Das kann die Vereinskasse meist nicht<br />

tragen. <strong>Der</strong> Umsatz muß dem Wirt das Ge<br />

schäft bringen."<br />

Gute Umsätze wünschten bei einer als „Pres<br />

seempfang" deklarierten Eröffnungsfeier Ver<br />

treter von Rat und Verwaltung, des Karnevals<br />

(Ferdi Leisten: „Eine der Säulen der Besu<br />

cherschaft") und des Fremdenverkehrs. Wü<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!


Atelier<br />

für Herren- und Damen-Mailkieidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdrelt<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln • Große Sandkaul 19 ■<br />

Ruf 2313AO<br />

Dae Haue<br />

RJ.TONGERSCO.<br />

Öer Mufih<br />

KÖLN'DOMHOF 1<br />

Ruf 2318 04<br />

Schnittblumen<br />

Topfpflanzen<br />

Einrichten von Blumenfenstern<br />

und Dekorationen<br />

Iv^lAA&lVlkatA-S- l'C&llA'<br />

Mauritiussteinweg 85, Tel. 23 76 76<br />

CBaHßi££<br />

TABAKWAREN-, SüSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KÖLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8-10 Wahlenstraße 9 - 11 • Fernsprecher 51 6328<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

CRBfl<br />

^ W?*<br />

Gegr, 1924


ID&DS<br />

^ Pallas-Modelle<br />

m<br />

■ mit schwenkbaren B<br />

m Jod-ScheInwerfern M<br />

immer seiner Zeit voraus r ><br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

W Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

snra«her StraHe 133 - Ruf 44 30 77<br />

RERARATUREI


28<br />

„Et Zillche läßt die Hunnen anrücken" und<br />

„Die Hunnen stürmen Kölner Opernhaus"<br />

so lauten die Schlagzellen in der Kölner Presse, der wir folgende Hinwelse auf die Premlere<br />

am 2. Februar entnehmen:<br />

Viel Spaß an d'r Freud. Das verspricht Cacilia Wolkenburg, die Bühnenspielgemeinschaft<br />

im Kölner M'dnner-Gesang-Verein, auch in der neuen Session wieder ihren<br />

Freunden. Ihr Divertissementchen heißt in diesem Jahr: „Etzel ante Pooze oder: De<br />

Hunne kumme"". Premiere ist am 2. Februar, 19 Uhr, im Großen Haus der Städtischen<br />

Bühnen.<br />

Allein schon die Namen versprechen nichts<br />

Gutes. Und vor Etzel, Etzella, Plumsky,<br />

Schlampsky, Schmalsky und Schnapsky soll<br />

ten die Kölner sich tatsächlich In acht neh<br />

men. Denn die wollen nicht nur offene Stadt<br />

tore. Sie verlangen auch die Stadtkasse und<br />

11 000 Jungfrauen für die Mannschaftsbetreu<br />

ung: Köln wird von den Hunnen belagert.<br />

Das ließ sich zum diesjährigen Divertisse<br />

mentchen der Kölner Schriftsteller Oscar Her<br />

bert Pfeiffer einfallen. Er schrieb bereits vor<br />

20 Jahren für Cäcilla Wolkenburg „Krakeel Im<br />

Olymp". Und so Ist verständlich, daß Ihm auch<br />

einfiel, wie die Kölner mit FIbbes und Klüngel,<br />

dem Bäckermeister Krümeies und Metzger<br />

melster Wooschmann und vielen anderen<br />

schließlich ...<br />

Aber das zu verraten, hieße dem Späßchen<br />

den Spaß vorwegzunehmen. Den aber lassen<br />

sich die Männer der Bühnensplelgemelnschaft<br />

bereits seit Oktober Im Feierabend Schweiß<br />

kosten. 110 Mitwirkende zählte Vorsitzender<br />

Gustav Funcke. Darunter Namen, die den<br />

Freunden des „Zillche" seit Jahren bekannt<br />

sind.<br />

Elf Mann Balletteusen werden Ihre Waden zur<br />

Musik von Christoph Klöver schwingen. <strong>Der</strong><br />

„aktivierte" alles, was nur Noten hat, für das<br />

Hunnenstück. Von Gluck, Mozart, Weber, Lortzlng,<br />

der Wiener Operette und Franz Lehär<br />

bis zum neuen Hit. Regie führt (zum zwölften<br />

mal) Klaus Rohr. Das Bühnenbild schuf Erich<br />

Metzoldt.<br />

Zehn Aufführungen sollen diesmal zwischen<br />

dem 2. und dem 18. Februar stattfinden. Und<br />

et Zillche hofft, daß seine Freunde kommen.<br />

Denn zum erstenmal In mehr als neun Jahr<br />

zehnten steht Cäcilla Wolkenburg „In Finanz<br />

nöten" (Funcke). Dazu trugen vor allem die<br />

ständig gestiegenen Kosten und das Finanz<br />

amt bei. Denn es entschloß sich eines Tages,<br />

Cäcilla zur Umsatzsteuer zu veranlagen und<br />

nahm ihr damit die Rücklagen.<br />

Gustav Funcke glaubt, daß vor allem eins<br />

helfen kann, das Haus zu füllen: „Jede schrift<br />

liche Kartenbestellung wird diesmal ange<br />

nommen."<br />

<strong>Der</strong> K. St.-A. berichtet:<br />

Die Hunnen stürmen Kölner Opernhaus von unserem Redakteur Hermann Ginzel<br />

Es ist wieder soweit. In wenigen Tagen, am 2. Februar, wird die Spielgemeinschaft<br />

„Cacilia'' des Kölner Männer-Gesang-Vereins ihren Mitbürgern das diesjährige Diver<br />

tissementchen „Etzel ante Pooze' (Etzel vor den Foren) im Cpernhaus präsentieren.<br />

Den Text schrieb Oscar Herbert Pfeiffer. Gestern vormittag war die erste Haupt<br />

probe mit allem Drum und Dran, mit kölschem Volk, Ratsherren, hunnischen Reitern<br />

und so weiter. Pointen dürfen noch nicht verraten werden.<br />

Vor den Spiegeln In den Garderoben kostü<br />

mleren, schminken und frisieren Fachleute der<br />

Städtischen Bühnen den Verwaltungsbeamten,<br />

Lebensmittelhändler, Versicherungsinspektor,<br />

Kaufmann, Lehrer, Techniker, Büroangestell<br />

ten, Schriftsetzer, Pensionär usw. für die von<br />

Ihnen darzustellende Type.<br />

Oberregisseur Klaus Rohr, sein Assistent<br />

Rohr jr., Bühnenbildner Metzold, Kapellmei<br />

ster Christoph Klöver, und die übrigen Helfer


leisten in jedem Jahr eine Heidenarbeit, um<br />

ihr „Ziiiche" (Abkürzung für Gäciiia) bühnen<br />

reif zu machen.<br />

Nach der Leseprobe muß jeder daheim seine<br />

Rolle lernen. Dann folgen die Proben in der<br />

„Woikenburg" und die Einstudierung der<br />

Chöre. Die Orchestergeseilschaft probt das<br />

Kiöversche Ouodiibetarrangement. Nach der<br />

ersten Hauptprobe auf der Opernhausbühne<br />

folgt eine zweite (mit dem obligaten Ballett),<br />

und dann kommen der „lange Sonntag" der<br />

Generalprobe und Uraufführung.<br />

Gerät nun abends das „kölsche Hätz" in Jubeistimmung,<br />

so freut das die „Cäciiianer",<br />

( ja bis auf einige Aushilfskräfte ihre Arbeit<br />

. ..enamtiich leisten. Zweifeilos ist es auch für<br />

die Generalintendanz, die Verwaltung und die<br />

technische Direktion eine knifflige Aufgabe,<br />

das „Divertissementchen" zusätzlich zu ver<br />

kraften.<br />

Von dieser Aufgabe kann sie jedoch nicht be<br />

freit werden, weil es keine andere brauchbare<br />

Bühne gibt. Für die Wirtschaftlichkeit ist der<br />

Zuschauerraum des Schauspielhauses zu<br />

klein. Zusätzliche Vorstellungen sind für die<br />

Mitwirkenden, die ja alle ihren Beruf haben,<br />

nicht zumutbar. Und das „Divertissementchen"<br />

einfach „im Riß" zu lassen, daran denkt ja<br />

wohl hoffentlich niemand.<br />

Bericht des <strong>Burgbote</strong>n und die Betrachtungen<br />

der Kölner Presse folgen in der März-Ausgabe<br />

des Burg boten.<br />

. REISEBUREAU JOSEF HARTMANN ■ KÖLN<br />

INHABER ERNST STEIMEL ||<br />

/ ALLE LAND- LUFT- UND SEEREISEN ^<br />

Vertretung: Deutsches Reisebüro, Verkaufsagentur Dt. Bundesbahn<br />

Fachkräfte beraten Sie in allen Reiseangeiegenheiten und liefern: Fahrkarten zu<br />

Originalpreisen für in- und Ausland, Platz- und Bettkarten, Flugscheine aller Flug<br />

gesellschaften, Schiffspassagen aller in- und ausländischen Reedereien.<br />

Sommer- und Winterurlaubsreisen mit TOUROPA, SCHARNOW, HUMMEL usw. Indi<br />

viduelle Erholungsreisen mit Bahn, Flugzeug oder Schiff derAIRTOUR und SEETOURS<br />

Reichhaltige Programme stehen zur Verfügung.<br />

Wir begrüßen Sie gern in unseren Büros:<br />

5 Köln, Ebertplatz 9, Ecke Neußer Straße, Telefon-Sammer-Nr. 7280 25<br />

Zweigbüro Im Kaufhof, Hohe Straße, Telefon 21 24 20/23 82 30<br />

Flughafenreisebüro auf dem Köln - Bonner Flughafen In Wahn,<br />

Telefon (von Köln) 820/4 04 40


Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

/<br />

AutD-Strunk<br />

5 Köln-Weidenpesch, Neußer Straße .il-SO<br />

Telefonsammelnummer: "7© 20 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosler (I. Baß)


, i<br />

'^4 I<br />

11 SEI<br />

18 ISfflSfflSil 11<br />

"l'W<br />

-<br />

/ //•%<br />

Im Herzen der Stadt Köln, am<br />

Neumarkt, finden Sie die Hauptstelle<br />

der Kreissparkasse Köln.<br />

Die zentrale Lage und ein dichtes<br />

Zweigstellennetz im Landkreis Köln,<br />

Rhein.-Berg. Kreis und Landkreis<br />

Bergheim ermögiichen allen Bewoh<br />

nern des Kölner Raums die Erledi<br />

gung ihrer Geldgeschäfte ohne zeit<br />

raubende Wege.<br />

Ganz gleich, wo Sie wohnen, die<br />

Kreissparkasse ist in Ihrer Nähe.<br />

KREI55PARKA55E KÖLN<br />

Zweigstellen in Stadt und Land


32<br />

Karnevalistische Hochstimmung in der Wolkenburg<br />

Als kurz nach 20 Uhr die „Ehrengarde der<br />

Stadt Köln" mit Tanzmariechen und Tanzma<br />

jor in den festllch-karnevalistisch-dekorierten<br />

großen Saal der Wolkenburg einzogen, war<br />

der Raum bis auf den letzten Platz gefüllt.<br />

Zwischen tücherschwenkenden Narren und<br />

Närrinnen zog die Ehrengarde, gefolgt vom<br />

Elferrat, mit Präsident Hering (Präsident der<br />

Karnevalsgesellschaft „Treuer Husar") in der<br />

Mitte, zum Podium, um das tolle Treiben zu<br />

beginnen.<br />

Bevor das Programm eröffnet wurde, tanzte<br />

die Ehrengarde zu Ehren der anwesenden<br />

Gäste, darunter Dr. Dr. h. c. Pünder, Profes<br />

sor Dr. Mohnen und Professor Hermannjosef<br />

Rübben, einen Ehrentanz. Nach der Übergabe<br />

von Geschenken und Orden an die 3 Herren<br />

eröffnete Karl Berbuer den Reigen der vielen<br />

Darbietungen. Unter Mitsingen und Schunkeln<br />

brachte er seine diesjährigen Karnevalslieder<br />

„Schnüsscher und Ohrcher" und „Heut hat<br />

man für alles Ersatz". Erstaunlich, was dieser<br />

Recke des Kölner Karnevals mit seinen 75<br />

Jahren noch zu bieten vermag. Langanhalten<br />

der Beifall dankte Karl Berbuer für den vor<br />

züglichen Vortrag.<br />

<strong>Der</strong> Schütze Bumm, dargestelit von Franz Un<br />

rein, strapazierte die Lachmuskein derart, daß<br />

man schon gut aufpassen mußte, um die Poi- v<br />

ten seiner Rede zu verstehen. /<br />

Ihm folgte „Roswitha Dolores" (Roswitha<br />

Schott) ais Köische Spanierin. Dieses sieb<br />

zehnjährige junge köische Mädchen hat Cou<br />

rage! Mit einer Seibstverständiichkeit, wie ein<br />

altgedienter Karnevaiist, brachte sie ihren Vor<br />

trag, der so gekonnt war, daß sie großen Ap<br />

plaus erntete.<br />

Foto: Sangermann, Köln


33<br />

Toni Geiier als Vertreter der „blauen Partei"<br />

erfüllte alle Erwartungen, die man an ihn<br />

steilen kann und muß. Wo er alle die Anre<br />

den, die er In das Publikum hineinschleuderte<br />

hernahm, und sie erfindet, ist einfach unnach<br />

ahmlich. Auch ihm dankten die Narren und<br />

Närrinnen herziich.<br />

Nachdem die 2 Wibbelstäzzche (Abhoite und<br />

Schilien) ihre ausgezeichneten Darbietungen<br />

beendet hatten, erschien kurz vor der Pause<br />

das Dreigestirn, Prinz, Bauer und Jungfrau.<br />

<strong>Der</strong> Prinz erfreute Dr. Dr. h. c. Pünder, Pro<br />

fessor Dr. Mohnen, Dr. Max Adenauer, Profes<br />

sor Rübben und das närrische Voik durch eine<br />

)ze launige Ansprache. Orden und Geenke<br />

wurden ausgetauscht und nachdem<br />

sich Prinz und Gefoige durch einen Schluck<br />

Sekt gestärkt hatten, konnte die strapazierte<br />

Narrenschar endiich eine Pause einiegen.<br />

Während der Pause wurde dem Prinz mit sei<br />

nem Gefolge und einigen Gästen ein Abendimbiss<br />

im Cäcilien-Zimmer serviert.<br />

Nach der Pause schmetterte der Fanfarenchor<br />

„Rheinklang", begleitet von dem Orchester<br />

Harry von den Driesch, seine Weisen, ihm<br />

foigten Kurt Stichnot ais „Schulijung", die „3<br />

Stümpchen", und der „Glöckner vum Roothuusturm"<br />

(Harry Fey) sowie Hans-Josef Mülier<br />

mit seinen herrlichen Parodien, und last<br />

not least, Kurt Lauterbach als „schöner Mann<br />

vom Lande". Es braucht wohl nicht besonders<br />

festgesteilt zu werden, daß Kurt Lauterbach's<br />

Auftritt immer der Höhepunkt jeder karnevaiistischen<br />

Veranstaltung ist. Einmalig, wie ge<br />

konnt er seine verdötschte Rede an den Mann<br />

bzw. an die Frau bringt.<br />

Die großartig gelungene Sitzung, musikaiisch<br />

unterstützt durch die Kapeile Harry von den<br />

Ddesch, fand ihren Abschiuß im fröhiichen<br />

_>z.<br />

<strong>Der</strong> Rezensent möchte nicht eher den Schluß<br />

strich ziehen, ohne daß er dem Ausrichter<br />

dieser Veranstaitung, unserem lieben Horst<br />

Massau, für die große Mühe dankt, die er mit<br />

der Vorbereitung für diese Karnevalssitzung<br />

hatte. Alaaf!<br />

Stadt-Anzeiger und Kölnische Rundschau be<br />

richteten in ihren karnevaiistischen Rezensi<br />

onen wie foigt:<br />

EIN NEUER STERN am Karnevalshimmel? Es<br />

sieht so aus. Während der von Ernst W. He<br />

ring, dem Präsidenten der KG Treuer Husar,<br />

geleiteten Sitzung des Kölner-Männer-Gesang-<br />

Vereins in der Woikenburg nämiich briliierte<br />

die erst 17 Jahre aite Roswitha Schott als<br />

Dolores aus Calella. Am selben Tag hatte die<br />

junge Kalkerin in der Industrie- und Handels<br />

kammer ihre Kaufmannsgehilfenprüfung mit<br />

„gut" bestanden. Den von KMGV-Mitgliedern<br />

gesungenen Willkommensgruß an das Dreige<br />

stirn beantworteten die Toliitäten mit dem ver<br />

tonten Prinzenmotto: „Ganz Köiie steiht kopp<br />

— mer maache eine drop." Während ihres Be<br />

suchs wurden Prinz, Bauer und Jungfrau mit<br />

dem neuen Orden des Vereins dekoriert: Er<br />

spieit auf die kommenden auswärtigen Kon<br />

zerte des Chors an und zeigt einen reisenden<br />

Sänger mit Koffer.<br />

Dr. Max Adenauer erhielt von Seiner Toilität,<br />

Prinz Gisbert I., eine karnevalspolitische Kurz<br />

lektion. Nach dem Einzug des Dreigestirns auf<br />

der Fremdensitzung des Köiner-Männer-Gesang-Vereins,<br />

dessen Präsident Adenauer ist,<br />

erklärte Gisbert I.: „ihre Stimme, Herr Aden<br />

auer, hat bei den Ovationen gefehlt!" Alle<br />

dachten an die erste Bundeskanzlerwahl 19<strong>49</strong><br />

als der Prinz fortfuhr: „Meine Damen und<br />

Herren, Sie wissen ja, manchmai kommt es<br />

gerade auf eine Stimme an."<br />

Wü<br />

dians ^fonendahl<br />

tträhl Bes. Köln<br />

Brennstoffe - Landesprodukte<br />

Kartoffelgroßhandlung<br />

SHELL-HEIZÖLE<br />

Burgstraße 5 - Ruf 2646 (von Köln aus 92 92/26 46)


TISCHPLATTE aus Dalles de couleur, 21-24 mm dick, Guß mit Struktur, 90x90 cm<br />

Wollen Sie Ihre Wohnung durch ein nicht alltägliches<br />

Möbelstück bereichern?<br />

Dann lassen Sie sich über den Tisch mit einer Tischplatte aus<br />

DALLES DE COULEUR<br />

informieren!<br />

Dalles de couleur ist ein gegossenes Farbglas von 21 -24 mm Dicke<br />

und steht in 13 verschiedene Farben zur Verfügung.<br />

Jede Platte wird einzeln nach Maß- und Bearbeitungswünchen<br />

des Kunden angefertigt.<br />

Bitte fordern Sie Prospekt- und Preisunterlagen an.<br />

Beratung, Verkauf und Liefernachweis:<br />

Westdeutsche Glas-Handelsgesellschaft Strobl & Co.<br />

5 KÖLN-EHRENFELD, Melatengürtel 123<br />

Telefon 02 21/51 7043, Telex 888 2632


Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

W1 LK-SIERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECCLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING-ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Fiermülheim 65515, von Köln 40655/15<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker<br />

der saubere<br />

Arbelt leistet.<br />

Auch, wenn es mal<br />

höchste Eisenbahn" iStl<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr.


125 Jahre Wiener Männer-Gesang-Verein<br />

Vizepräsident Heinz Odendahl und Vorstandsmitglied Paul Adrian nahmen auf Ein<br />

ladung des Vorstandes des Wiener Männer-Gesang-Vereins am Vereinsjuhiläum in<br />

Wien teil.<br />

Paul Adrian berichtet über den Besuch wie folgt:<br />

<strong>Der</strong> Wiener Männergesang-Verein<br />

^<br />

gibt sich die EhrCy ' ''<br />

Euer Hochwohlgeboren zu den<br />

Festveranstaltungen • _■<br />

aus Anlaß des 125. Vereinsjubiläums . '<br />

geziemend einzuladen<br />

Dr. Josef Strauß<br />

(Geschäftsführender Vorstand)<br />

«www« ijj-a»;)<br />

So stand es auf der Einladung, die beim<br />

Vorstand des Kölner Männergesangvereins<br />

'<br />

! • . - U<br />

eintraf.<br />

S<br />

Vizepräsident Heinz Odendahl und der Be- 'V'",'. ?■' , j«<br />

richterstatter in seiner Eigenschaft als Presse- "<br />

referent des Vereins reisten deshalb ein zwei- ^ |( ^ . . k *5<br />

tes Mai in die Hauptstadt Österreichs, um an ' p ' ' | i<br />

den offiziellen Geburtstagsfeieriichkeiten im ■ 1J J '<br />

Namen des Kölner MG-Vereins teilzunehmen. * L «*' i' tS- a' "<br />

- M K<br />

Am Donnerstag, den 21. November, fand für ^ J fcll'<br />

die Mitglieder des Wiener Männer-Gesang-<br />

^ '<br />

Vereins ein Empfang beim Bürgermeister " ' J ^<br />

Wiens, Herrn Bruno Marek in den Wap- _ .<br />

pensäien des Rathauses statt, der mit der j ''fy*"<br />

gleichen Herzlichkeit ablief, wie 6 Wochen zu- ^ '.'s,<br />

S«<br />

i<br />

vor der Empfang für die Kölner Sänger an<br />

derselben Steile. Wer von den Kölnern er<br />

innert sich nicht gern an die freundlichen und<br />

anerkennenden Worte des Bürgermeisters<br />

-<br />

:<br />

» _<br />

;•<br />

K"!


37<br />

Freitag, 22. November 1968 19.30 Uhr, Großer Musikvereinssaal<br />

FESTKONZERT<br />

unter dem Ehrenschutz des Herrn Bundespräsidenten Dr. h. c. Franz Jonas<br />

Vortragsfolge:<br />

Franz Schmidt: Präludium und Fuge D-Dur<br />

Anton Bruckner: Helgoland<br />

Jan SIbellus: Kullervo-Symphonle (Erstaufführung)<br />

Franz Schubert: Gesang der Geister über den Wassern<br />

Walter Lehner: Noch Ist es Zelt (Uraufführung)<br />

Carl Goldmark: Frühlingsnetz<br />

Karl Ettl:<br />

Es Ist ein gutes Land (Uraufführung)<br />

Mitwirkende: Hans Haselböck, Orgel N.ö. Tonkünstlerorchester<br />

Leitung:<br />

Karl Ettl<br />

Mit Rücksicht auf die Anwesenheit des Herrn Bundespräsidenten wird gebeten, die Sitzplätze<br />

bis spätestens 19.30 Uhr einzunehmen.<br />

Samstag, 23. November 1968 18 Uhr, Stephansdom<br />

FESTMESSE<br />

Zelebriert von Sr. Eminenz Kardinal DDr. Franz König<br />

Die Festpredigt hält seine Exzellenz Weihbischof DDr. Jakob Weinbacher<br />

Zum Vortrag gelangt: „MIssa Regina Coell" von Jacobus de Kerle (Gesamtchor)<br />

Introltus von Hans Haselböck (Orgel und Bläserensemble) Uraufführung „O Sacrum convivium"<br />

L. Viadana (Gesamtchor)<br />

Graduale:<br />

Offertorlum:<br />

Communlo:<br />

Abgesang:<br />

Zum Auszug:<br />

Proplen:<br />

Mitwirkende:<br />

Leitung:<br />

(Choralschola)<br />

„Ave Maria" von Ludovico da VIttorla (Gesamtchor)<br />

„Domlne non sum dignus" v. L. da VIttorla (Kammerchor)<br />

„Salve Regina" von Franz Schubert (Gesamtchor)<br />

Festliches Orgelspiel<br />

(Choralschola)<br />

Hans Haselböck, Orgel Josef Böck, Orgel<br />

Ein Bläserensemble der Wiener Staatsoper<br />

Choralschola<br />

Norbert Balatsch


ach er, der insbesondere die Verdienste<br />

des Wiener MGV. um das geistiiche Lied her<br />

vorhob. Zur Aufführung geiangte die „Missa<br />

Regina Coeii" von Jacobus de Kerie. <strong>Der</strong><br />

Wiener Chor bot unter der Leitung von Musik<br />

direktor Norbert Baiatsch eine her<br />

vorragende Leistung.<br />

Nach der Festmesse trafen sich die Wiener<br />

Sänger im Hotei Wim berger zu ge<br />

selligem Beisammensein, aber auch, um den<br />

Gratulanten endlich die Möglichkeit zu geben,<br />

ihre Reverenz zu erweisen. Aus allen Gauen<br />

Österreichs, aus der Schweiz und aus der<br />

Bundesrepublik waren viele Gratulanten ge<br />

kommen.<br />

Vizepräsident O d e n d a h I überreichte im<br />

Namen des Kölner MGV ein in feines Leder<br />

gebundenes Reisealbum mit Widmung und<br />

besten Wünschen der Kölner Freunde.<br />

<strong>Der</strong> kurze Bericht soll nicht schließen, ohne<br />

noch einmal den Wiener Freunden für ihre<br />

Gastfreundschaft, die sie den Kölner Sängern<br />

beide Maie haben zuteil werden lassen, zu<br />

danken.<br />

Paul Adrian<br />

Impressionen am Rande einer Sängerfahrt<br />

In uns allen klingt noch die wundervolle Sängerreise nach Wien. Nicht nur auf die<br />

Sänger hat diese Reise einen unvergeßlichen Eindruck gemacht, auch auf unsere mit<br />

reisenden Ehefrauen der Sänger und unsere Freunde.<br />

Frau Inge Bürger, Gattin unseres aktiven Sängers Heinrich Bürger, schrieb einen<br />

Brief an eine Bekannte, dem wir folgenden Inhalt entnehmen:<br />

„Nun muß ich aber endlich zur Wienreise<br />

kommen. Ja, Du hast recht, wir sind sowohl<br />

hin als auch zurück über Nacht gefahren. Wir<br />

müssen eigentlich durch Nürnberg gekommen<br />

sein, aber da hat alles sanft geschlummert, ich<br />

habe Dir zwei Kritiken über das Konzert und<br />

über die Reise überhaupt beigelegt. <strong>Der</strong><br />

Große Musikvereinssaai ist übrigens Dir sicher<br />

bekannt von den Neujahrskonzerten, die jedes<br />

Jahr am Neujahrsmorgen vom Fernsehen über<br />

tragen werden. Das Konzert des KMGV war wirk<br />

lich ein unwahrscheinlicher Erfolg. Die Men<br />

schen im Saal haben getrampelt und ich kann<br />

heute nicht mehr sagen, wieviele Zugaben ge<br />

sungen werden mußten. Wie Du aus den Kriti<br />

ken ersehen kannst, war diese Reise ein wenig<br />

als Kulturaustausch gedacht. Aiieine die Begrü<br />

ßung in Wien auf dem Bahnhof, wo uns der<br />

deutsche Botschafter abholte, war ganz groß<br />

aufgezogen. Wir bekamen Blumen und das<br />

österreichische Fernsehen drehte lustig sämt<br />

liche Begrüßungsansprachen und Gesänge<br />

mit. Auch am 2. Tag der Empfang im Wiener<br />

Rathaus war ein Erlebnis. Diese Pracht in den<br />

Räumen! So ait-ehrwürdige Dinge können wir<br />

kaum noch aufweisen, weil bei uns der Krieg<br />

ja sehr viel zerstört hat. Und dann gab es ein<br />

kaltes Büffet mit den raffiniertesten Salaten,<br />

Saucen, Hühnerbeinchen, Roastbeef- und<br />

Schinkenröiichen, Tornados, Spargel, Pilze,<br />

Schinken, alle Sorten Käse, und und und ..<br />

Und wieee das aufgebaut war — sagenhaft.<br />

Dann -zig Sorten Brot, Stangen- Kümmel-,<br />

Salz und Gott-weiß-was für Weißbrot, dann<br />

Wein über Wein in allen Farben, Obstsäfte.<br />

Ais das alles weggeputzt war, wurde Kuchen<br />

aufgebaut. Ich finde überhaupt keine Super<br />

lative mehr! Und dann Mokka. Wir wa^'<br />

einschließlich der Wiener so etwa ^<br />

Gäste und alles lustwandelte dann in den<br />

wunderschönen Räumen, die im Wiener Rat<br />

haus für offizielle Empfänge vorgesehen sind.<br />

Nicht weniger schön war der Empfang bei<br />

Kardinal König. Natürlich ohne alle „leiblichen<br />

Genüsse"! Wir standen im sonnendurchfiuteten<br />

innenhof des Bischofspaiais, ein Barock<br />

bau. Rotes Weiniaub rankte überall herunter<br />

— ein zauberhafter Anblick. <strong>Der</strong> Chor sang<br />

„O bone Jesu" und noch einige andere geist<br />

iiche Lieder. Dr. Adenauer und Dr. König<br />

sprachen zu uns. Die Akustik in dem ge<br />

schlossenen innenhof war einmalig und auch<br />

in mir kam schon etwas mehr als nur Rührung<br />

hoch. Ich habe inzwischen durch den Verein


schon so einige Bischöfe und Kardinäle aus<br />

nächster Nähe erlebt, aber ich habe selten<br />

einen so aufgeschlossenen und volksnahen<br />

Kirchenfürsten gesehen, wie Kardinal Dr. Kö<br />

nig. Er hatte eine Engelsgeduld mit den Foto<br />

grafierenden, ging da hin für eine Aufnahme,<br />

stellte sich dort hin für weitere Bilder, mal mit<br />

dem Vorstand, mal im Kreise der Sänger —<br />

einfach einmalig. Ich hatte so das Gefühl, daß<br />

er noch recht lange und gerne sich weiter<br />

hätte vorsingen lassen. — Wieder ganz an<br />

ders war der Empfang beim Landeshaupt<br />

mann des Burgenlandes in Eisenstadt. Hier<br />

spielt die Kommunalpolitik die Hauptrolle. Das<br />

PJirgenland Ist nicht nur das ärmste Bundes-<br />

Vl in Österreich, sondern auch wohl das<br />

osTlichste Bollwerk der westlichen Welt un<br />

mittelbar an der ungarischen Grenze. Auch<br />

hier müßte Ich wieder von den herrlichen<br />

Weinen sprechen, die uns kredenzt wurden<br />

(ich habe einen traumhaft weißen Burgunder<br />

getrunken!), die Tische, die von Süßigkeiten,<br />

Nüssen, Salzmandeln-, Stangen und vielen<br />

Sorten von Weißbrot brachen, die echten<br />

„Wiener Würstchen" (diesmal wirklich aus<br />

Kalbfleisch) und die belegten Brote uns an<br />

geboten wurden. Na, wirst Du sagen, die ha<br />

ben den ganzen Tag wohl nur gefuttert. Ja,<br />

auch. Aber dazwischen haben wir die herr<br />

lichen Landschaften gesehen, einmal die hü<br />

gelige Landschaft des Burgenlandes mit Be<br />

such des Esterhazy-Schlosses, dann die me<br />

lancholische Landschaft um den Neusiedler<br />

See. Dort haben wir unmittelbar am See in<br />

Mörbisch, ganz dicht an der ungarischen<br />

Grenze, eine Puszta-Kapelle erlebt (ich schäme<br />

mich schon fast, zu schreiben, daß wir dort<br />

zu Mittag gegessen und wieder herrlichen<br />

Wein getrunken haben). Ach ja, in Eisenstadt<br />

haben wir noch das Haydn-Grab besucht und<br />

haben den Kalvarienberg angesehen, der die<br />

ganze Leidensgeschichte darstellt. Es sind<br />

herrliche Plastiken, immer in Gruppen zu<br />

sammengestellt. Erstaunt hat uns sehr, daß<br />

dort die Frauen schon sehr sehr ostisch wirk<br />

ten. Sie hatten alle Kopftücher an, die auch<br />

typisch ostisch gebunden waren (so wie die<br />

Marusja, die hier bei uns als Arbeiterinnen<br />

waren). Aber nun zurück nach Mörbisch. Von<br />

dort ging es mit einem Kahn, der gar nicht<br />

vertrauenserweckend aussah, über den Neu<br />

siedlersee nach lllmitz. Das ist ein ganz klei<br />

nes Nest mit ganz niedrigen Häusern. Seit<br />

vier Stunden wurden wir dort erwartet. Das<br />

ganze Dorf stand in Reihen auf der Straße,<br />

die Feuerwehrkapelle spielte, die Ehrenjung<br />

frauen und der Dorfchor sangen. Es gab wie<br />

der Begrüßungsansprachen, Gesänge usw.<br />

usw. Dann ging es ab in eine Pusztascheune,<br />

sehr romantisch aufgemacht. Eine Tamburizza-<br />

Kapelle spielte für uns und trotz allgemeiner<br />

Erschöpfung haben wir noch getanzt (natür<br />

lich auch getrunken und — gegessen). Halb<br />

tot kamen wir wieder nach Wien zurück. <strong>Der</strong><br />

andere Tag war für Besichtigungen vorgese<br />

hen. Bis mittags haben wir das mitgemacht,<br />

dann haben wir uns selbständig gemacht, ha<br />

ben Einkäufe auf der Kärtnerstraße getätigt.<br />

Ich bekam tolle Sportschuhe mit passender<br />

Tasche, einen Hirtenlodenrock, ein Sporthüt<br />

chen. Und dann haben wir nocfi alte Bekannte<br />

von Heinz aufgesucht. Liebe Mie, Du siehst,<br />

wir haben ein Programm absolviert, das ei<br />

gentlich für mehr als 1 Woche gut gewesen<br />

wäre. Aber heute, zurückblickend, wo alle<br />

Müh- und Drangsale vergessen sind, muß ich<br />

sagen: Es war ganz herrlich."<br />

Wü<br />

Hl®!<br />

...ein,3eu}eli<br />

de6lk>ttiaiu4ti !\<br />

Vl^lhelm Dahlmeyer,<br />

Bestattungsunternehmen |<br />

5 Koln-Lindenthaf,<br />

Dürener.StraBe 211<br />

5 Köln-Sülz,<br />

AmulfstraBe 27<br />

, Sammelruh 41<strong>49</strong> 36<br />

Auf Wunsch bedient Sie Herr Wilhelm Ru8mann (1. Baß]


40<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat März <strong>1969</strong><br />

1.3. 85 J Christian Rensing Dir. 1. R., inakt.<br />

Mitglied<br />

2. 3. 55 J Ferdinand Leisten, inakt. Mitglied<br />

11.3. 55 J Prof. Dr. Mohnen Oberstadtdirektor,<br />

inakt. Mitglied<br />

12.3. 80 J Agnes Wirtz, Witwenmitglied<br />

25. 3. 65 J Wiihelm Wüstenberg, akt. Mitglied<br />

28.3. 60 J Dr. Kurt Krüger Eisenbahndirek<br />

tor, inakt. Mitglied<br />

Sterbefälle<br />

Am 12. Januar <strong>1969</strong> starb unser langjähriges<br />

aktives Mitglied Paul Müller (2. Bass). Unser<br />

Präsident, Dr. Max Adenauer, brachte in trö<br />

stenden Worten das Beileid des KMGV zum<br />

Ausdruck.<br />

Unser inaktives Mitglied Herr Michael Wiesemes<br />

verstarb am 13. Januar 69. Vizepräsident<br />

Heinz Odendahl brachte namens des Vereins<br />

die herzlichste Teilnahme zum Ausdruck.<br />

Herr Carl Barthel, Vater unseres aktiven Mit<br />

gliedes Carl W. Barthel, verstarb am 25. De<br />

zember 1968. Auch hier brachte der Verein<br />

durch seinen Vizepräsidenten Heinz Oden<br />

dahl die Teilnahme des Vereins den Angehö<br />

rigen zum Ausdruck.<br />

Neuaufnahmen<br />

Am 1. Januar <strong>1969</strong> wurden folgende Herren<br />

inaktive Mitglieder des KMGV:<br />

Herr Hermann Reuß, Rechtsanwalt, Köln-Lindenthal<br />

1, Frangenheimstr. 9, Ruf: 4419 45.<br />

Herr Manfred Hintze, Verlagsvertreter der<br />

„Neuen Rhein-Zeitung", 5 Köln-Bocklemünd,<br />

Grevenbroicher Str. 45, Ruf: 50 82 38.<br />

Herr Hein E. H. Podschuk, Assessor, 5 Köln-<br />

Sülz, Wittekindstr. 34, Ruf: 41 14 90.<br />

Wir begrüßen diese Herren herzlichst in un<br />

seren Reihen.<br />

Adressenänderungen<br />

Manfred Krewinkel, 5038 Rodenkirchen/Köln,<br />

Weisser Str. 16.<br />

Rektor i. R., Johannes Pütz, 5 Köln-Lindenthal,<br />

Mommsenstr. 85, Ruf: 43 52 93.<br />

Ing. Guido Wurth, 5073 Kürten, Auf dem Duf^'<br />

Ruf: 02283/7478.<br />

I<br />

Frau Maria Trunk, die Gattin unseres verstor<br />

benen ehemaligen Ehrenchormeisters R i -<br />

chard Trunk schreibt einem unserer<br />

Sangesfreunde: „Wie schön, daß der KMGV<br />

mir immer noch den „<strong>Burgbote</strong>n" zusendet.<br />

Ich fühle mich doch so sehr zur großen Fami<br />

lie des Vereins zugehörig und bin immer mit<br />

dem Herzen bei dem Vereins-Geschehen da<br />

bei. Es interessiert mich alles und ich freue<br />

mich über die Erfolge. Wie schön auch, daß<br />

die „Romantische Suite" op. 62 so gern ge<br />

sungen worden ist.<br />

Wir gedenken hier in meinem Seehaus am<br />

10. Februar des 90. Geburtstages meines Man<br />

nes. Es werden Freunde und Persönlichkeiten<br />

aus Musik- und Künstlerwelt anwesend sein.<br />

<strong>Der</strong> Bayerische Rundfunk und der SWF wer<br />

den dieses Tages in einer Sendung geden<br />

ken".<br />

Beachte<br />

die<br />

Fälligkeit<br />

des<br />

Jahresbeitrages!<br />


41<br />

INH. GESCHW. LENNARTZ<br />

NNninz<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42/Ruf 721366<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmuck sorgfältig und sdinell<br />

Am 1. März übernimmt unser langjähriger Mitarbeiter,<br />

HERR HANS GÜNTER KORNBICHLER<br />

unser seit 75 Jahren bestehendes Uhren- und Goldwaren Fachgeschäft.<br />

Wir möchten allen unseren verehrten Kunden für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen von Herzen danken.<br />

Herr Kornbichler wird bemüht sein, Sie weiterhin zu Ihrer Zufriedenheit<br />

zu beraten und zu bedienen.<br />

GESCHWISTER J. u. E. LENNARTZ<br />

HANS GÜNTER KORNBICHLER u. FRAU<br />

Aus dem Nachrichtenblatt „Deutscher Sängerbund"<br />

— Ausgabe Dezember 1966 und Januar <strong>1969</strong> — entnahmen wir folgende Mitteillungen:<br />

die Verieihung der Zelter-Plakette, die an<br />

löre von mindestens hundertjährigem Be<br />

stehen für besondere Verdienste um den<br />

Chorgesang vom Bundespräsidenten verge<br />

ben wird, haben sich in diesem Jahre über<br />

150 Chöre aus allen Teilen der Bundesrepu<br />

blik beworben. <strong>Der</strong> Empfehlungsausschuß hat<br />

die Anträge einer Prüfung unterzogen und<br />

sich gutachtlich zu den Bewerbungen geäussert.<br />

Die Schallplattenreihe des Deutschen Sänger<br />

bundes, die im Rahmen der Serie „Camerata"<br />

des Möselerverlags, Wolfsbüttel erscheint, ist<br />

auf über zwanzig Ausgaben angewachsen. Die<br />

17 cm Reihe bringt meist zeitgenössische<br />

Komponisten in verschiedenen Besetzungen.<br />

Neuerdings wird eine Kassette mit vier Plat<br />

ten wahlweise aus der Serie abgegeben.<br />

80 % zeitgenössische Chorkomponisten wies<br />

das Programm des 16. DSB-Festes in Stutt<br />

gart auf, wie aus einer in der Zeitschrift „Lied<br />

und Chor" erschienenen Zusammenstellung<br />

hervorgeht. Sehr stark waren auch die Meister<br />

des 15. und 16. Jahrhunderts vertreten, wäh<br />

rend die Romantik nur einen relativ geringen<br />

Anteil am Programm hatte.<br />

Vor 30 000 spanischen Kindern in 15 Konzerten<br />

demonstrierte der Tölzer Knabenchor unter<br />

Gerhard Schmidt in Spanien die Anwendung<br />

des Crffschen Schulwerkes in der musika<br />

lischen Praxis. Die Reise kam zustande mit


42<br />

Unterstützung des Auswärtigen Amtes und<br />

der Deutschen Stiftung Musikleben.<br />

Ein deutscher Kinderchor wurde unlängst in<br />

Vancouver (USA) gegründet. Man beabsich<br />

tigt damit, das deutsche Volkslied vor dem<br />

Vergessen in den USA zu bewahren, indem<br />

man durch systematische Pflege schon bei<br />

den Kindern den Gedanken an das heimat<br />

liche Liedgut wachhäK.<br />

„Köpfe, Kräfte und Ideen" lautet der Titel<br />

einer Fortsetzungsserie in der Zeitschrift<br />

„Lied und Chor". Die unter Leitung von Prof.<br />

Hermannjosef Rübben stehende Reihe befaßt<br />

sich mit Aufbau und Arbeit der einzelnen Mit<br />

gliedsbünde des Deutschen Sängerbundes<br />

unter besonderer Berücksichtigung der land<br />

schaftlich bedingten Eigenarten.<br />

<strong>Der</strong> Begründer der Nürnberger Sängerwoche,<br />

die im Jahre 1927 die moderne Entwicklung<br />

des deutschen Chorwesens einleitete, Wilhelm<br />

Matthes, vollendet am 8. Januar das 80. Le<br />

bensjahr an seinem Alterssitz in Garmisch-<br />

Partenkirchen. Die Sängerwoche diente auch<br />

nach ihrer Verlegung in andere Städte dem<br />

kritischen Überblick über das zeitgenössische<br />

Chorschaffen. Die nächste Veranstaltung ist<br />

unter dem Titel „Essener Chortage" in der<br />

Ruhrmetropole im nächsten Jahr geplant.<br />

Die Jugendarbelt Im Deutschen Sängerbund<br />

soll nach einer Mitteilung in der Zeitschrift<br />

„Lied und Chor" in der nächsten Zeit sehr<br />

stark intensiviert werden. Vor allem gilt es,<br />

junge Chorleiter speziell für das Fach „Ju<br />

gendsingen" auszubilden, ferner ist eine Zu<br />

sammenarbeit mit den Spitzenkönnern des<br />

Jugendsingens anzustreben. Schließlich sind<br />

Kontakte zu den anderen Jugendverbänden<br />

aufzunehmen. Auch sind gemeinsame Jugend<br />

treffen auf regionaler Grundlage vorgesehen.<br />

Die Zentralstelle für das Chorwesen, die seit<br />

langem in Essen geplant war, wird in Kürze<br />

eingerichtet. Zu Anfang des Jahres sind<br />

Arbeiten in Verbindung mit dem Stadtaro|^<br />

und der Arbeitsgemeinschaft deutscher Chor<br />

verbände aufgenommen worden. Wann die<br />

Zentralstelle der Öffentlichkeit zugängig ge<br />

macht werden kann, ist im Augenblick noch<br />

nicht zu übersehen.<br />

Einen neuen Titel „Chordirektor ADC" ver<br />

leiht die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Chor<br />

verbände (ADC), in der alle überregionalen<br />

Chorverbände der Bundesrepublik vereinigt<br />

sind, auf Grund von Anträgen von Chorleitern.<br />

Die neueste Ausgabe der Zeitschrift „Lied und<br />

Chor" veröffentlicht die Richtlinien, nach de<br />

nen die Erwerbung des Titels erfolgt.<br />

1<br />

<br />

PRÖOAS-<br />

N STALLATIO N<br />

Sanl#iir« Installcrtlon<br />

auffomcrtlsche Hoizungsanlagen<br />

doggelwandigo üeiaKdllagor-tanlcs<br />

ml* KonVroiigortt*<br />

In Jod eis Haus, Mknrwmt geniig*! >• Fernruff 76 71 SS<br />

KOIn-Mipiies, Güstow-HacMigal-Stralle 15<br />

c


SINGEN<br />

von William Byrd, 1588<br />

Vom Verfasser kurz erläuterte Gründe, um einen jeden dazu zu überreden, sin<br />

gen zu lernen.<br />

1. Ist es eine leicht zu lehrende Kunst und rasch zu lernen, wo ein guter Mei<br />

ster und fähiger Schüler ist.<br />

2. Die Übung des Singens ist köstlich für das Wesen und gut für die Gesund<br />

erhaltung des Menschen.<br />

3. Es kräftigt wirklich alle Teile der Brust und öffnet die Luftwege.<br />

4. Es ist ein einzigartig gutes Heilmittel gegen Stottern und Stammeln beim<br />

Sprechen.<br />

5. Es ist der beste Weg, eine vollendete Aussprache zu erlangen und ein guter<br />

Redner zu werden.<br />

6. Es ist die einzige Möglichkeit festzustellen, wem die Natur das Geschenk<br />

einer guten Stimme verliehen hat; diese Gabe ist so selten, daß unter tau<br />

send kaum einer ist, der sie besitzt, und bei vielen geht diese hervor<br />

ragende Gabe verloren, weil es ihnen an der Kunst fehlt, die Natur auszu<br />

drücken.<br />

7. Keine Musik von Instrumenten, welche es auch seien, ist der zu vergleichen,<br />

die von menschlichen Stimmen hervorgebracht wird, wenn diese wohl ein<br />

geteilt und angeleitet werden.<br />

8. Je besser die Stimme, desto geeigneter ist sie, Gott zu ehren und zu die<br />

nen, und die Stimme des Menschen soll hauptsächlich zu diesem Zweck<br />

benutzt werden.<br />

Da der Gesang zählt zu den besten Dingen<br />

Wünscht' ich, alle Menschen lernten singen.<br />

omnis Spiritus laudet Dominum.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />

Sohriftleltung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 44 3610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Klelststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

ntelbiid: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />

Überweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Geselischaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Kölner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus I.D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS d<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLER<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLEI<br />

HANOMAG L. O' F F E L R E NAULT<br />

l>!»|i|i|;||iii|j||;|||||^ lilElilllilillil<br />

l!|i|ill!llllllililil liljliililäilliülil KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

^^=^00 80 S_P<br />

A<br />

» uu «<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAULT<br />

[iTfirrTicnirrrMMpE<br />

iixuiCLLiiininii'<br />

loffeil h


Mitteilungsb<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins<br />

1


46<br />

Eine gute<br />

Verbindung<br />

i}jm r<br />

^<br />

SPARKAnE<br />

DE» STAOT KÖLN


47<br />

"Etzel ante Pooze,, oder „de Hunne kumme"!<br />

Nach großer Mühe und sehr viel Arbelt konnte<br />

am Sonntag, dem 2. 2. <strong>1969</strong>, im ausverkauf<br />

ten „großen Haus" bei der Anwesenheit meh<br />

rerer Ehrengäste, u. a. OB Theo Burauen,<br />

Ehrenpräsident des KMGV, Oberdirektor a. D.<br />

Dr. Dr. h. c. Hermann Pünder, Standortälte<br />

ster Oberstitn. Bockhoff, KMGV Präsident Dr.<br />

Max Adenauer, das diesjährige „Splllche" der<br />

„Cäcilia Wolkenburg" über die Bühne gehen.<br />

Die verantwortlichen Künstler, wie Autor Oscar<br />

Herbert Pfeiffer, Spielleiter Klaus Rohr, musi<br />

kalischer Leiter Christoph Klöver, Bühnenbild<br />

ner Erich Metzoldt, Choreograph Peter<br />

Schnitzler und nicht zuletzt Gustav Funcke<br />

als Vorsitzender der „Cäcilia" hatten aber<br />

auch alles getan, dem Premlerenpubllkum<br />

eine besondere Delikatesse stadtkölnischen<br />

Brauchtums zu servieren. Und das ist ihnen,<br />

den Sängern, Darstellern der Sprechrollen,<br />

dem Chor und den Musikern auch bestens<br />

gelungen. Schon das Programm mit all den<br />

verdötschten Namen ließ ein Divertissement<br />

chen echtester Prägung erwarten.<br />

Betrachtungen und Kritiken wollen wir der<br />

Presse überlassen; der BB will sich lediglich<br />

mit einigen Anmerkungen über die Darsteller<br />

begnügen. Die tragenden sängerischen Rol<br />

len lagen In den bewährten Händen — viel<br />

mehr Kehlen — von Albert Krautz als Etzel,<br />

Horst Massau als stadtkölnischer Fensterput<br />

zer FIbbes und Wilhelm Schmidt als Cacilia,<br />

Fibbes' Braut. Die reife mimische Darstellung<br />

wie auch die sängerische Leistung entzückte<br />

das gut eingestimmte Publikum und rief den<br />

Beifall auf offener Szene hervor. Aber auch<br />

Christian Brühls Ratsherrn Schladerbotz-Arie<br />

„Dat es janit uszodenke, dä Etzel he en unse<br />

Stadt" kam vortrefflich an.<br />

Dazu die herausragenden schauspielerischen<br />

Leistungen von Rud. WIngenfeld als Etzels<br />

Gemahlin, Eduard Plum als Hunnenhaupt<br />

mann — übrigens in einer vorzüglichen Maske<br />

—, Karl-Heinz Sieber als Bürgermeister Schüdderopp,<br />

dann die Zunftmänner Helmut Otto,<br />

Hein Meling, Hans Fischer, Peter Pulger und<br />

Friedheim Kreutzkamp als Marizebell sowie<br />

Günter Roggendorf als Bärbchen. Und last not<br />

least Michel Goeb als stadtkölnischer Rats<br />

diener Klüngel. Die übrigen Darsteller der<br />

Sprechrollen, wozu auch die Schar der Rats<br />

herren von Köln und Hunnenführer gehören,<br />

werden es dem BB nicht nachtragen, daß man<br />

die Leistung unseres unverwüstlichen Michel<br />

besonders herausstellt. Einfach umwerfend ko<br />

misch — gekonnt komisch — wie er sich sei<br />

ner Aufgabe entledigte.<br />

Wiederum ein Paradestück: das Ballett! Man<br />

hätte sich mehr solcher urkomischen Auftritte<br />

des wirklich „männlich-graziösen" Balletts<br />

wünschen können. <strong>Der</strong> Ohoreograph Peter<br />

Schnitzler verstand es ausgezeichnet, seine<br />

tänzerischen Ideen parodistlsch in das Ge<br />

samtbild elnzubeziehen. Eine tragende Säule<br />

des Divertissementchens Ist der Chor. Er be<br />

geisterte auch diesmal das Publikum und er<br />

hielt verdienten Sonderapplaus. Christoph Klövers<br />

Einstudierung, unter tatkräftiger und prä<br />

gnanter Assistenz von Sangesbruder Karl<br />

Schmitt, traf den richtigen Ton.<br />

Das letzte Wort dem Orchester. Zum ersten<br />

mal erlebten und hörten wir das „Orchester<br />

der Cäcilia Wolkenburg". Gleich, aus welchen<br />

Musikern der Klangkörper zusammengesetzt<br />

war, es waren In den Ohren der Zuhörer ganz<br />

neue Klänge, die man unter der vortrefflichen<br />

Terminkalender für den Monat April <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 3. April<br />

Donnerstag, 10. April<br />

Donnerstag, 17. April<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 24. April Jahreshauptversammlung Woikenburg 19.30 Uhr


48<br />

Gastspiel GÄCILIA WOLKENBURG<br />

Bühnenspieigemeinschaft im Kölner Männer-Gesang-Verein, gegründet 1874<br />

ETZEL AMTE POOZE ODER DE HUNNE KUMME<br />

Divertissementchen in vier Bildern<br />

von Oscar Herbert Pfeiffer<br />

Musik von Ohristoph Klöver<br />

Inszenierung Klaus Rohr<br />

Musikalische Leitung Christoph Klöver<br />

Bühnenbild Erich Metzoldt<br />

Tänze Peter Schnitzler<br />

Es spielt das ORCHESTER DER CACILIA WOLKENBURG<br />

Etzel, Fürst der Hunnen<br />

Etzella, seine Frau<br />

Plumsky, Hauptmann der Hunnen<br />

Schlampsky<br />

Pädskow<br />

Kötteljew J Anführer der Hunnen<br />

Schmalsky<br />

Schnapsky<br />

Schüdderopp, Bürgermeister von Köln<br />

Häuvelmann<br />

Möhnersch<br />

Fitzeies<br />

Schladerbotz<br />

Zavelkamp<br />

Stockschlag<br />

Ratsherren von Köln<br />

Panneschäng, Meister der Schmiedezunft<br />

Riehmöhn, Meister der Schneiderzunft<br />

Wooschmann, Meister der Fleischerzunft<br />

Marizebell, seine Frau<br />

Krümmeies, Meister der Bäckerzunft<br />

Bärbchen seine Frau<br />

Fibbes, Stadtkölnischer Fensterputzer<br />

Cacilia, seine Braut<br />

Klüngel, Stadtkölnischer Ratsdiener<br />

Chor: Ratsherren und Hunnen<br />

Albert Krautz<br />

Rudolf Wingenfeld<br />

Eduard Plum<br />

Herbert Forstreuter<br />

Ludwig Schneider<br />

Willi Senden<br />

Horst-Peter Vogel<br />

Joachim Klausmann<br />

Karl-Heinz Sieber<br />

Hans Gronendahl<br />

Karl Schönborn<br />

Hans Heukeshoven<br />

Christian Brühl<br />

Hans Könen<br />

Ludwig Weber<br />

Helmut Otto<br />

Hein Meling<br />

Hans Fischer<br />

Friedhelm Kreutzkamp<br />

Peter Pulger<br />

Günter Roggendorf<br />

Horst Massau<br />

Wilhelm Schmidt<br />

Michael Goeb<br />

Ballett: 2. Bild »Tataren, Tatarinnen«, 4. Bild »Kölner Jungfrauen«<br />

Das Ballett wird getanzt von den Herren<br />

Willy Uerlings, Herbert Gerlich, Manfred Krewinkel, Helmut Löffel, Toni Maier, Manfred Otto,<br />

Gerd Schwärtzel, Reinhard Siep, Karl-Ludwig Simonis, Christiane Vanelli, Hans-Dieter Vosen<br />

Ort der Handlungen: Im Kölner Ratssaal und im Heerlager der Hunnen<br />

Regie-Assistenz<br />

Klaus Rohr junior<br />

Inspektion<br />

Horst Pütz<br />

Masken<br />

Willy Weber<br />

Technische Gesamtleitung<br />

Helmut Grosser<br />

Technische Ausführung<br />

H. H. Lierenfeld<br />

Tontechnik<br />

Hans Joachim Michaletz<br />

Beleuchtung<br />

Kurt Winter<br />

Die Bühnenbilder wurden in den Werkstätten der Firma Oedingen, Köln, gemalt.


<strong>49</strong><br />

Hand Christoph Kiövers zu hören bekam. Nach<br />

dem nur kurzen Vorspiel zum ersten Bild —<br />

man glaubte schon auf die sonst übliche när<br />

rische Quodiibetouverture verzichten zu müs<br />

sen — folgte diese aber vor dem zweiten Bild,<br />

und zwar ausgiebig. Das muß man gehört<br />

haben, schildern läßt es sich nicht! Er war die<br />

richtige Würze zu einem Festtagskuchen II<br />

Und nun soll die Presse zu Wort kommen:<br />

NRZ<br />

Klüngel besiegte Hunnenfürst Etzel von Erika Königsfeld<br />

Das Divertissementchen begeisterte.<br />

Die Köiner sind wieder einmal davongekom<br />

men. Was sich im Mittelalter vor den Stadt<br />

mauern abspielte, können sie zu Karneval im<br />

Opernhaus noch einmal erleben.<br />

Allerdings wird diesmal die Schiacht unblutig<br />

geschlagen. Eher einem scharmanten Schar<br />

mützel ähnelt das neue Divertissementchen<br />

der Bühnenspieigemeinschaft im Köiner Män<br />

ner-Gesangverein „Oäciiia Woikenburg".<br />

Denn der Schreckensschrei „De Hunne kumme"<br />

verliert sein Grausen, weil Oscar Herbert<br />

Pfeiffer sein neues Stück „Etzel ante Pooze"<br />

mit viel kölscher Grieiächerei angereichert hat.<br />

Natürlich herrscht im Rathaus große Angst<br />

und Ratlosigkeit, als Etzel, der Hunnenfürst,<br />

mit seiner wilden Horde vor den Toren der<br />

Stadt steht. Die friedliebenden Köiner Bürger,<br />

an große Schiachten nicht gewöhnt, aber Mei<br />

ster in der Kiüngeiei, überlegen hin und her,<br />

wo sie in diesem großen Dilemma ein kleines<br />

Mauseloch finden. Dem alles niederbrennen<br />

den Hunnenheer haben sie nichts entgegen<br />

zusetzen. immer mehr geraten die Köiner in<br />

Kalamitäten, zumal die Fressalien aiimähiich<br />

zur Neige gehen. Um Hilfe zu holen, werden<br />

die als Diplomaten bekannten Fensterputzer<br />

Fibbes und Ratsdiener Klüngel nach Bonn ge<br />

schickt.


50<br />

Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln • Große Sandkaui 19 ■ Ruf 2313AO<br />

Das Hauö<br />

RJ.TONGER&CO.<br />

Öcr Muflh<br />

KölN DOMHOFl<br />

Ruf 23 18 04<br />

H. BETZ & CO.<br />

KOHLEN -<br />

HE IZÖLE<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Kohlenstraße 2<br />

Fernruf So.-Nr. 52 20 86<br />

(BartM<br />

TABAKWAREN-, SüSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gesteiit<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Kiarastraße 8-10 ■ Wahienstraße 9-11 Fernsprecher 51 63 28<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

CRBfl<br />

Ots" »»<br />

Gegr, 1924


51<br />

ID&DS Citroen immer seiner Zeit voreus Ar N<br />

Pallas-Modelle<br />

mit schwenkbaren<br />

IJod-ScheinwerfernI<br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

Wann dürfen wir<br />

je zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

SCHMITT, 5 Köln-SUia<br />

Berrenrather Si«rane 133 - Ruf «43077<br />

REf>ARATU Rl<br />

ERSAXZTEILE - WERKAUl


52<br />

Doch sie fallen samt Ehefrauen den Hunnen<br />

In die Hände und kehren ohne den erhofften<br />

Kappes, aber mit einem Ultimatum Etzels nach<br />

Köln zurück. <strong>Der</strong> Hunnenfürst verlangt das<br />

öffnen der Stadttore, Auslieferung der Stadt<br />

kasse und zur Freizeltgestaltung für seine<br />

Mannen 11 000 Jungfrauen, andernfalls soll<br />

die Stadt In Flammen aufgehen.<br />

Hier hat es nun der Autor Oscar Herbert Pfeif<br />

fer verstanden, kölsche Mentalität zu empfin<br />

den. Auf dieses Ultimatum Ist die Reaktion<br />

der Ratsherrn und Bürger nicht Schrei nach<br />

Waffen und Verteidigung bis zum letzten<br />

Blutstropfen. <strong>Der</strong> gewitzte Ratsdiener Klüngel<br />

und der Bürgermeister Schüdderopp denken<br />

In erster Linie an den guten Kappes aus dem<br />

Vorgebirge.<br />

Sie überlegen sich, wenn sie dem Etzel die<br />

Tore öffnen. Ihn freundlich mit Ratswein zu<br />

empfangen. Ihm ein paar nette Mädchen zu<br />

präsentleren, dann könnten die Hunnen sicher<br />

von Ihrem Grimm verlleren. Gleichzeitig sei<br />

dem Proviant freie Fahrt In die Kölner Koch<br />

töpfe garantiert.<br />

Melodien werden „umfunktioniert"<br />

Die Überlegung erweist sich als richtig. Etzel<br />

reitet samt Hunnen, gefangengehaltenen Frau<br />

en und Kappes ein. In Etzels Heer hat schon<br />

der kölsche Bazillus stark gewirkt, dank der<br />

Im Underground wirkenden braven Bürgerin<br />

nen. Die Ins Lager der Hunnen geführten<br />

11 000 Jungfrauen entpuppen sich als Män<br />

ner, die das Heer auseinandertreiben. Etzel<br />

bittet, sein Weib und das kleine Häuflein der<br />

Getreuen als Gastarbeiter anzunehmen. <strong>Der</strong><br />

Bürgermeister erfüllt seinen Wunsch und ver<br />

spricht, spätestens In zehn Jahren gute Köl<br />

ner aus Ihnen gemacht zu haben.<br />

Ein Heldenspaß, was sich drei Stunden lang<br />

auf den ehrwürdigen Brettern des Opernhau<br />

ses abspielt. Die Sangeslust und das Veräp<br />

peln der Sänger von „Cäcilla Wolkenburg"<br />

macht vor nichts halt. Hier wird mutig Ins Repertolr<br />

gegriffen und von Lortzing über Offen<br />

bach, Dvorac und Gershwin werden viele be<br />

kannte Medodlen In kölsche Arien und Chöre<br />

umfunktioniert.<br />

Begeisterter Szenenapplaus lösten die Spit<br />

zen und Bonmots auf unsere heutigen Stadt<br />

ereignisse aus. Stark beklatscht und zu Immer<br />

wieder neuen Zugaben angefeuert die männ<br />

lichen Ballerinen, die vom klassischen Ballett<br />

bis zum keß getanzten Schlager „Drei Apfel<br />

sinen im Haar" den Höhepunkt der Auffüh<br />

rung erreichten.<br />

Was wohl die Stärke dieses Divertissement<br />

chens ausmacht: Die unkonventionelle Art und<br />

die kölsche Lebensfreude und Deftigkeit. Das<br />

steckt die Besucher an. Die Inszenierung<br />

(Klaus Rohr), Bühnenbild, Kostüme (Erich<br />

Metzoldt) und Musik (Christoph Klöver), das<br />

alles hatte volkstümlichen und farbenfrohen<br />

Charakter und kam auch deshalb so gut beim<br />

Publikum an. Besonders zu erwähnen sind<br />

auch die Leistungen des Orchesters und aller<br />

Sänger.<br />

<strong>Der</strong> Kölner Stadt-Anzeiger berichtet wie folgt:<br />

Kölsche Mädche von Hunnen verschleppt: Das<br />

geschieht Im neuen Divertissementchen der<br />

„Cäcilia Wolkenburg" (Spielgemeinschaft des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins) „Etzel ante<br />

Pooze", dessen Premlere am Sonntagabend<br />

Im Opernhaus ein rauschender Erfolg wurde.<br />

Hunnen haben Kölner Boden nie betreten,<br />

erst der Fastelovend macht's möglich.<br />

Wie sie, die Stadt umzingelten, wie Etzel ein<br />

Ultimatum stellte (Auslieferung der 11 000<br />

Jungfrauen zur Freizeltgestaltung der tatari<br />

schen Reiter), wie der Ratspräsident Bürger<br />

meister Karl-Heinz Sieber Schüdderopp seinen<br />

Diener „Klüngel" und den Fensterputzer Fibbes<br />

zum Spionleren ausschickte, wie der Mei<br />

ster Wooschmann und der Bäckermeister<br />

Krümmeies In eigner Sache ausschwärmten,<br />

um Ihre Frauen zu befreien, und wie sich nach<br />

spannenden Konflikten alles zum Besten wen<br />

dete, hat Oscar Herbert Pfeiffer textlich fixiert.<br />

Regisseur Klaus Rohr straffte diesen Text; er<br />

würzte Ihn durch zahlreiche Gags und zün<br />

dende Extempores. Brillant Ist Christoph Klövers<br />

musikalisches Arrangement. Er dirigierte<br />

das neue, 42 Mann starke Cäcilla-Orchester.<br />

Karnevalswelsen, Kölner Schlager, russische<br />

Volkswelsen und Tänze, verfremdend rhyth<br />

misierter Mozart, Beethoven, Verdi und Tschalkowsky<br />

steigern das ganze zu einem musi<br />

kalischen Festival. Erich Metzold hat das Spiel<br />

In bunte Bühnenbilder gefaßt.<br />

Die Gesangsstars des Abends waren Barlton<br />

Horst Massau (FIbbes), Tenor Albert Krautz<br />

(Etzel) und die stimmschönen Chöre. Bei den<br />

Volkstypen dominierten u. a. Michael Goeb<br />

(„Klüngel"), Etzels Frau Etzella (Rudolf Wlngenfeld),<br />

einige Ratsherren (Hans Gronendahl,<br />

Karl Schönborn) und die Zunftmeister<br />

(Hans Fischer, Peter Pulger).


53<br />

Kölnische Rundschau:<br />

Als Attila die Kölner Bürger bedrängte<br />

Premiere des neuen Divertissementchens in<br />

der Kölner Oper: „Etzel ante Pooze oder<br />

De Hunne kumme"<br />

von Armin Blergann<br />

Alle Jahre wieder tritt die „Cäcüla Wolken<br />

burg", die Bühnensplelgemelnschaft Im Köl<br />

ner Männer-Gesang-Verein, mit einem neuen<br />

Stück an die närrische Öffentlichkeit. Das Ist<br />

eine schöne, aber auf die Dauer auch be<br />

lastende Verpflichtung; denn In jedem Jahr<br />

ein neues Zülchen aus dem Boden der vater<br />

städtischen Historie zu stampfen, Ist ein har<br />

tes Brot, selbst wenn diese Historie runde<br />

zwei Jahrtausende umfaßt. Irgendwann einmal<br />

gibt der Fundus der heimischen Geschichte<br />

nichts Rechtes mehr her; dieser Zeltpunkt<br />

scheint nicht mehr allzu fern zu sein, die Pre<br />

mlere <strong>1969</strong> Im Kölner Opernhaus läßt jeden<br />

falls keinen anderen Schluß zu.<br />

Oscar Herbert Pfeiffers vieraktiges Divertisse<br />

mentchen „Etzel ante Pooze oder De Hunne<br />

kumme" wirkt, mit Verlaub, wie ein Verlegenheltsstück,<br />

dem es erheblich an verdötschtem<br />

Pfiff fehlt und an dem, was man auf gut<br />

kölsch „Saff un Kraft" nennt. Pfeiffer hat s:ch<br />

einen Stoff vorgeknöpft, aus dem sich aller<br />

dings auch wenig Fröhliches herausfütern läßt<br />

— was war denn wohl lustig an der Hunnen-<br />

Invasion des 5. Jahrhunderts In Westeuropa:<br />

gar nichts. Es gibt eben geschichtliche Er<br />

eignisse, die sich nicht als Motive oder als<br />

Hintergrund für ambltlonlerte Lokalpossen eig<br />

nen. Dazu gehörten etwa der Dreißigjährige<br />

Krieg und eben die düsteren Zelten Attilas<br />

und seiner Heerscharen.<br />

So wird die Handlung auch nicht dadurch hei<br />

terer, daß Pfeiffers Hunnen als Köln-Belage<br />

rer und -Besatzer ausgesprochen gemütlich<br />

wirken und daß sie, nach allerhand altköl<br />

schem Gemaggel und Geklüngel, schließlich<br />

doch überwunden werden. Das geschieht<br />

allerdings erst, nachdem die elftausend Jung<br />

frauen der Ursula-Legende Ins Spiel gebracht<br />

werden ...<br />

Da stimmt den Zuschauer manches unbehag<br />

lich und auch peinlich, und überdies dehnt<br />

und dehnt es sich hin: die Aufführung dauert<br />

mit Pause fast dreieinhalb Stunden. Aber Im<br />

merhin passiert etwas auf der Bühne; es gab<br />

Divertissementchen, In denen so gut wie<br />

nichts geschah. Über Mangel an Handlung<br />

wollen wir daher nicht klagen, jedoch sei an<br />

gemerkt, daß die politischen Anspielungen<br />

auf heutigen Klüngel In Köln und zwischen<br />

Köln und Bonn nur manchmal Ins Ziel treffen,<br />

well überwiegend — um ein karnevaüstlsches<br />

Bild zu gebrauchen — mit ollen Kamellen ge<br />

worfen wird („Schwarz und Rot", „Proporz");<br />

auch die häufigen Versicherungsscherze wol<br />

len gar nicht zünden; darunter leiden beson<br />

ders die Ratssitzungen Im Stück. Ein Rat<br />

schlag an künftige Divertissementchen- Llbrettlsten:<br />

einen Stoff aus der unmittelbaren Ge<br />

genwart nehmen, denn die soll doch sowieso<br />

angepflaumt werden; wozu also Immer die<br />

dornigen Umwege über graue Jahrhunderte.<br />

Ein unzureichendes Buch betrübt den am Ge<br />

deihen der Cäcüla Wolkenburg Interessierten<br />

um so mehr, als er auch dieses Mal fest<br />

stellen darf, wie viele mimische und sängeri<br />

sche Talente aktiviert werden konnten, wie<br />

gut das Orchester unter Christoph Klövers<br />

Leitung musiziert, mit welchem Sinn für sze<br />

nische Wirkung Klaus Rohr Regle führt und<br />

wie liebenswürdig wieder Erich Metzoldts<br />

Ausstattung Ist.<br />

Aus diesem Grund Ist es besonders anerken<br />

nenswert, daß das unergiebige, schwerfällige<br />

Stück recht spaßig auf die Bühne kam, daß<br />

ein reeller, verdienter Premierenerfolg daraus<br />

wurde. Allerdings hätte Klaus Rohr straffen<br />

und Christoph Klöver noch mehr zeitgenössi<br />

sche Tanzmusik In seinen Arrangements ver<br />

arbeiten können; wie sehr die Leute gerade<br />

auf aktuelle Klänge „sprangen", war deutlich<br />

zu hören.<br />

Einmal gab es berechtigten Applaus fürs Or<br />

chester, nämlich beim Vorspiel zum zweiten<br />

Akt, wo Tschalkowskys b-Moü-KlavIerkonzert<br />

bruchlos In Horstheinz Hennings Schlager „Es<br />

wird ja alles wieder gut" überging. Noch<br />

manch andere Stelle gibt's. In der musikalisch<br />

persifliert wird, In der — um ein Beispiel zu<br />

nennen — von Gluck über Frederick Loewe<br />

bis hin zu Gerhard Jussenhoven durch den<br />

Notengarten spaziert und zitiert wird.<br />

Auf der Bühne haben als Sänger und Dar<br />

steller die Hauptlast zu tragen: Albert Krautz<br />

als Etzel, Horst Massau als stadtkölscher Fen<br />

sterputzer FIbbes, Wilhelm Schmidt als FIbbes'<br />

Braut und Christian Brühl als Ratsherr Schladerbotz:<br />

alle vier tun sich vor allem durch<br />

gepflegte Gesangssoll beziehungsweise Duette<br />

hervor. Michael Goeb verläßt sich mehr auf<br />

seine trockene Mimenart; wie Im vorigen Jahr,


l<br />

I<br />

i<br />

/■<br />

54<br />

Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

yM375'a|<br />

Auto-Strunk<br />

> Köln-Weidenpesch, NeufJer Straße A60<br />

Telefonsammelnummer: V© 20 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosler (I. Baß)


i<br />

55<br />

Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-EGCLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING -ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 65515, von Köln 40655/15<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker,<br />

der saubere<br />

Arbeit leistet."<br />

Auch, wenn es mal<br />

.höchste Eisenbahn" ist!<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr.<br />

?


56<br />

so spielt er auch dieses Mal einen kölschen<br />

Ratsdiener, Nicht viel anders, aber genauso<br />

gut wie Anno 1968. Von den anderen Solisten<br />

seien nur Rudolf WIngenfeld, Eduard Plum,<br />

Karl-Heinz Sieber, Hans Gronendahl, Fried<br />

helm Kreutzkamp und Hans Heukeshoven ge<br />

nannt.<br />

Wieder sehr zu loben die wohlklingenden<br />

Chöre und, als absoluter Stimmungshöhe<br />

punkt, die beiden Auftritte des Gäcllla-Män-<br />

Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln<br />

E kölsch Verzäliche ■<br />

Vum Griet<br />

Oskar Herbert Pfeiffer, Schrevvsteller vun Berof,<br />

läht, wie künnt et anders sin, met leichter<br />

Fedder der Tex vum Divertissementchen derr,<br />

dä och dä besonders kneffllchen Ömstand, dat<br />

Etzel un sing Hunne op elmol prima Kölsch<br />

bubbele, op elegante Aat un Wies hInkrItt.<br />

Wie domols en ahle ZIgge dä Angsschrel<br />

„Hannibal ante portas" durch Rom leef, su<br />

bääv et jetz durch ganz Kölle: „Etzel ante<br />

Pooze"! Die Weide, de Hunne — ehr weßt et<br />

jo wal noch vun der Schull: sie ritten das<br />

Fleisch unter dem Sattel mürbe — han Köllen<br />

ömzingelt un Angs un Nut sin groß. <strong>Der</strong><br />

Stadtrot kütt en der Naach zosamme. Bonn<br />

soll Hölp bränge, Pruviant un Zaidate. <strong>Der</strong><br />

Rotsdeener Klüngel un der FInsterpützer Flbbes<br />

welle versöhke, sich durch die feindliche<br />

Linie durchzofusche. Se wäden ävver ge<br />

schnapp un en et Lager vum Etzel gebraht.<br />

Do sträufen och ald der Bäckermeister Krüm<br />

meies un der Metzgermelster Wooschmann als<br />

Hunne verkleld eröm un wellen ehr Fraue bsfrele.<br />

Die woren op ehrem „Gütche" dä Hunne<br />

en de Fingere gefalle. Och et Zlllche, däm<br />

FIbbes sing Bruck, dat em Vörgebirg hatt<br />

hamstere welle, eß em Lager, un der Etzel<br />

well met däm Lagerhuhzick halde. Doch dozo<br />

kütt et nit. Et gltt allerlei komische Verweckelunge,<br />

un et wimmelt nor esu vun prachvolle<br />

Anachronlsme. Etzel stellt sing Bedingunge,<br />

wann Kölle nIt en Schutt un Äsch falle soll:<br />

Stadtpooze opgemaht, erus met der Stadtkass<br />

un herr met 11 000 Juffere! Dä geräuchte<br />

Klüngel laveet un knuv un klüngelt un pareet<br />

esu geresse, dat der Etzel met sing Hunnen<br />

am Engk der Lackeeten eß.<br />

Christoph Klöver, dä die Musik gesatz hät,<br />

dät sich dismol selver üvvertrumpe. Die Ver<br />

bindung Pfelffer-Klöver reck bal an die „unüvvertroffene<br />

Ehe" Dr. Thissen-Dr. Boden<br />

eran. Ich darf me wal erlaube, dat zo sage,<br />

dann zick 1914 — ming kölsche Eldere neh<br />

men ehr kiel Mädche ald domols met — han<br />

nerballetts, das ja selbst von eingefleischten<br />

Kölnern Immer noch häufig mit den Bühnen-<br />

„Wolkenschlebern" verwechselt oder Identifi<br />

ziert wird. Dabei Ist der Unterschied leicht<br />

festzustellen: die Cäcilla-Tänzer sind viel ko<br />

mischer und daher besser.<br />

Anmerkung des BB<br />

Eigenartig, die Vorstellungen waren restlos<br />

ausverkauft und das Publikum reagierte bei<br />

allen Vorstellungen nur positiv und begeistert!<br />

Kölner Heimatseite -<br />

Ich jedes DIvertlssementche gesInn. Dat Vörsplll<br />

zom zweiten Bild, et Lager vum Etzel, eß<br />

en ganz besondere Tlllekatess: Anfangs<br />

TschalkowskI IV. Symphonie, 4. Satz: Tscherkessemuslk<br />

met gelle Trumpette un dollem<br />

Schlagzüg geiht tirecktemang en et Blot. Em<br />

ganze klingk et vun Gluck, Mozart, Weber,<br />

Verdi üvver Dvoräk un Volksleeder bes zom<br />

Fastelovend un zo aktuellste Schlager. Die<br />

wetzige kleine un Imposante große Chöre<br />

klinge prachvoll. Prima dat Orchester der<br />

Cäcilla Wolkenburg, met däm Klöver esu an<br />

spruchsvoll arbelde kann. Als Regisseur fungeet<br />

wIdder met Ömsich un Elan Klaus Rohr,<br />

däm et jedes Johr gelingk, äch kölsch Lewe<br />

op der Bühn zo reallseere.<br />

Albert Krautz als Etzel singk großaatig die<br />

Stretta. Horst Massau als FInsterpützer FIbbes<br />

hervorragend, ov hä no met däm leckere<br />

Zlllche, Wilhelm Schmidt, zosamme Duette<br />

sIngk, ov hä em Lalla-Leed üvver däm Tuttl-<br />

Orchester bllet, ov als Schausplller. Usgezelchnet,<br />

och en Kostüm un Maske, Eduard<br />

Plum als Haupmann vun de Hunne. Die zwei<br />

komische Paare spllle Wooschmann, Hans Fi<br />

scher, sing Marizebell, Friedhelm Kreutzkamp,<br />

Krümmeies, Peter Pulger, un Bärbche, Günter<br />

Roggendorf. Wie Immer gltt Karl-Heinz Sieber<br />

souverän der Bürgermeister vun Kölle. Voller<br />

Lewe spülen de Rotshäre un Zunfmelster vun<br />

Kölle un de Anföhrer vun de Hunne. En Attrak<br />

tion för sich eß et Etzella vum Rudolf WIngen<br />

feld. Un üvver allem der Klüngel vum Michael<br />

Goeb, der personifizeerte Klüngel schläächhin.<br />

Äch Thiaterblot, kein Bewägung zo vll, kein zo<br />

winnig, jedes \Afoot eß zu verston. Hä spült et<br />

Lewe, der Klüngel selvsl En „Sexbomb" et<br />

Ballett met däm quicklebendige, urkomische<br />

Willy Uerüngs als Primaballerina. Wie die<br />

Tatarinne met ehrem „Bändiger" danze un<br />

spüle, dat muß mer gesInn han. Och en der<br />

Opmachung. De Bühnebüder sin got; dat Lagerbüd<br />

met dä öm Lagerförcher gruppeete


57<br />

Hunne krät Extrabeifall. Üvverhaup, de Lück<br />

em Thiater gon met, un och die ahle verschnuppte<br />

Kölsche, Ich sproch 'e paar aan,<br />

wore begeistert.<br />

Un jetz jet, för hinger dä Spegel zo steche.<br />

Ald zick zwei Johr han Ich he an der Stell<br />

drop hingewese, dat unsem Zlllche, däm<br />

stolze schöne Stän am kölsche Fastelovendshlmmel,<br />

schlääch geiht. NIt, wat Splllbegelsterun<br />

un Sänger angeiht, die en de Rolle nohwahße,<br />

öm Goddeswelle nit. Us luuter Spass<br />

an der Freud, ohne och nor för ehr Arbeit —<br />

dann dat eß et verhaftig — eine schäle Pen<br />

ning zo krige, öftere die vun Oktober an ehr<br />

freie ZIck un Erholungsstunde för ehr, för<br />

unser Zlllche. Nä, et geIht öm de Gröschelcher,<br />

öm de Unköste un vör allem öm et Flnanzamp!<br />

Schreit dat dann nIt bes en der<br />

Himmel, dat et Zlllche zIck e paar Johr op<br />

elmol Omsatzstöör berappe muß un domet<br />

der reale Boddem unger de Föß verleet? Un<br />

kötte gon muß? Un beim Intendant för jede<br />

Stund Bühneprob beddele gon muß? Wann<br />

dat unse Kunrad erläv hätt! Ich kaveeren üch<br />

doför, dä hätt ene Klüngel opgelaht, dä sich<br />

gewäschen hätt. Kölsche, un die et gewode<br />

sind, doot jet! SItt esu got, un Schlott nIt en<br />

ureigenster Saach en.<br />

r<br />

Nach der Premiere fanden sich die Mitwirken<br />

den mit Ihren Freunden, Angehörigen und<br />

Gästen In der Wolkenburg ein, um den Erfolg<br />

— dieser stand außer Frage — gebührend zu<br />

feiern. Gustav Funcke, der Vorsitzende der<br />

„Cäcilla" begrüßte zunächst die Gäste, an<br />

Ihrer Spitze OB Theo Burauen, dem er auf<br />

das seinerzeitige „fliegerische Erlebnis" In Afrika<br />

anspielend, zurief: „Bllev em Land, und nähr<br />

Dich redlich, flege es doch ärg gefährlich!".<br />

Funcke freute sich sehr über den erfolg<br />

reichen Start des diesjährigen Divertissement<br />

chens und bedankte sich bei allen Mitwirken<br />

den sehr herzlich, vom Autor bis zum letzten<br />

Choristen.<br />

Auch KMGV-Präsldent Dr. Max Adenauer fand<br />

von Herzen kommende Worte des Dankes und<br />

der Anerkennung für die geleistete Arbelt und<br />

das Opfer an Zelt. Noch nachträglich verlieh


58<br />

Sanitäre Ausrüstungenfür<br />

Krankenhäuser,<br />

Labors und Industrie<br />

Artikel für<br />

Ent- und Bewässerung<br />

Kanalguß für<br />

Haus, Hof und Straße<br />

Ein- und Anbaukuchen<br />

Heizkessel für<br />

Ol, Gas und<br />

feste Brennstoffe<br />

Heizkörper<br />

jeglicher Art<br />

ölfeuerungen und<br />

Regelanlagen<br />

Therm-Heizungen<br />

Einrohrsysteme<br />

Gas- und Elektro-<br />

Raumheizer<br />

olTo STEiriER KG Kom<br />

SANITÄR- UND H E I Z U N G S B E D A R F<br />

Verwaltung, Zentrallager und Ausstellung I: Köln-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />

Stodtlager und Ausstellung II: Köln, Venloer Straße 24, Telefon Sa.-Nr. 38 20 41<br />

P/iotft-A pfKirfilt*<br />

Kino* und ProJekHonS'dernte<br />

Pludo-Arheiifn<br />

ü^hoto ^mit yieUes<br />

KOL\<br />

Steinweg 5 (am Gürzenich) - liuj 2166 84<br />

Inh- Hans Günter Kornbichler<br />

LENNflRTZ<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 1366<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmuck sorgfältig und schnell


59<br />

J'^usic/^ank<br />

des<br />

ffHAUSES WOLKENBURG"<br />

REISSDORF<br />

'Üpr/i<br />

ß-c4~!<br />

OitblgrrPUS<br />

Lieferant: BITHÄUSER BIER GmbH KARL KLEIN<br />

KÖLN-BRAUNSFELD<br />

Oskar-Jäger-Str. 40<br />

fiSs'i<br />

A<br />

TuchEIF<br />

&AechetO<br />

das grosse Bier<br />

Lieferant;<br />

JOHANN WEYAND KG<br />

KÖLN<br />

Kurfürstenstraße 10-14


60<br />

er dem OB, der künstlerischen Leitung des<br />

Clllchens und einigen Mitwirkenden den dies<br />

jährigen Karnevaisorden des KMGV.<br />

Dann würdigte OB Theo Burauen, nach einem<br />

kurzen Rückblick auf seine Afrikareise, die<br />

Aufführung des Divertissementchens und übte,<br />

wie in den Jahren vorher, seine „Manöver<br />

kritik". Auf die Musik anspielend empfahl er,<br />

im wesentlichen doch leichte Melodien zu<br />

wählen, hinzu eine gute Mischung klassischer<br />

und moderner Musik.<br />

Nach weiteren launigen und anerkennen<br />

den Worten rief er Michel Goeb zu, der ihm<br />

in seiner humorvoll-trockenen Art besonders<br />

imponiert hatte: „Wer vum kölschen Klüngel<br />

sprechen will, muß es so aussprechen wie<br />

Sie", und „Wenn ich kiüngein dät em Rothus,<br />

dät ich Dich sofort als Sekretär anstelle!"<br />

Zillche vom Generalintendanten „geduldet"!<br />

Störung einer Vorstellung durch den General<br />

intendanten nachträglich gebilligt!<br />

1. Vorgang.<br />

Bericht über die Störung der Divertissement<br />

chen-Aufführung am Freitag, dem 7. Februar<br />

<strong>1969</strong>:<br />

im 2. Akt, gleichzeitig mit dem Auftritt Fibbes/<br />

Klüngel trat plötzlich ein kostümierter Mann<br />

aus der Nuii-Gasse links (der uns später als<br />

der am Kölner Opernhaus engagierte Tenor<br />

Arturo Sergi genannt wurde). <strong>Der</strong> Betref<br />

fende ging fast bis zum Soufieurkasten, be<br />

grüßte das Publikum mit erhobenen Händen<br />

und sprach es mit den Worten an: „Fest in<br />

Rotl Wo bleibt ihr?", winkte noch einmal in<br />

den Zuschauerraum und ging von der Bühne<br />

wieder durch die Nuii-Gasse links ab.<br />

Das Erstaunen und die Unruhe im Zuschauer<br />

raum über diesen Vorfall wurde dank der Gei<br />

stesgegenwart unserer Cäcilianer auf der<br />

Bühne überbrückt, so daß die Vorstellung,<br />

nachdem Herr Sergi die Bühne verlassen<br />

hatte, in gewohnter Weise weitergehen konnte.<br />

Über den Vorfall habe ich sofort über den<br />

Inspizienten der Aufführung, Herrn Horst Pütz,<br />

eine Meldung und Beschwerde an den Herrn<br />

Generalintendanten Dr. Glaus Heimut Drese<br />

und an den Obmann der Genossenschaft<br />

Deutscher Bühnen-Angehöriger, Herrn Josef<br />

Meinertzhagen, machen lassen, da Herr Sergi<br />

Mitglied der Genossenschaft unter No. 20791<br />

ist.<br />

Klaus Rohr<br />

2. Unser Schreiben an den Herrn General<br />

intendanten am 13. Februar <strong>1969</strong>:<br />

Sehr geehrter Herr Generalintendant Dr. Dresel<br />

Wir bitten Sie höflichst um Stellungnahme zu<br />

dem Zwischenfall in unserer Aufführung des<br />

Divertissementchens am 7. Februar, in der das<br />

Mitglied Ihres Ensembles, Herr Arturo Sergi,<br />

durch Auftreten auf der Bühne im 2. Akt und<br />

seine Ansprache an das Publikum die Vor<br />

stellung störte.<br />

Mit vorzüglicher Hochachtung<br />

Oäciiia Woikenburg<br />

Gustav Funcke<br />

3. <strong>Der</strong> Herr Generalintendant antwortet am<br />

18. Februar <strong>1969</strong>:<br />

Oäciiia Woikenburg, 5 Köln, Haus Woikenburg.<br />

Sehr geehrter Herr Funcke, zuweilen entwikkeln<br />

auch unsere Bühnenkünstler Humor.<br />

Dann kann es passieren, daß sie in dem Glau<br />

ben, bei der Oäciiia Wolkenburg handele es<br />

sich um eine humoristische Veranstaltung, sel<br />

ber mitmachen wollen. So unser Tenor Arturo<br />

Sergi. Falls er Sie in ihrem künstlerischen<br />

Programm gestört haben sollte, bitte ich um<br />

karnevaiistische Nachsicht, so wie wir ja auch<br />

für Ihren ETZEL ANTE POOZE karnevaiistische<br />

Nachsicht haben müssen.<br />

Köile Aiaaf!<br />

NB: Was sagen Sie dazu?<br />

Dr. Claus Heimut Drese<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!


61<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage Im Monat April <strong>1969</strong><br />

1.4. 81 J Oberdirektor a. D. Dr. Dr. h. c.<br />

Hermann Pünder, Köln-Marienburg,<br />

Marienburger Str. 42<br />

7.4. 80 J Oberst a. D. Fritz Meyer, Köln,<br />

Werderstraße 24, aktives Mitglied<br />

9.4. 80 J Josef Abels, Köln, Oberländer<br />

Wall 26, inaktives Mitglied<br />

15.4. 70 J Hermann Ginzel, Köln, Mauritius<br />

steinweg 44, inaktives Mitglied<br />

16.4. 65 J Franz Oster, Köln, Hansaring 17,<br />

inaktives Mitglied<br />

19.4. 60 J Oberstudiendirektor Paul Quast,<br />

Berg. Gladbach, Peter-Landwehr-<br />

Straße 17, inaktives Mitglied<br />

25.4. 82 J Paul Kraus, Köln-Deutz, Alter<br />

Mühlenweg 60, aktives Mitglied<br />

25.4. 70 J Dr. Werner Stroh, Köln-Holweide,<br />

Bachgrafenstr. 6, aktives Mitglied<br />

Adressen-Änderung<br />

Unser aktives Mitglied Hans G. Bunse wohnt<br />

jetzt in 5032 Efferen, Im Hasenbusch 3.<br />

Wir betrauern wiederum den Tod von Mitglie<br />

dern oder ihren Angehörigen. Er verstarben<br />

am<br />

23. 1. <strong>1969</strong> Frau Virginia Josten, die Mutter<br />

unseres aktiven Sängers Jakob Josten;<br />

28. 1. <strong>1969</strong> Frau Paula Mohr, die Mutter unse<br />

res inaktiven Mitgliedes Kurt Mohr;<br />

13. 1. <strong>1969</strong> Dr. med. Eugen Frank, aktives Mit<br />

glied;<br />

18. 2. <strong>1969</strong> Hans Breidenbach, aktives Mit<br />

glied.<br />

<strong>Der</strong> Verein brachte durch seinen Präsidenten<br />

Dr. Max Adenauer bzw. den Vizepräsidenten<br />

Heinz Odendahl die herzlichste Anteilnahme<br />

zum Ausdruck.<br />

Neuaufnahmen<br />

Am 30. 1. 1869 wurden Herr Oberst Adolf<br />

Keppler, Lechenich/Köln, Drosselweg 65, und<br />

Herr Ingenieur Armin Tief, Köln-Lindenthal,<br />

Dürener Str. 244 als inaktive Mitglieder in den<br />

KMGV aufgenommen. Wir entbieten den neuen<br />

Mitgliedern unser herzlichstes Willkommen.<br />

I N STALLATIO N<br />

PROGAS-:<br />

Scinitüre Installation<br />

automatische Heizungsaniagen<br />

ciOi>|*eiwanclige Heizöiiagertanics<br />

mit Kontrollgerät<br />

in jedes Haus, Anruf geniigf! Fernruf 76 71 95<br />

Kitin - Niii|>es, Gusfaw-Nuelitigai-iStrane 15


62<br />

1832 1967<br />

OPTIKER SCHIEREN<br />

Inhaber<br />

Diplom-Optiker<br />

GUSTAV FU NCKE<br />

Dem Nachrichtenblatt des Deutschen Sänger<br />

bundes entnehmen wir die folgenden Nach<br />

richten aus der Februarausgabe <strong>1969</strong>:<br />

Aus Anlaß des 60. Geburtstags von<br />

Harald Genzmer (9. Februar)<br />

dem bekannten Komponisten, dem das Chor<br />

wesen so viel zu verdanken hat, veröffent<br />

licht die Zeitschrift „Lied und Chor" eine aus<br />

führliche Würdigung seines Schaffens aus der<br />

Feder von Prof. Erich Valentin. Chorwerke von<br />

Genzmer sind auf allen großen Chorfesten<br />

der Gegenwart mit großem Erfolg aufgeführt<br />

worden.<br />

Das älteste Kölner Fachgeschäft für<br />

AUGENOPTIK<br />

BREITE STRASSE 1<br />

Ecke Nord-Süd - Fahrt<br />

ALLE KASSEN - RUF 232084<br />

Eine Charakteristik des größten Mitglieder<br />

bundes des DSB,<br />

des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen, ent<br />

wirft Prof. Hermannjosef Rübben in seinem<br />

Beitrag „Köpfe, Kräfte und Ideen" in der Zelt<br />

schrift „Lied und Chor". Er stellt u. a. eine<br />

erhebliche Leistungssteigerung der meisten<br />

Vereine fest und unterstreicht die Tatsache,<br />

daß die Chöre Immer mehr die Erfordernisse<br />

der Zeit berücksichtigen.<br />

nun»)»};<br />

'T)ahhneu^<br />

Wilhelm Dahlmeyer,<br />

Bestaftungsunternehmeri<br />

5 Köln-Lindenthal,<br />

Durener Straße 211<br />

5 Köln-Sulz,<br />

ArnutfstraBe 27<br />

Sammelruh 41<strong>49</strong> 36<br />

Auf Wunsdi bediunt Sie Herr Wilhelm Rüßmenn (1. Boß)<br />

Seit 1872<br />

Herren- u. Damenwasche<br />

- Unterzeuge<br />

- Strickwaren<br />

weSlö^<br />

Köln, Schildergasse 77/79


63<br />

KÖLNER MANNER-GESANG-VEREIN<br />

Am 12. Februar <strong>1969</strong> verschied Im Alter von 81 Jahren das aktive Mitglied des<br />

Vereins<br />

Paul Müller<br />

an den Folgen eines Leidens, das Ihn schon mehrere Monate an das Bett<br />

gefesselt hatte.<br />

<strong>Der</strong> Verewigte trat zur Zelt des lOOjährlgen Jubelfestes des KGMV Im Jahre<br />

1942 In die Reihen des zweiten Basses ein und hat mit echter Begeisterung<br />

und vorbildlicher Pflichttreue regelmäßig am Vereinsleben teilgenommen.<br />

Die Liebe zum Gesang führte Ihn schon mit 16 Jahren in den Schubertbund<br />

und später In den Kölner Sängerkreis. Über zwei Jahrzehnte hat Paul Müller<br />

im Gürzenichchor die Konzerte unter Abendroth und Papst mitbestritten. Von<br />

Natur mit einer schönen Baßstimme ausgestattet, war er befähigt, sich auch<br />

solistisch zu betätigen. So wirkte er u. a. regelmäßig bei den Divertissement<br />

chen der Gäcilla Wolkenburg mit und erfreute alle mit seinem sonnigen Humor.<br />

Daß er bei der Feier des 40jährlgen Jubiläums der Gruppe 13, der er von<br />

Anbeginn angehörte. Im Oktober vergangenen Jahres noch mit dabei sein<br />

konnte, erfüllte Ihn mit großer Freude.<br />

Eine stattliche Sängerschar, darunter fast vollständig seine alten Gruppenfreunde,<br />

sang Ihm In der Kapelle des Südfriedhofs den Abschiedsgruß.<br />

<strong>Der</strong> KMGV wird seinem verdienten Mitglied ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Woikenburg»<br />

Sctiriftieitung und alleinige Anzeigen-Annatime: Wilhelm Wüstenberg, Köin-Kiettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 44 3610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kieiststraße, Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

nielbild: Teiiansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Giatie Werbung Köln<br />

Überweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Köiner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus i.D. Herstatt 313 560


HANOMAG GROSSHANDLER<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLER<br />

HANOMAC L'O' P F E L HENAU<br />

iltlililüliüllililll'"'<br />

OiA g:|n;||;i;j|||i)!|||<br />

Bllilfillililil<br />

EiilSiiiiiliflilllil<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

gmiiBBiii<br />

^00<br />

liiligisai<br />

0<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAULT<br />

Tiiniiin^öiii<br />

. iirnHAUS J-O


derburgbote<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>49</strong><br />

Mitteilungsb<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


Eine gute<br />

Verbindung<br />

I<br />

■ 'C; V;<br />

/• /'<br />

K<br />

SPARKASSE<br />

DER STADT KDLD


„KÖPFE, KRÄFTE UND IDEEN"!<br />

Unter diesem Titel berichtet unser Chormeister Prof. Hermannjosef Rübben in der Monatszeitschrift<br />

„Lied und Chor" des Deutschen Sängerbundes in einer Fortsetzungsreihe über die einzelnen Mit<br />

gliedsbünde des Deutschen Sängerbundes. Wir drucken den Bericht über den Sängerbund Nordrhein-<br />

Westfalen im Einverständnis mit unserem Chormeister ab. Unsere Mitglieder werden diese Aus<br />

führungen sicherlich interessieren.<br />

Wü<br />

Im chorischen Bereich ist Nordrhein-Westfalen<br />

mit seinen über 116 000 singenden Mitgliedern<br />

das mit Abstand größte Bundesland. 1946 aus<br />

( len des früheren Preußens gebildet, zeich-<br />

, es sich aus durch die Vielfältigkeit seiner<br />

Landschaften und die Mannigfaltigkeit seiner<br />

wirtschaftlichen Kräfte. Dem rheinischen Froh<br />

sinn steht die westfälische Beharrlichkeit ge<br />

genüber. Neben ausgedehnten landwirtschaft<br />

lichen Gebieten liegt hier der Schwerpunkt<br />

der gesamten westdeutschen Wirtschaft. <strong>Der</strong><br />

Weg vom Aachener Münster, der Krönungs<br />

stätte der deutschen Kaiser, vorbei an den<br />

romantischen und gotischen Kirchen der Stadt<br />

Köln bis zum mittelalterlichen Paderborn führt<br />

vorüber an Fördertürmen, Zechenanlagen und<br />

Hochöfen, dem Land von Kohle, Energie und<br />

Stahl. Wie sieht es in diesem Land mit dem<br />

Chorwesen aus, und wohin gehen die Ent<br />

wicklungstendenzen für die Zukunft? <strong>Der</strong><br />

Deutsche Sängerbund hat dort zur Zeit 3402<br />

Chöre, in der Mehrzahl Männerchöre (2887),<br />

aber auch 281 gemischte-, 150 Frauen-, 67<br />

Kinder- und 17 Jugendchöre.<br />

<strong>Der</strong> aus 64 Sängerkreisen unterschiedlicher<br />

Größe bestehende Bund richtet in jedem Jahr<br />

zahlreiche Kurse zur Chorleiterförderung aus<br />

und veranstaltet auf drei Stufen „Leistungssin<br />

gen" — Kreis-, Bezirks- und Bundessingen —,<br />

( i dem in der Endstufe der Titel „Meisterjr<br />

des Sängerbundes Nordrhein-Westfalen"<br />

vergeben wird. <strong>Der</strong> Ehrenring des Bundes<br />

wird an solche Persönlichkeiten verliehen, die<br />

sich im Rahmen der Bundesaufgaben in be<br />

sonderem Maße hervorgetan haben, sowohl<br />

in der Pflege des Liedes wie auch in der orga<br />

nisatorischen Arbeit. <strong>Der</strong> Bund, dem an 1657<br />

Orten Chöre mit insgesamt 296 439 Mitglie<br />

dern (fördernde mit einbezogen) angeschlos<br />

sen sind, zählt etwa 120 Chöre mit über 100<br />

aktiven Mitgliedern. <strong>Der</strong> älteste Chor des DSB<br />

überhaupt, der MGV Solingen-Meigen 1801,<br />

hat heute noch 84 Sänger. Über 400 Vereine<br />

sind älter als 100 Jahre. Vier Sängerbünde:<br />

Lippischer Sängerbund (1875), Sängerbund<br />

Westfalen (1908), Westdeutscher Chorverband<br />

(Gründungsjahr unbekannt) und der bereife<br />

1862 gegründete Rheinische Sängerbund<br />

schlössen sich am 8. Januar 1948 zum Sän<br />

gerbund Nordrhein-Westfalen zusammen, der<br />

in letzter Zeit einen erfreulichen Zuwachs in<br />

den Chören aus den Reihen Jugendlicher zu<br />

verzeichnen hat.<br />

Nicht nur in der Chorleiterförderung, auch<br />

durch die verschiedenen Leistungssingen und<br />

durch die Bereitstellung von Notenspenden<br />

nimmt der Bund Einfluß auf die Literaturwahl<br />

der Chöre. Speziell die Not vieler kleiner und<br />

kleinster Chöre erkennend, sieht Erich Schu<br />

macher eine seiner speziellen Aufgaben darin,<br />

diese zu Arbeitsgemeinschaften zusammenzu<br />

fügen, ohne daß damit die Eigenexistenz des<br />

Kleinchores zu Ende gehen muß: „Die augen-<br />

Terminkalender für den Monat Mai <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 8. Mai Chorprobe Wolkenburg<br />

Samstag, 10. Mai Konzert, Mastreechter Staar, Woikenburg<br />

Donnerstag, 22. Mai Chorprobe Woikenburg<br />

Donnerstag, 29. Mai Chorprobe Woikenburg<br />

19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 5. Juni Frohnieichnahm, fäiit die Chorprobe aus


68<br />

blickliche Situation in unseren Chören zeigt<br />

eine erfreuliche Verlagerung von der Quanti<br />

tät zur Qualität."<br />

In der Tat läßt sich in vielen Sängerkreisen<br />

eine spürbar angehobene Geschmacksbildung<br />

erkennen und eine nicht zuletzt durch die<br />

technischen Mittler unserer Zeit mitbedingte<br />

Leistungssteigerung. Nicht nur in den allwö<br />

chentlich im WDR zu hörenden Chorsendun<br />

gen, für deren Zustandekommen und Aus<br />

strahlungskraft der jüngst verstorbene Ferdi<br />

nand Schmitz als Leiter der Abteilung für<br />

Volks- und Jugendmusik große Verdienste er<br />

warb, sondern auch in der DSB-Schallplattenreihe<br />

ist gerade das musikalische Wirken vie<br />

ler Chöre dieses Bundes richtungweisend. In<br />

dem gerade begonnenen Jahr soll auch das<br />

Zweite Deutsche Fernsehen eine Sendefolge<br />

ausstrahlen: „Chöre in Nordrhein-Westfalen",<br />

die es dann für die Zukunft auch längenmäßig<br />

auszubauen gilt. Die bislang geplanten und<br />

teilweise fertiggestellten Fünf-Minuten-Filme<br />

dürften auch bei den Fernsehfreunden einige<br />

Wunden heilen helfen, die gerade ja über die<br />

Bildschirme den Liebhaberchören so unerbitt<br />

lich und bisweilen nachhaltig verletzend bei<br />

gebracht wurden. Es wäre zu wünschen, daß<br />

diese Sendereihe ein guter Erfolg wird und<br />

dann von hier aus womöglich im Austausch<br />

verfahren andere Fernsehanstalten Gebrauch<br />

machen oder sich zu ähnlichen Sendefolgen<br />

entschließen.<br />

Es ist unverkennbar, daß in, Nordrhein-W<br />

falen immer mehr in den Chören die Erforo<br />

nisse unserer Zeit echt berücksichtigt werden,<br />

speziell auch für die Jugend.<br />

Ehrung für Richard Trunk!<br />

In seinem Heim in Riederau am Ammersee erfuhr unser Ehrenchormeister Richard Trunk, der<br />

kurz vor Vollendung seines 90. Lebensjahres verstarb, eine besondere Ehrung. Den Bericht hier<br />

über, den wir einer süddeutschen Zeitung entnehmen, geben wir hier ungekürzt wieder.<br />

Die Gegenwärtigkeit des heimgegangenen<br />

Tonschöpfers Prof. Richard Trunk wurde seit<br />

her noch nie so stark empfunden, als in der<br />

Feierstunde anläßlich seines 90 Geburtstags,<br />

die in ihrem ergreifenden Verlauf zu einem<br />

tiefen seelischen Erlebnis wurde.<br />

Leuchtende Blumen umgaben das Bild des<br />

toten Meisters, von Hand der ankommenden<br />

Gäste in stiller Huldigung niedergelegt. Im<br />

Musikzimmer brannten die Kerzen im Leuch<br />

ter vor der Bronzebüste Richard Trunks und<br />

über der Klaviatur des Flügels lag ein auf<br />

geschlagener Notenband seiner Kompositio<br />

nen.<br />

Die Witwe, Frau Maria Trunk-Delbran, hieß in<br />

ihren Begrüßungsworten an der Spitze der<br />

Gäste — mit Vertretern des öffentlichen und<br />

külturellen Lebens — Landtagspräsidenten Dr.<br />

Rudolf Hanauer und Landrat Müller-Hahl (mit<br />

Gattinnen) willkommen, den Bürgermeister<br />

von Trunks Vaterstadt Tauberbischofsheim,<br />

Walter Grosch, Riedens zweiter Bürgermeister<br />

Rektor Josef Dietrich, Dr. Alfons Ott vom Mu<br />

sikdezernat der Stadt München, mehrere<br />

Professoren der Musikhochschule und Inter<br />

preten Trunk'scher Werke mit Kammersän<br />

ger Schmitt-Walter und Professor Hobohm.<br />

Ihr Dank für die „uns und dem Verstorbenen<br />

erwiesene Ehre" galt den erschienenen Per<br />

sönlichkeiten und den Freunden des Hauses.<br />

Maria Trunk bat, die nun folgende Feierstunde<br />

als Erinnerung an ein Leben zu begehen, das<br />

zum Abschluß gekommen ist, das aber „in<br />

seinen Werken weiterleuchtet". „Es war<br />

reiches und ausgefülltes Leben, bis zulu^<br />

hier in diesen stillen Räumen am geliebten<br />

See, jeder Tag eine Erfüllung". Maria Trunk<br />

schloß mit dem Hieronymus-Wort: „Wir wollen<br />

nicht trauern, daß wir ihn verloren haben, son<br />

dern dankbar sein dafür, daß wir ihn gehabt<br />

haben — ja, auch ihn jetzt noch besitzen!"<br />

Dr. Alfons Ott betonte in seiner Feieranspra<br />

che, daß er die Grüße der Stadt München zu<br />

Prof. Trunks „Neunzigsten" dem Jubilar lie<br />

ber persönlich überbracht hätte. „Ihm und mir<br />

war dies nicht vergönnt". Dr. Ott hob die<br />

Größe von Trunks Bedeutung als Tonschöpfer<br />

hervor: Seine Biographie steht in allen Lexikas<br />

der Welt, sein Name ging in die Musik<br />

geschichte ein, das „Musikalische Bilderbuch"


69<br />

gehört zur Lehr-Literatur, es wurde zum Brot<br />

unserer Musikschulen. Die Lieder von Richard<br />

Trunk erklingen in USA, Afrika, Indien und<br />

Asien!<br />

Professor Johannes Hobohm, der die 28 Kla<br />

vierstücke aus dem Musikalischen Bilderbuch<br />

durch seine pianistische Kunst zu Konzertwer<br />

ken erhoben hat, spielte mit brillantem Kön<br />

nen „Jagdfanfaren", Scherzo, Fontänen,<br />

„Wettlauf", Morgendämmerung, Mandolinen,<br />

„Es schneit", „Ein lieber Gedanke", „Duo in<br />

strumentale", „Abschied".<br />

Bürgermeister Walter Grosch brachte die<br />

spürbare geistige Anwesenheit des Meisters<br />

Ausdruck: Wenn es eine mystische Prä-<br />

-.s gibt, dann ist es hier...!" Grosch be<br />

tonte, daß wahre Kunst nur jene sein könne,<br />

von der die Menschen ergriffen werden. Trunk<br />

konnte dies — als wahrer Künstler, durch die<br />

Sonne seiner Gegenwart, durch sein „Mariele".<br />

Sie war es, die ihm diese Kraft gab.<br />

Grosch verglich die Werke großer Dombau<br />

meister mit Trunk — beider Werke heben über<br />

den Alltag heraus.<br />

Hans Wilbrink, der bekannte Bariton der<br />

Staatsoper München, brachte von Prof. Daub<br />

ner meisterhaft begleitet, eine Reihe schönster<br />

Trunk-Lieder zum Vortrag nach Texten von<br />

Storm, Hebbel, Tieck und Uhland.<br />

Ohne Zweifel war es im Sinne des verstor<br />

benen Meisters, daß diese ergreifende Fei<br />

erstunde heiter ausklang mit frohen Erinne<br />

rungen an Trunk-Episoden und originelle Er<br />

lebnisse — bei kultivierter Gastlichkeit des<br />

Künstlerheimes. Daß in diesem Rahmen auch<br />

das berühmte „Ehrenbürgergedicht" (Vision<br />

eines Ehrenbürgers) durch die begabte junge<br />

Haustochter Resi Fuchs vorgetragen wurde,<br />

erregte allgemeine Begeisterung. Hatte doch<br />

Richard Trunk selbst dies anläßlich seiner Eh<br />

renbürger-Verleihung verfaßte Poem fast an<br />

jedem Geburtstagsausklang voller Schalk<br />

„aufgesagt"! Zweiter Bürgermeister J. Diet<br />

rich brachte diese Ehrenbürgerverleihung sei<br />

tens der Gemeinde Rieden anno 1953 in Er<br />

innerung und gab bekannt, daß die Gemeinde<br />

Rieden nun zur Würdigung des heimgegangenen<br />

Tonschöpfers eine „Richard-Trunk-Straße"<br />

in Riederau plane.<br />

Übrigens wurde am Vormittag des 90 Geburts<br />

tags seitens der Gemeindeverwaltung Rieden<br />

ein prächtiger Kranz auf dem Urnengrab des<br />

Ehrenbürgers Prof. Richard Trunk niederge<br />

legt. Er liegt nun unter tiefem Schnee als Grüß<br />

seiner Wahlheimat Riederau, die den Ton<br />

schöpfer zu einem seiner schönsten Werke,<br />

der „Ammersee-Suite" inspiriert hatte!<br />

Hermann Pünders Erinnerungen<br />

Unter dem Titel: „Von Preußen nach Europa,<br />

Lebenserinnerungen" hat unser Ehrenpräsif"»t<br />

Dr. Dr. h. c. Hermann Pünder in der<br />

Tschen Verlagsanstalt, Stuttgart, in einem<br />

571 Seiten umfassenden Buch (Preis DM 38,—)<br />

seine politischen Erinnerungen zusammenge<br />

faßt. <strong>Der</strong> die Politik interessierende Sänger<br />

wird für dieses Werk wohl recht viel Verständ<br />

nis haben und an einer Beschaffung des Wer<br />

kes denken. Aus der Buchbesprechung in der<br />

FAZ entnehmen wir den folgenden Inhalts<br />

hinweis.<br />

„Für den Historiker ist dieses Buch eine er<br />

giebig fließende Quelle. Für den politisch und<br />

geschichtlich interessierten Leser ist es ein<br />

Miterleben der deutschen Geschichte des zu<br />

rückliegenden halben Jahrhunderts. Obwohl<br />

es eine Biographie ist, in den meisten Fällen<br />

eine Selbstbespiegelung und gefällige Selbst<br />

betrachtung, fängt diese Lebensbeschreibung<br />

nicht mit dem Ich an und endet auch nicht mit<br />

dem Ich. Gestützt auf seine sorgfältig geführ<br />

ten Tagebücher, gibt Pünder, ungewöhnlich<br />

anschaulich, in einer klaren und ungekünstel<br />

ten Sprache eine Darstellung dessen, was er<br />

erlebt und wobei er, immer wieder in leitender<br />

Position, mitgewirkt hat. Durch viele persön<br />

liche Begegnungen mit den Großen dieser<br />

Zeit, durch ihre Charakteristiken werden die<br />

mitgeteilten Tatsachen erhellt, und man wird<br />

unwillkürlich hineingezogen in all die Ge<br />

schehnisse jener turbulenten Jahrzehnte. Als<br />

geborenem Trierer ist Pünder die Gabe rheinisch-moselländischen<br />

Humors in die Wiege<br />

gelegt worden, und so bekommt das ganze<br />

Werk einen heiteren Glanz, obwohl auch<br />

schwere Jahre leidvoller Prüfung während der<br />

nationalsozialistischen Ära beschrieben wer<br />

den.


Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln • Große Sandkaui 10 • Ruf 2313AO<br />

Das Haue (7^ öcr Mufth<br />

RJ.TONGER&CO.^^^ KÖLN-DOMHOFl<br />

Ruf 2318 04<br />

&tans ^fonendttkl<br />

Brühl Bez. Köln<br />

Brennstoffe - Landesprodukte<br />

Kartoffelgroßhandlung<br />

SHELL-HEIZOLE<br />

Burgstraße 5 - Ruf 26 46 (von Köln aus 92 92/26 46)<br />

(Bartßi££<br />

TABAKWAREN-, SÜSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8- 10 - Wahlenstraße 9-11 Fernsprecher 51 6328<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

CflBfl<br />

Gegr, 1924


D&DS<br />

^ Pallas-Modelle m<br />

^ Jod-Scheinwerfern<br />

■ mit schwenkbaren M<br />

Citroen<br />

immer seiner Zeit voraus<br />

Sicherheit hat<br />

Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erw/arten?<br />

IMITT + SCHMITT, 5 Köin-SUia<br />

Berrenff'ci't'tier' S^rcille 133 - Rwff<br />

30 7'^<br />

RATUREM - ERSATZTEILE - VERKAUI


72<br />

„In die Wolkenburg kehrt neues Leben ein!"<br />

Unter dieser Überschrift finden wir in der Fachzeitschrift für das gesamte Hotel- und Gaststätten<br />

wesen „Das Gastgewerbe'' den folgenden Bericht, der unsere Leser sicherlich interessieren wird.<br />

Wü<br />

Die Kölner Gaststätten Service Betriebsgesell<br />

schaft mbH, zu deren Gaststättengruppe der<br />

„Räucherköbes" in der Friesenstraße, das Re<br />

staurant „Kölner Hof" am Hauptbahnhof, das<br />

„Wirtshaus im Spessart", Kleine Budengasse<br />

und das „Wirtshaus am Dom" sowie die Re<br />

staurants „Zur Hahnepooz" und „Funken<br />

wache" gehören, übernahm am 1. Januar auch<br />

die Restauration im bekannten „Haus Wolken<br />

burg" am Mauritiussteinweg 59 in der Nähe<br />

des Neumarktes.<br />

Gerald Smroka und seine Frau hatten zur Er<br />

öffnung des Betriebes nicht nur die Mitglieder<br />

des als Hausherr fungierenden Kölner Män<br />

ner-Gesangvereins eingeladen, sondern auch<br />

prominente Gäste aus Politik, Handel und<br />

Wirtschaft. So fanden Dr. Max Adenauer als<br />

Vorsitzender des Kölner Männer-Gesangver<br />

eins und unter vielen anderen auch der Ober<br />

bürgermeister der Stadt Köln, Theo Burauen,<br />

herzliche Worte der Gratulation.<br />

Gerald Smrcka hat durch die Übernahme des<br />

Hauses Wolkenburg seiner Gaststätten kette<br />

ein Unternehmen angegliedert, in dem er nun<br />

die bekannte Stadtküche stationiert hat und<br />

das über Säle für 100 bis 500 Personen ver<br />

fügt.<br />

Nach einem vortrefflichen Kalten Büfett und<br />

dem zünftigen Kölsch und Korn hatten die<br />

Gäste dann Gelegenheit, die sämtlich reno<br />

vierten und teilweise einrichtungsmäßig geän<br />

derten Räumlichkeiten zu besichtigen. So prä<br />

sentiert sich das achtzig Personen fassende<br />

Restaurant in einem besonders ansprechen<br />

den Rahmen. Zierde des Raumes ist das in<br />

Glasvitrinen ausgestellte Ratssilber der Ehren<br />

garde.<br />

Schöne Gesellschaftszimmer<br />

Das für 300 Personen geeignete Kasino hatte<br />

schon durch den Hausherrn eine innenar'^'^<br />

tektonische Verschönerung in hübschen ß<br />

ben erhalten. <strong>Der</strong> im Obergeschoß befindliche<br />

große Saal faßt rund 500 Personen und bot<br />

sich den Gästen in karnevalistischer Aufma<br />

chung dar. Neben dem Cäcilien-Zimmer,<br />

das der Kölner Männer-Gesangverein für sich<br />

weiterhin beansprucht, steht hier das wirklich<br />

attraktive Hochzeitszimmer für alle möglichen<br />

Festlichkeiten zur Verfügung. Dieser Raum ist<br />

gleichzeitig Sitz der Ehrengarde.<br />

Die neuen Inhaber wollen in diesem Haus, in<br />

dem fünf Veranstaltungen gleichzeitig abge<br />

wickelt werden können, in Zukunft die zahl<br />

reichen Reisegesellschaften, die bisher in den<br />

einzelnen Restaurants bewirtet wurden, noch<br />

besser betreuen.<br />

Gerald Smrcka, der neben den zahlreichen<br />

Betrieben als besonderes Hobby die Stadt<br />

küche betreibt, will diese Form der Gastbetreüung<br />

noch weiter ausbauen. Schon heute<br />

kann er alle Gerichte und Kalten Büfetts ins<br />

Haus liefern, dazu das nötige Personal oder<br />

die Ausstattung.<br />

Die Kölner Gaststätten Service Betriebsge<br />

sellschaft mbH ist unter der Leitung von r<br />

rald Smrcka auf dem besten Weg, unter c<br />

führenden gastronomischen Unternehmen<br />

einen der ersten Plätze einzunehmen.<br />

k<br />

k<br />

w<br />

f<br />

Jcriy, Kö-ltv<br />

Mauritiussteinweg 85, Tel. 23 76 76<br />

Schnittblumen<br />

Topfpflanzen<br />

Einrichten von Blumenfenstern<br />

und Dekorationen


Oberst a. D. Fritz Meyer wurde 80 Jahre alt!<br />

Cstermontag, am 7. 4. <strong>1969</strong>, vollendete unser<br />

aktives Mitglied Cberst a. D. Fritz Meyer sein<br />

80. Lebensjahr. Wenn ihn auch vor einigen<br />

Monaten eine heftige Krankheit an das Bett<br />

fesselte, so sahen wir nach seiner Genesung<br />

unseren lieben Fritz Meyer so frisch und ju<br />

gendlich wieder, wie wir es gewohnt sind.<br />

Um seinem Geburtstag den festlichen Rahmen<br />

zu geben, hatte er Cstermontag außer seiner<br />

Familie seine Freunde zu einem Abendessen<br />

in das Flotei Exeisior Ernst gebeten. Man sah<br />

unter den illustren Gästen u. a. unseren CB,<br />

(?o Burauen, den Standortäitesten Cberst-<br />

..tnant Bockhoff, Konsul Dr. Paul-Ernst Bauwens,<br />

Generaldirektor Dörenkamp, den Se<br />

natspräsidenten der Ehrengarde der Stadt<br />

Köln, Dr. Giiies, den Präsidenten der Ehren<br />

garde, Fieinz Vogeier, Prof. Fiermannjosef Rüb<br />

ben, Karnevaispräsident Leo Flanf, Redak<br />

teur Fiermann Ginzei; als Gäste des Vorstan<br />

des des KMGV Paul Peters und Willi Wüsten<br />

berg, sowie seine Gruppenfreunde, die „Kiävbotze"<br />

eingeschlossen.<br />

Den Reigen der Gratulanten eröffnete Prof.<br />

Flermannj. Rübben, dann brachte Sangesbru<br />

der W. Wüstenberg im Namen von Präsident<br />

Dr. Max Adenauer, der der Einladung leider<br />

nicht Folge leisten konnte und namens des<br />

KMGV seine Wünsche und Grüße zum Aus<br />

druck. ihm folgten die Grüße und Wünsche<br />

der Ehrengarde durch Präsident Fieinz Voge<br />

ier und Senatspräsident Dr. Giiies, der Reit<br />

klub von 1925 durch seinen Vorsitzenden Dr.<br />

med. Wenzel und als letzter, weil er unbe<br />

dingt den Beschluß machen wollte, CB Theo<br />

Burauen.<br />

Bevor Fritz Meyer für die anerkennenden Wor<br />

te, für die vielen herrlichen Biumenangebinde<br />

und die Geburtstagsgaben aus übervollem<br />

Fierzen dankte, - er warf einen Rückblick auf<br />

sein langes, arbeits- und abwechslungsrei<br />

ches Leben - vier Jahre Gefangenschaft,<br />

sechsmaliger Berufs- und achtmaliger Woh<br />

nungswechsel, (dabei seinen tiefempfundenen<br />

Dank an seine getreue Lebensgefährtin Flelia<br />

zum Ausdruck bringend), trug Sangesbruder<br />

Josef Pering einen „Prolog" vor, der unge<br />

teilten Beifall fand und seiner Criginaiität<br />

wegen hier verdient abgedruckt zu werden:<br />

1889 7. April <strong>1969</strong><br />

Wat kumme su vill feine Lück en Haufe<br />

met Blohme noh'm Excelsior-Hotel gelaufef<br />

Woröm däht et em Dom esu fesslich lüggef<br />

Saht meer doch bloß, wat hätt dat zo bedügge?<br />

Ehr weßt dat nit? Üvverall weed et doch verzallt;<br />

„D'r OBERST FRITZ MEYER WEED<br />

80 JOHR HUCK ALT!"<br />

Ich kann dat nit gläuve, denn ganz oone Schmuus,<br />

SU goht süht 'ne Achziger doch nit mieh us.<br />

Meer schingk, und dat kann mer ja verstonn,<br />

die han sich bestemp em Datum verdünn.<br />

Zwor weiß ich, wer beim HERRGOTT steiht<br />

en Guus<br />

för dä eß alt zo weede üvverhaup kein Kuns!<br />

Dä kann, wie unse FRITZ met drei Faktore<br />

e schön, lang Lewe genöglich üwerdoore:<br />

Do eß zoeesch, ich weiß dat jo ganz genau,<br />

sing charmante, vun uns all veriehrte, leeve Frau!<br />

Wer SU en Päl besetz, apaat, klog un och<br />

dröcklich,<br />

da eß ald vun sälvs för alle Zick üwerglöcklich!<br />

Dat zweite imponeet uns Kölsche sehr,<br />

et eß sing Freud am Fasteleer!<br />

Singe Senn för gode Wetz un kölsche Humor,<br />

dä hält jo vun selvs jung, uns eß dat klorl


Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

/<br />

Auto-Stmnk<br />

5 Köln-Weidenpesch, NeuRer StraRe 460<br />

Telefonsammelnumnner: T© 20 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Al fons Bosler (I. Baß)


Generalhandler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECCLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVAN ING - ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 65515, von Köln 40655/15<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker<br />

der saubere<br />

Arbeit leistet<br />

Auch, wenn es mal<br />

höchste Eisenbahn" ist!<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr,


Doch dat drette eech, vor alle Dinge,<br />

dat bliev sing Loß am schöne Singe!<br />

H'd singk, meer wesse dat, bahl fuffzig Johr<br />

em KÖLNER MÄNNER-GESANG-VEREIN,<br />

em eezte Tenor.<br />

„Sing Wigger, leeve FRITZ, dat et nor su schallt,<br />

dann weeß Do bestemp ens 100 Johr noch alt. . .<br />

Meer verspreche, meer all, dat versteiht<br />

sich per se,<br />

sin dann hiick en zwanzig Johr widder ge<br />

schlossen he!<br />

Doch jetz sin meer gekumme. Dich zo iehre<br />

un Dinge achzigste Gebootsdag fesslich he zo<br />

feere .. .<br />

Erhalt uns ding Fründschaff noch för e lang,<br />

lang Lewe!<br />

Dat eß hUck unse Wunsch!" . . . Dat han meer<br />

ungerschrevve:<br />

<strong>Der</strong> Festabend war ausgezeichnet, dauerte<br />

sehr, sehr lange und brachte so recht die Ver<br />

ehrung für unseren heben Fritz Meyer zum<br />

Ausdruck.<br />

Wü.<br />

100 Jahre Liedertafel Luzern von Paul Adrian<br />

Die Liedertafel Luzern feierte am 22. und 23.<br />

März dieses Jahres unter der Präsidentschaft<br />

von Walter Ottiger ihr lOOjähriges Beste<br />

hen. Zur Gratulation waren im Namen des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins die Fierren<br />

Massau und Adrian vertreten sowie Paul Pe<br />

ters, der sich gerade auf einer Uriaubsreise<br />

durch die Schweiz befand.<br />

Kuitureiier Flöhepunkt war die Aufführung der<br />

„Großen Messe in C-Moil", unvollendete Urfassung<br />

(KV 427) von Mozart sowie des „Te-<br />

Deum" von Bruckner durch die Liedertafel<br />

Luzern in Verbindung mit dem Städtischen<br />

Konzertverein Luzern und dem Orchester der<br />

Allgemeinen Musikgeseilschaft Luzern unter<br />

der dynamischen Leitung von Musikdirektor<br />

Paul Forster. Sopranistin dieser Aufführung<br />

war Agnes Giebel, die mit ihrer herrlichen<br />

Stimme wesentlich zum Gelingen beitrug.<br />

<strong>Der</strong> gesellschaftliche Flöhepunkt war der Fest<br />

akt am Morgen des 23. März in der Aula der<br />

neuen Kantonsschuie. Doch an dieser Stehe<br />

möchte der Chronist die übliche Berichterstat<br />

tung beenden, um dem Mann das Wort<br />

zu geben, der die Festansprache hielt, dem<br />

Zentraipräsidenten des Eidgenössischen Sän<br />

gervereins, Herr Max D i e t h e i m. Viele Pas<br />

sagen sind es wert, daß man sie mit großer<br />

Aufmerksamkeit liest, geht es doch um Pro<br />

bleme, die auch die unsrigen sind:<br />

„Zunächst die Lage des Männerchorgesanges.<br />

Einfach und ungeschminkt zeigt sie sich so.<br />

daß die breite Öffentlichkeit während der er<br />

sten Fläifte unseres Jahrhunderts ein fort<br />

gesetzt abnehmendes Interesse an Männer<br />

chören bekundet. Dies in einer Zeit, da das<br />

jenige für das gesamte Musikschaffen stieg<br />

und in Wechselwirkung eine hohe Perfektio<br />

nierung der Interpretationen herbeiführte; in<br />

einer Zeit, da die Musik zu einem Feld ge<br />

worden ist, in weichem aufs regste debattiert<br />

und disputiert wird. Das Absinken der Bedeu<br />

tung der Männerchöre zeigt sich deutlich im<br />

relativ geringen Interesse der Musikschaffen<br />

den an dieser Sparte, der folglich schwach<br />

dotierten Literatur seit der Nachromantik, in<br />

der Verknöcherung vieler Chöre im Fiergebrachten<br />

mit dem Beigeschmack des Spieß<br />

bürgerlichen, in der Abwendung der Jugeiy*<br />

in den gelegentlichen Schwierigkeiten ni^<br />

nur Chorleiter, sondern vor allem Chorerzie<br />

her zu finden, in den geringen Wellen, die<br />

unsere Konzerte und Darbietungen zu schla<br />

gen vermögen. Das alles dreht sich heute,<br />

auch im Scheine der problemreichen Beschaf<br />

fung finanzieller Mittel, in einem Teufeiskreis,<br />

in weichem Ursache und Wirkung nurmehr<br />

schwer zu erkennen und voneinander zu tren<br />

nen sind.<br />

Die Diagnose: vom Zeitgeist angefahren, aber<br />

nicht schwerverletzt.<br />

<strong>Der</strong> nun also ramponierte Grundgedanke un<br />

serer gemeinsamen Sache behält aber seinen<br />

ungebrochenen und niemals zeitgebundenen<br />

Wert. Es bleibt unsere feste Überzeugung,


77<br />

daß unser Singen eines der Mittel ist — das<br />

vielleicht natürlichste — die Regungen unseres<br />

Gemütes in besonderer Weise auszudrücken<br />

und mitzuteilen. Das Singen im Chor, im Emp<br />

finden gemeinschaftlichen Erlebens, in harmo<br />

nischem Übereinstimmen, vermehrt die Aus<br />

sage und vermag das Gemüt gleichzeitig zu<br />

stärken. Wir Sänger in Männerchören haben<br />

sie von Anfang auf die edlen Leitbilder des<br />

Göttlichen ausgerichtet, auf die Liebe und un<br />

sere Schicksalsgemeinschaft, die wir mit die<br />

sem alles bergenden Begriff der Heimat um<br />

schließen dürfen.<br />

l^it einer Beschleunigung, die selbst unserer<br />

Jneration noch ungeheuerlich erscheint, hat<br />

crer uns innewohnende Drang nach Erkennt<br />

nis uns in immense Sphären durchbrechen<br />

lassen. <strong>Der</strong> gewaltige Schwung in die Sphäre<br />

der Geister, die wir riefen und damit in eine<br />

große Ungewißheit, schuf in uns das Über<br />

gewicht des Verstandes gegenüber dem Ge<br />

müt. Technische Mittel nie gekannten Aus<br />

maßes müssen bereitgestellt werden. Sie for<br />

dern unseren ganzen Verstand und nehmen<br />

uns die Zeit. Das Ungewisse führt uns zur<br />

größeren, zumindest wirtschaftlichen Absiche<br />

rung.<br />

Die totale Weite unserer Kräfte und Fähigkei<br />

ten konnte nicht Schritt halten und so geriet<br />

eben das innere Gleichgewicht zwischen Ver<br />

stand und Gemüt ganz aus den Fugen; um<br />

so mehr als es ja zu keiner Zeit der Mensch<br />

heitsgeschichte umfassend equilibriert war.<br />

Das Gemütsleben kam zu kurz. Seinen Ge<br />

fühlen Ausdruck zu geben, und gar noch in<br />

der Gemeinschaft, ist schon nicht mehr zeit<br />

gemäß. Manche brauchen hier die eleganten<br />

Stoßdämpfer „passe" und „vieux jeu".<br />

Mitten in dieser rohen aber vielleicht brauch-<br />

^%en Skizze, deren Ausarbeitung ich wohl<br />

^en allen persönlich überlassen darf, zeich<br />

net sich die Deutung der Entwicklung und die<br />

Situation der Männerchöre ab. Lassen Sie es<br />

mich bildlich darstellen: Wie soll man noch<br />

das romantische Empfinden des Mondes be<br />

singen, wenn sich wagemutige Männer an<br />

schicken, kalten Blickes dessen Räume abzu<br />

suchen, um bald den Fuß darauf zu setzen?<br />

Und dennoch! Unsere Überzeugung vom Wert<br />

des Singens als eine der Möglichkeiten zur<br />

Stärkung des Gemütes, der Volksseeie, bleibt.<br />

In der ebenerwähnten Gegenüberstellung ha<br />

be ich denn auch gleich eine Brücke entdeckt;<br />

ein scheinbar kleines, aber höchst bedeutsa<br />

mes Ereignis; zur Zeit größter Anspannung<br />

wurde in der Raumfahrtgondel bei der Mond<br />

umkreisung ein Gebet für den Weltfrieden<br />

gesprochen. Es klang natürlich und wurde<br />

ohne große Kommentare auf unserer Welt<br />

verbreitet; das erhöhte seinen Wert.<br />

Zurückkommend auf Situation und Entwick<br />

lung unserer Männerchorgemeinschaft sind<br />

etwa noch folgende Erscheinungen zu beden<br />

ken: Die Perfektion der musikalischen Inter<br />

pretation, aber auch vorgängig die dem Zeit<br />

geist entspringende, besondere Art der Kom<br />

positionen haben auch die Anforderungen an<br />

das Können der Laienchöre stark erhöht. Es<br />

kommt auch hinzu, daß man auch in der Mu<br />

sik, wie überall, betont leistungsorientiert ist.<br />

Dies bedingt für uns härtere und konzentriertere<br />

Probenarbeit, wo wir doch vielfach das<br />

Bedürfnis hätten, uns nach des Tages hekti<br />

schen Mühen auszuspannen.<br />

Eine weitere Erscheinung ist die, daß die Sän<br />

ger in ihrer starken beruflichen und gesell<br />

schaftlichen Beanspruchung in der Regel we<br />

nig Anteil an der Entwicklung ihrer Vereine<br />

nehmen. Das ist allerdings nicht nur in Ge<br />

sangvereinen so. Man überläßt die Angelegen<br />

heiten und Dispositionen gerne den Vorstän<br />

den und behält sich höchstens vor, die Maß<br />

nahmen kritisch zu wägen.<br />

Dem gedanklichen Aufbau des Chorlebens von<br />

unten herauf müssen wir ganz besonders<br />

Rechnung tragen, wenn es nun gilt, unsere<br />

gemeinsame Tätigkeit in den Dienst unseres<br />

selbstgewählten, großen Auftrages zu stellen.<br />

Das Ziel, das nur in guter Koordination der<br />

mannigfaltigen, wachen Kräfte im Eidgenös<br />

sischen Sängerverein, bei aller Beachtung der<br />

Unterschiede der Sprachen und Gewohnheiten<br />

erreicht werden kann, ist die größere Mitspra<br />

che in den kulturpolitischen Belangen unseres<br />

Landes. Ich stehe nicht an hinzuzufügen, daß<br />

dieser Weg in gutem Einvernehmen und in<br />

weitgehendster Übereinstimmung mit allen<br />

Gremien des schweizerischen Sängerwesens<br />

unsererseits beschritten werden soll. Wenn<br />

wir uns auch darüber Rechenschaft geben,<br />

daß über die Koordination noch viel zu reden<br />

sein wird, so erkläre ich, daß wir es an gutem<br />

Willen zur gemeinsamen Sache nicht fehlen<br />

lassen werden.<br />

Wer in einer Gemeinschaft mehr Mitsprache<br />

will, der stößt namentlich in unseren Gemarken<br />

auf wenig Gegenliebe, zumindest auf<br />

Skepsis. Das ist natürlich und urschweize<br />

risch; ausgenommen, wenn vor der angestreb<br />

ten Mitsprache eine Leistung steht. Sie bildet<br />

denn auch in jeder Beziehung den Mittelpunkt


Inh- Hans Günter Kornbichler<br />

NNnRTZ<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 1366<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmuck sorgfältig und sdinell<br />

WESTErNTOyiST:<br />

m»i<br />

I<br />

UM.CEf9<br />

INSTALLATION<br />

k<br />

Sanitäre Instaiiation<br />

automatische Heiarungsaniagen<br />

doggeiwandige HeizSIiagertanics<br />

mit Kontroilgerät<br />

jedes Haus, Anrut ge><br />

Kttin-Migges, Gustav<br />

Ligtf >- Fernrut 76 7t 95<br />

■Nachtigal-StraRe 15


Im Herzen der Stadt Köln, am<br />

Neumarkt, finden Sie die Hauptstelle<br />

der Kreissparkasse Köln.<br />

Die zentrale Lage und ein dichtes<br />

Zweigstellennetz im Landkreis Köln,<br />

Rhein.-Berg. Kreis und Landkreis<br />

Bergheim ermöglichen allen Bewoh<br />

nern des Kölner Raums die Erledi<br />

gung ihrer Geldgeschäfte ohne zeit<br />

raubende Wege.<br />

Ganz gleich, wo Sie wohnen, die<br />

Kreissparkasse Ist in Ihrer Nähe.<br />

KREI5BPARKA55E KÖLN<br />

Zweigstellen in Stadt und Land


80<br />

REISEBUREAU JOSEF HARTMANN - KÖLN<br />

INHABER ERNST STEIMEL<br />

ALLE LAND- LUFT- UND SEEREISEN<br />

|||Nil1<br />

Vertretung: Deutsches Reisebüro, Verkaufsagentur Dt. Bundesbahn<br />

Fachkräfte beraten Sie in allen Reiseangelegenheiten und liefern: Fahrkarten zu<br />

Originalpreisen für In- und Ausland, Platz- und Bettkarten, Flugscheine aller Flug<br />

gesellschaften, Schiffspassagen aller in- und ausländischen Reedereien.<br />

Sommer- und Winterurlaubsreisen mit TOUROPA, SCHARNOW, HUMMEL usw. Indi<br />

viduelle Erholungsreisen mit Bahn, Flugzeug oder Schiff der AIRTOUR und SEETOURS f<br />

Reichhaltige Programme stehen zur Verfügung.<br />

Wir begrüßen Sie gern in unseren Büros:<br />

5 Köln, Ebertpiatz 9, Ecke Neußer Straße, Telefon-Sammer-Nr. 72 80 25<br />

Zweigbüro im Kaufhof, Hohe Straße, Telefon 21 24 20 / 23 82 30<br />

Flughafenreisebüro auf dem Köln - Bonner Flughafen in Wahn,<br />

Telefon (von Köln) 820/4 04 40<br />

unseres Strebens, weil auf ihr allein organisch<br />

aufgebaut werden kann. Ich meine damit un<br />

mittelbar die Leistung jedes einzelnen Män<br />

nerchores, ganz gleichgültig in welcher Mit<br />

gliederzahl, in welcher Gesangssparte und wo<br />

er wirkt. Aus den ersten Ausgaben der neu<br />

gestalteten Schweizerischen Sängerzeitung<br />

werden Sie ersehen, wie wir dieses Anliegen<br />

angehen wollen und was unsere Musikkom<br />

mission unter Leitung Ihres Liedertafel-Diri<br />

genten vorzukehren gedenkt, um richtungs<br />

weisend zu sein. Das rührt nun unmittelbar<br />

an die Divergenz der Auffassungen, die in<br />

vielen Chören herrscht; zwischen derjenigen,<br />

die anspruchsvolle Literatur in konzentrierter<br />

Arbeit, trotz des Tages Müh' und Lasten, zu<br />

erfolgreichen Darbietungen verarbeiten will,<br />

und derjenigen, die in den wöchentlichen Pro<br />

ben die Vorentspannung zur nachherigen völ<br />

ligen Entspannung in der Becherrunde sucht.<br />

Ich bitte Sie um gütige Nachsicht gegenüber<br />

dieser absichtlichen Schwarzweiß-Darstellung,<br />

wenn ich Ihnen sage, daß diese Auffassungen<br />

bei gescheiter Veranlagung des gesamten Ver<br />

einsgeschehens gar nicht so unvereinbar sind;<br />

vorausgesetzt, daß — wie es eigentlich grund<br />

sätzlich in unseren Chören sein sollte — die<br />

Bereitschaft zur gegenseitigen Rücksicht be<br />

steht. Die Einigungsformel lautet folgender<br />

maßen:<br />

Seriöse Arbeit auf hochgesteckte Ziele hin<br />

bringt nach kurzer Mühe die Freude an der<br />

Leistung. Diese Freude schafft die Grund<br />

lage zur wohlfundierten Freundschaft, die<br />

wiederum in der gehaltvollen Geselligkeit<br />

ihren gewinnbringenden Ausdruck finden<br />

wird.<br />

Solches wird namentlich die Jugend verstehen,<br />

die der Musik mehr denn je zugetan ist; und<br />

das Konzertpublikum auf jeder Stufe wird das<br />

auch verstehen und honorieren, sei es nur #<br />

dem heutigen Gefühl für Leistung heraus.<br />

Wichtig bei alledem ist aber, daß solche Lei<br />

stungen fröhlich erbracht werden, mit zwin<br />

gender Natürlichkeit, und daß die Literatur<br />

auch dementsprechend disponiert wird; ab<br />

wechslungsreich und lebendig, vom einfachen<br />

Volkslied bis zum großen Oratorium. Ich halte<br />

mir immer die Mahnung unseres Basler Diri<br />

genten Dr. Hans Münch vor Augen: Dienen<br />

Sie der Kunst, seien Sie ihr gegenüber ehr<br />

lich; dann wird sie Sie in reichem Maße be<br />

schenken."<br />

<strong>Der</strong> KMGV ließ durch seine Abordnung als<br />

Jubiläumsgeschenk den Bildband „Köln" von<br />

Peter Fuchs überreichen.


81<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat M a i <strong>1969</strong><br />

3.5. 60 J Bankdirektor Fritz Pauly, Roden<br />

kirchen/Rhein, Fichtestraße 14 —<br />

Inaktiv.<br />

8.5. 85 J Fritz Vorster, Köln-Marienburg,<br />

Tiberiusstraße 12 — Inaktiv.<br />

10.5. 75 J Toni Großmann, K.-Weidenpesch,<br />

Rambouxstraße 219 — Aktiv.<br />

fS. 60 J Konsul Dr. Paul-Ernst Bauwens,<br />

K.-Lindenthal, Richard-Strauss-Str.<br />

2 — Inaktiv.<br />

18.5. 50 J Willy Senden, Köln, Thürmchenswall<br />

72 — Aktiv.<br />

18.5. 65 J Oberpostdirektor Fritz Reinhardt,<br />

Köln-Niehl, Drosselweg 36 — Aktiv.<br />

20.5. 65 J Theodor Pappers, Köln-Sülz, Curtiusstraße<br />

5 — Aktiv.<br />

21.5. 80 J Jean Neumann, Köln-Lindenthal,<br />

Keussenstraße 14 — Inaktiv.<br />

23. 5. 60 J Joh. Nolte, Köln-Raderberg, Brüh<br />

ler Str. 265 — Aktiv.<br />

24.5. 92 J Richard Jacobs, Köln-Marienburg,<br />

Woifgang-Müller-Str. 12 — Aktiv.<br />

24.5. 55 J Willy Küsters, K.-Zollstock, Fischenischer<br />

Straße 105 — Aktiv.<br />

29.5. 50 J Albert Bach, Köln, Am Bollwerk<br />

1-7 - Aktiv.<br />

Neuaufnahmen<br />

Am 17. 3. <strong>1969</strong> wurde Herr Dr. jur., Dr. Jur h. c.,<br />

Gerhard Erdmann, Mitglied des Präsidiums der<br />

Bundesvereinigung der Deutschen Arbeit<br />

geberverbände, 5022 Junkersdorf bei Köln,<br />

Drosselstraße 3, als inaktives Mitglied;<br />

am 26. 3. <strong>1969</strong> Herr Eduard Beckmann, Verw.-<br />

Oberinspektor a. D., 5060 Bensberg-Refrath,<br />

Halbenmorgen 15, Tel. 6 55 87 als inaktives<br />

Mitglied, und<br />

am 27.3.<strong>1969</strong> Herr Dipl.-Kaufmann Dr. Alfred<br />

Lederer, Buchdruckereibesitzer, 5 Köln-Dellbrück,<br />

Gierather Str. 45, Tel. 68 15 55 ebenfalls<br />

als inaktives Mitglied aufgenommen.<br />

Wir begrüßen die neuen Mitglieder recht herz<br />

lich in unseren Reihen.<br />

Vermählung<br />

Am 15. März <strong>1969</strong> vermählte sich Fräul. Ingrid<br />

Junge, Tochter unseres aktiven Mitgliedes<br />

Herrn Rechtsanwalt Hermann Junge und sei<br />

ner Frau Gemahlin Margret geb. Theile, mit<br />

Herrn Manfred Stoll,<br />

<strong>Der</strong> Verein sprach seine herzlichsten Glück<br />

wünsche aus.<br />

Todesfälle<br />

Wiederum beklagen wir den Tod von zwei in<br />

aktiven Mitgliedern und zwar der Herren Di<br />

rektor i. R. Christian Rensing, verstorben am<br />

3. 3. 69 und Franz Voegels, Fabrikant, verstor<br />

ben am 9. 3. 69.<br />

Den Angehörigen wurde die herzlichste Anteil<br />

nahme schriftlich zum Ausdruck gebracht.<br />

Seit 1872<br />

—y Herren- u. Damenwasche<br />

- Unterzeuge<br />

- Strickwaren<br />

Weislöer<br />

Köln, Schildergasse 77/79


Am 18. Februar <strong>1969</strong> verstarb nach kurzem, aber schwerem Leiden unser lieber<br />

Freund und Sangesbruder<br />

HANS BREIDENBACH<br />

Hans Breidenbach trat am 1. 10. 1941, kurz vor der Jahrhundertfeier des KMGV,<br />

dem Verein bei. Sein schöner, fülliger Bariton war eine bemerkenswerte Stütze<br />

im 1. Baß.<br />

Er fand seine Freunde in der Gruppe 20, in deren Reihen er ein stets gern ge<br />

sehener Gast und Ratgeber in den praktischen Fragen des Lebens, aber auch<br />

ein fröhlicher Sänger war.<br />

^<br />

Nur schwer konnte er den frühen Tod seiner einzigen Tochter überwinden. Nun<br />

ist er ihr gefolgt und hinterläßt in seiner Familie und bei seinen Freunden, aber<br />

auch im KMGV, eine schmerzliche Lücke.<br />

Unter der Leitung seines Gruppenfreundes Kurt Welter sangen ihm seine<br />

Freunde am offenen Grab einen letzten Gruß.<br />

Ein ehrendes Andenken Ist ihm gewiß!


—<br />

Auf Wunsch bedinnt Sie Herr Wilhelm Rußmann (1. Baß)<br />

Bundesamtliche Mitteilungen des DSB<br />

<strong>Der</strong> Tag des Liedes, der alljährlich am letzten<br />

Sonntag Im Mai stattfindet, fällt in diesem Jahr<br />

mit Pfingstsonntag zusammen. An diesem<br />

Tage werden Chöre in Stadt und Land auf<br />

Straßen und Plätzen Volkslieder singen, um<br />

damit einen Beitrag zur Erhaltung des heute<br />

so stark gefährdeten Volksliedes zu leisten.<br />

Die Organisation des Tages des Liedes liegt<br />

in den Händen der Arbeitsgemeinschaft deut<br />

scher Chorverbände.<br />

Die Zahl der Ausiandsmitgiieder des<br />

Deutschen Sängerbundes<br />

ist in den letzten Jahren konstant geblieben.<br />

Das neue Jahrbuch des DSB weist für dieses<br />

Jahr wieder 274 Vereine im Ausland aus. In<br />

der Hauptsache Männerchöre, aber auch Ge<br />

mischte und Frauenchöre. Für das laufende<br />

Jahr ist eine neue Bestandsaufnahme vor<br />

gesehen, da sich inzwischen weitere Aus-<br />

P jj^chöre als Mitglieder gemeldet haben.<br />

Männerchöre von Hugo Herrmann,<br />

dem im Jahre 1967 verstorbenen süddeut<br />

schen Komponisten, sind auf der neuesten<br />

Schallplatte des DSB im Möselerverlag er<br />

schienen. Es handelt sich um fünf Komposi<br />

tionen, teils aus der Frühzeit des Tonsetzers.<br />

Die Platte wir besungen vom Glanzstoff-Män<br />

nerchor, Obernburg, unter Fred Schecher.<br />

Eine Schallpiattenkassette für Geschenk<br />

zwecke,<br />

die vier 17 cm Schallplatten aus den bisher<br />

vom Verlag Möseler (Camerata) produzierten<br />

Aufnahmen des DSB enthätl, bietet der Deut<br />

sche Sängerbund zum Vorzugspreis von<br />

DM 27,20 an. Insgesamt stehen In der Reihe<br />

mehr als zwanzig Platten zur Auswahl. Die<br />

vom DSB unterstützten Aufnahmen bezwekken<br />

vor allem eine erstklassige Wiedergabe,<br />

die den Chorleitern Studienmaterial an die<br />

Hand geben soll.<br />

Die Gewinnung der Jugend für den Chor<br />

gesang macht, wie aus einem Bericht über<br />

den Jugendsängertag In Nordrhein-Westfalen<br />

In der Zeltschrift „Lied und Chor" hervorgeht,<br />

erfreuliche Fortschritte. In Nordrhein-Westfa<br />

len ist in den Kinder- und Jugendchören die<br />

Zahl der Mitglieder von 2500 auf 9000 in den<br />

letzten Jahren gestlegen. Die Anerkennung<br />

der chorischen Jugend auf Landesebene<br />

durch die amtlichen Stellen Ist noch In diesem<br />

Jahre zu erwarten.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus VVolkenburg»<br />

Sctiriftleitung und aiieinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Kiettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 44 3610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

ntelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Giahe Werbung Köln<br />

Oberweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseilschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Köiner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus I. D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS<br />

LÖFFEL<br />

HANOMAG GROSSHANDLl .<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLER<br />

mm<br />

HANOMAC L. 'O* F F E L StNAULI<br />

UihTillililillililil''' l-IEHIIiliiilililil<br />

liinillililillüllll<br />

lilfllllilililiilil<br />

lililillül-llililil<br />

liiililiillillililil<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

BIISIIBBIB<br />

RHErNSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RNAULT^<br />

rnnrnrnjii!<br />

Tiiiiriicra<br />

i%HANOMÄG^RE;^


-I ■ ; ^ '<br />

.■i-V' ■ ^ )<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>49</strong><br />

Mitteilungsblatt<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


87<br />

Terminkalender für den Monat Juni <strong>1969</strong><br />

C<br />

Sonntag, 1. Juni Mitwirkung beim Pontifikaiamt in der Abteikirche Brauweiier<br />

aniäßiich der Festwoche der Abtei Brauweiier 10.00 Uhr<br />

Donnerstag, 12. Juni Chorprobe Woikenburg<br />

19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 19. Juni Chorprobe Woikenburg<br />

19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 26. Juni Chorprobe Woikenburg<br />

19.30 Uhr<br />

Die 10 Gebote des Chorsängers!<br />

In einer Westdeutschen Sängerzeitung finden wir die nachstehenden „10 Gebote des Chorsängers", die<br />

wir ihrer Originalität wegen hier abdrucken. —<br />

1. Du sollst aus dem Chor herauszuhören<br />

sein! Deine Stimme ist die beste! Wenn alle<br />

leise singen, dann singe Du aus vollem Halse!<br />

2. Du brauchst beim Singen nicht den Mund<br />

aufzumachen. Das ist nicht vornehm. Bewege<br />

ihn nach Möglichkeit überhaupt nicht; um so<br />

deutlicher ist Deine Aussprache.<br />

3. Mache beim Singen ein finsteres, grimmi<br />

ges Gesicht, etwa so, wie Napoleon nach der<br />

Schlacht bei Waterloo. Wenn Du dann auch<br />

LOch nach einigen Takten blaurot anläufst vor<br />

trengung, dann sieht doch jeder, wie<br />

iwer, wie gefühlvoll und tragisch die ganze<br />

Sache ist.<br />

4. Die Chorproben sind nur für Minderbe<br />

gabte. Du kannst es auch so. Wenn Du also<br />

trotzdem kommst, dann komme wenigstens zu<br />

spät, denn alle großen Künstler kommen zu<br />

spät — man erkennt daran die Genialität. Au<br />

ßerdem ist das vornehm und hebt Dich heraus<br />

aus dem gewöhnlichen Chorvolk.<br />

5. Die Anweisungen und Erklärungen des<br />

Chorleiters gelten natürlich nur für die andern<br />

— Du weißt das ja längst alles besser und<br />

langweilst Dich. Es macht sich gut, wenn Du<br />

Gebärden (z. B. Kopfschütteln) oder halblaute<br />

Bemerkungen zum Ausdruck bringst.<br />

6. Du hast es nicht nötig, nach Noten zu sin<br />

gen, denn Du hast Anspruch darauf, daß Dir<br />

Deine Stimme extra mit Klavierbegleitung bei<br />

gebracht wird — und damit basta.<br />

7. Die Notenhefte leben länger, wenn Du die<br />

Deckel nach hinten klappst, die Blätter knickst<br />

oder rollst, und das Ganze ab und zu fallen<br />

läßt. Im übrigen gehen Dich die Notenhefte<br />

nichts an; das ist Sache des Notenwarts.<br />

8. Versäume keine Gelegenheit, Dich mit den<br />

Nachbarn zu unterhalten. Das belebt die Chor<br />

probe, und der Chorleiter kann dann viel kon<br />

zentrierter arbeiten. Auch in der Chorprobe<br />

läßt sich ein Schwätzchen gut anbringen, be<br />

sonders wenn eine andere Stimme gerade übt.<br />

Merke als Grundregel:<br />

a) je angestrengter die andere Stimme geübt<br />

wird, um so lauter Deine Unterhaltung;<br />

b) rede sofort los, wenn Du nicht mehr singst.<br />

9. Achte gut darauf, daß Deine Leistung ge<br />

bührend anerkannt wird. Kritisiere viel und<br />

weise darauf hin, daß es früher selbstver<br />

ständlich besser war.<br />

10. Vergiß nie, daß es ein besonderes huld<br />

volles Entgegenkommen ist, daß Du überhaupt<br />

mitsingst, und daß Du bestimmt der idealste<br />

Chorsänger bist.


88<br />

Jahreshauptversammlung <strong>1969</strong><br />

Am Donnerstagy dem 24, 4.<strong>1969</strong> fand im Haus Wolkenburg die diesjährige Hauptversammlung des<br />

KMGV statt. Hierüber berichten wir wie folgt:<br />

Zu Beginn der Versammlung begrüßte der<br />

Präsident, Dr. Max Adenauer, die anwesenden<br />

Sangesbrüder und stellte fest, daß die Haupt<br />

versammlung nicht beschlußfähig sei. Sie wur<br />

de auf 19.10 Uhr vertragt.<br />

Um 19.10 Uhr stellte Dr. Adenauer fest, daß zu<br />

dieser Sitzung satzungs- und fristgemäß ein<br />

geladen worden sei und diese Versammlung<br />

nach den Bestimmungen der Satzung in jedem<br />

Falle beschlußfähig sei.<br />

Nach Punkt 1 der Tagesordnung erfolgte<br />

nunmehr die Wahl des Verhandlungsleiters<br />

und der Protokollführer. Von selten des Vor<br />

standes wurden Sangesbruder Dr. Schulz als<br />

Verhandlungsleiter und die Herren Karlheinz<br />

Lang und Hans Könen als Protokollführer<br />

vorgeschlagen. Da keine weiteren Vorschläge<br />

gemacht wurden, erfolgte die Abstimmung,<br />

die jeweils einstimmig für die vorgeschlagenen<br />

Sangesbrüder erfolgte. Hierauf übernahm Dr.<br />

Schulz die weitere Leitung der Versammlung.<br />

Er erteilte Dr. Adenauer das Wort, der an<br />

schließend den Jahresbericht des Vorstandes<br />

erstattete. U. a. sagte er, daß das abgelaufene<br />

127. Vereinsjahr für den KMGV durch die vie<br />

len Reisen besonders erfolgreich gewesen sei.<br />

Dies dankten wir in erster Linie Herrn Prof.<br />

Rübben, dem es gelungen sei, die musika<br />

lischen Leistungen des Chores weiter zu stei<br />

gern. Leider sei jedoch die Mitgliederbewe<br />

gung leicht rückläufig. Jeder solle daher über<br />

legen, ob er nicht ein inaktives Mitglied wer<br />

ben könne.<br />

Dann gedachte die Versammlung in einer<br />

Schweigeminute der im abgelaufenen Vereins<br />

jahr verstorbenen 10 aktiven und 11 inaktiven<br />

Mitglieder.<br />

Aktive<br />

1. Franz Reckum 14. 6.1968<br />

2. Willy von der Ruhr 8. 7.1968<br />

3. Stud.-Rat Peter Nagel 17. 7.1968<br />

4. Carl Schulz 29. 8.1968<br />

5. Peter Veith 28.10.1968<br />

6. Architekt Bruno Janssen 12.11.1968<br />

7. Paul Mül ler 12. 1.<strong>1969</strong><br />

8. Dr. Eugen Frank 31. 1.<strong>1969</strong><br />

9. Hans Breidenbach 18. 2.<strong>1969</strong><br />

10. Willy Mül ler, K.-Dellbrück 11. 4.<strong>1969</strong><br />

Inaktive<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

7.<br />

8.<br />

9.<br />

10.<br />

11.<br />

Hans Herbert Blatzheim<br />

Dr. Josef Winterscheid<br />

Paul Becker<br />

Franz P r o e n e n<br />

Josef H a n s t e i n<br />

Regierungs-Präsident a. D.<br />

Hans Elfgen<br />

Ehrenmitglied des KMGV<br />

Fritz Frankenberg<br />

Christian R e n s i n g<br />

Franz V o e g e I s<br />

Professor Richard T r u n k,<br />

Ehrenmitglied des KMGV<br />

Karl G e r I i c h<br />

3. 5.1<br />

4. 6.1968<br />

13. 6.1968<br />

27. 8.1968<br />

26. 9.1968<br />

25.10.1968<br />

Dez. 1968<br />

3. 3.<strong>1969</strong><br />

9. 3.<strong>1969</strong><br />

2. 6.1968<br />

7. 4.<strong>1969</strong><br />

Dr. Adenauer nahm sodann die Ehrung der<br />

Jubilare vor. Die Sangesbrüder Fritz Meyer<br />

und Carl Weisweiler erhielten die Ehrennadel<br />

für 50jährige Mitgliedschaft im KMGV, die<br />

Sangesbrüder Gustav Funcke, Theodor Käser,<br />

Hans Schäfer und Willy Ritter die Nadel für<br />

40jährige Mitgliedschaft. Den Silberbecher für<br />

regelmäßigen Besuch der Proben und Kon<br />

zerte erhielten 10 Sangesbrüder:<br />

Alfred Halup,<br />

Emil Nelles,<br />

Anton Scham,<br />

Hans Fischer,<br />

Nikolaus Lindenlaub,<br />

Hans Gronendahl,<br />

Franzjosef Klein,<br />

Willy Küsters,<br />

Wolfgang Fischenich,<br />

Josef Mies.<br />

Dr. Adenauer dankte nunmehr den Vorstands<br />

mitglledern, die endgültig aus dem Vorstand<br />

ausscheiden und sich nicht mehr zur Wahl<br />

stellten. Es waren dies die Sangesbrüder<br />

Heinz Odendahl, Paul Peters und Hans Schä<br />

fer. <strong>Der</strong> Dank wurde bei allen durch langan<br />

haltenden Beifall der Versammlungsteilnehmer<br />

erwidert.


Beendet wurde der Bericht des Vorstandes mit<br />

der Feststellung, daß es dem neuen Pächter,<br />

Herrn Smrcka, gelungen sei, durch die Art, wie<br />

er die Dinge im Hause angefaßt habe, wieder<br />

für die Sänger ein Heim zu schaffen, in dem<br />

sie sich wohlfühlten.<br />

Dr. Schulz dankte Dr. Adenauer für den Be<br />

richt und eröffnete die Aussprache. Sanges<br />

bruder Wüstenberg sagte zum Probenbesuch,<br />

das nur etwa V3 der aktiven Sänger regel<br />

mäßig die Proben besuche. Dies sei das Er<br />

gebnis der letzten drei Jahre. Besonders mit<br />

den letzten Chorschulen habe man schlechte<br />

,'"'•fahrungen gemacht. Sangesbruder Müller-<br />

1 ring regte an, man solle rechtzeitig den<br />

Sängern mitteilen, was für ein Programm ge<br />

plant sei. Dies würde manchen veranlassen,<br />

regelmäßig die Proben zu besuchen.<br />

Um 20 Uhr erschien der Vorsitzende der Kreis<br />

sängervereinigung Köln, Sangesbruder Welssenberg,<br />

um die Ehrung der Jubllare im Na<br />

men des Deutschen Sängerbundes vorzu<br />

nehmen. Bevor er die Ehrung der Jubilare<br />

Fritz Meyer<br />

für 50jährige Mitgliedschaft im DSB und<br />

Laub,<br />

Malaike,<br />

Ritter,<br />

H. Schäfer<br />

Funcke<br />

für 40jährige — vornahm, machte Sgbr. W.<br />

grundsätzliche Ausführungen zum Stand der<br />

Männerchöre im Kölner Raum. U.a. führte<br />

er aus, daß der Dornröschenschlaf einiger<br />

kleiner Chöre nunmehr endlich beendet<br />

werden müßte, da er dem Ansehen des Män<br />

nerchores, der ohnehin in Köln sehr Im argen<br />

('iege, nur schade. <strong>Der</strong> KMGV bilde hier jedoch<br />

•le rühmliche Ausnahme. Grundlage für die<br />

Zukunft sei eine gesunde Substanz von Chor<br />

leitern und die finanzielle Unterstützung durch<br />

die Stadt Köln. Dr. Adenauer dankte er be<br />

sonders dafür, daß er die Belange stets in den<br />

maßgeblichen Gremien vertreten habe. Er<br />

überreichte ihm als Dank dafür ein Buch mit<br />

den Lieblingsliedern seines Vaters Dr. Konrad<br />

Adenauer. Auch Frau Rey erhielt für Ihren<br />

steten Einsatz als Dank ein Buch. Nach der<br />

Verabschiedung durch Herrn Dr. Schulz folg<br />

ten die Berichte der Ausschüsse.<br />

Für den Musikausschuß sagte Sangesbruder<br />

Strubs, daß vielfach über die Programmge<br />

staltung kritisiert werde. <strong>Der</strong> Musikausschuß<br />

hätte jedoch — meist bedingt durch Zeitman<br />

gel — nur wenig Gelegenheit gehabt, an der<br />

Programmgestaltung mitzuwirken. Welter rüg<br />

te auch er den mangelnden Probenbesuch.<br />

Für den Bau- und Wirtschaftsausschuß sagte<br />

Sangesbruder Hillnhütter, es müßte baldigst<br />

etwas zur Entlüftung Im großen Saale gesche<br />

hen, damit der Bratkartoffelgeruch endlich<br />

verschwinde. Außerdem appellierte er an die<br />

Sänger, die Certifikatsaktion nicht einschlafen<br />

zu lassen.<br />

Sangesbruder Funcke, der für die Gäcilla<br />

sprach, betonte, daß es erstmalig wieder ge<br />

lungen sei, durch die steigende Besucherzahl<br />

keine Schulden zu machen. Die vom KMGV<br />

geliehenen 12 000,— DM seien bereits zur<br />

Rückzahlung angewiesen worden.<br />

Sangesbruder Pering verzichtete auf einen<br />

Bericht des Elnführungs- und Geselligkeitsausschusses.<br />

Sangesbruder Fritz Meyer sagte<br />

für den Ehrenrat, daß keinerlei Sitzungen<br />

stattgefunden haben.<br />

Sangesbruder Hans Schäfer sprach sodann<br />

zur Finanzlage der KMGV und stellte nach Er<br />

läuterung der Bilanz fest, daß es gelungen<br />

sei, die Schuldenlast von 300 000,- DM auf<br />

ca. 200 000,- DM herabzusetzen. Sangesbru<br />

der Odendahl erläuterte die Bilanz der Wol<br />

kenburg GmbH. Für die Rechnungsprüfer<br />

sprach Dr. Jüsgen. Er stellte fest, daß die Prü<br />

fung ergeben habe, daß keinerlei Beanstan<br />

dungen zu erheben seien und die Buch — und<br />

Kassenführung mustergültig seien. Er schlug<br />

vor, die Bilanzen zu genehmigen und dem<br />

Vorstand Entlastung zu erteilen. Bei der an<br />

schließenden Aussprache regte Sangesbruder<br />

Heukeshoven an, man solle die Bilanz vor der<br />

Hauptversammlung jedem Mitglied übersen<br />

den. Die Mehrzahl der Versammlung war je<br />

doch der Meinung, daß dies zu kostspielig sei.<br />

Es solle bei dem bisherigen Verfahren — Aus<br />

lage auf der Geschäftsstelle — verbleiben.<br />

Sangesbruder Schäfer berichtete dann über<br />

den Haushaltsvoranschlag für <strong>1969</strong>.<br />

Hierauf wurde dem Verstand einstimmig Ent<br />

lastung erteilt.<br />

Um 21.45 Uhr übernahm der Wahlausschuß die<br />

weitere Durchführung der Versammlung zu<br />

Punkt 7 der Tagesordnung: Wahl des Vor<br />

standes, der Ausschüsse, der Rechnungsprü<br />

fer und des Ehrenrates.


90<br />

Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln . Große Sandkaul 19 • Ruf 2313AO<br />

Das Haue<br />

RJ.TONGERSCO.<br />

Oer Muflh<br />

KÖLN-DOMHOF1<br />

Ruf 2318 04<br />

H. BETZ & CO.<br />

KOHLEN - HEIZ OLE<br />

KGLN-EHRENFELD<br />

Kohlenstraße 2<br />

Fernruf Sa.-Nr. 52 20 86<br />

CftB«<br />

TABAKWAREN-, SÜSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8-10 • Wahlenstraße 9-11 Fernsprecher 51 6328<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

Gegr, 1924


Pallas-Modelle<br />

mit schwenkbaren<br />

Jod-Scheinwerfern<br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen


Die Vorstandswahl hatte das folgende Ergebnis:<br />

Präsident; Dr. jur. Max Adenauer<br />

Vizepräsident: Horst Massau<br />

Vorstandsmitglieder:<br />

Paul Adrian<br />

Theo Käser<br />

Hans Koenen<br />

Karl-Heinz Lang<br />

Johannes Langenberg<br />

Dr. Heimut Schulz<br />

Wilhelm Wüstenberg<br />

Die Zusammensetzung der Ausschüsse kann<br />

erst in der nächsten Ausgabe des BB mitge<br />

teilt werden, da durch Stimmengleichheiten<br />

die wirklichen Mitglieder noch ermittelt wer<br />

den müssen.<br />

in der nächsten BB — Ausgabe wird auch über<br />

die Ressort-Verteilung der Vorstandsmitglieder<br />

berichtet werden können.<br />

Nachstehend genannte 4 Herren können auf eine<br />

über iO'ßhrige Mitgliedschaft (aktiv) im KMGV<br />

zurückblicken:<br />

1. Richard Jacobs 57 Jahre Mitgl.<br />

2. Paul K reiten 57 Jahre Mitgl.<br />

3. Dr. Theo So h-w icke rat h 57 Jahre Mitgl.<br />

4. Albert Mül ler,<br />

Leverkusen<br />

58 Jahre Mitgl.<br />

Aufgenommen wurden 21 aktive Mitglieder:<br />

im I. Tenor<br />

1. Wilh. Achtermann,<br />

2. Hans Josef Brendel ,<br />

3. Heinz G ü i i c h ,<br />

4. Rüdiger Kiaes,<br />

5. Peter K i e i f g e s ,<br />

6. Josef T h i e s e n ,<br />

7. Hans Werner W a i t h e r.<br />

im II. Tenor<br />

8. Walter A x e r,<br />

9. Günther Degenhardt ,<br />

10. Franz Feiten,<br />

11. Siegfried Hoizke,<br />

12. Horst P o h i e r,<br />

13. Manfred Völ ler,<br />

14. Karl W e g e n e r.<br />

im I. Baß<br />

15. Richard Bremer,<br />

16. Günter Kutzner,<br />

17. Harald Schmol l ,<br />

18. Gerd Schwärtzei ,<br />

19. Heimut V i i I e r s.<br />

im II. Baß<br />

20. Friedrich D ü c k e r,<br />

21. Christian Hombach.<br />

14 inaktive Mitglieder: ^<br />

1. Josef Stein, Rüsseisheim 1. 6.1968<br />

2. Gerald Smrcka 1. 6.1968<br />

3. Oberstadtdirektor<br />

Professor Dr. Heinz M o h n e n 12. 9.1968<br />

4. Herbert Peter Kühl 25. 9.1968<br />

5. Dr. Ulrich Pape 1.11.1968<br />

6. Johann Becker 1. 1.<strong>1969</strong><br />

7. Manfred Hintze 1. 1.<strong>1969</strong><br />

8. Heinz E. H. Podschuk 1. 1.<strong>1969</strong><br />

9. Rechtsanwalt<br />

Hermann Reuss 1. 1.<strong>1969</strong><br />

10. Armin Tief 30. 1.<strong>1969</strong><br />

11. Oberst Adolf Keppler 31. 1.<strong>1969</strong><br />

12. Dr. Dr. h. c.<br />

Gerhard Erdmann 17. 3.<strong>1969</strong><br />

13. Eduard Beckmann 26. 3.<strong>1969</strong><br />

14. Dipl.-Kfm.<br />

Dr. Alfred L e d e r e r 27. 3.<strong>1969</strong><br />

3 Witwen-Mitglieder:<br />

1. Frau Gertrud Qui rbach 26. 9.1968<br />

2. Frau Else Nagel 1.10.1968<br />

3. Frau EMI Mül ler 1. 4. <strong>1969</strong><br />

Gesamt-Bestand:<br />

Aktive Mitglieder 336 Mitgl. (Im Vorj. 3? )<br />

inaktive Mitglieder 265 Mitgl. (lmVorj.26faj<br />

Witwen-Mitglieder 43 Mitgl. (Im Vorj. 41)<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

31. Mal 1968 bis<br />

1. Juni 1968<br />

Konzertreise nach Luxemburg<br />

20.00 Uhr Konzert des KMGV im Stadttheater In Luxemburg<br />

Leitung: Prof. Hermannjosef Rübben<br />

Solisten: Toni Maxen, Horst Massau<br />

Begleiter: Friedrich Spies (Klavier)<br />

sowie Horn-Quartett des Gürzenich-Orchesters,<br />

nach dem Konzert Empfang Im Foyer des Theaters.<br />

1.6.68 Rückfahrt nach Köln.


93<br />

8. Juni 1968<br />

21. Juni 1968<br />

7. September 1968<br />

c<br />

(<br />

Oktober 1968 bis<br />

o. Oktober 1968<br />

4. Oktober 1968<br />

5. Oktober 1968<br />

6. Oktober 1968<br />

7. Oktober 1968<br />

8. Oktober 1968<br />

Im November 1968<br />

Fahrt nach Bitburg (Elfe!)<br />

Konzert des KMGV zu Ehren des 125jährigen Bestehens des<br />

Männer-Gesang-Vereins Bitburg Im Festzelt auf dem Schulhof der<br />

Volksschule Süd, Bitburg.<br />

Zentral Dombau-Vereln<br />

Mitwirkung des KMGV bei der Hauptversammlung Im Kölner<br />

Gürzenich.<br />

Konzertreise nach Maastricht/Hoiiand<br />

20.00 Uhr Konzert im „Staargebouw" In Maastricht KMGV und<br />

der „M aast reechter Staar" 85jährjges Bestehen; an<br />

schließend gemütliches Beisammensein.<br />

Konzertreise nach Wien (Osterreich)<br />

aus Anlaß des 125]ährigen Bestehens des Wiener Männer-Gesang-Vereins.<br />

Abfahrt von Köln<br />

Ankunft In Wien.<br />

Begrüßung durch den Wiener Männer-Gesang-Verein<br />

19.30 Uhr Konzert des KMGV<br />

Im Großen Musikvereinssaal In Wien;<br />

nach dem Konzert Commers aller Sänger des WMGV<br />

und des KMGV.<br />

9.00 Uhr Fahrt ins Burgeniand<br />

In Forchtensteln Burgbesichtigung;<br />

In Elsenstadt Besichtigung der Haydn-KIrche und des<br />

Haydn-Grabes.<br />

Empfang durch die Landesregierung In Elsenstadt.<br />

13.00 Uhr Welterfahrt nach Mörblsch<br />

16.00 Uhr Bootsfahrt von Mörblsch nach Jllmitz.<br />

In Jllmitz Kranzniederlegung am Heldenmal und Be<br />

grüßung durch den dortigen Bürgermeister;<br />

abends „Heurigenfeier" mit Musik In der Pusztascheune;<br />

anschließend Rückfahrt nach Wien.<br />

Stadtrundfahrt In Wien;<br />

Besichtigung des Stephan-Doms.<br />

9.30 Uhr Empfang bei Kardinal Dr. König Im Erzblschöfl. Palais<br />

11.00 Uhr Empfang Im Rathaus durch den Bürgermeister von<br />

Wien, Herrn Marek, mit kaltem Büffet<br />

20.30 Uhr Abfahrt nach Köln<br />

früh<br />

Ankunft In Köln.<br />

Einladung des Wiener Männer-Ge-sang-Verelns zu den abschlie<br />

ßenden Feierlichkelten anläßlich des 125jährlgen Bestehens des<br />

WMGV an zwei Herren des Vorstandes: Vizepräsident Heinz Odendahl<br />

und Paul Adrian.<br />

17. November 1968<br />

Gedenkgottesdienst<br />

für unsere Verstorbenen und Gefallenen um 10 Uhr In der Pfarr<br />

kirche St. Mauritius.<br />

Prediger: Pater Donatus;<br />

anschließend Zusammensein Im Casino von „Haus Wolkenburg"


Wenn Sie Ford's neue Forme! RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

V ;<br />

ÜM375'^r<br />

WÄSiiEBÄ—<br />

m<br />

'■'.iSW<br />

Auto-Strunk<br />

5 Köln-Weidenpesch, Neußer Straße 460<br />

Telefonsammelnummer: "76 2 0 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosler (1. Baß)


Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECCLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING-ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 65515, von Köln 40655/15<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker,<br />

der saubere<br />

Arbelt leistet."<br />

Auch, wenn es mal<br />

„höchste Eisenbahn" ist!<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr


96<br />

1. Dezember 1968<br />

7. Dezember 1968<br />

15. Dezember 1968<br />

19. Dezember 1968<br />

23. Januar <strong>1969</strong><br />

2. Februar <strong>1969</strong><br />

5. Februar <strong>1969</strong><br />

7. Februar <strong>1969</strong><br />

9. Februar <strong>1969</strong><br />

12. Februar <strong>1969</strong><br />

15. Februar <strong>1969</strong><br />

16. Februar <strong>1969</strong><br />

18. Februar <strong>1969</strong><br />

Winterkonzert Im Gürzenich<br />

um 19.30 Uhr „Chormusik geistlich - Chormusik weltlich"<br />

Solisten: Pl-hslen, Klavier<br />

Paul Wisskirchen, Orgel (Mitgl. des KMGV)<br />

NIkolausfeler<br />

Im Großen Saal von „Haus Wolkenburg" um 16.00 Uhr<br />

2. Winterkonzert (Wiederholung vom 1. 12. 1968)<br />

Programm und Solisten wie am 1. 12. 68<br />

Weihnachtssingen<br />

In der Schildergasse um 18.00 Uhr mit dem Waldhorn-Quartett des<br />

G ü rze n I ch-O rch este rs<br />

Karnevallstlsche Sitzung<br />

Im Festsaal von „Haus Wolkenburg" um 20 Uhr<br />

Leitung: Ernst Walter Hering,<br />

Präsident der Karnevalsgesellschaft „Treuer Husar"<br />

Kapelle: Hardy von den Driesch<br />

P r e m I e r e des Divertissementchens<br />

der „Cäcilla Wolkenburg"<br />

ETZEL ANTE POOZE<br />

oder DE HUNNE KUMME<br />

Autor:<br />

Oscar Herbert Pfeiffer,<br />

Regle:<br />

Klaus Rohr,<br />

Musik:<br />

Christoph Klöver,<br />

Tänze:<br />

Peter Schnitzler,<br />

Bühnenbildner: Erich Metzold<br />

Es spielte:<br />

das Orchester der „Cäcilla Wolkenburg"<br />

weitere Aufführungen des Divertissementchens:<br />

Mittwoch<br />

Freitag<br />

Sonntag<br />

geschlossene Aufführung des KMGV<br />

Mittwoch<br />

geschlossene Aufführung des KMGV<br />

Karnevals — Samstag<br />

Karnevals — Sonntag<br />

Karnevals - Sonntag<br />

Karnevals - Dienstag<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

15.00 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uh.<br />

19.30 Uhr<br />

15.00 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

Besucherzahl: ca. 12 000 Personen<br />

22./23. März <strong>1969</strong><br />

lOOjährlges Bestehen der „Liedertafel Luzern"<br />

Eine Abordnung des Vorstandes (die Herren: Paul Adrian, Horst<br />

Massau, Paul Peters) haben auf Grund einer Einladung an diesen<br />

Feierlichkelten teilgenommen.<br />

Dr. Schulz<br />

Verhandlungsleiter<br />

Karlheinz Lang<br />

als Protokollführer<br />

Hans Könen


97<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage Im Juni <strong>1969</strong><br />

1.6. 60 J Heinrich Schmitz, Kaufm., Köln-<br />

Ehrenfeld, Wahlenstraße 1<br />

Inakt. Mitgl.<br />

5.6. 65 J Johannes Krihgs, O'Studlenrat,<br />

Porz/Rhein, Frledr.-Ebertufer 108<br />

akt. Mitgl.<br />

6. 6. 70 J Karl-Wilhelm Strube, Bankdlr. I. R.,<br />

Köln-Llndenthal, Haydn-Str. 17<br />

akt. Mitgl.<br />

65 J Dr. Simon Pucker, Frauenfacharzt,<br />

Köln-Mülheim, Düsseldorfer Str. 41<br />

Inakt. Mitgl.<br />

14. 6. 50 J Frau Sophie Söst, Köln,<br />

Thieboldsgasse 27 WItwenmItgl.<br />

17.6. 75 J Ernst Wilhelm Herzberg, Kaufm.,<br />

Köln-Llndenthal, Classen-<br />

Kappelmannstr. 15 Inakt. Mitgl.<br />

19.6. 50 J Peter Weyand, Direktor, Köln,<br />

Theodor-Heuss-RIng 13/15<br />

Inakt. Mitgl.<br />

Goldene Hochzelt<br />

Unser lieber Carl Weisweiler, der In diesem<br />

Jahre auf eine 50jährlge Mitgliedschaft Im<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein und eine 60-<br />

jährlge Mitgliedschaft Im Deutschen Sänger<br />

bund zurückblicken konnte, feiert am 28. Mal<br />

mit seiner lieben Gattin das Fest der Goldenen<br />

Hochzelt. Zu diesem frohen Ereignis entbietet<br />

der <strong>Burgbote</strong> die herzlichsten Grüße mit den<br />

besten Wünschen für weiteres Wohlergehen.<br />

Ebenfalls herzliche Glückwünsche entbieten<br />

wir unserem Sangesbruder Carl W. Barthel,<br />

der am 29.4.<strong>1969</strong> mit Erfolg seine Steuerbevj(^lmächtlgtenprüfung<br />

ablegte und nunmehr<br />

Steuerbevollmächtigter tätig Ist. Seinen<br />

^herlgen Beruf als Steuerinspektor gab er<br />

hierdurch auf.<br />

Neuaufnahmen:<br />

Am 1. 4. <strong>1969</strong> trat Frau Wwe. EMI Müller, Köln-<br />

Nippes, Neußer Straße 335 b als Wltwenmltglled,<br />

am 5.5.<strong>1969</strong> Herr Dr. Hans Klelnebrinker,<br />

Wirtschaftsprüfer-Steuerberater, Köln-Höhen<br />

haus, Brölweg 1, als Inaktives Mitglied und<br />

am 8.5.<strong>1969</strong> Herr Wilhelm Koopmann, Buchdruckerel-BesItzer,<br />

Leverkusen, Hauptstraße,<br />

ebenfalls als Inaktives Mitglied dem KMGV<br />

bei. Wir begrüßen die neuen Mitglieder recht<br />

herzlich In unserer Mitte.<br />

Adressenänderungen:<br />

Herr Heinrich Glaeser, 596 Olpe l/W., Kurfürst-<br />

Helnrlch-Str. 1;<br />

Herr Heinz Podschuck, 5 Köln-Klettenberg,<br />

Luxemburger Straße 263, Tel. 41 14 90;<br />

Herr Christiane Vanelll, 5021 Großkönigsdorf,<br />

Starenweg 3.<br />

Todesfälle<br />

Es verstarben:<br />

Unser Inaktives Mitglied Herr Versicherungs<br />

kaufmann Karl Gerllch Köln, Weißenburgstr. 74<br />

Im Alter von 52 Jahren am 7. 4.<strong>1969</strong>.<br />

Unser aktives Mitglied Herr Fabrikant Willy<br />

Müller, Köln-Dellbrück, Dellbrücker Hauptstr.<br />

203, kurz vor der Vollendung seines 77. Le<br />

bensjahres am 11. April <strong>1969</strong> und<br />

unser aktives Mitglied Herr Dr. Heinrich M.<br />

Sambeth, Köln-LongerIch, Jullus-Leber-Str. 16,<br />

Im Alter von 76 Jahren am 3. Mal <strong>1969</strong>.<br />

Wir betrauern aufrichtig den Verlust dieser<br />

großen Freunde und Förderer des KMGV. Den<br />

Angehörigen wurde die herzlichste Teilnahme<br />

übermittelt.<br />

PholO'Apparate<br />

KiiiO' und Pro]eklions-Geräte<br />

Ph otO'A rheiten<br />

^fioto ^mil Ivettes<br />

KÖLN<br />

Steinweg 5 (am Gürzenich) - Ruf 21 66 84


Inh- Hans Günter Kornbichler<br />

L^NNARTZ<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 1366<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmuck sorgfältig und sdanell<br />

Bimm<br />

WESTErN TO/IST<br />

VII<br />

I^LLEINIQER HERSTELLER<br />

BROTFABRIKSCHNASS<br />

RUF KÖLN 601081<br />

I<br />

UM.CEM9<br />

INSTALLATION<br />

Scanitare Installation<br />

automatische tieizungsanlagen<br />

doggeivwandige Heizdllagertanlcs<br />

mit Kontrollgerät<br />

in jedes Haus» Anrut genügt! Fernruf 76 71 95<br />

Käln-Nigges» Custaw-Nachtigal-SStraOe 15


TISCHPLATTE aus Dalles de couleur, 21-24 mm dick, Guß mit Struktur, 90x90 cm<br />

Wollen Sie Ihre Wohnung durch ein nicht alltägiiches<br />

Möbelstück bereichern?<br />

Dann lassen Sie sich über den Tisch mit einer Tischplatte aus<br />

DALLES DE COULEUR<br />

informieren!<br />

Dalles de couleur ist ein gegossenes Farbglas von 21 -24 mm Dicke<br />

und steht in 13 verschiedene Farben zur Verfügung.<br />

Jede Platte wird einzeln nach Maß- und Bearbeitungswünchen<br />

des Kunden angefertigt.<br />

Bitte fordern Sie Prospekt- und Preisunterlagen an.<br />

Beratung, Verkauf und Liefernachweis:<br />

Westdeutsche Glas-Handelsgesellschaft Strobl & Co.<br />

5 KÖLN-EHRENFELD, Melatengürtel 123<br />

Telefon 0221/51 7043, Telex 8882632


100<br />

Chorgesang und Fernsehen!<br />

Uns allen Ist bestens bekannt, daß unser<br />

Chormeister, Prof. Hermannjosef Rübben, In<br />

seiner Eigenschaft als Bundeschormelster<br />

eine erzieherische Aufgabe Im Deutschen<br />

Sängerbund übernommen hat und es mit sei<br />

ner Aufgabe wahrhaftig ernstniitmt. Sein Ruf<br />

als Chorerzieher dringt Inzwischen über die<br />

Bundesgrenze hinaus. Es Ist, aufgrund seiner<br />

großen Erfolge als Chorerzieher, daher nicht<br />

verwunderlich, daß er Inzwischen einen Ruf zu<br />

einer Tagung nach Wien erhalten hat.<br />

Im Mitteilungsblatt des Sängerbundes Nordrheln-Westfalen<br />

E.V. — Ausgabe Mal <strong>1969</strong> -<br />

finden wir den Ergebnisbericht einer Kreissän<br />

gertagung Bielefeld, an der Prof. Hermann<br />

josef Rübben als Vortragender teilnahm, und<br />

einen tiefen Eindruck hinterließ.<br />

Wü<br />

Bielefeld. Kürzlich bat eine namhafte Biele<br />

felder Gaststätte Ihre Gäste, zum turnusmäßi<br />

gen Spanferkelessen erst am nächsten Wo<br />

chentag zu kommen — man wisse ja: VIco<br />

Torrlanl ... Fernsehen ... <strong>Der</strong> goldene Schuß<br />

... Da lohnt es nicht, ein Schweinchen zu<br />

schlachten.<br />

Ja, man weiß, was <strong>1969</strong> möglich Ist, und was<br />

1950 einfach noch undenkbar war: Umschich<br />

tung des Publikums, Umschichtung der Ge<br />

wohnhelten, Ende alter und Beginn neuer<br />

Zeltalter, Revolution von Revolutionen. Hat<br />

das eigentlich noch mit unserem bürgerlichen<br />

Leben zu tun? Zweifellos — denn die meisten<br />

von uns waren ja gutgläubige Zeugen der<br />

Eskalation In utopische Sphären der Technik;<br />

es Ist der gleiche Mensch, der auf das Signal<br />

zum Mondflug wartet und der sich mißbrau<br />

chen lassen muß, Barrieren gegen seinesglei<br />

chen zu errichten.<br />

Solche und ähnliche dazugehörende Fragen<br />

belebten In kaum vorstellbarem Maße das<br />

große Vortragsauditorium, das sich Im Reformlerten-Gemelndesaal<br />

auf Einladung der<br />

Kreisverbandsvorsitzenden Im Deutschen Sän<br />

ger-Bund, Heinrich Vermllllon (Ravensberg) und<br />

Herklotz (Halle/W.), zusammengefunden hatte,<br />

um etwa zwei Stunden lang den geradezu an<br />

steckend ermunternden Ausführungen des<br />

Bundeschormelsters NRW, Dirigenten des be<br />

rühmten Kölner Männergesangvereins und<br />

Professor an der Kölner Musikhochschule,<br />

Hermannjosef Rübben, zuzuhören oder mit<br />

Ihm zu debattleren.<br />

Ein journalistisches Element pulsiert In diesem<br />

glänzenden Redner, der eigentlich nichts an<br />

deres tut, als die brennenden Probleme unse<br />

rer Tage seinen Zuhörern zu Injizieren, Ihnen<br />

den Mut der Jugend zu übermitteln und vor<br />

Unmöglichem zu warnen. Das „Unmögliche"<br />

besteht ganz einfach In ein paar Tatsachen:<br />

Wir können und wollen z. B. die „Beats" nicht<br />

aus der Welt schaffen, denn sie nutzen sich<br />

von selber ab, schlüpfen In Spätformen, wan<br />

deln höchstens Ihr Gesicht. GlückllcherweLp^e<br />

kam Rübben auf den Gedanken, den vielf<br />

spöttelten geselligen Sinn der Chorgemehr^<br />

Schaft als entscheidend zu loben. Und hiermit<br />

war denn auch ein Zentralpunkt der Veran<br />

staltung angesprochen: Das Verhalten der<br />

Fernsehreporter. Es Ist, so klang es aus der<br />

Versammlung, meist nicht nur grundsätzlich<br />

negativ, sondern von vornherein gewollt her<br />

abwürdigend, herabsetzend für jenen Großteil<br />

der Bevölkerung, der, aktiv oder rezeptiv, an<br />

der guten Gabe des Gemeinschaftssingens<br />

teilhat. Weshalb nicht Fernsehen plus Freude<br />

am Männergesang? Es gibt ja noch genügend<br />

andere Pluspunkte — aber wer gibt Ihm das<br />

Recht, jede sich bietende kleine oder große<br />

Gelegenheit wahrzunehmen, um den Chor<br />

sänger „In Reih' und Glied" lächerlich zu ma<br />

chen, Ihn mit subversivem Zungenschlag, ja,<br />

mit bösartiger Gesinnung jenseits der mensch<br />

lichen Gemeinschaft zu stellen? Man braucht<br />

nur an die Berichterstattung über die großen<br />

Musikfeste (Essen, Stuttgart usw.) zurückzu<br />

denken.<br />

<strong>Der</strong> Brückenschlag zu Fragen der Presse, der<br />

Musikkritik war damit gegeben. Hätte die<br />

Debatte länger gedauert — es wäre zu e\w<br />

höchst Interessanten, höchst notwendlgf^<br />

höchst produktiven Kritik am musikalischen<br />

Pressewesen gekommen (ein Thema, zu dem<br />

auch der Verfasser dieser Zellen einiges hätte<br />

sagen mögen!) — Immer und überall hatte<br />

Professor Rübben, ein ganz dem Heute auf<br />

geschlossener Mann des besänftigenden oder<br />

polemischen Wortes, die Führung In der Hand.<br />

Alles stand auf dem Boden einer sicheren<br />

Pädagogik, etwa die breiten Ausführungen<br />

über den Aufbau der Chorprobe: „In der<br />

Probe fallen die Würfel für die Einsatzbereit<br />

schaft", oder: „Jeder Chorleiter muß die Lite<br />

ratur kennen, die für seinen Chor paßt", oder:<br />

„Er muß Pädagoge ohne den erhobenen Zei<br />

gefinger sein." „Fordern und fröhlich sein",<br />

heißt eine der nützlichsten Devisen dieses


Kölner Chordirigenten, der bekanntlich in die<br />

Fußstapfen des Bayreuther Chormeisters Wil<br />

helm Pitz tritt. Und Immer wieder betont Rüb<br />

ben: <strong>Der</strong> Chorgesang muß „schlank" sein,<br />

damit er rhythmisch profiliert, flexibel und<br />

„blankgeputzt" wirkt. Das aber ist auch Sache<br />

einer modernen, bewußten Stimmschulung.<br />

Also: keine Angst vor Musik, die emotioneil<br />

anspricht — aber sie muß In ihrer Heutigkeit,<br />

in ihrer Verbindung zum modernen Menschen<br />

so überzeugend dastehen, daß die Böswillig<br />

keiten gewitzter Fernsehleute daran scheitern.<br />

Mit herzlichem Dank wurden die klärenden<br />

Ausführungen eines der bedeutendsten heu<br />

tigen Chorpädagogen aufgenommen. Die An<br />

erkennung galt ebenso den Herren Vermlllion<br />

und Herklotz.<br />

Dr. Hans Schnoor<br />

Ein Komponistenportrait!<br />

Aus der Deutschen Sängerbundeszeitung „Lied und Chor" entnehmen wir den folgenden Beitrag<br />

über das Schaffen Carl Loewes.<br />

Vor 100 Jahren am 20. April starb der Baiiadenkomponist CARL LOEWE.<br />

Ein Gedenkblatt für den heute fast vergessenen Meister.<br />

„Wer seine Harfe an das Ewige lehnt, wird<br />

selbst ewig; so wie vergänglich, wenn er sie<br />

zur Mode gesellt", schrieb Carl Loewe an sei<br />

nen Freund Ludwig Spohr.<br />

Dr. Carl Loewes Geburtsort Ist Löbejün in der<br />

Provinz Sachsen nahe bei Halle. Hier erblickte<br />

er als jüngstes von zwölf Kindern im Schul<br />

haus am 30. November 1796 mitten in der<br />

Französischen Revolution das Licht der Welt.<br />

Die Mutter schildert er als die gütige, aus<br />

gleichende Frau, den Vater als einen sehr<br />

strengen, musikalischen Mann und doch voll<br />

großer Herzengüte gegen die eigenen und die<br />

Schulkinder. Loewe erlebte die Plünderungen<br />

der französischen Straßenräuber (Soldaten)<br />

nach der unglücklichen Schiacht von Jena.<br />

1807 ging er nach Köthen zur Schule, der<br />

Stadt Johann Sebastian Bachs, der hier unter<br />

einem kunstsinnigen Fürsten „die schönsten<br />

Jahre seines Lebens" verlebt.<br />

Wir finden Loewe dann später als Student an<br />

der Universität Halle, er studiert Musik und<br />

evangelische Theologie. Bedeutende Männer<br />

haben von hier aus „das wissenschaftliche<br />

und geistige Leben" verbreitet. So berichtet<br />

er von „Händel", ein großer Künstler, wie die<br />

Welt ihrer wenig kennt, der der Kunst und<br />

damit seinem Gott gedient. Er beschreibt, wie<br />

ihr Chor Mozartsche und Naumanns Opern,<br />

aber auch die von Händel und Haydn mit


Europas größte Möbelschau fachen bis zum Spitzenmodell der —<br />

präsentiert In einmaliger Vielfalt die Weltklasse. Mit unzähligen vorblld-<br />

0+^.. Star-Programme aus oiie lihor über 450 euro ffiim- llch ürh gestalteten npstaltpfpn FinrinhtunasbelSDle-<br />

Elnrichtungsbelsplepäischen<br />

Möbelfabriken, vom eln- len aller Geschmacksrichtungen bie<br />

tet sich dem Besucher eine einzig<br />

artige Demonstration des guten<br />

Wohngeschmacks und tausendfache<br />

Anregungen für die eigene Helmge<br />

staltung.<br />

I<br />

5 Köln-Braunsfeld, Melatengürtel/Scheidtweilerstr.


103<br />

großem Erfolg aufgeführt habe. Loewe er<br />

lebte 1812 den Rückzug Napoleons.<br />

1814 starb sein hochverehrter Lehrer Türk, es<br />

drückte ihn tief nieder. „Ich verzweifelte an<br />

der Möglichkeit, ohne ihn die Musik zu mei<br />

nem alleinigen Lebensberuf machen zu kön<br />

nen." So lesen wir in seinem Tagebuche, das<br />

mir seine geniale Tochter Julie von Bothwell,<br />

die 94jährig im Freiligrathhaus in Unkel am<br />

Rhein starb, als kostbares Erbe hinterließ. Ich<br />

war ihr letzter Musikschüler. Mit Stolz erin<br />

nerte sich diese gütige Frau daran, daß ihr<br />

Geburtstag 1826 der Todestag von Carl Maria<br />

• '^.Weber gewesen, den ihr Vater als einen<br />

1 .Jnmen Komponisten und Dirigenten an der<br />

Dresdner Hofkirche kennengelernt habe.<br />

Ein Jahr mußte Loewe beim Halleschen Jäger<br />

korps seiner Militärpflicht genügen. Sein spä<br />

terer grO'ßer Gönner, der kunstliebende König<br />

Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, befreite<br />

ihn von allen späteren militärischen Übungen,<br />

„daß meine Hände sonst durch den Militär<br />

dienst zu sehr angegriffen würden."<br />

1820 berief man Dr. Loewe als Musiklehrer an<br />

das Gymnasium und Seminar sowie als Ofga-<br />

1832 1967<br />

OPTIKER SCHIEREN<br />

Inhaber<br />

^ Diplom-Optiker<br />

GUSTAV FUNCKE<br />

Dos älteste Kölner Fachgeschäft für<br />

AUGENOPTIK<br />

BREITE STRASSE 1<br />

Ecke Nord-Süd-Fahrt<br />

ALLE KASSEN - RUF 232084<br />

nisten an die Jacobikirche in Stettin, der da<br />

maligen Hauptstadt Pommerns. 1150 Taler<br />

Jahresgehalt waren sein Stolz, daß er für<br />

seine Familie ausreichend sorgen konnte. Die<br />

Orgel in dieser Kirche galt den Stettinern als<br />

ein großes Denkmal aus der katholischen Zeit.<br />

„Ich habe sie vom ersten Tage an geliebt, wie<br />

man eine menschlich schöne Seele liebt, in<br />

deren Tiefe man Leid und Freude unbesorgt<br />

niederlegen kann und in der man Verständnis,<br />

Trost und Freude findet. <strong>Der</strong> Ton, der die<br />

Hand ihr entlockt, muß voll und mächtig sein.<br />

Man darf die hl. Cäcilia (Patronin der Kirchen<br />

musik) nicht ins Gesicht schlagen, man muß<br />

sanft mit einer edlen Frau sprechen", berichtet<br />

er in seinem Tagebuche.<br />

Hier in Stettin schuf Loewe seine Gesanglehre<br />

für seine Schüler, eine Klavier- und General<br />

baßschule, dazu seine vielen Balladen- und<br />

Legendenkompositionen wie: „Die Uhr", „Archibald<br />

Douglas", „Fridericus Rex" und „Des<br />

fremden Kindes hl. Christ", „<strong>Der</strong> Große Chri<br />

stopher", das „Muttergottesbild im Teiche".<br />

Loewes Schüler Dr. Maximilian Runze hat die<br />

se Werke in 17 Bänden im Verlag Breitkopf &<br />

Härtel, früher Leipzig, jetzt Wiesbaden, ge<br />

sammelt und mit Erläuterungen herausgege<br />

ben. Durch die Niederlassungen des Verlages<br />

in Berlin, Prag, Brüssel, London, New York<br />

wurden sie so in aller Welt bekannt und gerne<br />

gesungen. Dem Verlag gebührt heute noch<br />

Dank und Anerkennung für diese Verbreitung.<br />

Loewe vermochte in seinen Legendenkompo<br />

sitionen Geistliches und Weltliches, ganz wur<br />

zelnd in der geistlichen Musik der Klassiker<br />

und von Jugend an, obwohl streng in der<br />

Lutherischen Kirche erzogen, heimisch in der<br />

alten Kirchenmusik, zu wunderbarer Einheit<br />

lichkeit zu verschmelzen. Loewes Tochter<br />

schrieb in ihren Aufzeichnungen, als sie das<br />

Tagebuch ihres Vaters vollendete: „Loewes<br />

Legende ist ein Veilchen neben der Rose mit<br />

ihren scharfen Stacheln — der Ballade. <strong>Der</strong><br />

Tenor von Loewes Legende entspringt aus<br />

einem kindlich frommen Geist, aus der Sehn<br />

sucht des Herzens nach dem vollkommenen<br />

Begreifen, nach dem Herrn und Gott, den zu<br />

fassen und zu halten uns unmöglich ist, dem<br />

wir aber die zartesten Blüten unseres getauf<br />

ten Geistes zu Füßen seines Kreuzes nieder<br />

legen wollen, wie Loewe das reine Kind sei<br />

nes Geistes."<br />

Er schuf aber auch Männerchöre. So widmete<br />

er der Mainzer Liedertafel vier Chöre, darunter<br />

einer Jägerlied. Es war nach der Aufführung<br />

seines Oratoriums „Die ehrende Schlange".


Zwei Jahre später schrieb er das „Gutenberg-<br />

Oratorium" zur Einweihung des Gutenbergdenkmals.<br />

Die Liedertafel übersandte ihm aus<br />

Dankbarkeit ein Ehrendiplom und nahm ihn<br />

als Ehrenmitglied In Ihre Reihen auf. <strong>Der</strong> Ver<br />

lag B. Schott-Söhne verwahrt noch Orlglnalkompositlonen<br />

In seinem Archiv. Mit dem<br />

Hause Schott war Loewe eng befreundet.<br />

Loewe komponierte neben seinen Oratorien:<br />

Palestrina, die Festzeiten, Johannes Nuß und<br />

dem leider durch seine schwere Erkrankung<br />

unvollendet gebliebenen „Franziskus von<br />

Assisi" noch Gesänge der Sehnsucht, heitere<br />

und Hebräische Gesänge sowie geistliche Ge<br />

sänge für Männerchöre und schrieb noch ein<br />

Vocal-Oratorium für Männerstimmen, „Die<br />

Apostel von Philippi".<br />

Viele Vortragsreisen unternahm er, so nach<br />

Berlin, Wien, Leipzig und Prag. Überall brau<br />

ste ihm ein mächtiger Beifall entgegen. Er<br />

sang vor der Familie Friedrich Wilhelm IV. und<br />

in London vor der Königinmutter Adelaide und<br />

der Königin Viktoria und ihrem Gemahl, dem<br />

Prinzen Albert. Hier in London lernte er auch<br />

den Dichter Ferdinand Freiligrath kennen, der<br />

dort in der Verbannung lebte.<br />

1866 schwer erkrankt, forderte der Stettiner<br />

Magistrat nach seiner 42jährigen Tätigkeit sei<br />

nen Rücktritt von seinem geliebten Amte. Die<br />

ses konnte er nicht verschmerzen, obwohl<br />

man, um ihn zu trösten, 1867 seine Büste in<br />

der Aula des Gymnasiums aufstellte. Seine<br />

Familie zog mit ihm nach dem „lieblichen<br />

Kiel". Lieblich ist Kiel im wahren Sinne des<br />

Wortes. Bei seinen Spaziergängen in der<br />

Ulmenallee am Meeresbusen sandte er wohl<br />

über das Meer Grüße an seine gellebte Orgel<br />

in Stettin; in einer Orgelpfeife wurde später<br />

sein Herz beigesetzt.<br />

Am 20. April 1869 ging der große Meister nach<br />

zweitägigem Schlummer heim zu seinem Gott<br />

„In das Reich der reinen Geister." Wenige<br />

Schritte von Loewes Grab auf dem Sankt-Jürgens-Friedhof<br />

rauschte das Meer. Dieser<br />

Friedhof mußte nach dem zweiten Weltkrieg<br />

dem Verkehr der Großstadt welchen. Oarl<br />

Loewe wurde In der Nikolaikirche, der alten<br />

Stadtkirche Kiels, In der Pommernkapelle neu<br />

beigesetzt. Dort ist ihm ein neuer Grabstein<br />

errichtet worden. <strong>Der</strong> alte befindet sich h^"-^<br />

auf dem Friedhof Eichhof. Dankbar müä|<br />

wir anerkennen, daß der Magistrat der Stadt<br />

Kiel das Andenken an unsern großen Toten,<br />

der unsterblich in seinen großen Tondichtun<br />

gen weiterlebt, nicht untergehen läßt.<br />

„Mit dem Komponisten Dr. Carl Loewe ging<br />

eine echte Künstlernatur und ein edler Mensch<br />

aus dem Kreis der Gegenwart heim zu Gott,<br />

seinem Schöpfer", heißt es in einem Nachrufe<br />

1869. Loewes Musik, die wir ab und zu einmal<br />

noch im Rundfunk vernehmen oder im Fami<br />

lienkreise, der sie auch heute noch liebt und<br />

schätzt, erscheint vielen in unserer modernen<br />

Zeit nicht mehr zeitgemäß. Legen wir am 100.<br />

Todestag des großen Meisters im Geiste einen<br />

frischen Immortellenkranz an seinem Grabe<br />

nieder und danken wir mit den vielen Freun<br />

den seiner Musik Gott dafür, daß er uns ihn<br />

geschenkt hat, und so bleibe sein Andenken<br />

uns allen unvergessen In seinen Werken.<br />

Joseph Kiel, Waldfriede/Soonwald<br />

...ei^vSeufeli<br />

Wilhelm Dahlmeyer,<br />

Bestattungsunternehmen<br />

«r 5 Koln-Lindenthal.<br />

Durener StraBe 211<br />

5 Köln-Sulz,<br />

ArnuKstraße 27<br />

Sammelruh 41<strong>49</strong> 36<br />

Auf Wunsdi beditnt Sie Herr Wilhelm Rühmenn (1- BoB)


105<br />

3<br />

Sanitäre Ausrüstungenfur<br />

Krankenhäuser,<br />

Labors und Industrie<br />

Artikel für<br />

Ent- und Bewässerung<br />

Kanalguß für<br />

Haus, Hof und Straße<br />

Ein- und Anbaukuchen<br />

Heizkessel für<br />

öl. Gas und<br />

feste Brennstoffe<br />

Heizkörper<br />

leglicher Art<br />

Olfeuerungen und<br />

Regelanlagen<br />

Therm-Heizungen<br />

Einrohrsysteme<br />

Gas- und Elektro-<br />

Raumheizer<br />

CjlTo 9TEinEß KG KDin<br />

SANITÄR- UND H E 1 Z U N G S B E D A R F<br />

Verwaltung, Zentrallager und Ausstellung I: Köln-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />

Stadtlager und Ausstellung II: Köln, Venloer Straße 24, Telefon So.-Nr. 38 20 41<br />

Bundesamtliche Mittellungen des DSB<br />

in der Qualität der Ghorliteratur sei in den<br />

letzten Jahrzehnten eine spürbare Wandlung<br />

3getreten, erklärt in einem Aufsatz zur Situa-<br />

1 des Chorwesens in der Zeitschrift „Lied<br />

und Chor" der bekannte Dortmunder Chor<br />

leiter Franz Dietsch. <strong>Der</strong> kompakte harmoni<br />

sche Satz sei durch einen durchsichtigen line<br />

aren abgelöst wgrden. Insbesondere beim<br />

Männerchor sei an der Stelle der starren<br />

Vierstimmigkeit die leichtere Dreistimmigkeit<br />

getreten. Die Folge des vielseitigen Ange<br />

botes sei die Tatsache, daß 80 % der Konzert<br />

programme das zeitgenössische Schaffen be<br />

rücksichtigten.<br />

Für eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />

Volkshochschule und Chören spricht sich die<br />

Zeitschrift „Lied und Chor" aus. Es heißt dort,<br />

daß sich nur die VHS ausschließlich der Er<br />

wachsenenbildung widme und daher die tak<br />

tischen und methodischen Hilfen bieten könne.<br />

Sie vermöge kritische Aufklärung zu leisten<br />

und den Wandel der Zeit in die Bildung miteinzubeziehen.<br />

Auch die Jugend lehne den<br />

Chor nicht strikt ab, sondern nur das unzeit<br />

gemäße Liedgut und die Auswüchse im Ver<br />

einsleben.<br />

Eine neue Schallplatte „Gesellenlieder" hat<br />

der Deutsche Sängerbund in der Cameratareihe<br />

des Möslerverlags herausgegeben. Sie<br />

enthält, gesungen vom Männerchor des Coliegium<br />

musicum der Universität Saarbrücken<br />

unter Leitung von Dr. Wendelin Müller-Blattau<br />

mehrstimmige Sätze in sehr aufgelockerter<br />

Form als Musterbeispiele für einen zeitgenös<br />

sischen Interpretationsstil, der dem Männer<br />

chor als Vorbild dienen soll. Die Sätze sind<br />

komponiert von Jens Rohwer, Gottfried Wol<br />

ter u. a.


106<br />

//<br />

J^usscfyank<br />

des<br />

HAUSES WOLKENBURG JJ<br />

REISSDORF<br />

Lieferant;<br />

&UmaO<br />

das grosse Bier<br />

JOHANN WEYAND KG<br />

KÖLN<br />

Kurfürstenstraße 10-14


Das Bergische Chorfest dessen Weiterführung<br />

fraglich geworden war, wird auch in der Zu<br />

kunft stattfinden. Dies verlautet aus dem Ber<br />

gischen Land, wo die Chöre sich für einen<br />

Fortbestand der Institution ausgesprochen<br />

haben. Die Bedenken der Behörden bezüglich<br />

des Mangels einer genügenden Zuhörerschaft<br />

konnten zerstreut werden.<br />

Auslandsreisen deutscher Chöre<br />

finden auch in diesem Jahre, soweit sich das<br />

schon jetzt feststeilen läßt, in sehr erhebli<br />

chem Ausmaße statt. Besonders bevorzugte<br />

Länder sind die Schweiz und Österreich, aber<br />

)h die nordischen Staaten und Länder des<br />

biocks sind beliebte Reiseziele für die<br />

konzentrierenden Chöre.<br />

in der Bestandserhebung des Deutschen<br />

Sängerbundes,<br />

die zur Zeit anläuft, werden sich die zahlrei<br />

chen Zusammenschlüssen von kleinen Ver<br />

einen bemerkbar machen. Besonders in man<br />

chen Großstädten haben sich Chöre, deren<br />

Mitgiiederzahi abgenommen hatten, mit ande<br />

ren verbunden.<br />

<strong>Der</strong> deutsche Chorgesang sei jederzeit ge<br />

schlossen auf alle neuen und modernen Re<br />

gungen eingegangen, aber habe auch das<br />

überkommene Liedgut gepflegt, erklärte in sei<br />

ner Festansprache bei der Verleihung der Zei<br />

ter Piakette in Neuß der Parlamentarische<br />

Staatssekretär im Bundesinnenministerium<br />

Köppier, der im Auftrag des Bundespräsiden<br />

ten die Verleihung vornahm. Die Chöre hatten<br />

ein wesentliches Stück deutscher Voikskuitur<br />

bewahrt. Er appellierte an die Teilnehmer des<br />

Festaktes, diesen Weg weiter zu gehen und<br />

sich nicht durch falsche Ratgeber und Kritiken<br />

bmrren zu lassen.<br />

...mgende Jugend befinde sich nicht nur In<br />

den Sängerbünden erklärte in einem Referat<br />

Dr. Wendeiin Müiier-Biattau über die Stellung<br />

der Jugend zum Chorgesang. Flier seien vor<br />

allem die Sportverbände und die Landjugend<br />

zu nennen. Überall gebe es Gruppen, die<br />

neben der eigenen Arbeit zur Belebung ihrer<br />

Zusammenkünfte das gemeinsame Singen<br />

pflegten. Daher müsse Anzahl und Ausbildung<br />

der Singieiter gefördert werden, sie seien<br />

überall dorthin zu schicken, wo man zum Sin<br />

gen bereit sei.<br />

Die Mitteilung einiger Tageszeitungen, das<br />

nächste DSB-Fest finde im nächsten Jahre in<br />

Mainz statt, beruht, wie aus einer Notiz in der<br />

Zeitschrift „Lied und Chor" hervorgeht, auf<br />

einem Irrtum. Bisher wurde über den Termin<br />

eines Festes in den Gremien des DSB noch<br />

nicht gesprochen. Vor 1974 ist mit einem Fest<br />

des DSB nicht zu rechnen.<br />

Die Gruppe Berlin des Allgemeinen Deutschen<br />

Sängerbundes (DAS) hat sich, wie aus einem<br />

Bericht der Zeitschrift „Lied und Chor" her<br />

vorgeht, mit dem Berliner Sängerbund des<br />

DSB zusammengeschlossen. Bereits Ende Mai<br />

wird die gemeinsame Arbeit in einem großen<br />

Konzert vor dem Schöneberger Rathaus ge<br />

zeigt werden. Die Organisation hat auch ein<br />

Berliner Kulturprogramm und einen Wirtschaftspian<br />

aufgestellt.<br />

Um den neuen Titel „Chordirektor — ADO",<br />

den die Arbeitergemeinschaft Deutscher<br />

Chorverbände verleiht, hat sich eine Anzahl<br />

von Chordirigenten beworben, woraus hervor<br />

geht, daß die Bemühungen um eine fachliche<br />

Bezeichnung für qualifizierte Chorleiter An<br />

klang gefunden hat. Mit den ersten Ernen<br />

nungen ist im Laufe des Jahres zu rechnen.<br />

Die Gründung von Kinderchören<br />

wird im Rahmen der Mitgiiedsbünde des<br />

Deutschen Sängerbundes in letzter Zeit sehr<br />

intensiv betrieben, wie aus der Zeitschrift<br />

„Lied und Chor" hervorgeht. Man hofft damit<br />

bei der Jugend Interesse für Chorgesang zu<br />

wecken, das sich auch in späteren Jahren<br />

günstig auswirken wird. Bekanntlich haben<br />

Kinderchöre ihre besonderen Schwierigkei<br />

ten, nicht zuletzt wegen des ständigen Wech<br />

seis der Mitglieder.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geselischaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />

Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Gottesweg 102, Ruf:443610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Klelststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

ntelbild: Tellansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />

Dberweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Kölner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus I.D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLE<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLE<br />

H0II |i|nill!llllll!l!lll<br />

■ISlilllillilililiilil<br />

liliiniill-ilililll;<br />

liiHillillHülil!! '<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAULT<br />

. RENAULT


Eine gute<br />

Verbindung<br />

1<br />

'}:Wv?<br />

^'<br />

/* /'<br />

SPARKAnE<br />

DER S1ADT KÖLN


III<br />

<strong>Der</strong> „Mastreechter Staar"<br />

zu Gast beim Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Am 10. Mal <strong>1969</strong> wellte die Konlnklljke Zangverenlglng<br />

„Mastreechter Staar" zum Gegen<br />

besuch In Köln. <strong>Der</strong> Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein hatte am 7. 9. 1968 ein Konzert In<br />

Maastricht veranstaltet. Eine stattliche Zahl<br />

von Sängern - es mögen ca. 160 Herren ge<br />

wesen sein — füllten das Podium des großen<br />

Saales In der „Wolkenburg", als das Konzert<br />

vor vollbesetztem Hause begann.<br />

Das folgende Programm kam zur Darbietung:<br />

(<br />

1 dl Lasso<br />

Gretschanlnoff<br />

Mllhaud<br />

Britten<br />

2. Bearb. SerpentI<br />

Bearb. Moore<br />

Bearb. Koekelkoren<br />

3. Brahms<br />

4. Bearb. Koekelkoren<br />

Bearb. Hupperts<br />

5. Verdi<br />

Unter der Leitung von M. Koekelkoren (am<br />

Piano P. SerpentI) war eine hochanzuerken<br />

nende Leistung des Chores festzustellen.<br />

Hierzu schreibt der Kölner Stadt-Anzeiger wie<br />

folgt:<br />

<strong>Der</strong> „Maastreechter Staar" zu Gast In Köln<br />

Logik kommt vor der Sinnlichkeit<br />

Ohne Säuseln und Brüllen: Männerchorldeal<br />

Feierlich und majestätisch, aber auch folklorlh<br />

und witzig ging es Im Festsaal der<br />

Matena mia Cara<br />

Credo Sollst: Plet BOM<br />

Psaume 121<br />

The Bailad of llttle Musgrave and lady<br />

Barnard<br />

Joshua fit the battle of Jericho<br />

Steal away<br />

The Gospel Train<br />

Paganlnl Variaties<br />

Moskauer Abende (Sollst: Plet BOM)<br />

Kalloda<br />

Gorl dl rebelll montenarl e banditl<br />

aus „Ernanl"<br />

Wolkenburg zu, wo der Kölner Männergesang<br />

verein den holländischen Chor „Maastreech<br />

ter Staar" zu Gast hatte. Die Maastreechter,<br />

1883 gegründet, sind für Holland das, was der<br />

KMGV für Deutschland Ist.<br />

Ein hervorragend besetztes Ensemble. Da<br />

wird nicht gesäuselt und auch nicht gebrüllt.<br />

Obwohl sich an die 200 Sänger auf dem<br />

Podium einfanden, wirkt der Chor unter Mar<br />

tin Koekelkoren wie ein leicht bewegliches,<br />

dynamisch unbegrenzt differenziertes Instru<br />

ment.<br />

Terminkalender für den Monat Juli <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 3. Juli Chorprobe Wolkenburg 19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 10. Juli Chorprobe Wolkenburg 19.30 Uhr<br />

Beginn der Sommerferien<br />

Erste Probe nach den Ferien:<br />

Donnerstag, 28. August Wolkenburg<br />

19.30 Uhr


112<br />

<strong>Der</strong> Grundton ist hell, die Sänger stellen sich<br />

gut auf moderne Musik ein (Mllhaud, Britten).<br />

Klassische Polyphonle (dl Lasso) wie mo<br />

derne LInearltät kommen gleich vorbildlich.<br />

Logik des musikalischen Aufbaus und archi<br />

tektonische Proportioniertheit kommen vor<br />

Kolorlstik und bloßer Klangsinnlichkeit. Des<br />

halb waren wohl, Gretschanlnoffs Credo (mit<br />

dem beachtlichen Plet Born als Solisten) aus<br />

genommen, die folkloristischen amerikani<br />

schen und russischen Versuche (die eine<br />

stärkere Baßorientierung des Ghorklanges<br />

voraussetzen) mehr als Reverenzen vor er<br />

folgreichen Chorstilen zu sehen. Denn auch<br />

den Gästen Hegt der saftige, derbe, ganz auf<br />

blanken Effekt hin gedachte Ton: Verdis be<br />

rühmter Chor aus „Ernanl" gab eine Probe<br />

davon.<br />

Aber am stärksten dürfte sich der holländi<br />

sche Chor dadurch qualifizieren, daß er einen<br />

eigenen, unverwechselbaren Stil singt, über<br />

einen eigenen Klang verfügt.<br />

-ky-<br />

Dle Gäste wurden nach Ihrer Ankunft durch<br />

die Sänger des KMGV Im Hof derWolkenburg<br />

empfangen. Unter der Leitung von Prof. Her<br />

mannjosef Rübben sang der Chor den ,,Deut<br />

schen Bardengruß" und von Friedrich Geliert<br />

„Wandern Im Mal". Ein frohen Herzens ge<br />

sungenes „Hoch" beendete die Begrüßung.<br />

Nach dem Konzert wurde den Maastrichter<br />

Freunden Im Caslnosaal ein Imbiß gereicht,<br />

der Gelegenheit zu Ansprachen der beiden<br />

Vereinspräsidenten und Prof. Hermannjosef<br />

Rübbens gab.<br />

Dr. Max Adenauer betonte den kulturellen<br />

Wert des Männerchorgesanges und stellte<br />

fest, daß die Antwort auf diese Frage von<br />

den jungen Menschen selbst gegeben werde,<br />

die heute mehr denn je den Chören zustreben.<br />

Die Bestrebungen und die Leistungen der<br />

Männerchöre müßten vor der Zerstörung be<br />

wahrt bleiben. Dr. Adenauer anerkannte die<br />

hohe Leistung des Maastrichter Chores und<br />

brachte In freundschaftlichen Worten den<br />

Dank an die Sänger, Ihren Präsidenten Chappln<br />

und den ebenfalls anwesenden Bürger<br />

meister von Maastricht, Herrn Baeten, zum<br />

Ausdruck. Zum Schluß wünschte Dr. Aden<br />

auer, daß die beiden Vereine, Maastreechter<br />

Staar und KMGV, die Tradition Ihrer Freund<br />

schaft fortsetzen möchten, zumal der befreun<br />

dete Chor aus Maastricht nach dem Kriege<br />

als erster die Hand zur Versöhnung bot. Die<br />

Plakette des Vereins und ein Jubiläumsbuch<br />

von 1967 waren das äußere Dankeszeichen,<br />

daß Dr. Max Adenauer dem Präsidenten des<br />

„Maastrichter Staar", Herrn Chappln, dem<br />

Bürgermeister der Stadt Maastricht und dem<br />

Chordirektor Koekelkoren überreichte.<br />

Präsident Chappln dankte Dr. Max Adenauer<br />

mit bewegten Worten und einer Schallplatte<br />

für die Vorbereitung des Konzertes und der<br />

Durchführung.<br />

Dann nahm noch Prof. Hermannjosef Rübben<br />

das Wort und betonte, daß die Leistung des<br />

Chores unvergeßlichen Eindruck hinterlassen<br />

werde. Sein ehrliches Kompliment war Ihm<br />

wirklich gemeint.<br />

<strong>Der</strong> abschließende Schriftwechsel, der zwi<br />

schen den „Maastreechter Staars" und d \<br />

KMGV geführt wurde, zeigt recht deutlich u./<br />

Verbundenheit zwischen Maastricht und Köln.<br />

Wü<br />

Herrn<br />

Präsident J. H. J. M Chappln<br />

„MASTREECHTER STAAR"<br />

Maastricht/Nrederlande<br />

Torenfiat. Oranjepleln 215<br />

Sehr geehrter Herr Chappln!<br />

Dr. Ad/Opp - 12. 5. <strong>1969</strong><br />

Auch auf diesem Wege möchte Ich Ihnen und<br />

Ihrem Chor von Herzen für das vorzügliche<br />

Konzert danken, das Sie uns am vergangenen<br />

Samstag geboten haben. <strong>Der</strong> Beifall hat Ihnen<br />

gezeigt, welche Resonanz Ihre Darbietungen<br />

gehabt haben. Ohne die Leistungen des Köl<br />

ner Männer-Gesang-Vereins damit abschwä<br />

chen zu wollen, glaube Ich, daß wir manches<br />

von Ihrem Chor lernen können. Wir sind s«"'<br />

daran interessiert, daß der enge Kontakt i<br />

sehen dem „MASTREECHTER STAAR" und<br />

)<br />

dem KMGV erhalten bleibt, und wir sollten<br />

regelmäßige Veranstaltungen In Maastricht und<br />

In Köln durchführen. Das wäre unser auf<br />

richtiger Wunsch Im Anschluß an den ge<br />

lungenen Abend des vergangenen Samstags!<br />

Von uns allen Ihnen herzliche Grüße! Hoffent<br />

lich sind Sie gut nach Maastricht zurück<br />

gekehrt.<br />

Mit den besten Sangesgrüßen<br />

(Dr. Adenauer)<br />

Präsident


113<br />

REISEBUREAU JOSEF HARTMANN • KÖLN<br />

INHABER ERNST STEIMEL<br />

ALLE LAND- LUFT- UND SEEREISEN<br />

Vertretung: Deutsches Reisebüro, Verkaufsagentur Dt. Bundesbahn<br />

Fachkräfte beraten Sie in allen Relseangelegenhelten und liefern: Fahrkarten zu<br />

Orlglnalprelsen für In- und Ausland, Platz- und Bettkarten, Flugscheine aller Flug<br />

gesellschaften, Schiffspassagen aller In- und ausländischen Reederelen.<br />

Sommer- und WInterurlaubsrelsen mit TOUROPA, SOHARNOW, HÜMMEL usw. Indi<br />

viduelle Erholungsreisen mit Bahn, Flugzeug oder Schiff der AIRTOÜR und SEETOURS<br />

Reichhaltige Programme stehen zur Verfügung.<br />

Wir begrüßen Sie gern In unseren Büros:<br />

5 Köln, Ebertplatz 9, Ecke Neußer Straße, Telefon-Sammer-Nr. 72 80 25<br />

Zweigbüro im Kaufhof, Hohe Straße, Telefon 21 24 20 / 23 82 30<br />

Flughafenreisebüro auf dem Köln - Bonner Flughafen in Wahn,<br />

Telefon (von Köln) 820/4 04 40<br />

(<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein,<br />

Herrn Dr. M. Adenauer,<br />

5 KÖLN.<br />

Maurltlussteinweg 59, Haus Wolkenburg.<br />

Deutschland.<br />

MAASTRICHT, 19. Mal <strong>1969</strong>.<br />

^■^hr geehrter Herr Dr. Adenauer!<br />

-.ren Dankbrief vom 12 d. M. über das Kon<br />

zert, daß der „Mastreechter Staar" am Sams<br />

tag, den 10. Mal Im Haus Wolkenburg geboten<br />

hat, habe Ich empfangen.<br />

Auch meinerseits sage Ich Ihnen und allen<br />

Mitgliedern des Kölner Männer-Gesang-Ver<br />

eins von Herzen Dank für den freundlichen<br />

Empfang und die gute Versorgung und mit<br />

Ihnen hoffe Ich, daß der freundschaftliche<br />

und gute Kontakt zwischen dem „Staar" und<br />

dem Kölner Männer-Gesang-Verein erhalten<br />

bleibt und daß wir In der Lage sein werden,<br />

regelmäßig In Maastricht und In Köln Kon<br />

zerte veranstalten zu können.<br />

Herzliche Grüße von uns allen und auf Wieder<br />

sehen resp. Wiederhören.<br />

Mit den besten Sängersgrüßen,<br />

Königliche Männer Gesang Verein<br />

„MASTREECHTER STAAR"<br />

J. H. U. M. Chappln.<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!


114<br />

Atelier<br />

für Herren- und Damen-MaOkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln ■ Große Sandkaul 19 ■ Ruf 2313AO<br />

Dae Haue<br />

RJ.TONGER&CO.<br />

Öer Mufth<br />

KÖLN-DOMHOFl<br />

Ruf 2318 04<br />

6iaHS ^fonendakl<br />

Brühl Bes. Köln<br />

Brennstoffe - Landesprodukte<br />

Kartoffelgroßhandlung<br />

SHELL-HEIZOLE<br />

Burgstraße 5 - Ruf 2646 (von Köln aus 92 92/26 46)<br />

"-€0/^ (Bartßid<br />

TABAKWAREN-, SOSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8-10 • Wahlenstraße 9-11 Fernsprecher 51 63 28<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

CBBfl<br />

Gegr, 1924<br />

!»?♦


115<br />

(<br />

ID&DS<br />

I<br />

Pallas-Modelle<br />

mit schwenkbaren<br />

Jod-Scheinwerfern<br />

I<br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

SCHMITT + SCHMITT, 5 Köln-SUI:<br />

Berrenratiier Strafle 133 Rut A4 30 77<br />

kRATUREM - ERSATZTEILE - VERKAUl<br />

1,'^ •


Die Resser-Verteilung des Vorstandes<br />

In seiner ersten Vorstandssitzung nach der Wahl des Vorstandes wurde die folgende Ressort-<br />

Verteilung der einzelnen Vorstandsmitglieder festgelegt:<br />

1. Vizepräsident Horst Massau<br />

Vertretung des Präsidenten bei dessen<br />

Abwesenheit. Koordination der gesamten<br />

Vorstandsarbeiten.<br />

Allgemeine Vereinsangelegenheiten.<br />

Programmgestaltung.<br />

Verbindung zum Pächter.<br />

2. Paul Adrian<br />

Verwaltung des Archivs.<br />

Zusammenarbeit mit der Presse.<br />

Programme — und Piakatgestaitung.<br />

3. Theo Käser<br />

Verbindung zum Pächter.<br />

Wahrnehmung der Termine bei Freud- und<br />

Leidanlässen.<br />

Reisevorbereitungen.<br />

4. Hans Koenen<br />

Steuerliche Angelegenheiten.<br />

Bilanzen.<br />

Reiseausschuß (finanzielle Fragen).<br />

5. K.-H. Lang<br />

Verwaltung des KMGV-Vermögen.<br />

Überwachung des Beitragseingangs.<br />

Verbindung zur KMGV-Vermögensverwaltungs<br />

GMBH.<br />

6. Hans Langenberg<br />

Fragen des Protokolls.<br />

Schriftführer.<br />

7. Dr. Helmut Schulz<br />

Rechtsangelegenheiten.<br />

Verträge.<br />

Satzungsfragen.<br />

Verbindung zur Kreissängervereinigung.<br />

_<br />

' J<br />

8. Wilhelm Wüstenberg<br />

Mitgliederbewegung.<br />

Verbindung zu anderen Chören, mit der<br />

dazu gehörenden Korrespondenz.<br />

Redaktion des <strong>Burgbote</strong>n.<br />

Verbindung zur Kreissängervereinigung<br />

(mit Dr. H. Schulz).<br />

Auch die Presse nahm Kenntnis von unserer Hauptversammlung am 24. April <strong>1969</strong><br />

Die NRZ schreibt unter dem 29. 4. <strong>1969</strong> wie folgt:<br />

Adenauer wiedergewählt<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein singt In Paris<br />

Von Jürgen Winter<br />

Dr. Max Adenauer bleibt auch weiterhin Präsi<br />

dent des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

(KMGV). Die Vorstandswahl war das Thema<br />

eins der Jahreshauptversammlung, die im bis<br />

zum letzten Platz besetzten Kasinosaal der<br />

Wolkenburg stattfand.<br />

Vor der Wahl hatte Präsident Dr. Max Aden<br />

auer der Versammlung einen Rechenschafts<br />

bericht über die abgelaufene Tätigkeit des<br />

bisherigen Vorstandes gegeben und die Ver<br />

dienste der scheidenden Vorstandsmitglieder<br />

Paul Peters, Hans Schäfer und Heinz Odendahl<br />

gewürdigt.<br />

Nachdem die Obleute der verschiedenen Aus<br />

schüsse ihren Rechenschaftsbericht vorgetra<br />

gen hatten, wurde dem Vorstand einstimmig<br />

Entlastung erteilt.<br />

Präsident Dr. Adenauer ehrte die Sanges<br />

brüder Fritz Meyer und Karl Weisweiler für<br />

50jährige und Gustav Funcke, Hans Schäfer,<br />

Theo Käser und Willi Ritter für 40jährige Mit<br />

gliedschaft Im Kölner Männer-Gesang-Verein.<br />

<strong>Der</strong> Präsident des Sängerkreises Köln, Wei<br />

ßenberg, ehrte Fritz Meyer für 50jährige i \<br />

Karl Welsweiler für 60jährige Mitgliedschaft<br />

Deutschen Sängerbund.<br />

<strong>Der</strong> neue Vorstand des KMGV hat nach dem<br />

Votum der Mitglieder folgende Zusammen<br />

setzung: Präsident Dr. Max Adenauer, Vize<br />

präsident Horst Massau, die weiteren Mit<br />

glieder des Vorstandes: Wilhelm Wüstenberg,<br />

Dr. Helmut Schulz, Karl Heinz Lang, Hans<br />

Langenberg, Theo Käser, Hans Koenen und<br />

Paul Adrian.<br />

Die nächsten Aufgaben, die auf den neuen<br />

Vorstand zukommen: Vizepräsident Horst<br />

Massau wird nach Paris reisen, um erste Ge<br />

spräche wegen einer Konzertreise des KMGV<br />

in die französische Hauptstadt zu führen.


117<br />

Unser Frühlingsfest!<br />

„Ein paar Stunden der Freude und Ent<br />

spannung bietet der Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein allen Freunden und Mitgliedern auf<br />

seinem diesjährigen Frühlingsfest am 31. Mai<br />

<strong>1969</strong>."<br />

So iautete die Einladung, und viele waren<br />

dieser Einladung gern gefolgt. Und diejenigen,<br />

riie nicht kamen, haben wahrhaftig ein in jeder<br />

^ Ziehung wohlgelungenes Fest verpaßtl<br />

Wenn auch der Wettergott In diesem Jahr dem<br />

Frühling seine Fesseln noch nicht abgenom<br />

men hat, war in den Räumen der Wokenburg<br />

ein trühiinghattes Säuseln und Weben test<br />

zustellen. Unser Heber Horst Massau hatte bei<br />

der Ausrichtung des Abends eine — wie ge<br />

wohnt — sichere und giückliche Hand. Die<br />

Dekoration des Saales und die Blumen auf<br />

den Tischen gaben die erwartete Frühlings<br />

stimmung wieder und boten so den rechten<br />

Rahmen für das lebendige Programm.<br />

Nach einigen herzlichen Worten der Begrüßung<br />

durch unseren „Vize" Horst Massau sang der<br />

Chor — es war ein recht stattlicher Chor —<br />

unter der Leitung von Prof. Hj. Rübben das<br />

„Wandern im Mai" nach Worten von Friedrich<br />

Brand und der Musik von Friedrich Geliert,<br />

und danach den „Lob des Durstes" von<br />

Hermannjoset Rübben nach Worten von<br />

Goethe, Mühler, Theodor Storm, Wilhelm<br />

Busch, Friedrich Rückert und Dr. Owiglass.<br />

Den Sprechpart bei diesem Chor hatte Ludwig<br />

Schneider übernommen. Die vorzüglichen gesangiichen<br />

Darbietungen rieten den stärksten<br />

Beifall hervor.<br />

Dann folgte eine Reihe künstlerischer Dar<br />

bietungen, die jedem Weltstadtprogramm zur<br />

Ehre gereicht hätten. Die verblüffenden Tricks<br />

und Manipulationen des Magiers Roifo, die<br />

hinreißenden Chansons der Diseuse Dora<br />

Dorette — am Flügel Emil Gerhard — und<br />

auch die großartige Leistung des Tanzpaares<br />

Peter Schnitzler und Christa Schwartmann<br />

vom Stadttheater Aachen lösten Begeisterung<br />

über Begeisterung aus und versetzten das<br />

Haus in eine selten erlebte Stimmung.<br />

Unser Doppelquartett, das bei diesem Feste<br />

nicht fehlen wollte, gab dem gesamten Pro<br />

gramm zum Abschluß des offiziellen Teiles die<br />

rechte Würze. Es wurde nicht eher entlassen,<br />

bis es auf vielfachen Wunsch „Ich habe noch<br />

Verwandte in Beriin" zu Gehör gebracht hatte.<br />

Dann schwang Ait und Jung zu den schmissi<br />

gen Weisen der Kapelle Günter Kutz noch<br />

lange, sehr lange das Tanzbein.<br />

Es war ein herrlicher Abend, für den wir Dir,<br />

lieber Horst, recht herzlich danken. Wü<br />

(<br />

Seit 1872<br />

Herren- u. Damen-<br />

K// Wäsche - Unter-<br />

• zeuge - Strickwaren<br />

^eSlöer<br />

Köln, Schildergasse 77/79


118<br />

Wenn Sie Ford's neue Forme! ßS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Geiegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

•UM375"'a<br />

Auto-Strunk<br />

5 Köln-Weidenpesch, Neußer Straße ^©O<br />

Telefonsammelnummer: "76 20 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosler (I. Baß)


119<br />

Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECGLES-KIP<br />

)<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING - ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 6 5515, von Köln 4 06 55/15<br />

)<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker,<br />

der saubere<br />

Arbeit leistet."<br />

Auch, wenn es mal<br />

„höchste Elsenbahn" ist!<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr.


120<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Juli <strong>1969</strong><br />

12.7. 70J Oberregierungsrat a.D. H. Oehmig,<br />

Köln-Marienburg, Auf dem<br />

Römerberg 10, akt. Mitglied<br />

13.7. 70 J Erich van Moll, Köln-Zolistock,<br />

Vorgebirgsstraße 348, akt. Mitgl.,<br />

2. Zt. 5072 Schildgen bei<br />

Berg. Giadbach, Starenw/eg 27<br />

13.7. 83 J Jean Müller, K.-Braunsfeld, Maar<br />

weg 9, akt. Mitglied<br />

14.7. 82 J Dr. Hans Selbach, Düsseidort-<br />

Oberkassel, Leostraße. 23, inakt.<br />

Mitglied<br />

24.7. 65 J Paul Mahler, K.-Riehl, Stammheimer<br />

Str. 54, akt. Mitglied<br />

24. 7. 55 J D. V. Gadebusch, Köln, Breite Str.<br />

106, inakt. Mitgiied<br />

24.7. 55 J Christian Hombach, Köln-Brü#'<br />

In der Handschatt 2, akt. MItgll<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Am 3. Mal <strong>1969</strong> verstarb im Alter von 76 Jahren<br />

unser lieber Sangesbruder<br />

Dr. Heinrich M. Sambeth<br />

Als reifer Mann trat der Verblichene im Jahre 1960 in den KMGV ein, und er ist ihm<br />

treu geblieben, solange seine Kraft dazu reichte. Dr. Sambeth war In jeder Be<br />

ziehung eine Bereicherung für unseren Verein. Als Erzieher und Sachverständiger für ,<br />

Musik hat er vielen Sangesbrüdern ein gutes Beispiel für Disziplin gegeben; er tehite ^<br />

in keiner Veranstaltung, oder er entschuldigte sich vorher schrittlich bei unserem<br />

Chormeister. Durch seine ausgesprochene musikaiische Begabung und Ausbildung<br />

war Dr. Sambeth eine teste Stütze im 2. Tenor. Durch sein würdiges Auttreten und<br />

seine Bescheidenheit hat er viele Freunde In unserem Verein gefunden. Dr. Heinrich<br />

Sambeth genoß auch als Musikwissenschaftler in der Entwickiung neuer Unterrichts<br />

methoden in Fachkreisen einen ausgezeichneten Ruf. Seine kiare Urteilskraft, seine<br />

fachliche Weitsicht und sein kluger künstlerischer Rat haben auch dem KMGV, dem<br />

seine ganze Liebe gehörte, wertvolie impulse vermittelt.<br />

Die Beisetzung fand am 8. Mai <strong>1969</strong> auf dem Friedhot Köln-Longerich statt. Seine<br />

Freunde gaben ihm das ietzte Geieit und Vorstandsmitgiied Theodor Käser sprach<br />

am offenen Grabe Abschieds- und Dankesworte und legte einen Kranz des KMGV<br />

nieder.


Goldene Hochzeit!<br />

Am 28. Mal <strong>1969</strong> feierte unser lieber Sanges<br />

bruder Carl Welsweiler mit seiner Gattin<br />

Katharina das Fest der goldenen Hochzelt. Im<br />

Kreise seiner Angehörigen nahm das Jubelpaar<br />

die Glückwünsche des KMGV, vertreten durch<br />

seinen Vizepräsidenten Horst Massau und<br />

einigen weiteren Vorstandsmitgliedern, ent<br />

gegen. Oberst a. D. Fritz Meyer gratulierte Im<br />

Namen der Gruppe und hier vor allen Dingen<br />

der „KIävbotze".<br />

Josef Pering, der in<br />

schönen, poetischen<br />

'^•^men ebenfalls seine Glückwünsche zum<br />

Jbdruck brachte, betonte zum Schluß seiner<br />

humorvollen Sätze:<br />

„D'r Herrgott erhalt Üch uns noch mänch<br />

Jöhrche lang"!<br />

För dat andere sorg unse leeve Karl met<br />

singem Gesang.<br />

„Blievt gesund un glöcklich un dornet<br />

zofreddel<br />

Dat eß unse Wunsch! A!iemo!e dunn meer<br />

doför bedde!"<br />

Diesen guten Wünschen schließt sich der<br />

ganze KMGV an!<br />

Wü<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Unser üeber Sangesfreund<br />

% #<br />

Dr. Theo Schwickerath<br />

ist am 27. Mai <strong>1969</strong> im Alter von fast 80 Jahren verschieden; er wurde am 30. Mai<br />

auf dem Friedhof Köln-Mülheim, Frankfurter Straße, beigesetzt.<br />

Dr. Schwickerath war über 57 Jahre aktives Mitglied unseres Vereins. Er verfügte<br />

über eine gute Tenorstimme und war bis vor einigen Jahren eine wertvolle Stütze<br />

des 1. Tenors. Auch an den Aufführungen der „Cäcilia Wolkenburg" nahm er aktiv teil.<br />

<strong>Der</strong> verblichene Freund war ein liebenswürdiger Mensch mit ausgleichendem Charak<br />

ter und hat dies während seiner Mitgliedschaft Inder Gruppe 13 unter Beweis gestellt.<br />

Leider war unser Freund beruflich sehr beansprucht, so daß er seit langer Zeit nicht<br />

mehr aktiv am Geschehen des KMGV teilnehmen konnte.<br />

Am offenen Grabe sprach Sangesbruder Käser Abschiedsworte und legte einen Kranz<br />

nieder.


122<br />

Inh; Hans Günter Kornbichler<br />

NNflRTZ<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 1366<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmuck sorgfältig und schnell<br />

(<br />

BfHffiNZy<br />

T^- =g<br />

IwESTCWTO/lSq<br />

h ' 9ii<br />

XLIEWIQER HERSTELLER '<br />

BRQTFABRIK$CHNASS<br />

RUF KÖLN 6010 81<br />

(<br />

k<br />

N STALLATIO N<br />

SatiiYiire Installation<br />

automatischo Hoiaeungsanlagen<br />

dopgelifwanciige Heizöllagertanics<br />

mit Kontrollgerät<br />

PROGAS-<br />

In jedes Haus, Anrut genügt! > Fernrut 76 '<br />

KiSln - Higites, Gustaw-Naciitigc I-Strafie t5


123<br />

IBlBSHm<br />

MfflffiESB<br />

Im Herzen der Stadt Köln, am<br />

Neumarkt, finden Sie die Hauptstelle<br />

der Kreissparkasse Köln.<br />

Die zentrale Lage und ein dichtes<br />

Zweigstellennetz im Landkreis Köln,<br />

Rheln.-Berg. Kreis und Landkreis<br />

Berghelm ermöglichen allen Bewoh<br />

nern des Kölner Raums die Erledi<br />

gung ihrer Geldgeschäfte ohne zeit<br />

raubende Wege.<br />

Ganz gleich, wo Sie wohnen, die<br />

Kreissparkasse ist in Ihrer Nähe.<br />

KREI55PARKA55E KDLN<br />

Zweigstellen in Stadt und Land


124<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Willy Müller<br />

(<br />

Ganz überraschend erreichte uns die Nachricht von dem unerwarteten Hinscheiden<br />

unseres lieben Sangesbruders<br />

Er entschlief nach kurzer Krankheit am 11. April <strong>1969</strong> Im Alter von 77 Jahren und<br />

wurde am 16. April auf dem Alten Friedhof In Köln-Dellbrück beigesetzt.<br />

Willy Müller war ein begeisterter Chorsänger, und er förderte schon In jungen Jahren<br />

die Belange von Männerchören In Wort und Tat, auch als Organisator und Verelnslelter.<br />

Im Jahre 1935 trat er In den KMGV ein, und er war, mit einer schönen Bariton<br />

stimme ausgezeichnet, eine Stütze des I. Basses. Solange es Ihm seine vielen Ver<br />

pflichtungen als Firmengründer und Leiter seines Industriebetriebes gestatteten, war<br />

er ein pünktlicher Probenbesucher. Im Verein fand er viele Freunde, und er feierte<br />

gern Im Kreise seiner Gruppenbrüder. Willy Müller erwies sich auch als großzügig<br />

und verständnisvoll, als der KMGV das Vereinshaus Wolkenburg aufbaute, wofür wir<br />

Ihm großen Dank schulden.<br />

Sangesbruder Käser sprach am Grabe Dankes- und Abschiedsworte und legte einen<br />

Kranz des KMGV nieder.<br />

Neuaufnahme.<br />

Am 21. 5. <strong>1969</strong> wurde Herr Prokurist Heinrich<br />

Bramlage, Köln-Llndenthal, Brucknerstraße 1,<br />

Tel. 41 86 91, als Inaktives Mitglied In den<br />

Verein aufgenommen.<br />

Wir begrüßen Herrn Bramlage recht herzlich<br />

in unserer Mitte.<br />

Bundesamfliche Mitteilungen des DSB<br />

Nur die echte musikalische Leistung im Chor<br />

gesang gilt heute In der Öffentlichkeit. Tradi<br />

tion bilde keinen Maßstab mehr. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt die Zeitschrift „Lied und<br />

Chor", In der der Vorsitzende eines Chores<br />

die derzeitige Situation charakterisiert und der<br />

Tradition gegenüber zur Vorsicht mahnt. 1WaS<br />

heute noch als traditionsgebunden wichtig er<br />

scheint, könne morgen bereits überfällig sein.<br />

Nur die Leistung habe einen Wert. Das gelte<br />

besonders Im Verhältnis zur Jugend unserer<br />

Zelt.<br />

Über die Bedeutung des Chorwesens sprach<br />

auf der Bundesversammlung des Schwäbi<br />

schen Sängerbundes In Aalen Reglerungs<br />

präsident Roemer. Er bejahte die Frage, ob<br />

die Kulturarbelt heute noch den glölchen Wert<br />

wie früher habe. Man dürfe nicht Immer von<br />

Niedergang sprechen, sondern solle sich dem<br />

Aufbau widmen. Volkslied und Gesang näh<br />

men auch heute einen wichtigen Platz In der<br />

Kulturarbelt ein.


125<br />

Aphorismen zur Lebensweisheit<br />

diesmal nicht von Schopenhauer — eine moderne Trilogle —<br />

Lob der Stille<br />

Was wird doch nicht alles gelobt! Es gibt<br />

sogar ein „Lob der Faulheit", das von Joseph<br />

Haydn vertont Ist. Aber von Faulheit redet<br />

der „Mensch von heute" — außer gegenüber<br />

Schülern — nicht gerne. Ist man selbst faul,<br />

so nennt man diesen Zustand sanft um-<br />

) reibend „doice far<br />

niente" nach dem<br />

tto: Jeder jährlich einmal nach Italien.<br />

Aber das Lob der Stille Ist selten gepriesen.<br />

Ein entzückendes Büchlein mit dem Titel „Lob<br />

der Stille" stammt aus der Feder des be<br />

sonders Im Rheinland bekannten Kunsthisto<br />

rikers Paul Clemen. Dieses Büchlein verehrte<br />

er 1936 auch den Gratulanten zu seinem<br />

70. Geburtstag. „SIbl et aimlcls septuagenarlus"<br />

steht dort auf der ersten Seite. Kunst<br />

historiker scheinen eine besonders glückliche<br />

Art zu haben, die Im Verborgenen blühenden<br />

Veilchen des Lebens zu entdecken und Hebevoll<br />

Ihren Mitmenschen wie einen Frühllngsstrauß<br />

blühender Blumen darzureichen, wie<br />

wir es aus der jüngsten Zelt von dem Bonner<br />

Kunsthistoriker Prof. Lützeler aus seinem<br />

Büchlein „Philosophie des Kölner Humors"<br />

und von Wilhelm Hausenstein aus seiner Ab<br />

handlung über die Masken des Komikers Karl<br />

Valentin kennen.<br />

<strong>Der</strong> Stille ein Loblied singen, Ist vielleicht<br />

kein ansprechendes Thema. Die Stille ent<br />

spricht so gar nicht dem amerikanischen<br />

Tempo unserer hektischen Zelt. Es gibt eine<br />

Schallplatte, die die Stille des großen Blbllo-<br />

\ksaales des weltberühmten Britischen Mu-<br />

. /ims in London aufgefangen hat. Ab und zu<br />

hört man, wie ein Bücherwurm ein Blatt eines<br />

Buches umschlägt. Hierbei denkt man unwill<br />

kürlich an Spitzwegs Gemälde des Bücher<br />

wurms. Es Ist so, als ob In einem großen<br />

Walde ein Blatt von den Bäumen fällt. Sonst<br />

nichts, und doch sehr viel für jeden, der für<br />

so etwas noch ein Gehör hat.<br />

Wie wohltuend sind auch Im täglichen Leben<br />

die „Sendepausen". Die großen Künstler, For<br />

scher und Denker wirken meist In der Stille.<br />

Sie läßt Gedanken und Ideen reifen, die dann<br />

über Jahrhunderte hinaus als Kunstwerke und<br />

Erfindungen die Menschheit reicher machen.<br />

Wie haben sich seit einem Menschenalter die<br />

Lebensverhältnisse gewandelt! Damals war<br />

die Stille noch die Regel, heute Ist sie die<br />

Ausnahme. Vollendet beherrschen wir das<br />

„zusammen-Reden" und noch besser das<br />

„auselnander-Reden", aber das „zusammen-<br />

Schwelgen" kennen nur noch Verliebte. Un<br />

sere Wohn- und Arbeltsstätten sind umflutet<br />

von Lärm. Besonders die Jugend kennt den<br />

Begriff der „Zimmerlautstärke" nur noch vom<br />

Hören-Sagen. Es Ist doch fast ein Witz, wenn<br />

Kurorte sogar Innerhalb Ihrer Kurparks Oasen<br />

der Stille — Schwelgewlesen usw. — einrich<br />

ten müssen. Gleichzeitig nimmt das Interesse<br />

an kammermuslkalischen Darbietungen ab,<br />

denn Ihre Lautstärke geht ja nicht Ins Blut.<br />

Wir alle werden diesen Zug der Zelt nicht<br />

zum Stehen und erst recht nicht zur Umkehr<br />

zwingen. Was wir erhoffen dürfen, Ist die Er<br />

kenntnis, daß wir der stillen Besinnung —<br />

nicht In Schnellkuren mit Hellschlaf — drin<br />

gend bedürfen und zwar täglich, um uns unse<br />

res Menschseins bewußt zu bleiben. So müs<br />

sen wir verhindern, daß wir zu menschlichen<br />

Automaten und damit eine Beute des kollek<br />

tivistischen Denkens werden, das keine Ruhe<br />

kennt. Wo die Stille fehlt, Ist Leere und Un<br />

freiheit.<br />

Die Inschrift an dem Apollo-Tempel In Delphi<br />

lautete: „Erkenne dich selbst!" Wir dürfen In<br />

Ehrfurcht und Bescheidenheit hinzufügen:<br />

„Hierzu gehört Stille."<br />

Doch wo findet der gehetzte Großstadtmensch<br />

noch solche Stille?<br />

<strong>Der</strong> Blitzableiter<br />

Die technischen Blitzableiter haben meistens<br />

den Vorteil, daß sie den Blitz auch wirklich<br />

ableiten. Sie funktionleren eben.<br />

Es gibt nun In fast allen Berelchen des<br />

menschlichen Lebens — von der Zweckbe<br />

stimmung aus gesehen - auch „Blitzableiter"<br />

also „Leiter", die eigene Fehler und Schwä<br />

chen von dem eigenen Ich — letzteres wird<br />

natürlich ganz groß geschrieben und erhält<br />

aHein dadurch schon den Nimbus eines „Tabu"<br />

- ableiten sollen. Jedoch diese Blitzableiter<br />

funktionleren keineswegs Immer.<br />

Wie selten und wie ungern gestehen wir<br />

eigene Fehler oder eigenes Versagen ein.<br />

Läßt sich dies beim besten Willen .nicht mehr


126<br />

verbergen, dann machen wir alles Mögliche<br />

und Unmögliche — letzteres Ist der häufigere<br />

Fall — dafür verantwortlich. Als Entschuldi<br />

gungsgründe, also als Blitzableiter, müssen<br />

dann die Erbanlagen Insbesondere „der alte<br />

Adam" — sozusagen als selbstgezimmerte<br />

Vererbungslehre — herhalten. Diese Blltzableltertheorle<br />

Ist nicht nur In der großen<br />

Politik zu Hause, sondern sie feiert auch<br />

sonst In Beruf und Familie wahre Triumphe.<br />

So bleibt auch der Alltag und dabei auch die<br />

eigene Familie von einer Blltzablelterfunktlon<br />

nicht verschont. Bemerkt man bei seinen<br />

eigenen Kindern Fehler, so sucht man nicht<br />

bei sich sondern bei dem anderen Ehegatten<br />

oder — das Ist etwas taktvoller — In dessen<br />

Ahnengalerle die Schuld dafür. Je nach den<br />

Zelten ändern sich die Akteure In diesem<br />

Satyr- und Komödiantenspiel. Früher einmal<br />

dienten die „Dienstmädchen" als Blitzableiter<br />

der „gnädigen Frau", heute sind da die Rollen<br />

vertauscht. Anders ausgedrückt: „Die Raum<br />

pflegerin" beherrscht dank Ihrem Seltenheits<br />

wert die Familie.<br />

Damit sind wir bei der zweiten Sorte von<br />

Blitzableitern angelangt, die nicht von der<br />

Ursache sondern von der Wirkung ausgehen.<br />

Hier wird Immer „der Andere" - z. B. der<br />

politisch anders Denkende, leider oft als poli<br />

tischer „Gegner" bezeichnet — oder der Mit<br />

arbeiter — leider oft sehr taktlos als „Unter<br />

gebener" bezeichnet — dafür verantwortlich<br />

gemacht, daß einem etwas schief gegangen<br />

Ist. „Du hast sicher wieder den Hausschlüssel<br />

verlegt", sagt die Mutter zur Tochter, und da<br />

bei befand sich dieser Schlüssel In der Hand<br />

tasche der Mutter. So wird auch oft ein auf<br />

gespeicherter Zorn an dem „Anderen" — das<br />

sollte auch schon mal der hieran völlig un<br />

schuldige Ehegatte sein — ausgelassen.<br />

Für solche Fälle gibt es In Österreich und zwar<br />

Im Wiener Prater einen wunderschönen Blitz<br />

ableiter In Gestalt des sog. Watschenmannes.<br />

Dort kann man für wenig Geld dieser Figur<br />

In Menschengestalt Ohrfelgen also Watschen<br />

verpassen, soweit die Kräfte und das Geld —<br />

die Gebühr für diese Kopfarbelt richtet sich<br />

nach der Zahl der Watschen — reichen. <strong>Der</strong><br />

Kopf dieses stillen Dulders Ist welch — Holz<br />

wolle mit Stoff überzogen -, so tut man sich<br />

bei diesem Werk der modernen Nächstenliebe<br />

nicht weh. <strong>Der</strong> Watschenmann merkt nichts<br />

und hat dazu Im Gegensatz zu den Menschen<br />

nicht die Möglichkeit zu widersprechen und<br />

dadurch den Zorn welter zu erhöhen. Er Ist<br />

eben nur — und das Ist gerade seine Stärke —<br />

Blitzableiter. Für den Alltag müßte man In<br />

seiner unmittelbaren Umgebung etwas Ähn<br />

liches haben!<br />

Es gibt noch ein weiteres Rezept, das zu<br />

weilen noch besser praktikabel Ist. Dieses<br />

Rezept beherrschen auch die Österreicher, die<br />

übertiaupt nachahmenswerte Lebenskünstler<br />

sind, besonders gut. Zudem Ist dieses Re<br />

zept charmant — küß die Hand, gnäd'ge<br />

Frau! —, In<br />

Noten verpackt durch Johann<br />

Strauß, der ganzen Welt zur Nachahmung<br />

empfohlen: „Glücklich Ist, wer vergißt, was<br />

doch nicht zu ändern Ist!" Die Befolgung<br />

dieses Rats soll schon viel Ärger und Ver<br />

druß erspart haben. Sollten wir diesen Bllt^<br />

ablelter, jenes „Schwamm drüber!" nicht II<br />

Alltag häufiger tienutzen?<br />

Aber eine andere Lebenserfahrung sollte da<br />

bei nicht vergessen werden, öft wird die Grob<br />

heit und die Bosheit durch Höflichkeit ent<br />

waffnet, und häufig macht Verzeihen und Ver<br />

gessen aus Feinden Freunde. Immer aber er<br />

stirbt bei Hartherzigkeit die Liebe, auch die<br />

Nächstenliebe. Nur der Mensch, bei dem sich<br />

Selbstbeherrschung mit selbstloser Herzens<br />

güte paart, braucht keinen Blitzableiter mehr.<br />

Doch wessen Menschen Kern Ist schon so<br />

geerdet?<br />

„Mit" oder „über"<br />

Eine Betrachtung zum Sinn des Lebens<br />

Keiner kann allein auf dieser Erde leben. Daß<br />

die Welt noch funktioniert, verdankt sie dem<br />

„MIt-elnander" der Menschen. Daß eine Ehe<br />

oder eine Kindererziehung klappt, verdanken<br />

die Ehepartner dem gleichen Phänomen. Ab<br />

und zu — Insbesondere vor Neuwahlen — er<br />

innern sich auch so manche Politiker daran,<br />

daß sie nicht losgelöst vom Willen Ihrer<br />

Wähler Politik machen sollen. Dann wird der<br />

Wähler umworben, man nennt Ihn plötzll(/<br />

„MIt-bürger" und stellt sich damit glelchsaV<br />

auf die gleiche Stufe.<br />

Wer den tiefsten Sinn des Miteinander Im<br />

Leben Insbesondere auch In der Begegnung<br />

mit seinen Mitmenschen verwirklicht, geht da<br />

bei unmerklich noch einen Schritt welter.<br />

Dann wird aus dem „MIt-elnander" das ethisch<br />

so hochstehende „Für-elnander". Wenn wir<br />

das uns allen so liebe Wort „Mutter" In den<br />

Mund nehmen, so denken wir dabei auch an<br />

dieses selbstlose „sich-verschenken", wie es<br />

aus einem edlen Naturtrieb In der Menschenund<br />

Tierwelt eben nur eine Mutter kann.<br />

So rührt uns das Gleichnis des barmherzigen<br />

Samariters genau so wie die Legende des<br />

heiligen Martin, der den Kindern als mensch-


liches Ideal bei ihren kindlichen St. Martins-<br />

Umzügen vor Augen gestellt wird.<br />

Nicht minder sympathisch sind uns Erwachse<br />

nen die edlen Gestalten etwa der heiligen<br />

Elisabeth von Thüringen und die Beispiele<br />

moderner selbstloser Nächstenliebe, wie wir<br />

sie z. B. bei den Krankenschwestern, den<br />

Missionaren und Persönlichkeiten wie Albert<br />

Schweitzer sehen. Wir empfinden beim Leiden<br />

unserer Mitmenschen „Mit-Ieid". Wir wissen<br />

aber auch, daß alles, was wir anderen selbst<br />

los geben, tausendfach in unser Herz als<br />

Inneres Glück zurückkehrt. So Ist geteiltes<br />

Leid halbes Leid, genau wie umgekehrt ge-<br />

\e Freude doppelte Freude ist. Besitz und<br />

c.raere so vergängliche Äußerlichkeiten sind<br />

doch nicht das letzte Glück der Menschen,<br />

sondern auch die Erfahrung hat uns gelehrt;<br />

„Alle Herrlichkeit ist innerlich", wie es uns<br />

Bruce Marshall in seinem gleichnamigen Ro<br />

man so treffend geschildert hat.<br />

<strong>Der</strong> andere Pol des Lebens ist das „Über".<br />

Seine Früchte sind Egoismus und Überheb<br />

lichkeit. Wie viel Leid hat dieses „Über" schon<br />

Menschen und Völkern gebracht, denn dem<br />

„Über" folgt wie ein Schatten das „ünter".<br />

Wer sich über den anderen Menschen stellt,<br />

verfällt gar zu leicht in die Versuchung, sei<br />

nen Mitmenschen zu unterjochen. Dann ist<br />

das Wort von der Nächstenliebe In sein Ge<br />

genteil verkehrt.<br />

Wir Menschen scheinen langsam das Gefühl<br />

dafür zu verlieren, wo denn noch die echten<br />

ethischen Werte stecken. Fast jeder will „mehr"<br />

sein oder wenigstens „mehr" scheinen. Man<br />

erneuert nicht sein morsches Fundament,<br />

sondern „über-tüncht" nur noch die Fassade.<br />

Die Geschäftsreklame arbeitet in Superlativen<br />

des „Über", wenn man dafür auch Fremd<br />

worte wie „Supra", „Super", „de luxe" usw.<br />

neben Symbolen wie Kronen usw. gebraucht.<br />

Die Reklame hat ein feines Empfinden dafür,<br />

was die Käuferschicht anspricht. Sie ist deren<br />

Echo, ünd trotz des vielen, allzu vielen<br />

„Über" sind wir doch letztlich noch keine<br />

„Über-menschen" geworden. Sind wir „über<br />

sättigten" Wirtschaftswunderkinder vielleicht<br />

doch nicht auf dem richtigen Wege?<br />

Erst dann hat der Mensch den Sinn des Le<br />

bens richtig erkannt, wenn er jedem in Not<br />

befindlichen Mitmenschen ein echter Christophorus<br />

ist.<br />

Dr. Werner Jüsgen, Köln.<br />

:. ^eut DcioeÜ<br />

deiT}&tMaiutu!<br />

Wilhelm Dahlmeyer,<br />

Bestattungsunternehmen<br />

5 Köln-Lmdenthcl,<br />

Durener StrcBe 211<br />

5 Köln-Sulz><br />

ArnuKstroBe 27<br />

V Sammelruf: 41<strong>49</strong> 36<br />

Auf Wunsch bedient Sie Herr Wilhelm Rußmann 1.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />

Schriftleitung uncJ alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 44 3610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

fltelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />

Überweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Kölner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus I.D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS<br />

LÖFFEL<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLEE<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLEP<br />

HANOMAC L 'O' F F E L »INAULT<br />

OSliKI«eiiililliiililliiilil ^ IHiülIüilililil<br />

lii^ ^ iüilillilililüliill<br />

SFIsfiUiiülliiiiiI<br />

Ulll'lillüllillilllil' l'ülilHIiyHSHI<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

"gigiüiüi BgaisaisM<br />

A<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAULP


derburgbote<br />

.■<br />

■ ■■:;<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>49</strong><br />

Juli/August <strong>1969</strong><br />

■ -f ■■ "<br />

Mitteilungsblatt<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesanq-Vereins


Eine gute<br />

Verbindung<br />

'f/*> , A '«• «r<br />

" * ' ■ ' ' * - V-<br />

,/ '<br />

SPARKASSE<br />

DER STADT KOLR


<strong>Der</strong> Wahlausschuß <strong>1969</strong> berichtet:<br />

Die satzungsgemäß vorgeschriebene Neuwahl<br />

des Vorstandes und der Ausschüsse tand am<br />

24. 4, 69 statt. Anwesend waren 181 stimm<br />

berechtigte Mitglieder.<br />

Für die Wahl des Präsidenten wurden für<br />

Bankdirektor Dr. Max Adenauer 174 Stimmen<br />

abgegeben. Dr. Max Adenauer wurde mit sel<br />

ten großer Mehrheit gewätilt.<br />

( die Wahl des Vizepräsidenten wurden für<br />

_.st Massau 144 Stimmen abgegeben. Da<br />

mit wurde Horst Massau als Vizepräsident ge<br />

wählt.<br />

Für die vom Wahlausschuß angegebenen übri<br />

gen Vorschläge für den Vorstand wurden ab<br />

gegeben:<br />

1. Wilhelm Wüstenberg<br />

2. Paul Adrian<br />

3. Dr. Helmut Schultz<br />

4. Karl Heinz Lang<br />

5. Johannes Langenberg<br />

6. Theo Käser<br />

7. Hans Könen<br />

8. Georg Riebschläger<br />

9. Manfred Schubert<br />

10. Hans Schäfer<br />

11. Heinz Odendahl<br />

12. Hans WIrtz<br />

156 Stimmen<br />

152<br />

133<br />

124<br />

123<br />

114<br />

110<br />

68<br />

61<br />

3<br />

2<br />

Gewählt wurden die ersten sieben Mitglieder.<br />

1<br />

Für den MusikausschuB haben die folgenden<br />

Mitglieder erhalten:<br />

1. Paul Wisskirchen 119 Stimmen<br />

2. Ludwig Weber 118<br />

3. Karl Schmitt 115<br />

4. Karl Wilhelm Strube 98<br />

5. Gerhard Langenberg 70<br />

6. Rudi Ehlert 55<br />

7. Gerhard Biesenbach 54<br />

8. Helmut Otto 53<br />

9. Hans Joachim Lody 47<br />

Gewählt wurden die ersten fünf Mitglieder.<br />

Für den Elnführungs und Geselligkeitsaus<br />

schuß haben folgende Mitglieder Stimmen er<br />

halten:<br />

1. Dr. Hans Attelmann 99 Stimmen<br />

2. Hans Gronendahi 94<br />

3. Ludwig Schneider 83 „<br />

4. Bernhard Bolz 74<br />

5. Josef Wallraff 63<br />

6. Ernst Dohlhausen 63 „<br />

7. Hans Könen 62 „<br />

8. Walter Schmitt 58<br />

9. Eduard Plum 45<br />

10. Jos. Jansen 41 „<br />

11. Georg Riebschläger 37<br />

12. Heinz Plückthun 32<br />

13. Heinz Kammann 19<br />

Gewählt wurden die ersten fünf Mitglieder.<br />

^ rminkalender für die Monate August und September <strong>1969</strong><br />

Am 27. August <strong>1969</strong> gehen die Sommerferien des KMGV zu Ende. Die erste Probe findet am<br />

Donnerstag, 28. August um 19.30 Uhr, in der Wolkenburg statt.<br />

September <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 4. September Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 11. September Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

Samstag, 13. September Mitwirkung beim Kreischorsingen der Kreissängervereinigung aus<br />

Anlaß des Jubiläums des Männerquartetts Rheinland.<br />

Donnerstag, 18. September Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

Donnerstag, 25. September Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr


Inh: Hans Günter Kornbichler<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 13 66<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmuck sorgfältig und schnell<br />

Sanifare Inatcallcvtion<br />

ciutomcrtiscHe Hoizungscinlcigen<br />

clai»|9el«fwanciia* HeizOllagorl-canlcs<br />

mit- Kontroilgorttt


ID&DS<br />

jr Pallas-Modelle A<br />

■ mit schwenkbaren B<br />

|L Jod-Scheinwerfern M<br />

immer sainer ZtH voraus ^ ><br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

lTU R E N<br />

WE R KAU F


134<br />

(Ernst Dohlhausen verzichtete für Josef Wall<br />

raff)<br />

Die Wahl für den Bau- und Wirtschaftsaus<br />

schuß hatte folgendes Ergebnis:<br />

1. Heinz Odendahi 156 Stimmen<br />

2. Adoif Hiilnhütter 120<br />

3. Hans Fuchsius 104<br />

4. Franz Siep 82<br />

5. Erich Schneider 78<br />

6. Hans Wirtz 77<br />

7. Albert Bach 77<br />

8. Phil. Uerz 51<br />

Gewählt wurden die ersten fünf Mitglieder.<br />

Als Rechnungsprüfer wurden gewählt:<br />

1. Dr. Werner Jüsgen 168 Stimmen<br />

2. Paui Schiffer III<br />

3. Heinz Mengen 96<br />

Gewählt wurden diese drei Mitglieder.<br />

Für den Ehrenrat wurden folgende Mitglieder<br />

vorgeschlagen:<br />

1. Josef Pering 167 Stimmen<br />

2. Fritz Meyer 124<br />

3. Josef Herwegh<br />

4. Paui Peters<br />

5. Paui Weitershagen<br />

116<br />

107<br />

100<br />

Die Cäciiia Woikenburg hatte in interner Be<br />

sprechung acht Mitglieder ermittelt, die der<br />

Wahlversammlung zur Wahl empfohlen wur<br />

den. Nach der Auszählung wurde folgendes<br />

Ergebnis festgestellt:<br />

1. Horst Massau 164 Stimmen<br />

2. Gustav Funcke 159<br />

3. Christoph Klöver 110<br />

4. Hans Georg Spohr 84<br />

5. Helmut Löffel 72<br />

6. Klaus Rohr 72<br />

7. Walter Schmitt 65 ,.<br />

8. Dr. Helmut Schulz 59 „ J<br />

9. Günter Roggendorf 42<br />

Die Lösung aus der Stimmengleichheit der<br />

Herren Löffel und Rohr wird innerhalb der<br />

Cäciiia erledigt.<br />

Köln, den 30. 5. 69<br />

K. H. Müller-Pering<br />

Aus dem Jaköble in Köln wurde in Paris Jacques<br />

Zur 100. Wiederkehr des Geburtstages von Jaques Offenbach<br />

von Hermann A. Ginzei<br />

<strong>Der</strong> 6. Juni dieses Jahres war das Datum der DO. Wiederkehr des Geburtstages von Jaques Of<br />

fenbach. Seine Heimatstadt Köln ehrte ihren weltweit berühmten Sohn durch eine Ausstellung im<br />

Opernfoyer und Festveranstaltungen der Städtischen Bühnen, die ihren Kulminationspunkt in Jean<br />

Louis Barraults funkelnder Inszenierung der Operette „Pariser Leben'' fand. Auch der KMGV hat<br />

Anlaß Offenbachs zu gedenken. Er war Ehrenmitglied unseres Vereins.<br />

<strong>Der</strong> dem Kölner Operhaus vorgelagerte<br />

steingeplattete Platz trägt den Namen Offen<br />

bachs. An der Nord-Ostecke der Fassade ist<br />

die bronzene Tafel mit den Lebensdaten in<br />

die Kalksteinverblendung eingelassen. Das<br />

schon um 1870 abgetragene Haus Großer<br />

Griechenmarkt 1, in dem Jakob Offenbach im<br />

Juni 1819 um 3 Uhr in der Früh zur Welt kam,<br />

ist später durch einen Neubau ersetzt wor<br />

den, der im Bombenkrieg in Trümmer ging.<br />

Am jetzigen Neubau erinnert eine Tafel aus<br />

Messing-Bronze an den Sohn des aus Offen<br />

bach stammenden Musikers Isaak Juda<br />

Eberst, der nach seiner Übersiedlung (1816) in<br />

Deutzer Wirtshausgärten spielte und einige<br />

Jahre später Kölner Synagogenkantor wurde.<br />

Unermüdlicher Fleiß<br />

<strong>Der</strong> französische Romancier Gustave Flaubei<br />

hat einmal geäußert: Genie ist Fleiß — Die<br />

ser Antrieb ist auch ein Hauptmerkmal im<br />

Schaffen Jaques Offenbachs. „Ich bin", so<br />

heißt es in einem seiner Briefe, „von einem<br />

unüberwindlichen Drang besessen, unaufhör<br />

lich zu komponieren. Das ist bedauerlich für<br />

diejenigen, die meine Musik nicht lieben. Ich<br />

werde gewiß noch in meinem letzten Augen<br />

blick eine Melodie niederschreiben."<br />

Heiteres auf der Orgel<br />

In einem Blatt des DuMont Schauberg-Archivs<br />

liest man: „Die über 100 Titel seiner lyrischen<br />

Musikwerke, die mehr als 200 Operettenakte


umfassen, bestätigen Offenbachs unermüdliche<br />

Arbeltswelse. Hinzukommen etwa 250 ver<br />

schiedene Kompositionen: Lieder, Chöre,<br />

Orchester- und Tanzwerke sowie zahlreiche<br />

Konzertstücke für Cello und Klavier. <strong>Der</strong><br />

Meister der Operette schrieb sogar Kirchen<br />

musikpartituren. Besonders gern spielte Of<br />

fenbach Orgel, um — wie er betonte — für sei<br />

ne Sünden Buße zu tun. <strong>Der</strong> gutmütige Pfar<br />

rer ließ ihn gewähren, auch wenn der Kom<br />

ponist in musikalischem Ubermut manchesmal<br />

eine Transposition des Bachanals aus „Or<br />

pheus in der Unterwelt" oder der Quadrille<br />

aus „Pariser Leben" auf der Orgel erklingen<br />

ließ."<br />

^ sah er aus<br />

r-notographlen zeigen uns seine hagere Ge<br />

stalt, gewelltes Haar, ein zwirbeliger Backen<br />

bart mit Schnurrbart unter der schmalen<br />

Hakennase und das PIncenez mit schwarzer<br />

Hängeschnur. Die Karikaturisten zeichneten<br />

den Im Cancansprung dirigierenden Offen<br />

bach als spindeldürres Männchen mit sug<br />

gestiven Augen und fliegenden Frackschößen.<br />

Aus den Partituren hüpfen die Noten In die<br />

feingliedrigen Gestalten kleiner Balletteusen.<br />

Nahezu alle Briefe an seine Tochter enden<br />

selbstironisch mit „Dein hübscher Papa". Sein<br />

bevorzugtes Dejeuner-Menu in einem elegan<br />

ten Boulevard-Restaurant bestand aus einem<br />

hart gekochtem Ei, einem Lammkoteiett und<br />

einer Kartoffel.<br />

Perfekter Cellist<br />

Und das war sein Weg zum Musiker und<br />

Komponisten.<br />

Den Grundunterricht in Musik erteilte ihm sein<br />

Vater. Auf der Judenschule lernte das Jaköble<br />

schreiben und rechnen. Französischunterricht<br />

erteilte Ihm ein Privatlehrer. Sein erster Cello<br />

lehrer war „Herr Alexander", eine stadtbe-<br />

(nnte kölsche Type. <strong>Der</strong> Orchestermusiker<br />

rhard Breuer perfektionierte ihn dann als<br />

Cellist. Schon den Zehnjährigen wertet ein<br />

Zeltgenosse als virtuosen Cellospleler. Die<br />

Geschwister Offenbach — drei Kinder im Alter<br />

von 10 bis 14 Jahre — verdienten sich ihr<br />

Taschengeld als Wirtshausmusiker In einem<br />

Lokal am Neumarkt. Das überliefert ein Inse<br />

rat in der Kölnischen Zeitung. Den ganzen<br />

Winter hindurch, jeden Sonn- und Feiertag<br />

sowie jeden Donnerstag wird eine musikali<br />

sche Abendunterhaltung auf Planoforte, Vio<br />

line und Violoncello (Jakob) geboten.<br />

Im Kölner Milieu<br />

In Henselers 1930 erschienener Offenbach-<br />

Biographie und In zeitgenössischen Berichten<br />

von Mitarbeitern der Kölnischen Zeltung wird<br />

u. a. auch der Einfluß des Kölner Milieus auf<br />

Offenbach untersucht. Vater Offenbach, der<br />

mit Marlanne Rindskopf aus Deutz verheira<br />

tet war — die Deutzer Nachbarn nannten I. J.<br />

Eberst seiner Herkunft wegen den „Offenba<br />

cher" — hat durch seine Komposition „Mlchalkel<br />

Chavim" den Sohn zweifellos beeinflußt.<br />

Das weisen Jakobs frühe Kompositionen aus,<br />

übertrieben gefühlvolle Romanzen und Cello<br />

stücke.<br />

Synagogengesang<br />

Auch der damalige Synagogengesang, ein<br />

MIxtum aus Volks- und Tanzwelsen, von<br />

Opernarien und Improvisationen, Ist als Elnflußquelle<br />

nachgewiesen. <strong>Der</strong> Kantor würzte<br />

seine Gesänge durch allerlei artistische<br />

Mätzchen, Triller, Koloraturen und Imitation<br />

von Instrumenten. Jüdische Volksmusik, Köl<br />

ner Fastnachtsweisen und die in der Gesell<br />

schaft „Humorrhidaria" aufgeführten Parodie<br />

opern, Divertissementchen, wohl auch die<br />

Spiele Im Hänneschentheater, haben das kom<br />

positorische Schaffen Offenbachs beeinflußt.


Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

Auto-Strunk<br />

5 Köln-Weidenpesch, Neußer Straße 460<br />

Telefonsammelnummer: 7& 20 Zt<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosler Cl. Baß)


Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECCLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING - ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 65515, von Köln 40655/15<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker<br />

der saubere<br />

Arbeit leistet."<br />

Auch, wenn es,,mal<br />

höchste Eisenbahn" ist!<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr.


Auf nach Paris<br />

<strong>Der</strong> Kalender zeigte den November des Jah<br />

res 1833 an. Vater Offenbach reiste mit seinen<br />

Söhnen Jakob und Juies nach Paris, um sie<br />

am Conservatorium fortbilden zu lassen. Da<br />

beide bereits perfekte Musiker waren, dauerte<br />

das nicht lange. Schon bald wirkten sie als<br />

Orchestermusiker in Konzerten mit. In der<br />

schillernden Weit des Pariser Tingeltangels,<br />

des leichtfüßigen Cancan-Tanzes und bunter<br />

Vaudeviiiestücke ergaben sich neue Anregun<br />

gen.<br />

Das Werk<br />

<strong>Der</strong> Vierzehnjährige hatte 1833, im Jahr der<br />

Reise nach Paris, seine erste größere Kom<br />

position vollendet, ein „Divertimento über<br />

Schweizer Lieder." Dann wölbte sich der Bo<br />

gen von den zahlreichen Bouffes, Musiquettes<br />

und Operetten („Die schöne Helena", „Or<br />

pheus in der Unterweit", „Pariser Leben" und<br />

viele andere) bis zur Oper „Hoffmanns Er<br />

zählungen", die ein Jahr nach Offenbachs<br />

Tod (1880) am 10. Februar 1881 an der Opera<br />

Comique aufgeführt wurde. Ais Dirigent seiner<br />

Werke feierte er Triumphe, als Theaterunter<br />

nehmer erlitt er Schiffbruch. 1876 verdiente<br />

er den Unterhalt für seine Familie durch Gar<br />

ten- und Promenadenkonzerte in Amerika.<br />

Pro und contra<br />

Schon zu Lebzeiten hat Offenbach höchste<br />

Anerkennung, aber auch scharfe Ablehnung<br />

erfahren. Richard Wagner war — bis zum<br />

Meinungswechsei in späten Jahren — einer<br />

der schärfsten Widersacher. — Hingegen er<br />

wies sich der Wiener Musikschriftsteiier und<br />

Kritiker Hansiick, der erklärte Gegner Wag<br />

ners, als Offenbachs regster Förderer. Auch<br />

Nietzsche hat dem Juden Offenbach, der aus<br />

Liebe zu seiner Frau Hermine d'Aicain zum<br />

Katholizismus übergetreten war, höchsten<br />

Respekt gezollt, im Blick auf Heine und Of<br />

fenbach äußerte er sich; „Die Juden haben<br />

im modernen Europa an die supremste Form<br />

der Geistigkeit gestreift: diese ist die geniale<br />

Buffonnerie." Eine der Biographien Offenbachs<br />

erinnert an dessen zionistische Gesinnung<br />

und an Hinweise auf das gelobte Land Palä<br />

stina.<br />

Ein Brief<br />

Im Jahre 1916 veröffentlichte die Kölnische<br />

Zeitung einen im Kriegsjahr 1870 geschriebeneh<br />

Brief Offenbachs. Einige Lästermäuler<br />

hatten seine deutsche Gesinnung in Zweifei<br />

gezogen. Er schrieb damals ah den Heraus<br />

geber des „Kladderadatsch":<br />

„Lieber Freund, es ist eine Lüge, daß ich ein<br />

Lied gegen Deutschland geschrieben habe.<br />

Paris verdanke ich meinen Ruf. Ich bin Bür<br />

ger Frankreichs (seit dem 14. Lebensjahr lebe<br />

ich in Paris), bin Ritter der Ehrenlegion, und<br />

obschon alles dieses würde ich es für eine<br />

Infamie halten gegen mein erstes Vaterland,<br />

wo ich geboren bin, gegen das Land, in dem<br />

ich viele nahe Verwandte und sehr gute<br />

Freunde habe, auch nur eine Note zu schrei<br />

ben. ich danke ihnen, mir die Gelegenheit<br />

gegeben zu haben, Ihnen dieses zu erklären,<br />

und allen meinen guten Freunden sagen Sie,<br />

was ich von dieser niederträchtigen Lüge<br />

denke. Meinen besten Gruß!<br />

Ihr \<br />

Jaques Offehbach '<br />

Die „Prusslens"<br />

Natürlich war Offenbach kein Freund der<br />

„Prusslens". in den Kölner Divertissement<br />

chen, auch in denen des Kölner Männer-Ge<br />

sang-Vereins, dem er sich freundschaftlich<br />

verbunden fühlte — er wurde später zum Eh<br />

renmitglied ernannt — empfand Offenbach die<br />

Figur des Schutzmanns Schnäuzerkoffsky als<br />

Typ des Militarismus und Poiizeistaates. Viel<br />

leicht mag sich hieraus die Behauptung ab<br />

leiten, er habe ein Lied gegen Deutschland<br />

geschrieben. Verbürgt sind allerdings anti<br />

preußische Äußerungen nach der Einnahme<br />

von Paris.<br />

Für Deutschland<br />

Sein „Lied vom großen deutschen Vaterland",<br />

das Alfred von Wolzogen gedichtet hatte,<br />

übernahm Offenbach in die von ihm kompo<br />

nierte romantische Oper „Die Rheinixen" (1864<br />

in der Wiener Hofoper aufgeführt), in der<br />

letzten Strophe des genannten Liedes preist<br />

der Textdichter die rheinische Heimat des<br />

Komponisten:<br />

Wer sollte Dich nicht ehren,<br />

■<br />

Nicht Deinen Ruhm begehren, *<br />

O Heimat hold und traut.<br />

Wo stolze Burgen thronen.<br />

Wo treue Menschen wohnen.<br />

Wo Sangeslust so laut.<br />

Da muß am schönen, grünen Rhein<br />

Ein Leben voller Wonne sein.<br />

O liebes Land, o schönes Land<br />

O schönes, großes deutsches Vaterland.<br />

Auch damals waren das schon etwas gestelzte<br />

und sentimentale Töne der Rheinromantik.<br />

Die Rheinweinseiigkeit unserer Zeit haben in<br />

zwischen die heutigen Karnevaisbarden in<br />

kommerzielle Erbpacht genommen.


139<br />

Offenbach und der KMGV<br />

Abschließend noch einige Anmerkungen zum<br />

Thema Offenbach und Köln und damit auch<br />

zu seiner Verbindung mit dem Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein.<br />

Seine Verbindung zu Köln ist nie abgerissen.<br />

In den 40er, 50er und 60er Jahren hat er in<br />

Konzerten als Solist und Orchestermusiker<br />

mitgewirkt. Hier wurde er auch mit dem Dom<br />

kapellmeister Leibi, dem Vater des Malers,<br />

bekannt. Während des Revolutionsjahres 1848<br />

lebte Offenbach überwiegend in Köln. Als<br />

Violoncellist war er am Konzert der 600-Jahrfeier<br />

des Domes beteiligt. In einer musikali-<br />

C-hen Morgenveranstaltung, die der KMGV<br />

Ehren hoher Gäste veranstaltete, — Uli<br />

Henseler-Bachem erinnerte an das Ereignis<br />

—, trat Offenbach neben der bekannten Kon<br />

zertsängerin Sophie Schloß als Solist auf. Die<br />

Spitzen der Gäste waren König Friedrich Wil<br />

helm IV. und Reichsverweser Erzherzog Jo<br />

hann von Österreich.<br />

Zum 50. Todestag Jaques Offenbachs ehrte<br />

der Kölner Männer-Gesang-Verein sein Eh<br />

renmitglied in der „Wolkenburg" mit einer<br />

Gedenkfeier. <strong>Der</strong> Rezensent des „Kölner<br />

Stadt-Anzeiger" schrieb damals u. a.:<br />

„Herz und Gewand gerüstet, füllten die Mit<br />

glieder mit ihren Damen alle Räumlichkeiten<br />

des schönen Eigenheims des Vereins. Dem<br />

geistigen Auge schuf Dr. Willi Czwoydzinski<br />

als Auftakt das Venedigbild mit seiner schwe<br />

lenden Sinnlichkeit durch die Wiedergabe der<br />

Barcarole aus ,Hoffmanns Erzählungen'. Er<br />

zeigte dabei für die Empfindsamkeiten der<br />

Orchestrierung ein erstaunliches Einfühlungs<br />

vermögen. Das von ihm zusammengestellte<br />

Orchester gab dem so gern als abgeleiert gel<br />

tenden Stück alles an Klangschönheit, was es<br />

brauchte.<br />

Es schloß sich ein Vortrag über Jaques Offen<br />

bach und sein Werk an, mit dem Dr. Czwoyd<br />

zinski zuerst die Beziehungen Offenbachs zu<br />

seiner Geburtsstadt schilderte, um sich dann<br />

über das künstlerische Leben des Meisters<br />

und seine Werke in spannender Weise aus<br />

zulassen. Die Krönung der Feier war die Auf<br />

führung der einaktigen Operette ,Nr. 66'.<br />

Auch hierbei zeigten Dirigent und Orchester<br />

einen gewissen Sinn für die zarte und emp<br />

findsame Tönung dieser säuberlichen und<br />

glücklichen Partitur aus Offenbachs flüssiger<br />

Feder.<br />

Von der Bühne wehte der Zauber Offenbachschen<br />

Geistes dank des Darstellungstalents<br />

der drei Mitwirkenden: Leni Gülland (ein Ka<br />

binettstück war die empfindungsvoll gesunge<br />

ne A-Dur-Romanze), Willi Görg, der schon<br />

beim Auftritt duettino mit seinem strahlenden<br />

Tenor aufhorchen machte und eine überra<br />

schende Gewandtheit als Dudelsackpfeifer<br />

Piccolo zeigte, und Josef Tilgen, der in letz<br />

ter Minute die Rolle des Franpois übernom<br />

men hatte. Alles in allem ein feierlicher Akt,<br />

äußerlich und innerlich würdig seines An<br />

lasses."<br />

Wir wollen unsere Bemühungen^ Nnchwuchs dem KMGV zuzuführen^ nicht<br />

^ hen Inssen. Die Erfolge der letzten Juhre geben uns die Zuversicht, daß<br />

es genügend sangesfreudige und sangeskundige Herren gibt, die unseren<br />

Chor verstärken könnten.<br />

Wir fordern durch diese Zeilen unsere aktiven wie auch inaktiven Mitglie<br />

der und Freunde auf, in ihren Bekanntenkreisen entsprediend zu werben,<br />

sprechen aber auch über den „<strong>Burgbote</strong>n" direkt die interessierenden<br />

Freunde des Männergesangs an.<br />

<strong>Der</strong> Vorstand


140<br />

Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köin • Große Sandkaul 19 • Ruf 2313 AO<br />

Das Hau0<br />

RJ.TONGERaCO.<br />

) Oer Mufih<br />

KÖLN-DOMHOFI<br />

Ruf 23 18 04<br />

&tans ^tonentiM<br />

Brühl Bes. Köln<br />

Brennstoffe - Lundesprodnkle<br />

Kartoffelgroßhandlnng<br />

SHELL-HEIZOLE<br />

Burgstraße 5 - Huf 2646 (von Köln aus 92 92/26 46)<br />

"-€0/^ (Badkel<br />

TABAKWAREN-, SÜSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KÖLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8 - 10 • Wahlenstraße 9-11<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

Fernsprecher 51 63 23<br />

C hB fl<br />

Gegr, 1924


141<br />

iBuia<br />

raBflBBBBBBHn S<br />

)<br />

Im Herzen der Stadt Köln, am<br />

Neumarkt, finden Sie die Hauptstelle<br />

der Kreissparkasse Köln.<br />

Die zentrale Lage und ein dichtes<br />

Zweigstellennetz im Landkreis Köln,<br />

P.hein.-Berg. Kreis und Landkreis<br />

Bergheim ermöglichen allen Bewoh<br />

nern des Kölner Raums die Erledi<br />

gung ihrer Geldgeschäfte ohne zeit<br />

raubende Wege.<br />

Ganz gleich, wo Sie wohnen, die<br />

Kreissparkasse ist in Ihrer Nähe.<br />

KREI55PARKA55E KDLN<br />

Zweigstellen in Stadt und Land


142<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat August <strong>1969</strong><br />

1.8. 50 J Erich Siegert, Köln-Poll, Laurenz<br />

Kiesgenstraße 40, akt. Mitglied.<br />

1.8. 65 J Hans Westendorp, Köln-Müngers<br />

dorf, Herrigergasse 2, Inakt. Mit<br />

glied.<br />

1.8. 65 J Dr. Peter Huverstuhl, Köln-Bayen<br />

thal, Schillingsrotterweg 11, akt.<br />

Mitglied.<br />

1.8. 84 J Frau Aug. Kohl, 565 Solingen,<br />

Schlagbaumer Straße 172 Witwen<br />

mitglied.<br />

2.8. 55 J Frau Tinny Engel, Köln-Neu-Ehren,<br />

Chamissostraße 12, Witwen<br />

mitglied.<br />

3.8. 70 J Frau Luise Fuchs, 85 Nürnberg,<br />

Danziger Straße 10, inakt. Mitgl.<br />

6.8. 82 J Heinrich Giaeser, 596 Olpe i/W.<br />

Kurfürst Heinrich Straße 1, akt.<br />

Mitglied.<br />

9.8. 65 J Wilhelm Timmer, 504 Brühl-Kier<br />

berg, Breslauer Str. 65, akt. Mit<br />

glied.<br />

10.8. 86J Julio Goslar. Köln-Nippes, Go<br />

cher Straße 36, akt. Mitglied.<br />

11.8. 50 J Heinrich Schmitz, 502 Frechen,<br />

Friedenstraße 77, inakt. Mitglied.<br />

14.8. 70 J Rudolf Wingenfeld, Köln-Ehrenfeld,<br />

Venloer Straße 293, akt. Mit<br />

glied.<br />

22.8. 60 J Willy Krämer, Direktor bei der<br />

Kreissparkasse, Köln, 5302 Beuel/<br />

Rh., Rheinstraße 100, inakt. Mitgl.<br />

23.8. 70 J Paul Schiffer, Köln-Deutz, Wahner<br />

Straße 4, akt. Mitglied.<br />

26. 8. 65 J Gerhard Marschall, Bankdirektor,<br />

Köln-Marienburg, Goethestraße 3,<br />

inakt. Mitglied.<br />

Geburstage im Monat September <strong>1969</strong><br />

3.9. 80 J Hubert Schumacher, Köln-Deutz,<br />

Teutonenstraße 4, akt. Mitglied.<br />

9.9. 55 J Wilhelm Linden, 5038 Rodenkir<br />

chen, Guntherstraße 27, akt. Mitgl.<br />

10.9. 86 J Josef Toell, 567 Opladen, Talstr.<br />

57, akt. Mitglied.<br />

13.9. 65 J Matthias Hochheuser, Köln-BayenthairSchillerstraße<br />

16, akt. Mitgl.<br />

16.9. 75 J Wilhelm Koopmann, 509 Leverku<br />

sen, Hauptstraße 128, inakt. Mitgl.<br />

Neuaufnahmen.<br />

Am 28. 6. <strong>1969</strong> worde Herr Josef Schramml,<br />

Elektromeister, Köfn, Thürmchenswall 38/40<br />

als aktives Mitglied aufgenommen. Wir be<br />

grüßen Herrn Schramml, der den 2. Tenor<br />

verstärken wird, recht herzlich in unseren<br />

Reihen.<br />

Am 25. 6. <strong>1969</strong> trat Herr Anton Weiler, Vor<br />

standsmitglied im Gerling-Konzern, KÖl<br />

Königsforst, Wallhall Straße 30a, als inaktives<br />

Mitglied dem KMGV bei. Auch Herrn Weiler<br />

begrüßen wir in unseren Reihen auf das herz<br />

lichste.<br />

Adressenänderungen.<br />

Herr Dr. Knut Bellinger, inakt. Mitglied jetzt:<br />

Köln-Marienburg, Robert-Heuser-Straße 24,<br />

Tel. 38 66 80.<br />

Herr Oberpostdirektor Fritz Reinhard, akt. Mit<br />

glied, jetzt: (wieder) Köln, Neußer Platz 6.<br />

Herr Paul Mahler, akt. Mitglied, jetzt: Köln-<br />

Mengenich, Ingendorfer Weg 85, Tel. 5013 23.<br />

Todesfall<br />

Am 12. Juni <strong>1969</strong> verstarb unser inaktives<br />

Mitglied, Herr Fritz Vorster, Köln-Marienburg,<br />

Tiberiusstraße 12.<br />

Präsident Dr. Max Adenauer brachte im Na<br />

men des KMGV den Hinterbliebenen die<br />

herzlichste Teilnahme zum Ausdruck.<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

t<br />

in Anbetracht der Sommerferien des<br />

KMGV, vom 10. Juii bis 28. August 69<br />

(ietzter und erster Probetag), erschei<br />

nen die beiden <strong>Burgbote</strong>n Juli und<br />

August in einer Doppeiausgabe. Wir<br />

hoffen, daß unsere Mitglieder, Freunde<br />

und Inserenten mit dieser Regelung<br />

einverstanden sind.


Nachruf für Sangesbruder Karl B u x<br />

in tiefer Trauer gedenken wir<br />

unseres lieben Sangesbruders<br />

KARL BUX<br />

^ Stadtdirektor i. R. / Architekt B.D.A<br />

weicher am 15. Juni <strong>1969</strong> im 85. Lebensjahr für immer von uns gegangen ist.<br />

Karl Bux gehörte dem KMGV seit dem 8. Juli 1926 als aktiver Sänger dem 2. Tenor an.<br />

In den 43 Jahren seiner Mitgliedschaft hat er immer zu den einsatzfreudigsten und<br />

pflichtbewußtesten Sängern gehört. Erst die vor einigen Jahren sich bemerkbar<br />

machenden Beschwerden des Alters zwangen ihn, auf die aktive Teilnahme am Ver<br />

einsieben zu verzichten. <strong>Der</strong> KMGV dankte diesen vorbildlichen Einsatz durch die<br />

Verleihung seines goldenen Ehrenzeichens.<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund ehrte Karl Bux darüber hinaus für seine im übrigen mehr<br />

als 60 Jahre betragende Mitgliedschaft als aktiver Sänger im deutschen Männerge<br />

sang mit dem goldenen Ehrenzeichen des DSB mit Kranz und Schleife. Eine wohi<br />

seltene Ehrung!<br />

Am 13. April 1930 trat Karl Bux der Gruppe 22 bei. Hier fand er gieichgesinnte<br />

Freunde, mit denen ihn bis zu seinem Tode eine echte Freundschaft verband. Seit dem<br />

4. April 1943 war er als Ohronist der Gruppe tätig. Mit viel Fleiß und feinem Humor<br />

hat er für seine Gruppenfreunde das Geschehen im KMGV und der Gruppe seit die<br />

ser Zeit fetgehaiten, bis auch diese Bürde vor einigen Jahren für ihn zu schwer<br />

wurde.<br />

) Nicht unerwähnt darf bleiben, daß Karl Bux seine beruflichen Kenntnisse dem KMGV<br />

durch jahrelange tatkräftige Mitarbeit im Bauausschuß zur Verfügung stellte und daß<br />

er es schließlich war, der die Anregung gab, die Ruine des ehemaligen Aiexianerkiosters<br />

am Mauritiussteinweg zu einer neuen Woikenburg aufzubauen. Auch hierfür<br />

gebührt ihm unser Dank!<br />

Am 20. Juni <strong>1969</strong> geleiteten wir diesen hochverdienten Sänger auf dem neuen Fried<br />

hof Köin-Steinneuerhof zur letzten Ruhe.<br />

„Heilig, heilig, heilig, heilig ist der Herr" ... wie er selbst so oft mit uns gesungen<br />

hat, erklang noch einmal an seinem offenen Grabe.<br />

Wir werden Karl Bux, unserem lieben Freunde und Sangesbruder, stets ein ehrendes<br />

Andenken bewahren. Er möge ruhen in Frieden!


j4us%cfyank<br />

des<br />

HAUSES WOLKENBURG<br />

REISSDORF^11<br />

fiitbutgerPUS<br />

(<br />

Lieferant;<br />

JOHANN WEYAND KG<br />

KÖLN<br />

Kurfürstenstraße 10-14


Sanitäre Ausrustungenför<br />

Krankenhäuser,<br />

Labors und Industrie<br />

Artikel für<br />

Ent- und Bewässerung<br />

Kanalguß für<br />

Haus, Hof und Straße<br />

Ein- und Anbaukuchen<br />

Heizkessel für<br />

Ol, Gas und<br />

feste Brennstoffe<br />

Heizkörper<br />

jeglicher Art<br />

Oifeuerungen und<br />

Regelanlogen<br />

Therm-Heizungen<br />

Einrohrsysteme<br />

Gas- und Elektro-<br />

Raumheizer<br />

olTo SteImer kg. Korn<br />

SANITÄR- UND H E 1 Z U N G S B E D A R F<br />

Verwaltung, Zentrallager und Ausstellung I: Köln-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />

Stadtlager und Ausstellung II: Köln, Venloer Straße 24, Telefon So.-Nr. 38 20 41<br />

SPERRHOLZ-KOPS ■<br />

KÖLN<br />

Hahnenstraße 13—15 ■ Ruf: Sammef-Nr. 21 95 55<br />

Sperrholz-, Kunststoffund<br />

Hartfaserplatten<br />

Holz ■ Leisten ■ Leitern<br />

Elsenwaren ■<br />

Werkzeuge<br />

Bau- und Möbelbeschläge<br />

Haushaltwaren • Spiegel<br />

Garderoben • Beizen ■ Lacke<br />

Geschenkartikel<br />

Einrahmungen<br />

Bastlerbedarf<br />

Gartenmöbel<br />

Gartengeräte


<strong>Der</strong> KMGV sang in der Abteikirche Brauweileri<br />

Anläßlich der Festwoche der Abtei Brauweiler<br />

vom 26. 5. bis 1. Juni <strong>1969</strong> sang ein stattlicher<br />

Chor von ca. 140 Sängern in der St. Niko<br />

laikirche beim feierlichen Pontifikalamt die<br />

MIssa Laudis und dasTedeum von Flor Peters<br />

unter der Leitung von Prof. Hermannjosef<br />

Rübben. An der Orgel Paul Wisskirchen. Über<br />

Brauweiler und seine Abtei lesen wir im Fest<br />

buch:<br />

„Brauweiler reicht bis in die älteste Zelt deut<br />

schen Lebens auf der linken Rheinseite zu<br />

rück. Für eine genaue Angabe der Zeit der<br />

Entstehung des Namens und die Siedlung<br />

Brauweiler fehlen geschichtliche Unterlagen.<br />

Man vermutet jedoch, daß der Name Brau<br />

weiler in der ältesten fränkischen Zeit ent<br />

standen ist. <strong>Der</strong> Name berechtigt zu der An<br />

nahme, daß bereits 400 Jahre nach Christi<br />

Geburt - vor der Zelt, da die ripuarischen<br />

Franken das Gebiet der ara Ubiorum, des al<br />

ten Köln, neu besiedelten — auf der heute<br />

von der ehrwürdigen Abteikirche des Hl. Ni<br />

kolaus gekrönten Höhe, weithin sichtbar ge<br />

legen, in der rheinischen Ebene das Landgut<br />

(Villa) eines Römers lag, das nach dem Un<br />

tergang der Römerherrschaft in den Besitz<br />

eines fränkischen Großen mit dem Namen<br />

Brun kam. Daher der Name Landgut des<br />

Brun, Brunvillare, Brunviller, Bruwiller, Brau<br />

weiler.<br />

Das Gebiet von Brauweiler gehörte zum Be<br />

sitztum der niederlothringischen PFALZGRA<br />

FEN. Pfalzgraf Hermann ließ die berühmte<br />

Kapelle, nach dem heiligen Medardus benannt,<br />

durch den Erzbischof Warin von Köln (976-<br />

984) einweihen.<br />

Das pfalzgräfllche Paar Ehrenfried (genannt<br />

Ezzo) und Mathilde (Tochter von Kaiser Otto<br />

II.) gründete aufgrund eines Gelübdes Im<br />

Jahr 1024 das Kloster. <strong>Der</strong> Abt Poppe (von<br />

Malmedy-Stablo) vollendete den Kirchen- und<br />

Klosterbau 1024 bis 1030. 1048 wurde der<br />

Grundstein zur jetzigen romanischen Abtei<br />

kirche gelegt. <strong>Der</strong> Bau war durch die Stiftung<br />

der Königin Richeza von Polen ermöglicht.<br />

Linter seinem ersten Abt Ello weilten außer<br />

den Novizen 17 Mönche im Kloster; stiftungs<br />

gemäß sollen es 36 sein, die Zahl der Mön<br />

che schwankte jedoch zu allen Zelten. Das<br />

Kloster diente der Pflege der Wohltätigkeit,<br />

der Hebung von Wissenschaft und Kunst, der<br />

Verbreitung religiösen Lebens und der Kulti<br />

vierung des Bodens, ganz im Geiste des Hl.<br />

Benedikts: „deserta Christi floribus vernantla."<br />

Einige geschichtliche Daten der Abtei und der<br />

Abteikirche werden unsere Leser sicherlich<br />

Interessieren:<br />

Außerordentliche geschichtliche Ereignisse:<br />

Gründung des Armenhauses unter Abt<br />

Woifhelm<br />

1141 Errichtung des Westturmes und Erset<br />

zen der Flachdecke durch ein Tonnen<br />

gewölbe £<br />

1146 am 13. 1. predigte Bernhard von Cl|<br />

vaux hier und heilte Kranke<br />

1514 das Mittelschiff erhielt sein jetziges<br />

spätgotisches Gewölbe<br />

1802 Aufhebung des Klosters durch die na<br />

poleonische Anordnung und spätere<br />

Umwandlung in eine Provinzial-Arbeitsanstalt<br />

1945 schwere Zerstörung durch Kriegsein<br />

wirkung<br />

<strong>1969</strong> Umwandlung der Arbeitsanstalt In ein<br />

Landeskrankenhaus<br />

Besucher aus allen Erdteilen haben sich in<br />

das Gästebuch der bedeutenden Abteikirche<br />

eingetragen.<br />

Hervorragende Sehenswürdigkeiten:<br />

Hölzener Kelch um 1200<br />

Bernharduskasel 1. Hälfte des 12. Jh.<br />

Nikolausskulptur 12. Jh. (Holz)<br />

Byzantinische Marlenretabel 1180 (Stein)<br />

Urkunde Karls V.<br />

Antonlusaltar 1552 (Stein)<br />

Michaelsaltar 1567 (Stein)<br />

Hochbarocke Orgel 1768<br />

Nach dem Pontifikalamt fanden sich die<br />

ren des Kulturausschusses, an ihrer Spü.<br />

Dechant Tücking und Bürgermeister Armbrust<br />

und die Sänger und Vorstand des KMGV Im<br />

Rittersaal der Abtei zu einem kleinen Imbiss<br />

und Umtrunk zusammen. Worte des Dankes<br />

seitens der Vertreter des Kulturausschusses<br />

beantwortete Sangesbruder Käser mit dem<br />

Dank an die Sänger, Professor Hj. Rübben<br />

und Paul Wisskirchen.<br />

Wü<br />

Neue Rufnummer:<br />

Unsere Inaktiven Mitglieder, Geschwister J.<br />

und L. Lennartz. sind jetzt (privat) unter der<br />

Tel.-Nr. 73 60 31 zu erreichen.


147<br />

REISEBUREAU JOSEF HARTMANN - KOLN<br />

INHABER ERNST STEIMEL<br />

ALLE LAND- LUFT- UND SEEREISEN<br />

|EiI3l<br />

Vertretung: Deutsches Reisebüro, Verkaufsagentur Dt. Bundesbahn<br />

Fachkräfte beraten Sie in allen Reiseangelegenheiten und liefern: Fahrkarten zu<br />

Originalpreisen für In- und Ausland, Platz- und Bettkarten, Flugscheine aller Flug<br />

gesellschaften, Schiffspassagen aller in- und ausländischen Reedereien.<br />

Sommer- und Winterurlaubsreisen mit TOUROPA, SCHARNOW, HUMMEL usw. Indi<br />

viduelle Erholungsreisen mit Bahn, Flugzeug oder Schiff der AIRTOUR und SEETOURS<br />

Reichhaltige Programme stehen zur Verfügung.<br />

Wir begrüßen Sie gern in unseren Büros:<br />

5 Köln, Ebertplatz 9, Ecke Neußer Straße, Teiefon-Sammer-Nr. 72 80 25<br />

Zweigbüro im Kaufhof, Hohe Straße, Telefon 21 24 20 / 23 82 30<br />

Fiughafenreisebüro auf dem Köln-Bonner Flughafen in Wahn,<br />

Telefon (von Köln) 820 / 4 04 40<br />

Besteht noch ein Bedürfnis nach Chorgesang?<br />

Bielefeld. Auf Einladung des Ravensber<br />

ger Sängerkreises sprach im Gemeindehaus<br />

der reformierten Gemeinde in Bielefeld Pro<br />

fessor Hermannjosef Rübben, Dozent an der<br />

Kölner Musikhochschule und Bundeschorleiter<br />

von NRW, über das Thema „Besteht heute<br />

noch ein Bedürfnis nach Chorgesang?" Ver<br />

treter des Sängerkreises Emsland, der Kreise<br />

Halle und Gütersloh nahmen an dieser gut<br />

besuchten Veranstaltung teil.<br />

'''^h Professor Rübben ist die aufgeworfene<br />

^Pgestellung nicht einseitig mit einem Ja<br />

oder Nein zu beantworten. <strong>Der</strong> Jugendliche<br />

steht heute auch den Chören vielfach kritisch<br />

gegenüber. Zu den Texten musikalischer Wer<br />

ke finde er häufig keine Einstellung mehr. Er<br />

fühle sich mehr von Liedern, die vom Arbeits<br />

rhythmus geprägt seien, angezogen, ebenso<br />

aber auch von der Folklore anderer Länder.<br />

Die Chöre hätten der Gegenwart Rechnung<br />

zu tragen. Ein gewisser Teil der modernen<br />

Chorliteratur sei als gut zu bezeichnen, ein<br />

anderer Teil dagegen sei indiskutabel. Pro<br />

fessor Rübben empfahl eine Literatur, deren<br />

Klangbild „schlank" sei, die eine klare Spra<br />

che aufweisen, rhythmisch profiliert und dy<br />

namisch nicht überladen sei.<br />

Ausführlich befaßte sich der Referent mit dem<br />

Problem des Laienchordirigenten. Von ihm<br />

würde außerordentlich viel verlangt. Er müsse<br />

über pädagogische wie über handwerkliche<br />

Fähigkeiten verfügen, sich in der Musiklitera<br />

tur gut auskennen und eine gute Dirigiertech<br />

nik besitzen. Früher sei auf die musikpädago<br />

gische Ausbildung der Lehrer großer Wert ge<br />

legt worden, heute sei Musik an den pädago<br />

gischen Hochschulen nur noch Wahlfach.<br />

Knapp zwei Prozent der Junglehrer betrie<br />

ben noch Musik. Hilfe gegen diese Erschei<br />

nung können nur vom Kultusminister kom<br />

men. Es fehle außerdem der Nachwuchs. Eine<br />

schwierige Frage, ebenso bedeutungsvoil wie<br />

das Problem, die Jugend für die Chorarbeit<br />

zu gewinnen.<br />

Professor Rübben ist davon überzeugt, daß<br />

im Chorsingen echte Bildungswerte vermittelt<br />

werden. Er schloß seine Ausführung mit ei<br />

nem Wort des ehemaligen Hochschuldirektors<br />

Schünemann: „In uns lebt ein Teil des Ewi<br />

gen. Um das geistige Gut zu wahren, singen<br />

wir. Die Musik hält beeinanderj hält zusam<br />

men, gibt uns vielleicht einmal Einigkeit und<br />

inneren Frieden."


■jlVArA •. ,.<br />

TISCHPLATTE aus Dalles de couleur, 21-24 mm dick, Guß mit Struktur, 90x90 cm<br />

Wollen Sie Ihre Wohnung durch ein nicht alltägliches<br />

Möbelstück bereichern?<br />

Dann lassen Sie sich über den Tisch mit einer Tischplatte aus<br />

DALLES DE COULEUR<br />

informieren!<br />

Dalles de couleur ist ein gegossenes Farbglas von 21 -24 mm Dicke<br />

und steht in 13 verschiedenen Farben zur Verfügung.<br />

Jede Platte wird einzeln nach Maß- und Bearbeitungswünschen<br />

des Kunden angefertigt.<br />

Bitte fordern Sie Prospekt- und Preisunteriagen an.<br />

Beratung, Verkauf und Liefernachweis:<br />

Westdeutsche Glas-Handelsgesellschaft Strobl & Co.<br />

5 KÖLN-EHRENFELD, Melatengürtel 123<br />

Telefon 0221/51 7043, Telex 8882632


PITI<br />

|L 'T)ahlnwi^<br />

Au( Wunidi biAlint Sli Hirr Wlllialm lOBmiiii (1. liB)<br />

OPTIKER SCHIEREN<br />

Inhaber<br />

Diplom-Optiker<br />

GUSTAV FUNCKE<br />

Das älteste Kölner Fachgeschäft für<br />

AUG ENOPTI K<br />

BREITE STRASSE 1<br />

Ecke Nord-Süd-Fahrt<br />

ALLE KASSEN RUF 232084


HAUS WOLKENBURG<br />

Köln, Mauritiussteinweg 59 (Nähe Neumarkt, Parkpiätze)<br />

Räume für Feste und Veranstaltungen aller Art.<br />

Angefangen vom kleinsten Essen<br />

für 4 Personen bis zu großen Bällen<br />

bieten wir Ihnen alle gewünschten Arrangements.<br />

Großer Saal für 500 Personen<br />

Casino-Saal für 300 Personen<br />

Restaurant mit gutbürgerlicher Küche<br />

(von 16 Uhr bis 1 Uhr geöffnet)<br />

Hochzeitszimmer für alle Festlichkeiten<br />

bis zu 100 Personen<br />

bei schönem Wetter BIERGARTEN<br />

Die Mitglieder des KMGV werden höfiich gebeten, ihren Ermäßigungsausweis der<br />

Bedienung vor der Besteilung zu zeigen, um Schwierigkeiten bei der Abrechnung<br />

zu vermeiden.<br />

Vieien Dank<br />

H. BETZ & CO.<br />

KOHLEN - HEIZÖLE<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Kohlenstraße 2<br />

Fernruf Sa.-Nr. 52 20 86<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Woikenburg»<br />

Schriftleitung und aiieinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köin-Kiettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 44 3610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

rilelbild: Teiiansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Giahe Werbung Köln<br />

Oberweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Köiner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus I.D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS<br />

LÜFFEL<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLY"<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLB.<br />

• I HAW0MA6 L O* F F E L AEKAULT<br />

Ü^IHfljimiiniliiHI ^ l'millillillilüil<br />

IfilillillilbTilil!<br />

Py!lHIHilfilili«!HI!l ^ lilSliHiUaiililil ^<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

TBlÜBiHS g'""'"'<br />

/ÜV<br />

[[öcninTiiiiimTig<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAULT


<strong>Jahrgang</strong> <strong>49</strong><br />

September <strong>1969</strong><br />

Mitteilungsbi<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


) .


Prof. Hermannjosef Rübben<br />

Chorische Hausapotheke<br />

Anregungen, Ideen und Vorschläge zur Leistungssteigerung unserer Chöre<br />

In der Vielfalt und Vielschichtigkeit der Pro<br />

bleme chorischen Musizierens in unserer<br />

grundsätzlich umstruktuierenden Zeit ist wohl<br />

keine Forderung so unumschränkt gültig wie<br />

die nach Leistungssteigerung. Fort von der<br />

Vereinsmeierei, weg vom schwülstigen provin<br />

ziellen Pathos und hin zu sauberen, echten<br />

rrtmaßstäben standhaltenden Leistungskri-<br />

'.'„rien: das scheint der Tenor alier Bemühun<br />

gen von Chören zu sein, die in unserer Zeit<br />

mit besten Erwartungen in die Zukunft<br />

schauen dürfen.<br />

Leistung im physikalischen Sinne bedeutet,<br />

Kraft mal Weg durch Zeit, Oder allgemeiner<br />

und simplifiziert: Leistung ist immer das Er<br />

gebnis einer Anstrengung. Jeder, der in sei<br />

nem Chor eine Leistungssteigerung anstrebt,<br />

muß also willens sein, eine Anstrengung —<br />

künstlerisch oder auch organisatorisch — auf<br />

sich zu nehmen. Nur bei ihm lohnt es also,<br />

sich die „chorische Hausapotheke" mit eini<br />

gen alten, wohl erprobten Hausmitteln aber<br />

auch mit manchen neuen, vielleicht noch allzu<br />

herb schmeckenden Medikamenten einmal ge<br />

nauer anzusehen.<br />

Bleiben wir noch einen Moment bei der Lei<br />

stungssteigerung. Sie kann beispielsweise in<br />

der Wirtschaft erreicht werden: a) durch Rationasilierung<br />

— ein Mittel, das auch etwa in dei<br />

chorischen Probearbeit von ungemeinem<br />

Nutzen sein kann — und b) durch Einführung<br />

Y nn Anreizsystemen bei Lohnverfahren — ein<br />

künstlerischen Disziplinen kaum anwend<br />

barer Ratschlag. Leistungssteigerung und<br />

-messung sind im künstlerischen Bereich weit<br />

schwerer meßbar als in der übrigen uns um<br />

gebenden Weit. Kann ich beim Sport noch<br />

etwa mit Stoppuhr und Metermaß vorgehen,<br />

so reichen etwa in der Chormusik Stimmgabel,<br />

Metronom und ähnliche technische Hilfsmittel<br />

nicht aus.<br />

Jenseits dieser „toten Meßgeräte" gibt es bei<br />

Verstand, Ort und Gemüt noch große Schwankungsskaien<br />

persönlicher Auffassung.<br />

Und doch kann man in unserer „chorischen<br />

Hausapotheke" einige Medikamente finden,<br />

die manchem unserer Chöre echte Hilfe be<br />

deuten können. Sicherlich sind sie nicht für<br />

jeden Chor in gleicher Weise hilfreich. <strong>Der</strong><br />

eine verträgt eine stärkere Dosierung. <strong>Der</strong><br />

andere hat gar eine ausgesprochene Allergie<br />

gegen ein Mittel, das sich beim Nachbarchor<br />

als ausgesprochen „lebensstärkend" erwiesen<br />

hat. Gehen wir also einmal — ohne Rücksicht<br />

auf Reihenfolge und Vollständigkeit — einige<br />

dieser Medikamente durch und fragen wir uns<br />

nach ihrer Verträglichkeit und den Hiifschancen<br />

für unseren eigenen Chor.<br />

I. Die Chorprobe<br />

Fundamentales Lebenseiexier und allgemein<br />

gültige Basis für die Leistungsfähigkeit und<br />

-Steigerung eines Chores ist die lebendige, im<br />

Künstlerischen hart fordernde, im Umgangs<br />

ton verbindlich heitere Chorprobe, über deren<br />

Problematik und Details der Beitrag „Die Be<br />

deutung der Chorprobe" („Lied und Chor"<br />

März- und Apriiheft 1968!) Aufschluß gibt.<br />

Terminkalender für den Monat Oktober <strong>1969</strong><br />

Samstag den 11. Oktober<br />

Konzertreise nach Menden / Sauerland Abfahrt 14 Uhr ab Haus Wolkenburg<br />

Donnerstag, 2. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 9. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 16. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 23. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 30. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr


■<br />

V<br />

NNRRTZ<br />

Inh: Hans Günter Kornbichler<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 13 66<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmudc sorgfältig und schnell<br />

•7'<br />

I N STALLATIO Nk<br />

SaniVare Installation<br />

automatisches Hoizungsanlagen<br />

doggoiwanciige Heiztfliagortanhe<br />

mit Kontrollgerät<br />

in ledes Haus, Hnruff ganilg«! >■ Fernruf 76 71 65<br />

Kttin-Nigges, Guslaw-Hactiligui-Strane 15


ID&DS Citroen^<br />

immer seiner Zolt voraus ^ ><br />

Pallas-Modelle<br />

mit schwenkbaren<br />

Jod-Scheinwerfern<br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen


158<br />

II. Das Konzert<br />

Ein Chor ohne festgeplantes Ziel auf lange<br />

Sicht hat keine Aufgabe, besitzt keine sichere<br />

Ausrichtung auf eben dieses Ziel hin. <strong>Der</strong><br />

Durchschnittssänger sieht ohne diese termin<br />

gebundene Aufgabenstellung sehr oft keiner<br />

lei bindende Verpflichtung zur Teilnahme am<br />

chorischen Leben.<br />

III. Mitwirkung bei Konzerten oder kulturel<br />

len Veranstaltungen anderer Chöre oder In<br />

stitutionen<br />

Viele Chöre können sehr oft aus vielerlei,<br />

nicht selten lokal gegebenen oder auch finan<br />

ziellen Gründen kein eigenes Konzert durch<br />

führen. Gerade sie müssen nachhaltig be<br />

strebt bleiben, mit anderen Chören gemein<br />

sam zu konzertieren und vielieicht gerade<br />

andererorts den Chor künstlerisch zu enga<br />

gieren. Das Konzertieren vor „fremdem Publi<br />

kum" bringt außerdem die Möglichkeit, die<br />

aufgewendete Arbeit des Einstudierens mehr<br />

fach zu nutzen. Gerade in dem Mißverhältnis<br />

von sehr oft vielmonatiger Probearbeit und<br />

einmaligem Konzertvortrag beruht ja einer<br />

jener Hauptunterschiede und „Ungerechtig<br />

keiten" gegenüber dem „Profimusiker" oder<br />

gar dem Star, der sein als attraktive Bro<br />

schüre ausgedrucktes Programm hundertfach<br />

auf den verschiedensten Konzertpodien „ver<br />

kauft" und umjubeln läßt.<br />

IV. Das Arrangement von „Freundschaftssin<br />

gen" von Chören eines Raumes<br />

<strong>Der</strong> Begriff „Freundschaftssingen" hat natür<br />

lich keine Verbindlichkeit. Gemeint ist das ge<br />

meinsame Musizieren von Chören eines Be<br />

zirks, die sich zusammenfinden — ohne Neid,<br />

Mißgunst und „Besser können als der an<br />

dere", um gemeinsam unter einem verbind<br />

lichen Leitgedanken, einem Konzertmotto zu<br />

konzertieren. Wichtig hierbei ist, daß schon<br />

mit der ersten Vorüberlegung zu einem sol<br />

chen Konzert auch die Leitschnur für das<br />

Programmthema überlegt und festgelegt wird.<br />

Unter Programmen wie „Lied der Völker",<br />

„Besungene Heiterkeit", „Aus deutschen<br />

Landschaften", „Chormusik im Rhythmus un<br />

serer Zeit" wird sehr schnell jeder Chor ent<br />

sprechende Werke beisteuern können. Denn<br />

wie oft läßt sich ein bestimmtes Chorlied<br />

unter den verschiedensten Aspekten (Folklore;<br />

Liebe; Frühling; Besinnliches u.s.w.) einord<br />

nen. Anregungen zu ausgewogenen Konzert<br />

ideen gibt mein Arbeitsblatt 16 „Programm<br />

und Beiprogramm" (1965) oder auch der<br />

„Chorkatalog des DSB" mit seinem Nachtrag.<br />

V. Das Mehrstädtekonzert<br />

Gemeint ist hier das Gemeinschaftskonzert<br />

mehrerer in verschiedenen Städten beheima<br />

teter Chöre, sehr oft von einem gemeinsamen<br />

Chorleiter betreut. <strong>Der</strong>artige Konzerte mit<br />

demselben Programm an verschiedenen Orten<br />

bringen sehr oft eine recht einfache, auf ver<br />

schiedene Orte transponierbare Organisation.<br />

Wichtig erscheint mir hierbei besonders, daß<br />

bei den Chorkombinationen auf Gegensätz<br />

lichkeit der Klangbilder besonderer Wert ge<br />

legt wird: z. B. Männerchor mit Kinderchor;<br />

Frauenchor und Spielgruppe einer Jugend<br />

musikschule; Gemischter Chor und Instru<br />

mentalkreis eines Konservatoriums usw. Auch<br />

hierbei ist auch schon der Ansatz von RivalF '<br />

zu vermeiden und auf Gegensätzlichkeit 4^<br />

Abwechslung zu sehen.<br />

VI. Austausch und Fahrten zu befreundeten,<br />

auch ausländischen Chören<br />

In unserem Zeitalter der schwindenden Ent<br />

fernungen erweisen sich sehr oft die Bezie<br />

hungen zu ausländischen Chören als unge<br />

mein anregend, zumal die fremdländische<br />

Mentalität zusätzliche Reizmomente wirksam<br />

werden läßt. Viele derartige Auslandsbezie<br />

hungen bestimmen heute schon bei manchen<br />

Chören auch die private Urlaubsgestaltung.<br />

VII. Leistungs- und Kritiksingen<br />

Gemeint sind hier all jene musikalischen Ver<br />

anstaltungen, in denen sich Chöre bereit<br />

willig einer Wertung oder Kritik unterziehen,<br />

um hieraus zu lernen und künstlerischen Nut<br />

zen ziehen zu können. <strong>Der</strong>artige Singen sind<br />

naturgemäß landschaftlich verschiedenartig<br />

strukturiert. Ihnen allen gemeinsam ist das<br />

Bestreben nach Anhebung des Geschmacks<br />

und Leistungssteigerung, speziell im Gegen<br />

satz zum Wettstreit, wo es um eine punktierte<br />

Klassifizierung mit allen unangenehmen Be<br />

gleiterscheinungen geht.<br />

VIII. Das Singen zu Funk-, Fernseh- u<br />

Schallplattenaufnahmen<br />

Dieser Problemkreis erfordert eine umfassen<br />

de Sonderuntersuchung. Während sich in der<br />

Fernsehfrage bislang mehr negative als pro<br />

duktive Ansatzpunkte ergeben haben, stehen<br />

die verschiedenen Länder mit ihren Rundfunk<br />

anstalten von Saarbrücken bis Hamburg (!!)<br />

chorischen Produktionen sehr unterschiedlich<br />

in ihren Auffassungen gegenüber. Die Produk<br />

tion von choreigenen Schallplatten bzw. Mit<br />

schnitten von Konzerten haben in jüngster<br />

Zeit ungemein zugenommen und sich als eine<br />

wertvollere Bereicherung mancher Chorver<br />

einigungen erwiesen.


159<br />

IX. Verpflichtungen durch Stadt, Gemeinde,<br />

VHS, Heimatverein oder ähnliche Institutionen<br />

Sehr oft sind solche chorische Mitwirkungen<br />

„Rahmenprogramm". Meistens finden der<br />

artige Singen vor einem Publikum statt, das<br />

vielfach keine Beziehung zur Chormusik hat.<br />

Um so wichtiger ist hierbei, daß sich unsere<br />

Chöre bei solchen Veranstaltungen nicht zur<br />

bloßen Randfigur „degradieren" lassen, daß<br />

sie nicht „unter Wert" singen und auch in<br />

ihrer Literaturwahl anspruchsvoll und selbst<br />

kritisch sind. Gerade hier ist auch ein kulti<br />

viertes, diszipliniertes und zügiges Auftreten<br />

des Chores von besonderer Bedeutung. Sehr<br />

oft verlieren gerade hier Chöre menschlich<br />

ller das, was sie vielleicht künstlerisch<br />

acrfgebaut und gewonnen haben.<br />

X. Veranstaltungen eigener Art mit neuarti<br />

ger Note<br />

Sehr viele Chöre sind in ihrer Aufgabenstei<br />

lung allzu festgefahren und traditionsbelastet.<br />

Gerade sie sollten überlegen, ob sie sich nicht<br />

etwa (vielleicht im Zusammenschluß mit be<br />

freundeten Chören) etwa einen Vortrag für<br />

ihre Sängerinnen und Sänger oder auch für<br />

deren Chormusikfreunde veranstalten: etwa zu<br />

dem Thema „Die menschliche Stimme und<br />

ihre Funktion". Während hierfür etwa ein Me<br />

diziner oder Gesangspädagoge zu gewinnen<br />

wäre, könnte etwa ein Musikerzieher oder ein<br />

Chorleiter Themen behandeln wie: „Was jeder<br />

Chorsänger über Musik wissen sollte." Im<br />

Rahmen einer VHS-Vortragsreihe sollten die<br />

Chöre nicht unteriassen, auch Chorisches mit<br />

einzubeziehen. So werden beispielsweise in<br />

einem Diavortrag über Land und Sitten ande<br />

rer Völker in folkloristischen Liedern dieser<br />

Völker oft mehr Charakteristika deutlich als in<br />

langen Abhandlungen durch das Wort. Muster<br />

gültig bereichern lassen sich auch Dichter-<br />

' ^ngen mit Chorkompositionen eben dieser<br />

L jntertexte, wie überhaupt auch Programme<br />

mit der Ausrichtung auf einen Textdichter im<br />

mer noch allzu selten sind. Es würde hier zu<br />

weit führen, wollte man auch nur im Ansatz<br />

punkt all diese Möglichkelten aufreißen. Wich<br />

tig sind hierbei stets der Phantasiereichtum<br />

und die Ideen der prägenden Persönlichkei<br />

ten. Von ihnen hängt dann in entscheidendem<br />

Maße die Belebung der Tätigkeit vieler Chöre<br />

ab.<br />

XI. Chorleiterförderung und -Weiterbildung<br />

Sie ist heute notwendiger denn je zuvor. Lei<br />

der gibt es allzu viele Chorleiter, die zu jenem<br />

Menschentypus zählen, die „bereits fertig<br />

sind". Wir alle sind doch beständig Suchende.<br />

Keiner ist so perfekt, daß er nicht noch hin<br />

zulernen könnte. Jeder kann von jedem ler<br />

nen, und sei es, daß er die Notwendigkeit<br />

einsieht, Fehler abzustellen. Sorgen wir für<br />

rege und aufgeschlossene Beteiligung bei sol<br />

chen Veranstaltungen, damit die Resonanz<br />

eine breite ist, und scheuen wir uns nicht,<br />

auch den echt interessierten Sänger mit Ein<br />

blick nehmen zu lassen. Gerade er kann dann<br />

auch für „helfende Unruhe" sorgen und viel<br />

fache zu neuen Impulsen mit Anlaß geben.<br />

Xli.<br />

Kontakte schaffen<br />

Keine solcher Zusammenkünfte sollte zu<br />

stande kommen, ohne daß sie nicht zu echtem<br />

Austausch führt. Die Teilnehmer sollten nach<br />

Art kleiner „Konzertagenturen" für ein gegen<br />

seitiges Kennenlernen und für Konzertaus<br />

tausch reges Interesse mitbringen.<br />

XIII. Weg vom Höfedenken!<br />

Bei all diesen Medikamenten sollte gleichsam<br />

als Grundsubstanz eine Forderung dominie<br />

rend sein, die vielen unserer Chöre umfas<br />

send helfen könnte: Weg vom engen Höfe<br />

denken I Fort von der engstirnigen Vereinsegoistikl<br />

Hin zu einer weitsichtigeren und to<br />

leranteren Einstellung auch anderen Chören<br />

(der Nachbarschaft) gegenüber, die doch auch<br />

— mit minderem oder vielleicht dankenswer<br />

terweise (!) besserem Erfolg — demselben<br />

Ziele dienen. Die Achtung, Förderung und Un<br />

terstützung des anderen hilft im Endeffekt<br />

auch dem eigenen Chor. <strong>Der</strong> Besuch seiner<br />

Veranstaltung, die innerlich ehrliche Hilfe bei<br />

seinen Bemühungen zahlt sich mit Sicherheit<br />

an den eigenen Chor zurück:<br />

Kein Chor wächst dadurch, daß er den ande<br />

ren kleiner macht!<br />

Nur in der Beachtung dieser Grundsatzforde<br />

rung wird das Wort des „Sangesbruders" und<br />

der „Sangesschwester" inhaltlich noch ernst<br />

zu nehmen sein, in einer Zeit, die ohnehin<br />

längst zu dieser Vokabel keinerlei Beziehung<br />

mehr aufweist. All diese verschiedenartigen<br />

Medikamente der „Chorischen Hausapotheke"<br />

werden nur dann Heilwirkung vermitteln kön<br />

nen, wenn sich in ihnen ein Wort bewahrhei<br />

tet, das genau vor sechs Jahren auf dem<br />

Bremer Sängertag ausgesprochen wurde:<br />

„<strong>Der</strong> Chorgesang wird im heutigen Kultur<br />

leben seine Bedeutung behaupten und ver<br />

tiefen, wenn er sich von der Überzeugung<br />

durchdrungen weiß, daß nur der ein guter<br />

Erbe guter Überlieferung ist, der im Heute<br />

lebt und in diesem Heute aus der Gewißheit<br />

seiner Gemeinschaft singt und sagt."


Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

iJM 37^312<br />

1 m<br />

Auto-Strunk<br />

5 Köln-Weidenpesch, Neußer Straße 460<br />

Telefonsammeinummer: TS 20 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosler (I. Baß)


161<br />

Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECCLES-KIP<br />

<<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVAN ING -ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köin - Luxemburger Straße 219/295<br />

Teiefon Hermüiheim 6 5515, von Köin 40655/15<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach ..einem Drucker,<br />

der saubere<br />

Arbeit leistet."<br />

Auch, wenn es mal<br />

.höchste Eisenbahn" ist!<br />

I<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köin, Kleiststr.


162<br />

Cäcilia-Ausschuß konstituiert<br />

In einer von dem bisherigen Obmann der<br />

Cäcilia-Wolkenburg, Sgbr. Gustav F u n c k e,<br />

einberufenen Sitzung hat der in der Mitglie<br />

derversammlung des KMGV am 24. April <strong>1969</strong><br />

gewählte Gäcilia-Ausschuß seine Arbeit auf<br />

genommen. Einstimmig wurde Sgbr. Gustav<br />

F u n c k e zum Vorsitzenden wiedergewählt<br />

Er erklärte sich zur Übernahme dieses ver<br />

antwortungsvollen Amtes bereit, obwohl ihn<br />

seine beruflichen Verpflichtungen stark in An<br />

spruch nehmen.<br />

Die bei der Wahl aufgetretene Stimmengleich<br />

heit hat der Ausschuß überbrückt durch eine<br />

Erweiterung der Zahl der Ausschußmitglieder<br />

auf acht, die die Cäcilia wegen der vielfältigen<br />

Aufgaben dringend braucht. Da auch die Cäcilianer<br />

sich mit dieser Erweiterung in einer<br />

früheren Zusammenkunft einverstanden er<br />

klärt hatten, besteht der Gäcilia-Ausschuß<br />

nunmehr aus folgenden Sangesbrüdern:<br />

1. Gustav Funcke, Gbmann<br />

2. Christian Klöver<br />

3. Helmut Löffel<br />

4. Horst M a s s a u<br />

5. Klaus Rohr<br />

6. Georg S p o h r<br />

7. Walter Schmitt<br />

8. Dr. Heimut Schulz<br />

'*<br />

WINTERLIED<br />

Qu. Horatius Flaccus • „Vides ut alta" (Carm. 1/9) • von Julio Goslar<br />

Bei meinem Bemühen^ Beispiele antik-klassischer Lyrik in ihrem eigenen Metrum auch der deut<br />

schen Sprache zugänglich zu machen^ wie früher schon durch Joh. Heinr. Vo5s und Emanuel Geihel<br />

geschehen, stieß ich auf die Winterode des Horaz, die ich für eines der schönsten Erzeugnisse römi<br />

scher Lyrik halte; hei dem an klassischem Kunstgut wiedererwachenden Interesse ist vielleicht auch<br />

manchem unserer KMGV-Freunde eine Deutschühertragung nicht unwillkommen.<br />

Wie unter einer Blitzlichtaufnahme gewährt<br />

die Winterode des Lauriger Horatius einen<br />

Momentblick in das gesellschaftliche Liebes<br />

leben der Jeunesse d'Cree der angehenden<br />

Cäsarenzeit Roms und mag schon dieserhalb<br />

interessant erscheinen.<br />

Im ersten Teil seines Romanwerkes „Die<br />

Ahnen", in „Ingo und Ingraban", berichtet<br />

Gustav Freytag von einem germanischen<br />

Brauch, nach welchem ein Verlöbnis als ge<br />

schlossen galt, wenn das Mädchen dem Man<br />

ne ein Band um den Arm heftete. Ähnlicher<br />

weise muß, wie der Schluß unseres Gedichtes<br />

lehrt, unter der römischen Jugend ein Liebes<br />

verhältnis dann als zustandegekommen gegol<br />

ten haben, wenn der Mann von dem Mädchen<br />

einen Armreif oder Fingerring erhielt.<br />

Die Cden des Lorbeerträgers sind in der<br />

Mehrzahl als Briefe an Personen seines<br />

Freundeskreises anzusehen, der sich vermut<br />

lich zu öfteren oder regelmäßigen Gelagen<br />

zusammenfand, von deren Teilnehmerzahl die<br />

Regel galt: „Nicht weniger als die Grazien (3),<br />

nicht mehr als die Musen" (9), und in wel<br />

chem sich auch die Männer oft hinter Frauen<br />

namen verbargen: im vorliegenden Gedict B<br />

redet der Dichter seinen Freund mit dem Na—^<br />

men „Thaliarchus" an, d. h. Trinkrat, Trunkpraeside,<br />

Magister convivii; hier müssen<br />

schon die Sitten späterer Studentenkneipen<br />

präsent gewesen sein.<br />

Briefe und Literaturwerke wurden im Alter<br />

tum nicht stumm gelesen wie bei uns, son<br />

dern Lesen wie auch Schreiben geschah spre<br />

chend, wie Josef Balogh in seiner Schrift<br />

„Voces Paginarum" („Tönende Blattseiten")<br />

(1927) nachgewiesen hat; dazu der Amanuensis<br />

Wagner in Goethes Faust I:<br />

„Verzeiht, ich hört Euch deklamieren;<br />

Ihr last gewiß ein griechisch Trauerspiel."<br />

y


163<br />

1<br />

Daher wohl auch noch die Vorschrift für den<br />

Priester, sein Brevier mit Stimme, zumindest<br />

mit Lippenbewegung zu lesen.<br />

Die lyrische<br />

Dichtung, Cden, Chorreigen,<br />

Sprüche, charakterisierte sich nicht wie bei<br />

uns durch rhythmische Stark- und Schwach<br />

betonung der Silben, sondern durch deren<br />

Länge und Kürze: sie waren Lieder, allerdings<br />

wohl nicht in der Vollendung eines Kunst<br />

oder Volksliedes, sondern sie mögen in einer<br />

Art Singsang vorgetragen worden sein, etwa<br />

(n Form eines Rezitativs. Auch die epischen<br />

Versmaße, der Hexameter und der Versus<br />

elegiacus, das Dystichon, mögen gesungen<br />

w


164<br />

Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln . Große Sandkaul 19 • Ruf 2313^0<br />

Dae Haud<br />

RJ.TONGER&CO.<br />

Oer Mufih<br />

KdLN-DOMHOF1<br />

Ruf 2318 04<br />

H. BETZ & CO.<br />

KOHLEN - HEIZÖLE<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Kohlenstraße 2<br />

Fernruf Sc.-Nr. 52 20 86<br />

1<br />

CBoHßud<br />

TABAKWAREN-, SOSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8-10 • Wahlenstraße 9 -11<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

Fernsprecher 51 63 28<br />

oft B 0<br />

Gegr, 1924


— .A.-d ar 165<br />

bs gibt Momente,<br />

da gibt's nur eins:<br />

4711 Echt Kölnisch<br />

\^sser.<br />

liMNlSp<br />

Entdecken Sie eine<br />

frischeWfelt - die frische<br />

\\Eit von 4711<br />

, Kölnisch WBserfaöriK ÖJiS<br />

^ GL0CKEN6ASSEN°471M


166<br />

ristischen Elementen der Tonalität, durchge<br />

hender Dissonanz, akustisch optimalem Wohl<br />

klang, erreicht auch die ethische Kurve der<br />

Musik in der Wiener Klassik und der um sie<br />

gravitierenden Früh- und Spätromantik einen<br />

maximalen Grad, so daß ihre in bewußtem Ge<br />

gensatz hierzu tendierende Weiterentwicklung<br />

zu der von Arnold Schönberg und Anton<br />

Webern inaugurierten, aber auf diese Elemen<br />

te weithin verzichtenden seriellen Zwölfton<br />

oder Reihenmusik klanglich wie auch psycho<br />

logisch nicht mehr als Höherführung gewertet<br />

werden kann, sondern allenfalls als Versuch<br />

einer solchen, als tongestalterisches Experi<br />

ment. Existenz eigener ethischer Überzeugung<br />

wird dabei nicht bestritten, nur ihr gradueller<br />

Wert: Eroberung und Inbesitznahme neuer<br />

Gebiete braucht nicht mit materieller, künst<br />

lerischer und ethischer Höhergeltung parallel<br />

zu gehen; Musik aber, Ursprache kosmischer<br />

Harmonie und menschlicher Seelenregung,<br />

kann nicht intellektuelles Wagnis, laborales<br />

Experiment, „tönend bewegte Form", ein blo<br />

ßes Tongefälle sein. Wo etwa existiert ein<br />

biologisches Gesetz, das ein Zwölftönethema<br />

ohne Tonwiederholung verlangt? Oder wel<br />

chem Musikempfinden sollen gewisse Reihen<br />

ungewöhnlicher Intervallfolgen, kakophoner<br />

Zusammenklänge oder gar musikfremder Ge<br />

räusche entsprechen?<br />

Beethoven: „Musik soll dem Manne Feuer aus<br />

der Seele schlagen", ihm ist die Musik „mehr<br />

Empfindung als Mahlerey" und „höhere Offen<br />

barung als alle Weisheit und Philosophie";<br />

auch seine letzten gewagtesten Kompositio<br />

nen wahren die Einheit tonalen Empfindens.<br />

Franz Schubert, Rob. Schumann, Joh. Brahms<br />

schufen unerhörte Neuheiten der Monodie,<br />

Frederyk Chopin, Meister der Klaviersprache,<br />

führte seine Modulationen bis an die Grenzen<br />

des Quintenzirkels, Hektor Berlioz, Franz<br />

Liszt, Richard Wagner entdeckten neue Ge<br />

biete musikalischer Aussage: alle wahrten sie<br />

die biologischen Grundeinheiten tonalen Ge<br />

schehens ohne Nihilisierung unumstößlicheir<br />

Forderungen europäischen Musikgestaltens^,<br />

Das Soraktemassiv, heute Monte Greste oder<br />

Mte. Sto. Silvestro, ist ein in das Tibertal vor<br />

stoßendes Felsgebilde, das, mit einem be<br />

rühmten Tempel dem Apollo geheiligt, von<br />

Rom aus zu sehen gewesen sein muß, wie<br />

aus dem Anfangswort der Ode „vides" („Du<br />

siehst") erschlossen werden kann.<br />

II.<br />

Das Metrum der Horatischen Winterode ist<br />

die vierzeilige Alkäische Strophe (Systeme<br />

Alcaicum) in folgender „Komposition":<br />

Vides ut<br />

Sorac-te<br />

(Amphibrachys)<br />

al-ta<br />

nec jam<br />

(Spondeus)<br />

stet nive<br />

sustine<br />

(Daktylus)<br />

can-di-dum<br />

ant OHUS<br />

(Creticus)<br />

Sil-vae<br />

(Spondeus)<br />

laborantes<br />

(Spond.) (Spond.)<br />

ge-lu-que<br />

(Amphibrachys)<br />

Flu-mina<br />

(Daktylus)<br />

con-sti-te-rint<br />

(Choriambus)<br />

a-cu-to<br />

(Baccheios)<br />

Die beigefügten Notenwerte zeigen einen leb<br />

haften Wechsel rhythmischer Grundeinheiten,<br />

sogenannter Versfüße. Diese bilden zwar<br />

einen formalen Rahmen der Wort- und Vers<br />

gestaltung, doch bleibt es bei der mangel<br />

haften musikpädagogischen Tradition des Al<br />

tertums unentschieden, ob sie zugleich auch<br />

eindeutige melische Tonträger waren; in die<br />

sem Falle wäre die „Komposition" eines Lie<br />

des leicht gewesen; die Frage kann nur sein,<br />

ob es im Altertum auch wirkliche Komponi<br />

sten gegeben hat, also Leute, die eine Me<br />

lodie erfinden konnten, woran ich nicht<br />

zweifle. Solche aber lassen sich nicht durch<br />

dürre Versfüße inspirieren, sondern nur durch<br />

den Sinn eines Wortes oder einer Wortgrup<br />

pe, die ein Kolon, eine Sinneinheit bilden.<br />

Eine solche Sinneinheit wäre hier schon der<br />

erste Vers, der sich im zweiten als musikali<br />

sche Wiederholung fortsetzt; der dritte bildet<br />

mit seinen 3 Spondeen einen Ruhepunkt, um<br />

mit einem Sprung im vierten zu landen, der<br />

nach dem lustigen Galopp des Daktylus und<br />

Choriambus geruhsam mit dem Baccheios<br />

schließt. — Es ist interessant zu sehen, daß<br />

der Strophenbau damit genau dem Bauplan<br />

der Sonate mit ihren Sätzen Aliegro — Sostenuto<br />

— Vivace entspricht.<br />

Julio Goslar


167<br />

Winterode<br />

Q«. Horatms Flaccus<br />

»Sei klug und lebe dein Leben"<br />

»Ade, Stoa! willkommen Epikur"<br />

In tiefem Schnee erstrahlt des Sorakte Hang —<br />

Mit Ächzen kaum erträgt seine weiße Last<br />

Das Waldgezweige — hart gefesselt<br />

Starret in Eis der Gewässer Toben.<br />

Wehr ab den Frost! Gewichtiger Scheite Last<br />

Türrn. auf den Herd — doch rinne auch Feuersglut<br />

Vierjährig ausgereiften Tropfens<br />

Frei aus sabinischem Henkelkruge.<br />

Die Götter, Freund, laß walten des Andren all.<br />

Die spielend dämpfen tobender Stürme Wut,<br />

Die eben noch das Meer zerwühlten —<br />

Siehe, kein Blatt mehr erbebt am Baume.<br />

Laß ab zu fragen, was dir ein Morgen bringt,<br />

Und jeden Tag, den hold dein Geschick gewährt,<br />

Betracht ihn freudig als »gewonnen",<br />

Freu dich an Reigen und Liebgeplänkel,<br />

Solang kein Haar an strahlender Stirn dir bleicht<br />

Und Gram dich naget — Üb dich in Sport und Spiel,<br />

Horch froh auf liebgezieltes Flüstern<br />

Abends zu heimlich gewährter Stunde —<br />

Merk auf verstohlenes Kichern, das schnell verrät<br />

Des heimlich froh sich bergenden Mädchens Spur,<br />

Streif keck vom Arm den Freundschaftsreifen,<br />

Streif ihn vom Finger des kessen Kätzchens.<br />

Vorläufiger Veranstaltungskalender <strong>1969</strong>/70<br />

Samstag, den 13. September <strong>1969</strong><br />

Gemeinschaftskonzert im Gürzenich (Kreissängervereinigung)<br />

Samstag, den 11. Oktober 1989<br />

Konzert in Menden<br />

Samstag, den 18. Oktober <strong>1969</strong><br />

Herbstfest in der Woikenburg<br />

Samstag, den 15. November <strong>1969</strong><br />

Winterkonzert im Gürzenich<br />

Sonntag, den 16. November <strong>1969</strong><br />

Winterkonzert im Gürzenich (Wiederholung)<br />

Sonntag, den 7. Dezember <strong>1969</strong><br />

15 Uhr Nikoiausfeier in der Woikenburg<br />

Donnerstag, den 15. Januar 1970<br />

Karnevaissitzung in der Woikenburg<br />

Rosenmontag, den 9. Februar 1970<br />

Rosenmontagsbaii mit der Karnevalsgeseilschaft »Treuer-Husar"<br />

in der Woikenburg<br />

2. bis 6. Mai 1970<br />

Konzertreise nach Paris


^^usscfyank<br />

des<br />

HAUSES WOLKENBURG<br />

REISSDORF O//<br />

filtbuKgwPUs<br />

Lieferant;<br />

JOHANN WEYAND KG<br />

KÖLN<br />

Kurfürstenstraße 10-14


Sanitäre AusrüstungenfOr<br />

Krankenhäuser,<br />

Labors und Industrie<br />

Artikel für<br />

Ent- und Bewässerung<br />

Kanalguß für<br />

Haus, Hof und Straße<br />

Ein- und Anbauküdien<br />

Heizkessel für<br />

DI, Gas und<br />

feste Brennstoffe<br />

Heizkörper<br />

jeglicher Art<br />

Olfeuerungen und<br />

Regelanlagen<br />

Therm-Heizungen<br />

Einrohrsysteme<br />

Gas- und Elektro-<br />

Raumheizer<br />

dlTo 9TEinER KG. Korn<br />

SANITÄR- UND H E I Z U N G S B E D A R F<br />

Verwaltung, Zentrallager und Ausstellung I: Köln-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />

Stadtlager und Ausstellung II: Köln, Venloer Straße 24, Telefon Sa.-Nr. 38 20 41<br />

P<br />

11®©<br />

...ein. 'Beioeii<br />

dei VeHuuiati!<br />

Wilhelm Dahlmeyer,<br />

Bestattungsunternehmen<br />

10 5 Köln-Lmdenlhol,<br />

Dürener StraBe 211<br />

5 Köln-Sülz,<br />

ArnulfstraBe 27<br />

Sammelruh 41<strong>49</strong> 36<br />

Auf Wunsdi budlint Sli Htrr Wllhulm ROBmonn (1. BuB)<br />

Seit 1872<br />

Herren- u. Damen<br />

wäsche - Unterzeuge<br />

- Strickwaren<br />

Köln, Schildergasse 77/79


ÜJl&^<br />

-j Tu<br />

Europas größte Möbelschau<br />

präsentiert in einmaliger Vielfalt die<br />

Star-Programme aus über 450 europäischen<br />

Möbelfabriken, vom einyV'<br />

fachen bis zum Spitzenmodell der<br />

Weltklasse. Mit unzähligen vorbiidlieh<br />

gestalteten Einrichtungsbeispie-<br />

len alier Geschmacksrichtungen bie<br />

tet sich dem Besucher eine einzigartige<br />

Demonstration des guten<br />

Wohngeschmacks und tausendfache<br />

Anregungen für die eigene Heimge-<br />

5 Köln-Braunsfeld, Melatengürtel/Scheidtweilerstr.


Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat Oktober <strong>1969</strong><br />

2.10. 50 J<br />

3.10. 70 J<br />

4.10. 85 J<br />

5.10. 84 J<br />

10^0. 60 J<br />

15.10. 75 J<br />

17.10. 65 J<br />

25.10. 50 J<br />

29. 10. 81 J<br />

30.10. 60 J<br />

Vermählung<br />

Franz Ferling, Köln-Lindenthai,<br />

Lortzingstr. 8, inakt. MItgiied<br />

Hanns Kutsch, Köin-Süiz, Ber<br />

renrather Str. 138, inakt. Mitgi.<br />

Frau Franziska Pucek, Köin-Klettenberg,<br />

Petersbergstr. 53, Witw.<br />

Mitglied<br />

Georg Ehrenstein, Köin-Deutz,<br />

Gotenring, akt. MItgiied<br />

Martin Wiesemes, Köln-Kiettenberg,<br />

Unkeier Str. 28, inakt. Mit<br />

glied<br />

Hugo Fegers, Köln, Markmanns<br />

gasse 3—5, Inakt. MItgiied<br />

Heinrich Ditger, Köln-Gartenstadt-Nord,<br />

Graseggerstraße 117,<br />

akt. Mitglied<br />

Alois Gabriel, Köin-Nlehi, Friedr.-<br />

Karlstraße 251, akt. Mitglied<br />

Herb. Müiier-Hartmann, Köln-<br />

Neu-Ehrenfeld, Siemensstr. 62,<br />

aktives Mitglied<br />

Nikolaus Lindeniaub, Köln-Brück,<br />

Hemeler Weg 9, akt. MItgiied<br />

Herr Dr. Erwin Müiier-Hartmann, Sohn unse<br />

res aktiven Sängers, Herbert Müiier-Hartmann,<br />

vermählte sich am 12. 7. <strong>1969</strong> mit Fräulein<br />

Ulla Schmitz. <strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> gratuliert noch<br />

nachträglich recht herzlich!<br />

Verlobung<br />

Fräulein Ursula Lessenich, Tochter unseres<br />

aktiven Sängers Josef Lessenich, verlobte<br />

am 19. Juli <strong>1969</strong> mit Herrn Bernd-Frled-<br />

1 Eckhardt. Auch hier nachträglich die herz<br />

lichsten Grüße und Wünsche!<br />

Geburt<br />

Am 29. Ju!l <strong>1969</strong> wurde unserem aktiven Mit<br />

glied Paul Wisskirchen und seiner Gattin An<br />

neliese Wisskirchen ein Sohn geboren, der<br />

den Namen Georg erhielt. Herzlichen Glück<br />

wunsch!<br />

Sterbefäiie<br />

Am 3. Juli <strong>1969</strong> verstarb In Hoven, Frau Wwe.<br />

Berta Junge, Mutter unseres aktiven Sängers<br />

Rechtsanwalt Hermann Junge, am 4. 8. <strong>1969</strong><br />

Frau Ina Betz, Gattin unseres verstorbenen<br />

aktiven Sängers und Vorstandsmitglied Peter<br />

Betz und Frau Karoiine Bremser, bei ihrem<br />

Uriaubsaufenthait In Holland.<br />

Vorstand, Mitglieder und der <strong>Burgbote</strong> spre<br />

chen den Angehörigen nachträglich ihr herz<br />

lichstes Beileid aus.<br />

OPTIKER SCHIEREN<br />

Inhaber<br />

Diplom-Optiker<br />

GUSTAV FUNCKE<br />

Dos älteste Kölner Fachgeschäft für<br />

AUGENOPTIK<br />

BREITE STRASSE 1<br />

Ecke Nord-Süd - Fahrt<br />

ALLE KASSEN RUF 232084<br />

Adressenänderungen<br />

Unser Aktiver, Domorganist Paul Wisskirchen<br />

Ist nach 5071 Attenberg, Orangerle,<br />

Prot. Hermannjoset Rübben nach 5 Köln-<br />

Stammheim, Am Rheinacker 41 (Tel. 661573)<br />

Chordirektor Johannes Noite nach 521 Trois<br />

dorf, Parkstraße 25 (Tel. 7 81 80) und<br />

unser Aktiver Willy Küsters nach 502 Frechen,<br />

Kölner Straße 30 (Tel. 9294/6061) verzogen.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschatt mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Woikenburg»<br />

Schriftieltung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Kiettenberg, Gottesweg 102, Ruf:443610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kieiststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94 / 7 55 <strong>49</strong><br />

ntelblid: Teilansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Giahe Werbung Köln<br />

Ciberweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Geseiischaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Köiner-Männer-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 12 234<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 86 - Bankhaus i.D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS<br />

I<br />

HANOMAG<br />

ll Q lUI 1<br />

L. 'O* F F E L. RENAULT 1<br />

lilillüilii<br />

lililüiilil<br />

lülil<br />

lililüSiiiliiilii;:!<br />

i-miiSüliiii;!!—T,<br />

lllllülllil lililil ^ tülliiiiililliliii!<br />

HANOMAG GROSSHANDLER<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLEjj"<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

Ik \ GEREONSTR. 52<br />

i\ \<br />

RHEINSTAHL \<br />

HANOMAG<br />

RENAULTf<br />

Ii


<strong>Jahrgang</strong> <strong>49</strong><br />

Oktober <strong>1969</strong><br />

MitteilungsbT<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


Eine gute<br />

Verbindung<br />

'' /<br />

SPARKAnE<br />

DEK STADT KOTN


175<br />

<strong>Der</strong> KMGV im Schloßpark zu Brühl<br />

Am Sonntag, dem 31. August <strong>1969</strong>, fuhren rund 160 Sänger des KMGV nach Brühl, um im<br />

dortigen Schloßpark bei einer Aufnahme des Zweiten Deutschen Fernsehens mitzuwirken. Die<br />

Kölnische Rundschau schreibt hierüber:<br />

Vor kurfürstlicher Kulisse Chorgesang fürs Fernsehen<br />

sp. Brühl. Mit 160 Aktiven in feierlichem<br />

Schwarz zog der Kölner Männergesangverein<br />

von 1842 am Sonntagvormittag in den Brühler<br />

Schloßpark. Anlaß der Tour war nicht etwa<br />

C'-" Ausflug, sondern harte Arbeit unter vier<br />

leralinsen. Das Zweite Deutsche Fernse<br />

hen drehte Aufnahmen für das beliebte Sonn<br />

tagskonzert, das an jedem Sonntag gegen<br />

12 Uhr beginnt.<br />

Hintergrund der Aufnahmen bildete die Süd<br />

front des Brühler Schlosses Augustusburg<br />

mit der berühmten Freitreppe. Dort hatten sich<br />

unter der Leitung von Vizepräsident Horst<br />

Massau die Aktiven des Kölner Vereins auf<br />

gestellt. Zwischen den Blumenrabatten des<br />

Parkes die Fernsehkameras, eine davon für<br />

Totalaufnahmen auf dem zehn Meter hohen<br />

Hubarm eines Speziallastwagens. Hunderte<br />

Spaziergänger aus Brühl und Umgebung be<br />

obachteten die immer wieder faszinierende<br />

Technik der Fernsehaufnahmen.<br />

Die Kölner hatten sich Zeit mitbringen müs<br />

sen. Zwar werden die drei Stücke, die sie im<br />

Schloßpark bei schönstem Wetter sangen, in<br />

nur etwa zehn Minuten über den Bildschirm<br />

geflimmert sein, doch für die Aufnahmen wur<br />

de mit rund sechs Stunden am gestrigen<br />

Sonntag gerechnet. Nach jeder Aufnahme lie<br />

ßen die „Mainzelmänner" den Ton zurück<br />

spulen um eventuelle Störungen zu entdekc<br />

Terminkalender für den Monat November <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 6.<br />

Donnerstag, 13.<br />

Samstag, 15.<br />

Sonntag, 16.<br />

Donnerstag, 20.<br />

Sonntag, 23.<br />

Donnerstag, 27.<br />

Voranzeige<br />

Nach einstündiger Vorbereitungszeit war es<br />

gegen 11 Uhr soweit. „Bitte Ruhe, Aufnah<br />

me!" tönte es aus Lautsprechern. Professor<br />

Hermann-Josef Rübben, der musikalische Lei<br />

ter des Kölner MGV, hob den Taktstock, und<br />

ein nicht sichtbares Orchester begann den<br />

„Jägerchor" aus Webers „Freischütz" zu spie<br />

len. Die Orchestermusik klang vom Schallpiattentelier.<br />

Nach dem sogenannten „Play<br />

back-Verfahren" wurden Schallplatte und Ori<br />

ginalton des Chores bei dieser Gelegenheit<br />

synchronisiert.<br />

Zwar zählt der MGV Köln rund 250 Aktive,<br />

doch Vizepräsident Massau war befriedigt dar<br />

über, daß man mit 160 Teilnehmern doch eine<br />

ansehnliche Truppe auf die Beine stellen<br />

konnte. „Immerhin haben wir ja erst am Don<br />

nerstag nach der Ferienzeit wieder mit den<br />

Proben angefangen", erläuterte er. Vom Köl<br />

ner Verein wurden drei Titel aufgenommen,<br />

der erwähnte Jägerchor aus dem „Freischütz",<br />

das „Reiterlied" von Walter Klefisch und das<br />

„Liebeslied im Garten" vorr Dvorak. Eine<br />

Stunde vor Beginn der Aufnahrfien hatten die<br />

Kölner Sänger noch eifrig die Texte gelernt,<br />

denn für die Aufnahmen mußten sie auf die<br />

sonst bei Konzerten üblichen Notenblättern<br />

verzichten.<br />

November Chorprobe Wolkenburg<br />

November Chorprobe Wolkenburg<br />

November Winterkonzert Im Gürzenich<br />

November Winterkonzert im Gürzenich (Wiederholung)<br />

November Chorprobe Wolkenburg<br />

November Totensonntag, Gedenkmesse In St. l\/jaurltius<br />

November Chorprobe Wolkenburg<br />

Sonntag, 7. Dezember Nikolausfeler Haus Wolkenburg, Großer Saal<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

10.15 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

14.30 Uhr


Inh: Hans Günter Kornbichler<br />

■ V<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 13 66<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmudc sorgfältig und schnell<br />

WESTErN TOAST<br />

tmmm Hersteller<br />

BROTFABRIKSCHNASS<br />

RUF KÖLN 601081<br />

1<br />

SaniViiro<br />

InstallCBtion<br />

automcrtisctia Haizungsanloaan<br />

dappoluwandia^ HaiziSllagartanka<br />

ml« ■ControIlB*'''**<br />

■n IdddB Haus, Anruff goniigtl Foraaraaff TG yi »8<br />

KOIaa-Nippes, Gustaw-Naaasli'tigal-Strane 85


ID&IDS<br />

ir Pallas-Modelle<br />

■ mit schwenkbaren ■<br />

& Jod-Scheinwerfern M<br />

immer seiner Zeit voreue r ><br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

/■/Ammim/<br />

Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

:HMITT, 5 Köln-SUI]<br />

«raOe 133 - Ruff 44 30 77<br />

ERSATZTEILE -<br />

VBRKAUl


178<br />

ken. Jeder vorbei rattern de Zug, jedes Hunde<br />

gebell oder plätzliches Kindergeschrei aus<br />

den Reihen der Zuschauer konnte bedeuten,<br />

daß neu begonnen werden mußte.<br />

Geleitet wurden die Aufnahmen durch Regis<br />

seur Karl-Heinz Huhndorf und Produktions<br />

leiter Hermann Berger. Bereits am Samstag<br />

waren für die gleiche Sendung vor der Kulisse<br />

des Brühler Schlosses Aufnahmen mit dem<br />

Stabsmusikkorps der Bundeswehr und dem<br />

Mandolinenorchester Herne aufgezeichnet<br />

worden.<br />

Bis zur Wiedergabe auf dem Bildschirm müs<br />

sen sich die Fernsehfreunde allerdings noch<br />

einige Zeit gedulden. Erst im Frühjahr 1970<br />

steht die Sendung auf dem Programm, der<br />

genaue Sendetermin steht zur Zeit noch gar<br />

nicht fest.<br />

Musikalische Erinnerungen von Josef Pering<br />

Anmerkung:<br />

Schon öfter hat uns unser Sangeshruder Josef Pering rnit seinen herzerfrischenden „Erinnerungen"<br />

aus einem langen Sängerleben erfreut. Auch jetzt wieder ist die Redaktion in der Lage^ einige<br />

„überlieferte" Geschichten aus der Feder unseres verehrten Josef Pering den Mitgliedern und<br />

Freunden des KMGV zu präsentieren.<br />

F)ie Redaktion<br />

Als der KMGV im Herbst 1855 von seiner er<br />

folgreichen Konzertreise nach Paris zurück<br />

gekehrt war, erzählte man sich folgende nette<br />

Bege'tDenheit: Sonntags besuchten die meisten<br />

Sänger In einer bekannten katholischen Kirche<br />

einen Gottesdienst, der ihnen von der Reise<br />

leitung als „Messe für Deutsche" beschrieben<br />

worden war. <strong>Der</strong> Pfarrer sprach etwas deutsch.<br />

Er entledigte sich seiner kurzen Predigt in<br />

folgender naiver Weise: „Eute, isch will sprech<br />

über der menschlische Lebben! <strong>Der</strong> menschlische<br />

Lebben gleischt eine Teerbuddelchen<br />

unter eine Fuhrmannswaggen. - So, wie dem<br />

Teerbuddelchen unter die Fuhrmannswaggen<br />

an eine Fadden, comme pi — comme pa, die<br />

Schligger, die Schlagger, so auch der mensch<br />

lische Lebben: comme pi — comme pa, die<br />

Schligger, die Schlagger! Tout ä coup, plötz<br />

lisch. — grand malheur — es reißt dem Fad<br />

den von das Teerbuddelchen unter die Fuhr<br />

mannswaggen: futsch sein dem Teerbuddel<br />

chen, futsch sein der menschlische Lebben!<br />

Ainsi soit-il! - In nomine Patris et Filiz et<br />

Spiritus Sancti. Amen!<br />

<strong>Der</strong> Inhalt dieser sinnvollen Predigt hat seine<br />

Wirkung nicht verfehlt: noch lange Jahre sol<br />

len sich die Teilnehmer an der Paris-Reise<br />

1855 über jdie deutlich-deutsche Predigt amü<br />

siert habep. — Vielleicht blüht uns auf der<br />

für das nächste Frühjahr vorgesehenen Frank<br />

reichfahrt ein ähnliches Erlebnis.<br />

Es war kurz vor Errichtung der unseligen<br />

Mauer in Berlin. Unbehindert konnten noch<br />

die Ostberliner nach Westen wechseln und<br />

umgekehrt. Ohne weiteres war eine Weiter<br />

reise durch die Bundesrepublik möglich. So<br />

kamen auch zwei biedere Sänger aus Ost<br />

berlin nach Köln und machten einen Besuch<br />

in der Wolkenburg beim KMGV. Es war zu<br />

fällig Donnerstag-Probeabend. <strong>Der</strong> Vorstand<br />

tagte bereits und nahm sich der beiden Ost<br />

berliner Sänger herzlich an. Zwei Vorstands<br />

mitglieder zeigten ihnen die Wolkenburg und<br />

ihre Einrichtungen und bewirteten sie. In der<br />

folgenden Probe, an der sie mit großem Inter<br />

esse teilnahmen, wurden ihnen zu Ehren klas<br />

sische, zu Ohr und Herzen gehende kleine<br />

Chöre gesungen und unser verewigter Vize<br />

präsident, Oberamtsgerichtsrat Dr. Quester,<br />

begrüßte sie offiziell. Er gedachte aller San<br />

gesbrüder in der Ostzone und versicherte sie<br />

mit hoffnungsvollen Worten der Treue<br />

des unverbrüchlichen Zusammengehörigkf 1<br />

gefühles der Sänger am Rhein. — Damit wo#<br />

te er zu anderen Punkten seiner Mitteilungen<br />

an die Sänger übergehen. Jedoch der ältere<br />

der beiden Sänger sprang nach vorne und<br />

bedankte sich in forscher, humorvoller Ber<br />

liner Art: „Meine lieben Sangesbrüder vom<br />

KMGV! Wir wollten nur 'nen kurzen Besuch<br />

bei dem berühmten KMGV gemacht haben.<br />

Aber det mir hier so empfangen un aufge<br />

nommen würden, det hätten mir gar nischt<br />

jedacht. Mir sind sojar bewirtet worden, als<br />

kämen mir vom Berliner Lehrergesangverein<br />

un brächten die Kaiserkette zurück. Un det<br />

Sie extra die wunderbaren Chöre von Schu<br />

mann, Schubert, Mendelssohn-Bartholdi un<br />

Richard Trunk gesungen haben, det hat uns


179<br />

wohlgetan. Det war en unwiederbringlichet Er<br />

lebnis. — Och die netten, humorvollen Worte<br />

von Ihrem Präsidenten, det wem mir allet zu<br />

Hause zu rühmen wissen. Im Jeist sind mir<br />

trotz der Trennung verbunden. Mir singen och<br />

immer noch Ihre rheinischen Lieder: warum<br />

Ist et am Rhein so schön? - Ick hab dem Va<br />

ter Rhein in seinem Bett jesehn, die Loreley<br />

un viele andere Lieder. —<br />

Och den Humor, den haben mir nischt verlo<br />

ren. Zum Beispiel *ne Schaffnerin von BVB<br />

Ostberlin macht an der Endhaltestelle Ihrer<br />

Linie die Schiebetüre uff un ruft In den Wa<br />

gen : „Jenossen, Arbeiter un Bauern, mir sind<br />

am Ende; allet aussteigen!"<br />

Mit anhaltendem, herzlichem Beifall dankten<br />

die Sänger des KMGV dem sympathischen<br />

Ostberllner Sangesbruder, und nach der<br />

Probe hielten uns herzliche Freundschafts<br />

diskussionen noch lange zusammen. Optimi<br />

stisch wurden Zukunftspläne geschmiedet: ob<br />

sie einmal In Erfüllung gehen?<br />

Ct Zillche kütt I!<br />

Die Sommerferien sind gerade verflossen, da<br />

regt sich unser ewig junges Zillchen, um zu<br />

neuen Taten zu schreiten. <strong>Der</strong> Leiter des Ar<br />

beltsausschusses der „Cäcilla Wolkenburg",<br />

Gustav Funcke, hatte alle Mitwirkenden und<br />

Freunde der Bühnenspielgemelnschaft zum<br />

9. 9. 69 In die Wolkenburg gerufen, um das<br />

neue Divertissementchen anzukündigen und<br />

die Rollen zu verteilen. Ungefähr 60 Mitglie<br />

der des KMGV hatten sich eingefunden, u. a.<br />

auch der Autor und Regisseur Klaus Rohr<br />

und der musikalische Leiter und Komponist<br />

Christoph Klöver.<br />

Bevor Gustav Funcke das neue „Spielchen"<br />

präsentierte, ehrte er die alten Gäcilianer<br />

Erich van Moll, Paul Schiffer und Rudi Wlngenfeld<br />

zur Vollendung des 70. Lebensjahres.<br />

Des Hinscheidens von Dr. Theo Schwickerath<br />

wurde ehrend gedacht.<br />

Dann begrüßte Gustav Funcke den neu kon<br />

stituierten Arbeitsausschuß, wobei er den<br />

C'unsch zum Ausdruck brachte, daß dieser<br />

sschuß die anfallenden vielen Arbelten der<br />

nächsten Jahre gut bewältigen möge.<br />

Nach kurzer Würdigung der finanziellen Situ<br />

ation der „Cäcilia Wolkenburg" — wo durch<br />

aus positive Aspekte durchschienen — und<br />

nach der Darlegung der nicht Immer erfreu<br />

lichen Situation zwischen den Städtischen<br />

Bühnen und der Cäcilia, wobei doch hoff<br />

nungsvolle Worte fielen, kam das neue Dlvertlssementchen<br />

zu Wort. Es Ist verfaßt von<br />

Klaus Rohr, Musik von Christoph Klöver, und<br />

trägt den Titel:<br />

„Köbes de Cologne"<br />

Im Offenbachjahr <strong>1969</strong> — 1819 wurde Jacques<br />

(Jakob) Offenbach In Köln geboren, — Ist<br />

es nicht schwer zu erraten, wer mit dem Kö<br />

bes de Cologne gemeint Ist. Dieses Spiel Ist<br />

eine Huldigung für Jacques Offenbach. Die<br />

Handlung dreht sich um die Uraufführung sei<br />

ner Operette „Orpheus in der Unterwelt", die<br />

1860 im Stollwercksaal auf der Schildergasse<br />

einen totalen Durchfall erlebte, anderntags<br />

jedoch ein großer Erfolg wurde.<br />

Mehr über das neue Divertissementchen brin<br />

gen wir in der nächsten Ausgabe des BB,<br />

auch über die Personen und ihre 'Darsteller.<br />

Die Redaktion des BB möchte aber nicht ver<br />

säumen, unsere Mitglieder, besonders die<br />

jüngeren, zu bitten, sich der „Cäcilia" zur<br />

Verfügung zu steilen. <strong>Der</strong> Chor bedarf noch<br />

der Verstärkung in allen Stimmen. Wir alle<br />

müssen mithelfen, die Aufführungen des „Kö<br />

bes de Cologne" zu einem großen Erfolg in<br />

unserem vaterstädtischen Leben werden zu<br />

lassen.<br />

Wü.<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!


Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

■it»<br />

„ 17.<br />

I äl ^<br />

' ^ M\<br />

Auto-Strunk<br />

S5 Köln-Weidenpesch, Neufler Straße 460<br />

Telefonsammelnummer: T6 20 21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosler (I. Baß)


181<br />

Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECCLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVAN ING -ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 6 5515, von Köln 40655/15<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach . .einem Drucker,<br />

der saubere<br />

Arbeit leistet."<br />

Auch, wenn es mal<br />

.höchste Eisenbahn" ist!<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kieiststr.


182<br />

Stadt Leverkusen wies neue Wege<br />

Gemeinsame Schallplatte „Musik In Leverkusen" mit den Bayerwerken<br />

Als eine „musikalische Visitenkarte voll fun<br />

kelnder Kostbarkeiten" bezeichnete die Presse<br />

eine gerade Von der Stadt Leverkusen und<br />

den Bayerwerken gemeinsam herausgebrachte<br />

Schallplatte, bei deren erster öffentlicher Vor<br />

stellung Oberbürgermeister Wilhelm Dopatka,<br />

MdB, meinte: „Daß alle, die bei uns weilten<br />

wissen, hier sind auch die Musen zu Hause."<br />

Neben einigen instrumentalen Beiträgen ist<br />

die Schallplatte mit Werken Leverkusener<br />

Komponisten und interpretiert von Leverkuse<br />

ner Ensembles vornehmlich der Chormusik<br />

gewidmet. Von dem durch seine zahlreichen<br />

Jugendopern bekanntgewordenen Eberhard<br />

Werdin stammen „Fünf Chöre nach mittel<br />

hochdeutschen Texten", gesungen vom Städ<br />

tischen Chor unter Paul Nitsche. <strong>Der</strong> nordrhein-westfälische<br />

Bundeschorleiter im DSB,<br />

Prof. Hermannjosef Rübben ist mit Chorzyklen<br />

für gemischten Chor, Männerchor und Kinder<br />

chor gleich dreimal vertreten. <strong>Der</strong> „Junge<br />

Singkreis" Leverkusen bringt unter Karl-Heinz<br />

Schlechtriem die köstliche „Schmunzelnde<br />

Weisheit", ein Zykles humorvoller Sinnsprü<br />

che von Hj- Rübben, und der Kinderchor un<br />

ter demselben Dirigenten drei Scherzlieder<br />

aus England mit Rhythmusbegleitung. Unter<br />

Prof. Rübben selbst singt der Männerchor der<br />

Farbenfabriken Bayer „Drei europäische Lie<br />

beslieder" des Dirigenten und den temper^<br />

mentvollen „Geißbock" mit der Rhythn 1<br />

gruppe Wolfgang Heitmann, die bei der „Tt*#<br />

zerischen Chormusik" auch beim 16. Deut<br />

schen Sängerbundesfest in Stuttgart zu hören<br />

war. Gerade hierzu schrieb die Lokalpresse:<br />

„Nicht zuletzt auch diese Kompositionen und<br />

Einstudierungen machen die Platte zu einer<br />

kleinen funkelnden Kostbarkeit." Die Platte<br />

„Musik in Leverkusen" ist vorerst über das<br />

Städtische Presseamt erhältlich.<br />

W.R.<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage Im Monat November <strong>1969</strong><br />

5.11. 55 J Dr. Franz Zllken, Köln-Müngers<br />

dorf, Spitzwegstr. 7, inaktives<br />

Mitglied<br />

10.11. 60J Dr. Georg Dahmen, Köln-Klettenberg,<br />

August-Macke-Str. 10,<br />

inaktives Mitglied<br />

10.11. 83 J Landrat a.D. Anton Knülle, Köln-<br />

Lindenthal, Pfarramt St. Lauren<br />

tius, aktives Mitglied<br />

13.11. 65 J Josef Aussem, 5035 Fischenich,<br />

Gennerstraße 42, aktives Mitglied<br />

14.11. 65 J Clemens Gödecke, 5047 Wesse<br />

ling, Birkenstraße 22, inaktives<br />

Mitglied<br />

17.11. 75 J Gustav Adolf Witzheller, Köln-<br />

Brück, Im Fuchsbau 22, aktives<br />

Mitglied<br />

23.11. 65 J Frau Margarete Klein, 5022 Jun<br />

kersdorf, Lindenweg 18, Witwen<br />

mitglied<br />

24.11. 50 J Josef Kaischeuer, Köln-Zollstock,<br />

Bornheimer Straße 26, inaktives<br />

Mitglied<br />

25.11. 81J Frau Maria Jacobs, Köln-Mün<br />

gersdorf, Militärringstr. 19,<br />

Witwenmitglied<br />

26.11. 65 J Philipp Syrö, Köln-Lindenthal,<br />

Brunkensteinstr. 6, aktives Mit<br />

glied<br />

29.11. 80 J Karl Berzdorf, Köln, Ewaldistraße<br />

14„ inaktives Mitglied i<br />

30.11. 70 J Paul Weitershagen, K.-Dellbru^<br />

Strundenerstr. 142, aktives Mit<br />

glied<br />

Neuaufnahmen<br />

Folgende aktive Sänger wurden in den KMGV<br />

aufgenommen:<br />

Herr Werner Gürten, Verw.-Angestellter, Köln-<br />

Holweide, Berg.-Gladb.-Str. 540, Tel. 6311 41<br />

Herr Hans Schneider, Verm.-Techniker, Bergheim/Erft,<br />

Eschenweg 14<br />

Herr Alfred Weber, selbst. Versich.-Kaufmann,<br />

Köln-Braunsfeld, Aachener Str. 250, Tel.: Büro<br />

21 8511, Privat 51 75 09


183<br />

REISEBUREAU JOSEF HARTMANN - KÖLN<br />

INHABER ERNST STEIMEL 1117111<br />

ALLE LAND- LUFT- UND SEEREISEN * '<br />

Vertretung: Deutsches Reisebüro, Verkaufsagentur Dt. Bundesbahn<br />

Fachkräfte beraten Sie in allen Reiseangelegenheiten und liefern: Fahrkarten zu<br />

Originalpreisen für In- und Ausland, Platz- und Bettkarten, Flugscheine aller Flug<br />

gesellschaften, Schiffspassagen aller in- und ausländischen Reedereien.<br />

Sommer- und Winterurlaubsreisen mit TOUROPA, SCHARNOW, HUMMEL usw. Indi<br />

viduelle Erholungsreisen mit Bahn, Flugzeug oder Schiff der AIRTOUR und SEETOURS<br />

Reichhaltige Programme stehen zur Verfügung.<br />

Wir begrüßen Sie gern in unseren Büros:<br />

5 Köln, Ebertplatz 9, Ecke Neußer Straße, Telefon-Sammer-Nr. 72 80 25<br />

Zweigbüro Im Kaufhof, Hohe Straße, Telefon 21 24 20 / 23 82 30<br />

Flughafenrefsebüro auf dem Köln-Bonner Flughafen in Wahn,<br />

Telefon (von Köln) 820/4 04 40<br />

Als Inaktives Mitglied wurde Herr Horst Sterck,<br />

Kaufmann, Köln, Aduchtstr. 11, Tel. 73 45 45,<br />

aufgenommen.<br />

<strong>Der</strong> BB begrüßt die neuen Mitglieder auf das<br />

herzlichste!<br />

Herr Heinz Gülich ist als aktiver Sänger zu<br />

rückgetreten und ist auf seinen eigenen<br />

Wunsch nunmehr Inaktives Mitglied.<br />

Vermählung<br />

^ie Tochter Ida, unseres Sangesbruders Gott-<br />

Bb Huller heiratete am 9. Mai <strong>1969</strong> Herrn<br />

^ür. Theo van den Boom.<br />

Am 6. September <strong>1969</strong> vermählte sich die<br />

Tochter Bärbel unseres aktiven Mitgliedes<br />

Eugen-Julius Strobl mit Herrn Norbert Wag<br />

ner. Den vielen Glückwünschen an die Braut<br />

paare schließt sich der <strong>Burgbote</strong> an.<br />

Sterbefall<br />

Am 22. August <strong>1969</strong> verstarb unser inaktives<br />

Mitglied, der Seniorchef der Firma Paul Pollrich<br />

& Comp., Herr Dr. Hans Selbach, im 83.<br />

Lebensjahr. <strong>Der</strong> Vorstand brachte im Namen<br />

der Mitglieder das herzlichste Beileid zum<br />

Ausdruck.<br />

Adressenänderungen<br />

Es sind verzogen:<br />

Herr Rolf Böhmer, akt. Mitglied nach Köln,<br />

Lindenstr. 71, Tel. 21 27 33;<br />

Herr Stadtschulrat W. G. Mayer, inakt. Mit<br />

glied nach Köln, Konrad-Adenauer-Ufer 33;<br />

Herr Dr. Helmut Schulz, akt. Mitglied nach<br />

Köln-Riehl, Sieboldstraße 14;<br />

Herr Bruno Siep, akt. Mitglied nach 5021 Sin<br />

thern, Widdersdorfer Str. 11;<br />

Herr Lothar Thaut, akt. Mitglied nach Köln-<br />

Zollstock, Vorgebirgstraße 253;<br />

Die Rufnummer unseres aktiven Mitgliedes<br />

Josef Baum Ist 55 65 14<br />

Beachte<br />

die<br />

Fälligkeit<br />

des<br />

Jahresbeitrages!


184<br />

Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln . Große Sandkau! 19 • Ruf 2313^0<br />

Dad Haue<br />

ej.T0N6ERSC0.<br />

öer Mufik<br />

KÖLN-DOMHOF1<br />

Ruf 2318 04<br />

Schnittblumen<br />

►<br />

Topfpflanzen<br />

Einrichten von Blumenfenstern<br />

und Dekorationen<br />

Kö-Uv<br />

Maurltlussteinweg 85, Tel. 23 76 76<br />

(<br />

"^€0/^ CBartßuei<br />

TABAKWAREN-, SüSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und rislkolos zur Verfügung gestellt<br />

KOLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8-10 • Wahienstraße 9-11 Fernsprecher 51 63 28<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

CBB/><br />

Gegr, 1924


Es gibt Momente,"<br />

da gibt's nur eins:<br />

4711 Echt Kölnisch<br />

\^sser.<br />

M<br />

Ii kblNfscH WASS<br />

Entdecken Sie eine<br />

frischeWfelt - die frische<br />

Wfelt von 4711<br />

•.lOCKENGASSEN-47117


186<br />

Am 10. September <strong>1969</strong> verstarb nach langer, schwerer Krankheit im geseg<br />

neten Alter von 80 Jahren unser aktiver Sänger<br />

c<br />

Herr Hubert Schumacher<br />

Hubert Schumacher trat am 1. Januar 1930 dem KMGV bei, war also fast<br />

40 Jahre lang aktiv tätig. Er verfügte über einen hervorragenden lyrischen<br />

Tenor, der ihn zu den höchsten Aufgaben im Wirkungsbereich des KMGV be<br />

fähigte. Bei Konzerten trat er wiederholt solistisch hervor; im 1. Tenor versah<br />

er lange Jahre das Amt des Stimmführers.<br />

In der Cäcilia Wolkenburg hatte Hubert Schumacher sich schon früh in Solo<br />

rollen bewährt, wie auch auf den gesellschaftlichen Abenden des KMGV —<br />

auch auf den Sängerreisen Im In- und Ausland —. In seinem langen Sänger<br />

leben hat er tausende von Menschen mit seinem herrlichen Gesang erfreut.<br />

Nun ist seine Stimme für immer verklungen. —<br />

c<br />

Seinen Freunden in der Gruppe 18 war er stets eine gesellige, aufgeschlos<br />

sene und humorvolle Natur. Für seine Bereicherung der Unterhaltungsveran<br />

staltungen bleibt ihm gerade die Gruppe 18 immer verpflichtet!<br />

Ein ehrendes Andenken werden wir ihm immer bewahren.


187<br />

Bundesamtliche Mitteilungen des DSB<br />

Die Schwerpunkte der Arbelt des Deutschen<br />

Sängerbundes, erklärte in einer Ansprache<br />

unmittelbar nach seiner Wahl zum Präsiden<br />

ten des DSB Dr. Walter Weidmann, lägen auf<br />

musikalischem Gebiet, was auch die Darstel<br />

lung des DSB gegenüber der Öffentlichkeit<br />

einschließe. Die Bedeutung der Organisation<br />

laße sich nicht in Statistiken und Mitglieds<br />

zahlen beweisen sondern nur an der musika<br />

lischen Substanz und an der äußeren Form,<br />


SPERRHOLZ-KOPS ■<br />

Hahnenstraße 13—15 ■ Ruf: Sammel-Nr. 21 95 55<br />

KÖLN<br />

für<br />

Sperrholz-, Kunststolf<br />

und Hartfaserplatten<br />

Holz • Leisten ■ Leitern<br />

Elsenwaren ■ Werkzeuge<br />

Bau- und Möbelbeschläge<br />

Haushaltwaren • Spiegel<br />

Garderoben ■ Beizen ■ Lacke<br />

Geschenkartlkel<br />

Einrahmungen<br />

Bastlerbedarf<br />

Gartenmöbel<br />

Gartengeräte<br />

...ein 3ui>€ii<br />

dei Tiell ianan !\<br />

Wilhelm Dahlmeyer,<br />

Bestattungsunternehmen |<br />

»D 5 Köln-Lindenthal,<br />

Dürener.Straße 211<br />

5 Köln-Sülz,<br />

Arnulfstraße 27<br />

Sammelfuh 41<strong>49</strong>36<br />

Auf Wutiidi bidlint Sli Herr Wllhilm lOfintanR [1. laB)<br />

&tms ^toneniahl<br />

Brennstoffe - Landesprodukte<br />

Kartoffelgroßhandlung<br />

SHELL-HEIZOLE<br />

Brühl Bes. Köln<br />

Burgstraße 5 - Ruf 2646 (-von Köln aus 92 92/26 46)


' l<br />

&'■<br />

i:<br />

b=<br />

1 Im ■<br />

M i. '<br />

, 'i<br />

f.L »^4<br />

S5SSSS5SSS<br />

lIlHRRNRIill<br />

' -'5,<br />

y■ r.,><br />

•.'S»,<br />

-f' .<br />

'• .<br />

Im Herzen der Stadt Köln, am<br />

Neumarkt, finden Sie die Hauptstelle<br />

der Kreissparkasse Köln.<br />

Die zentrale Lage und ein dichtes<br />

Zweigstellennetz ersparen<br />

unseren Kunden Zeit und Wege.<br />

Die Kreissparkasse ist immer<br />

in Ihrer Nähe.<br />

Wenn's um Geld geht<br />

KREISSPARKASSE KÖLN<br />

Uber 100 Zweigstellen in Stadt und Land.


190<br />

Musik als lebensgestaltende Kraft! von Dr. Werner Jüsgen<br />

Anläßlich des Konzertes des KMGV vor einem Jahr in Wien, veröffentlicht der <strong>Burgbote</strong> eine Hul<br />

digung unseres Sangeshruders Dr. Werner Jüsgen, die er als persönliche Widmung dem Präsiden<br />

ten des Wiener Männergesangv er eins am Abend unseres Konzerts übergab. Mögen diese Gedenk<br />

worte auch in uns noch einmal die Erinnerung an diese schöne Wiener Reise wachrufen. In zwei<br />

später für die Veröffentlichung im <strong>Burgbote</strong>n vom Verfasser hinzugefügten Anmerkungen ist noch<br />

auf neue Ereignisse aus dem Musikleben Wiens, soweit sie mit dem Themenkreis der Gedenkworte<br />

zusammenhängen, hingewiesen.<br />

Wenn heute am 5. Oktober 1968 der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein in dem Großen Musik<br />

vereinssaal in Wien aus Aniaß des 125jährigen<br />

Bestehens des Wiener Männer-Gesang-Vereins<br />

ein Chorkonzert gibt, so ist dies auch<br />

ein Anlaß zum Rückblick. Wir denken dabei<br />

nicht nur an die in früheren Jahren stattge<br />

fundenen Konzerte unseres Vereins hier in<br />

Wien, sondern erinnern uns auch des letzten<br />

Konzertes Ihres Vereins in Köln kurz nach<br />

der Wiedererrichtung des Kölner Gürzenich,<br />

bei dem auch ein Bruder Ihres derzeitigen<br />

Präsidenten Ihren Chor im Gürzenich diri<br />

gierte. Damals erklang als eine Art Auftakt<br />

in unserei^ Kölner Konzertsaal von Ihrem<br />

Chor mit Begleitung der Wiener Symphoniker<br />

u. a. der unsterbliche Walzer „An der schönen<br />

blauen Donau" von Johann Strauß. Wir er<br />

innern uns aber heute auch daran, daß vor<br />

etwa 1 1/2 Jahren, als unser Verein sich in<br />

Köln anschickte, sein 125]ähriges Jubiläum zu<br />

feiern, piötzlich Dr. Konrad Adenauer starb.<br />

Damals sang im Hohen Dom zu Köln, in dem<br />

das Ehrenmitglied unserer beiden Vereine<br />

aufgebahrt war, der Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein ein letztes Mal dem Verstorbenen ei<br />

nen musikalischen Gruß und nahm so in einer<br />

unvergeßlichen Feierstunde Abschied von Dr.<br />

Konrad Adenauer. Unter uns Sängern stand<br />

dabei auch Ihr Präsident, Herr Dr. Strauß. Wie<br />

jetzt in der gemeinsamen Freude über Ihr<br />

Jubiläum waren wir damals vereint im ge<br />

meinsamen Schmerz um einen großen Freund,<br />

den wir verloren hatten. Heute ist unser Prä<br />

sident, Dr. Max Adenauer, der Sohn von Dr.<br />

Konrad Adenauer, mit uns vom Rhein zur<br />

Donau gekommen, um Ihnen zu gratulieren.<br />

Aber in diesem so schönen nun auch fast<br />

100 Jahre alten Konzertsaal bewegen uns<br />

noch weitere Gedanken. Welche bedeuten<br />

den Komponisten haben hier gewirkt, welche<br />

bedeutenden Künstler haben hier in diesem<br />

herrlichen Saale die Menschen begiückt! Und<br />

heute dürfen wir hier stehen, welch' unsag<br />

bares Glück. Wir älteren Sänger wissen aus<br />

jahrzehntelanger Erfahrung, wie sehr uns der<br />

Die Redaktion<br />

Umgang mit der Musik beglückt und/auch im<br />

besten Sinne menschlich geformt hat. So<br />

möchte ich den Anlaß unseres heutigen Fe^konzertes<br />

dazu benutzen, um aus meif<br />

Sicht gerade der Jugend in dieser Hinsi^t<br />

auch etwas mit auf den Weg zu geben, über<br />

das nachzudenken sich lohnen dürfte. Wie<br />

eng dies alles mit Österreich, mit Wien, mit<br />

diesem Konzertsaal zusammenhängt, werden<br />

Sie hören. Doch nun blende ich zunächst in<br />

meinem Leben einige Jahrzehnte zurück.<br />

Als ich zum 1. November 1938, also jetzt vor<br />

rund 30 Jahren von Thüringen nach Wien<br />

versetzt wurde, unterbrach ich meine Reise<br />

nach Wien in' Linz und machte einen Abste<br />

cher zum Stift St. Florian. Dort interessierte<br />

mich nicht nur die herrliche von Carlo An<br />

tonio Carlone erbaute Stiftskirche und das<br />

Stift mit seinen wunderbaren Altdorfer Ge<br />

mälden. Es sollte auch eine Pilgerfahrt zum<br />

Grabe von Anton Bruckner sein, der in einem<br />

Sarkophag unter der Barockorgel, die Bruck<br />

ner zehn Jahre als Stiftsorganist gespielt hat<br />

te, seine letzte irdische Ruhestätte gefunden<br />

hatte.<br />

Da stand ich nun an seiner Grabstätte, wäh<br />

rend über mir die Brucknerorgel erklang. Nur<br />

von fern vermochte Ich damals die Größe die<br />

ses von mir so hoch verehrten Komponistjj»<br />

zu ahnen. Prachtvoll war jener Festsaal cf<br />

Stiftes, in dem damals jährlich die grol^i<br />

Brucknerfeste stattfanden. Aber ich besuchte<br />

auch das kleine Zimmer in dem Stift, in dem<br />

Bruckner so lange gewohnt hatte. Etwas Einfacherers<br />

als die Einrichtung dieses Zim<br />

mers, in dem Meisterwerke unvergänglicher<br />

Größe geschaffen waren, kann man sich nicht<br />

vorstellen. Aber unsterbliche Meisterwerke<br />

sind ja selten in Luxusappartements entstän<br />

den. Zum Abschied von St. Florian stand ich<br />

im Stiftsgarten vor einem Kreuz unterhalb des<br />

Zimmers von Bruckner. Dieses Kreuz war um<br />

rankt von Laubblättern, die der Herbst in alien<br />

Farben aufleuchten ließ. Dieses Kreuz und<br />

sein Standort unterhalb des Zimmers von<br />

Bruckner ist fast symbolisch für die reine See-


lenhaltung Bruckners, der stets ein Gottsucher<br />

war und seine letzte, die 9. Symphonie, „dem<br />

lieben Gott" gewidmet hatte.<br />

Wenige Tage nach meiner Ankunft in Wien<br />

durfte ich hier im Großen Musikvereinssaai<br />

Bruckners 7. Symphonie hören, gespielt von<br />

den Wiener Philharmonikern unter Furtwängiers<br />

Leitung. Aber das Wort: „hören" ist an<br />

gesichts einer solchen Musik viel zu wenig<br />

und viel zu profan, ich wurde innerlich ge<br />

packt und gewandelt. Immer mehr fühlte und<br />

erfaßte ich, was der in seinem Leben so oft<br />

unverstandene Bruckner mit seiner Musik der<br />

MU- und Nachwelt geschenkt hatte. Von nun<br />

ließ mich seine Musik nicht mehr aus ihrem<br />

uJnn. Wie wunderbar waren damals die so<br />

genannten Dunkelkonzerte unter der Stab<br />

führung von Weisbach, der mit den Wiener<br />

Symphonikern Im großen Konzerthaussaal die<br />

Brucknersymphonien in der Originalfassung<br />

zu Gehör brachte. Wie herrlich erklangen in<br />

den altehrwürdigen Kirchen Wiens die Bruck<br />

nermessen und sein Tedeum! Einen Hauch<br />

davon spürten wir kürzlich alle, die wir am<br />

Christi Himmelfahrtstag 1968 in einer Eurovi<br />

sionssendung aus dem Stift St. Florian einem<br />

Hochamt mit einer Aufführung einer Bruck<br />

nermesse beiwohnen durften. Hier pries ein<br />

Komponist Gott In Tönen.<br />

Nun hörte ich kürzlich wieder in dem Kölner<br />

Gürzenich eine Aufführung von Bruckners 7.<br />

Symphonie, die mich noch genau so erschüt<br />

terte wie vor 30 Jahren in Wien. Heimgekehrt<br />

schlug Ich Karl Kobalds entzückendes Büch<br />

lein: „Wo unsterbliche Musik entstand" auf<br />

und las dort folgendes: Bruckner wurde<br />

allmählich eine Wiener Berühmtheit, ... die<br />

die Wiener Universität als ersten Tonkünstler<br />

zum Ehrendoktor ernannte. Damals sprach<br />

der Rektor der Universität Adolf Exner die<br />

Vkwürdigen Worte: „Wo die Wissenschaft<br />

Jnmachen muß, wo Ihr<br />

unüberbrückbare<br />

Schranken gesetzt sind, dort beginnt das<br />

Reich der Kunst, welche das auszudrücken<br />

vermag, was allem Wissen verschlossen<br />

bleibt. So beugt sich der Rektor der Wiener<br />

Universität vor dem ehemaligen Unterlehrer<br />

von Windhaag."<br />

Ist wohl je kürzer und besser das Werk Bruck<br />

ners erkannt und gewürdigt worden?<br />

Wenn wir im Köiner Männer-Gesang-Verein<br />

mit seiner ehrwürdigen Vergangenheit von<br />

über 125 Jahren jene himmlisch schönen<br />

Männerchöre von Franz Schubert singen, so<br />

gehen meine Gedanken zurück zu jenen Jah<br />

ren meiner Tätigkeit in Wien. Dort lag meine<br />

Dienststelle gegenüber Schuberts Geburts<br />

haus in der Nußdorfer Straße 54.<br />

In der Rundschau am Sonntag vom 29. Juni<br />

<strong>1969</strong> lesen wir:<br />

„Schubert-Haus zeigt sich im alten Glanz<br />

Während des Hundert-Jahr-Jubiläums der<br />

Wiener Staatsoper wurde das Geburtshaus<br />

Franz Schuberts, Nußdorfer Straße 54, wieder<br />

eröffnet. Nachdem alle nicht besonders glück<br />

lichen Zutaten des 19. Jahrhunderts wieder<br />

entfernt wurden, steht das Haus mit seinem<br />

stimmungsvollen Hof mit den originellen Na<br />

tursteinrahmen der Fenster und Türen wie zu<br />

Schuberts Zeiten vor dem Besucher. Das Ge<br />

burtszimmer des Komponisten, das Wohnzim<br />

mer und die Küche können dienstags bis<br />

samstags von 9 bis 16 Uhr und sonntags von<br />

9 bis 13 Uhr besichtigt werden."<br />

Meine Pfarrkirche war die Liechtentaler Kir<br />

che, in der Schubert als Chorknabe gesungen<br />

und Im Jahre 1814 als 17jähriger seine erste<br />

Messe dirigiert hatte. Oft war ich sonn- und<br />

feiertags in der wunderbaren Burgkapelle,<br />

wo sich das musikalische Wien zum Hochamt<br />

einfand. Es zelebrierte Professor Schimanek,<br />

der eine herrliche Barltonstimme hatte. Wenn<br />

dazu in diesem Rahmen die Wiener Sänger<br />

knaben mit ihren reinen glockenklaren Stim<br />

men zauberhaft zart die Schubertmessen san<br />

gen, dann überkam wohl jeden Besucher jene<br />

Ehrfurcht, wie sie wohl alle Musikfreunde bei<br />

einem Besuch der Ehrengräber der großen<br />

Komponisten auf dem Wiener Zentralfriedhof<br />

empfinden.<br />

Ich kann hier nur mit den Worten Franz von<br />

Schobers, dem Dichter des von Schubert so<br />

meisterhaft vertonten Liedes „An die Musik"<br />

meine sicher von vielen Menschen geteilte<br />

Empfindung aussprechen: die Trösterin Mu<br />

sik hat in so manchen dunklen Stunden des<br />

Lebens, die wohl keinem Menschen erspart<br />

bleiben, „den Himmel beß'rer Zeiten mir er<br />

schlossen, o holde Kunst, ich danke dir dafür."<br />

(Fortsetzung im Novemberheft)<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Woikenburg»<br />

Schriftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köin-Klettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 44 3610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94 / 7 56 19 und 92 94 / 7 55 <strong>49</strong><br />

Titelbild: Teiiansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahä Werbung Köln<br />

Überweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />

Sparkasse der Stadt Köln, Konto Nr. 5662 044 - Kreissparkasse Köln, Konto Nr. 9917<br />

Postscheckkonto Köln Nr. 102 88 - Bankhaus I. D. Herstatt 313 560


AUTOHAUS<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLeC<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLER<br />

HANOMAa L *0* F F E L BENAULT<br />

lilililinilillllilil<br />

l-IEIilliiiilliiilil<br />

liinillilHillllHil'"' laililimilliiilil —<br />

l-lllil liiiliHilllü ^ IMHiHillillililil ^<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAULT<br />

LOFEli


<strong>Jahrgang</strong> <strong>49</strong><br />

November <strong>1969</strong><br />

MitteilungsbT<br />

des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins


Eine gute<br />

Verbindung<br />

i<br />

' ■TiV'<br />

iji&S r ■ ">■ ^<br />

4r<br />

r<br />

^<br />

f • •<br />

SPARKlinE<br />

DER STADT KÖLN


195<br />

Musik als lebensgestaltende Kraft! von Dr. Werner Jüsgen<br />

Fortsetzung<br />

Wenige Tage nach der Entlassung aus der<br />

Kriegsgefangenschaft im Juni 1945 traf ich in<br />

Salzburg ein, konnte aber wegen der damals<br />

auch in Österreich bestehenden sowjetischen<br />

Demarkationslinie zunächst nicht weiter zu<br />

meiner Familie nach Wien fahren. So blieb<br />

ich einige Monate in Salzburg, das, abgese<br />

hen von dem inzwischen wieder prachtvoll<br />

)vierten Dom, in seiner Substanz ziemlich<br />

&%.zerstört geblieben war. Es stand noch das<br />

Geburtshaus von Mozart und es gab noch die<br />

anderen Erinnerungsstätten an diesen Kompo<br />

nisten. In dieser Stadt Salzburg fand ich bald<br />

das innere Gleichgewicht wieder. Die Tat<br />

sache, daß ich Mitglied des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins war, genügte, daß ich sofort<br />

bei den kirchlichen Konzerten der 1945 be<br />

reits wieder aufgenommenen Salzburger<br />

Festspiele im Chor mitwirken durfte. Wie er<br />

griffen mich in solcher menschlichen Situa<br />

tion, in der wir uns damals fast alle befanden,<br />

die in der St. Peterskirche aufgeführten Mo<br />

zart-Messen, sein Requiem und manches an<br />

dere Werk von Mozart. Zwar hatte ich schon<br />

vor dem Kriege das „Ave verum" Mozarts in<br />

der Kirche in Baden bei Wien, wo dieses Werk<br />

seine Uraufführung erlebt hatte, gehört. Aber<br />

es ist doch etwas ganz anderes, ob man sich<br />

satt und sorglos solchen Kunstgenüssen hin<br />

geben konnte oder ob man unmittelbar nach<br />

diesem Kriege merkte, wie das endlich er<br />

füllte seelische Verlangen nach dem solange<br />

entbehrten absoluten Schönen in der Kunst<br />

die Schatten irdischer Not besiegte. Ich glau-<br />

^ nirgends konnte dies besser geschehen<br />

I in der prachtvollen Mozartstadt Salzburg<br />

ofcirch Mozarts unsterbliche Musik.<br />

An einem herrlichen Frühlingstag besuchte ich<br />

vor einigen Jahren Beethovens Geburtshaus<br />

in Bonn. Zufällig besichtigten gleichzeitig<br />

zahlreiche Japaner ebenfalls diese Stätte der<br />

Erinnerung. Ich schloß mich der Führung an,<br />

wobei mich besonders interessierte, wie die<br />

Erinnerungsstücke aus Beethovens Leben und<br />

Wirken auf die Japaner wirken würden. In<br />

Stille und Ehrfurcht verweilten sie am Eingang<br />

jener Dachkammer, in der dieses musikalische<br />

Genie geboren wurde, vor der dort stehenden<br />

Büste des Komponisten. Ehrfurcht und Stille<br />

waren auch kennzeichnend für den Fortgang<br />

der Führung. Mit welcher inneren Anteilnahme<br />

waren diese Japaner bei der Sache! Man<br />

konnte eine Nadel zur Erde fallen hören, als<br />

sie vor der Partitur der 9. Symphonie standen<br />

und dabei erklärt wurde, daß Beethoven die<br />

ses Werk geschaffen hatte, als er schon völlig<br />

taub war.<br />

Mich selbst ergriff besonders ein Bild, auf<br />

dem dargestellt war, wie das bekannte Strub-<br />

Quartett seinerzeit Papst Pius XII. eine Kom<br />

position Beethovens vorgespielt hatte. Unter<br />

diesem Bild stand etwa folgendes: „Nach<br />

dem Erklingen des Lento-Satzes erhob sich<br />

der Hellige Vater und sprach: ,Mit dieser Mu<br />

sik geht man In den Himmel!'" So ehrte das<br />

Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche<br />

Beethoven.<br />

Zum Schluß jener Führung versammelten sich<br />

die Japaner im Hofe dieses Hauses am Rande<br />

eines kleinen Hausgartens. Die dann folgende<br />

Begebenheit wird mir immer unvergeßlich<br />

bleiben. Die Japaner hatten aus ihrer Heimat<br />

einen kleinen Baum mitgebracht. Diesen<br />

Baum pflanzte nun dort im Garten des Beet<br />

hovenhauses ein japanischer Mönch im Ornat.<br />

So ehrte Japan Beethoven.<br />

Ich möchte aber nicht stehen bleiben in der Ver<br />

gangenheit. Auch in der Erinnerung darf die<br />

klassische Musik nicht nur wie in einem Mu-<br />

Terminkalender für den Monat Dezember <strong>1969</strong><br />

Donnerstag, 4. Dezember Chorprobe Wolkenburg<br />

Sonntag, 7. Dezember Nikolausfeier Haus Wolkenburg, Großer Saal<br />

Donnerstag, 11. Dezember Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 18. Dezember Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

14.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr


Inh; Hans Günter Kornbichler<br />

f LeNNßRTZ<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 1366<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Schmuck sorgfältig und schnell<br />

i<br />

WESTErN TO/IST


ID&IDS Citroen^<br />

Pallas-Modelle<br />

mit schwenkbaren<br />

Jod-Scheinwerfern<br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

ERSATZTEILE - W E R K A U I


198<br />

seum mottensicher aufbewahrt werden. Musik<br />

war und ist etwas Lebendes und daher auch<br />

etwas, was sich fortentwickelt. Getragen wird<br />

sie von den lebenden Menschen unserer Zeit<br />

und alles Lebende ist schöpferisch. Ein<br />

Sprung über Jahrzehnte führe uns nun in die<br />

Gegenwart.<br />

Hierbei darf ich musikalische Erinnerungen<br />

aus jüngster Zeit erwähnen, an denen wir<br />

alle durch den Rundfunk und insbesondere<br />

auch durch das Fernsehen teilnehmen konn<br />

ten. Vornehmlich will ich dabei solche musi<br />

kalische Ereignisse erwähnen, die sich hier<br />

in diesem herrlichen Saale abgespielt haben.<br />

Wer von uns erinnert sich nicht mit Freude<br />

an die schönen Neujahrskonzerte der Wiener<br />

Philharmoniker mit der Wiedergabe der per<br />

lenden Musik der Strauß-Dynastie? Wir dür<br />

fen vielleicht hierbei den Wunsch äußern, daß<br />

bei einem der nächsten Neujahrskonzerte<br />

auch einmal die nun auch 125 Jahre alte Or<br />

chestervereinigung der Wiener Philharmoni<br />

ker mit dem Wiener-Männergesang-Verein<br />

dann den Ihrem Verein von Johann Strauß<br />

gewidmeten Walzer „An der schönen blauen<br />

Donau" in diesem traditionsreichen Saale für<br />

Millionen Zuschager und Zuhörer in aller Welt<br />

vortragen wird.<br />

Unsere beiden Männergesang-Vereine haben<br />

eigene Chorschulen, in denen der Nachwuchs<br />

musikalisch herangezogen wird. So führen wir<br />

die Jugend in das beglückende Reich der<br />

Töne ein, damit sie nicht nur passiv als Zu<br />

hörer sondern selbstgestaltend die herrliche<br />

Chormusik miterlebt. Will denn unsere Jugend<br />

überhaupt noch ernste Musik oder will sie am<br />

liebsten aus jedem Konzertsaal ein Art Beat<br />

schuppen machen? Gestatten Sie mir hierzu<br />

noch ein kurzes Wort, wobei ich wiederum<br />

anknüpfe an ein musikalisches Ereignis der<br />

jüngsten Vergangenheit.<br />

Im April dieses Jahres fand eine Eurovisions<br />

sendung des Fernsehens aus diesem Saale<br />

statt. Die Wiener Philharmoniker spielten un<br />

ter Leonard Bernstein. Eingebettet zwischen<br />

Werken von Mozart und Schumann waren die<br />

Psalmenvertonungen von Bernstein für Chor<br />

und Orchester. Hier war kein Stilbruch im<br />

Programm. Welche Weihe ging von der Wie<br />

dergabe der Psalmenvertonungen aus. Aber<br />

das eigentlich Faszinierende dieser Auffüh<br />

rung war nicht die hierbei offenbarte einmali<br />

ge Kompositions- und Dirigierkunst dieses<br />

personifizierten amerikanischen Musikwun<br />

ders Bernstein, sondern die bewußte Einbe<br />

ziehung der Jugend in diesem Konzert. Es<br />

trat ein Wiener Sängerknabe als Solist auf<br />

und der Wiener Jeunesse-Chor — also ein<br />

Jugendchor - sang die Psalmentexte. Unter<br />

den Zuhörern waren sehr viele Jugendliche.<br />

Wir wissen, daß Bernstein auch in New York<br />

die klassische Musik — insbesondere auch<br />

Mahlers Werke - mit den New Yorker Phil<br />

harmonikern der Jugend in Jugendkonzerten<br />

nahebringt und diese Werke dabei noch ein<br />

drucksvoll erläutert und somit den Jugend<br />

lichen den Schlüssel zum Verständnis unver<br />

gänglicher Musik reicht. Sicher gibt es auch<br />

in Österreich und in Deutschland Jugend<br />

konzerte aber meist ohne solche Erläuterun<br />

gen. Ich glaube, gerade von Bernstein* dürf<br />

ten wir hier noch einiges hinzugelernt hat ^<br />

wie man die Jugend für die Schönheit L.Jr<br />

Reinheit der Kunst insbesondere der klassi<br />

schen Musikwerke begeistern kann. Solche<br />

Saat geht auf und bereichert dann das ganze<br />

Leben dieser Menschen. Ich erwähnte be<br />

wußt die Psalmenvertonungen von Bernstein,<br />

die nicht nur im Konzertsaal sondern z. B.<br />

auch in der Kathedrale von Chichester er<br />

klangen. Ist es vermessen, hier Parallelen zur<br />

Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach<br />

zu ziehen? Gerade auch die großen Chor<br />

werke der Neuzeit knüpfen wieder an die<br />

christliche Botschaft, das Sterben und die<br />

Auferstehung. Wenn Ihnen heute der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein als Jubiläumsgabe<br />

auch zwei typische Vertonungen dieses Jahr<br />

hunderts von Lissmann und von Othegraven<br />

mit Orgelbegleitung vorträgt, so sind darin<br />

genau so wie bei den Chorwerken von Bach<br />

und Bernstein religiöser Inhalt in Text und<br />

Musik unverkennbar. So sollen die schönsten<br />

Gaben des Geistes, der Seele und des Ge<br />

müts in solchen Chorwerken auch erklingen<br />

zum Lobe Gottes, dessen Kinder wir Men<br />

schen alle sind ohne Rücksicht auf Hautfarbe<br />

und Nationalität. Gewinnen unter solchen<br />

pekten nicht die von Beethoven in dem Cl<br />

teil der 9. Symphonie vertonten Worte V(<br />

Schillers Ode an die Freunde: „.. .Alle Men<br />

schen werden Brüder..." einen neuen Sinn<br />

und eine neue Verpflichtung?<br />

* Es sei darauf hingewiesen, daß am Pfingst<br />

montag <strong>1969</strong> Bernstein in der wunderbaren<br />

Eurovisionssendung der Missa solemnis von<br />

Beethoven aus der Wiener Staatsoper der<br />

Dirigent war und diese Aufführung, die aus<br />

Anlaß der Veranstaltung „Hundert Jahre Oper<br />

am Ring" stattfand, für alle Musikfreunde zu<br />

einem einmaligen Erlebnis werden ließ, ^inen<br />

herrlichen Genuß bereitet auch jedem Musik<br />

freund die Lektüre von Bernsteins Buch „Von<br />

der wundervollen Vielfalt der Musik".


199<br />

Musik versteht jeder Mensch, ob jung ob alt.<br />

Hier gibt es keine Sprachenverwirrung. Wert<br />

voile Musik erhebt uns in die höheren Sphä<br />

ren wahren Menschentums.<br />

Man hat oft die Wiener Philharmoniker und<br />

die Wiener Sängerknaben als die besten Di<br />

plomaten Österreichs bezeichnet. An solchem<br />

Wort ist sicher etwas Wahres dran. Wo die<br />

herkömmliche Diplomatie nicht mehr weiter<br />

kommt, da kann die echte Kunst die Herzen<br />

öffnen und Wege ebnen. Das weiß die Weit<br />

und die Österreicher wissen es nicht erst seit<br />

dem Wiener Kongreß. Neulich las ich in einer<br />

Cner Tageszeitung über den berühmten Gei-<br />

Henryk Szeryng folgendes:<br />

„.. .Aber Szeryng hat einen Diplomaten<br />

paß in der Tasche. Die mexikanische Re<br />

gierung verlieh ihn ihm als dem kulturel<br />

len Sonderbotschafter des Landes. Was<br />

er denn für die internationalen Beziehun<br />

gen Mexikos tun könne, wollte der frischbestailte<br />

Botschafter damals wissen.<br />

„Spielen Sie Geige, das reicht vollkom<br />

men, war die Antwort..."<br />

Unsere beiden Männerchöre, die nun jeder<br />

125 Jahre alt sind, haben seit jeher die oft<br />

stiefmütterlich behandelte Männerchorliteratur<br />

weit über die Grenzen der Heimat und über<br />

die Staatsgrenzen hinaus getragen. Unsere<br />

Vereine wollen Botschafter des Schönen und<br />

ungetrübter Kunst sein und diese Botschaft<br />

allen jenen Menschen bringen, die dafür noch<br />

einen Sinn haben. Was nützen uns die schön<br />

sten Kompositipnen, wenn es keine Menschen<br />

mehr geben sollte, die sie aufführen und die<br />

sie hören wollten? In diesem Sinne haben<br />

wir wertvollstes Erbe zu erhalten. Und wel<br />

ches reiche Erbe dürfen wir verwalten! So<br />

lange es Kultur auf Erden geben wird, wird<br />

eine gute Musik der materiell eingestellten<br />

Welt zeigen, daß es auch andere und höhere<br />

Werte als Geld und irdischen Besitz gibt. Die<br />

Werke etwa von Bruckner, Beethoven, Mozart<br />

und Schubert führen uns an jene Nahtstelle<br />

menschlichen Daseins, wo Himmel und Erde<br />

sich berühren. Gott schenkte der ganzen<br />

Menschheit solche Genies. Behalten wir die<br />

Ehrfurcht vor ihnen und ihren Werken. Dieses<br />

Erbe zu pflegen, ist eine hohe Aufgabe unse<br />

rer beiden Männergesangvereine, wobei aber<br />

auch die Pflege guter moderner Chormusik<br />

keineswegs vernachlässigt werden soll.<br />

'Jiaus WolkenOurg<br />

an Sonntagen ab 12 Uhr mittags geöffnet<br />

(<br />

Gutbürgerliche Küche<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

KÖLNER GASTSTÄTTEN<br />

Service-Betriebsgesellschaft mbH.<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!


Wenn Sie Ford's neue Formel RS<br />

kennenlernen wollen,<br />

haben Sie jetzt bei uns Gelegenheit<br />

zu einer Trainingsrunde<br />

mit dem Ford 15 M RS.<br />

Bei dieser Gelegenheit können Sie herausfinden,<br />

ob für Sie auch der stärkere Ford 17M RS<br />

oder der noch stärkere Ford 20 M RS<br />

in Frage kommt.<br />

,■ ff Iltl<br />

UM 375®!:<br />

rl f<br />

m :M)<br />

Auto-Strunk<br />

5 Köln-Weidenpesch, Neußer Straße A60<br />

Telefonsammelnummer: 7© 20 i21<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Al fons Bosler (I. Baß)


Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-EGGLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING-ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 65515<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker<br />

der saubere<br />

Arbeit leistet."<br />

Auch, wenn es mal<br />

höchste Eisenbahn" ist!<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr.


202<br />

Konzert in Menden In/W.<br />

aus Anlaß des 100 jährigen Bestehens des Mendener Männer-Gesang-Vereins<br />

am 11. Oktober <strong>1969</strong>.<br />

Sangesbruder Dr. Wilhelm Saurbier, der frü<br />

here Stadtdirektor von Menden, hatte den<br />

Kontakt zwischen dem Mendener Männer-Ge<br />

sängverein und dem Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein geschaffen, mit dem Ziel, daß der<br />

KMGV anläßlich der Feiern zum 100jährigen<br />

Bestehen des Mendener Männer-Gesang-Ver<br />

eins ein Konzert veranstalten sollte. Dieses<br />

Ziel wurde auch erreicht und so machten sich<br />

am 11. 10. 69 drei Busse und zahlreiche PKW<br />

mit rund 160 Sängern und einer stattlichen<br />

Zahl von Begleitern bei strahlendem Sonnen<br />

schein auf den Weg nach Menden. Über die<br />

Autobahn war Schwerte schnell erreicht und<br />

durch das herbstliche Sauerland ging es zü<br />

gig Menden entgegen.<br />

Alle Sorgen, wie wir das Konzerthaus, die<br />

Wilhelmshöhe, erreichen sollten, verflogen<br />

sehr schnell, da die Organisatoren des Kon<br />

zerts die Fahrroute so vorzüglich ausgeschil<br />

dert hatten, daß ein Verirren eigentlich hätte<br />

unmöglich sein sollen. Es ist tatsächlich nur<br />

ein „Fahrfehler" entstanden, der aber alsbald<br />

korrigiert werden konnte.<br />

<strong>Der</strong> Empfang auf der Wilhelmshöhe war herz<br />

lich, mußte aber zeitlich sehr eingeschränkt<br />

werden, da nur wenig Zeit zur „Stellprobe"<br />

verblieb.<br />

Die örtliche Presse hatte in verschiedenen Bei<br />

trägen auf das kommende Konzert hingewie<br />

sen und so lesen wir u. a.:<br />

Höhepunkt des Jubiläums-<br />

Programms: die „Kölner"<br />

MGV 1869 Menden machte es möglich: Köl<br />

ner Männer-Gesang-Verein gastiert auf der<br />

„Höhe"<br />

Menden. Jener Männergesangverein, dem<br />

triumphale Erfolge auf den Konzert-Podien<br />

Europas beschieden waren, gibt am 11. Okto<br />

ber, 17 Uhr, auf der Wilhelmshöhe ein Gast-<br />

Konzert, das zweiffellos den Höhepunkt und<br />

brillanten Abschluß des Jubiläumsjahres beim<br />

MGV 1869 bilden wird: der Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein scheut den Weg in die Hönnestadt<br />

nicht. Die künstlerische Leistung des<br />

KMGV fand ihren Niederschlag in glänzenden<br />

Kritiken. So steht den helmischen Freunden<br />

von Männerchorwerken eine künstlerisch vollendte<br />

Aufführung bevor.<br />

Programm: Entdeckung . . .<br />

Kölner kommen Samstag<br />

Menden. Die Fähigkeit, neuartige Stilistik. ^<br />

bedeutsame und geschlossene Programme<br />

aufzustellen, hat man Professor Hermann<br />

josef Rübben, dem Dirigenten des Kölner Män<br />

ner-Gesangvereins, bereits häufig bescheinigt.<br />

So gleicht dann auch das Programm des Kon<br />

zertes, das die „Kölner" anläßlich des 100-<br />

jährigen Jubiläums des Mendener Männer-<br />

Gesang-Vereins in der Hönnestadt servieren,<br />

eher einer Entdeckungsreise als einer konser<br />

vativen Plattform liebgewordener Programm-<br />

Gewohnheiten. Henry Purcell, M. A. Ingegneri,<br />

Th. Ludovico da Vittoria, B. Weber, W. Kle<br />

fisch, P.Zoll, E. Pütz, B.Gratiani, Louis Spohr,<br />

A. Clemens und H. Lemacher entleihen dem<br />

1. Teil des Konzertes in Menden ihre Musik.<br />

Ein breiter Fächer der Stilrichtungen ist da<br />

mit bereits offengelegt, der im zweiten Teil<br />

des Programms nur noch ausgedehnt wird<br />

durch Werke von Anton Dvorak, Carl Orff,<br />

Wolfgang-Amadeus Mozart und Giacomo Me<br />

yerbeer. Die Kompositionen von Hermann<br />

josef Rübben fehlen dabei nicht.<br />

Kölner Sänger in Europa bekannt<br />

Am Samstag in Menden<br />

Menden. Bereits vor drei Jahren knüpfte<br />

Max Schmitz als Vorsitzender des MGV 1869<br />

die ersten Fäden nach Köln. Jetzt ist das<br />

große Ereignis in unmittelbare Nähe gerückt:<br />

Am Samstag, 11. Oktober (17 Uhr), singt der<br />

in Konzertsälen ganz Europas bekannte Köl<br />

ner Männer-Gesangverein unter der Leitung<br />

von Professor Rübben auf der Wilhelmshöhe<br />

in Menden. Ein vielversprechender wohl kaum<br />

mehr zu übertreffender Höhepunkt und zu<br />

gleich Abschluß der Veranstaltungsreihe im<br />

Jahre des 100jährigen Bestehens des MGV 1869.<br />

Solisten des Konzerts sind Lotte Koch-Gravenstein<br />

(Sopran), Heinz Dazert (Klarinette) und<br />

Roland Voigtländer (Klavier). <strong>Der</strong> Chor selbst


203<br />

zählt etwa 200 Sänger. Ihre Heimat ist die<br />

vom Verein errichtete „Wolkenburg" in der<br />

Domstadt.<br />

Das Programm,<br />

Teil<br />

Henry Purcell (1659-1695)<br />

Sound the trumpet<br />

Marco Antonio Ingegneri (1542—1592)<br />

O bone Jesu<br />

"^mas Ludovico da Vittoria (1540-1611)<br />

^^ule meus<br />

Bernhard Weber (1912)<br />

L'Angelus<br />

Walter Klefisch (1910)<br />

Gebet<br />

Paul Zoll (1907)<br />

Swing low, sweet chariot<br />

Eduard Pütz (1911)<br />

Were you there<br />

Adolf Clemens (1909-1942)<br />

Die Stunde schlägt<br />

Kantate für Männerchor, Barlton und Klavier<br />

— Solist: Horst Massau<br />

a) Vorüber! Ach vorüber<br />

b) Die Liebe hemmet nichts<br />

c) Mitten in dem Leben<br />

Heinrich Lemacher<br />

Chorfantasie für Männerchor und Klavier<br />

a) Einsamkeit, du stummer Bronnen<br />

b) Gott, dein Himmel faßt mich in den Haaren<br />

c) Selig, wer ohne Sinne schwebt<br />

^ II. Teil<br />

. ^n Dvorak (1841-1904)<br />

Liebeslied im Garten<br />

Das verlorene Liebchen<br />

Hermannjosef Rübben (1928)<br />

„Lob des Durstes"<br />

Eine Folge von Liedern und Gedichten für<br />

Männerchor mit Klavier u. Sprecher (L. Schnei<br />

der)<br />

Trunken müssen wir alle sein<br />

Grad aus dem Wirtshaus<br />

Schenk ein den Wein<br />

Das Lied von der roten Nase<br />

Eine Neige Wein<br />

Kork-Schicksal<br />

Trunken müssen wir alle sein<br />

Europäische Lieder<br />

Hermannjosef Rübben<br />

Au clair de la lune (Frankreich)<br />

Berhard Weber<br />

Chevalier de la table ronde (Frankreich)<br />

Walter Klefisch<br />

Reiterlied (Rußland)<br />

Hermannjosef Rübben<br />

Fein sein (Cesterreich)<br />

Hermannjosef Rübben<br />

Nein aber nein (Cesterreich)<br />

Hermannjosef Rübben<br />

Geißbock (Deutschland)<br />

Nach dem Konzert und einem anschließenden<br />

Imbiß fanden sich die Mitglieder und Freunde<br />

der beiden Vereine zu einer gemeinsamen<br />

Nachfeier zusammen.<br />

Zunächst wechselten Reden und Gegenreden<br />

der Begrüßung, des Dankes für das Konzert<br />

und der Austausch von Ehren- und Erinne<br />

rungsgaben.<br />

Dann folgte der unterhaltende Teil, den der<br />

Mendener Männergesangverein unter der Lei<br />

tung seines Dirigenten Erich Jedwabski mit<br />

einigen folkloristischen Liedern eröffnete.<br />

Die Ansage für die folgenden Darbietungen<br />

hatte Sangesbruder Ludwig Schneider über<br />

nommen. Es wechselten ernste Gesänge —<br />

Heinz Cdendahl und Albert Krautz — über<br />

einen Klaviervortrag von Claudia Rübben (mit<br />

ihrem Papa) und der herrlichen Figaro-Parodie<br />

von Günter Roggendorf, sowie der ewig jun<br />

gen „Krummen Lanke", meisterlich vorgetra<br />

gen von Gerhard Cieslewicz und dem unver<br />

wüstlichen „Kirmesleed" vun unserem Chri<br />

stian. Zum Abschluß boten die Mendener<br />

Freunde eine groteske Parodie „Die Denk<br />

malspflege".<br />

Alle Darbietungen wurden begeistert aufge<br />

nommen und so war es überraschend, daß<br />

sich Mitternacht näherte und die Stunde des<br />

Aufbruchs schlug. Herzlich war der Abschied<br />

von den Mendener Sangesfreunden.<br />

Die Heimfahrt verlief sehr, sehr ruhig; die<br />

Sänger waren müde (?) geworden. —<br />


Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln • Große Sandkaul 10 • Ruf 2313AO<br />

Dae Haue<br />

RJ.TONGER&CO.<br />

Oer Mufth<br />

KSLN-DOMHOF 1<br />

Ruf 2318 04<br />

~ ...ein.'BeiotiA<br />

Wilhelm Dahlmeyer, :<br />

Bestottungsunternehmen |<br />

-ST 5 Köln-Lindenthal<br />

Dürener Straße 211<br />

5 Köln-Sülz,<br />

ArnulfstroBe 27<br />

Sammelruh 41<strong>49</strong>36<br />

"-€01^ (Bcirißi££<br />

TABAKWAREN-, SÜSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KDLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8-10 • Wahienstraße 9 - 11 Fernsprecher 51 63 28<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Piiz<br />

cRBfl<br />

C,V61l-f 18?«<br />

Gegr, 1924


y^Uiscf^ank<br />

des<br />

HAUSES WOLKENBURG"<br />

REISSDORF^^<br />

fiitbutgetPUS<br />

)<br />

Lieferant:<br />

Tücher<br />

ifMcheiC<br />

das grosse Bier<br />

JOHANN WEYAND KG<br />

KÖLN<br />

Kurfürstenstraße 10-14


206<br />

Herbstfest im Haus Wolkenburg!<br />

So stand es in der Einladung vermerkt. Es<br />

war ein Herbstfest im herrlichsten Spätsom<br />

mer!!<br />

Wir sind bisher den Einladungen zu den Fa<br />

milienfeiern, die unser verehrter Vice Horst<br />

Massau ausrichtete, immer gerne gefolgt, weil<br />

wir wußten, daß etwas besonderes geboten<br />

wurde. Nun hatte Horst M. die Ausrichtung<br />

und Leitung des Herbstfestes in die Hände<br />

des Geseliigkeitsausschusses gelegt. Groß<br />

artig, wie Dr. Hans Attelmann und Ludwig<br />

Schneider sich dieser Aufgabe angenommen<br />

haben!<br />

<strong>Der</strong> Einlandung waren die Freunde gefolgt, die<br />

man bei den Familienfeiern unseres KMGV<br />

immer wieder antrifft. <strong>Der</strong> große Saal der Wol<br />

kenburg war so gefüllt, daß die notwendige<br />

„Tuchfühlung" vorhanden, andererseits aber<br />

auch genug Platz für die bei einem solchen<br />

Fest notwendige „Bewegungstherapie" ge<br />

sichert war!<br />

Wenn sich die Qualität dieser Feste allmählich<br />

herumspricht, kann man Sorge haben, wo<br />

man später Raum und Stühle für den Über<br />

andrang hernehmen soll.<br />

In gehobener Stimmung eröffnete uns Präsi<br />

dent Dr. Max Adenauer das bunte Gesche<br />

hen — ebenso auf der Bühne wie auch auf<br />

dem wohl präparierten Tanzboden.<br />

Als Ansager hatte man Herbert Limbach ge<br />

wonnen, der mit viel Charme, Humor und<br />

iiteratischen Fundament die verbindenden<br />

Worte zu sprechen verstand.<br />

Dann folgte in bunter Reihe Tanzvorführun<br />

gen des Eurotele-Bailetts — Leiterin Ingrid<br />

Chrostek —, der Schlagersängerin Chris Eilis<br />

(begleitet von ihrem Produzenten Ted Berg)<br />

und der Kapeile Kutz.<br />

<strong>Der</strong> Rezensent weiß nicht, was er mehr be<br />

wundern sollte, die graziösen 8 Ballettmj^'<br />

chen (oder -Damen) die musikalisch groß<br />

anlagte Chris Eilis oder die schmissigen Wei<br />

sen der inzwischen für den KMGV herange<br />

wachsenen Hauskapeile Günter Kutz. Eins ist<br />

ihm aber klar geworden: Die Darbietungen<br />

waren gekonnt. Nur meint er, daß man<br />

die Verstärkeranlage der Instrumente ruhig<br />

zu Haus lassen könnte, denn es zeigte sich<br />

alsbald, nachdem man diese Anlage nicht<br />

in Betrieb hatte, daß die Gäste noch mehr zu<br />

sammenrückten und dann die „Musik" als<br />

eine Wohltat empfang. Aber nicht nur die<br />

älteren!!!<br />

Dir, lieber Hans, und Dir lieber Ludwig, herz<br />

lichen Dank für den schönen Abend, der bei<br />

manchem schon zum Morgen wurde.<br />

Wü<br />

4. 11. 1844<br />

J Ä H ^ i<br />

4. 11. <strong>1969</strong><br />

HOFJUWELIER U. HOFGOLDSCHMIED ZU POTSDAM<br />

VEREIDIGTER SACHVERSTÄNDIGER<br />

DER INDUSTRIE- U. HANDELSKAMMER ZU KÖLN<br />

5 KÖLN I • BREITE STRASSE 108<br />

TEL. (0221) 23 II 70


207<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat Dezember <strong>1969</strong><br />

9.12. 60 J Heinz Chariier, Köln-Ehrenfeld,<br />

Myliusstraße 1, akt. Mitglied.<br />

14.12. 65 J Dr. Alfons Mauser, Köln-Marien<br />

burg, Pferdmengesstr. 30, inakt.<br />

Mitglied.<br />

15.12. 90 J Professor Alex Meyer, Köln-Lin<br />

denthal, Gyrhofstr. 8c, inaktives<br />

Mitglied.<br />

312. 50 J Ulrich Schoeiier, Köln-Marien<br />

burg, Am Südpark 27, akt. Mitgl.<br />

21.12. 50 J Heinrich Hackenbroich, Köln-<br />

Weidenpesch, Oldenburger Str. 64,<br />

inaktives Mitglied.<br />

21.12. 82 J Dr. Hanns-Josef Schäfer, Köln,<br />

Wickrather Str. 3, akt. Mitglied.<br />

22.12. 50 J Notar Dr. Eberhard Gilles, Köln,<br />

Apostelnstraße 6, inaktives Mit<br />

glied.<br />

23.12. 75 J Frau Käthe Mundorf, 505 Porz,<br />

Goethestr. 5, Witwenmitglied.<br />

24.12. 64 J Frau Christa Unkel, Köln-Hei<br />

mersdorf, Heimersdorfer Weg 21,<br />

Witwenmitglied.<br />

25.12. 80 J Frau Eise Nagel, Köln, Mainzer<br />

Straße 27, Witwenmitglied.<br />

26.12. 60 J Karl Dietrich Leverkus, 5022 Jun<br />

kersdorf, Körnerstr. 18, inaktives<br />

Mitglied.<br />

26.12. 55 J Alex Paffenhoiz, Köln-Lindenthal,<br />

Wüllnerstr. 134, inakt. Mitglied.<br />

27.12. 81 J Carl Weisweiier, Köln-Lindenthal,<br />

Bachemer Str. 59, akt. Mitglied.<br />

28.12. 65 J August Schwab, K.-Sülz, Neuen-<br />

> höferallee 30, aktives Mitglied.<br />

2. 65 J Notar Dr. Waither Berndorff, K.-<br />

Marienburg, Eugen-Langen-<br />

Str. 28, inaktives Mitglied.<br />

Neuaufnahmen:<br />

Als neue Mitglieder begrüßen wir<br />

als aktives Mitglied:<br />

Herrn Dr. Hans Baust, Arzt, Köln-Braunsfeld,<br />

Braunstraße 30, Ruf: <strong>49</strong> 4310, 1. Baß, Auf<br />

nahme: 16. Okt. <strong>1969</strong>,<br />

als inaktive Mitglieder:<br />

Herrn Willy Lauf, 5023 Weiden, Aachener<br />

Straße 213, Tel.: Frechen 7 86 19<br />

Firma Feiten & Guiileaume Cariswerk AG,<br />

Köln-Mülheim.<br />

Geburten:<br />

Am 19. September <strong>1969</strong> wurde unserem akti<br />

ven Mitglied Wolfgang Seitz und seiner Gattin<br />

Ingeborg ein Sohn, Andreas Josef, und<br />

am 8. Oktober <strong>1969</strong> unserem aktiven Mitglied<br />

Rolf Oarnott und Gattin Anni ein Sohn Ralph<br />

geboren.<br />

Zu den freudigen Ereignissen gratuliert der<br />

<strong>Burgbote</strong> recht herzlich.<br />

Todesfälle:<br />

Am 16. September <strong>1969</strong> verstarb der Vater<br />

unseres aktiven Mitgliedes Hans Heukeshoven,<br />

Herr Hans Heukeshoven sen., im Alter<br />

von 73 Jahren.<br />

Im Alter von 70 Jahren verstarb am 16. Okto<br />

ber <strong>1969</strong> unser inaktives Mitglied Herr Dr.<br />

Hubert Schulte, Bundesbankdirektor i. R.,<br />

Frau Michels, Mutter unseres aktiven Mit<br />

gliedes Johann Michels, am 29. Sept. <strong>1969</strong>,<br />

im Alter von 83 Jahren.<br />

Den Angehörigen sprach der Vorstand das<br />

herzlichste Beileid des KMGV aus.<br />

Adressenänderungen:<br />

Es sind verzogen:<br />

Herr Dr. Fritz von Ameln nach 5161 Lenders<br />

dorf, Im Kirchfeld 1, inaktives Mitglied.<br />

Herr Eugen Goiiing nach 5 Köln 1, Bonner<br />

Wall 51, inakt. Mitglied.<br />

Herr Studien rat i. R. Dr. Hanns-Josef Schäfer<br />

nach 5 Köln 1, Wevelinghovener Str. 7, aktives<br />

Mitglied.<br />

Herr Oberstudienrat Eduard Pium nach 5 Köln<br />

41 (Sülz), Mommsenstraße 2, aktives Mitglied.<br />

Herr Matthias Sommerhäuser nach 5 Köln 1,<br />

Wickrather Straße 3, aktives Mitglied.<br />

Beachte<br />

die<br />

Fälligkeit<br />

des<br />

Jahresbeitrages!


p.;^' ■' ■<br />

TISCHPLATTE aus Dalles de couleur, 21-24 mm dick, Guß mit Struktur, 90x90 cm<br />

Wollen Sie Ihre Wohnung durch ein nicht alltägliches<br />

Möbelstück bereichern?<br />

Dann lassen Sie sich über den Tisch mit einer Tischplatte aus<br />

DALLES DE COULEUR<br />

informieren!<br />

Dalles de couleur ist ein gegossenes Farbglas von 21 -24 mm Dicke<br />

und steht in 13 verschiedenen Farben zur Verfügung.<br />

Jede Platte wird einzeln nach Maß- und Bearbeitungswünschen<br />

des Kunden angefertigt.<br />

Bitte fordern Sie Prospekt- und Preisunterlagen an.<br />

Beratung, Verkauf und Liefernachweis:<br />

Westdeutsche Glas-Handelsgesellschaft Strobl & Co.<br />

5 KÖLN-EHRENFELD, Melatengürtel 123<br />

Telefon 0221/51 7043, Telex 888 2632


210<br />

Sanitäre AusrOstungenfOr<br />

Krankenhäuser,<br />

Labors und Industrie<br />

Artikel für<br />

Ent- und Bewässerung<br />

Kanalguß für<br />

Haus, Hof und Straße<br />

Ein- und AnbaukOchen<br />

Heizkessel für<br />

Ol, Gas und<br />

feste Brennstoffe<br />

Heizkörper<br />

jeglicher Art<br />

Olfeuerungen und<br />

Regelanlagen<br />

Therm-Heizungen<br />

Einrohrsysteme<br />

Gas- und Elektro-<br />

Raumheizer<br />

c<br />

onb STEinER KG Kom<br />

SANITÄR- UND H E1Z U N G S B E D A R F<br />

Verwaltung, Zentrallager und Ausstellung I: Köln-Zollstock, Gottesweg 56-62<br />

Stadtlager und Ausstellung II: Köln, Venloer Straße 24, Telefon Sa.-Nr. 38 20 41<br />

H. BETZ & CO.<br />

KOHLEN - HEIZÖLE<br />

KDLN-EHRENFELD<br />

Kohlenstraße 2<br />

Fernruf So.-Nr. 52 20 86<br />

■(<br />

1832 1967<br />

OPTIKER SCHIEREN<br />

Inhaber<br />

Diplom-Optiker<br />

GUSTAV FUNCKE<br />

Das älteste Kölner Fachgeschäft für<br />

AUGENOPTIK<br />

BREITE STRASSE 1<br />

Ecke Nord-Süd-Fahrt<br />

ALLE KASSEN - RUF 232084


Am 29. September <strong>1969</strong> verstarb unser langjähriges aktives Mitglied<br />

Herr Josef Toell<br />

Im gesegneten Alter von 86 Jahren.<br />

Josef Toell trat Im Jahre 1912 dem KMGV bei. Mit seiner schönen Baritonstimme war<br />

er bis Ins hohe Alter eine wertvolle Stütze Im 1. Baß.<br />

Sangesbruder und Vorstandsmitglled Theo Käser hielt bei der Beisetzung Josef Toells<br />

die Gedenkrede und betonte seine Treue und seine Freundschaft dem Verein gegen<br />

über.<br />

Auch das unermüdliche Eintreten für das Männerchorsingen, seine langjährige Tätig<br />

keit als Vorstandsmitglled des Deutschen Sängerbundes, seine Arbelt als Organisator<br />

von Sängerreisen und nicht zuletzt auch dafür, daß Toell beim Aufbau der neuen<br />

Wolkenburg aktiv mitarbeitete und sich als Gönner zeigte, dürfe nie vergessen<br />

werden.<br />

Sein ganzes Leben war ein Vorbild an Menschlichkeit, Zuverlässigkeit und Treue.<br />

Hierfür danken wir Josef Toell über das Grab hinaus.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />

Schriftleitung und alieinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köin-Kiettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 443610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94/7 56 19 und 92 94 / 7 55 <strong>49</strong><br />

Titelbild: Teiiansicht «Haus Woikenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahä Werbung Köln<br />

Überweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaitungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Köiner-Männei-Gesang-Verein:<br />

Unsere Konten:<br />

Gommerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 ■ Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />

Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 • Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88


AUTOHAUS<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLElf<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLER<br />

HANOMAC ^ O' F F E L BENAUIT I<br />

üSüäiiiiilülilil lillilülilil^<br />

IHi<br />

ilüillüilll M<br />

llüllilililliiilll'<br />

lüiääüiiäiiiij—<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

' fsssBBSssM<br />

BBaaissMa|<br />

jJrEÄ<br />

imi<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAULT<br />

-fw '>—4,yJ -4-


<strong>Jahrgang</strong> <strong>49</strong><br />

Dezember <strong>1969</strong><br />

MitteilungsbT<br />

des Kölner<br />

Männer-


Eine gute<br />

Verbindung<br />

■'-i «i<br />

K<br />

SPARKASSE<br />

m STADT KÖLN


215<br />

LIEBE GROSSE KMGV-FAMILIE!<br />

WIR STEHEN AN DER SCHWELLE EINES NEUEN JAHRZEHNTS.<br />

GERADE IN JUNGER VERGANGENHEIT HABEN SICH IN UNSE<br />

REM WIRTSCHAFTLICHEN, GESELLSCHAFTLICHEN UND KULTU<br />

RELLEN LEBEN GRUNDSÄTZLICHE UMWANDLUNGEN VOLL<br />

ZOGEN. DIE ERSTEN MENSCHEN HABEN IM SICH ZUM ENDE<br />

NEIGENDEN JAHR DEN MOND BETRETEN UND EINER VON<br />

IHNEN GAR ERSTMALIG AUF DIESEM GESUNGEN.<br />

AUCH DER KMGV IST SICH BEI SEINER GROSSEN UND BEDEU<br />

TUNGSVOLLEN TRADITION DER SPEZIFISCHEN AUFGABEN IN<br />

EINER UMBRÜCHIGEN GEGENWART VOLL BEWUSST. GERADE IN<br />

DIESEM AUSLAUFENDEN <strong>1969</strong> HAT DER CHOR DESHALB ZU BE<br />

SONDERS ANSPRUCHSVOLLEN WERKEN DER LITERATUR GE<br />

GRIFFEN: CHERUBINIS REQUIEM UND DIE ALT-RHAPSODIE VON<br />

JOHANNES BRAHMS WAREN NUR ZWEI VON VIELEN WERKEN,<br />

DIE GERADE IN DIESER HEKTISCHEN UND AUCH IM BERUFS<br />

LEBEN VERZEHRENDEN ZEIT MÖGLICHKEITEN EINES ECHTEN<br />

NACHINNENHORCHENS BIETEN. SO WERDEN GERADE DIE<br />

GROSSEN WINTERKONZERTE MIT VOLLEM SINFONIEORCHESTER<br />

NOCH LANGE AUF DEN MITGESCHNITTENEN SCHALLPLATTEN<br />

LEBENDIG BLEIBEN. IM KOMMENDEN FRÜHJAHR WERDEN WIR<br />

AUF DEN BILDSCHIRMEN DES FERNSEHENS UNSERE AUFNAH<br />

MEN VON SCHLOSS BRÜHL SEHEN KÖNNEN, IM MAI WOLLEN<br />

WIR MIT EINEM VIELSEITIGEN PROGRAMM NACH PARIS REISEN.<br />

SO STEHT GERADE DER ÜBERGANG ZU DEN VIELZITIERTEN<br />

„SIEBZIGER JAHREN" FÜR UNSERE GROSSE KMGV-FAMILIE UN<br />

TER EINEM GÜNSTIGEN ZEICHEN. MÖGE DAS KOMMENDE JAHR<br />

IHNEN UND UNS ALLEN GESUNDHEIT SCHENKEN UND JENE<br />

VOLLKOMMENE HARMONIE, OHNE DIE EIN SO GROSSES CHOR<br />

INSTRUMENT NIE ÜBERZEUGEND ERKLINGEN KANN. MÖGE<br />

UNSEREM CHOR WEITERER KÜNSTLERISCHER ANSTIEG EBENSO<br />

BESCHIEDEN SEIN WIE AUCH DER INNERE AUSBAU. SO WÜN<br />

SCHEN WIR IHNEN ALLEN VON GANZEM HERZEN DEN SEGEN<br />

UND DIE BESINNLICHE RUHE DES WEIHNACHTSFESTES UND<br />

VIEL ZUFRIEDENHEIT UND GLÜCK FÜR DAS KOMMENDE 1970.<br />

HERZLICHST<br />

IHR<br />

IHR<br />

tic.


216<br />

WINTERKONZERTE <strong>1969</strong><br />

Vor zweimal vollbesetztem Hause brachte der KMGV im großen Saal des Gürzenich am 15. und<br />

16. 11. 69 ein anspruchsvolles Programm zu Gehör. Die Darbietungen unter der Leitung von<br />

Prof. Hermann-Josef Rübben wurden von den Zuhörern dankbar und herzlich aufgenommen.<br />

<strong>Der</strong> Beifall war lebhaft und langanhaltend.<br />

Hier das Programm:<br />

Heinrich Lemacher<br />

(1891-1967)<br />

Adolf Clemens<br />

(1909-1942)<br />

Ernst Pepping<br />

(1901)<br />

Johannes Brahms<br />

(1833-1897)<br />

Luigi Cherubini<br />

(1760-1842)<br />

Chorfantasie<br />

für Männerchor, Orgel und Streicher<br />

op. 182<br />

a) Einsamkeit, du stummer Bronnen<br />

b) Gott, dein Himmel faßt mich in den Haaren<br />

c) Selig, wer ohne Sinne schwebt<br />

Die Stunde schlägt<br />

Kantate für Alt-Solo, Männerchor,<br />

Orchester und Orgel<br />

a) Vorüber! Ach vorüber<br />

b) Die Liebe hemmet nichts<br />

c) Mitten in dem Leben<br />

Toccata und Fuge:<br />

„Mitten wir im Leben"<br />

für Orgel<br />

Rhapsodie<br />

für eine Altstimme, Männerchor und<br />

Orchester op. 53<br />

Requiem d-moll<br />

für Männerchor und Orchester<br />

Mitwirkende:<br />

Helga Schmidt, Alt, Städtische Bühnen Köln<br />

Paul Wißkirchen, Kantor, Mitglied des KMGV<br />

Kölner Philharmoniker<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein 1842<br />

Leitung: Hermannjosef Rübben<br />

Terminkalender für den Monat Januar 1970<br />

Donnerstag, 8. Januar<br />

Donnerstag, 15. Januar<br />

Donnerstag, 22. Januar<br />

Sonntag, 25. Januar<br />

Donnerstag, 29. Januar<br />

Chorprobe Woikenburg<br />

Karnevaiistische Sitzung in der Woikenburg<br />

Chorprobe Wolkenburg<br />

Premiere des Divertissementchens im Großen Haus<br />

Weitere Aufführungen: Mittwoch, 28. Januar und<br />

Freitag, 30. Januar. Die Februar-Aufführungen wer<br />

den im Januar-BB bekanntgegeben.<br />

Chorprobe Woikenburg<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr


217<br />

Die Kölner Presse schreibt über die Konzerte wie folgt:<br />

Kölner Stadt-Anzeiger<br />

Totenmesse entdeckt<br />

Cherublnis Requiem: Große Leistung des<br />

Männer-Gesang-Vereins<br />

Mit seinem zweimal ausverkauften Winterkon<br />

zert im Gürzenich vollbrachte der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein eine herausragende<br />

künstlerische Leistung. Daß er sich an die Ein<br />

studierung der berühmten Totenmesse Che<br />

rublnis von 1836 wagte, war zweifellos ein lo<br />

kales Ereignis.<br />

Diese Messe, die original für Männerchor ge<br />

schrieben ist, hat das ganze 19. Jahrhundert<br />

hindurch eine besondere Stellung gehalten. In<br />

den schweren kirchenmusikaiischen Kämpfen<br />

bezeichnete sie genau die Mitte: Sie gehört zu<br />

den wenigen Stücken, die von den damaligen<br />

Neuerern bereits anerkannt und von den<br />

Konservativen noch geduldet wurden.<br />

In der Tat ist es bewundernswert, wie der<br />

Opernkomponist Luigi Gherubini eine Messe<br />

zu schreiben verstand, die auf die dramatische<br />

Konzeption bestimmter Messeteiie (Dies irae)<br />

nicht verzichtet, ohne aber dem säkularisieren<br />

den Operneinfluß nachzugeben. So erfüllt<br />

diese Messe alle Ansprüche auf Reinheit der<br />

Kirchenmusik, und Hermannjosef Rübben war<br />

durchaus der Dirigent, alle diese Vorzüge ins<br />

rechte Licht zu rücken.<br />

Selbst wenn man einschränkt, daß die starke<br />

Betonung der Dramatik Kiangmassen freigab,<br />

die schon Dimensionen des Gürzenich-Saales<br />

zu sprengen drohten, war die Aufführung von<br />

modelihafterVollkommenheit. Nicht bloß funk<br />

tionierte das Zusammensplei zwischen Orche<br />

ster (Kölner Philharmoniker) und Ohor vor<br />

züglich — es war in erster Linie die stilistische<br />

Stimmigkeit, mit der man den eigentümlichen<br />

Oherubini-Ton zu treffen verstand. Das solide<br />

Musizieren, der feingeistige Tonsatz, die pakkende<br />

Eindringlichkeit der Sprache brachte<br />

der Ohor unter Rübbens begeisternden und<br />

doch diszipiinischen Leitung modellhaft zum<br />

Ausdruck.<br />

Vorangegangen waren einige Kantatenwerke<br />

von Heinrich Lemacher und Adolf Clemens so<br />

wie die Aitrhapsodie von Brahms, in der Helga<br />

Schmidt von der Kölner Oper mühelos brillier<br />

te.<br />

Ais Einlage spielte Paul Wißkirchen die anspruchswolie<br />

Toccata und Fuge „Mitten wir<br />

im Leben" von Pepping. Die Bewunderung des<br />

Publikums machte sich in begeistertem Beifall<br />

frei, der, noch knapp unterdrückt, sogar mitten<br />

ins Requiem hinein auszubrechen drohte.<br />

Heimut Kirchmeyer<br />

Kölner Rundschau<br />

Anspruchsvolles Chorwerk<br />

Konzert des KMGV zum Volkstrauertrag<br />

<strong>Der</strong> Kölner Männergesangverein hatte zu ei<br />

nem Konzert in den Gürzenich geladen, das<br />

dem Charakter des Volkstrauertages Rech<br />

nung trug. Als Höhepunkt stand Luigi Cheru<br />

blnis Männerchorrequiem auf dem Programm,<br />

das seine Entstehung der strikten Ablehnung<br />

der Frauenstimme im liturgischen Bereich<br />

durch den Pariser Klerus verdankt. Diese To<br />

tenmesse gehört zü den anspruchsvollen Wer<br />

ken der Männerchorliteratur, die dazu geeig<br />

net sind, über die oft noch provinzielle Enge<br />

des Männerchorweaens hinauszuweisen. Das<br />

stilistisch zwischen Mozart und Verdi stehen<br />

de Werk des Florentiners mit seinen lyrischkantablen,<br />

aber auch dynamisch-emotionalen<br />

und dramatischen Passagen bedarf bei der<br />

Aufführung eines sinfonischen Zuschnitts, den<br />

der Chor auch überzeugend zu realisieren ver<br />

mochte. <strong>Der</strong> füiiige, kraftvoll forcierte Ton des<br />

Chores entfaltete sich strahlend in Sätzen wie<br />

dem explosiven „Dies irae" oder dem pathe<br />

tischen „Sanctus", während in den oft fast<br />

gebetshaften Passagen eine auf Verinneriichung<br />

gestimmten Zurückhaltung den Intenti<br />

onen der Komposition nachging.<br />

im ersten Teil des Abends hörte man eines<br />

der beliebtesten, „klassischen" Männerchor<br />

werke, Brahms' „Aitrhapsodie", in der die<br />

Altistin Helga Schmidt die großen melodischen<br />

Bögen mit ihrer sonoren, großen Stimme in<br />

tensiv, aber ohne jede romantisierende Senti<br />

mentalität gestaltete. <strong>Der</strong> Chor assistierte ein<br />

wenig zu stark dosiert, so daß die Altistin bis<br />

weilen verdeckt wurde. Zuvor hatte man der<br />

zeitgenössischen Männerchorliteratur seine<br />

Reverenz erwiesen: in Lemachers „Chorfan<br />

tasie" und Adolf Clemens' Kantate „Die Stun<br />

de schlägt". In der auf volksliedhafter Basis<br />

konzipierten Kantate war ebenfalls die Altistin<br />

Helga Schmidt zu hören, die sich erstaunlich


Inh: Hans Günter Kornbichler<br />

NNARTZ<br />

KÖLN<br />

Eigelstein 42 / Ruf 72 1366<br />

Alle Reparaturen an Uhren und Sdimudc sorgfältig und sdinell<br />

;BOII»iZaL;<br />

■ff ü_- p<br />

WESTErNTOÄSTi<br />

JIUEMIQER HERSTELLER<br />

BROTFABRIKSCHNASS<br />

RUF KÖLN 6010 81<br />

Sanitäre Installation<br />

automatische Heixungsanlagen<br />

doggelwirancfige Heiztfllagertankc<br />

mit Kontrollgerät<br />

In Jndofli Haus, Anruf genügt! > Fernruf 76 71 95<br />

KiSln-Nigges, Gusfaw-Nachtigal^StraRe 15


ID&DS<br />

Pallas-Modelle<br />

mit schwenkbaren<br />

Jod-Scheinwerfern<br />

Sicherheit hat<br />

einen Namen<br />

Wann dürfen wir<br />

Sie zu einer unver<br />

bindlichen Probe<br />

fahrt erwarten?<br />

renrather S-trealle 133 - Rul t'S 30 yy<br />

REPARATUREN


220<br />

dezent auf den schlichten Vortrag des Chores<br />

einzustellen vermochte. An der Orgel wirkte<br />

Paul Wißkirchen, der als Intermezzo eine Tok<br />

kata und Fuge von Pepping über den Choral<br />

„Mitten in dem Leben" bot. Für den Dirigen<br />

ten Hermannjosef Rübben und seine Sänger<br />

sowie das aus den Kölner Orchestern zusam<br />

mengesetzte und hier als „Kölner Philharmo<br />

niker" firmierende Orchester gab es reichen<br />

Beifall.<br />

Be<br />

Neue Rheinzeitung<br />

Die geballte Kraft von mehr als 200 Sängern<br />

Das diesjährige Winterkonzert des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins unter der Leitung von<br />

Hermannjosef Rübben war nicht nur als zen<br />

trales gesellschaftliches Ereignis, sondern<br />

auch in der Programmgestaltung von Inter<br />

esse. Neben einer Chor-Fantasie von Heinrich<br />

Lehmacher und einer Kantate von Adolf Cle<br />

mens enthielt es als Hauptwerke die Altrhap<br />

sodie von Brahms und das kaum aufgeführte,<br />

zu seiner Zeit aber stark beachtete Requiem<br />

d-Moil von Luigi Cherubini.<br />

<strong>Der</strong> Chor breitete wie immer eine Apotheose<br />

viriler Sangeslust aus, die geballte stimmliche<br />

Potenz von über 200 Sängern verfehlte nicht<br />

ihre Wirkung. Aber auch ohne beständig an<br />

die subtile Schallplattenaufnahme mit Bruno<br />

Walter zu denken, hätte man sich bei der Alt<br />

rhapsodie von Brahms etwas mehr Poesie an<br />

stelle schier unermeßlicher dynamischer Kom<br />

paktheit gewünscht.<br />

Das Cherubini-Requiem zeigte indessen durch<br />

aus eindrucksvolle Ansätze sensitiven Ge<br />

staltungswillens, wobei man dem dramati<br />

schen Grundtenor des „Dies irae" vor allem<br />

den Vorzug geben möchte. Erstaunen läßt wie<br />

immer, welches Maß an Präzision eine solche<br />

Sängerschar immerhin zu erreichen vermag.<br />

Dabei ist deutlich die Hand und die konse<br />

quente Probenarbeit des Dirigenten zu spü<br />

ren.<br />

Ein Orchester mit vielen bekannten Gesich<br />

tern, das sich „Kölner Philharmoniker" nannte,<br />

hatte sich der begleitenden Partien angenom<br />

men, in der Mitte des Programms spielte ein<br />

prominentes Mitglied des KMGV, der Aitenberger<br />

Organist Paul Wißkirchen, eine Toccata<br />

und Fuge „Mitten in dem Leben" von Ernst<br />

Pepping.<br />

Besondere Erwähnung verdient die vorzüg<br />

liche Altistin Helga Schmidt, mit ihrem schwer<br />

mütigen Timbre an die großen Interpretinnen<br />

der Altrhapsodie gemahnend, nur wurde im<br />

Zusammenklang mit dem Chor ihre Partie als<br />

Symbol des schwebenden Geistes etwas zu<br />

stark vom Erdenhaften untergebuttert.<br />

Ernst und weihevoll ging es in diesem Kon<br />

zert zu — die zahlreichen Würdenträger paß<br />

ten vorzüglich in die Landschaft; der Beifall<br />

war lebhaft und herzlich. Norbert Stich<br />

&taHS ^fonentiahl<br />

Brühl Be», Köln<br />

Brennstoffe - Landesprodukte<br />

Kartoffelgroßhandlung<br />

SHELL-HEIZÖLE<br />

Burgstraße 5 - Ruf 26 46 (von Köln aus 92 92/26 46)<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!


221<br />

KÖBES DE COLOGNE<br />

In der Oktoherausgahe des BB brachten wir eine Vorbesprechung über das Divertissementchen für<br />

das nächste Jahr, „Köbes de Cologne", ein Spielchen um den Komponisten Jaques Ojfenbadj, der im<br />

Jahre 1819 in Köln geboren wurde.<br />

Redakteur Winfried Honert war bei einer der ersten Proben dabei und berichtet im Kölner Stadt-<br />

Anzeiger darüber wie folgt:<br />

Im Winter soll Köln was zu lachen haben<br />

Cäcilia Wolkenburg begann mit ersten Proben<br />

Weil Köln im Winter etwas zu lachen haben<br />

soll, machten 20 Männer sich jetzt an die Ar<br />

beit — Cäcilia Wolkenburg, die Bühnenspielgemeinschaft<br />

des Kölner Männergesangver<br />

eins (KMGV), begann mit den Proben für ein<br />

neues Divertissementchen. In diesem Jahr<br />

holte „et Zillche" die Hunnen auf die Bühne,<br />

in der nächsten Session wird es sein Spiel<br />

einem berühmten Pariser aus Köln widmen:<br />

Jaques Offenbach, dem vor 150 Jahren gebo<br />

renen Meister der leichten Muse. Am 25. Ja<br />

nuar ist im Opernhaus Premiere.<br />

Für Cäcilia Wolkenburg lag das Thema Jac<br />

ques Offenbach auf der Hand. Nicht nur, daß<br />

Köln und die Kölner Anlaß hatten, den Operet<br />

tenkomponisten zu ehren. Für den Kölner<br />

Männergesangverein gibt es einen ganz be<br />

stimmten Grund, Offenbach auch in eigener<br />

Regie zu gedenken: Er war Ehrenmitglied der<br />

Sängergemeinschaft.<br />

So wird Köln in der närrischen Session 1970<br />

erleben, was alles sich in einer Woche des<br />

Jahres 1860 tat, als Offenbach zur Aufführung<br />

eines seiner Werke nach Köln kam. Die Cäcilianer<br />

glauben, schon heute dafür garantieren<br />

zu können, daß es für die Besucher ein Diver<br />

tissementchen im ursprünglichsten Sinne des<br />

Wortes geben wird.<br />

Die Geschichte jener Woche ließ Klaus Rohr<br />

sich einfallen. Um den geschichtlichen Kern<br />

der Begebenheit — Offenbach soll in jenem<br />

Jahr tatsächlich in Köln gewesen sein — arran<br />

gierte er Verwicklungen, wie sie sich so ver<br />

wickeln (und erheiternd) nach Kölner Selbst<br />

verständnis nur in Köln ereignen können.<br />

Köln wird den Emigranten Jacques Offenbach<br />

auf der Bühne mühelos verstehen; denn Offen<br />

bach wird kölsch sprechen.<br />

Gustav Funcke, seit fast 50 Jahren Cäcilianer<br />

und Vorsitzender der Spielgemeinschaft, hat<br />

die Rolle übernommen.<br />

Das Offenbach-Divertissementchen wird am<br />

25. Januar nächsten Jahres im Großen Haus<br />

(Opernhaus) Premiere haben. Die Regie hat<br />

ebenfalls Klaus Rohr, die Musik schrieb Chri<br />

stoph Klöver und das Bühnenbild baut Erich<br />

Metzoldt, ehemals Bühnenbildner der städti<br />

schen Theater.<br />

Karten sind — bei schriftlicher Vorbestellung<br />

— im Vorverkauf bereits ab Weihnachten zu<br />

haben. Sie erwiesen sich in diesem Jahr als<br />

außerordentlich begehrt: Alle zehn Vorstellun<br />

gen der Cäcilia Wolkenburg waren praktisch<br />

ausverkauft. Für „et Ziiche" war das wirksame<br />

Hilfe in finanzieller Not — es konnte sich mit<br />

dem Eintritt, den mehr als 12 000 Besucher<br />

zahlten, aus den roten Zahlen retten.<br />

f<br />

f<br />

BttA.HA/eW'vatvs- Jo-li-, |


V//<br />

In kürzester Zeit fehlerfrei<br />

das ist die Parole unserer Werk<br />

Stattspezialisten. Ob bei Reparaturen,<br />

Inspektionen oder Kontrollen - wir vergessen<br />

nie, daß Sie Ihren Wagen schnell wiederhaben<br />

wollen. Aber wir vergessen auch nicht, daß er<br />

dann absolut einwandfrei und fahrsicher sein<br />

muß. Und das hilft uns und nützt Ihnen: Ein<br />

Überwachungsleitstand zur genauen Zeitkon<br />

trolle. Eine technische Einrichtung, die allen<br />

Anforderungen gewachsen ist. Ein<br />

ErsatzteiIlager, In dem alles griffbereit ist. Eine<br />

leistungsfähige Karosserieabteilung und<br />

Einbrennlackiererei.<br />

Auto Strunk bietet den Werkstattdienst, den Ihr Ford braucht.<br />

Aut(>Strunk<br />

Köln, Neußer Straße 460 • Telefon 762021<br />

Unverbindliche Probefahrt durch Alfons Bosier (I. Baß)


223<br />

n<br />

Generalhändler<br />

der führenden Fabrikate<br />

WILK-STERN-TABBERT<br />

SPRITE-ECCLES-KIP<br />

Zubehör - Vorzelte - Gepäck- und Nutzanhänger - Service<br />

CARAVANING-ZENTRALE HANS BREUER<br />

5032 Efferen bei Köln - Luxemburger Straße 219/295<br />

Telefon Hermülheim 6 5515<br />

Station<br />

auf der Suche<br />

nach „einem Drucker,<br />

der saubere<br />

Arbelt leistet."<br />

Auch, wenn es mal<br />

„höchste Eisenbahn" ist!<br />

Druck<br />

Druckerei Otto Ritterbach & Co., 5023 Weiden/Köln, Kleiststr.


224<br />

Unser KMGV als Familie<br />

Geburtstage im Monat Januar 1970<br />

2.1. 80 J Frau Käthe Kieditz, 62 Wiesbaden,<br />

Arndtstraße 4, Witwenmitglied<br />

3.1. 84 J Rektor i. R. Johannes Pütz, Köin-<br />

Lindenthal (41), Mommsenstraße<br />

85, aktives Mitglied<br />

7.1. 60 J Josef Levavi, 6 Frankfurt/Main,<br />

Niedenau 40, inaktives Mitglied<br />

7.1. 65 J Heinrich Schnass, 5074 Odenthal<br />

bei Berg.-Gladbach, Haus Marga<br />

retenhall, inaktives Mitglied<br />

9.1. 65 J Kari Flach, Köln-Riehl (60), Alter<br />

Stammheimer Weg 1, inaktives<br />

Mitglied<br />

10.1. 88 J Oberlandesgerichtsrat i. R. Ernst<br />

Roters, 441 Warendorf/Westf. Milterstraße<br />

37, aktives Mitglied<br />

10.1. 65 J Generaldirektor Otto Garde, 506<br />

Bensberg, Haus Höhenrain, inakt.<br />

Mitglied<br />

17.1. 89 J Albert Müller, 509 Leverkusen,<br />

Alter Grenzweg 47, aktiv. Mitglied<br />

17.1. 81J Frau Gertrud Henseler, Köln-1,<br />

Kaiser-Wilhelm-Ring 43, Witwen<br />

mitglied<br />

19.1. 65 J Bernhard Veith, Köln-1, Bernh.-<br />

Letterhausstraße 24, akt. Mitglied<br />

19.1. 65 J Josef Wailraf, Köln-Buchforst (80),<br />

Heidelberger Straße 14, akt. Mitgl.<br />

19.1. 65 J Direktor Dr. Peter Abels, Köln-1,<br />

Am Hof 16. inaktives Mitglied<br />

Adressenänderungen:<br />

Es sind verzogen:<br />

Das aktive Mitglied Gerd Patt nach 5 Köln-<br />

Raderberg, Raderberger Straße 115,<br />

das aktive Mitglied Hans-Werner Walther nach<br />

5 Köln-Vogelsang (30), Bachstelzenweg 44,<br />

Tel.: 4511 29,<br />

das Witwenmitglied Frau Gertrud Henseler<br />

nach 5 Köln 1, Kaiser-Wilhelm-Ring 43.<br />

Vermählung:<br />

Am 7. November <strong>1969</strong> vermählte sich unser<br />

aktives Mitglied Herr Gerd Patt mit Fräulein<br />

Uta Seidenstricker. <strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> schließt sich<br />

den Glückwünschen des Vorstandes und der<br />

Mitglieder recht herzlich an.<br />

Sterbefälle:<br />

Am 7. November <strong>1969</strong> verstarb die Mutter<br />

unseres aktiven Sängers Bernhoid Bolz, Frau<br />

Johanna Bolz geb. Maus,<br />

am 14. November <strong>1969</strong>, die Gattin unseres<br />

aktiven Sängers Jakob Schmitz, Frau Marga<br />

rethe Schmitz geb. Bornheim, und<br />

am 15. November <strong>1969</strong> unser inaktives Mit<br />

glied Herr Prokurist Assessor Heinz E.H.<br />

Podschuk.<br />

<strong>Der</strong> Vorstand brachte den Angehörigen im<br />

Namen des KMGV das herzlichste Beileid zum<br />

Ausdruck.<br />

Hohe Ehrung.<br />

Unser inaktives Mitglied Herr Redakteur Her<br />

mann A. Ginzel, der sich stets der Belange<br />

des KMGV in dankenswerter Weise in der<br />

Presse annahm, erfuhr eine hohe Ehrung. <strong>Der</strong><br />

Kölner Stadt-Anzeiger berichtet hierüber:<br />

Hermann A. Ginzel, ehemaliges Redaktions<br />

mitglied des Kölner Stadt-Anzeiger, empfing<br />

nach einem Konzert im Belgischen Haus vom<br />

belgischen Kulturattache, Botschaftsrat Dr.<br />

Adelyn de Buck, das ihm von König Baudouin<br />

verliehene Ritterkreuz des Kronen-Ordens für<br />

Verdienste um die aktive Förderung deutsch<br />

belgischer Kulturbeziehungen.<br />

Zu dieser Ehrung gratuliert der BB namens<br />

Vorstand und Mitglieder recht herzlich.<br />

Mitglieder des KMGV<br />

denken bei ihren Weihnachtseinkäufen gern an die<br />

Inserenten des „<strong>Burgbote</strong>n"


225<br />

REISEBUREAU JOSEF HARTMANN - KÖLN<br />

INHABER ERNST STEIMEL<br />

ALLE LAND- LUFT- UND SEEREISEN<br />

Vertretung: Deutsches Reisebüro, Verkaufsagentur Dt. Bundesbahn<br />

IfTPll<br />

' *'<br />

Fachkräfte beraten Sie in allen Reiseangelegenheiten und liefern: Fahrkarten zu<br />

Originalpreisen für In- und Ausland, Platz- und Bettkarten, Flugscheine aller Flug<br />

gesellschaften, Schiffspassagen aller in- und ausländischen Reedereien.<br />

Sommer- und Winterurlaubsreisen mit TOUROPA, SCHARNOW, HUMMEL usw. Indi<br />

vidueile Erholungsreisen mit Bahn, Flugzeug oder Schiff der AIRTOUR und SEETOURS<br />

Reichhaltige Programme stehen zur Verfügung.<br />

Wir begrüßen Sie gern in unseren Büros:<br />

5 Köln, Ebertplatz 9, Ecke Neußer Straße, Telefon-Sammel-Nr. 7280 25<br />

Zweigbüro im Kaufhof, Hohe Straße, Telefon 21 24 20 / 23 82 30<br />

Flughafenreisebüro auf dem Köln - Bonner Flughafen In Wahn,<br />

Telefon (von Köln) 820/4 04 40<br />

Pressenachlese zum Konzert des KMGV In Menden/W. am 11.10.69<br />

Die Mendener Presse berichtet zu unserem Konzert auf der Wilhelmshöhe — den Bericht über die<br />

Sängerfahrt brachte der <strong>Burgbote</strong> in der Novemberausgabe — wie folgt. Wir bringen die wesent<br />

lichsten Anmerkungen der yyMendener Zeitung". Weitere Pressestimmen bringt der <strong>Burgbote</strong> in einer<br />

der nächsten Ausgaben.<br />

Wü<br />

Schlußakkord unter ein großes Jubiläumsjahr<br />

Berühmter Kölner Männer-Gesangverein ga<br />

stierte — Lob für Aufnahme und Publikum<br />

Das Konzert des Kölner Männer-Gesang-<br />

Vereins auf der Wilhelmshöhe war die letzte<br />

der Jubiläumsveranstaltungen und zugleich<br />

Höhepunkt des Festjahres zum 100jährigen<br />

Bestehen des Mendener Männer-Gesangver<br />

eins.<br />

Fast 700 Zuhörer hatte der berühmte Köiner<br />

Männer-Gesangverein auf die „Höhe" gelockt,<br />

angesichts der strahlenden Oktobersonne eine<br />

beachtliche Zuhörerschar. Unter den Zuhörern<br />

zahlreiche Sänger — ein sachverständige?<br />

Publikum also, das die Leistungen der 180 auf<br />

dem Podium wohl zu beurteilen wußte. Diri<br />

gent Hermannjosef Rübben meinte schon in<br />

der Pause: „Sie haben ein sehr gutes Publi<br />

kum, ich spürte die Begeisterung förmlich."<br />

Die „Köiner", unter ihnen Mendens ehemali<br />

ger Stadtdirektor Dr. Saurbier, brachten ein<br />

geschickt aufgebautes Programm, das von<br />

geistlicher Musik des 16. Jahrhunderts bis hin<br />

zu volkstümlichen Kompositionen der Gegen<br />

wart reichte.<br />

Die Stimmkraft des Chores: imponierend.<br />

Machtvoll füllte das Porte den großen Saal.<br />

Eindrucksvoller aber noch, wie mühelos und<br />

selbstverständlich der Dirigent über diese<br />

Klangmassen disponierte: verblüffende Über<br />

gänge bis zum samtweichen Piano zeigten das<br />

wahre Können dieses Chores.<br />

Nach dem Konzert nahmen die Gäste ein<br />

Abendessen im kleinen Saal zu sich. Anschlie<br />

ßend kam es im großen Saal, den man in<br />

zwischen umgeräumt hatte, zu einem fröh<br />

lichen Sängerkommers, bei dem die „Kölner"<br />

ihrem rheinischen Temperament freien Lauf<br />

ließen und auch der Mendener MGV Proben<br />

seines Könnens gab.


Atelier<br />

für Herren- und Damen-Maßkleidung<br />

Herrenausstattung<br />

Reitdreß<br />

WILHELM SCHÄFER<br />

Köln • Große Sandkaul 19 • Ruf 2313 AO<br />

Das Haue (^\ öcr Mufih<br />

RJ.TONGERSCO. KÖLN -DOMHOF 1<br />

Ruf 2318 04<br />

... ein Bcioeii<br />

de6 Vetfuuum! \<br />

Sm<br />

Wilhelm Dahlmeycr,<br />

Bestattungsunternehmen |<br />

10 ' 5 Köln-Lindenthat<br />

Dürener StraBe 211<br />

^ 5 KÖln-Süfz,<br />

ArnulfstroBe 27<br />

Sammelruh 41<strong>49</strong> 36<br />

Auf Wunsch bidlint Sie Herr Wilhelm RuOmann (1* BaS]<br />

(Bartßiel<br />

TABAKWAREN-, SüSSWAREN- GROSSHANDEL<br />

Automaten werden kosten- und risikolos zur Verfügung gestellt<br />

KÜLN-EHRENFELD<br />

Klarastraße 8 - 10 • Wahlenstraße 9-11 Fernsprecher 51 6328<br />

Auf Wunsch berät Sie Sgbr. Richard Pilz<br />

C BB fl<br />

et®*- -j<br />

Gegr, 1924


1 I<br />

1.1 •'liiiin:<br />

Ii<br />

Im Herzen der Stadt Köln, am<br />

Neumarkt, finden Sie die Hauptstelle<br />

der Kreissparkasse Köln.<br />

Die zentrale Lage und ein dichtes<br />

Zweigstellennetz ersparen<br />

unseren Kunden Zelt und Wege.<br />

Die Kreissparkasse Ist Immer<br />

In Ihrer Nähe.<br />

Wenn's um Geld geht<br />

KREISSPARKABSE KÖLN<br />

über 100 Zweigstellen In Stadt und Land.


228<br />

In der Zeitschrift „Lied und Chor'' schreibt der bekannte Musikwissenschaftler- und Schriftsteller<br />

Prof. Dr. Paul Mies, Köln, über das Thema<br />

Freizeitgestaltung und Chorgesang<br />

Als ich kürzlich um eine Ansprache bei der<br />

Hundertjahrfeier des Männerchors Köln-Nip<br />

pes 1869 gebeten wurde, stellte sich mir eine<br />

Frage: Wie kam es gerade im Jahre 1869 dort<br />

zur Gründung eines Männerchors? Es zeigte<br />

sich, daß der Grund ein soziologischer war.<br />

Die Gemeinde Nippes war durch den Zuzug<br />

von Industrieunternehmungen, vor allem eines<br />

Eisenbahnausbesserungswerkes, innerhalb<br />

weniger Jahre von dörflichen Verhältnissen zu<br />

kräftigem Wirtschaftsieben aufgeblüht und auf<br />

etwa 10000 Menschen angewachsen.<br />

Eine Eingemeindung nach Köln bestand nicht,<br />

der Weg dorthin war zwar für unsere heutigen<br />

Anschauungen nicht weit, führte aber durch<br />

Felder, dann durch die Umwaliung der Stadt<br />

und hatte sicher vor allem am Abend und im<br />

Winter wenig Anziehendes an sich. So schlös<br />

sen sich also die sanges- und geselischaftsliebenden<br />

Männer zu einem Chor zusammen.<br />

Von dieser Feststellung aus lag der Gedanke<br />

nahe, daß wir heute versuchen, den Zug zur<br />

raumfressenden, in manchem Sinne geseiischaftsfeindiichen<br />

Großstadt zugunsten klei<br />

nerer, selbständiger Gebilde — manchmal<br />

nennt man sie Satellitenstädte — zu durch<br />

brechen. Das sind nun wieder geschlossene<br />

Zentren, die überbiickbar in sich ruhen. Und<br />

es müßte hier alles getan werden, solchen Bil<br />

dungen und auch dort, wo es sich als möglich<br />

erweist, eine kulturell und gesellschaftlich<br />

wertvolle Lebensgestaitung zu gestatten.<br />

Und noch eine Überlegung tritt hinzu. Zur Zeit<br />

besteht die Arbeitswoche aus fünf Tagen; in<br />

durchaus absehbarer Zeit werden wir eine sol<br />

che von vier Tagen haben, d. h., fast die halbe<br />

Woche wird zu einer geschlossenen Freizeit.<br />

Nun kann man es kaum als eine sinnvolle Aus<br />

nutzung ansehen, wenn in diesen Tagen Auto<br />

kolonnen über Autokolonnen der Freizeitfah<br />

rer durch die Gegend ziehen; der sowieso<br />

ständig wachsende Verkehr wird das von<br />

selbst zu einem oft geringen Vergnügen ma<br />

chen, ja sogar unterbinden. Auch tagelanges<br />

Sitzen vor dem Fernsehschirm und mag es<br />

noch so viele Programme bieten, stummes<br />

Empfangen der Gäste unter ebenso stummen<br />

Anbieten von Getränken und Rauchwaren<br />

scheint mir nicht sinnvoll. Es zerstört jede Be<br />

ziehung von Mensch zu Mensch, jede Unter<br />

haltung und Diskussion, lähmt jede aktive ge<br />

dankliche initiative.<br />

Sinnvoile, menschenwürdige Gestaltung der<br />

Freizeit ist tatsächlich ein Problem. Nicht zu<br />

fällig gibt es schon Ausstellungen zur Freizeit<br />

gestaltung; ja, eine englische Universität hat<br />

sogar einen Lehrstuhl zu ihrer Untersuchung<br />

geschaffen. Man könnte kurz sagen, daß der<br />

Mensch zu einem Hobby erzogen, geführt wer<br />

den muß, daß er neben seiner beruflichen Tä<br />

tigkeit ausüben kann, das ihn in der Freizeit<br />

aktiv wirken läßt. Aber für manche solche Be<br />

tätigung ist ein gewisser Raum nötig. Heute<br />

wird allzu einseitig da an den Sport gedacht;<br />

der Ruf nach Sportzentren ist allgemein. Kaum<br />

gewertet wird die Tatsache, daß z. B. Chöre<br />

und Instrumentalvereinigungen Übungsräume<br />

haben müssen. Gewiß werden ausgeräumte<br />

Schulsäle gelegentlich zur Verfügung gestellt.<br />

Aber ihnen wie auch rauch- und aikohoigeschwängerten<br />

Wirtschaftsräumen fehlt jede<br />

künstlerische Atmosphäre, auch jede Gemüt<br />

lichkeit. Das aber ist ebenfalls notwendig zu<br />

freudiger und gedeihlicher Arbeit.<br />

Wenn die Beherrschung von Instrumenten in<br />

der jüngeren Generation im Verhältnis etwa<br />

zu der Zeit um 1900 stark abgenommen hat,<br />

so ist das auch eine Folge der Entwicklung.<br />

Wo soll die Jugend in den hellhörigen, moder<br />

nen Häusern und dem oft nur geringen Aus<br />

maß der Bodenfiäche in den Wohnungen<br />

üben? Dazu sind die Nachbarn, oft unempfind<br />

lich gegen die Stärke ihres eigenen Lautspre<br />

chers, durch fremde Geräusche sehr reizbar.<br />

Dabei wäre in den jetzigen und den noch<br />

kommenden arbeitsfreien Wochenenden wirk<br />

lich genügend Zeit zum Üben.<br />

Hier tut eine neue Einsteilung not. Es müssen<br />

wie für den Sport auch für musikalische und<br />

künstlerische Tätigkeiten und Übungen geeig<br />

nete Räume geschaffen werden. Ich möchte<br />

sie Freizeitzentren nennen. Ich denke dabei<br />

weniger an die heute als Kulturzentren be<br />

zeichneten Stellen, an denen Kirche, Kino,<br />

Schule, Museum und dergi. nebeneinander-


229<br />

...es gibt<br />

kein schöneres<br />

Geschenk<br />

1<br />

Moderne Geschenk-Kassetten • Elegante Karaffen • Zerstäuber und Originalflaschen *


230<br />

liegen. Eher wird es sich um etwas Ähnliches<br />

wie ein Geschäftszentrum handeln. Sportliche<br />

Übungsplätze, Räume für Chöre und Instru<br />

mentalvereinigungen, Übungsräume für Instrumentalisten<br />

und Vokalisten, auch solche mit<br />

Apparaten für handwerkliche Hobbys, sollten<br />

an einem möglichst zentralen, leicht erreich<br />

baren Ort als geschlossene Einheit zusam<br />

mengelegt werden. So kann für die sinnvolle<br />

Freizeitgestaltung ein zentraler und geeigneter<br />

Ort geschaffen werden. Denn es ist durchaus<br />

denkbar und sogar erstrebenswert, wenn der<br />

Mensch sich nicht nur sportlich, sondern auch<br />

musisch betätigt.<br />

Liegen aber die betreffenden Plätze ausein<br />

ander, so wird das erschwert, oft unmöglich.<br />

Aktive Tätigkeit vieler an der Kunst, sei es der<br />

Musik des Chorgesanges, sei es der Malerei<br />

oder bildenden Kunst, ist wesentlich für die<br />

Entwicklung der Kunst selbst. Die Auffassung<br />

des l'art pour l'art führt zur Sterilität. Ein auf<br />

nahmefähiges und aufnahmewilliges Publi<br />

kum ist von wesentlich größerer Wichtigkeit.<br />

Und hier sehe ich die besondere Bedeutung<br />

der Chor- und Instrumentalvereinigungen.<br />

Nicht mehr ermüdet nach der Hetze des Tages<br />

wie bei den abendlichen Übungsstunden, in<br />

angemessener Umgebung können hier die<br />

Musikliebhaber in viel wirkungsvollerer Weise<br />

aktiv künstlerisch tätig sein. In der freien Zeit,<br />

unbeschwert von der Arbeit, werden sich gei<br />

stige und technische Fähigkeiten leicht stei<br />

gern lassen. Zugleich läßt sich damit eine<br />

künstlerische Beeinflussung auch der Umge<br />

bung vereinigen. Natürlich ist auch für den<br />

einzelnen Menschen, für jeden von uns, eine<br />

solche Einstellung zur Freizeitgestaltung eine<br />

gewisse Umstellung vom Bisherigen erforder<br />

lich. Ich glaube aber, daß die sich von selbst<br />

einstellende Notwendigkeit und der hier vor<br />

geschlagene Weg eine sinnvolle Anwendung<br />

der Freizeit mit sich bringen werden.<br />

Daß solche Freizeitzentren finanzielle Aufwen<br />

dungen erfordern, das ist eine banale Entgeg<br />

nung. Soll aber der Mensch die auf ihn zu<br />

kommende umfangreiche Freizeit richtig aus<br />

nutzen, dann müssen ihm dazu für alle Spar<br />

ten, und ich glaube für die musischen im be<br />

sonderen, Gelegenheit und Möglichkeiten ge<br />

geben werden. Alles, was die aktive Tätigkeit<br />

unterstützen kann, muß getan werden. Sonst<br />

wird die Freizeit eher zu einem Danaerge<br />

schenk als zu einem Weg zur Erhebung, zur<br />

Entwicklung, zur Stärkung von Leib und Seele.<br />

Pressenachrichten des Deutschen Sängerbundes<br />

Sind die großen Sängerfeste des DSB noch<br />

zeltgemäß?<br />

Diese Frage mit allem Für und Wider wurde<br />

auf einer Tagung des Gesamtausschusses des<br />

DSB in Boppard Im Rahmen eines Referates<br />

von Oberstudienrat Willi Nöther mit anschlie<br />

ßender Diskussion behandelt. Im Verlaufe der<br />

Aussprache zeigte sich, daß sehr viele Gründe<br />

für die Feste sprechen, daß aber auch Be<br />

denken nicht ausgeschaltet werden können.<br />

Die Gremien des DSB sollen sich in naher<br />

Zukunft weiter mit der Angelegenheit befas<br />

sen.<br />

Das Jahrbuch 1970 des Deutschen Sänger<br />

bundes,<br />

in dem rund 15 000 Chöre der Bundesrepublik<br />

und Berlin nebst vielen auslandsdeutschen<br />

Chören vereinigt sind, ist soeben in der Ver<br />

lags- und Vertriebsgesellschaft für Chorbe<br />

darf in Köln-Bayenthal, Postfach, erschienen.<br />

Neben einöm umfangreichen Anschriftenmate<br />

rial der größten bestehenden Chororganisa<br />

tion enthält das Buch einen lückenlosen Über<br />

blick über die Arbeitsgebiete des Verbandes,<br />

der 1862 gegründet wurde und fast anderthalb<br />

Millionen Freunde des Chorgesanges zählt.<br />

Preis des Jahrbuches DM 3,— (204 Seiten).<br />

Die deutsch singenden Chöre in Canada<br />

haben beachtliche Erfolge zu verzeichnen, wie<br />

aus einem Bericht in der Zeitschrift „Lied und<br />

Chor" hervorgeht. Schon vor hundert Jahren<br />

haben sich aus den Einwandern Chöre ge<br />

bildet, die durch das Gemeinschaftslied die<br />

Bindung zur alten Heimat aufrecht erhielten.<br />

Canadische deutsche Chöre haben auch wie<br />

derholt an den großen DSB-Festen teilge<br />

nommen, zuletzt noch in Stuttgart 1968.<br />

Einen hohen Anteil Jugendlicher in Erwachse<br />

nenchören<br />

stellt Prof. Hermannjosef Rübben in seiner<br />

Aufsatzreihe „Köpfe, Kräfte und Ideen" in der<br />

Zeitschrift „Lied und Chor" im Hessischen<br />

Sängerbund fest. Man führt das z. T. darauf<br />

zurück, daß man gerade in der Wahl geeig<br />

neter Chorwerke dem jugendlichen Empfinden


gerecht zu werden bestrebt ist. Auch die Ge<br />

wöhnung an gute Literatur spezieii in der<br />

Schule habe ihre Auswirkung auch auf die<br />

Chöre.<br />

„Freizeit und Chorgesang"<br />

lautet das Thema, mit dem sich der Ehren<br />

präsident des Deutschen Sängerbundes, Dr.<br />

Willi Engeis in der Zeitschrift „Lied und Chor"<br />

befaßt. Er hält bei einer sinngemäßen Frei<br />

zeitgestaltung, wie sie allgemein angestrebt<br />

wird, eine Verdoppelung der Mitgiiederzahien<br />

der Chöre für durchaus möglich. Die Chöre<br />

könnten vom Musischen her einen wichtigen<br />

Beitrag für die Gestaltung der in Zukunft we<br />

sentlich erweiterten Freizeit liefern.<br />

Jugendmusikschule und Sängerbund<br />

in ihren wechselseitigen Beziehungen behan<br />

delt ein Aufsatz von Rudolf Fioter in der Zeit<br />

schrift „Lied und Chor". <strong>Der</strong> Verfasser stellt<br />

fest, daß die Jugendmusikschuie nicht aus<br />

schließlich instrumentalen Charakter hat, son<br />

dern, daß auch das chorische Singen eine gro<br />

ße Rolle spielt. In diesem Sinne kann die<br />

Jugendmusikschule als ein Reservoir für den<br />

Nachwuchs in den Laienchören bezeichnet<br />

werden.<br />

„Gemeinschaft muß aus Geselligkeit wachsen"<br />

betont in einem kritischen Aufsatz die Zeit<br />

schrift „Lied und Chor" in ihrer neuesten<br />

Ausgabe. Erst aus dieser Entwicklung heraus<br />

ließen sich chorische Leistungen bewerkstelli<br />

gen. Dieser Grundsatz bilde die Vorausset<br />

zung zu einer gesunden Entwicklung des<br />

Chorwesens zu einer Kuiturorganisation. Ohne<br />

diese Gemeinschaft sei auf die Dauer ein<br />

Weiterbestehen der Chöre nicht möglich.<br />

Ein fast gleichbleibendes Zahienbiid<br />

hat die Bestandserhebung des Deutschen Sän<br />

gerbundes mit rund anderthalb Millionen Mit<br />

gliedern auch in diesem Jahr wieder gezeigt.<br />

Einzelne Bünde haben allerdings eine beacht<br />

liche Zunahme nachgewiesen, so z. B. der<br />

Badische Sängerbund, der in allen Sparten<br />

Zugänge meiden konnte, insgesamt bellet sich<br />

die Steigerung der Mitgiiederzahien auf mehr<br />

als zweitausend.<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Sängerbund am La Plata<br />

dem die deutsch singenden Chöre in Argen<br />

tinien angehören, konnte auf seinem jüngsten<br />

Sängertag einen erfreulichen Stand seiner Be<br />

mühungen um die Pflege des deutschen Chor<br />

gesangs feststellen, in einem großen Konzert<br />

zeigten die Chöre beachtliches Können. Neuer<br />

Vorsitzender des Sängerbundes ist August<br />

Winneriein, der schon wiederholt Besuche<br />

argentinischer Chöre nach Deutschland orga<br />

nisiert hat.<br />

Die Zahl der fördernden Mitglieder im Deut<br />

schen Sängerbund<br />

ist, wie die Bestandserhebung <strong>1969</strong> ausweist,<br />

gestiegen. Es sind jetzt insgesamt rund<br />

940 000. Die Zeitschrift „Lied und Chor"<br />

knüpft daran die Aufforderung, die fördernde<br />

Mitgliedschaft zu pflegen und die Zahl der<br />

Interessenten zu steigern. In dieser Bezie<br />

hung seien längst noch nicht alle Möglich<br />

keiten ausgeschöpft, schreibt das Blatt.<br />

Das Jahrbuch 1970 des Deutschen Sänger<br />

bundes<br />

wird wahrscheinlich Ende Oktober erscheinen.<br />

Neben dem auf den neuesten Stand gebrach<br />

ten Anschriftenmateriai und den Arbeitsge<br />

bieten des DSB enthält das Jahrbuch wieder<br />

Fachaufsätze aus der Feder bekannter Auto<br />

ren. Das Jahrbuch ist zum Preise von 3,— DM<br />

zu beziehen von der Verlags- und Vertriebsgeseiischaft<br />

für Ohorbedarf 5 Köin-Bayenthai,<br />

Postfach.<br />

Schau oder Konzert im Chorwesen?<br />

Diese Frage stellt die Zeitschrift „Lied und<br />

Chor" in ihrer neuesten Ausgabe. Es handelt<br />

sich um die Bemühungen, das übliche Chor<br />

konzert attraktiver zu gestalten. Die Zeit<br />

schrift warnt davor, das Singen nur als Mittel<br />

zum Zweck anzusehen. „Auflockerung" der<br />

Programme sei zwar anzustreben, aber die<br />

grundsätzlichen Eigenarten des Chorgesangs<br />

dürften nicht aufgegeben werden.<br />

Herausgeber: KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesel lschaft mbH., Köln, Mauritiussteinweg 59 «Haus Wolkenburg»<br />

Schrlftleitung und alleinige Anzeigen-Annahme: Wilhelm Wüstenberg, Köln-Klettenberg, Gottesweg 102, Ruf: 443610<br />

Druck: Otto Ritterbach & Co., Weiden bei Köln, Kleiststraße, Ruf 92 94 /7 56 19 und 92 94/7 55 <strong>49</strong><br />

Titelbild: Teilansicht «Haus Wolkenburg» Vereinshaus des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Gestaltung der Titelseite: Glahe Werbung Köln<br />

Oberweisungskonten:<br />

KMGV-Vermögens-Verwaltungs-Gesellschaft m. b. H., Sparkasse der Stadt Köln, Konto-Nr. 1105 2206<br />

Kölner-Männei-Gesang-Verein:<br />

Unsere Konten:<br />

Commerzbank AG., Köln Nr. 1318 120 • Herstatt-Bank, Köln Nr. 313 560 • Kreissparkasse, Köln Nr. 9 917<br />

Sparkasse der Stadt Köln Nr. 5662 044 • Postscheckkonto, Köln Nr. 102 88


AUTOHAUS<br />

LOFFEL<br />

HANOMAG GROSSHÄNDLER<br />

RENAULT VERTRAGSHÄNDLER<br />

1 KAN0MA6 L.'o* F F E L BENAua<br />

|{l!Hlin!l!ll[lilil<br />

liliiifüifilliillil<br />

liinillililillüilll<br />

WWW l!l!lj{i;i!lillil!lil<br />

lil-liilillillilllil:<br />

lälSliHilHIIililil'<br />

KÖLN<br />

BRAUNSFELD<br />

AACHENER STR. 328<br />

KÖLN<br />

GEREONSTR. 52<br />

A<br />

RHEINSTAHL<br />

HANOMAG<br />

RENAUir<br />

L HAMOMAG^RENÄ

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!