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dg_07_2018

Die Doppelnummer von "der gemeinderat" setzt ihren Schwerpunkt auf das Thema "Breitband". Außerdem gibt es ein Update des beliebten Top-Studienführers.

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Nr. 7-8/<strong>2018</strong><br />

8,50 Euro<br />

61. Jahrgang<br />

Das unabhängige Magazin für die kommunale Praxis<br />

www.treffpunkt-kommune.de<br />

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als Karrieresprung<br />

LÄNDLICHE RÄUME<br />

Was Agrarministerin<br />

Julia Klöckner vorhat<br />

BELEUCHTUNG<br />

Erfahrungen mit der<br />

Umstellung auf LED<br />

Glasfaser<br />

ist Zukunft<br />

fürs Dorf<br />

WARUM ANDREAS BROHM, BÜRGERMEISTER<br />

VON TANGERHÜTTE, DAS ENDGÜLTIGE AUS<br />

FÜR KUPFER BEIM BREITBANDAUSBAU WILL<br />

Mehr zum Breitbandausbau in unserem 19-seitigen Titelhema ab S. 16


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Advertorial<br />

Editorial<br />

Glasfaser für Schulen und Gewerbegebiete / WLAN-Hotspots<br />

Köln macht Schule – für die digitale Zukunft<br />

Moderne Glasfasernetze sind heute die neuen Lebensadern von Städten und Gemeinden.<br />

Tatsächlich standen die Chancen für einen umfassenden Ausbau der digitalen Infrastruktur in<br />

Deutschland nie besser. Aktuelle Förderprogramme unterstützen dort, wo ein privatwirtschaftlicher<br />

Ausbau nicht möglich ist. In Köln zeigt der städtische Telekommunikationsanbieter<br />

NetCologne, wie der Ausbau in einem Mix aus Eigeninvest und Förderung erfolgreich funktioniert.<br />

Startschuss für die Ausbauoffensive: Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker mit NetCologne<br />

Chef Timo von Lepel.<br />

100 Mio. Euro Invest<br />

Anfang dieses Jahres hat NetCologne in Köln eine<br />

groß angelegte Ausbau-Offensive gestartet. Das<br />

städtische Unternehmen, das zum Stadtwerke Köln<br />

Konzern gehört, investiert in den kommenden Jahren<br />

100 Millionen Euro in die digitale Infrastruktur<br />

und bindet damit Schulen, Gewerbegebiete und<br />

zusätzliche 100.000 Privathaushalte direkt mit<br />

Glasfaser an. Auch das öffentliche Hotspot-Netz<br />

wird weiter wachsen. NRW-Wirtschafts- und Digitalminister<br />

Prof. Dr. Andreas Pinkwart begrüßte die<br />

mutige Initiative und sagte: „Ich hoffe, dass dieses<br />

gute Beispiel viele Nachahmer findet.“ Insgesamt<br />

verlegt NetCologne im Zuge des Projekts rund 400<br />

Kilometer Glasfaserleitungen in Köln.<br />

Wichtiger Wettbewerbsvorteil<br />

„Wir müssen jetzt umdenken und handeln“,<br />

sagt NetCologne Geschäftsführer Timo von<br />

Lepel. „Wohlstand ist in der Vergangenheit immer<br />

an Infrastrukturen gewachsen. Früher waren<br />

es Handelswege, Flüsse und Flughäfen, heute<br />

ist es die digitale Infrastruktur, die im Wettbewerb<br />

den entscheidenden Vorteil bringt“, so von<br />

Lepel. Deshalb baut NetCologne im Zuge des<br />

Projekts DigitalNetCologne die digitale Infrastruktur<br />

auf sämtlichen Ebenen aus.<br />

Glasfaser für alle Schulen<br />

Bis Ende <strong>2018</strong> werden alle 300 Kölner Schulen<br />

direkt an das Glasfasernetz von NetCologne<br />

angeschlossen sein – ein Großteil davon erhält<br />

zusätzlich eine umfassende WLAN-Ausleuchtung.<br />

Damit ist Köln die erste Stadt Deutschlands,<br />

die eine flächendeckende Versorgung an<br />

Schulen schafft. Oberbürgermeisterin Henriette<br />

Reker sagte zum Projektstart: „Die Kreidezeit<br />

in den Klassenzimmern ist vorbei.“ Finanziert<br />

Foto: NetCologne<br />

wird der Ausbau mit Mitteln aus dem Förderprogramm<br />

„Gute Schule 2020“, den Betrieb<br />

übernimmt NetCologne. Schon seit Jahren sorgt<br />

das Unternehmen mit dem Projekt „Schulen im<br />

NetCologne Netz“ für gute Internetverbindungen<br />

und kümmert sich zusätzlich mit einem Team<br />

von 45 Mitarbeitern um die gesamte IT der<br />

Kölner Schulen. In Kürze sind sie zu 100 % im<br />

Gigabit-Zeitalter angekommen.<br />

Gigabitausbau für Gewerbegebiete<br />

Unternehmen zahlen nicht nur Gewerbesteuern,<br />

sie sichern auch Arbeitsplätze für die Menschen.<br />

Die gewerbliche Internetversorgung in Kommunen<br />

ist somit von elementarer Bedeutung, da<br />

Standortentscheidungen in zunehmendem<br />

Maße davon abhängen. NetCologne verlegt deshalb<br />

bis Ende <strong>2018</strong> Glasfaserdirektanschlüsse<br />

in den 10 größten Kölner Gewerbegebieten und<br />

versorgt damit 85 Prozent der Unternehmen.<br />

Der Ausbau ist derzeit im vollen Gang und erfolgt<br />

ohne Vorbedingungen oder Quoten, lediglich<br />

mit Zustimmung der Immobilieneigentümer.<br />

Dank Glasfaser bis ins Gebäude sind Bandbreiten<br />

bis zu 10 Gbit/s für Kölner Firmen keine<br />

Zukunftsmusik mehr.<br />

HOTSPOT.KOELN: kostenfreies WLAN<br />

Täglich wählen sich mehr als 55.000 Nutzer<br />

in das öffentliche WLAN in Köln ein. HOTSPOT.<br />

KOELN wird von NetCologne betrieben und steht<br />

Bürgern und Besuchern der Stadt kostenlos an<br />

allen großen Plätzen, in beliebten Einkaufsstraßen<br />

oder im RheinEnergieSTADION zur Verfügung.<br />

Im Zuge der Ausbau-Offensive wird es<br />

auf über 1.000 Hotspots erweitert und ist damit<br />

das dichteste städtische WLAN-Netz Deutschlands.<br />

Zugleich hat sich Köln eine wichtige Basis<br />

für den anstehenden 5G Mobilfunkausbau<br />

geschaffen. WLAN-Hotspots werden die neuen<br />

5G-Netze zukünftig ergänzen und eine bedeutende<br />

Rolle spielen.<br />

NETCOLOGNE Gesellschaft für<br />

Telekommunikation mbH<br />

Am Coloneum 9<br />

50829 Köln<br />

Tel: 0221/2222-400<br />

www.netcologne.de<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

auch wenn sie häufig benutzt wird: Die Formel „Ländlich gleich abgehängt“<br />

gilt so nicht. Das beweisen viele dörflich oder kleinstädtisch geprägte Regionen<br />

in Deutschland. Mit ihrer stabilen Wirtschaftsstruktur, attraktiven<br />

Arbeitsplätzen, guter verkehrsmäßiger Erschließung und dem regen kulturellen<br />

Leben sind sie für junge Familien wie auch ältere Menschen geschätzte<br />

Heimat. Aber es gibt auch Landstriche, aus denen die Menschen wegziehen,<br />

weil es dort an Perspektiven mangelt, in erster Linie im Hinblick auf Ausbildung<br />

und Beruf. Für diese ländlichen Räume dürfte es in den nächsten Jahren<br />

richtig problematisch werden. Vor dem Hintergrund, dass laut Bevölkerungsprognosen<br />

bis 2035 die meisten Regionen in Deutschland schrumpfen,<br />

wird die (weitere) Abwanderung sie vor enorme Herausforderungen stellen.<br />

Denn mit den Menschen ziehen ja Fachkräfte weg, die dann der Wirtschaft<br />

fehlen. Dem Einzelhandel gehen Käufer verloren, der Gastronomie Gäste,<br />

dem Nahverkehr Kunden und den kommunalen Versorgungsunternehmen<br />

Abnehmer für Energie und Wasser. Die Abwärtsspirale kommt in Schwung.<br />

Politik und Gesellschaft müssen Antworten finden, um zu verhindern,<br />

dass sich die Unterschiede zwischen den Wachstums- und Schrumpfungsregionen<br />

verstärken und verfestigen. Die Politik hat das „flache Land“ und<br />

dessen Anliegen lange Zeit nicht ernst genommen und den Blick lieber auf<br />

die Metropolen gerichtet. Dass die Union in Berlin das Ziel ausgerufen hat,<br />

den ländlichen Raum stärken zu wollen, ist richtig. Den Worten müssen<br />

allerdings Taten folgen. Das heißt vor allem: Stärkung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung und Verbesserung der Einnahmenstruktur der Gemeinden,<br />

damit diese den wachsenden Ausgabenbedarf etwa für Gesundheit und<br />

Integration decken können (s. Beitrag „Landlust oder Landfrust?“ auf S. 8<br />

sowie Interview mit Bundesagrarministerin Julia Klöckner auf S. 10).<br />

Digitalisierung kann die Lösung sein, den Standortnachteil ländlicher<br />

Regionen – es ist der Aufwand zur Überwindung von Entfernungen – zumindest<br />

teilweise auszugleichen. Verwaltungsservices in großem Stil online,<br />

Arbeiten vom virtuellen Betriebsstandort aus, Telemedizin und regionale<br />

E-Shops geben im Idealfall Antworten auf die Ausdünnung von Versorgungsangeboten<br />

und die Zentralisierung wichtiger Leistungen der Daseinsvorsorge.<br />

Das allerdings erfordert hoch leistungsfähige Internetzugänge per<br />

Glasfaser, überall, in jedem Dorf, in jedem Haus. Auch hier muss die Politik<br />

nun endlich „liefern“. Immerhin hat Bundesdigitalminister Andreas Scheuer<br />

(CSU) Anfang Juli die überarbeitete Förderrichtlinie für den Breitbandausbau<br />

vorgelegt. Sie beschränkt die Förderung auf echte Glasfaseranschlüsse und<br />

ermöglicht ein Upgrade von Vectoring direkt auf Glasfaser bis zum Kunden<br />

für noch laufende Verfahren (Titel „Breitbandausbau“, ab S. 16).<br />

Herzlich, Ihr<br />

Wolfram Markus, Chefredakteur<br />

KOMMUNE<br />

2030<br />

ZUKUNFTSSTRATEGIEN FÜR<br />

STÄDTE UND GEMEINDEN<br />

Update<br />

Vorschau September:<br />

Unser Erfolgsprodukt in der Neuauflage!<br />

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inkl. TOP-Anbieter <strong>2018</strong>/19<br />

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KONTAKT<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche oder Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

3


Inhalt<br />

In diesem Heft:<br />

Technik & Innovation<br />

Titel<br />

Breitbandausbau: Politische Zielsetzungen<br />

erfordern Investitionen in die Glasfaser 16<br />

Interview: Andreas Brohm, Bürgermeister von<br />

Tangerhütte über den Breitbandausbau in<br />

seiner Stadt 18<br />

Praxis: Städte und Gemeinden kooperieren<br />

im Breitbandausbau 22<br />

Interview: Bürgermeister Roland Pohlenz und<br />

LKG-Geschäftsführer Bernd Nitzschner bringen<br />

die Glasfaser nach Lauchhammer 24<br />

16<br />

Foto: Reimer/Fotolia<br />

Informationstechnik: Tipps zur Implementierung<br />

der E-Akte im Rathaus 53<br />

Datenschutz: Kommunen brauchen<br />

strategische Konzepte 54<br />

Digitalisierung: Netzwerk Kommune direkt<br />

präsentiert sich auf der Cebit 59<br />

Beleuchtung: Lichttechnik ist das Sprungbrett<br />

für neue Datendienste 60<br />

LED-Umrüstung: Bad Liebenwerda senkt seine<br />

Stromkosten für die Beleuchtung 62<br />

Lichtservices: LED-Leuchtenhersteller bieten<br />

umfassende Kundenbetreuung 64<br />

Internet of Things: Aufgabenspezifischer<br />

Datenaustausch unterstützt die Planung 28<br />

Kurs in Richtung Glasfaserausbau<br />

Verkehrssicherheit: Blinklichter auf der Straße<br />

warnen unaufmerksame Fußgänger 66<br />

Telekommunikationsmarkt: Konzepte für<br />

Glasfasernetze im ländlichen Raum 32<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Ländlicher Raum: Stärkung der kommunalen<br />

Selbstverwaltung tut not 8<br />

Perspektiven: Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Julia Klöckner im Interview über das neue<br />

Aktionsbündnis „Leben auf dem Land“ 10<br />

Wirtschaft & Finanzen<br />

Nachhaltige Kommune: Globale Entwicklungszusammenarbeit<br />

im Fokus 12<br />

Planen & Bauen<br />

Grünpflege: Ökologisch und wirkungsvoll<br />

gegen Wildkraut vorgehen 14<br />

TOP Studienführer –<br />

Sommer-Spezial<br />

Weiterbildung: Öffentliche Verwaltung bietet<br />

Mitarbeitern und Quereinsteigern vielfältige<br />

Karrierechancen 35<br />

Die Bundesregierung hat den Aufbau eines hochwertigen Breitbandausbaus als Ziel<br />

ausgegeben. Damit ist im Klartext ein lückenloses Glasfasernetz gemeint. Damit<br />

Kommunen und Unternehmen planungssicher agieren können, müssen die rechtlichen<br />

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst werden.<br />

Impulse für den ländlichen Raum 8<br />

Gleichwertige Lebensverhältnisse sind in Deutschland noch nicht gegeben. In vielen<br />

Regionen droht der ländliche Raum von der wirtschaftlichen und infrastrukturellen<br />

Entwicklung abgehängt zu werden. Damit die Dörfer neue Perspektiven entwickeln<br />

können, brauchen sie eine funktionierene Selbstverwaltung und -verantwortung.<br />

Sauberes Wasser und Hygiene weltweit 12<br />

Kommunale Unternehmen können einen wichtigen Beitrag in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

leisten. Versorgungsunternehmen wie auch Fachorganisationen<br />

verfügen zum Beispiel über das Know-how in Planung, Aufbau und Betrieb der<br />

Klärschlammentsorgung und vermitteln es nach Indien und Länder in Afrika.<br />

Die Kraft des Landes 10<br />

Zur Stärkung des ländlichen Raums fordert<br />

Bundeslandwirtschaftsministerin<br />

Julia Klöckner „völlig neue Ansätze“. In<br />

unserem Interview erläutert sie, wie sie<br />

Ideen und Lösungen aus verschiedenen<br />

Fachbereichen zusammenführen will<br />

und welche Partner das Aktionsbündnis<br />

„Leben auf dem Land“ tragen. Das Fördergeld<br />

steht bereit: die „Landmilliarde“.<br />

4 der gemeinderat 7-8/18<br />

Fotos: CDU Rheinland-Pfalz; Titelseite: Stadt Tangerhütte<br />

Innenbeleuchtung: Beleuchtungskonzept<br />

Human Centric Lighting stellt den natürlichen<br />

Tagesrhythmus in den Mittelpunkt 68<br />

Neues aus der Wirtschaft:<br />

LED-Licht im öffentlichen Raum 69<br />

Parlament & Verwaltung<br />

Personalmanagement: Kommunale Arbeitgeber<br />

sollten eine starke Marke aufbauen<br />

und kommunizieren 70<br />

Rubriken<br />

Editorial 3<br />

Panorama 6<br />

TOP Stellenmarkt 71<br />

Produkte & Dienstleistungen 76<br />

Was? Wann? Wo? 81<br />

Vorschau / Impressum 82<br />

Der Gesamtauflage dieser Ausgabe liegen Prospekte<br />

der Endres Lighting GmbH, Polch, bei.<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

FANTA SPIELPLATZ-<br />

INITIATIVE <strong>2018</strong><br />

JETZT WIEDER UM FÖRDERGELDER BEWERBEN<br />

Die Fanta Spielplatz-Initiative<br />

startet in ihr siebtes Jahr:<br />

Auch <strong>2018</strong> setzen sich Fanta und das Deutsche Kinderhilfswerk<br />

wieder für kreative Spielräume in Deutschland<br />

ein. Egal ob Spielplatz, Skatepark oder Bolzplatz: Unterstützt<br />

werden 150 Spielraumprojekte mit Fördergeldern<br />

im Gesamtwert von knapp 200.000 Euro. Alle Spielplatz-Eigentümer<br />

– aber auch Vereine, Initiativen oder<br />

Privatpersonen – können sich mit öffentlich zugänglichen<br />

Spielräumen um eine Förderung bewerben. Bewerber<br />

können sich bis zum 31. Juli <strong>2018</strong> ganz einfach online anmelden.<br />

Vom 30. August bis zum 30. September <strong>2018</strong> stehen<br />

die Spielplätze zur öffentlichen Abstimmung.<br />

Alle Informationen unter:<br />

www.fanta.de<br />

www.facebook.com/fantaspielspass<br />

Fanta ist eine eingetragene Schutzmarke der The Coca-Cola Company.


Panorama<br />

Panorama<br />

50<br />

mg Nitrat pro Liter<br />

Grundwasser schützen<br />

Schleswig-Holstein hat als erstes Bundesland<br />

verschärfende Maßnahmen nach<br />

den Vorgaben der bundesweit geltenden<br />

Düngeverordnung umgesetzt. Das Ziel ist,<br />

Nitrateinträge ins Grundwasser zu verringern.<br />

Für landwirtschaftliche Betriebe<br />

besteht nun eine Untersuchungspflicht<br />

hinsichtlich der Nährstoffgehalte bei<br />

Wirtschaftsdüngern und Gärrückständen,<br />

eine zeitliche Einarbeitungsverpflichtung<br />

für Düngemittel sowie eine Verlängerung<br />

der Sperrfrist für stickstoffhaltige Düngemittel<br />

auf Grünland. Als nitratbelastete<br />

Gebiete gelten Grundwasserkörper, die<br />

den Schwellenwert für Nitrat von 50 Milligramm<br />

Nitrat je Liter überschreiten und<br />

die sich demzufolge in einem schlechten<br />

chemischen Zustand befinden.<br />

Pkw-Verkehr dominiert<br />

Das Auto bleibt mit weitem Abstand Verkehrsträger<br />

Nummer eins in Deutschland.<br />

Für den Großteil der Wege (57 Prozent)<br />

und die meisten Personenkilometer (75<br />

Prozent) benutzen die Bundesbürger weiterhin<br />

das Auto. Das geht aus der Studie<br />

„Mobilität in Deutschland 2017“ des Bundesverkehrsministeriums<br />

hervor (www.<br />

mobilitaet-in-deutschland.de). Der Bestand<br />

der Pkw-Flotte in den privaten Haushalten<br />

liegt bei rund 43 Millionen Fahrzeugen.<br />

Im Unterschied zur vorangegangenen<br />

Untersuchung im Jahr 2008 kommt heute<br />

mehr als ein Auto auf jeden Haushalt.<br />

Laut Studie nehmen die Alternativen<br />

zum Auto nur geringfügig an Bedeutung<br />

zu. Die Nutzung von Bus und Bahn ist<br />

von neun auf zehn Prozent gestiegen. Der<br />

Rad anteil am Gesamtverkehr hat sich von<br />

zehn auf elf Prozent erhöht. Der Anteil des<br />

Fußverkehrs hat seit 2008 abgenommen.<br />

Der Fahrradclub ADFC kritisiert, die Verkehrspolitik<br />

setze falsche Schwerpunkte.<br />

Gewerbegebiet: Die Entwicklung des ländlichen Raums betrifft nicht nur den Agrarbereich. In Zukunft<br />

soll auch die mittelständische Wirtschaft besser unterstützt werden können.<br />

Ländliche Räume künftig flexibler fördern<br />

Die Länder sollen den ländlichen Raum<br />

finanziell besser und einfacher fördern<br />

können. Nach dem Willen des Bundesrats<br />

soll die Bundesregierung prüfen, wie<br />

der Mitteleinsatz im Bereich der Gemeinschaftsaufgabe<br />

„Verbesserung der Agrarstruktur<br />

und des Küstenschutzes“ nach<br />

Art. 91a (Abs. 1 Nr. 2) des Grun<strong>dg</strong>esetzes<br />

flexibilisiert und vereinfacht werden kann.<br />

Durch eine Änderung des Grun<strong>dg</strong>esetzes<br />

soll künftig auch die „ländliche Entwicklung“<br />

eine förderfähige Maßnahme sein.<br />

Dies entspricht einer Forderung des<br />

Deutschen Städte- und Gemeindebunds<br />

(DStGB). Die Wirtschaft im ländlichen<br />

Raum werde seit Langem von kleinen<br />

Kita-Wettbewerb 2019<br />

Der Wettbewerb um den Deutschen Kita-<br />

Preis geht in die nächste Runde. Kindertageseinrichtungen<br />

und lokale Bündnisse<br />

für frühe Bildung können sich bis zum 31.<br />

August <strong>2018</strong> bewerben. In jeder der beiden<br />

Kategorien stehen 65 000 Euro Preisgelder<br />

zur Verfügung. Gesucht werden Kitas und<br />

lokale Bündnisse, die sich kontinuierlich<br />

für gute Qualität in der frühen Bildung<br />

engagieren. Zudem spielen Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

von Kindern und Eltern<br />

sowie die Zusammenarbeit mit Partnern<br />

vor Ort bei der Auswahl der Preisträger<br />

eine wichtige Rolle. – Info zur Teilnahme:<br />

www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung<br />

und mittelständischen Unternehmen außerhalb<br />

der Landwirtschaft dominiert, so<br />

DStGB-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg<br />

vor der letzten Bundesratssitzung vor<br />

der Sommerpause.<br />

Drei Fünftel des Bruttosozialprodukts<br />

in Deutschland werden in der Fläche erwirtschaftet.<br />

Durch die Förderung dieser<br />

Betriebe würde zugleich die Wertschöpfung<br />

durch Arbeitsplätze und Infrastrukturangebote<br />

gestärkt. Ohne eine gezielte<br />

Möglichkeit der Unterstützung ländlicher<br />

Räume drohe eine Spirale in Gang gesetzt<br />

zu werden, die durch Mangel an Arbeitsplätzen<br />

und schlechte Infrastruktur geprägt<br />

sei, so Landsberg.<br />

Reaktion auf Starkregen<br />

Die Technischen Betriebe Solingen sind im<br />

Wettbewerb „Blauer Kompass <strong>2018</strong>“ des<br />

Umweltbundesamts ausgezeichnet worden.<br />

Um auf Starkregen besser reagieren<br />

zu können, entwickelt das Unternehmen<br />

ein integriertes Konzept zur Stadtentwässerung,<br />

das nicht alleine auf dem Kanalnetz<br />

basiert. Bundesumweltministerin<br />

Schulze sagte, dieses sowie die weiteren<br />

prämierten Projekte „zeigen, wie die<br />

Anpassung an den Klimawandel sowohl<br />

unsere Infrastruktur schützen als auch<br />

die Lebensqualität der Städte verbessern<br />

kann“. Alle Projekte gibt es in der „Kom-<br />

Pass-Tatenbank“: www.uba.de/tatenbank.<br />

Foto: DK-Fotowelt/Fotolia<br />

KOMMUNAL<br />

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Globale Entwicklungsziele kommunal umsetzen<br />

Die 17 globalen Entwicklungsziele der Agenda 2030 bieten Anlass und unzählige<br />

Möglichkeiten, eine lebenswerte und zukunftsfähige Kommune für kommende<br />

Generationen zu gestalten. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt unterstützt<br />

Landkreise, Städte und Gemeinden auf diesem Weg.<br />

Wir beraten Sie . Telefon: 0228 20 717 - 670 . www.kommunal-global-engagiert.de<br />

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6 der gemeinderat 7-8/18


Politik & Gesellschaft<br />

Ländlicher Raum<br />

Politik & Gesellschaft<br />

Perspektiven<br />

Landlust oder Landfrust?<br />

Die große Politik entdeckt die Dörfer. Mit einem Bundes-Heimatministerium will<br />

die Union dem Gefühl des Abgehängtseins vieler Bürger entgegenwirken,<br />

das Agrarministerium tritt an, den ländlichen Regionen per eigens gestricktem<br />

Aktionsbündnis mehr Bedeutung zu geben. Kann das funktionieren?<br />

Der nächste Facharzt zig Kilometer<br />

weit entfernt, kein Lebensmittelgeschäft<br />

am Ort, Busverbindungen in<br />

die Kreisstadt zweimal am Tag, Internetverbindungen<br />

mit Datenübertragungsraten<br />

aus grauer Digitalisierungsvorzeit – und<br />

ohne kulturelle Angebote insgesamt „tote<br />

Hose“ im Dorf: So sieht Landleben für die<br />

Bevölkerung in vielen Regionen der Bundesrepublik<br />

aus. Wer jung und noch nicht<br />

automobil ist oder aber alt und aus seinem<br />

Verantwortungsgefühl heraus auf den eigenen<br />

Pkw verzichtet, fühlt sich „auf dem<br />

Land“ oft regelrecht abgehängt. Hinzu<br />

kommt für die Menschen im erwerbsfähigen<br />

Alter die Schwierigkeit, in erträglicher<br />

Entfernung vom Wohnort überhaupt einen<br />

Arbeitsplatz zu finden. Ganz zu schweigen<br />

von interessanteren, besser bezahlten Alternativen<br />

zum aktuellen Job.<br />

Endstation Dorf: Wie lässt sich verhindern,<br />

dass strukturell schwache ländliche Regionen<br />

in Deutschland weiter abgehängt werden?<br />

Wer in Brandenburg oder Mecklenburg-<br />

Vorpommern junge Dorfbewohner nach<br />

ihren beruflichen Vorstellungen fragt, hört<br />

nicht selten ein durchaus ernst gemeintes<br />

„Hartz IV“. Und in Nordostsachsen, in den<br />

Gemeinden nahe der polnischen Grenze,<br />

geben die Immobilienangebote in der Tageszeitung<br />

ein beredtes Zeugnis, wie es<br />

um Attraktivität und Wirtschaftskraft des<br />

ländlichen Raums dort bestellt ist.<br />

Allerdings hat in den letzten Jahrzehnten<br />

nicht alle ländlichen Regionen eine<br />

Abwärtsentwicklung getroffen. Vor allem<br />

in Bundesländern mit einer starken Wirtschaftsstruktur<br />

wie Baden-Württemberg<br />

oder Bayern prosperieren die ländlich geprägten<br />

Räume. Impulse gehen dort vielfach<br />

von nahen urbanen Zentren aus. Sie<br />

bringen als Folge einer guten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung Beschäftigung, Wohnungsnachfrage<br />

und Steuermittel auch ins<br />

Umland. Umgekehrt sind in schwach entwickelten<br />

Regionen die Großstädte Magneten<br />

für Menschen und Unternehmen und<br />

befördern dort das Ausbluten der Dörfer.<br />

Im Hinblick auf die Perspektiven<br />

der ländlichen Räume lässt sich auf die<br />

Deutschlandkarte keine Schablone legen<br />

– Niedergang findet nicht selten in relativer<br />

Nähe zum Aufschwung statt. Genauso<br />

schwierig ist es, Gründe dafür zu benennen,<br />

warum es in einer wirtschaftsstarken<br />

Nation wie Deutschland Kreise gibt, die<br />

sich als Armenhaus bezeichnen lassen<br />

müssen. Oder dieses Jammertal hinter<br />

sich gelassen haben, wie etwa das lange<br />

als rückständig und bar einer Zukunft belächelte<br />

Emsland.<br />

„Land“ ist demnach nicht gleichzusetzen<br />

mit „abgehängt“. Beispiel Landkreis<br />

Dingolfing-Landau in Niederbayern. Er<br />

gilt als wirtschaftlich stärkster Kreis in<br />

Deutschland und ist dabei deutlich ländlicher<br />

geprägt als schwächere Regionen.<br />

Und insgesamt ist der ländliche Raum zumindest<br />

nach den Erkenntnissen des Insti-<br />

Foto: Spql/Fotolia<br />

tuts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln<br />

nicht so schwach, wie es Medienberichte<br />

über Entvölkerung und wirtschaftlichen<br />

Niedergang in manchen Regionen vermuten<br />

lassen. Trotz des andauernden Zuzugs<br />

in die Städte holt laut der IW-Ökonomen<br />

das Land bei der Wirtschaftskraft auf.<br />

Sein Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP)<br />

blieb konstant, sodass der BIP-Rückstand<br />

je Einwohner im Vergleich mit den Zentren<br />

seit dem Jahr 2000 spürbar abnimmt.<br />

KOMPLEXE ZUSAMMENHÄNGE<br />

Die Wirtschaftsforscher sehen keine zunehmende<br />

wirtschaftliche Spaltung, sondern<br />

eine Anpassung zwischen städtischen<br />

und ländlichen Regionen. Ein Grund<br />

zur Entwarnung ist dies allerdings nicht.<br />

Es gibt laut IW weiter erheblichen regionalpolitischen<br />

Handlungsbedarf. Denn die<br />

Alterung der Gesellschaft wird sich nach<br />

Einschätzung der Ökonomen zumindest<br />

in manchen ländlichen Regionen sehr viel<br />

eher und stärker auswirken. Verschlechtert<br />

sich das Verhältnis zwischen arbeitenden<br />

Menschen und Ruheständlern spürbar<br />

und verstärkt sich der Fachkräftemangel,<br />

könnte die Wirtschaft dem Verstädterungstrend<br />

zeitversetzt folgen.<br />

Es sind komplexe Ursache-Wirkungs-<br />

Zusammenhänge, die die Perspektiven<br />

ländlicher Räume beeinflussen – positiv<br />

wie negativ. Nicht alles lässt sich allein<br />

unter die Überschriften „Demografischer<br />

Wandel“, „Niedergang der Industriekerne“<br />

oder „Urbanisierungstrend“ einordnen.<br />

Etwa das Sterben kultureller Einrichtungen<br />

in den Dörfern: es ist durchaus auch<br />

Folge des politischen Anspruchs, den Bürgern<br />

grenzenlose Mobilität zu sichern. Die<br />

per Auto recht schnell erreichbare größere<br />

Stadt in der Region lockt mit vielfältigen<br />

Freizeitangeboten, da kann das Landkino<br />

nicht mehr mithalten. Gleichzeitig darbt<br />

der öffentliche Personennahverkehr, weil<br />

ihm nun die Fahrgäste fehlen.<br />

Die große Politik hat lange zu sehr auf die<br />

urbanen Zentren und die Aufgaben dort<br />

geschaut und dabei vergessen, dass fast<br />

70 Prozent der Deutschen in Kommunen<br />

mit weniger als 100000 Einwohnern leben<br />

– davon wiederum über 40 Prozent in Dörfern<br />

und Städten mit nicht mehr als 20 000<br />

Einwohnern.<br />

Zwar sind in den vergangenen Jahrzehnten<br />

viele Milliarden Euro zugunsten von<br />

Projekten der Entwicklung des ländlichen<br />

Raums geflossen. Dies allerdings vielfach<br />

nach dem Gießkannenprinzip, als politische<br />

Geschenke oder Prestigevorhaben<br />

und ohne genaue Betrachtung der miteinander<br />

verwobenen Faktoren, die in strukturell<br />

schwachen Räumen den Abschwung<br />

verstärken können. In dieses Bild passt<br />

auch, dass es sich EU, Bund und Länder<br />

seit jeher sehr einfach machen mit immer<br />

neuen Förderprogrammen und Subventionen.<br />

Deren Wirksamkeit aber wird meist<br />

nicht in der gebotenen Differenziertheit<br />

hinterfragt.<br />

Schwierig macht die Stärkung ländlicher<br />

Regionen auch, dass dafür integrierte<br />

Pläne fehlen. Wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Lebensverhältnisse auf dem Land<br />

werden durch viele Politikbereiche beeinflusst<br />

– Verkehrspolitik, Arbeitsmarktpolitik,<br />

Raumordnungspolitik, Gesundheitspolitik<br />

und Schulpolitik. Fehlt es hier an<br />

politischer Abstimmung und werden zentrale<br />

Projekte nicht zwischen den Ministerien<br />

koordiniert, entfalten sie nur eine<br />

begrenzte Wirkung oder zeigen gar unerwartete<br />

negative Nebeneffekte.<br />

Ob mit bundesdeutschem Heimatminister<br />

Horst Seehofer oder einer Agrarministerin<br />

Julia Klöckner, die jüngst das Aktionsbündnis<br />

„Leben auf dem Land“ startete<br />

(s. dazu Interview auf S. 10), die Sicherung<br />

der Zukunft ländlicher Regionen wird<br />

zuallererst drei Dinge brauchen: die Stärkung<br />

der kommunalen Selbstverwaltung<br />

mit neuen Überlegungen zur Verlagerung<br />

von Aufgaben und Finanzen auf die lokale<br />

Ebene, mehr rechtliche Freiräume für die<br />

Bewältigung der aktuellen und künftigen<br />

Herausforderungen und mehr Freiheit für<br />

das Erproben neuer Lösungen für anstehende<br />

Aufgaben. Wolfram Markus<br />

WO DRÜCKT DER SCHUH?<br />

Was Kommunen im ländlichen Raum<br />

belastet, zeigt beispielhaft ein Positionspapier<br />

von 21 Bürgermeistern aus dem<br />

Erzgebirge. Ende vergangenen Jahres<br />

verfasst, kreidet es zwar Missstände<br />

im Umgang der sächsischen Landesregierung<br />

mit ihren Kommunen an, die<br />

benannten Probleme jedoch kennen<br />

Städte und Gemeinden auch außerhalb<br />

des Freistaates. Neben einer Finanzausstattung,<br />

die nicht mehr genügt, um alle<br />

Aufgaben erfüllen zu können, ist dies<br />

die Konzentration der „großen Politik“<br />

auf die Verbesserung und Förderung<br />

der Wirtschaft in den Großstädten.<br />

Förderprogramme für den ländlichen<br />

Raum wiederum bedeuten aufgrund<br />

hochbürokratischer Vorschriften einen<br />

immensen Verwaltungsaufwand für die<br />

Rathäuser. Die meisten Bürgermeister<br />

landauf, landab wünschen sich daher<br />

ein Zurückfahren der Förderung von<br />

Einzelmaßnahmen und stattdessen die<br />

Stärkung der Deckungsmittel im Rahmen<br />

des allgemeinen Finanzbedarfs.<br />

Die Kommunen drückt der Schuh<br />

darüber hinaus bei der Personalausstattung<br />

in den Bereichen Bildung<br />

und Sicherheit. Defizite hier gefährden<br />

zukunftsfähige Strukturen. Gleichzeitig<br />

werden Standards, wie etwa beim baulichen<br />

Brandschutz, so stark angezogen,<br />

dass der Investitionsbedarf bei den<br />

kommunalen Gebäude massiv steigt.<br />

Ein grundlegendes Problem ist die mangelnde<br />

konsequente Einbeziehung der<br />

Kommunen in sie betreffende gesetzgeberische<br />

Entscheidungen. Für die Städte<br />

und Gemeinden besonders bitter, wenn<br />

ihnen neue Gesetze Aufgaben ohne<br />

Gegenfinanzierung aufbürden.<br />

„<br />

Überlassen Sie die Besetzung<br />

von Führungspositionen nicht dem Zufall …<br />

“ – Edmund Mastiaux, Inhaber<br />

8<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

zfm • Seit 25 Jahren Personalberatung für Verwaltungen und kommunale Unternehmen • www.zfm-bonn.de<br />

9


Politik & Gesellschaft<br />

Ländlicher Raum<br />

ZUR PERSON<br />

Julia Klöckner, (Jg. 1972), ist Bundesministerin<br />

für Ernährung und Landwirtschaft<br />

(www.bmel.de) und stellvertretende<br />

Bundesvorsitzende der CDU. Seit<br />

2011 war sie Fraktionsvorsitzende der<br />

CDU-Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz.<br />

Julia Klöckner studierte Politikwissenschaft,<br />

Theologie und Pädagogik<br />

und ist neben vielen ehrenamtlichen<br />

Tätigkeiten unter anderem Mitglied bei<br />

den Landfrauen.<br />

ONLINE<br />

Die Langversion des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Politik & Gesellschaft<br />

„Mit der Landmilliarde<br />

werden wir die Stärkung des<br />

ländlichen Raums als<br />

zentrales Thema für die<br />

Zukunft unseres Landes<br />

voranbringen“<br />

Julia Klöckner<br />

Interview<br />

„Wir brauchen völlig<br />

neue Ansätze“<br />

Die Große Koalition hat sich vorgenommen, die ländlichen Räume gezielt zu<br />

stärken. Im Interview mit unserer Zeitschrift äußert sich Julia Klöckner,<br />

Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, zu den Plänen der<br />

Regierung und zum neuen Aktionsbündnis „Leben auf dem Land“.<br />

Frau Ministerin, von Gleichwertigkeit der<br />

Lebensverhältnisse kann in vielen ländlichen<br />

Regionen Deutschlands nicht mehr<br />

die Rede sein. Hohe Arbeitslosigkeit, veraltete<br />

Infrastrukturen, fehlende Breitbandversorgung,<br />

weite Arbeits-, Schul- und Behördenwege,<br />

ausgedünnte Netze der Gesundheitsversorgung<br />

lassen Menschen in<br />

großer Zahl abwandern. Die Alten bleiben<br />

zurück, die Wirtschaftskraft der Regionen<br />

wird geschwächt. Was kann das neue Aktionsbündnis<br />

„Leben auf dem Land“ erreichen?<br />

Klöckner: Die ländlichen Räume sind die<br />

Kraftzentren unseres Landes. Sie stecken<br />

voller Innovation und Dynamik, doch sie<br />

brauchen gute Rahmenbedingungen, um<br />

nicht abgehängt zu werden. Moderne Infrastruktur,<br />

Raum für Start-ups, Testregionen,<br />

unbürokratische Entscheidungswege,<br />

keine Gießkannenpolitik, sondern passgenaue<br />

Lösungen, das ist mir wichtig. Auch<br />

das Ehrenamt gehört dazu – ich meine,<br />

Ehrenamt braucht Unterstützung durch<br />

das Hauptamt. Lebensqualität für Arbeitnehmer<br />

wie Arbeitgeber, Landwirte und<br />

Jungbauern, für Familien auf dem Land,<br />

darum geht’s. Deshalb freue ich mich, die<br />

kommunalen Spitzenverbände als wichtige<br />

Partner für die Entwicklung der ländlichen<br />

Räume gewonnen zu haben.<br />

Politische Vorhaben mit dem Ziel, den<br />

ländlichen Raum stärken zu wollen, gab<br />

es immer wieder. Was ist denn das Neue<br />

an dem Aktionsbündnis?<br />

Klöckner: Mein Ministerium ist zuständig<br />

für die ländlichen Räume, ich werde mit<br />

Horst Seehofer zusammen die Kommission<br />

„Gleichwertige Lebensverhältnisse“ leiten<br />

– und die Ansätze müssen sich von denen<br />

unterscheiden, die bisher verfolgt wurden.<br />

Wir müssen viel stärker raumorientiert politische<br />

Analysen und Diskussionen führen.<br />

Was für den Verdichtungsraum passt,<br />

passt aber nicht fürs Land. Und gerade<br />

die kommunalen Spitzenverbände und<br />

die kleinen und mittleren Betriebe in der<br />

Fläche wissen, was hilft, unkonventionell,<br />

konkret. Mit ihnen gehen wir das Bündnis<br />

ein, um Geld für Experimentierregionen<br />

und Pilotprojekte, um Vernetzungen und<br />

neue Blickwinkel zu erreichen.<br />

Sprechen Sie in dieser zentralen Frage<br />

auch mit Ihren Kabinettskollegen Alt-<br />

Foto: CDU Rheinland-Pfalz<br />

maier, Spahn und Scheuer? Mit welchem Ergebnis<br />

bis jetzt?<br />

Klöckner: Natürlich spreche ich mit meinen Kollegen<br />

über die Stärkung der ländlichen Regionen.<br />

Mit Horst Seehofer befinde ich mich ja in enger<br />

Abstimmung zur Kommission „Gleichwertige<br />

Lebensverhältnisse“. Und erste Gesetze unserer<br />

Regierung sind ja bereits in Arbeit. Auch der Arbeitsstab<br />

Ländliche Entwicklung, dem mein parlamentarischer<br />

Staatssekretär Stübgen vorsitzt,<br />

hat seine Arbeit aufgenommen. Durch die verstärkte<br />

Zusammenarbeit können wir die verschiedenen<br />

Maßnahmen der Ressorts zur Entwicklung<br />

der ländlichen Räume besser bündeln. Mein Ziel<br />

ist es, die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung<br />

der Agrarstruktur und des Küstenschutzes<br />

um die ländliche Entwicklung zu erweitern. Ich<br />

hoffe, dass der Koalitionspartner auch wirklich<br />

mitmacht, denn wir haben gemeinsam die Stärkung<br />

des ländlichen Raumes im Koalitionsvertrag<br />

vereinbart. Deshalb gibt es auch einen Sonderrahmenplan<br />

für die ländliche Entwicklung.<br />

Welche konkreten Maßnahmen sind im Rahmen<br />

des Aktionsbündnisses geplant, wie sieht der<br />

Fahrplan aus?<br />

Klöckner: Als Themen, um die wir uns gemeinsam<br />

kümmern wollen, haben wir uns zunächst auf<br />

die Digitalisierung, das Ehrenamt, die Nahversorgung<br />

und Standortfaktoren für Unternehmen<br />

verständigt.<br />

„Impulse geben“ wird heutzutage oft als „Fördermittel<br />

ausreichen“ verstanden, ohne diese werden<br />

in vielen Fällen keine privaten Investitionen ausgelöst.<br />

Welche Gelder für die Entwicklung ländlicher<br />

Regionen stellt Ihr Ministerium bereit und<br />

was kommt von den anderen Bundesressorts, deren<br />

Arbeit das Thema Ländliche Räume berührt?<br />

Klöckner: Mit der Landmilliarde werden wir die<br />

Stärkung des ländlichen Raums als zentrales<br />

Thema für die Zukunft unseres Landes voranbringen.<br />

Es ist uns gelungen, erstmals Mittel für den<br />

neuen Sonderrahmenplan Förderung der ländlichen<br />

Entwicklung vorzusehen. Die Gemeinschaftsaufgabe<br />

Verbesserung der Agrarstruktur<br />

und des Küstenschutzes ist mit 765 Millionen<br />

Euro weiterhin gut ausgestattet. Die Mittel dieser<br />

Gemeinschaftsaufgabe insgesamt und des Bundesprogramms<br />

Ländliche Entwicklung in Höhe<br />

von 55 Millionen Euro sind wirkungsvolle Investitionen<br />

in unsere ländlichen Regionen, damit sie<br />

für Jung und Alt attraktiv bleiben. <br />

Interview: Wolfram Markus<br />

Wir fördern<br />

das Gute in NRW.<br />

Sportanlage Nordwalde, umgesetzt mit der<br />

individuellen Beratung der NRW.BANK.<br />

Wenn es darum geht, ein komplexes Projekt zum Leben zu erwecken,<br />

ist gute Teamarbeit Gold wert. Die NRW.BANK ist Partner rund um<br />

alle kommunalen Fragestellungen. Im Sinne einer fachlich<br />

versierten Unterstützung beraten unsere Spezialisten<br />

unabhängig, individuell und kostenlos. Sprechen<br />

auch Sie mit uns über Ihre kommunalen<br />

Herausforderungen.<br />

0211 91741-4600<br />

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der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18


Wirtschaft & Finanzen Nachhaltige Kommune Anzeige<br />

Advertorial<br />

Entwicklungspartnerschaft<br />

Fortschritt durch Wissenstransfer<br />

Kommunale Unternehmen können wichtige Impulse in der Entwicklung von<br />

Ländern des globalen Südens geben. Einrichtungen der Abwasserentsorgung<br />

sind ein Beispiel dafür. Auch die Bundespolitik erkennt diese Leistung an.<br />

Handschlag: Bundesentwicklungsminister<br />

Müller<br />

fordert die Kommunen<br />

auf, sich in der Zusammenarbeit<br />

mit Ländern des<br />

Südens zu engagieren.<br />

Mehr als zwei Drittel der kommunalen<br />

Abwasser auf der Erde<br />

bleiben unbehandelt. Ein Großteil<br />

der Weltbevölkerung ist damit einem<br />

gefährlichen, oft tödlichen Krankheitsrisiko<br />

ausgesetzt. Beim Know-how-Transfer<br />

könnten kommunale Unternehmen aus<br />

Deutschland eine wichtige Rolle spielen.<br />

Wie sehr dieses Wissen gefragt ist, belegt<br />

aktuell die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-,<br />

Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />

IFAT mit viel internationaler politischer<br />

Präsenz, wirtschaftlichen Delegationen<br />

aus aller Welt und dem Austausch von<br />

Technologieexperten.<br />

Teil dieses Diskurses waren die gut<br />

besuchten Veranstaltungen, die das German<br />

WASH-Network (www.washnet.de)<br />

gemeinsam mit der Deutschen Vereinigung<br />

für Wasserwirtschaft, Abwasser<br />

und Abfall (DWA, www.dwa.de)<br />

organisiert hatte. Mitglieder<br />

des WASH-Netzwerkes<br />

sind deutsche gemeinnützige<br />

Nichtregierungsorganisati-<br />

onen, die in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

oder der humanitären Not- und<br />

Übergangshilfe tätig sind und sich im Arbeitsbereich<br />

Wasser, Sanitärversorgung,<br />

Hygiene (WASH) engagieren.<br />

KLÄRANLAGE IN DEVANAHALLI<br />

„Kommunale Unternehmen aus Deutschland<br />

können bei der Sanitärversorgung<br />

auch einen direkten Beitrag in der Entwicklungszusammenarbeit<br />

leisten“, sagt Stefan<br />

Reuter, Geschäftsführer von BORDA (Bremen<br />

Overseas Development and Research<br />

Association), einer zivilgesellschaftlichen<br />

Fachorganisation für kommunale Daseinsvorsorge.<br />

Möglich sei dies etwa durch<br />

Trainee- oder Freiwilligenprogramme, so<br />

Reuter. „Das wird von Unternehmen wie<br />

Hansewasser aus Bremen oder Hamburg<br />

Wasser angestrebt und teilweise schon<br />

praktiziert. Doch dafür muss ein gesetzlicher<br />

Rahmen geschaffen werden“, fordert<br />

Reuter. In den rasant wachsenden Städten<br />

Afrikas und Asiens setzt BORDA auf dezentrale<br />

Abwassersysteme, die wartungsarm<br />

sind und ohne zusätzliche Energie<br />

funktionieren.<br />

In der indischen Kleinstadt Devanahalli<br />

am Rande der Millionenmetropole Bangalore<br />

konnte BORDA seit 2016 gemeinsam<br />

mit der örtlichen Kommunalverwaltung<br />

das kreislauforientierte Fäkalschlamm-Management<br />

(FSM) umsetzen. Damit ist die<br />

Organisation der Abfuhr von Sickergruben<br />

und einer auf Wiedernutzung zielenden<br />

Behandlung der Fäkalschlämme gemeint.<br />

Nun soll dieses Konzept im Auftrag der<br />

Bill & Melinda Gates Foundation bis 2019<br />

in 30 weiteren Städten eingeführt werden.<br />

Die Bedeutung der kommunalen Unternehmen<br />

für die Entwicklungszusammenarbeit<br />

erkennt auch die Bundesregierung.<br />

Bei der Jahrestagung 2017 des Verbandes<br />

der kommunalen Unternehmen (VKU)<br />

appellierte Entwicklungsminister Gerd<br />

Müller an die Unternehmen, sich in diesem<br />

Sektor stärker zu engagieren. „Ich<br />

möchte Entwicklungspolitik zur<br />

Normalität im kommunalen<br />

Alltag machen“, so Müller.<br />

Christoph<br />

Sodemann<br />

DER AUTOR<br />

Christoph Sodemann leitet die<br />

Öffentlichkeitsarbeit bei BORDA<br />

(Bremen Overseas Research and<br />

Development Association) in<br />

Bremen (sodemann@borda.de)<br />

Foto: Kneschke/Fotolia<br />

Fotos: IproTech GmbH<br />

Herbizidfreie Wildkrautregulierung<br />

Ökologisch, flexibel, effektiv – mit dem patentierten HeissWasserSchaum-Verfahren der IproTech<br />

GmbH erfolgreich und nachhaltig gegen Wildbewuchs.<br />

Aufbaumaschine HWS 28 mit Ausbringeinheit an der Fronthydraulik von IproTech: Das Unternehmen<br />

vertreibt seine Maschinen zur herbizidfreien Wildkrautregulierung in drei Leistungsklassen<br />

und fertigt auch Sonderanlagen.<br />

Die Firma IproTech aus Iserlohn hat das patentierte<br />

HeissWasserSchaum (HWS)-Verfahren zur<br />

thermischen Wildkrautregulierung entwickelt<br />

und vertreibt die dazu gehörenden Maschinen<br />

in drei Modellen sowie auch Sonderanlagen<br />

für Großprojekte bei Bahngesellschaften, Autobahnmeistereien<br />

und Flughäfen.<br />

Bei diesem Verfahren wird Wasser ohne<br />

Druck mit einer Temperatur von 98° C über eine<br />

Ausbringlanze auf die zu behandelnde Fläche<br />

ausgebracht. Parallel zur Wasserausgabe wird<br />

ein Schaum über das heiße Wasser gelegt, der<br />

als Wärmeisolator dient und sich nach einigen<br />

Minuten auflöst. Dieser Schaum verhindert,<br />

HWS-Verfahren: Heißwasser und Isolierschaum<br />

werden über Handlanzen ausgebracht.<br />

dass das Wasser sich zu schnell abkühlen kann.<br />

Hierfür legt sich der Schaum isolierend zeitgleich<br />

über die Fläche, die gerade mit dem heißen<br />

Wasser behandelt wird. Das verbessert die<br />

zellzerstörende Wirkung deutlich. Der verwendete<br />

Isolierschaum HWS 2000 ist ein Produkt<br />

auf Basis von milden Tensiden zur herbizidfreien<br />

thermischen Wildkrautregulierung. Der eingesetzte<br />

Schaumbilder (Cocoamino propyl betain)<br />

wird ebenfalls in Shampoo und Duschgel eingesetzt.<br />

Er wird aus Kokos gewonnen.<br />

Die Firma IproTech bietet Geräte in drei<br />

Leistungsstufen an. Sie werden mit Heizöl<br />

oder Diesel beheizt und besitzen neben dem<br />

Treibstofftank einen gesonderten Wasser- und<br />

Isolierschaumtank. Das Heißwasser und der<br />

Isolierschaum werden über bis zu 50 cm breite<br />

Handlanzen ausgebracht (Sonderanfertigungen<br />

auf Fahrzeugbreite). Für die Behandlung von<br />

tief wurzelnden Problempflanzen wie Bärenklau<br />

gibt es eine Stichlanze. Die Flächenleistung pro<br />

Stunde beträgt für die kleinste Maschine HWS<br />

9 bis zu 250 m 2 , für die mittlere HWS 18 bis<br />

zu 500 m 2 und für die HWS 28 bis zu 800 m 2 .<br />

Bei Sonderanlagen mit Ausbringeinheiten an<br />

Fahrzeugen beträgt die Flächenleistung bis zu<br />

2000 m 2 /Std.<br />

Die HWS 9 kann mobil betrieben werden,<br />

die größeren Geräte lassen sich auf Anhänger<br />

und Trägerfahrzeuge (Kommunalfahrzeuge) aufbauen.<br />

Die Maschinen sind käuflich oder im<br />

Leasing-Modell zu erwerben. Die HeissWasser-<br />

Schaum-Methode der Firma Iprotech verursacht<br />

weniger Lärm als andere Methoden, wirkt gezielt<br />

auf das Unkraut ein und hat eine anhaltende<br />

Wirkung gegen erneuten Aufwuchs.<br />

Durch das in Richtung der Pflanzenwurzel<br />

fließende heiße Wasser werden nicht nur die<br />

grüne Pflanze, sondern auch die oberen Vegetationspunkte<br />

der Wurzel und die im Boden<br />

befindlichen Samen zerstört. Dadurch ist das<br />

Verfahren so nachhaltig.<br />

Aufgrund der Erschöpfung der Unkrautwurzeln<br />

wird die Anzahl der Pflegedurchgänge im<br />

Laufe der Zeit immer weniger. Pro Saison und<br />

abhängig vom lokalen Wildkrautaufkommen<br />

bedarf es 2 bis 4 Pflegedurchgängen pro Jahr.<br />

Da die HWS-Methode drucklos arbeitet, kann<br />

sie auch auf empfindlichen Böden wie alten Innenstadtpflasterungen,<br />

Kieswegen, Aschen- und<br />

Kunstrasenplätzen eingesetzt werden. Positiv<br />

stellt sich neben der nachhaltigen Wirkung und<br />

der Bodenschonung auch das bequeme und sichere<br />

Arbeiten des Personals dar.<br />

Vorteile des HWS-Verfahrens:<br />

effektive Wärmeausnutzung durch<br />

Schaumisolierung<br />

verlängerte Wirkung auf die Wildkräuter<br />

kein Einsatz von Herbiziden<br />

unschädlich für Mensch und Tier<br />

baut sich rückstandsfrei ab<br />

oberflächenschonend<br />

witterungsunabhängig<br />

nachhaltiger Nutzen durch Tiefenwirkung<br />

einsetzbar auf allen Untergründen<br />

Schaummittelzugabe am Han<strong>dg</strong>riff<br />

abschaltbar<br />

IproTech GmbH<br />

Teutoburger Straße 20<br />

58636 Iserlohn (Germany)<br />

Tel: +49 (0) 2371 - 300 997 - 0<br />

Fax: +49 (0) 2371 - 300 997 - 9<br />

hws@iprogreen.de<br />

www.iprogreen.de<br />

12 der gemeinderat 7-8/18


Planen & Bauen<br />

GRÜNPFLEGE<br />

Planen & Bauen<br />

VERFAHREN IM ÜBERBLICK<br />

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-<br />

Westfalen hat auf ihrer Internet-Seite<br />

die verschiedenen Verfahren der<br />

nichtchemischen Wildkrautbekämpfung<br />

auf befestigten Flächen zusammengestellt:<br />

www.landwirtschaftskammer.de ><br />

Landwirtschaft > Pflanzenschutzdienst ><br />

Alternative Unkrautbekämpfung<br />

FACHMESSE GALABAU<br />

Die Fachmesse Galabau in Nürnberg<br />

ist die europaweit umfassendste Gesamtschau<br />

für Planung, Bau und Pflege<br />

von urbanen Räumen und Frei- und<br />

Grünräumen. Vom 12. bis 15. September<br />

bietet sie an einem Ort das gesamte<br />

Angebotsspektrum von der Pflanze bis<br />

zur Maschine und vermittelt im Rahmenprogramm<br />

mit Themenschwerpunkten,<br />

Foren und Best Practice vielfältiges<br />

Wissen zum Stadtgrün.<br />

Die kommunalen Aufgaben Naturschutz,<br />

Renaturierung, Regenwassermanagement<br />

sowie Grünpflege entwickeln sich<br />

zu Schwerpunkten der Stadtgestaltung.<br />

Die Messe trägt dieser Entwicklung<br />

Rechnung und hat die Ausstellungsbereiche<br />

Urbane Gestaltung wie auch<br />

Spielplätze vergrößert.<br />

www.galabau-messe.com/de<br />

Löwenzahn am Straßenrand: Nur die Entfernung der Wurzel von wuchskräftigen Pflanzen bringt<br />

dauerhaften Erfolg bei der Wildkrautbeseitigung.<br />

Wildkrautbekämpfung<br />

An der Wurzel gepackt<br />

Im öffentlichen Raum soll nur wachsen, was gepflanzt und gepflegt wird.<br />

Dem Wildwuchs aber müssen Städte und Gemeinden regelmäßig zu Leibe<br />

rücken. Dafür die chemische Keule zu schwingen, ist nicht mehr zeitgemäß.<br />

Besser geeignet sind thermische und mechanische Verfahren.<br />

Städte und Gemeinden legen Wert<br />

auf ein gepflegtes Straßenbild. Dazu<br />

zählt die Grünpflege, mithin der dauernde<br />

Einsatz gegen Disteln, Löwenzahn,<br />

Moos und zähes Gras am Weg- und Straßenrand,<br />

auf Zufahrten, Gehwegen, Parkplätzen<br />

und in Parks. Die Beseitigung von<br />

Wild- und Unkraut hat ihren Preis.<br />

Weil die Instandhaltungskosten und die<br />

Kosten für die Grünpflege mit großem Aufwand<br />

verbunden sind, muss die Kommune<br />

abwägen, wie hoch die Investitionen von<br />

Foto: Thomas/Fotolia<br />

Zeit und Geld sein dürfen. Ein wichtiger<br />

Aspekt hierbei ist die Sensibilisierung<br />

der Bürger für die Wirtschaftlichkeit der<br />

Grünpflege im öffentlichen Raum. Es gilt<br />

deutlich zu machen, dass der Verzicht auf<br />

absolute Sauberkeit einen wichtigen Beitrag<br />

zur Kosteneinsparung leistet.<br />

Soll die Pflanze dauerhaft entfernt werden,<br />

muss sie im Wortsinn an der Wurzel<br />

gepackt werden. Gelingt dies nicht, werden<br />

vor allem die starkwüchsigen Arten,<br />

ausreichende Wasserversorgung vorausgesetzt,<br />

immer wieder austreiben.<br />

Chemische Mittel wirken stark und<br />

schnell. Doch der Einsatz von Herbiziden<br />

unterliegt strengen Vorschriften. Bleiben<br />

mechanische oder thermische Verfahren.<br />

Durch den bewussten und bekannt<br />

gemachten Verzicht auf Chemie in der<br />

Unkrautbekämpfung kann die Kommune<br />

ihren Bürgern zudem ein Vorbild im Umweltschutz<br />

sein und sie motivieren, im<br />

eigenen Garten ebenfalls auf Chemie zu<br />

verzichten.<br />

Herbizidfreie Verfahren sind optimal für<br />

Flächen, Straßen und wassergebundene<br />

Wege geeignet. Die Behandlungsintervalle<br />

und -erfolge sind abhängig von Größe und<br />

Art des Bewuchses. Je größer die Pflanze<br />

bereits ist, desto mehr Anwendungen benötigt<br />

sie. Ebenso verhält es sich bei Pflanzen<br />

mit dickfleischigen Blättern.<br />

EINSATZ NACH DEM REGEN<br />

Beim Einsatz einer horizontal rotierenden<br />

Wildkrautbürste (z. B. von AS-Motor, Agria,<br />

Bema, Bertsche, Fiedler, Kersten) werden<br />

die Pflanzen an der Bodenoberkannte<br />

abgerissen und je nach Bodenbeschaffenheit<br />

mitsamt der Wurzel herausgerissen.<br />

Neben den verschiedenen Arten von<br />

Bürsten zählen auch Eggen und vertikal<br />

arbeitende Walzen (z. B. von Lipco und<br />

Voss) zu den mechanischen Verfahren der<br />

Wildkrautbekämpfung. Ob mechanisch<br />

oder thermisch – die Wahl des Verfahrens<br />

und die Auswahl der Geräte hängen stets<br />

von der Größe und Nutzung der zu behandelnden<br />

Flächen und der jeweiligen<br />

räumlichen Situation ab.<br />

Thermische Verfahren wirken mit direkter<br />

Hitze zellschädigend auf die Pflanze ein<br />

Das universell einsetzbare<br />

Allzweckwerkzeug:<br />

Unkrautbekämpfung, Flächenreinigung,<br />

Kaugummi- und Graffitientfernung mit DYNAJET<br />

und nutzen dazu entweder heißen Dampf<br />

oder heißes Wasser, Strahlung oder Flammen.<br />

Von der Abflammmethode (z. B.<br />

Anbaugeräte von Reinert) geht insbesondere<br />

bei trockener Witterung eine gewisse<br />

Bran<strong>dg</strong>efahr aus.<br />

Infrarotstrahler (z. B. von Adler) arbeiten<br />

ohne offene Flamme und erreichen<br />

Temperaturen von 800 bis 900 Grad<br />

Celsius. Sie zerstören die eiweißhaltigen<br />

Pflanzenzellen bis in die Wurzel, und innerhalb<br />

von zwei bis drei Tagen verwelkt<br />

die Pflanze. Eine Weiterverbreitung der<br />

Samen ist bei regelmäßiger Anwendung<br />

nicht möglich.<br />

Heißwasserverfahren, zum Teil kombiniert<br />

mit der Anwendung von isolierendem<br />

und so die Hitzewirkung verlängerndem<br />

Schaum, werden von mehreren Herstellern<br />

angeboten (z. B. Elmo, Geysir, Iprotech,<br />

Weedingtech). Bei der Methode von Wave<br />

(Heatweed-Gruppe) zum Beispiel wird<br />

Wasser mit Temperaturen von bis zu 102<br />

Grad Celsius sensorgesteuert oder manuell<br />

auf die Pflanzenoberfläche gespritzt. Innerhalb<br />

weniger Tage welken die behandelten<br />

Pflanzen. <br />

Red.<br />

Unkrautentfernung ohne Chemie<br />

Schnelle Kaugummientfernung<br />

WWW.OELIATEC.DE<br />

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Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Gigabit-Ausbau<br />

Gas geben für das Glasfasernetz<br />

Die Große Koalition hat sich den hochwertigen Breitbandausbau auf die Fahnen<br />

geschrieben. Jetzt muss sie „liefern“, sagen Wirtschaft, Kommunen und<br />

Telekommunikationsverbände. Jüngst unterstrich auch der EU-Rechnungshof,<br />

dass mit Kupfer auf der letzten Meile die Gigabit-Ziele nicht zu erreichen sind.<br />

Dass die Bundesrepublik bei Glasfaseranschlüssen,<br />

die bis in die<br />

Gebäude oder gar die Wohnungen<br />

reichen, im internationalen Länder-Ranking<br />

keinen Platz an der Spitze besetzt,<br />

ist nichts Neues. Entsprechende Analysen<br />

werden seit vielen Jahren von den Massenmedien<br />

aufgegriffen. Mancher mag da<br />

den Eindruck gewinnen, solche Nachrichten<br />

wirkten auf die politisch Verantwortlichen<br />

schon abstumpfend. Zumindest<br />

die vorangegangene Bundesregierung mit<br />

dem für Infrastruktur zuständigen Minister<br />

Alexander Dobrindt kann sich nach Meinung<br />

von Beobachtern kaum rühmen, den<br />

Breitbandausbau und damit die Digitalisierungschancen<br />

Deutschlands massiv vorangetrieben<br />

zu haben.<br />

Die Nachricht, die Berlin Anfang Juni<br />

<strong>2018</strong> aus Luxemburg erreichte, wirkt aber<br />

wie eine deftige Klatsche: In seinem Sonderbericht<br />

zum Stand des Breitbandausbaus<br />

kommt der EU-Rechnungshof zu dem<br />

Ergebnis, dass das EU-weite Ziel, bis zum<br />

Jahr 2025 flächendeckend Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 1 Gbit/s zu ermöglichen,<br />

in Deutschland mit den aktuell genutzten<br />

Technologien „wahrscheinlich nicht zu<br />

Baustelle Glasfaserinfrastruktur: Der digitale<br />

Wandel macht ein Datennetz mit<br />

Übertragungen im Gigabit-Bereich erforderlich.<br />

Die Modernisierung des Netzes muss<br />

nach Ansicht der Wirtschaft klar auf diese<br />

Größenordnung abzielen.<br />

verwirklichen“ ist. Die Nation hat bisher<br />

nicht nur den flächendeckenden Glasfaserausbau<br />

nach dem zukunftsfähigen FFTB-/<br />

FTTH-Konzept verschlafen (FTTB/FTTH:<br />

Fiber to the building/home, Glasfaser bis<br />

in Gebäude/in die Wohnung), sie steht<br />

sich mit dem Festhalten an überkommenen<br />

Technologien für die „letzte Meile“<br />

selbst im Weg.<br />

Die EU-Rechnungsprüfer benennen<br />

das Problem: „In Deutschland<br />

nutzt der etablierte Betreiber zur<br />

Verbesserung der Breitbandabdeckung<br />

in großem Umfang die<br />

Vectoring-Technologie“, heißt<br />

es in ihrem Bericht, wobei<br />

mit „etablierter Betreiber“<br />

die Deutsche Telekom<br />

gemeint ist. An der von<br />

dem Telekommunikationskonzern<br />

eingesetzten<br />

Technik lässt<br />

der Rechnungshof<br />

kein gutes Haar:<br />

„Hierbei handelt<br />

es sich um<br />

eine Technologie,<br />

die<br />

eine höhere Geschwindigkeit über Kupferleitungen<br />

ermöglicht. Mit Vectoring lassen<br />

sich derzeit Geschwindigkeiten zwischen<br />

60 und 100 Mbit/s erreichen. In der Zukunft<br />

könnten Downloa<strong>dg</strong>eschwindigkeiten<br />

von über 100 Mbit/s möglich sein.“<br />

Vectoring möge zwar ausreichen, um<br />

die Ziele der Strategie Europa 2020 zu<br />

erreichen, doch die Zielsetzungen der<br />

Gigabit-Gesellschaft für 2025, mit den geforderten<br />

Geschwindigkeiten von 1 GBit/s,<br />

seien mit dieser Technologie wahrscheinlich<br />

nicht zu verwirklichen. Als kritisch<br />

werten die Prüfer, dass bei Vectoring aus<br />

technischen Gründen nur ein einziger<br />

Anbieter physischen Zugang zur „letzten<br />

Meile“ haben kann. Dadurch werde der<br />

Wettbewerb eingeschränkt.<br />

Die Bewertung des EU-Rechnungshofes<br />

ermunterte die Mitbewerber<br />

der Telekom und die Wirtschaft<br />

einmal mehr, klare Forderungen<br />

gegenüber der Politik zu formulieren.<br />

„Der digitale Wandel<br />

macht ein Datennetz<br />

mit Übertragungen im<br />

Gigabereich erforderlich“,<br />

erklärt etwa<br />

Andreas Vierling,<br />

Geschäftsführer<br />

des Branchennetzwerkes<br />

Cluster IT<br />

Mittel-<br />

Foto: Reimer/Fotolia,<br />

panthesja/stock.adobe.comstock.com<br />

deutschland. „Deshalb muss die Modernisierung<br />

des Netzes auf diese Größenordnung<br />

abzielen. Schafft es Deutschland<br />

nicht, das Ziel zu erreichen, verliert es<br />

den Anschluss an die Digitalisierung“, so<br />

Vierling. Und von der Fachmesse Angacom<br />

Mitte Juni in Köln kam das Signal:<br />

„Jetzt brauchen wir Tempo beim Gigabit-<br />

Ausbau!“<br />

PLANUNGSSICHERHEIT GEFORDERT<br />

Die Aufgaben sind zahlreich. Es gilt, Förderkonzepte<br />

in Berlin in Absprache mit<br />

Brüssel, aber auch den Bundesländern so<br />

zu gestalten, dass Kommunen ihre Förderregionen<br />

auf Gigabit upgraden können.<br />

Bürokratische Stolpersteine vor Ort<br />

bei Ausschreibungs-, Genehmigungs- und<br />

Markterkundungsverfahren müssen beseitigt<br />

werden. Dass bereitgestellte Fördermittel<br />

in nur geringem Umfang abgerufen<br />

werden, hängt auch mit den komplizierten<br />

Regularien zusammen, die es für die Kommunen<br />

und ihre Verbände zu beachten<br />

gilt. Auch sind Wege zu finden, um die<br />

derzeit fehlenden Tiefbaukapazitäten zu<br />

kompensieren. Was die Branche ebenfalls<br />

stark beschäftigt, ist die Frage nach der<br />

Investitions- und Planungssicherheit für<br />

die langfristig ausgerichteten Geschäftsmodelle<br />

der ausbauenden Unternehmen.<br />

Die Unternehmen schauen vor allem,<br />

wie der Platzhirsch Deutsche Telekom<br />

sich beim Aufbruch ins Gigabit-Zeitalter<br />

verhalten wird. Strebt er die Kooperation<br />

mit seinen Mitbewerbern an oder funkt er<br />

diesen bei ihren Glasfaservorhaben mit<br />

Überbau dazwischen, zeigt er sich als<br />

fairer Partner auf der neu entstehenden<br />

Netzinfrastruktur oder ist er Bremsklotz?<br />

An vollmundigen Erklärungen des<br />

Konzerns, die Gigabitnetz-Zukunft zu<br />

gestalten, fehlt es nicht. Der genauere<br />

Blick auf die Aussagen und die getätigten<br />

Investitionen zeigt allerdings, dass man<br />

seine ganz eigene Deutung hat, was ein<br />

zukunftsfähiger Breitbandausbau ist. Das<br />

Unternehmen spricht von „gut fünf Milliarden<br />

Euro“, die 2017 in den Ausbau moderner<br />

Netze flossen. Das aber geben die<br />

Zahlen der Bundesnetzagentur (BNetzA)<br />

nicht ganz her. So nennt der aktuelle Jahresbericht<br />

lediglich 4,3 Milliarden Euro.<br />

Die Wettbewerber investieren mit 4,2 Milliarden<br />

Euro etwa genau so viel wie die<br />

Telekom, setzen dabei aber deutlich stärker<br />

mit FTTB/FTTH auf „echte“ Glasfaser.<br />

Damit sehen sie sich als der maßgebliche<br />

Treiber der Digitalisierung von Wirtschaft<br />

und Gesellschaft.<br />

FTTH, also Glasfaser bis ins Haus, ist<br />

bei der Telekom zurzeit die Ausnahme und<br />

findet aktuell meist nur bei der Erschließung<br />

von Gewerbegebieten oder ähnlichen<br />

Objekten statt. Und der angekündigte<br />

große FTTH-Ausbau – mit allerdings lediglich<br />

höchsten zwei Millionen Haushalten<br />

jährlich – soll erst 2021 starten. Dass man<br />

dazu noch Bedingungen wie den Wegfall<br />

von Regulierung für die künftigen Glasfasernetze<br />

stellt, schmeckt der Bundesnetzagentur<br />

überhaupt nicht. Deren Präsident<br />

Jochen Homann sagte im Februar <strong>2018</strong>,<br />

dass auch die Deutsche Telekom lernen<br />

müsse, zur Gewinnung von Kunden in die<br />

Zukunftstechnologie FTTH zu investieren<br />

und sich dem Wettbewerb zu stellen, statt<br />

den Schutz ihrer Unternehmensinteressen<br />

durch Regulierung oder den vollständigen<br />

Verzicht darauf zu verlangen.<br />

FOKUS LÄNDLICHER RAUM<br />

Der TK-Mittelstand muss zuschauen, wie<br />

der Telekommunikationskonzern seine<br />

Geschäftsmodelle torpediert. Aus der<br />

Breitbandstudie 2017 des Bundesverbandes<br />

Breitbandkommunikation (Breko)<br />

geht hervor, dass viele der Investitionen<br />

in den Überbau bestehender Breitbandkabel-Infrastrukturen<br />

beziehungsweise den<br />

Doppelausbau geflossen sind – nach dem<br />

Branchenverband vorliegenden Daten war<br />

hier in erster Linie die Telekom aktiv.<br />

Die neue Große Koalition wird jetzt<br />

schnell ernst machen müssen, um es nicht<br />

bei der Ankündigung zu belassen, den<br />

Glasfaserausbau vorantreiben zu wollen.<br />

Dazu sind möglicherweise auch Entscheidungen<br />

zu treffen, die für die teilstaatliche<br />

Telekom schwierig werden könnten.<br />

„Weniger Regulierung, ohne die Kontrolle<br />

über den Zukunftsmarkt zu verlieren – das<br />

ist ein schwieriger Balanceakt für Politik<br />

und Regulierung. Er wird entscheidend<br />

sein für eine erfolgreiche Digitalisierung<br />

unseres Landes“, sagte dazu Martin Witt,<br />

Präsident des TK-Verbandes VATM, bei<br />

der Angacom. Und Witt mahnte: Der Fokus<br />

der Politik müsse klar auf dem ländlichen<br />

Raum liegen, denn dort liege in<br />

Deutschland für Mittelstand und Bürger<br />

das Hauptproblem bei der Versorgung mit<br />

gleich guter Qualität zu möglichst gleich<br />

hohen Preisen. Wolfram Markus<br />

GLASFASERAUSBAU<br />

Die Neuformulierung von Zielen im<br />

Breitbandausbau kommt bei Weitem<br />

schneller voran als der Ausbau selbst.<br />

Setzt die Bundespolitik die Rahmenbedingungen<br />

richtig zum Aufbau eines<br />

flächendeckenden Gigabit-Netzes? Im<br />

Titelthema dieser Ausgabe beleuchten<br />

wir den Stand der Entwicklung. Wir<br />

zeigen, wie Städte und Gemeinden in<br />

bislang unterversorgten Regionen ihren<br />

Glasfaseranschluss realisieren. So zum<br />

Beispiel Tangerhütte in Sachsen-Anhalt.<br />

Bürgermeister Andreas Brohm ist überzeugt:<br />

„Die Digitalisierung führt zu einer<br />

Renaissance des Landlebens.“ Lesen<br />

Sie dazu unser Interview auf S. 18/19.<br />

VON DER ERSTEN LIGA<br />

NOCH WEIT ENTFERNT<br />

Die Digitalisierung bietet immense<br />

Chancen für Städte und Gemeinden<br />

und die Bevölkerung, mit den dafür notwendigen<br />

Netzinfrastrukturen aber ist es<br />

in Deutschland nicht weit her. Die kommunalen<br />

Spitzenverbände fordern hier<br />

seit Jahren mehr Tempo. Bei einer Veranstaltung<br />

des vom Deutschen Städteund<br />

Gemeindebund (DStGB) gegründeten<br />

Innovators Clubs im Rahmen der<br />

Cebit <strong>2018</strong> im Juni in Hannover legte<br />

Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen<br />

Städte- und Gemeindebundes,<br />

den Finger in die Wunde: „Es gibt viele<br />

Ankündigungen zur Digitalisierung, aber<br />

es kommt zu wenig bei den Bürgern<br />

an.“ Trips bemängelte „unzureichende<br />

Projektstrukturen“, eine „mangelhafte<br />

Einbindung“ der Kommunen sowie eine<br />

unzureichende finanzielle Ausstattung<br />

der Städte und Gemeinden. Mit Blick<br />

darauf sei es nicht verwunderlich, wenn<br />

Deutschland bei der Digitalisierung<br />

nicht in der ersten Liga spiele.<br />

16 der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

17


Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Glasfaserausbau<br />

„Zukunft gibt es in jedem Dorf“<br />

Die Digitalisierung führt zu einer Renaissance des Landlebens, ist Andreas<br />

Brohm, Bürgermeister von Tangerhütte (Sachsen-Anhalt), überzeugt. Im<br />

Interview erläutert er Stand und Perspektiven des Breitbandausbaus in seiner<br />

Stadt und der Region und benennt Fehler in der Förderpolitik des Bundes.<br />

Herr Bürgermeister Brohm, Turbo-Internet<br />

über Glasfaser und Digitalisierung gelten<br />

als zwingende Voraussetzungen für die<br />

Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums.<br />

Wie viel Zukunft hat denn angesichts der<br />

aktuellen Breitbandversorgung die Einheitsgemeinde<br />

Tangerhütte?<br />

Brohm: Bei uns steht die Zukunft vor der<br />

Tür. Wir sind Mitglied im Zweckverband<br />

Breitband Altmark (ZBA), der in den kommenden<br />

Jahren die Altmark flächendeckend<br />

erschließen wird. FTTH, das heißt<br />

Glasfaseranschluss bis in die Wohnung, in<br />

jedem Dorf ist unsere Zukunft. Damit wird<br />

die Altmark besser erschlossen sein als der<br />

Rest im Land Sachsen-Anhalt. Das ist ein<br />

wichtiger Baustein für die weitere positive<br />

Entwicklung unserer Region.<br />

Wie äußern sich Unternehmen und Bürger<br />

in Ihrer Gemeinde zur schlechten Breitband-<br />

und Mobilfunkversorgung? Gibt es<br />

Beispiele von produzierenden Betrieben<br />

und Handwerksfirmen, die aufgrund einer<br />

fehlenden oder schlechten Anbindung<br />

Nachteile geltend machen?<br />

Brohm: In unserer Gemeinde haben sich<br />

mehr als 60 Prozent der Einwohner für<br />

den FTTH-Anschluss angemeldet. Das<br />

zeigt, wie wichtig die Breitbanderschließung<br />

ist. Eine Unterversorgung ist ein No-<br />

Go für jede Ansiedlung und auch akut ein<br />

Grund für unsere Unternehmer, die Region<br />

womöglich zu verlassen.<br />

„Die Förderregularien von<br />

Bund und Land sind zu<br />

kompliziert und überfordern<br />

kommunale Strukturen“<br />

Andreas Brohm<br />

Und im Rathaus – wie weit ist die Verwaltung<br />

betroffen von einer ungenügenden<br />

Breitbandversorgung?<br />

Brohm: Auch unsere Arbeitsweise digitalisiert<br />

sich. Wir wollen online mit jeder unserer<br />

Dienstleistungen für unsere Kunden<br />

und Partner erreichbar sein. Dazu brauchen<br />

wir das leistungsfähigste Netz.<br />

Bürgermeister Andreas Brohm: „Wir wollen online<br />

mit jeder unserer Dienstleistungen für<br />

unsere Kunden und Partner erreichbar sein.“<br />

Wiederholt haben Sie in jüngster Zeit öffentlich<br />

den schleppenden Breitbandausbau<br />

in ländlichen Regionen und die falsche<br />

Ausbaustrategie des Landes Sachsen-<br />

Anhalt kritisiert. Wo liegen die Probleme?<br />

Brohm: Die Probleme liegen in den Förderregularien<br />

von Bund und Land. Diese sind<br />

zu kompliziert und überfordern kommunale<br />

Strukturen. Der willkürliche Ausbau<br />

der Telekom mit Kupferkabeln torpediert<br />

zusätzlich das Vorhaben. Es fehlt am politischen<br />

Willen von oben, eine einheitliche<br />

Foto: privat<br />

zukunftsorientierte Lösung umzusetzen.<br />

Vielmehr besteht der Wunsch, Kupferanschlüsse<br />

so lange wie möglich am Netz<br />

zu halten. Das Land Sachsen-Anhalt hat<br />

der Vectoring-Förderung den Vorzug eingeräumt.<br />

Was ließe sich besser machen? Was ist vonseiten<br />

des Bundes nötig, was vonseiten des<br />

Landes?<br />

Brohm: Grundsätzlich sollte der Bund das<br />

Ziel formulieren: FTTH in jedes Haus. Entsprechende<br />

Strukturen zur Errichtung und<br />

Betreibung der Netze müssen vorgegeben<br />

und gefördert werden. Es sollte kein Kupfer<br />

mehr gefördert oder indirekt subventioniert<br />

werden. Jemand muss der Telekom<br />

verbieten, ihr Netz schützen zu dürfen.<br />

Das geht nur mit der Bedingung FTTH.<br />

Zum Argument auch Ihres Wirtschaftsministers,<br />

privatwirtschaftlichen Aktivitäten<br />

sei der Vorrang zu geben vor einem Breitbandausbau<br />

mit Steuermitteln, wie ihn der<br />

ZBA betreibt, haben Sie sicher Ihre eigene<br />

Meinung …<br />

Brohm: Der ZBA würde gar keine Steuermittel<br />

benötigen, wenn die Telekom sich<br />

nicht die Rosinen herausgepickt hätte. Die<br />

Frage, die sich stellt, ist doch, FTTH und<br />

zukunftssicher oder Vectoring und wir<br />

hinken der Entwicklung weiter hinterher.<br />

Ihre Gemeinde besteht nicht nur aus der<br />

Kernstadt, sondern auch aus 31 Ortschaften,<br />

von denen die kleinsten nicht einmal<br />

100 Einwohner haben. Welche Vorteile<br />

versprechen Sie sich als Bürgermeister für<br />

diese Mini-Dörfer vom Glasfaserausbau bis<br />

in die Gebäude?<br />

Brohm: FTTH ist eine Grundversorgung wie<br />

Strom und Wasser. Warum ist die Größe<br />

des Dorfes entscheidend, ob FTTH oder<br />

nicht? Wir müssen uns von solchen Denkweisen<br />

lösen. Zukunft gibt es in jedem<br />

Dorf, und gerade die Digitalisierung wird<br />

die Nachteile dünnbesiedelter Regionen<br />

neutralisieren. Mit einer zukunftssicheren<br />

Daseinsvorsorge, sprich Infrastruktur, wird<br />

den Dörfern als Lebens- und Arbeitsort die<br />

Zukunft gehören. Wir überwinden damit<br />

die Geografie.<br />

Welche digitalen Angebote und Services<br />

könnten Bürger und Unternehmen im<br />

ländlichen Raum halten oder ihnen eine<br />

Ansiedlung dort erleichtern?<br />

Brohm: Die Digitalisierung der Prozesse<br />

macht Wege schneller und kürzer, das<br />

wird der größte Vorteil für unser Flächenland<br />

sein. Dank Online-Handel brauchen<br />

wir nicht mehr das große Kaufhaus um die<br />

Ecke. Elektronisch sind wir mit dem Arzt<br />

in Kontakt und haben das Gefühl, jederzeit<br />

gut versorgt zu sein, obwohl die Praxis<br />

weit weg ist. Im Homeoffice arbeiten wir<br />

entspannt und schalten uns automatisch<br />

in die Telefonkonferenz nach Berlin, New<br />

York oder Neuruppin. Wir genießen die<br />

Vorzüge des Landlebens und sind vernetzt<br />

mit der Welt. Schöner kann die Balance<br />

zwischen Arbeiten und Leben nicht aussehen.<br />

Die Digitalisierung führt zu einer<br />

Renaissance des Landlebens – die übrigens<br />

bereits in vollem Gange ist.<br />

<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

ZUR PERSON<br />

Andreas Brohm (Jg. 1979) wurde 2014<br />

mit knapp 73 Prozent zum Bürgermeister<br />

der Einheitsgemeinde Tangerhütte<br />

gewählt, wo er auch aufgewachsen ist.<br />

Er hat in Leipzig und Sofia Betriebswirtschaftslehre<br />

studiert. Von 2006 an war<br />

er als Musical-Manager, Musikfest-Manager<br />

und Kabarettist in Deutschland<br />

und Europa unterwegs. Der Quereinsteiger<br />

ist unter anderem Vorsitzender<br />

der Leadergruppe Uchte-Tanger-Elbe in<br />

der Altmark und engagiert sich für die<br />

Entwicklung der ländlichen Region.<br />

TANGERHÜTTE<br />

Die Einheitsgemeinde<br />

Stadt Tangerhütte liegt<br />

im Norden von Sachsen-<br />

Anhalt. Eine einzigartige<br />

Naturlandschaft an der Elbe,<br />

besondere Kultur, sanfter Tourismus,<br />

nachhaltige Landwirtschaft und<br />

individuelle Unternehmen prägen die<br />

Region. Die Einheitsgemeinde bilden 32<br />

Ortschaften mit insgesamt rund 10 800<br />

Einwohnern. Die Einheitsgemeinde<br />

unterhält und bewirtschaftet zehn Kitas,<br />

drei Grundschulen, 23 Dorfgemeinschaftshäuser,<br />

eine Schulküche, einen<br />

Wildpark, ein Kulturhaus, Heimatmuseen<br />

und 26 Feuerwehren mit einem<br />

Haushalt von 15 Millionen Euro.<br />

Internet • Telefon • Fernsehen<br />

FTTC und FTTH Lösungen für Gemeinden<br />

Planung, Bau und Betrieb von LWL Netzen<br />

TV- und IP- Lösungen für Wohnungswirtschaften<br />

stufenweise Erschließung von Gewerbeparks<br />

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der gemeinderat 7-8/18<br />

19


Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Telekommunikationstechniker: Mit passiver optischer Technik können Netzbetreiber eher städtisch<br />

strukturierte Gebiete adressieren, mit aktiver Technik eher Gebiete mit Einfamilienhäusern.<br />

Glasfasertechnik<br />

Der Weg des Signals<br />

Im Breitbandausbau gehört der Glasfaser die Zukunft. Fachleute unterscheiden<br />

zwischen aktiver und passiver Netzarchitektur. Bei der Auswahl sollten<br />

die Telekommunikationsanbieter eine Reihe von Kriterien berücksichtigen.<br />

Am beschleunigten Glasfaserausbau<br />

führt kein Weg vorbei, wenn es in<br />

Deutschland bis 2025 ein flächendeckendes<br />

Gigabit-Netz geben soll. Die<br />

Stadtwerke und lokale Energieversorger<br />

haben dabei die Auswahl zwischen aktiver<br />

und passiver Glasfasertechnik.<br />

Der zentrale Unterschied zwischen aktiver<br />

und passiver Zugangstechnologie ist<br />

die Nutzung der Glasfaser. In der Punktzu-Punkt<br />

(P2P)-Netzstruktur eines aktiven<br />

Glasfasernetzes erhält jeder Teilnehmer<br />

eine eigene Glasfaser, die an einem<br />

Zugangsknoten, dem optischen Konzentrator,<br />

terminiert wird. In einer Passive-<br />

Optical-Network (PON)-Architektur wird<br />

die Glasfaser auf dem ersten Streckenabschnitt<br />

als geteiltes Medium für mehrere<br />

Kunden genutzt. Erst an einem optischen<br />

Splitter erfolgt eine Aufteilung der Signale<br />

auf einzelne Kundenanschlüsse.<br />

Bei der Auswahl zwischen aktiver und<br />

passiver Technologie sollten lokale und<br />

regionale Netzbetreiber, die heute bereits<br />

den Großteil des Ausbaus zukunftssicherer<br />

Glasfaseranschlüsse bis in die Häuser<br />

und Gebäude vornehmen, eine Reihe von<br />

Kriterien berücksichtigen.<br />

Einer der ersten Aspekte ist die Zahl<br />

der optischen Anschlüsse pro Netzknoten.<br />

Bei einer PON-Architektur reicht das<br />

Spektrum von einer überschaubaren bis zu<br />

Foto: RioPatuca Images/Fotolia<br />

einer sehr großen Zahl von Teilnehmern.<br />

Mit einem voll ausgebauten Zugangsknoten<br />

lassen sich beispielsweise 10 000 oder<br />

mehr Teilnehmer anschließen. Aber auch<br />

in Umgebungen mit wenigen Teilnehmern<br />

werden PON-Systeme eingesetzt. Dennoch<br />

ist die PON-Architektur in erster Linie eine<br />

Lösung für Netzbetreiber, die mit einem<br />

Knoten eine größere Teilnehmerzahl und<br />

ein Gebiet mit hoher Anschlussdichte abdecken<br />

wollen. Aktive Technik eignet sich<br />

eher für kleine bis mittelgroße Ausbaugebiete<br />

mit einigen hundert Teilnehmern.<br />

Das nächste Kriterium ist die Bandbreite<br />

pro Anschluss. Bei einer PON-Architektur<br />

ist sie variabel. Sie hängt vom eingesetzten<br />

PON-Typ ab (z. B. XGS-PON) sowie vom<br />

Splittingfaktor und der gewählten Überbuchung.<br />

Hier hat der Netzbetreiber einige<br />

Möglichkeiten, die beim Endkunden ankommende<br />

Bandbreite zu bestimmen. Bei<br />

GPON sind es im Downstream 2,5 Gbit/s<br />

und im Upstream 1,25 Gbit/s, bei XGS-<br />

PON symmetrisch maximal 10 Gbit/s.<br />

Diese symmetrische Bandbreite lässt<br />

sich auch mit aktiver P2P-Technologie<br />

erzielen. Netzbetreiber setzen sie aktuell<br />

vorwiegend für Unternehmen ein, die<br />

einen hohen Bandbreitenbedarf haben.<br />

Insbesondere bei der Anforderung einer<br />

symmetrischen Bandbreite wird sich bald<br />

auch XGS-PON etablieren.<br />

Abschließend ein Blick auf die Kosten:<br />

Kann ein Netzbetreiber mit einem<br />

Zugangsknoten eine große Zahl von Teilnehmern<br />

anschließen, wird er sich ohne<br />

Berücksichtigung und eine Gewichtung<br />

anderer Faktoren für die passive Glasfasertechnologie<br />

entscheiden. Insbesondere<br />

in kleinen Städten und dünn besiedelten<br />

ländlichen Regionen setzen kommunale<br />

Netzbetreiber dagegen vorrangig auf aktive<br />

Technologie. Eine gemischte Architektur<br />

ermöglicht die Verbindung der für Privathaushalte<br />

wichtigen Anschlussdichte<br />

mit dem für Unternehmen essentiellen<br />

ultraschnellen symmetrischen Breitbandzugang.<br />

Jürgen Aschmies<br />

DER AUTOR<br />

Jürgen Aschmies ist Pre-Sales-Ingenieur beim<br />

Telekommunikationssystemanbieter Keymile in<br />

Hannover (www.keymile.com)<br />

20 der gemeinderat 7-8/18<br />

Foto: DNS-Net<br />

Foto: iStock/Ceneri<br />

Verwaltungsnetze<br />

Moderne Strukturen<br />

Im Zuge des Glasfaserausbaus in den Kommunen lösen immer mehr Rathäuser<br />

die alte Netzinfrastruktur ab und konzentrieren sich bei ihren Entscheidungen<br />

für die konsequente Digitalisierung auf die zukunftssicheren Lichtwellenleiter.<br />

In der amtsfreien Gemeinde Fredersdorf-Vogeldorf<br />

(13 000 Einwohner,<br />

Brandenburg) ging jüngst das Rathaus<br />

an das im Ort verlegte Glasfasernetz. Und<br />

in Glienicke-Nordbahn (12 000 Einwohner)<br />

im brandenburgischen Landkreis<br />

Oberhavel wurde nicht nur die Kommunalverwaltung<br />

mit einem Glasfaseranschluss<br />

versorgt, sondern auch der Schulcampus.<br />

Im August <strong>2018</strong> folgen zwei Kindertagesstätten,<br />

die freiwillige Feuerwehr und der<br />

Sportplatz. Im Zuge der Umstellung auf<br />

hohe Bandbreiten können die Gemeinden<br />

Anzeige<br />

nun gezielt innovative Anwendungen für<br />

die Verwaltungsstrukturen realisieren.<br />

Im Rathaus Glienicke/Nordbahn ist<br />

man froh, dass im Zuge des Netzausbaus<br />

und der Erweiterungen schrittweise<br />

alle wichtigen Bereiche des öffentlichen<br />

Lebens auf eine zukunftstaugliche Infrastruktur<br />

erweitert werden konnten. Vor<br />

dem Hintergrund der gesellschaftlichen<br />

Entwicklung nehme die Bereitstellung hoher<br />

Bandbreiten eine immer größere Rolle<br />

ein, heißt es in der Verwaltung. Nunmehr<br />

sei man in der Lage, auch nachgeordnete<br />

Digitale Zukunftsvorsorge beginnt jetzt<br />

Im Hinblick auf die Anforderungen der zukünftigen<br />

Gigabit-Gesellschaft fordert Stefan<br />

Tiemann, Geschäftsführer der RFT kabel, den<br />

Aufbau einer hochleistungsfähigen Netzinfrastruktur.<br />

Dies sei nur über die konsequente<br />

Förderung des Glasfaserausbaus möglich, mit<br />

Netzanbindungen mindestens bis in die Gebäude<br />

(FTTB), so der regionale Netzbetreiber.<br />

Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten<br />

voran und mit ihr zeichnen sich für viele Lebens-<br />

und Wirtschaftsbereiche neue Perspektiven<br />

ab. Allein im Gesundheitsbereich oder beim<br />

Wohnen gibt es zahlreiche, digital gestützte<br />

Konzepte, die das Leben in Zukunft erleichtern<br />

werden. „Nur ein Bruchteil dessen kommt schon<br />

heute zur Anwendung. Das bedeutet, dass wir<br />

innerhalb der nächsten Jahren mit einem enormen<br />

Anstieg des Breitbandbedarfs rechnen<br />

müssen.“ Aus seiner Sicht sind Kommunen<br />

daher gut beraten über die nächsten 10 Jahre<br />

hinauszudenken und sich für den Glasfaserbasierten<br />

Netzausbau mit 18 Gigabit-Potential<br />

zu entscheiden.<br />

Noch immer ist die Notwendigkeit von Glasfaseranschlüssen<br />

mitunter nur schwer zu vermitteln,<br />

weiß der Brandenburger Unternehmer aus<br />

Gesprächen mit Breitbandverantwortlichen der<br />

Kommunen. „Viele sind zufrieden, wenn sie endlich<br />

Internetgeschwindigkeiten bis zu 50 MBit/s<br />

vor Ort erreichen. Es ist jedoch sicher, dass wir<br />

in naher Zukunft eine Gigabit-Gesellschaft sein<br />

werden. Kommunen, die nicht vorsorgen, werden<br />

im Wettbewerb um Wirtschaftskraft und<br />

Lebensqualität abgehängt.“ Argumente, wie<br />

Leerrohre: Glasfaser steht im Fokus vieler Kommunen<br />

in der Frage des Breitbandausbaus.<br />

Einrichtungen in die Arbeitsprozesse der<br />

Verwaltung einzubeziehen.<br />

Partner beider Kommunen beim Glasfaserausbau<br />

ist das Unternehmen DNS-<br />

Net aus Berlin. Es setzt bei Planung und<br />

Umsetzung entsprechender Vorhaben auf<br />

Kooperation. Die Projektteams des Telekommunikationsanbieters<br />

stimmen sich<br />

jeweils eng mit Bauämtern, IT-Verantwortlichen<br />

und den Bürgermeistern der<br />

Gemeinden ab. Dabei erfolgt im Vorfeld<br />

zusammen mit allen Beteiligten die Analyse<br />

der Infrastruktur vor Ort. Red.<br />

Advertorial<br />

der Ausbau mit Glasfaser sei schlichtweg zu<br />

teuer, lässt er nicht gelten. Im Gegensatz zum<br />

Vectoring-Ausbau, der kaum Leistungsreserven<br />

beinhalte, rechne sich der Glasfaserausbau<br />

langfristig schon. Zudem gäbe es Modelle, die<br />

den sukzessiven Ausbau forcieren. „Kommunen,<br />

Stadtwerke, Wohnungsunternehmen und regionale<br />

Netzbetreiber müssen gemeinsam in einen<br />

Austausch gehen – nur so kann die digitale Zukunftsvorsorge<br />

gelingen.“<br />

RFT kabel Brandenburg GmbH<br />

Kurstraße 14-15<br />

14776 Brandenburg an der Havel<br />

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Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Baustelle Datenautobahn: In Kassel sind bislang<br />

400 Kilometer Glasfaser verlegt.<br />

Praxis<br />

Provider liefert Power<br />

Leistungsstarke Breitbandnetze und schnelles Internet garantieren für professionelle<br />

wie private Anwendungen hohe Übertragungsraten im Up- und Download.<br />

Ein möglicher Weg für Städte und Gemeinden, um den Breitbandausbau voranzutreiben,<br />

sind Kooperationen. Wir stellen einige Beispiele vor.<br />

Bei der Investitionsentscheidung von<br />

Unternehmen spielt verstärkt auch<br />

die Verfügbarkeit einer modernen<br />

Telekommunikationsinfrastruktur<br />

eine ausschlaggebende<br />

Rolle. In<br />

dieser Hinsicht bieten<br />

sich den Kasseler Unternehmen<br />

nun neue Möglichkeiten.<br />

Die Städtische Werke Netz +<br />

Service (NSG) in Kassel will künftig<br />

gemeinsam mit dem Telekommunikationsanbieter<br />

1&1 Versatel Unternehmen in der<br />

hessischen Stadt mit Gigabit-Bandbreiten<br />

versorgen. Auf dem aktuell über 400 Kilometer<br />

umfassenden Glasfasernetz der<br />

NSG bietet der Provider seine Glasfaserprodukte<br />

und Dienste für Geschäftskunden<br />

an und erschließt Gewerbegebiete mit<br />

Gigabit-Bandbreiten. „Die NSG schafft die<br />

Infrastruktur für Multimedia und Telekommunikation<br />

der Zukunft“, erklärte Dr. Michael<br />

Maxelon, Vorstandsvorsitzender der<br />

Städtischen Werke, Muttergesellschaft der<br />

NSG, zur Vereinbarung im Frühjahr. Durch<br />

die neue Zusammenarbeit könnten nun<br />

Foto: Städtische Werke Kassel/Wiedemann<br />

bald auch Kasseler Unternehmen auf der<br />

Datenautobahn durchstarten, so Maxelon.<br />

Die moderne Technologie ermöglicht<br />

Internet-Geschwindigkeiten von bis zu 100<br />

Gbit/s, das ist 1000-mal schneller als DSL.<br />

GLASFASER AUFS DORF<br />

Auch in Bayern gedeiht der kooperative<br />

Glasfaserausbau. Der regionale Telefonund<br />

Internetanbieter M-Net und Miecom<br />

Netzservice erschließen fünf Ortsteile der<br />

Gemeinde Ried mit FTTH-Anschlüssen bis<br />

ins Haus der Kunden. Bereits vor einigen<br />

Jahren haben die beiden Unternehmen<br />

im Rahmen des ersten Bayerischen Förderprogramms<br />

die Gemeinde mit Internet<br />

auf FTTC-Basis erschlossen. FTTC (Fiber<br />

to the Curb) bedeutet, dass die Kabelverzweiger<br />

mit Glasfaser erschlossen wurden.<br />

Diese Technologie ermöglicht Internet-<br />

Bandbreiten bis zu 50 Mbit/s, wobei die<br />

letzten Meile bis zum Kunden über die herkömmlichen<br />

Telefonkabel realisiert wird.<br />

In den Ortsteilen Asbach, Burgstall, Rettenbach,<br />

Riedhöfe und Sirchenried steht<br />

nun die nächste Ausbaustufe an. Gemäß<br />

dem Vertrag, den Bürgermeister Erwin<br />

Gerstlacher unterschrieben hat, werden<br />

in den kommenden zwei Jahren 19 Kilometer<br />

neue Glasfaserkabel verlegt, um 74<br />

Gebäude zu erschließen. Der Netzbetreiber<br />

bietet anschließend einen Telefon- und<br />

Internetanschluss mit Bandbreiten bis zu<br />

300 Mbit/s an. Dieses Volumen ist geeignet<br />

für datenintensive Anwendungen wie<br />

Video-Streaming und Online-Gaming, aber<br />

auch Cloud-Computing und die Einrichtung<br />

professioneller Heimarbeitsplätze.<br />

Hinter M-Net steht ein Gesellschafterkreis<br />

von kommunalen Regionalversorgern aus<br />

München, Augsburg, Kempten, Nürnberg,<br />

Fürth und Erlangen.<br />

ABDECKUNG BEI 99 PROZENT<br />

In Pirmasens (Rheinland-Pfalz) ist der<br />

Breitbandausbau schon fortgeschritten.<br />

Innerhalb von zwei Jahren hat die Stadt<br />

mithilfe spezialisierter Partner wie Deutsche<br />

Telekom, Vodafone, Innexio sowie<br />

der Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) eine<br />

Infrastruktur geschaffen für die flächendeckende<br />

Versorgung von Unternehmen<br />

und Haushalten mit hochleistungsfähigem<br />

Internetzugang. Im Ergebnis wurde eine<br />

Abdeckung von 99 Prozent erzielt, gleichzeitig<br />

entstand an belebten öffentlich zugänglichen<br />

Orten freier WLAN-Zugang auf<br />

Breitbandbasis für mobile En<strong>dg</strong>eräte.<br />

Zu den Besonderheiten der Vorgehensweise<br />

zählt, dass keine finanziellen Eigenmittel<br />

aufgewandt wurden, die über die<br />

selbst eingebrachten Arbeits leistungen<br />

hinausgehen. Zudem kamen verschiedene<br />

Technologien wie auch mehrere Projektpartner<br />

zum Zuge. Für die Minimierung<br />

von baulichen Beeinträchtigungen sorgte<br />

eine weitblickende Koordinierung von Kabel-<br />

und Straßenausbau. Die Europäische<br />

Kommission würdigt das Projekt als Good-<br />

Practice-Beispiel.<br />

Die Gewerbegebiete in Pirmasens wurden<br />

nach dem FTTB (Fiber to the Building)-<br />

Ansatz ausgebaut mit Glasfaserkabeln bis<br />

an die Grundstücksgrenze. Dies ergänzt<br />

ein FTTC (Fiber to the Curb)-Ausbau, der<br />

Glasfaser bis zum Übergabepunkt an den<br />

Bürgersteig bringt. <br />

Red.<br />

22<br />

Breitbandausbau gemeinsam meistern –<br />

Beratung für Kommunen und Stadtwerke<br />

Rödl & Partner bietet Beratung aus<br />

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Auf- und Ausbau von Glasfaser-<br />

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dem Aufbau der Telekommunikationssparte<br />

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Beim Ausbau von Breitband-Infrastrukturen<br />

kommt derzeit meist ein Mix aus Kupfer und<br />

Glasfaser zum Einsatz. Die Glasfaser ist das<br />

Übertragungsmedium der Zukunft, aber auch<br />

die Kupferleitung hat noch nicht ausgedient.<br />

Die technische Aufrüstung der vorhandenen<br />

Netzinfrastruktur mit VDSL2 und Vectoring ist<br />

ein kurz- bis mittelfristig zu realisierender, kosteneffizienter<br />

Weg zu einer besseren Breitbandversorgung.<br />

Einige Netzbetreiber setzen bereits<br />

auf eine Kombination aus VDSL2, Vectoring und<br />

der Vectoring-Nachfolgetechnologie G.fast mit<br />

Bandbreiten von nahezu 1.000 Mbit/s bei kurzen<br />

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wollen, nutzen die Glasfaser mit ihren<br />

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Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Interview<br />

Stolz auf die gemeinsame Leistung<br />

Die Stadt Lauchhammer und die Lausitzer Kabelbetriebsgesellschaft (LKG)<br />

haben den Glasfaserausbau der Kommune zu einem Erfolgsprojekt gemacht.<br />

Bürgermeister Roland Pohlenz und Geschäftsführer Bernd Nitzschner sprechen<br />

im Interview über ihren Schulterschluss, kurze Wege und die Finanzierung.<br />

Herr Pohlenz, Herr Nitzschner, wie begann<br />

das Projekt Glasfaserstadt Lauchhammer?<br />

Pohlenz: Der Impuls kam über ein Konzept<br />

und den Vorschlag der Lausitzer Kabelbetriebsgesellschaft<br />

für ein Pilotprojekt in<br />

unserem ländlichen Ortsteil Grünewalde.<br />

Die Frage lautete, ob sich die Glasfaser mit<br />

überschaubarem Aufwand ausbauen lässt<br />

und ob es gelingt, Bürger und Gewerbetreibende<br />

von einem Anschluss zu überzeugen.<br />

Nach vielen Infoaktivitäten war mit<br />

den ersten Installationen in Häusern das<br />

Eis gebrochen. Grünewalde wurde 2015<br />

mit FTTH ausgebaut. Bei der Akzeptanz<br />

ging es Schritt für Schritt voran. Heute liegen<br />

wir bei den 600 Liegenschaften bis auf<br />

ein Haus bei 100 Prozent Anschlussquote.<br />

Nitzschner: Als Vorleistung für die Akzeptanz<br />

der Glasfaser haben wir die Häuser<br />

im ersten Schritt kostenfrei erschlossen.<br />

Nach dem Bau von Trassen quer durch<br />

das Stadtgebiet haben wir die Glasfasern<br />

gleich bis in die Häuser hinein verlegt. Bei<br />

den Verträgen ging es schnell voran, als<br />

sich die Vorteile der Glasfaser rasch im<br />

„Wir können nicht verstehen,<br />

dass insbesondere<br />

Brandenburg nur auf das<br />

alte Telefonkabel setzt“<br />

Bernd Nitzschner<br />

Ortsteil herumsprachen. Neben bis zu garantierten<br />

200 Mbit/s schnellen Diensten<br />

und Telefonie nutzen unsere Privatkunden<br />

verstärkt TV-Dienste.<br />

Wie ging es weiter?<br />

Pohlenz: Nach der positiven Resonanz auf<br />

dieses Pilotprojekt begann 2016 der inzwischen<br />

abgeschlossene Ausbau in Kleinleipisch,<br />

Kostebrau, Teilen von Lauchhammer-West<br />

sowie unserer drei Industrieund<br />

Gewerbegebiete. Dabei wurden bisher<br />

rund 1200 Liegenschaften angebunden<br />

„Mit überregionalen<br />

Netzbetreibern hätten wir<br />

viel Zeit verloren“<br />

Roland Pohlenz<br />

und mehr als 250 Kilometer Leerrohre verlegt.<br />

Aktuell decken wir mit der Glasfaser<br />

etwa 25 Prozent der gesamten Wohngebietsfläche<br />

in unserer Kommune ab. Und<br />

der Ausbau schreitet stetig voran.<br />

Warum ist die Glasfaser so wichtig für Ihre<br />

Kommune?<br />

Pohlenz: Lauchhammer liegt nördlich von<br />

Dresden im Lausitzer Seenland und hat<br />

eine direkte Anbindung an die A13. Wir<br />

setzen uns seit Jahren für unsere Zukunftsfähigkeit<br />

und Funktion als wichtiger Industrie-<br />

und Gewerbestandort ein. Für uns<br />

ist es elementar, Unternehmen und Investoren<br />

zu gewinnen, die bei uns langfristig<br />

Arbeitsplätze schaffen. Daher sind wir<br />

nicht nur bei der Glasfaser in Vorleistung<br />

getreten. Bei uns erhalten Industrieunternehmen<br />

und Gewerbetreibende aus dem<br />

Stand heraus Flächen in jeder Größenordnung,<br />

die alle schon mit Straßen, Gas,<br />

Wasser, Strom und natürlich Glasfaser erschlossen<br />

sind.<br />

Wie hoch waren die bisherigen Investitionen<br />

und wer hat das Projekt finanziert?<br />

Nitzschner: Wir hatten zu Beginn ein Ziel:<br />

1500 Euro beim Ausbau je Anschluss maximal.<br />

Dies ist uns gelungen. Die Investitionen<br />

für den Anschluss<br />

der fast 1200 Gebäude be-<br />

laufen sich auf knapp 1,7 Millionen Euro.<br />

Wir haben mit privaten Investoren bis auf<br />

eine kleine staatliche Fördermaßnahme für<br />

Leerrohre in Grünewalde alle Investitionen<br />

zu über 95 Prozent eigenwirtschaftlich finanziert.<br />

Was raten Sie Kommunen, die sich für die<br />

Glasfaser interessieren?<br />

Pohlenz: Einen Schulterschluss mit Akteuren<br />

aus der Region für die Region. Alle von<br />

Beginn an einen Tisch. Die Ausbaukosten<br />

und Tiefbaumaßnahmen ließen sich nur<br />

im Rahmen halten, weil die Kommune,<br />

die LKG und die Infrastrukturanbieter vor<br />

Ort an einem Strang zogen. Ganz wichtig<br />

sind kurze Entscheidungswege. Mit überregionalen<br />

Netzbetreibern hätten wir viel<br />

Zeit verloren. Deren Entscheidungsprozesse<br />

verzögern Projekte und lassen Kosten<br />

schnell aus dem Ruder laufen. Zudem<br />

machten diese Betreiber viele Jahre beim<br />

Ausbau einen weiten Bogen um Lauchhammer.<br />

Daher sind wir stolz, es gemeinsam<br />

geschafft zu haben.<br />

Nitzschner: Ohne die enge Zusammenarbeit<br />

der Stadtverwaltung mit den Partnern Mitnetz-Strom,<br />

dem Wasserverband Lausitz,<br />

der Lausitzer- und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />

sowie der<br />

Nutzung bestehender Synergien wäre uns<br />

der bisher erreichte Erfolg nicht gelungen.<br />

Wie beurteilen Sie die Förderpolitik in<br />

Brandenburg?<br />

Nitzschner: Diese ist völlig sinnfrei. Wir alle<br />

können nach wie vor nicht verstehen, dass<br />

insbesondere Brandenburg nur auf das alte<br />

Telefonkabel setzt, Ausschreibungen auf<br />

nur einen Anbieter zuschneidet und großflächig<br />

Zwischenschritte wie Vectoring fördert,<br />

statt mit privatwirtschaftlicher Unterstützung<br />

gleich konsequent auf Glasfaser<br />

zu setzen. Den Gipfel des Irrsinns erleben<br />

wir in Grünewalde. Hier überbaut die Telekom<br />

unser Glasfasernetz und rüstet ihr<br />

altes Kupfernetz mit Vectoring auf. Ob mit<br />

staatlichen Fördergeldern oder fehlgeleiteten<br />

eigenen Finanzmitteln sei einmal dahingestellt.<br />

Interview: Thomas Fuchs<br />

Beschleunigen Sie<br />

ZUR PERSON<br />

Roland Pohlenz ist Bürgermeister der<br />

Stadt Lauchhammer (rund 15 000<br />

Einwohner) in Brandenburg<br />

(info@lauchhammer.de),<br />

Bernd Nitzschner ist Geschäftsführer<br />

der Lausitzer Kabelbetriebsgesellschaft<br />

(LKG), einem Tochterunternehmen<br />

der Lausitzer Mediengruppe in Lauchhammer<br />

(info@lkg-lauchhammer.de)<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews sowie<br />

den ergänzenden Beitrag „Eigeninitiative<br />

schafft Fortschritt“ über den Glasfaserausbau<br />

in Lauchhammer finden Sie<br />

auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Themen > Technik & Innovation<br />

Ihr Zuhause auf HighSpeed.<br />

F T T H S Y S T E M<br />

Bringen die Glasfaser nach Lauchhammer:<br />

Bürgermeister Roland<br />

Pohlenz (re.) und LKG-Geschäftsführer<br />

Bernd Nitzschner.<br />

Foto: Fuchs<br />

Scannen Sie den QR-Code oder<br />

folgen Sie dem Link für weitere Informationen.<br />

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Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

SAALEKREIS INVESTIERT<br />

Der Saalekreis (Sachsen-Anhalt) will bis<br />

Mitte 2020 rund 1900 Privathaushalte<br />

und 240 Unternehmen in Leuna,<br />

Schkopau, Landsberg und Braunsbedra<br />

(Kernstädte und angrenzende Ortsteile)<br />

an das schnelle Internet anschließen.<br />

Der Breitbandausbau erfolgt durch die<br />

Deutsche Telekom. Das Unternehmen<br />

hat nach europaweiter Ausschreibung<br />

den Zuschlag erhalten. Privathaushalte<br />

werden mit Downloa<strong>dg</strong>eschwindigkeiten<br />

von mindestens 50 Mbit/s angeschlossen,<br />

Unternehmen in Gewerbegebieten<br />

erhalten symmetrische 100 Mbit/s<br />

(jeweils Up- und Download).<br />

Der Landkreis will in den Ausbau rund<br />

4,62 Millionen Euro investieren. Die<br />

Summe setzt sich zusammen aus gut<br />

460 000 Euro als Eigenanteil sowie der<br />

EFRE-Förderung vom Land in Höhe von<br />

2,38 Millionen Euro und voraussichtlich<br />

rund 1,78 Millionen Euro Fördermitteln<br />

vom Bund sowie des Saalekreises.<br />

Bauverfahren<br />

Auf schnellstem Weg<br />

In Saarbrücken bewährt sich die grabenlose Bauweise bei der Verlegung von<br />

Leerrohren für den Einzug von Glasfaserkabeln. Das innerhalb kurzer Zeit realisierte<br />

Vorhaben ist Teil des Landesprojekts NGA-Netz ausbau Saar.<br />

Die Bundesregierung bekräftigte in<br />

ihrer Digitalen Agenda im Jahr<br />

2014, dass bis Ende <strong>2018</strong> bundesweit<br />

flächendeckend so genannte NGA-<br />

Netze („Next Generation Access“) verfügbar<br />

sein sollen, die Bandbreiten von<br />

mindestens 50 Mbit/s ermöglichen. Das<br />

Saarland ist das erste Bundesland, das<br />

über eine konkrete flächendeckende NGA-<br />

Versorgungsperspektive verfügt.<br />

Als wichtigstes Instrument zur Erreichung<br />

einer solchen flächendeckenden<br />

Versorgung wurde das Projekt „NGA-Netzausbau<br />

Saar“ von der Staatskanzlei und<br />

dem kommunalen Zweckverband „eGo-<br />

Saar“ ins Leben gerufen. Es umfasst unterversorgte<br />

Bereiche in Stadt und Land und<br />

soll künftig Privathaushalten, Gewerbebetrieben<br />

oder Institutionen wie Schulen<br />

einen modernen Netzzugang bereitstellen.<br />

Das Projekt wurde im Mai 2017 an die<br />

drei Netzbetreiber Deutsche Telekom, Inexio<br />

und VSE Net vergeben, die jeweils<br />

rund ein Drittel des Gesamtgebietes erhalten<br />

haben. Die Unternehmen stemmen die<br />

notwendigen Investitionen zur Versorgung<br />

der Gebiete bei voller Qualität des Ausbaus<br />

aus eigener Kraft. Sie führen zurzeit die<br />

eigentlichen Ausbaumaßnahmen durch.<br />

Zur Realisierung bis Ende <strong>2018</strong> werden<br />

landesweit rund 400 Kilometer neue Glasfasertrassen<br />

geschaffen und auf rund 300<br />

Kilometern dieser Strecke neue Leerrohre<br />

und Glasfasern verlegt.<br />

Auch im Gebiet des Regionalverbands<br />

Saarbrücken, dem zehn Kommunen angehören,<br />

gibt es Bereiche, in denen der<br />

Breitbandausbau für den schnellen Internetzugang<br />

noch fehlt. Hier sind in vielen<br />

Teilgebieten von Ortschaften und Stadtteilen<br />

die Ausbaumaßnahmen zur Schließung<br />

dieser Lücken sichtbar. So auch in<br />

der Landeshauptstadt Saarbrücken.<br />

Im Stadtteil Dudweiler wurden in einer<br />

relativ steilen Hanglage im März dieses<br />

Jahres Leerrohre für den Einzug von Glasfaserkabeln<br />

verlegt. Der Verlauf der vorgesehenen<br />

Trasse für die Glasfaserleitung<br />

führte entlang einer etwa 30 Meter langen,<br />

mit Absätzen und Versätzen gegliederten<br />

Foto: Tracto-Technik<br />

Steintreppe, die beidseits von privaten<br />

Grundstücken gesäumt wurde.<br />

Das mit der Verlegung beauftragte Erdund<br />

Kanalbauunternehmen Robiné wählte<br />

in dieser Situation das unterirdische Bodenverdrängungsverfahren<br />

mit einer ungesteuerten<br />

Grundomat-Erdrakete (Hersteller<br />

Tracto-Technik). Das seit vielen<br />

Jahren etablierte Verfahren bewährte sich<br />

auch auf dieser nicht alltäglichen Trasse.<br />

Die pneumatisch angetriebene Erdrakete<br />

vom Typ 75N, ausgerüstet mit einem Kronenkopf,<br />

arbeitete sich aus einer kleinen<br />

Startgrube heraus mühelos in etwa einem<br />

Meter Tiefe durch den sandigen Boden unter<br />

der Treppe hindurch. Die exakte Richtung<br />

wurde mithilfe eines teleskopierbaren<br />

Peilrahmens mit Zielfernrohr eingehalten<br />

und nach jedem Bohrabschnitt überprüft.<br />

Der Durchgang von Treppenabsatz zu<br />

Treppenabsatz betrug jeweils 4,50 Meter<br />

und dauerte jeweils sechs Minuten. Die<br />

reine Bohrzeit insgesamt betrug rund zwei<br />

Stunden. Der Kronenkopf weitete dabei die<br />

Breitbandausbau in Saarbrücken-Dudweiler:<br />

Die<br />

Leerrohre für die Glasfaserkabel<br />

wurden in einer<br />

Bohrtrasse verlegt, die eine<br />

Erdrakete zuvor zielsicher<br />

aufgeweitet hatte.<br />

Pilotbohrung direkt auf den vollen Bohrdurchmesser<br />

auf. Anschließend wurden<br />

die 63 Millimeter messenden PE-Leerrohre<br />

für die 50 Millimeter Glasfaserkabel per<br />

Hand durch die Bohrung eingeführt.<br />

Bauunternehmer Patric Robiné zeigte<br />

sich zufrieden mit dem schnellen Baufortschritt.<br />

Im Vergleich dazu hätte bei offener<br />

Bauweise der Rückbau und die Wiederherstellung<br />

der Treppen und Treppenabsätze<br />

alleine sicherlich einige Tage in Anspruch<br />

genommen.<br />

Red.<br />

Die Zukunft ist heute:<br />

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passiven Breitbandnetzes und suchen einen Betreiber? Dann sind Sie bei ropa<br />

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die Telekommunikationsbranche.<br />

Wir haben Lösungen.<br />

Netzbetrieb, Backbone, White-Label-Lösungen und vieles mehr: In unserem<br />

flexiblen Lösungsnetzwerk finden wir für jede Herausforderung eine individuelle<br />

Lösung, die wir in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden realisieren.<br />

Wir sind Partner.<br />

Von der ersten Idee eines Ausbauvorhabens bis zur Inbetriebnahme des<br />

Netzes und darüber hinaus: Wir begleiten unsere Kunden von Anfang bis Ende<br />

und stehen bei allen Fragen rund um die Telekommunikationsbranche als<br />

zuverlässiger Ansprechpartner an Ihrer Seite.


Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Öffentliche Müllbehälter in der Stadt:<br />

Automatisierte Füllstandsmeldungen<br />

sind die Voraussetzung zur Optimierung<br />

der Routenplanung für die<br />

Entsorgungsfahrzeuge.<br />

Internet of Things<br />

Es funkt in der City<br />

Foto: Telent<br />

Diese Lösungen funktionieren nach folgendem<br />

Prinzip: Sensoren an „Dingen“<br />

erfassen Umgebungszustände und senden<br />

diese Daten in regelmäßigen Abständen<br />

über ein digitales Funknetz an eine Zentrale<br />

zur Auswertung. Kommunizieren in<br />

einer Stadt Millionen „Dinge“ miteinander,<br />

bedarf es einer entsprechenden Funktechnik.<br />

„LoRaWAN“-Netze (Long Range Wide<br />

Area Network) basieren auf dem offenen<br />

Industriestandard „LoRa“ und bieten eine<br />

optimale technische Grundlage für IoT-<br />

Lösungen. Da Sensoren mit nur kleinen<br />

Übertragungsraten funken, ist das Netz<br />

energieeffizient und kann mit geringem<br />

Aufwand größere Gebiete wie einen Campus<br />

oder eine Innenstadt mit einer Gesamtreichweite<br />

von zehn Kilometern abdecken.<br />

Das Funknetz ist sogar innerhalb<br />

von Räumen und Kellern verfügbar. Zudem<br />

bietet das Netz den höchsten Sicherheitsstandard<br />

unter den Low-Power-WAN-<br />

Infrastrukturen, da die Datenübertragung<br />

doppelt verschlüsselt ist. Ein solches öffentliches<br />

Funknetz betreibt zum Beispiel<br />

die Netzikon, eine Tochtergesellschaft des<br />

Systemintegrators Telent.<br />

In intelligenten Ortsnetzstationen unterstützen<br />

IoT-Sensoren die Analyse von<br />

Energienetzkomponenten. Die Station<br />

funkt Messdaten zur Auswertung in die<br />

Zentrale und verschafft dem Energieversorgungsunternehmen<br />

eine verbesserte<br />

Grundlage für den Betrieb und die Planung<br />

seiner dezentralen Energieversorgung.<br />

DATEN RUND UM DIE UHR<br />

IoT-Sensoren können außerdem die Straßenbeleuchtung<br />

auf Witterungsverhältnisse<br />

und Verkehrsaufkommen anpassen.<br />

Sind weder Autos noch Fußgänger unterwegs,<br />

dimmen sie die Lampen herunter<br />

und sparen Energie. Sobald der Verkehr<br />

zunimmt oder schlechte Sicht durch Regen<br />

oder Nebel herrscht, geben die Laternen<br />

wieder mehr Licht ab.<br />

Wieviel Wasser, Strom, Wärme und Gas<br />

öffentliche Gebäude verbrauchen, kontrollieren<br />

Stadtwerke und Energieversorger<br />

mithilfe von Smart Metering. Auch hier<br />

liefern Sensoren rund um die Uhr Messwerte<br />

wie zum Beispiel Verbrauchsdaten.<br />

Bestandteil einer IoT-Lösung ist neben<br />

Sensoren und Funknetz eine Plattform,<br />

die Sensoren, Applikationen und weitere<br />

Plattformen miteinander verbindet<br />

und gewährleistet, dass Ende-zu-Ende-<br />

Kommunikation, Auftragsverfolgung und<br />

vorausschauende Zustandsüberwachung<br />

auf kommunale Anforderungen angepasst<br />

werden können. Dashboards visualisieren<br />

den Anwendern Daten und Prozesse<br />

in Echtzeitbildern. Bei Prozessstörungen<br />

oder drohenden Grenzwertüberschreitungen<br />

geben individuell einstellbare<br />

Alarmierungsfunktionen Alarme ab – je<br />

nach Dringlichkeit per SMS, E-Mail oder<br />

Sprach anruf.<br />

Victor Kostic ist Business Development<br />

Manager bei Telent und weiß, worauf es<br />

ankommt: „Wer seine Stadt in Richtung<br />

Smart City weiterentwickeln will, sollte<br />

sich an einen Systemintegrator wenden,<br />

der sich in der Sensorik, der Kommunikationstechnik<br />

und der Auswertung der erfassten<br />

Daten auskennt. Erst wenn diese<br />

drei Komponenten reibungslos miteinander<br />

zusammenspielen, ist die Basis für die<br />

intelligente Kommune gelegt.“ Red.<br />

Das Internet of Things (IoT) lässt sich für nachhaltige Stadtkonzepte vielseitig<br />

einsetzen. Die intelligente Straßenbeleuchtung, fernauslesbare Energiezähler<br />

oder eine optimierte Müllentsorgung sind nur einige Beispiele. Technische<br />

Grundlage sind Sensoren, die über ein digitales Funknetz kommunizieren.<br />

Städtische Entsorgungsbetriebe sind<br />

unter anderem für die regelmäßige<br />

Leerung öffentlicher Mülleimer verantwortlich.<br />

Dafür fahren sie feste Routen<br />

ab, die alle Standorte der Behälter umfassen.<br />

Oft kommt es vor, dass manche Mülleimer<br />

nicht voll sind. Unflexible Fahrtrouten<br />

verursachen so unnötigen Zeitaufwand<br />

und CO 2 -Emissionen.<br />

Mithilfe einer Internet-of-Things (IoT)-<br />

Lösung können Entsorger die Tourenplanung<br />

optimieren. Dazu werden die Tonnen<br />

mit Sensoren ausgestattet, die die Füllstände<br />

an die Zentrale übermitteltn. Auf<br />

dieser Basis werden die Wegstrecken für<br />

die Müllfahrzeuge errechnet. Die intelligente<br />

Müllentsorgung ist eine von zahlreichen<br />

IoT-Anwendungen in der Smart City.<br />

Bunde<br />

Oldenburg<br />

Flensburg<br />

Bremerhaven<br />

Bremen<br />

Puttgarden<br />

Kiel<br />

Lübeck<br />

Hamburg<br />

Stralsund<br />

Rostock<br />

Greifswald<br />

Neubrandenburg<br />

Berlin<br />

Schwedt<br />

A strong company – your reliable partner<br />

Nutzen Sie das GasLINE-Netz als Backbone, Backhaul und<br />

Access, um in Ihrer Gemeinde in der mittelbaren Region<br />

des Netzes den FttX-Ausbau z. B. in Gewerbegebieten zu<br />

unterstützen.<br />

GasLINE zählt im deutschen Markt seit 20 Jahren zu den<br />

leistungsfähigsten Infrastrukturanbietern für unbeschaltete<br />

Glasfaser. Das Netz von über 25.000 km Länge –<br />

deutschlandweit – wird weiterhin dynamisch ausgebaut.<br />

In mehr als 150 Städten besteht Anschluss an Telehäuser,<br />

PoPs und Service anbieter-Standorte.<br />

Kontakt: info@gasline.de · www.gasline.de<br />

Elten<br />

Straelen<br />

Venlo<br />

25.000 km<br />

verfügbar<br />

Frankfurt/<br />

Nordhorn<br />

Oder<br />

Hannover<br />

Potsdam<br />

Wolfsburg<br />

Osnabrück<br />

Enschede<br />

Hildesheim<br />

Braunschweig<br />

Magdeburg<br />

Bielefeld<br />

Münster<br />

Dorsten<br />

Hamm<br />

Duisburg<br />

Essen<br />

Göttingen<br />

Halle<br />

Dortmund<br />

Leipzig<br />

Hagen<br />

Kassel<br />

Wuppertal<br />

Siegen<br />

Dresden<br />

Erfurt<br />

Chemnitz<br />

Deutschneudorf<br />

Schirnding<br />

Waidhaus<br />

Regensburg<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Bonn<br />

Aachen<br />

Wetzlar<br />

Gießen<br />

Koblenz<br />

Frankfurt<br />

Wiesbaden<br />

Mainz<br />

Darmstadt<br />

Trier<br />

Würzburg<br />

Kaisers-<br />

Erlangen<br />

Remich<br />

lautern<br />

Mannheim<br />

Nürnberg<br />

Ludwigshafen<br />

Heilbronn<br />

Saarbrücken<br />

Karlsruhe<br />

Lauterbourg<br />

+ 4.000 km<br />

im Ausbau<br />

Pforzheim<br />

Stuttgart<br />

Ingolstadt<br />

Strasbourg<br />

Passau<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

Burghausen<br />

München<br />

Freiburg<br />

Salzburg<br />

Schaffhausen<br />

Basel<br />

Görlitz<br />

Backbone<br />

Planung


Titel<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

Titel<br />

Alles im Kasten<br />

Die Firma Langmatz aus Garmisch-Partenkirchen<br />

ist durch ihre umfassenden<br />

Systemlösungen für den FTTB/H-Glasfaserausbau<br />

unter dem Label „fibre future“<br />

bekannt. Zum Produktportfolio gehören<br />

alle relevanten Komponenten vom Central<br />

Office bis ins Gebäude. Dazu zählt der vielseitige<br />

Glasfaser-Netzverteiler (Gf-NVt) EK<br />

245. In die Entwicklung des jetzt vorgestellten<br />

Nachfolgers Gf-NVt 2.0 flossen<br />

Kundenwünsche ein, sodass Installation<br />

und Betrieb des Netzverteilers noch einfacher<br />

wurden. Die Montageplatte für das<br />

E&MMS ist an der Innenseite der Gehäusetür<br />

angebracht, daher muss der Kassettenbereich<br />

während der Beschaltung und Herstellung<br />

der Glasfaserverbindungen nicht<br />

mehr geschwenkt werden. Der Monteur<br />

hat sofort vollen Zugriff auf den gesamten<br />

Arbeitsbereich. Zusätzlich erleichtert der<br />

auf 130 Grad erweiterte Türöffnungswinkel<br />

das Handling der Glasfasern.<br />

Bestand bisher das Problem, dass bei<br />

der Fixierung der Röhrchen an der Bodenplatte<br />

die üblichen Klemmringe aufwändig<br />

zu montieren waren, bietet der neue Verteiler<br />

eine bahnbrechende Lösung: Fixierlaschen<br />

für die Mikrorohre gewährleisten die<br />

optimale Einzelzugentlastung und sichere<br />

Befestigung der Röhrchen beim Durchgang<br />

durch die Bodenplatte. Außerdem ist neuerdings<br />

eine leichtere Nachjustierung bei<br />

der Montage der Röhrchen möglich.<br />

www.langmatz.de<br />

Verlegung eines Glasfaserkabels: Gute, vorausschauende Planung und Verwendung durchdachter<br />

Produkte sichern die Wirtschaftlichkeit im Breitbandausbau.<br />

Glasfaserverlegung<br />

YOUNG | GROWING | SUSTAINABLE<br />

Smarte Lösungen<br />

Im Breitbandausbau ist der Polymerspezialist<br />

Rehau in zweifacher Hinsicht<br />

Partner: Seine Mikrokabelrohrsysteme<br />

schützen Glasfaserkabel, zudem ist<br />

man beratend unterwegs.<br />

PARTNER BBV: GLASFASERNETZE FÜR UNSER LAND!<br />

Flexible Partner- und Betreibermodelle<br />

für Kommunen<br />

und Stadtwerke<br />

Auf lange Sicht zu planen und rechtzeitig<br />

alle relevanten Akteure in<br />

Projekten des Breitbandausbaus<br />

zusammenzubringen – hier unterstützt<br />

das Unternehmen mit einem branchenübergreifenden<br />

Netzwerk und seinen Außendienstmitarbeitern<br />

die Kommunen.<br />

Und mit den Rauspeed Mikrokabelrohrsystemen<br />

und Rohrverbunden bietet man<br />

smarte Lösungen für den Breitbandausbau.<br />

Das Produktprogramm berücksichtigt<br />

alle Herausforderungen, die sich beim<br />

Verlegen der Glasfaser und insbesondere<br />

auch bei der Mitverlegung stellen.<br />

www.rehau.de/rauspeed<br />

Netzplanung<br />

Finanzierung<br />

Vorvermarktung<br />

Bau und Betrieb<br />

Triple Play Services<br />

Breitbandversorgung Deutschland GmbH<br />

Robert-Bosch-Str. 32 | 63303 Dreieich | info@bbv-deutschland.de | www.bbv-deutschland.de<br />

30 der gemeinderat 7-8/18<br />

Foto: Rehau<br />

Foto: Getty Images<br />

Öffentliches WLAN<br />

Starkes Netz in Nagold<br />

Ein flächendeckendes WLAN-Netz im<br />

großräumigen Stadtgebiet für jedermann<br />

frei zugänglich – dieser politische<br />

Wunsch scheitert oft an der<br />

Umsetzbarkeit. Nicht in Nagold. Dort<br />

sicherte man sich die Unterstützung<br />

der Experten von Ascend.<br />

Als in Nagold (rd. 22800 Einwohner,<br />

Baden-Württemberg) die Entscheidung<br />

zum Aufbau eines öffentlichen<br />

WLAN-Netzes gefallen war, konnte<br />

man aus den Erfahrungen anderer Kommunen<br />

lernen. Denn die Stadtverwaltung<br />

nahm die Unterstützung des bundesweit<br />

agierenden Unternehmens Ascend in Anspruch,<br />

das WLAN-Netze aufbaut. Damit<br />

die Strahlung in den Gebäuden möglichst<br />

Anzeige<br />

gering ausfällt, wurden die Router von der<br />

Firma außen an den Fassaden installiert.<br />

Das freie WLAN in der Kernstadt wurde<br />

Wirklichkeit.<br />

Als angenehmer Nebeneffekt war die Installation<br />

im Laufe der Jahre immer billiger<br />

geworden. „Manchmal“, sagt Oberbürgermeister<br />

Jürgen Großmann rückblickend,<br />

„ist es ganz gut, wenn man als Zweiter und<br />

Dritter über die Ziellinie geht.“<br />

Das Nagolder WLAN deckt größere Bereiche<br />

ab, als anfangs gedacht. Dies belegte<br />

ein Praxistest im Frühjahr <strong>2018</strong>. Der Tester<br />

war überrascht, „wie weit außerhalb der<br />

Innenstadt das drahtlose Netzwerk funktioniert“.<br />

Und: „Youtube, Musikstreaming,<br />

Nachrichtenapps, Messengerdienste. So<br />

man will, auch alles gleichzeitig, das gibt<br />

der Empfang locker her.“<br />

Foto: Ascend<br />

Gute Netzabdeckung: Johannes und Sarah<br />

Fickeis von Ascend prüften parallel zum<br />

unabhängigen Tester das Nagolder WLAN.<br />

Der Betrieb des Netzes wurde an eine private<br />

Firma vergeben. Damit ist die Stadt<br />

raus aus der Störerhaftung und besser gegen<br />

Missbrauch und Attacken auf Webseiten<br />

gefeit.<br />

www.ascend.de<br />

Wohnungswirtschaft vor neuen Herausforderungen<br />

Digitalisierung: Multimedia-Entertainment für die Mieter, Effizienz für die Wohnungswirtschaft.<br />

Smart Metering, Smart Home, digitale<br />

Wohnungsübergaben. Die deutsche Wohnungswirtschaft<br />

hat die Herausforderungen<br />

für die Zukunft des Wohnens fest im Blick: Die<br />

Frage nach dem Wohnen im Alter, der Nutzen<br />

vernetzter Anwendungen und die Veränderung<br />

der Lebenswelt der Mieter erfordern eine<br />

leistungsfähige Breitbanderschließung der<br />

Gebäude.<br />

Jean-Pascal Roux, Chief Sales Officer Housing<br />

Industry der Tele Columbus AG, dem Unterneh-<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

men hinter der Marke PŸUR, setzt genau auf<br />

diese Trends auf: „Wir entwickeln Antworten,<br />

die unsere Partner der Wohnungswirtschaft auf<br />

ihrem Weg in die Digitalisierung weiterbringen.“<br />

Anreiz für Investitionen sind für die Wohnungswirtschaft<br />

Effizienzgewinne in Arbeitsabläufen,<br />

die Steigerung der Mieterzufriedenheit und<br />

des Wohnwerts bei der Einführung digitaler<br />

Anwendungen, selbst in Umsetzungsszenarien<br />

ohne Umlagefähigkeit auf die Mieten.<br />

„An uns als Versorgungsdienstleister wird neben<br />

den naheliegenden Anforderungen nach hohen<br />

Advertorial<br />

Internetbandbreiten und fairer Preisgestaltung<br />

der Wunsch herangetragen, die Kommunikation<br />

mit den Mietern und die Vernetzung der<br />

Bestände technisch zu unterstützen. Hier schaffen<br />

wir maßgeschneiderte Angebote mit Smart<br />

Infoscreen, dem Quartiers-WLAN oder mit dem<br />

Data-Access-Telemetrieprodukt und mit Sicherheitslösungen“,<br />

erklärt Roux. „Im Bereich Smart<br />

Home werden wir uns auf die spezifischen Anforderungen<br />

von Wohnungsunternehmen konzentrieren.<br />

Und natürlich muss es gelingen,<br />

Produkte zu entwickeln, deren Einsatz sich für<br />

die Unternehmen auch wirtschaftlich rechnet.“<br />

Tele Columbus AG<br />

Vertrieb Wohnungswirtschaft<br />

Kaiserin-Augusta-Allee 108<br />

10553 Berlin<br />

vertriebssupport@pyur.com<br />

31


Titel<br />

Breitbandausbau<br />

Titel<br />

Jetzt geht’s los: Investitionen in bislang nicht mit Glasfaser-Breitband erschlossenen Regionen ist<br />

das Geschäftsmodell von BBV Deutschland.<br />

Strategien<br />

Verzicht auf Förderung<br />

Die BBV Deutschland verfolgt das Ziel, bislang unterversorgte Regionen ans<br />

Glasfasernetz anzuschließen. In Bretten und in weiteren Projekten kooperiert<br />

das Unternehmen dabei mit Infrastrukturfonds. Voraussetzung für den Beginn<br />

der Ausbauaktivitäten ist jeweils eine erfolgreiche Vorvermarktung.<br />

Foto: BBV Deutschland<br />

Deutschland soll möglichst bis 2025<br />

flächendeckend zum Glasfaserland<br />

werden. Sogar ein einklagbares<br />

Grundrecht der Bürger auf einen schnellen<br />

Zugang soll es künftig geben. Doch<br />

auf dem richtigen Weg dorthin sind Netzbetreiber<br />

sowie Kommunen vor allem im<br />

ländlichen Raum sowie in den Randlagen<br />

der Ballungszentren bisher weitgehend auf<br />

sich alleine gestellt.<br />

Unter diesen Rahmenbedingungen adressiert<br />

die BBV Deutschland mit dem<br />

privatwirtschaftlich finanzierten Glasfaserausbau<br />

ein hierzulande noch junges<br />

Geschäftsfeld. Eigentümer der BBV ist der<br />

River Rock European Opportunities Fund,<br />

ein auf kleine und mittlere Unternehmen<br />

spezialisierter Investor mit Fokus auf<br />

Deutschland und Westeuropa.<br />

MUSTERBEISPIEL BRETTEN<br />

Das Unternehmen will den Aufbau von<br />

Glasfasernetzen im ländlichen Raum ohne<br />

bürokratische Förderhürden und staatliche<br />

Zuwendungen beschleunigen. Dabei setzt<br />

es auf die Kooperation mit Finanzierungsund<br />

Technologiepartnern. „Wir investieren<br />

gemeinsam dort, wo andere bisher<br />

nicht hingehen“, sagt Geschäftsführer<br />

Manfred Maschek.<br />

So zum Beispiel nach Bretten (rund<br />

30 000 Einwohner, Baden-Württemberg).<br />

Die Stadt hatte im Wettbewerb „Glasfaserstadt<br />

gesucht“ von BBV und der Fachzeitschrift<br />

der gemeinderat im Jahr 2016<br />

den Zuschlag erhalten. Mittlerweile sind<br />

fünf Stadtteile weitgehend mit der Glasfaser<br />

erschlossen. Nach dem Abschluss der<br />

Vermarktung der Glasfaser in der Kernstadt<br />

Ende Mai <strong>2018</strong> steht nun dort der<br />

schrittweise Ausbau an.<br />

Bretten ist ein Beispiel, wie sich der eigenwirtschaftliche<br />

Glasfaserausbau durch<br />

die Zusammenarbeit mit Finanzpartnern<br />

vorantreiben lässt. Den Ausbau in Bretten<br />

sowie weitere BBV-Projekte im Rhein-<br />

Neckar-Raum (Baden-Württemberg) finanziert<br />

Primevest Capital Partners. Das<br />

Investmentunternehmen wird die passive<br />

Infrastruktur in Bretten und anderen Ausbauregionen<br />

nach deren Fertigstellung<br />

kaufen. Die Planung, Vermarktung und<br />

den Betrieb der Netze übernimmt die<br />

BBV, während Generalunternehmen dort<br />

die Netze erstellen.<br />

In Bretten zeigen sich jedoch auch Fehlentwicklungen<br />

des Breitbandausbaus.<br />

Nachdem die Deutsche Telekom jahrelang<br />

einen Bogen um die Stadt machte, will sie<br />

nun die noch jungen Glasfaserinfrastrukturen<br />

mit der nicht mehr zeitgemäßen<br />

Vectoring-Technologie überbauen. Während<br />

überall Kommunen händeringend<br />

nach Glasfaserlösungen suchen, werden<br />

so wertvolle finanzielle Ressourcen verschwendet.<br />

Denn die BBV ist auch in Bretten<br />

zur Kooperation und zu Open-Access-<br />

Modellen zu marktüblichen Konditionen<br />

mit dem Marktführer bereit.<br />

Bei den derzeit laufenden Vermarktungs-<br />

und Ausbauprojekten der BBV im<br />

Raum Rhein-Neckar in einem Cluster zwischen<br />

Sinsheim und Heidelberg wachen<br />

immer mehr Bürger auf. Diese wollen die<br />

Zukunftstechnologie Glasfaser und lassen<br />

zunehmend Vectoring und andere Technologien<br />

links liegen. „Wir überbauen sogar<br />

in manchen Ortschaften Vectoring der Telekom“,<br />

berichtet Maschek. Bei der Vorvermarktung<br />

erreicht sein Unternehmen<br />

teilweise über 70 Prozent der anschließbaren<br />

Haushalte und Gewerbetreibenden.<br />

REGIONALE BINDUNG<br />

Notwendig für die Wirtschaftlichkeit sowie<br />

den eigentlichen Ausbau sind in der Regel<br />

Abschlussquoten von mindestens 30 bis<br />

40 Prozent. Bei der Vermarktung hilft der<br />

lokale Bezug. Die Mitarbeiter der Tochtergesellschaft<br />

BBV Rhein-Neckar stammen<br />

meist aus der Region. Doch ohne die Unterstützung<br />

durch kommunale Entscheider,<br />

Interessengruppen oder Vereine ist<br />

die Vermarktung erfahrungsgemäß sehr<br />

schwierig.<br />

Es ist derzeit viel Geld für Glasfaserprojekte<br />

im Markt. Die oft zu hohen Renditeerwartungen<br />

der Investoren passen sich<br />

den Marktrealitäten an. BBV Deutschland<br />

nimmt im Spätsommer mit weiteren Infrastrukturfonds<br />

neue Ausbaugebiete in<br />

Hessen und Thüringen in den Blick. Dafür<br />

investieren diese einen Millionenbetrag<br />

in dreistelliger Höhe. Die Kooperation von<br />

erfahrenen Telekommunikationsunternehmen<br />

und Finanzinvestoren entwickelt sich<br />

so zum Erfolgsmodell. Thomas Fuchs<br />

„OPEN“ MACHT FORTSCHRITTE<br />

Open-Access-Kooperationen auf Basis<br />

der von den TK-Verbänden VATM und<br />

BUGLAS unterstützten standardisierten<br />

Schnittstellen sind immer erfolgreicher.<br />

Über die Schnittstellen lassen sich<br />

glasfaserbasierte Vorleistungsprodukte<br />

bei Kooperationspartnern buchen<br />

und Geschäftsprozesse wie etwa<br />

Neubereitstellung, Anbieterwechsel oder<br />

Leistungsänderung automatisiert abwickeln.<br />

Rund 20 Unternehmen nutzen<br />

diese Branchenlösung. „Open-Access-<br />

Kooperationen haben das Potenzial,<br />

den Glasfaserausbau bis mindestens<br />

in die Gebäude spürbar voranzubringen“,<br />

so die Geschäftsführer von VATM<br />

und BUGLAS, Jürgen Grützner und<br />

Wolfgang Heer. Unternehmen, die echte<br />

Glasfasernetze betreiben, könnten mit<br />

der Vermarktung von Vorleistungen die<br />

Auslastung ihrer Netze erhöhen, ohne<br />

selbst in einen Netzausbau investieren<br />

zu müssen.<br />

DER AUTOR<br />

Thomas Fuchs ist Geschäftsführer von<br />

Fuchs Media Consult in Gummersbach<br />

(thomasfuchs@fuchsmc.com)<br />

Intelligente Lösungen<br />

für Städte und Kommunen<br />

■ Kommunikationsnetze<br />

■ Sichere IP-Applikationen<br />

■ IoT-Lösungen<br />

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■ Cybersecurity<br />

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Und mit RAUSPEED alles richtig machen.<br />

Mit REHAU haben Sie beste Chancen beim Glasfaserausbau<br />

zu gewinnen. Mit unserem Rundum-Sorglos-Paket<br />

coachen wir Sie umfassend – von der individuellen Beratung<br />

über Informationen zu Förderangeboten bis zu speziell<br />

für den unkomplizierten Glasfaserausbau entwickelten<br />

Produkten. Mit REHAU entscheiden Sie das Rennen<br />

für sich.<br />

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Durchstarten unter: www.rehau.de/rauspeed READY<br />

32 der gemeinderat 7-8/18<br />

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Bild: © Adobe Stock<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

33


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Kommunale Herausforderung Glasfaserausbau<br />

Regionale alternative Telekommunikationsanbieter wie die DNS:NET sind beim Ausbau der digitalen Infrastruktur seit vielen Jahren<br />

aktiv und investieren kontinuierlich in den Ausbau der weißen Flecken, indem sie eigene Infrastruktur aufbauen und diese betreiben.<br />

Dabei baut DNS:NET ausschließlich echte Hochgeschwindigkeitsnetze mit Glasfaserringen.<br />

Advertorial<br />

TOP<br />

STUDIENFÜHRER<br />

SOMMER-<br />

SPEZIAL<br />

Fotos: DNS:NET<br />

Ob FTTH, FTTB oder FTTC, Mehrfamilienhäuser,<br />

Einfamiliensiedlungen, Gewerbeparks, Innenstadt<br />

oder weitflächige Regionen – jedes Objekt wird<br />

mit seinen Besonderheiten geprüft und gemeinsam<br />

mit den Kommunen und Städten realisiert.<br />

Der Kampf gegen die weißen Flecken gelingt<br />

nur gemeinsam. Immer mehr Regionen, ländliche<br />

Strukturen und Verwaltungen setzen auf<br />

verlässliche Kooperationspartner und Firmen<br />

mit einem lokalen Ansatz. Eines ist klar: ohne<br />

Glasfaser als Grundlage für investitionssichere<br />

Infrastrukturen können Kommunen nicht auf<br />

lange Sicht planen und agieren. Immer mehr<br />

Verwaltungen, Städte und Kommunen machen<br />

sich deshalb für den flächendeckenden<br />

Glasfaserausbau stark, gründen Betreibermodelle<br />

und andere kommunale zielgerichtete<br />

Arbeitsstrukturen.<br />

Schnelle Bandbreiten für Kommunen und<br />

Firmen. Die DNS:NET baut ausschließlich<br />

Hochgeschwindigkeitsnetze. Aus diesem Grund<br />

kann das Unternehmen hohe Bandbreiten garantieren.<br />

Mit der kontinuierlichen Erweiterung<br />

der Hochgeschwindigkeitsstrecke über Berlin,<br />

Brandenburg und Sachsen-Anhalt können immer<br />

mehr Regionen angeschlossen und versorgt<br />

werden. Für die Spezialisten beim Netzausbau<br />

und Betrieb der Infrastruktur sind dabei der direkte<br />

Draht vor Ort und der Kooperationsansatz<br />

wesentliche Erfolgsfaktoren. Unter anderem<br />

kooperiert die DNS:NET als Spezialist für den<br />

Breitbandausbau seit vielen Jahren mit den<br />

regionalen Energieversorgern. So wurden beim<br />

Gigabit-Glasfaserring der DNS:NET die Infrastrukturen<br />

von Energieversorgern mit Glasfaserinfrastruktur<br />

sowie Glasfaserinfrastrukturanbieter<br />

gekoppelt. Gemeinsam verfügen die Partner<br />

in Brandenburg über mehr als 4.000 Kilometer<br />

Glasfaserleitungen, die zur Anbindung unterversorgter<br />

Gemeinden genutzt werden.<br />

Beim Tiefbau kooperiert die DNS:NET jeweils mit<br />

regional ansässigen Firmen, um die Glasfaserstrecken<br />

zu verlegen. Basis sind der 200 Kilometer<br />

lange Berliner Glasfaserring und in Brandenburg<br />

der 4000 Kilometer lange Glasfaserring.<br />

Diese Infrastruktur wird den wachsenden<br />

Anforderungen entsprechend stetig angepasst,<br />

so wird u. a. der Gigabit Ring stetig erweitert<br />

und die Kapazität um ein Vielfaches erhöht.<br />

„Anschluss Zukunft“ –Zahlreiche Gewerbestandorte<br />

konnten in Zusammenarbeit mit den<br />

ansässigen Firmen realisiert werden, viele davon<br />

im eigenwirtschaftlichen Ausbau seitens der<br />

DNS:NET. Das Projektmanagement geht dabei<br />

vor Ort in die detaillierte Bedarfsaufnahme und<br />

erarbeitet individuelle Konzepte mit den betreffenden<br />

Firmen. Weiterhin werden Rathäuser,<br />

öffentliche Einrichtungen und Bildungseinrichtungen<br />

aller Art per FTTH angebunden. Fragen<br />

zu Projektierungsvorhaben? Infos unter: sales@<br />

dns-net.de<br />

Kooperation steht seit jeher im Fokus. Aktuell<br />

gestartet ist das regionale Partnerprogramm<br />

für IT-Dienstleister. Über 100 Partner darunter<br />

IT-Dienstleister, Agenturen, PC Shops, EDV und<br />

TK-Fachhandel sowie PC Notdienste stehen als<br />

der persönliche kompetente Ansprechpartner<br />

für technische Fragen rund um den DNS:NET<br />

Internetanschluss bereit. So können die Kunden<br />

jederzeit in ihrer Region Fragen zur Technik<br />

direkt klären oder bei Bedarf Hilfe beim Installationsprozess<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Mit der langfristigen Planung wächst auch der<br />

Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. Überregional<br />

eingestellt wird im Vertrieb sowie im Bereich<br />

F/E, IT, Technik und Projektmanagement. Infos<br />

zur Highspeedkarriere bei DNS:NET: dns-net.<br />

de/unternehmen/karriere<br />

MEHR INFOS<br />

Informationen zum Ausbau mit Glasfaser und<br />

Checklisten für die Kommunen sind erhältlich<br />

über gemeinde@dns-net.de<br />

DNS:NET Internet Service GmbH<br />

Zimmerstraße 23 • 10969 Berlin<br />

Tel. 030-667 65-0 • Kontakt Gemeinden:<br />

DW -146 • info@dns-net.de<br />

Berufsbegleitende Masterstudienangebote und<br />

Lehrgänge für den öffentlichen Sektor<br />

FACILITY<br />

MANAGEMENT<br />

UMWELT<br />

PUBLIC<br />

MANAGEMENT<br />

STADT-<br />

ENTWICKLUNG<br />

MIGRATION<br />

SOZIALE<br />

ARBEIT<br />

GEO-<br />

INFORMATION<br />

Vertiefte und umfassende Qualifizierung<br />

als Karrieresprung<br />

ENERGIE-<br />

MANAGEMENT


EDITORIAL<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

KONTAKT<br />

Sie haben Anmerkungen,<br />

Wünsche oder Fragen?<br />

Schreiben Sie mir!<br />

joerg.benzing@pro-vs.de<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

Markus Karp<br />

Die Übernahme von leitenden Aufgaben in der<br />

Verwaltung setzt umfangreiche persönliche und<br />

fachliche Qualifikationen voraus 35<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Till Röcke<br />

Aufstiegsmöglichkeiten, unterschiedliche<br />

Arbeitszeitmodelle und krisenfeste<br />

Arbeitsplätze bieten Chancen 38<br />

an Werbung in eigener Sache hat es den deutschen Weltfußballern zuletzt<br />

gewiss nicht gefehlt. An Erfolgen bekanntlich schon, weshalb nun andere als<br />

die Besten vom Platz gehen werden. Wirklich überzeugend ist Reklame erst<br />

dann, wenn die Behauptungen sich mit der Realität decken. Das erwartet zum<br />

Beispiel jeder, der auf eine Stellenausschreibung reagiert.<br />

Was kommunale Arbeitgeber zu bieten haben, sind keine leeren Versprechungen.<br />

Sichere Arbeitsplätze, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, flexible Arbeitszeitmodelle.<br />

All das kann sich sehen lassen. Doch damit Städte und Gemeinden ihre<br />

Stellen im Rathaus auch künftig mit qualifizierten Nachwuchskräften besetzen<br />

können, braucht es nach Ansicht von Experten mehr.<br />

So lenkt zum Beispiel der Verwaltungswissenschaftler Markus Karp den Blick<br />

auf die Weiterbildung des Stammpersonals. In seinem Beitrag für die vorliegende<br />

Ausgabe unseres TOP Studienführers fordert er unter anderem „noch durchlässigere<br />

Beamtenlaufbahnen und mehr verwaltungsinterne Aufstiegslehrgänge“. Nur<br />

so werde „die viel zu oft unterschätzte kommunale Verwaltung auch künftig geräuschlos<br />

und effizient arbeiten“ können.<br />

Die Berufs- und Karrierechancen im Verwaltungssektor sind derzeit denkbar gut,<br />

so Hochschulrektor Paul Witt ebenfalls in dieser Ausgabe. Diese positive Perspektive<br />

ist eine wichtige Voraussetzung für eine berufsbegleitende und fachspezifische<br />

Weiterbildung. Der TOP Studienführer gibt dazu viele grundlegende Informationen,<br />

Tipps und eine detaillierte Übersicht ausgewählter Studiengänge – übrigens auch<br />

online unter www.treffpunkt-kommune.de > TOP Weiterbildung.<br />

Bei allem Wandel der Anforderungen an die Kommunen, bleibt die öffentliche<br />

Daseinsvorsorge ein faszinierend vielfältiges und verantwortungsvolles Handlungsfeld.<br />

Um dieses zu bestellen, braucht es auch in Zukunft die besten Köpfe.<br />

Herzlich, Ihr<br />

Jörg Benzing, Redaktion<br />

ARBEITSMARKT<br />

Paul Witt, Rektor der Hochschule für öffentliche<br />

Verwaltung Kehl, im Interview über die<br />

Personalsituation im öffentlichen Sektor 40<br />

KARRIEREPLANUNG<br />

Hanne Weisensee<br />

Expertentipps für die Standortbestimmung und<br />

Abfrage beruflicher Ziele 42<br />

SERVICE<br />

Masterstudiengänge und Weiterbildungen<br />

im detaillierten Tabellenüberblick 44<br />

FORTBILDUNG<br />

Stefan Scholer<br />

Der Besuch von Seminaren wird erst durch<br />

die praktische Anwendung des erworbenen<br />

Wissens im Alltag erfolgreich 46<br />

RHETORIK<br />

Stefan Häseli<br />

Mit Humor punkten – der wirkungsvolle Einsatz<br />

von Pointen in Vorträgen und Präsentationen<br />

lässt sich erlernen 48<br />

Foto: Minerva Studio/Fotolia<br />

NACHWUCHS<br />

AUS DEM<br />

EIGENEN HAUS<br />

Die ideale Führungskraft in der Kommunalverwaltung ist konfliktstark,<br />

ausgleichend und flexibel. Den vielfältigen Anforderungen<br />

stehen vergleichweise niedrige Bezahlung und begrenzte<br />

Aufstiegschancen gegenüber. In dieser Situation muss die interne<br />

Personalentwicklung im Fokus bleiben.<br />

Der demografische Wandel trifft kaum<br />

einen Arbeitgeber härter als die öffentliche<br />

Hand. Laut einer Studie<br />

aus dem Jahr 2017 von Pricewaterhouse-<br />

Coopers werden im Jahr 2030 im öffentlichen<br />

Dienst 816 000 Stellen unbesetzt sein.<br />

Während die Bundesverwaltung mitunter<br />

mit Pfunden wie Ministerialzulagen oder<br />

Prestige wuchern kann, muss die Kommunalverwaltung<br />

sich für harte Zeiten in Bezug<br />

auf den Fachkräftemangel wappnen.<br />

Der viel zitierte „war for talents“ erstreckt<br />

sich eben auch oder gerade auf die Rekrutierung<br />

von Führungskräften.<br />

Doch warum sind Führungskräfte<br />

in der Kommunalverwaltung zunehmend<br />

schwerer zu finden? Ein Teil der<br />

Wahrheit sind sicherlich die zahlreichen<br />

Herausforderungen, denen sich<br />

Führungskräfte im öffentlichen Dienst<br />

stellen müssen.<br />

Zum ersten findet sich die kommunale<br />

Führungskraft schnell in einem<br />

Spannungsfeld zwischen verschiedensten<br />

Anspruchsgruppen wieder. Da wären<br />

die Hierarchieebenen in der eigenen<br />

Verwaltung, aber natürlich auch andere<br />

Behörden und die Politik, die Ansprüche<br />

formulieren und Aufmerksamkeit binden.<br />

Dies verlangt von einer Führungs-<br />

Junge Führungskraft:<br />

Qualifizierungen und interner<br />

Aufstieg sind naheliegende<br />

Maßnahmen, wenn das der<br />

Verwaltung eigene Potenzial nicht<br />

verschwendet werden soll.<br />

36 TOP Studienführer<br />

TOP Studienführer<br />

37


FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

FACHMESSE FÜR DAS<br />

PERSONALMANAGEMENT<br />

Die Messe Zukunft Personal Europe in<br />

Köln bietet den Besuchern von 13. bis<br />

15. September <strong>2018</strong> Informationen,<br />

Impulse und Trends rund um das<br />

Personalmanagement. Mehr als 770<br />

Aussteller werden mit ihren Produkten<br />

und Dienstleistungen vertreten sein.<br />

Ein umfangreiches Vortragsprogramm<br />

begleitet die Messe. Der Themenbereich<br />

Digital Learning Experience ist als<br />

Plattform für Weiterbildungsbeauftragte<br />

und Personalentwickler konzipiert, die<br />

sich für technologiegestützte Aus- und<br />

Weiterbildung interessieren.<br />

www.europe.zukunft-personal.com/de/<br />

zpeurope18/<br />

kraft besondere Fähigkeiten beim Ausgleich<br />

verschiedener Ansprüche, stete<br />

Adressatengerechtigkeit und nicht zuletzt<br />

Konfliktfähigkeit. Denn es gilt, die Interessen<br />

der eigenen Behörde zu wahren und<br />

dennoch beispielsweise dem Ministerium<br />

oder der Politik nicht auf die Füße zu treten.<br />

Eine rein administrative Perspektive<br />

kann schließlich schnell nützliche Türen<br />

zur Politik verschließen, wohingegen eine<br />

politische Sichtweise rasch zu Unzufriedenheit<br />

in der eigenen Behörde führen<br />

kann. In der freien Wirtschaft hingegen<br />

gilt es meist nur das unternehmensinterne<br />

Beziehungsgeflecht zu beachten. Die Anzahl<br />

an Stake- und Shareholdern mit großem<br />

Einfluss ist hier meist geringer.<br />

UMGANG MIT UNERWARTETEM<br />

Rathaus: Führungskräfte in der Verwaltung sind im besten Fall führungsstarke und kreative Allrounder<br />

mit Kenntnissen in Fachgebieten wie Recht, Wirtschaft und Personalmanagement.<br />

Foto: Eberhard/Fotolia<br />

Des Weiteren muss die Führungskraft in<br />

der Kommunalverwaltung souverän im<br />

Umgang mit dem Unerwarteten und nicht<br />

Beeinflussbaren sein, denn politische Entscheidungen<br />

sind nicht selten schwer umsetzbar<br />

oder wenig pragmatisch. Oftmals<br />

sind weitreichende politische Dekrete<br />

Trends oder Stimmungen geschuldet. Die<br />

fähige Führungskraft muss damit umgehen<br />

können, das politisch Gewollte an<br />

die eigenen Dienstkräfte zu vermitteln<br />

und „das Beste daraus zu machen“. Als<br />

repräsentatives Beispiel hierfür kann die<br />

Unterhaltsvorschussreform aus dem Jahr<br />

2017 dienen, welche in der Konsequenz<br />

zu einer (absehbaren) Antragsflut führte,<br />

die von den Jugendämtern allerorts nicht<br />

mehr zu bewältigen ist.<br />

In den Bereich der Herausforderungen<br />

durch die Politik fällt auch der gekonnte<br />

Umgang mit Wahlergebnissen. Neuwahlen<br />

und etwaige Neuverteilung der Spitzenämter<br />

können das komplette Gefüge<br />

einer eingespielten Behörde ins Wanken<br />

bringen. In einer solchen Situation gilt es,<br />

Sorge und Unzufriedenheit der Mitarbeitenden<br />

aufzufangen.<br />

Auch hinsichtlich der Personalführung<br />

sind Führungskräfte im öffentlichen<br />

Dienst mit anderen Rahmenbedingungen<br />

als Kollegen in der freien Wirtschaft konfrontiert.<br />

Auf der einen Seite sind Sanktionsmöglichkeiten<br />

bei Fehlverhalten der<br />

Dienstkräfte kaum gegeben. Zumindest<br />

erfordert eine personalrechtliche Maßnahme<br />

andere Geschütze als zum Beispiel<br />

in einem mittelständischen Unternehmen.<br />

Auf der anderen Seite ist die Möglichkeit<br />

zur Gratifikation wie beispielsweise einer<br />

Gehaltserhöhung nicht gegeben.<br />

Folglich muss die Motivation der<br />

Dienstkräfte, für die eine Führungskraft<br />

in Verantwortung steht, nicht-monetär<br />

erfolgen. Das setzt durchaus Kreativität<br />

(beispielsweise die Anerkennung besonderer<br />

Leistungen durch die Möglichkeit<br />

des Arbeitens im Home-Office) und ein<br />

besonderes Maß an Führungsstärke, Empathie<br />

und Geschick im Umgang mit Angestellten<br />

voraus.<br />

CHANGE MANAGER GEFRAGT<br />

Da der Fortschritt – entgegen mancher<br />

Einschätzung – genauso wenig wie der demografische<br />

Wandel Halt an den Verwaltungstoren<br />

macht, sehen sich Führungskräfte<br />

durch Anforderungen an eine sich<br />

modernisierende, bürgerfreundliche und<br />

digitale Verwaltung gefordert. Hier muss<br />

neben zahlloser Kraftakte, resultierend<br />

aus der Implementierung neuer Verfahren<br />

oder Services in die gewohnten Abläufe,<br />

auch immer wieder mit und gegen innere<br />

Beharrungskräfte gearbeitet werden. Eine<br />

gute Führungskraft in der Kommunalverwaltung<br />

muss daher auch Change Manager<br />

sein.<br />

38 TOP Studienführer<br />

Anzeige<br />

Hinzu kommen die rein fachlichen Anforderungen,<br />

die an kommunale Führungskräfte<br />

gestellt werden. Die Aufgaben umfassen<br />

Spezialkenntnisse, die sich aus der<br />

jeweiligen Position ableiten, sowie mindestens<br />

Kompetenzen in den Bereichen<br />

öffentliches Finanzwesen, öffentliches<br />

Recht und Personalmanagement.<br />

Und schließlich braucht es eine weitere,<br />

nicht ganz banale Fähigkeit: den Wert<br />

des eigenen Wirkens erkennen zu können<br />

und nicht aus den zu Augen verlieren,<br />

auch wenn sowohl Vergütung als auch<br />

Aufstiegschancen oft nicht mit der freien<br />

Wirtschaft zu konkurrieren vermögen.<br />

Und wie sieht nun die geeignete Qualifizierung<br />

künftiger Führungskräfte der<br />

Kommunalverwaltung aus? Können Quereinsteiger<br />

aus der Wirtschaft und studierte<br />

Trainees, die direkt in den höheren Dienst<br />

eintreten, all die skizzierten Herausforderungen<br />

meistern? Denn schließlich<br />

gilt wohl, dass geeignete Führungskräfte<br />

– trotz verhältnismäßig niedriger Bezahlung<br />

und begrenzten Aufstiegschancen<br />

– Allrounder sein müssen. Sie sollen bestenfalls<br />

kreative, führungsstarke, empathische,<br />

verhandlungsstarke, ausgleichende,<br />

flexible, konfliktfähige Wissensmanager,<br />

Change Manager, Nachwuchsrekrutierer,<br />

Problemlöser, BWLer, Rechtskundige, Personalmanager<br />

und noch vieles mehr sein.<br />

Dabei darf nicht vergessen werden, dass<br />

die Verwaltung bereits voll von potenziellen<br />

Führungskräften von morgen ist. Das<br />

heißt, dass die interne Personalentwicklung<br />

im Fokus bleiben muss.<br />

WEITERBILDUNG EIGENER KRÄFTE<br />

Qualifizierungen und interner Aufstieg<br />

sind naheliegende Maßnahmen, wenn das<br />

eigene innewohnende Potenzial nicht verschwendet<br />

werden soll. Es braucht noch<br />

durchlässigere Beamtenlaufbahnen, mehr<br />

verwaltungsinterne Aufstiegslehrgänge<br />

und die Möglichkeit der Weiterqualifizierung<br />

eigener Dienstkräfte durch berufsbegleitende<br />

Studien. Nur so wird die viel zu<br />

oft unterschätzte kommunale Verwaltung<br />

auch künftig geräuschlos und effizient<br />

arbeiten können. Andernfalls droht das<br />

administrative Fundament der Bundesrepublik<br />

zu bröckeln. Markus Karp<br />

Berufsbegleitende Master-Fernstudiengänge<br />

Weiterbildungen stärken nicht nur Ihre Berufsaussichten, sondern steigern auch Ihre Attraktivität für den<br />

Arbeitgeber. Die vielfältigen und neuen Aufgaben, die durch technische Innovationen und die Globalisierung<br />

entstehen, können besser bewältigt werden, wenn sich Mitarbeiter flexibel anpassen können.<br />

• Facility Management: Abschluss: „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen: Abschluss: „Master of Business Administration and Engineering<br />

(MBA Eng.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von 5 Schwerpunkten wählbar: Facility Management,<br />

Controlling, Marketing, Supply Chain Management oder Technikmanagement<br />

• Logistik: Abschluss „Master of Science (M.Sc.)“ – 120 ECTS. Im 3. Semester ist 1 von<br />

2 Schwerpunkten wählbar, interne oder externe Logistik<br />

Die berufsbegleitenden weiterbildenden Master-Fernstudiengänge des Fernstudienzentrums (FSZ)<br />

der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) eröffnen den Zugang zum höheren öffentlichen<br />

Dienst oder zu einer entsprechenden Eingruppierung im öffentlichen Dienst. Alle Studiengänge können<br />

auch mit einem Zertifikat abgeschlossen werden. Studierende ohne ersten Hochschulabschluss<br />

können unter bestimmten Voraussetzungen durch eine erfolgreich absolvierte Eignungsprüfung zum<br />

Masterabschluss gelangen.<br />

Die Studiengänge sind für Fach- und Führungskräfte mit breiten Einsatzfeldern in Handels-,<br />

Dienstleistungs- und Industrieunternehmen sowie öffentlichen Verwaltungen konzipiert. Während<br />

des Studiums werden die notwendigen Fach-, Methoden- und Schnittstellenkompetenzen vermittelt.<br />

So läuft es: Die Fernstudien bestehen aus drei Semestern und einem Thesis-Semester. Sie lernen<br />

im Selbststudium und Präsenzstudium. Die Studienmaterialien haben Fachleute aus Hochschulen<br />

und Wirtschaft praxisorientiert verfasst und speziell auf das Fernlernen abgestimmt. Präsenzveranstaltungen<br />

finden meist samstags am Hochschulstandort in Friedberg/Hessen statt.<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Markus Karp ist Professor unter<br />

anderem für Personalmanagement und<br />

öffentliche Verwaltung an der Technischen<br />

Hochschule Wildau bei Berlin,<br />

Fachbereich Wirtschaft, Informatik und<br />

Recht (markus.karp@th-wildau.de)<br />

Hochschulstandort Friedberg<br />

Wilhelm-Leuschner-Straße 13<br />

61169 Friedberg/Hessen<br />

Studienberatung: 06031-604-5620<br />

E-Mail: fsz@fsz.thm.de<br />

www.thm.de/fsz oder www.zfh.de<br />

Advertorial


PERSPEKTIVEN<br />

PERSPEKTIVEN<br />

GEHALT UND LÜCKE<br />

Die neuesten Zahlen des Staufenbiel-<br />

Instituts machen einmal mehr die Lücke<br />

deutlich, die zwischen Privatwirtschaft<br />

und öffentlichem Sektor klafft.<br />

Unangefochten an erster Stelle der<br />

Gehaltstabelle stehen die Beschäftigten<br />

der Luft- und Raumfahrtindustrie. Im<br />

Mittelwert erzielen Berufsanfänger ein<br />

Jahreseinkommen von 47 282 Euro<br />

brutto. Der öffentliche Sektor kann da<br />

– wenig überraschend – nicht wirklich<br />

mithalten. Im Schnitt beziehen Angestellte<br />

oder Beamte anfangs 37 471<br />

Euro brutto. Nur wer im Tourismus oder<br />

der Marktforschung seinen Berufsweg<br />

anfängt, verdient noch weniger<br />

(www.staufenbiel.de/magazin/gehalt/<br />

gehaltstabellen/absolventen).<br />

Foto: Fiedels/Fotolia<br />

WEGE NACH OBEN<br />

Von wegen Leben als Büroklammer: Der öffentliche Dienst ist viel besser als<br />

sein Ruf. Aufstiegsmöglichkeiten durch Fortbildung, unterschiedliche<br />

Arbeitszeitmodelle und krisenfeste Arbeits plätze lassen aufhorchen. Hinzu<br />

kommt in allen Tätigkeitsbereichen die Orientierung am Gemeinwohl.<br />

Der öffentliche Dienst bietet eine<br />

außerordentliche Sicherheit seiner<br />

Arbeitsplätze. Der Arbeitgeber verlagert<br />

keine Arbeitsplätze ins Ausland<br />

und ihm droht auch nicht die Insolvenz.<br />

Das Gehalt kommt pünktlich, und mit der<br />

entsprechenden Fortbildungsbereitschaft<br />

kann ein Beschäftigter die Karriereleiter<br />

zügig erklimmen. Hinzu kommen zeitgemäße<br />

Lösungen wie die Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie oder ein flexibles Arbeitszeitmodell.<br />

Die berühmt-berüchtigte<br />

Work-Life-Balance bedeutet für Beamte<br />

oder im öffentlichen Dienst Angestellte in<br />

vielen Fällen gelebten Alltag.<br />

Aber mit Einschränkungen: Gleitzeit,<br />

Familienpflegezeit oder Teilzeit werden<br />

Richtungsweisend: Der öffentliche Dienst<br />

bietet viele Qualifikationsmöglichkeiten.<br />

Selbst in den höheren Dienst kann aufsteigen,<br />

wer nach einem Bachelor-Abschluss<br />

in seine Weiterbildung investiert.<br />

zwar flächendeckend angeboten, richten<br />

sich aber an den Anforderungen der jeweiligen<br />

Berufssparte aus. Wer als Angestellter<br />

in der Altenpflege im städtischen<br />

Seniorenzentrum arbeitet, für den gilt der<br />

Schichtdienst – auch wenn innerhalb des<br />

engen Zeitplans Raum für individuelle Bedürfnisse<br />

bleibt. Eines gilt für alle Beschäftigten,<br />

ob Beamte oder Angestellte: Der öffentliche<br />

Dienst umfasst Arbeitsplätze mit<br />

einem klaren Bezug zum Allgemeinwohl<br />

– allzu kreative Erwerbsbiografien sind da<br />

nicht vorgesehen.<br />

Dass die Gehälter – auch in den Spitzenpositionen<br />

– deutlich niedriger ausfallen<br />

als in der Privatwirtschaft, ist hinlänglich<br />

bekannt und gilt dennoch oder<br />

gerade deshalb als Argument für eine Bewerbung,<br />

auch wenn das viel zu wenige<br />

Absolventen so sehen. Der Mangel tritt offen<br />

zutage: Rund 160 000 Verwaltungsstellen<br />

in Deutschland sind derzeit unbesetzt.<br />

Das betrifft nicht nur die klassischen Positionen<br />

in der Verwaltung, sondern auch<br />

solche in Arzt- und Ingenieursberufen.<br />

Und genau dort brennt es: So attraktiv das<br />

planbare und gut versorgte Berufsleben<br />

vielen erscheint, so sehr zieht es Bachelorund<br />

Masterabsolventen dann doch in die<br />

unendlichen Weiten der freien Wirtschaft.<br />

Längst nicht jede Position winkt mit attraktiven<br />

Rahmenbedingungen. Das<br />

krasseste Beispiel findet sich im<br />

Gesundheitswesen mit seinen<br />

alles andere als komfortablen<br />

Arbeitszeiten. Arzt in einer Privatklinik<br />

statt in der Notaufnahme<br />

im Unfallkrankenhaus, für angehende<br />

Mediziner definitiv eine Option.<br />

Der Staat und seine Behörden stecken<br />

in einem Dilemma. Zum einen sorgt der<br />

Gesetzgeber mit Entscheidungen wie der<br />

Energiewende, dem Recht auf einen Kita-<br />

Platz und der Aufnahme von Flüchtlingen<br />

für einen enormen Verwaltungsaufwand,<br />

zum anderen beklagt er das Fehlen geeigneter<br />

Bewerber. Allerdings haben die<br />

ein Bildungssystem durchlaufen, das vom<br />

TOP Studienführer<br />

Foto: TRILUX<br />

Staat organisiert und kontrolliert wird.<br />

Die Regierung versucht mit der Kampagne<br />

„Durchstaaten“ gegenzusteuern. Ihr Ziel<br />

ist es, die Durchlässigkeit des öffentlichen<br />

Diensts bekannter zu machen und Absolventen<br />

gezielt anzusprechen.<br />

PLUSPUNKT FORTBILDUNG<br />

Dabei wuchert der öffentliche Dienst mit<br />

einem gewaltigen Pfund – einem engmaschigen<br />

Netz an Qualifikationsmöglichkeiten.<br />

Selbst in den höheren Dienst,<br />

der Belle Etage des Beamtentums, kann<br />

aufsteigen, wer nach einem Bachelor-Abschluss<br />

in seine Weiterbildung investiert.<br />

Ein typischer Karriereweg verläuft zwar<br />

mit einem Master-Abschluss geradliniger,<br />

doch ans Ziel gelangen beide. Aus dem<br />

mittleren in den gehobenen Dienst und<br />

abschließend als Beamter auf Lebenszeit<br />

im höheren Dienst bis zur Pensionierung<br />

tätig zu sein, ist kein ungewöhnlicher Weg.<br />

Allerdings einer, auf dem nicht jeder ans<br />

Ziel gelangt. Rund 11 000 Beamte verdienen<br />

in der höchsten Einkommensgruppe<br />

Anzeige<br />

Zertifiziertes Wissen für die Beleuchtungswelt von heute<br />

In der Seminarreihe DIN-Geprüfter Lichttechniker Innen- und/oder Außenbeleuchtung lernen die<br />

Teilnehmer Beleuchtungsanlagen effizient, wirtschaftlich und umweltfreundlich zu planen.<br />

Die TRILUX Akademie bietet Seminarreihe zum<br />

DIN-Geprüften Lichttechniker Innen- und/oder<br />

Außenbeleuchtung an.<br />

LED ist weitaus mehr als eine neue Lichtquelle.<br />

Quantensprünge in der Effizienz, eine erhebliche<br />

Steigerung der Lichtqualität und mehr Bedienungskomfort<br />

sind möglich, verlangen aber<br />

neues Wissen von kommunalen Mitarbeitern,<br />

die für die Planung und den Betrieb von Beleuchtungsanlagen<br />

zuständig sind.<br />

Genau diese Kenntnisse vermittelt die TRILUX<br />

ihr Geld. Die Gesamtzahl der Beamten in<br />

der Bundesrepublik liegt jedoch bei etwa<br />

1,8 Millionen.<br />

Neben Beamten prägen Angestellte<br />

den Sektor des öffentlichen Dienstes. Ihre<br />

Zahl beträgt rund 2,8 Millionen und die<br />

Arbeitsplätze in kommunalen Einrichtungen<br />

sind relativ sicher. Auch deshalb, weil<br />

die Arbeitgeber – die Städte und Gemeinden<br />

– mit den Gewerkschaften langfristige<br />

Vereinbarungen aushandeln. Treue zahlt<br />

sich aus. Zählt ein Angestellter im öffentlichen<br />

Dienst 15 Jahre zum Personal, ist<br />

zudem eine ordentliche Kündigung ausgeschlossen.<br />

Besonders interessant: Nicht nur der<br />

klassische Bildungsweg, der stufenweise<br />

nach oben führt, sondern auch der Quereinstieg<br />

in den öffentlichen Sektor kann<br />

gelingen. Vom Kfz-Mechatroniker zum<br />

Kraftfahrer einer Bundesbehörde oder von<br />

der Bauingenieurin zur Presssprecherin<br />

des Baureferats, eine solche Karriere gelingt<br />

auch denen, die erst spät das Berufsfeld<br />

des öffentlichen Dienstes entdecken.<br />

<br />

Till Röcke<br />

Akademie in ihren Seminarreihen zum DIN-<br />

Geprüften Lichttechniker Innen- und/oder<br />

Außenbeleuchtung. Mit dem Qualifizierungsangebot<br />

können sich Teilnehmer optimal auf<br />

einen zertifizierten Abschluss bei DIN CERTCO<br />

vorbereiten. Basierend auf einem hochmodernen<br />

didaktischen Konzept vermitteln erfahrene<br />

Referenten umfangreiches lichttechnisches Wissen.<br />

Auf dem Lehrplan stehen sowohl Grundlagen<br />

in Licht- und Elektrotechnik als auch die<br />

effiziente, wirtschaftliche und umweltfreundliche<br />

Planung, Beurteilung, Errichtung sowie Betrieb<br />

INFO-KAMPAGNE<br />

Mit der Kampagne „Durchstarten“ will<br />

die Bundesregierung die Durchlässigkeit<br />

des öffentlichen Diensts bekannter<br />

machen und Absolventen ansprechen<br />

(www.bundesregierung.de/Webs/Breg/<br />

DE/Service/Oeffentlicher-Dienst-Karriere/_node.html)<br />

DER AUTOR<br />

Till Röcke, Remagen, ist Autor und freier<br />

Journalist (troecke@gehirntext.de)<br />

Advertorial<br />

und Instandhaltung von Beleuchtungsanlagen.<br />

Weitere Lerninhalte sind hochaktuelle Themen<br />

wie Human Centric Lighting und Konnektivität.<br />

Die Kurse gliedern sich in jeweils neun Präsenztage<br />

und drei Webinare und können sowohl einzeln<br />

als auch in Kombination gebucht werden.<br />

Die neue Ausbildungssaison beginnt im Oktober<br />

<strong>2018</strong>.<br />

Weitere Informationen und die Möglichkeit<br />

zur Anmeldung finden Sie unter www.triluxakademie.com/lichttechniker.<br />

TRILUX Akademie<br />

Heidestraße<br />

59759 Arnsberg<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49 2932 301 9596<br />

Fax: +49 2932 301 744<br />

E-Mail: akademie@trilux.de


ARBEITSMARKT<br />

ARBEITSMARKT<br />

„HERVORRAGENDE CHANCEN“<br />

Der Arbeitsmarkt im öffentlichen Dienst ist für Hochschulabsolventen so gut wie<br />

lange nicht. Prof. Paul Witt, Rektor der Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />

Kehl, beleuchtet die Situation, benennt die Voraussetzungen für eine Karriere in<br />

der Verwaltung und spricht über die Herausforderungen für Bürgermeister.<br />

Herr Prof. Witt, die öffentliche Verwaltung,<br />

insbesondere auch die Kommunen, suchen<br />

zumindest in manchen Berufsfeldern händeringend<br />

nach qualifizierten Arbeitskräften.<br />

Wie schätzen Sie die Situation der<br />

Fach-/Nachwuchskräfteversorgung ein?<br />

Witt: Die Nachwuchskräfteversorgung in<br />

der öffentlichen Verwaltung ist ein großes<br />

Problem. Wie viele Nachwuchskräfte<br />

dringend benötigt werden, erkennt man<br />

beispielsweise daran, dass der Stellenanzeigenteil<br />

des „Staatsanzeigers Baden-<br />

Württemberg“ sich in den letzten Jahren<br />

mehr als verdoppelt hat. Wir erhalten auch<br />

immer wieder Anrufe und Anfragen von<br />

Oberbürgermeistern und Bürgermeistern<br />

nach qualifiziertem Verwaltungspersonal<br />

und können den Bedarf nicht decken. Die<br />

drängendsten Probleme, so höre ich immer<br />

wieder, gibt es im Bereich der technischen<br />

Verwaltung, der Architekten und<br />

Ingenieure. Aber auch im Bereich der allgemeinen<br />

Verwaltung gibt es einen großen<br />

Nachholbedarf.<br />

Angesichts des Bedarfs an Führungsnachwuchs<br />

dürften für die Absolventen von<br />

Studiengängen an Hochschulen für die<br />

öffentliche Verwaltung ja nun goldene<br />

Zeiten angebrochen sein …<br />

Witt: Das stimmt! An unserer<br />

Hochschule hatten beim letzten<br />

Abschlussjahrgang schon<br />

95 Prozent der Absolventen<br />

bereits zum Zeitpunkt ihrer<br />

mündlichen Prüfung eine<br />

Stelle. Das ist an anderen<br />

Hochschulen für öffentliche<br />

Verwaltung ähnlich. Ich erfahre<br />

das auch immer wieder<br />

in den Rektorenkonferenzen<br />

der Hochschulen<br />

für den<br />

öffentlichen Dienst, der ich als Präsident<br />

vorstehe.<br />

Stehen die Stellensuchenden bei den öffentlichen<br />

Arbeitgebern um Stellen an<br />

oder umgekehrt die öffentlichen Arbeitgeber<br />

bei Ihnen an der Hochschule, um sich<br />

den Fachkräfte- und Führungsnachwuchs<br />

gleich von der Uni abzuholen?<br />

„Um den Karriereturbo zu<br />

zünden, ist Flexibilität erforderlich<br />

und die Bereitschaft,<br />

sich in mehreren Aufgabenfeldern<br />

einzuarbeiten“<br />

Paul Witt<br />

Witt: Wir führen zusammen mit dem<br />

„Staatsanzeiger Baden-Württemberg“<br />

die Kehler Personaltage durch. Das ist<br />

eine zweitägige Veranstaltung mit einem<br />

Fachforum für Personalverantwortliche<br />

und einer Personalmesse mit umfangreichem<br />

Rahmenprogramm für Studierende<br />

direkt an der Hochschule. Hier finden<br />

auch Speed-Datings statt, bei denen<br />

öffentliche Arbeitgeber mit Studierenden<br />

in Kontakt kommen<br />

und ihre Stellen anbieten.<br />

Außerdem sind bei der Personalmesse<br />

über 40 Städte,<br />

Gemeinden, Landkreise<br />

und sonstige öffentliche Arbeitgeber<br />

vertreten, die an<br />

Ständen Studierende informieren<br />

und sozusagen vom<br />

Studium zu sich in<br />

die Behörde<br />

einladen.<br />

Welche Chancen können sich Studierende<br />

der Hochschule Kehl ausrechnen, sofort<br />

nach Abschluss eine Stelle in der öffentlichen<br />

Verwaltung zu erhalten? Wie war das<br />

noch vor zehn, vor 20 Jahren?<br />

Witt: Die Chancen sind im Moment hervorragend.<br />

Alle Studierende erhalten,<br />

sofern sie es wollen, nach Abschluss des<br />

Studiums eine Stelle in der öffentlichen<br />

Verwaltung. Wir erleben allerdings in<br />

jüngster Zeit häufiger, dass Studierende<br />

unmittelbar nach ihrem Studium erst ein<br />

halbes Jahr oder ein Jahr pausieren, um<br />

eine Reise, teilweise eine Weltreise, zu unternehmen<br />

und dann erst anfangen. Nicht<br />

wenige Städte und Landkreise lassen dies<br />

zu und bieten den Studierenden dennoch<br />

eine Stelle – eben ein Jahr später – an. Das<br />

war nicht immer so. Es gab Zeiten, da haben<br />

zehn bis 20 Prozent der Absolventen<br />

keine Stelle in der öffentlichen Verwaltung<br />

bekommen. Diese sind dann zu Versicherungen,<br />

Beratungsunternehmen oder in<br />

die freie Wirtschaft gegangen.<br />

Bei welchen öffentlichen Verwaltungen und<br />

Behörden kommen die Absolventen überwiegend<br />

unter? Und welche Fachbereiche<br />

haben hier die Nase vorn?<br />

Witt: Wir führen jeweils nach Abschluss<br />

eines Absolventenjahrgangs eine Befragung<br />

durch. Bei der diesjährigen Befragung<br />

kamen die meisten Absolventen,<br />

etwa 35 Prozent, bei Städten über 20 000<br />

Einwohner unter, gefolgt von den Landkreisen<br />

mit 31 Prozent und den kleineren<br />

Kommunen mit 15 Prozent. Zwölf Prozent<br />

kamen im sonstigen öffentlichen Bereich,<br />

zum Beispiel bei Landesbehörden, unter<br />

und sieben Prozent haben dazu keine Angabe<br />

gemacht. Bei den Aufgabenschwerpunkten<br />

liegt das Soziale mit 25 Prozent<br />

vorne, gefolgt von Personal und Organisation<br />

mit 15 Prozent, öffentliche Sicherheit<br />

mit zwölf und Finanzen mit elf Prozent.<br />

Welche Bedeutung kommt für die Karriereplanung<br />

in der Verwaltung einem Masterstudium<br />

zu?<br />

Foto: Schmidt<br />

Witt: Ein Masterstudium, zum Beispiel im<br />

Public Management, ist natürlich eine<br />

günstige Ausgangsposition, um Karriere in<br />

der öffentlichen Verwaltung zu machen.<br />

Es ist einer von verschiedenen Karrierewegen.<br />

Größere Städte haben teilweise ein<br />

Führungskräfteentwicklungsprogramm,<br />

wovon ein Masterstudium in der Regel<br />

ein Baustein ist.<br />

Die Aufgaben der Kommunen sind im<br />

Wandel, die Herausforderungen wachsen.<br />

Wie sieht das Profil des Bürgermeisters aus,<br />

der seine Stadt oder Gemeinde zukunftsfest<br />

machen kann? Was benötigt er an Sachund<br />

Fachwissen, was an emotionaler und<br />

sozialer Kompetenz, was an echter, mitreißender<br />

Leadership?<br />

Witt: Ein Bürgermeister muss in der Regel<br />

beides aufweisen, nämlich ein bestimmtes<br />

Sach- und Fachwissen und soziale Kompetenzen.<br />

Soziale Kompetenzen wie Offenheit,<br />

Ehrlichkeit, Authentizität und ein<br />

gutes Auftreten. Der Politikwissenschaftler<br />

Timm Kern spricht von Identifikation<br />

und Projektion: Identifikation bedeutet,<br />

der Bürgermeister muss „einer von uns“<br />

sein. Er muss sich auf Augenhöhe mit den<br />

Bürger seiner Gemeinde unterhalten und<br />

verstehen. Projektion bedeutet: Er muss<br />

Visionär, Vorsteher, Anführer sein. Er muss<br />

eine Autorität in der Gemeinde darstellen.<br />

Beides ist für Bürgermeister wichtig.<br />

Empfiehlt sich ein Masterstudium für angehende<br />

Bürgermeister oder für Amtsinhaber?<br />

Was bringt ihnen ein solcher Studiengang?<br />

Und welche inhaltliche Ausrichtung<br />

sollte es sein?<br />

Witt: Wir haben in unserem Masterstudiengang<br />

Public Management, der an der<br />

Hochschule Kehl durchgeführt wird, schon<br />

einige Bürgermeister zuwege gebracht.<br />

Im Masterstudium gibt es ein Teilmodul,<br />

welches sich mit Bürgermeisterwahlen beschäftigt.<br />

Dies ist sicherlich eine nützliche<br />

Hilfestellung für angehende Bürgermeister.<br />

Interview: Wolfram Markus<br />

KARRIERE IN DER<br />

KOMMUNALVERWALTUNG<br />

Die Perspektiven für den beruflichen Aufstieg im<br />

öffentlichen Dienst sind so gut wie selten. Fach- und<br />

Führungskräfte starten mit einer maßgeschneiderten<br />

Weiterbildung ihre Karriere. Unser Serviceportal<br />

Treffpunkt Kommune informiert detailliert über das<br />

berufsbegleitende Studienangebot von Hochschulen,<br />

Studienzentren, Universitäten und Akademien.<br />

www.treffpunkt-kommune.de > TOP Weiterbildung<br />

ZUR PERSON<br />

Prof. Paul Witt (witt@hs-kehl.de) ist<br />

seit 20<strong>07</strong> Rektor der Hochschule<br />

für öffentliche Verwaltung Kehl, eine<br />

von zwei Verwaltungshochschulen in<br />

Baden-Württemberg. Witt ist Professor<br />

für Kommunalpolitik und kommunales<br />

Wirtschaftsrecht. Zudem ist er Herausgeber<br />

des Buches „Karrierechance<br />

Bürgermeister“ (Boorberg-Verlag).<br />

ONLINE<br />

Die Langfassung des Interviews finden<br />

Sie auf www.treffpunkt-kommune.de ><br />

Parlament & Verwaltung<br />

42 TOP Studienführer<br />

Das Serviceportal für kommunale Fach- und Führungskräfte.<br />

Klicken Sie rein – www.treffpunkt-kommune.de


KARRIEREPLANUNG<br />

KARRIEREPLANUNG<br />

Leitfaden<br />

Schritt für Schritt zum Ziel<br />

Wer genau weiß, was er kann und was er will, kommt im Erwerbsleben leichter<br />

voran. Denn wichtiger als ein hohes Gehalt ist die Frage: Was treibt mich<br />

selbst an? Wer seine Motivation „leben“ kann, wird zufrieden arbeiten und<br />

Höchstleistung zeigen. Planen Sie Ihre Karriere mit unserem Leitfaden!<br />

Die Berufswelt ändert sich rasant.<br />

Die Karriereleiter wird durch das<br />

Bild des beruflichen Klettergerüsts<br />

abgelöst. Es geht nicht mehr nur linear<br />

nach oben, sondern die Karrierevorstellungen<br />

werden variabler. Mitarbeiter in<br />

der öffentlichen Verwaltung stecken damit<br />

in einem Dilemma: Laufbahn- und Besoldungsregelungen<br />

bieten auf der einen Seite<br />

Geradlinigkeit und Sicherheit. Auf der anderen<br />

Seite kann dadurch nicht immer<br />

so flexibel auf Karrierewünsche reagiert<br />

werden, wie vor allem Jüngere sich das<br />

wünschen. Für den Einzelnen heißt das,<br />

innerhalb der bestehenden Regelungen die<br />

Karriere zu gestalten und über die eigenen<br />

Wünsche strukturiert nachzudenken. Der<br />

nachfolgende Leitfaden hilft dabei.<br />

1. STANDORTBESTIMMUNG<br />

Wo stehen Sie beruflich? Was haben Sie seit<br />

der Ausbildung gemacht? Welche Funktionen,<br />

Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

haben Ihren Weg begleitet? Wo gab es Höhen,<br />

wo Tiefen? Gibt es besondere Stärken,<br />

die Sie bisher nutzen konnten? Vielleicht<br />

sind Sie stellvertretender Fachbereichsleiter<br />

und stehen vor der Entscheidung, entweder<br />

im nächsten Jahr den Fachbereich<br />

zu übernehmen oder sich jetzt auf eine<br />

Stelle in einem neuen Projekt mit vielen<br />

Querschnittskontakten zu bewerben. Hier<br />

hilft Ihnen der Blick auf den bisherigen<br />

Weg. Er zeigt, ob Sie Kontinuität oder aber<br />

Veränderung brauchen.<br />

2. KOMPETENZPROFIL<br />

Was können Sie eigentlich alles? Nicht nur<br />

anhand Ihrer Qualifikationsnachweise,<br />

Abschlüsse und Zeugnisse. Sondern: Welche<br />

Stärken und Fähigkeiten bringen Sie<br />

als Person mit? Sind Sie teamfähig und<br />

kommunikativ? Oder eher strukturiert,<br />

verbindlich und verantwortungsbewusst?<br />

Wenn Sie sich selbst gut einschätzen können,<br />

haben Sie einen Kompass, welche<br />

Stellen und Tätigkeiten in der Verwaltung<br />

zu Ihnen passen. Scheuen Sie vor allzu viel<br />

direktem Kontakt mit Menschen zurück,<br />

ist die Servicestelle im Bürgeramt vielleicht<br />

nicht so gut geeignet. Benötigen Sie regelmäßig<br />

inhaltlichen Austausch mit Kollegen,<br />

kann eine reine Schreibtischtätigkeit<br />

für Sie auf Dauer frustrierend werden.<br />

Auch bei der nächsten Bewerbung wird<br />

heutzutage erwartet, dass Sie reflektiert<br />

über Ihre Stärken sprechen können und<br />

diese jenseits von Schlagworten mit persönlichem<br />

Inhalt füllen.<br />

3. WERTE UND MOTIVATION<br />

Was ist Ihnen bei Ihrer beruflichen Tätigkeit<br />

eigentlich wichtig? Und was treibt Sie<br />

zu Höchstleistungen an? Werte bestimmen<br />

unbewusst unser Handeln. Ist Ihnen Verbindlichkeit<br />

und Planung wichtig, dann<br />

bringen Sie verschobene Termine auf die<br />

Palme. Hier haben Sie wenig Toleranz.<br />

Oder schätzen Sie Kreativität, Offenheit<br />

und Dynamik? Dann werden Ihnen manche<br />

Abläufe in einzelnen Verwaltungsbereichen<br />

zu lange dauern.<br />

Foto: Kebox/Fotolia<br />

Die unbewussten Motoren für das eigene<br />

Handeln zu kennen, hilft, beruflich in die<br />

passende Richtung zu steuern. Und zu<br />

wissen, was Sie motiviert, ermöglicht eine<br />

größere Arbeitszufriedenheit: Sind es Position<br />

und Prestige? Oder Anerkennung und<br />

Sichtbarkeit? Persönliche Entwicklung und<br />

Lernen? Sinnhaftes Tun? Oder doch Verantwortung<br />

und Leitung? Oder ist es die<br />

Zugehörigkeit zu einem Team oder Amt?<br />

Wenn Sie das, was Sie motiviert, auf<br />

Dauer bekommen, werden Sie zufrieden<br />

arbeiten. Wenn Ihre Motivatoren zu kurz<br />

kommen, sollten sie eine Veränderung innerhalb<br />

des Bereichs oder darüber hinaus<br />

in Erwägung ziehen.<br />

Anzeige<br />

4. VISION UND ZIEL<br />

Was wünschen Sie sich eigentlich an Tätigkeiten,<br />

Aufgaben, Umfeld und Rahmenbedingungen<br />

im Beruf? Wo zöge es Sie hin,<br />

wenn Sie könnten, wie Sie wollten? Wo<br />

stehen Sie in fünf Jahren? Könnte es eine<br />

Führungsfunktion sein? Eine Amtsleitung<br />

oder vielleicht sogar Dezernent oder Bürgermeister?<br />

Oder sind es eher die Zahlen<br />

und Daten in der Kämmerei, die Sie reizen?<br />

Ist es das Team mit Aufgabenteilung<br />

oder lieber die Einzelaufgabe, die Sie sich<br />

wünschen? Lieber viele Veränderungen<br />

und Herausforderungen – oder doch Kontinuität<br />

und Struktur? Ist es die Großstadtkommune<br />

oder lieber die überschaubare<br />

Verwaltung einer kleinen oder mittleren<br />

Stadt, wo man sich noch persönlich kennt?<br />

Wenn Sie hier Klarheit haben, können<br />

Sie überlegen und recherchieren, wo es<br />

Stellen gibt, die Ihren Wünschen nahe<br />

kommen. Hundertprozentige Wunscherfüllung<br />

gibt es allerdings selten. Aber<br />

schon eine realistische Stellschraube zu<br />

identifizieren, die Ihre Arbeitszufriedenheit<br />

stärkt oder wiederherstellt, ist zentral<br />

in der Karriereplanung.<br />

5. ENTWICKLUNG UND RESSOURCEN<br />

Jetzt können Sie definieren, was Ihr Ziel<br />

ist und was Sie in den nächsten Monaten,<br />

im nächsten Jahr und darüber hinaus konkret<br />

tun können, um diesem Ziel näher<br />

zu kommen. Was brauchen Sie für Ihre<br />

Zielerreichung? Was fehlt Ihnen auf dem<br />

Weg dorthin? Welche Fortbildungen, Kontakte<br />

und Erfahrungen müssen Sie noch<br />

Ein Sprungbrett für die Karriere –<br />

Der Master-Studiengang Public Management<br />

machen? Wer oder was kann Sie unterstützen?<br />

Gibt es innerhalb Ihrer Verwaltung<br />

wichtige Personen für Ihre Zukunftspläne,<br />

die Sie einbeziehen möchten oder müssen?<br />

Haben Sie einen Mentor? Gibt es Coaching,<br />

Mentoring, Workshops oder berufsbegleitende<br />

Masterstudiengänge, die für Ihren<br />

weiteren Weg hilfreich sind? Machen Sie<br />

sich schlau – und dann kann es an die<br />

Konkretisierung gehen.<br />

6. STRATEGIE<br />

Zum Schluss ist immer zu klären, wie Sie<br />

das Ganze jetzt anpacken. Machen Sie sich<br />

einen Zeitplan. Er hilft zur Orientierung,<br />

lässt aber natürlich auch Umwege zu.<br />

Was und wo müssen Sie recherchieren?<br />

Mit wem sprechen? In welchem Zeitrahmen<br />

können Sie welchen Schritt gehen?<br />

Welche Reihenfolge haben Ihre Schritte<br />

überhaupt?<br />

Zerlegen Sie Ihre Ziele in kleine gangbare<br />

Maßnahmen und Schritte. Dann ist<br />

Karriereplanung kein Berg, den es mit<br />

schwerem Gepäck zu besteigen gilt, sondern<br />

ein Abenteuerspaziergang, der Kraft<br />

und Orientierung gibt. Hanne Weisensee<br />

Advertorial<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Hanne Weisensee, Berlin und Bamberg,<br />

ist Dozentin, zertifizierter Coach und<br />

Lehrcoach in Politik, Verwaltung und Wissenschaft<br />

(weisensee@politikcoach.de)<br />

Standortbestimmung und<br />

Zielsetzung: Für die Planung<br />

der Karriere hilft der Blick<br />

auf den bisherigen Weg. Er<br />

zeigt, ob man Kontinuität<br />

braucht oder ein Mensch ist,<br />

der Veränderung will.<br />

44 TOP Studienführer<br />

Foto: Hochschule Kehl<br />

Eine moderne öffentliche Verwaltung braucht<br />

Führungskräfte, die fachliche und personelle<br />

Verantwortung übernehmen und sich beruflich<br />

und persönlich weiterentwickeln. Der<br />

Master-Studiengang Public Management,<br />

der parallel an der Hochschule für öffentliche<br />

Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg und der<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />

angeboten wird, bereitet auf zukünftige Führungsaufgaben<br />

vor und gibt auch erfahrenen<br />

Führungskräften das nötige Handwerkszeug<br />

für die tägliche Arbeit.<br />

Der berufsbegleitende Master-Studiengang Public<br />

Management startet jährlich mit einer kleinen<br />

Gruppe von je 25 Studierenden zum Wintersemester<br />

an den Hochschulen in Kehl und in<br />

Ludwigsburg. Ziel des Studiums ist der Erwerb<br />

und Ausbau von Führungskompetenzen.<br />

Der postgraduale Studiengang vermittelt künftigen<br />

als auch bereits erfahrenen Führungskräften<br />

aktuelles Fachwissen aus den Kommunikations-,<br />

Wirtschafts- und Rechtswissenschaften,<br />

der Psychologie und Ethik sowie Handlungs-,<br />

Methoden- und Entscheidungskompetenzen<br />

für eine moderne Führungskraft. Der re-akkreditierte<br />

Studiengang ist berufsbegleitend,<br />

praxisnah und interaktiv gestaltet. Er bietet<br />

neben der Vermittlung von Kenntnissen aus<br />

Forschung und Praxis eine hohe Lernflexibilität<br />

durch einen modularen Studienaufbau und<br />

den Wechsel von lernintensiven Präsenz- und<br />

Selbstlernphasen.<br />

Die Präsenzphasen sind speziell auf die Situation<br />

von berufstätigen Personen abgestimmt<br />

und finden daher überwiegend freitags und<br />

samstags statt. Nach fünf Semestern mit zehn<br />

abgeschlossenen Modulen erhalten die TeilnehmerInnen<br />

ihren Master-Abschluss (M. A.) und<br />

damit auch die Bildungsvoraussetzung für den<br />

höheren Dienst in der öffentlichen Verwaltung.<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl<br />

Philipp Bauer M.A. (Tel. <strong>07</strong>851/894-233)<br />

Mail: philipp.bauer@hs-kehl.de<br />

Website: www.mpm-kehl.de<br />

Hochschule für öffentliche Verwaltung<br />

und Finanzen Ludwigsburg<br />

Eva Baum M. A. (Tel.: <strong>07</strong>141/140-600)<br />

Mail: eva.baum@hs-ludwigsburg.de<br />

Website: www.hs-ludwigsburg.de/mpm


Ausgewählte BERUFSBEGLEITENDE MASTERSTUDIENGÄNGE und WEITERBILDUNGEN im Überblick<br />

Universität/<br />

Hochschule<br />

Technische Hochschule<br />

Mittelhessen<br />

Fern-Studien-<br />

Zentrum<br />

Studiengang/<br />

Weiterbildung<br />

Universität Bonn Katastrophenvorsorge<br />

und<br />

Katastrophenmanagement<br />

(KaVoMa)<br />

Hochschule<br />

Schmalkalden<br />

Hochschule für<br />

öffentliche<br />

Verwaltung Kehl<br />

Hochschule für<br />

öffentliche Verwaltung<br />

und Finanzen<br />

Ludwigsburg<br />

Abschluss Voraussetzungen<br />

Facility Management M.Sc. erstes abgeschlossenes Hochschulstudium<br />

+ mind. 1 Jahr einschlägige Berufspraxis<br />

oder abgeschlossene Berufsausbildung +<br />

mind. 1 Jahr Berufspraxis (Masterabschluss<br />

über Eignungsprüfung bei Erfüllung der<br />

Zulassungsvoraussetzungen möglich)<br />

Öffentliches Recht und<br />

Management<br />

Master of<br />

Disaster<br />

Management<br />

and Risk<br />

Governance<br />

abgeschlossenes berufsqualifizierendes<br />

Hochschulstudium (mind. 180 ECTS) + 3<br />

Jahre fachspezifische Berufserfahrung in<br />

den Bereichen Katastrophenvorsorge und<br />

Katastrophenmanagement<br />

MPA abgeschlossenes Hochschulstudium oder<br />

abgeschlossenes Studium an einer Verwaltungsfachhochschule<br />

oder staatlichen bzw.<br />

staatlich anerkannten Berufsakademie +<br />

einschlägige Berufspraxis von mind. 1 Jahr<br />

oder Zugang über eine Eignungsprüfung<br />

Public Management M.A. überdurchschnittlich erfolgreicher Abschluss<br />

des Hochschulstudiums + 2 Jahre Berufserfahrung<br />

Public Management M.A. überdurchschnittlich erfolgreicher Abschluss<br />

des Hochschulstudiums + 2 Jahre Berufserfahrung<br />

Aufbau/<br />

Struktur<br />

Fernstudium<br />

mit 10 bis 12<br />

Präsenztagen pro<br />

Semester<br />

berufsbegleitend,<br />

Blended Learning<br />

Fernstudium mit<br />

Präsenzphasen<br />

Studiengebühr<br />

Je 1500 € für 3 Studiensemester<br />

2000 € für das Thesis-<br />

Semester<br />

9800 € + Kosten für<br />

Anfahrt zum Veranstaltungsort<br />

sowie Verpflegung<br />

und Unterkunft +<br />

Studierendenwerkbeitrag<br />

2360 € pro Semester +<br />

Semesterbeitrag<br />

Blended Learning 500 pro Semester +<br />

Umlage für Studentenwerk<br />

+ Druckkostenbeitrag<br />

50 pro Semester<br />

+ 10 für Studierendenkarte<br />

Blended Learning 500 pro Semester +<br />

Studentenwerksbeitrag<br />

und Verwaltungskosten<br />

von insgesamt etwa<br />

100<br />

Nächster<br />

Studienstart<br />

4 Semester Wintersemester<br />

<strong>2018</strong>/19<br />

Sommersemester<br />

2019<br />

5-6 Semester,<br />

je nach<br />

Anrechnung<br />

von<br />

Ehrenamt /<br />

Berufserfahrung<br />

5 Semester Wintersemester<br />

<strong>2018</strong>/2019<br />

5 Semester Mitte September<br />

2019<br />

Regelstudienzeit<br />

Bewerbungsschluss<br />

Wintersemester:<br />

15. Juli<br />

Sommersemester:<br />

15. Januar<br />

Homepage<br />

www.thm.de/fsz<br />

Wintersemester jeweils am 15. Juli www.kavoma.de<br />

Wintersemester:<br />

31. Juli<br />

www.hs-schmalkalden.de/<br />

weiterbildung/oeffentlichesrecht<br />

31. Oktober <strong>2018</strong> www.mpm-kehl.de<br />

5 Semester September 2019 jeweils am 10. Mai www.hs-ludwigsburg.de/<br />

studium/master-of-publicmanagement.html<br />

Evangelische Hochschule<br />

Freiburg<br />

Sozialmanagement M.A. überdurchschnittlich erfolgreicher Abschluss<br />

des Studiums der Sozialen Arbeit oder anderes<br />

einschlägiges berufsqualifizierendes<br />

Studium + mind. 3 Jahre Berufserfahrung,<br />

Verantwortungs- und Leitungserfahrung in<br />

sozialer Arbeit oder begründetes Interesse<br />

berufsbegleitend 8500 € + individuelle<br />

Kosten für Literatur,<br />

Reisekosten, ggf. Übernachtungen<br />

etc.<br />

5 Semester Wintersemester<br />

<strong>2018</strong>/2019<br />

15. September,<br />

flexibler Einstieg im<br />

Sommersemester<br />

unter bestimmten<br />

Voraussetzungen auch<br />

möglich<br />

www.eh-freiburg.de/<br />

sozialmanagement<br />

Verwaltungs- und<br />

Wirtschafts-<br />

Akademie Nürnberg<br />

in Koop. mit der<br />

Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Hof<br />

Verwaltungs- und<br />

Wirtschafts-<br />

Akademie Nürnberg<br />

in Koop. mit der<br />

Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften<br />

Hof<br />

Betriebswirtschaft mit<br />

Schwerpunkt Öffentliche<br />

Verwaltung<br />

Hochschulzertifikat<br />

bzw.<br />

Bachelor<br />

(B.A.)<br />

Digitale Verwaltung Hochschulzertifikat<br />

bzw.<br />

Bachelor<br />

(B.A.)<br />

Hochschulreife und/oder Berufsabschluss berufsbegleitend 7100 bzw. 12 400 € 4 bzw. 8<br />

Studiensemester<br />

Hochschulreife und/oder Berufsabschluss berufsbegleitend 7100 bzw. 14 000 € 4 bzw. 8<br />

Studiensemester<br />

WS <strong>2018</strong>/2019 15. August <strong>2018</strong> www.meineVWA.de<br />

WS 2019/2020 15. August 2019 www.meineVWA.de<br />

Pädagogische Hochschule<br />

Heidelberg<br />

Hei-MaT-Zentrum<br />

Migration und Flucht Hochschulzertifikat<br />

1 Jahr Berufserfahrung im Bereich Migration<br />

und Flucht<br />

berufsbegleitend<br />

mit 8 Präsenzphasen<br />

1990 € + Zertifikatsgebühren<br />

2 Semester Wintersemester<br />

<strong>2018</strong>/ 2019<br />

30. September <strong>2018</strong> www.ph-heidelberg.de/<br />

hei-mat/home.html<br />

Universität Tübingen Zertifikatsstudium<br />

Geodatenmanager/-in<br />

Universität Tübingen Zertifikatsstudium Migration<br />

und Integration<br />

Trilux Akademie Lichttechniker<br />

Innenbeleuchtung<br />

Lichttechniker<br />

Außenbeleuchtung<br />

Diploma of<br />

Advanced<br />

Studies<br />

Certificate<br />

of Advanced<br />

Studies<br />

DIN-Geprüfter<br />

Lichttechniker<br />

Innenbeleuchtung<br />

DIN-Geprüfter<br />

Lichttechniker<br />

Außenbeleuchtung<br />

1. Hochschulabschluss oder<br />

Berufserfahrung<br />

1. Hochschulabschluss oder<br />

Berufserfahrung<br />

Ausbildung und Berufserfahrung, staatlich<br />

geprüfter Techniker, elektrotechnische<br />

Ausbildung mit Berufspraxis, Elektromeister,<br />

Fachabitur „Technik“ mit 3-jähriger Tätigkeit<br />

oder 5-jähriger Tätigkeit im Bereich Elektrooder<br />

Lichttechnik oder technisches Studium<br />

aus 13 Modulen<br />

aufgebaute Weiterbildung,<br />

Blended Learning,<br />

Arbeitsaufwand<br />

900 UE.<br />

aus 6 Modulen<br />

aufgebaute<br />

Weiterbildung,<br />

Arbeitsaufwand<br />

300 UE<br />

Kombination aus<br />

Präsenztagen und<br />

Webinaren mit<br />

anschließender<br />

Prüfung bei DIN<br />

CERTCO<br />

7900 € 1,5 Jahre 22. März 2019 15. März 2019 http://wissenschaftlicheweiterbildung.info<br />

3600 € 1 Jahr April 2019 15. März 2019 http://wissenschaftlicheweiterbildung.info<br />

2950 9 Präsenztage<br />

zzgl.<br />

begleitender<br />

Webinare<br />

8. Oktober <strong>2018</strong><br />

in Arnsberg<br />

k. A. www.trilux-akademie.de/<br />

veranstaltungen/<br />

din-gepruefter-lichttechniker<br />

Die Übersicht im Internet:<br />

www.treffpunkt-kommune.de > TOP Weiterbildung<br />

Alle Angaben ohne Gewähr


FORTBILDUNG<br />

FORTBILDUNG<br />

WIRKSAM WEITERBILDEN<br />

Die Auswahl von Seminaren sollte auf<br />

die Ziele der Verwaltung abgestimmt<br />

sein. Denn nur so lohnt sich die Investition<br />

für den Arbeitgeber wirklich. Und<br />

für die Mitarbeiter gilt: Die Vor- und<br />

Nachbereitung ist die Voraussetzung<br />

für die Umsetzung des Gelernten in die<br />

Praxis. Mehr hierzu lesen Sie im Beitrag<br />

„Auf den Punkt genau fördern“ von Stefan<br />

Scholer in unserer Publikation TOP<br />

Studienführer, Ausgabe Februar <strong>2018</strong>.<br />

DER AUTOR<br />

Stefan Scholer leitet das Aus- und<br />

Fortbildungszentrum der bayerischen<br />

Landeshauptstadt München<br />

(stefan.scholer@muenchen.de)<br />

LERNEN ON THE JOB<br />

In der Fortbildung von Mitarbeitern kommt einer Seminarteilnahme nicht die<br />

entscheidende Bedeutung zu. Wichtig für den Lernerfolg ist vor allem die Zeit<br />

nach der Qualifizierungsmaßnahme, wenn neues Wissen angewendet wird.<br />

Fortbildung wird im Verwaltungsalltag<br />

meist gleichgesetzt mit dem Besuch<br />

eines klassischen Seminars. Allerdings:<br />

Insbesondere bei den sogenannten<br />

weichen Faktoren wie etwa kommunikativen<br />

und sozialen Kompetenzen stoßen<br />

solche und ähnliche Qualifizierungsformen<br />

an ihre Grenzen. Nicht wenige Vorgesetzte<br />

stellen fest: Ein Seminar oder eine<br />

andere Fortbildungsveranstaltung wurde<br />

von ihrem Mitarbeiter als interessant<br />

und gewinnbringend bewertet, konkrete<br />

Verhaltensänderungen aber sind bei dem<br />

Betreffenden selbst nach einigen Monaten<br />

nicht erkennbar.<br />

Das allgemein zu beobachtende<br />

Ausbleiben konkreter Ergebnisse nach<br />

erfolgter Qualifizierung kann mit dem<br />

70-20-10-Lernmodell der Fortbildung erklärt<br />

werden. Dieses geht auf eine Studie<br />

mit erfolgreichen Führungskräften zurück<br />

und besagt, dass Informationen aus dem<br />

Seminarraum erst in der praktischen Anwendung<br />

angenommen und verinnerlicht<br />

werden. Demzufolge erfolgen<br />

• 70 Prozent des Lernens „on the job“, bei<br />

der praktischen Anwendung von Wissen,<br />

etwa in der Bewältigung fordernder<br />

Aufgaben im Arbeitsalltag, der Lösung<br />

von Problemen vor Ort, in Projekten,<br />

• 20 Prozent in „sozialen Settings“, sprich<br />

in der Kommunikation und im Diskurs<br />

mit Dritten, beim Austausch mit Kollegen<br />

oder in sozialen Netzwerken, bei<br />

der Teilnahme an Arbeitskreisen und<br />

Gremien,<br />

• zehn Prozent in klassischen Lernsituationen,<br />

also in Seminaren, Vortragsveranstaltungen,<br />

durch E-Learning oder<br />

andere Lern-Tools.<br />

Aus diesem Modell können Verwaltungen<br />

viel „lernen“. In der Fortbildung von Mitarbeitern<br />

ist nicht das Seminar entscheidend,<br />

bedeutend für den Lernerfolg ist die<br />

Zeit davor und danach. Führungskräfte<br />

sollten vor der Fortbildungsmaßnahme<br />

ausführlich mit dem Mitarbeiter über Inhalte<br />

und die Erwartungen des Betreffenden<br />

an die Fortbildung sprechen (= „soziales<br />

Setting“, Kommunikation). Nach<br />

dem Seminar muss es dann ausreichend<br />

Möglichkeiten für den Mitarbeiter geben,<br />

das neu erworbene Wissen einzuüben (=<br />

Anwendung, Lernen „on the job“).<br />

Eine weitere Konsequenz aus dem<br />

70-20-10 Lernmodell kann sein, in der<br />

Weiterbildung nicht nur auf das klassische<br />

Seminar zu setzen. Personalentwickler<br />

sollten andere Formate stärker ins Visier<br />

nehmen, bei denen mehr und besser gelernt<br />

wird. Dazu zählen gruppenbasierte<br />

Workshops, Teamentwicklungen und interaktiv<br />

angelegte Veranstaltungen. Hier<br />

können Mitarbeiter ihre Erfahrungen einbringen<br />

oder auch ein bestimmtes Thema<br />

gemeinsam mit anderen bearbeiten.<br />

Hervorzuheben, weil äußerst wirksam,<br />

ist insbesondere die „kollegiale Beratung“.<br />

Sie stellt einen moderierten Beratungsprozess<br />

von Kollegen durch Kollegen dar, bei<br />

dem das Voneinanderlernen im Mittelpunkt<br />

steht und bei dem die vielfältigen<br />

Kompetenzen der Gruppenmitglieder gezielt<br />

und strukturiert abgerufen werden.<br />

Auch Coaching ist ein Format mit hoher<br />

Wirksamkeit, weil hier Lernen und<br />

Selbstentwicklung im Dialog mit einem<br />

neutralen Dritten (Coach) erfolgen und<br />

bereits während der Maßnahmen erste<br />

Veränderungen im dienstlichen Alltag ausprobiert<br />

(= „on the job“) und anschließend<br />

gemeinsam mit dem Coach (= „soziales<br />

Setting“) auf ihre Wirksamkeit hin<br />

reflektiert werden können.<br />

Ein weiteres Format, das den Erkenntnissen<br />

des 70-20-10-Modells Rechnung trägt,<br />

ist das Mentoring: Bevor Verwaltungen<br />

zum Beispiel neue Kollegen in Seminaren<br />

grundlegend qualifizieren, wird den Mitarbeitern<br />

jeweils ein erfahrener Mentor<br />

aus der Verwaltung zur Seite gestellt. Dieser<br />

steht für einen gewissen Zeitraum als<br />

erster Ansprechpartner für Fragen und bei<br />

Problemen aller Art zur Verfügung.<br />

Auch moderne Technologie kann im<br />

70-20-10-Modell eine wichtige Rolle spielen:<br />

Über mobile En<strong>dg</strong>eräte wird mithilfe<br />

von E-Learning-Plattformen und Social<br />

Media Wissen ohne Umwege am Arbeitsplatz<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Generell nimmt die Bedeutung informellen<br />

Lernens zu. Personalabteilungen<br />

müssen stärker als bisher einen Rahmen<br />

schaffen für kontinuierlichen Erfahrungsaustausch,<br />

für Netzwerke, Diskurse und<br />

die kollegiale Beratung. Wichtig ist, dass<br />

hierfür auch die erforderlichen Ressourcen<br />

bereitgestellt werden. Lernprozesse<br />

stärker in die tägliche Arbeit zu integrieren<br />

– so lautet das Gebot der Stunde.<br />

Stefan Scholer<br />

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Advertorial<br />

Studium zum Master of Public Administration<br />

Zertifikatsstudium Migration und Integration<br />

Robert Glienke, Datenschutzbeauftragter und<br />

Sachgebietsleiter für die Verwaltungsorganisation<br />

in der Stadtverwaltung Schmalkalden,<br />

Absolvent des Studiengangs Öffentliches<br />

Recht und Management (MPA) an der Hochschule<br />

Schmalkalden.<br />

Foto: privat<br />

„Meine Motivation für das berufsbegleitende<br />

Studium an der Hochschule Schmalkalden bestand<br />

hauptsächlich darin, mich auf Masterniveau<br />

fortzubilden und mein Wissen zum Thema<br />

Öffentliches Recht sowie im Managementbereich<br />

zu erweitern. Gleichzeitig wollte ich mir mit<br />

dem Studium auch die Option für eine weiterführende<br />

akademische Ausbildung oder für eine<br />

Führungsposition in der öffentlichen Verwaltung<br />

offen halten. Wichtig war mir auch, Beruf, Familie<br />

und Freizeit mit dem Studium vereinbaren<br />

zu können. Ein berufsbegleitendes Studium in<br />

Heimatnähe war somit ideal für mich.<br />

Nicht zu unterschlagen sind natürlich auch<br />

die zahlreichen neuen Kontakte zu Kommilitonen<br />

und Dozenten, die für den persönlichen<br />

und beruflichen Werdegang meines Erachtens<br />

nach eine große Bedeutung haben. Der Austausch<br />

mit meinen Kommilitonen während der<br />

Präsenzphasen war für mich ausgesprochen<br />

wichtig. In zahlreichen Gesprächen erhielt ich<br />

viele Informationen zu Verwaltungsabläufen in<br />

anderen Behörden, den Umgang mit bestimmten<br />

Sachverhalten und einen Einblick in den<br />

persönlichen Erfahrungsschatz bereits gestandener<br />

Persönlichkeiten. Nebenbei entwickelte<br />

sich auch ein neues Netzwerk aus Studierenden<br />

und Dozenten, von dem ich sicher in Zukunft<br />

noch profitieren werde.<br />

In meiner derzeitigen Position als Datenschutzbeauftragter<br />

in der Stadtverwaltung<br />

Schmalkalden und Sachgebietsleiter in der<br />

Verwaltungsorganisation konnte ich zahlreiche<br />

Aspekte und Lehrinhalte des Studiums direkt in<br />

die berufliche Praxis übertragen. Insbesondere<br />

die Verwaltungsmodernisierung als Dauerthema<br />

öffentlicher Unternehmen und Einrichtungen gilt<br />

es dabei in den kommenden Jahren noch weiter<br />

voranzutreiben.<br />

Aber nicht nur fachlich konnte ich aus dem<br />

Studium Vorteile ableiten, sondern auch die<br />

sozialen und methodischen Kompetenzen wurden<br />

geschult und geschärft. Das kann im Alltag<br />

nur von Vorteil sein.“ Robert Glienke<br />

Hochschule Schmalkalden<br />

Zentrum für Weiterbildung<br />

Franziska Kemnitz<br />

Asbacher Str. 17c<br />

98574 Schmalkalden<br />

Tel.: 03683 688-1746<br />

E-Mail: f.kemnitz@hs-sm.de<br />

Christina Eiermann, Teilnehmerin beim Zertifikatsstudium<br />

Migration und Integration der<br />

Universität Tübingen und der Evangelischen<br />

Hochschule in Ludwigsburg.<br />

„Ich habe mich für das Zertifikatsstudium Migration<br />

und Integration aus einem ganz pragmatischen<br />

Grund angemeldet. In der Zeit der<br />

großen Flüchtlingszahlen hatte ich eine befristete<br />

Stelle als pädagogische Heimleitung beim<br />

Foto: Bergmeister<br />

DRK in einer Stuttgarter Flüchtlingsunterkunft<br />

bekommen. Ich befürchtete, dass mein Arbeitsverhältnis<br />

nicht verlängert werden würde, da ich<br />

als Architektin zwar einen Studienabschluss,<br />

aber keine entsprechende Qualifikation hatte.<br />

Ich bin froh, an dem Studiengang teilgenommen<br />

zu haben.<br />

Die Vielfalt der behandelten Themen, der<br />

wertvolle Input von qualifizierten und engagierten<br />

Dozentinnen und Dozenten sowie die anregenden<br />

Diskussionen mit den Kolleginnen und<br />

Kollegen aus unterschiedlichen Berufsfeldern,<br />

verschiedenen Alters und diversen Herkunftsländern<br />

empfand ich als absolute Bereicherung.<br />

Die Modulthemen regten mich meist dazu<br />

an, mich privat weiter mit einem Thema zu beschäftigen.<br />

Ich war erstaunt, wie oft ich dadurch<br />

in meinem privaten wie auch beruflichen Umfeld<br />

Situationen und Gegebenheiten differenzierter<br />

reflektierte und zu neuen Erkenntnissen<br />

kam. Es war spannend und hat Spaß gemacht!“<br />

<br />

Christina Eiermann<br />

Das Tübinger Zentrum für Wissenschaftliche<br />

Weiterbildung existiert seit 2014. Seit 2017<br />

führen wir zusammen mit dem Institut für<br />

Fort- und Weiterbildung der Evangelischen<br />

Hochschule Ludwigsburg das Zertifikatsstudium<br />

Migration und Integration durch.<br />

Universität Tübingen<br />

Tübinger Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung<br />

Wilhelmstraße 11<br />

72<strong>07</strong>4 Tübingen<br />

Tel: <strong>07</strong><strong>07</strong>1-2976837<br />

Fax: <strong>07</strong><strong>07</strong>1-294259<br />

https://wissenschaftliche-weiterbildung.info


RHETORIK<br />

RHETORIK<br />

MIT POINTEN CLEVER PUNKTEN<br />

Was belebt eine Präsentation mehr als eine gute Prise Humor? In diesem Sinn<br />

gekonnt auftreten, lässt sich üben. Und das Beste: Der Alltag selbst ist voller<br />

lustiger Ereignisse und damit eine unerschöpfliche Quelle von Pointen.<br />

Oft stehen wir im beruflichen<br />

Alltag vor<br />

der Herausforderung,<br />

Inhalte sprachlich spannend<br />

zu vermitteln. Was tun, um<br />

ein fachlich wichtiges<br />

und manchmal trockenes<br />

Thema<br />

raffiniert einzuleiten,<br />

witzig<br />

zu ergänzen<br />

sowie kreativ<br />

zu präsentieren?<br />

Das alles<br />

soll stilvoll wirken und der Bezug zum<br />

Thema vorhanden sein. Zugegeben, keine<br />

leichte Aufgabe! Doch wenn Humor als<br />

Unterstützung und nicht zum Selbstzweck<br />

dient, kann es mit etwas Übung gelingen,<br />

mit treffenden und zugleich locker dargebotenen<br />

Pointen bei Zuhörern zu punkten.<br />

Die bunte Vielfalt des Alltags ist eine<br />

wahre Fun<strong>dg</strong>rube für Pointen. Leuten mit<br />

Humor sagt man eine gute Beobachtungsgabe<br />

nach. So gesehen ist Beobachten die<br />

zentrale Fähigkeit eines Pointen-Setzers,<br />

wie folgende drei Werkzeuge zum Punkten<br />

mit Pointen zeigen:<br />

Erfreute Zustimmung: Wer als Redner locker dargebotene Pointen<br />

parat hat, kann seine Zuhörer leichter überzeugen.<br />

DAS TYPISCHE EINBAUEN<br />

Was sieht und hört man nicht alles am<br />

Straßenrand, im Restaurant, in der Straßenbahn<br />

oder im Shopping-Center! Versuchen<br />

Sie einmal zu entdecken, was vielleicht<br />

typisch für ein Einkaufszentrum ist.<br />

Hinterfragen Sie dann das Gesehene und<br />

Gehörte auf das „Typische“ hin und erzählen<br />

Sie die Geschichte einschließlich Ihrer<br />

Gedanken locker in der Ich-Form – und<br />

schon haben Sie die erste Kurzstory mit<br />

einer Das-ist-typisch (DIT)-Pointe.<br />

Neulich auf dem Postamt: Ich gab eine<br />

Buchsendung mit Empfänger im Ausland<br />

auf. Korrekterweise musste die Schaltermitarbeiterin<br />

eine kleine Zolldeklaration<br />

mit Inhaltsangabe ausfüllen. Ich legte ihr<br />

die Sendung auf die Schalterplatte. „Hat’s<br />

da was drin?“, fragte mich die Mitarbeiterin.<br />

„Ja, ausnahmsweise“, meinte ich<br />

für mich. „Denn sonst sende ich ja ausschließlich<br />

leere Umschläge ins Ausland.“<br />

Foto: Monkey Business/Fotolia<br />

Sie erzählen die Geschichte, bringen das<br />

„Typische“ auf den Tisch – sie fragt nämlich<br />

immer: „Hat’s da was drin?“ – und<br />

schieben Ihre Gedanken nach. Diese haben<br />

den Zweck, dass sich der Zuhörer<br />

des „Typischen“ bewusst wird, sich auch<br />

etwas ertappt fühlt – und genau das ist<br />

die Pointe. Jetzt nur noch den Bezug herstellen,<br />

und schon haben Sie die Story in<br />

den Kontext gesetzt und arbeiten mit dem<br />

Überraschungsmoment, der jeder Pointe<br />

innewohnt.<br />

IRRITATION DURCH KONTEXTVERÄNDERUNG<br />

Eine Mikro-Theaterszene: Romeo fragt,<br />

„Julia, was machst du auf dem Balkon?“<br />

– Julia zu Romeo: „Was wohl? Drinnen ist<br />

Rauchverbot!“ Bei aller Heiterkeit und für<br />

alle, die literarisch nicht so sattelfest sind:<br />

So hat sich der Dialog im Original definitiv<br />

nicht abgespielt. Wir hören Romeo und<br />

Julia und denken an das Liebesdrama.<br />

Eine Kontextveränderung hat stattgefunden,<br />

ohne dass der Zuhörer das wusste.<br />

Das ist die Irritation-durch-unangekündigt-Kontext-verändert<br />

(IDUKV)-Pointe.<br />

Um eine Geschichte zu begreifen, braucht<br />

es Informationen. Oder wir setzen einen<br />

Kontextwechsel ein, um zum Denken anzuregen.<br />

Wir belassen den Dialog, ändern<br />

aber den Raum. Und schon gibt es eine<br />

andere Geschichte.<br />

Ein zweites Beispiel eines Dialogs der<br />

Weltgeschichte. Adam: „Eva-a-a – liebst<br />

du mich noch?“ – Eva: „Ja, wen denn<br />

sonst?“ Was ist daran absurd? Die Betonung<br />

liegt auf „mich“ statt auf „noch“. Im<br />

vorhandenen Kontext, sprich Paradies,<br />

mit nur diesen beiden Menschen, ergibt<br />

„mich“ überhaupt keinen Sinn, „noch“<br />

würde genügen. Die Frage könnte nur<br />

lauten: Liebst du mich?<br />

MASSIVE ÜBERTREIBUNG<br />

Ich erhalte einen Werbeanruf. Geschickt<br />

leitet der Anrufer ein: „Möchten Sie beim<br />

Telefonieren auch Geld sparen?“ – „Nein.“<br />

Der gewiefte Call-Agent meint dann mit<br />

gespieltem Interesse: „Warum nicht?“ Super!<br />

Jetzt kommt mein Part: „Wissen Sie,<br />

wir haben zu Hause alles. Ein schönes<br />

Haus, einen prächtigen Garten, vier Autos,<br />

zwei Yachten, fünf Computer, da haben<br />

wir uns überlegt, was wir noch nicht haben?<br />

Klar, wir leisten uns jetzt einfach den<br />

teuersten Telefonanbieter!“<br />

Die Pointe ist, dass die Geschichte<br />

derart übertrieben ist, dass wohl jedem<br />

klar wird, dass sie nicht stimmen kann.<br />

Hier entsteht die Spannung des Absurden.<br />

Tiefernst die Stimmlage, maßlos übertrieben<br />

der Inhalt. So funktioniert die Massivübertriebene<br />

(MÜT)-Pointe<br />

Trainieren Sie Ihr Humorgefühl täglich,<br />

indem sie das alltägliche Geschehen kreativ<br />

hinterfragen. Vielleicht verwenden Sie<br />

bekannte Zitate erstmals in einem neuen<br />

Kontext. Die wirken auch wie Pointen. <br />

Stefan Häseli<br />

DER AUTOR<br />

Stefan Häseli, Gossau (Schweiz), ist Redner<br />

und Autor zu Themen der Kommunikation<br />

(www.stefan-haeseli.com)<br />

Anzeige<br />

Zertifikatsstudium Geodatenmanager/-in<br />

Advertorial<br />

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Advertorial<br />

Katastrophenschutz: der Masterstudiengang „KaVoMa“<br />

Prof. Dr. Volker Hochschild, Professur für Physische<br />

Geographie mit Schwerpunkt GIS an der<br />

Universität Tübingen<br />

Die fortschreitende Digitalisierung sowie die Abwicklung<br />

räumlicher Fragestellungen stellen die<br />

Kommunen vor große Herausforderungen. Ob<br />

es um die Berücksichtigung des Klimawandels<br />

bei Stadtentwicklung und Bauplanung, die Verkehrssicherung<br />

durch ein aktuelles Baumkataster,<br />

die medizinische Versorgungslage oder die<br />

Foto: privat<br />

Qualitätskontrolle bei Baustellen geht, überall<br />

ist der zuverlässige Umgang mit Geodaten und<br />

der Aufbau einer lokalen Geodateninfrastruktur<br />

notwendig. Geobasisdaten wie digitale Orthophotos<br />

und Geländemodelle müssen fachübergreifend<br />

zur Verfügung stehen und erfordern<br />

entsprechendes Know-how. Geodatenkataloge<br />

liefern die Metadaten zu auf Geodatenservern<br />

bereitgehaltenen digitalen Karten, auf die an<br />

Hand von Geodiensten zugegriffen werden kann<br />

und deren Bearbeitung ermöglicht wird.<br />

In vielen Fällen ist der Umgang mit digitalen<br />

Geodaten und Datenbanken für Mitarbeiter<br />

der öffentlichen Verwaltung nicht Teil der Ausbildung,<br />

d.h. es fehlt an fachlicher Kompetenz.<br />

Hier bietet das Zertifikatsstudium zum/zur<br />

Geodatenmanager/-in des Tübinger Zentrums<br />

für wissenschaftliche Weiterbildung eine berufsbegleitende<br />

und praxisorientierte Möglichkeit,<br />

sich dieses Wissen softwareunabhängig<br />

anzueignen.<br />

Die Ausbildung richtet sich an Personen, die<br />

in ihrem beruflichen Alltag mit räumlichen Daten<br />

arbeiten bzw. in diesem Geschäftsfeld tätig<br />

sind. Es werden grundlegende und vertiefende<br />

Kenntnisse zu Geographischen Informationssystemen<br />

(GIS), zur Fernerkundung und zum<br />

Umgang mit Geodaten vermittelt. Durch den<br />

hohen Praxisanteil sind die Absolventen und<br />

Absolventinnen in der Lage, GIS-Projekte in<br />

Eigenverantwortung durchzuführen. Die Inhalte<br />

werden sowohl im Rahmen von Präsenztagen<br />

in Tübingen als auch in einer betreuten Onlinephase<br />

(Blended Learning) vermittelt.<br />

Die Ausbildung ist arbeitsmarktorientiert und<br />

im Baukastensystem modular aufgebaut und<br />

buchbar.<br />

Universität Tübingen<br />

Tübinger Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung<br />

Wilhelmstraße 11<br />

72<strong>07</strong>4 Tübingen<br />

Tel: <strong>07</strong><strong>07</strong>1-2976837<br />

Fax: <strong>07</strong><strong>07</strong>1-294259<br />

https://wissenschaftliche-weiterbildung.info<br />

Foto: Anna Schoch<br />

Übung zur raumplanerischen Vorsorge.<br />

Als untere Katastrophenschutzbehörden nehmen<br />

Kommunen die Aufgaben des Katastrophenschutzes<br />

wahr. Somit liegt sowohl die<br />

Vorsorge als auch die Bewältigung einer Krise<br />

oder Katastrophe in ihrer Verantwortung. Dieser<br />

Aufgabenbereich weist eine große Schnittmenge<br />

mit anderen Gebieten auf: Beispielsweise ist die<br />

Alterung der Gesellschaft deshalb ein relevantes<br />

Thema, weil sie den Rückgang von (Nachwuchs-)<br />

Kräften in Haupt- und Ehrenamt des Katastrophenschutzes<br />

bei steigender Verwundbarkeit der<br />

Bevölkerung bedeutet. Auch gilt es die möglichen<br />

Auswirkungen extremer Wetterereignisse<br />

(z. B. Starkregen, Hitze) oder neuerer Gefährdungen<br />

(z. B. Cyberattacken) einzuschätzen,<br />

wenn zukunftsfähige Strategien für den Katastrophenschutz<br />

entwickelt werden.<br />

Vernetzt denken – vernetzt handeln<br />

Der berufsbegleitende Masterstudiengang<br />

„Katastrophenvorsorge und -management“,<br />

kurz KaVoMa, bietet eine Weiterqualifizierung<br />

für Fach- und Führungskräfte, die im Katastrophenschutz<br />

tätig sind. Das Curriculum ist interdisziplinär<br />

ausgerichtet und bietet einen breiten<br />

Überblick: Es werden z. B. Grundlagen aus<br />

den Natur- und Gesellschaftswissenschaften,<br />

Methoden und Maßnahmen der Vorsorge, Kernaspekte<br />

von Risiko- und Krisenkommunikation,<br />

Fragestellungen rund um das Thema „Führungskraft“<br />

und das Krisenmanagement präsentiert<br />

und diskutiert.<br />

Modernes „blended learning“<br />

Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Schrott betont:<br />

„Wir legen Wert auf eine wissenschaftliche<br />

und anwendungsorientierte Weiterbildung, die<br />

auf die Bedarfe Berufstätiger zugeschnitten ist.<br />

Bewährt hat sich das ,blended learning‘-Konzept,<br />

um die Vereinbarkeit von Beruf, Familie<br />

und Studium zu ermöglichen.“ Die Präsenzwochenenden<br />

finden ca. alle 2 Monate an der<br />

Akademie des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz<br />

und Katastrophenhilfe (BBK), mit dem<br />

die Universität Bonn seit Beginn des Masters im<br />

Jahr 2006 kooperiert, statt. Haben Sie Fragen?<br />

Schreiben Sie uns an kavoma@uni-bonn.de.<br />

Universität Bonn<br />

Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und<br />

Katastrophenmanagement“ – KaVoMa<br />

www.kavoma.de, kavoma@uni-bonn.de


So werden Sie zum Wahlsieger!<br />

Für nur 44,90 Euro.<br />

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />

Jetzt schon an das<br />

Kommunalwahljahr<br />

2019 denken!<br />

die teuerste Wahl ist eine verlorene Wahl. „WAHLEN gewinnen“,<br />

das Handbuch von Achim Moeller und Gwendolin Jungblut,<br />

ist Ihr unverzichtbares Werkzeug für einen erfolgreichen Wahlkampf.<br />

In sechs Kapiteln erfahren Sie,<br />

wie die unsichtbaren Muster von Wahlsiegen aussehen,<br />

wie die persönlichen Wahlchancen verbessert werden,<br />

wie wichtig die Persönlichkeit des Kandidaten ist,<br />

wie man Themen aufgreift, die Menschen wirklich interessieren,<br />

welche Aktionen in der Öffentlichkeit ankommen.<br />

Foto: Creativa Images/Fotolia<br />

INFORMATIONSTECHNIK<br />

Prüfender Blick: Zwar stehen<br />

bei der Einführung der<br />

E-Akte organisatorische<br />

Fragen im Vordergrund,<br />

doch muss auch im Zusammenhang<br />

mit der Beschaffung<br />

der Software genau<br />

hingesehen werden.<br />

Technik & Innovation<br />

Die Autoren und Wahlsiegberater Achim Moeller und Gwendolin Jungblut wissen, worüber sie schreiben. Sie sind<br />

seit 30 Jahren erfolgreich in der politischen Beratung tätig und haben u.a. über 750 Bürgermeisterkandidaten und<br />

450 Fraktionen europaweit im Wahlkampf begleitet. Auf ca. 100 Arbeitsblättern online geben sie zusätzlich zu<br />

ihrem Handbuch ihre Arbeitshilfen und Werkzeuge weiter.<br />

JA, ich möchte „WAHLEN gewinnen“ zum Preis von 44,90 Euro (zzgl. Versand) bestellen.<br />

E-Akte<br />

Unter die Motorhaube schauen<br />

Name, Vorname<br />

Organisation<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

E–Mail für Rückfragen<br />

Vertragsbedingungen: Bitte senden Sie das Formular an die angegebene Faxnummer bzw. E-Mail-Adresse.<br />

Die Rechnung wird Ihnen mit Ihrer Buchlieferung zugestellt.<br />

Datum<br />

Unterschrift<br />

Widerrufsbelehrung: Mit der Bestellung darf keine Kündigung einhergehen. Der Vertrag kann innerhalb von 14 Tagen nach Bestellung durch eine schriftliche<br />

Mitteilung an den Verlag widerrufen werden.<br />

Kontakt: pVS - pro Verlag & Service GmbH & Co. KG, Stauffenbergstraße 18, 74523 Schwäbisch Hall, Tel.: <strong>07</strong>91/95061-8300<br />

FAX-ANTWORT an<br />

<strong>07</strong>91/95061-188341<br />

oder per E-Mail an<br />

info@pro-vs.de<br />

Die E-Akte im Rathaus einzuführen ist kein leichtes Unterfangen. Viel will<br />

beachtet sein, um ein solches Projekt erfolgreich zu gestalten. Das Meiste dreht<br />

sich um Organisationsfragen und das Veränderungsmanagement. Aber auch im<br />

Zusammenhang mit der Wahl des Verfahrens sind wichtige Fragen zu klären.<br />

Wenn es um ein prominentes<br />

Thema im Hinblick auf die<br />

Digitalisierung der Verwaltungsabläufe<br />

der Kommunen geht, dann<br />

ist es wohl die Digitalisierung der Aktenführung.<br />

Die sogenannte elektronische<br />

Akte (E-Akte) stellt einen wesentlichen<br />

Baustein einer modernen und effizienten<br />

Verwaltungsarbeit dar. Nach wie vor gelten<br />

dabei die drei Grundsätze Akten zu<br />

führen, Verfahrenshandlungen vollständig/nachvollziehbar<br />

abzubilden und diese<br />

wahrheitsgemäß aktenkundig zu machen.<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

Diese Grundsätze sind nicht nur für Papierakten,<br />

sondern ebenso für E-Akten<br />

gültig. Um sie einzuhalten und die heute<br />

gegebenenfalls „löchrig“ gewordenen Papierakten<br />

abzulösen, bietet die elektronische<br />

Akte mehrere Vorteile. Die „Löchrigkeit“<br />

der Papierakten hängt mit dem<br />

zunehmenden Bürgerkontakt über elektronische<br />

Kommunikationskanäle wie E-Mail<br />

oder Kontaktformulare auf der Website der<br />

Verwaltung zusammen. Häufig wird das<br />

Ausdrucken, Lochen und Abheften des auf<br />

digitalem Weg übermittelten Schriftverkehrs<br />

in die Papierakte vernachlässigt. So<br />

verbleiben zum Beispiel E-Mails zwar im<br />

Mail-System, aber in der Papierakte fehlen<br />

gegebenenfalls wichtige Informationen zu<br />

einem Sachverhalt.<br />

Die E-Akte sammelt hier Pluspunkte.<br />

Denn darin können alle Medienformate<br />

an einem zentralen Ort für die Dauer der<br />

Aufbewahrungsfrist unverändert archiviert<br />

und, ohne dass ein Ausdruck erstellt<br />

werden muss, jederzeit wieder lesbar gemacht<br />

werden.<br />

Die E-Akte in der Kommunalverwaltung<br />

einzuführen ist kein leichtes Unterfangen.<br />

Als eine Voraussetzung für den Erfolg gilt,<br />

Technik und Organisation zusammenzuführen.<br />

Ganz davon abgesehen ist es von<br />

elementarer Wichtigkeit, dass das technische<br />

Werkzeug überhaupt eine<br />

53


Technik & Innovation<br />

INFORMATIONSTECHNIK<br />

ELEKTRONISCHE AKTE<br />

Mit dem Regierungsprogramm „Digitale<br />

Verwaltung 2020“ hat sich die Bundesregierung<br />

das politische Ziel gesetzt,<br />

eine durchgängig elektronisch, das heißt<br />

medienbruchfrei arbeitende Verwaltung<br />

zu etablieren. Verschiedene Gesetzesvorhaben<br />

wie etwa das E-Government-<br />

Gesetz oder das Onlinezugangsgesetz<br />

(OZG) sollen die Verwaltung in Bund,<br />

Ländern und Kommunen diesem Ziel<br />

näherbringen. Die Einführung der elektronischen<br />

Aktenführung ist hierfür eine<br />

Grundvoraussetzung.<br />

Die elektronische Akte (E-Akte) ist eine<br />

logische Zusammenfassung sachlich<br />

zusammengehöriger oder verfahrensgleicher<br />

Vorgänge und/oder Dokumente,<br />

die alle aktenrelevanten E-Mails, sonstigen<br />

elektronisch erstellten Unterlagen<br />

sowie gescannten Papierdokumente<br />

umfasst und so eine vollständige<br />

Information über die Geschäftsvorfälle<br />

eines Sachverhalts ermöglicht. Die<br />

E-Akte ersetzt auf diese Weise die Aktenführung<br />

auf Papierbasis. Sie gliedert<br />

sich typischerweise in Akte, Vorgang und<br />

Dokument. Akte, Vorgang und Dokument<br />

werden Schriftgutobjekte genannt. Die<br />

Akte gibt den formalen, inhaltlichen<br />

Rahmen der enthaltenen Vorgänge und<br />

Dokumente hierarchisch vor, von dem<br />

diese nicht abweichen dürfen. (Quelle:<br />

Deutscher Landkreistag, Handreichung<br />

„Die Einführung der E-Akte in der<br />

Kreisverwaltung“)<br />

DER AUTOR<br />

Ulrich Gerke ist Seniorberater bei<br />

Zöller & Partner in Liederbach, einem<br />

Beratungsunternehmen, das Kommunen<br />

bei der Auswahl und Einführung von<br />

E-Akten-Lösungen unterstützt<br />

(ugerke@zoeller.de)<br />

elektronische Akte abbilden kann. Eine<br />

einfache Datei- und Ordnerstruktur ist<br />

keine E-Akte und führt hier nicht zum Erfolg.<br />

Wenn ein Mitarbeiter mit dem technischen<br />

Werkzeug E-Akte mehr Zeit für die<br />

Bearbeitung benötigt als beim Umgang mit<br />

der Papierakte, dann ist das Projekt bereits<br />

zum Scheitern verurteilt.<br />

VOLLER FUNKTIONSUMFANG<br />

Da sich E-Akten-Lösungen ganz erheblich<br />

voneinander unterscheiden, sollte unbedingt<br />

„unter die Motorhaube“ geschaut<br />

werden mit dem Ziel, langfristig alle Funktionen<br />

bedienen zu können. Das betrifft<br />

zum Beispiel die Bewertung von Akten,<br />

Auslagerungen, gegebenenfalls auch die<br />

mobile Nutzung und die Offline-Nutzung.<br />

Wer annimmt, dass es nur zwei oder<br />

drei führende Anbieter von E-Akten-Lösungen<br />

auf dem Markt gibt, der täuscht<br />

sich gewaltig. Denn neben der klassischen<br />

Software für das Dokumentenmanagement<br />

bieten immer mehr Entwickler von<br />

Fachverfahren auch E-Akten-Funktionen<br />

in ihren Lösungen an. Hier sind also auch<br />

strategische Gesichtspunkte zu berücksichtigen.<br />

Damit ist das wichtigste Thema<br />

erreicht: die Organisation rund um die Einführung<br />

der elektronischen Akte.<br />

Entsprechende Projekte berühren „gefühlt“<br />

zu mindestens 70 Prozent organisatorische<br />

und zu 30 Prozent technische<br />

Fragen. Folgende Themen sind unbedingt<br />

vor der Einführung zu klären:<br />

• Projektorganisation (Projektressourcen):<br />

Wie ist das Projektteam aufgebaut?<br />

Wer gehört noch mit in das Team – zumindest<br />

zeitweise (u. a. Personal-/Behindertenvertretung,<br />

ggf. Rechtsbereich,<br />

Rechnungsprüfungsamt, Datenschutz,<br />

Archivare)? Nicht vergessen werden<br />

dürfen die Mitarbeitenden aus den jeweiligen<br />

Organisationseinheiten.<br />

• Veränderungsmanagement: Hier gilt es,<br />

die Mitarbeiter „abzuholen“ und einzubinden<br />

(Schulungen, Kommunikation,<br />

Marketing für die E-Akte). Denn die E-<br />

Akte ändert in der Regel die Abläufe, die<br />

von der papierhaften Akten-/Vorgangsbearbeitung<br />

her bekannt sind.<br />

• Dokumentenerfassung: Wo, wie, wann<br />

soll Papier gescannt werden? Soll der<br />

Papieraktenbestand nachgescannt werden?<br />

Wenn ja, wie und in welchem Umfang,<br />

in welcher Form? Was geschieht<br />

mit den vorhandenen Dokumenten auf<br />

Netzlaufwerken und den E-Mails im<br />

Mail-System? Diese und weitere wichtige<br />

Fragen sind im Zusammenhang mit<br />

diesem Thema zu beantworten.<br />

• Fachliche Betreuung / Benutzersupport:<br />

Wo können Benutzer nachfragen, wenn<br />

etwas nicht funktioniert?<br />

• Dokumentationen: Arbeiten wir in der<br />

Verwaltung mit Dienst- beziehungsweise<br />

Betriebsanweisungen oder wollen<br />

wir eine Verfahrensdokumentation,<br />

wenn an das ersetzende Scannen gedacht<br />

wird?<br />

Zu den oben genannten Aufgaben kommen<br />

die eigentlichen fachlichen Themen<br />

eines E-Akten-Projekts hinzu. So wird die<br />

Einführung der elektronischen Akte häufig<br />

dazu genutzt, einen „alten“ Aktenplan zu<br />

modernisieren oder überhaupt (wieder)<br />

einzuführen. In diesem Fall müssen zumindest<br />

die Ablagestrukturen und Suchbegriffe<br />

festgelegt und konfiguriert werden.<br />

Da viele Fachverfahren abweichende<br />

Akten-/Geschäftszeichen generieren, sind<br />

diese zusätzlich zu den Aktenplan-Aktenzeichen<br />

zu berücksichtigen.<br />

Neben den E-Akten gibt es auch noch<br />

das allgemeine Schriftgut, also Schriftgut,<br />

das nicht direkt einer Fall- oder Sachakte<br />

zugeordnet werden kann. Dieses darf bei<br />

einem E-Akten-Projekt nicht vergessen<br />

werden.<br />

IN KLEINEN SCHRITTEN VORAN<br />

Die Einführungsstrategie ist ein weiterer<br />

Erfolgsfaktor. Mit dem Hintergrund, dass<br />

die Einführung der E-Akte in der Kommunalverwaltung<br />

ein langfristiges, komplexes<br />

organisatorisches Projekt ist, sollte sie in<br />

kleinen Schritten erfolgen. Möglich ist dies<br />

zum Beispiel über die Digitalisierung von<br />

Teilaktenplänen in ausgewählten Organisationseinheiten<br />

oder anhand gewisser<br />

Aktenarten (z. B. Steuerakte, Ausländerakte).<br />

Es sollte nicht der Fehler gemacht<br />

werden, die E-Akte in zu vielen Verwaltungseinheiten<br />

gleichzeitig einzuführen.<br />

Dann nämlich wäre die Kommunalverwaltung<br />

im Hinblick auf das erforderliche<br />

Veränderungsmanagement überlastet<br />

Ulrich Gerke<br />

Ersparen Sie sich und Ihren Mitbürgern den traurigen Anblick maroder<br />

Brückenbeläge, die darüber hinaus auch noch viele Gefahren mit sich<br />

bringen. Setzen Sie jetzt verantwortungsvoll auf eine langlebige,<br />

wartungsarme und vor allem zukunftsstarke Lösung: GFK<br />

krafton® sind DIBt-zertifizierte Brückenbeläge für Rad- und Fußgängerbrücken aus<br />

glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK). krafton® Brückenbeläge bestechen durch sehr<br />

lange Lebensdauer, Wartungsfreiheit, hohe Witterungsbeständigkeit,<br />

UV-Beständigkeit, geringes Eigengewicht und einfache Montage vor Ort. krafton®<br />

werden in den Produktionshallen von Bijl in den Niederlanden hergestellt und sind<br />

ab sofort in Deutschland in drei Modellen erhältlich. Bijl ist ein Unternehmen mit 40<br />

Jahren Erfahrung in der Produktion von GFK Produkten.<br />

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Kontakt mit uns auf unter +31 (0) 167 521 717 oder info@krafton.de<br />

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Brückensanierungen!<br />

54 der gemeinderat 7-8/18


Technik & Innovation<br />

Datenschutz<br />

Technik & Innovation<br />

Datenschutz: Die kommunale Datenverarbeitung sollte durch professionelle Sicherheitskonzepte,<br />

Firewalls sowie regelmäßige System-Updates geschützt sein.<br />

IT-Dienstleister<br />

Risikofaktor Mensch<br />

Städte und Gemeinden brauchen zum Schutz ihrer IT-Systeme vor Internetkriminalität<br />

passgenaue Konzepte. Der kommunale Dienstleister AKDB bietet<br />

seinen Kunden Lösungen für IT-Betrieb, Outsourcing und Beratung.<br />

Datenschutz und IT-Sicherheit werden<br />

angesichts massiver Online-<br />

Angriffe auch für öffentliche Verwaltungen<br />

immer wichtiger. Sogenannte<br />

Krypto-Trojaner verursachen große Schäden<br />

und zwingen auch Verwaltungen zu<br />

einem Bewusstsein für gestiegene Cyber-<br />

Gefahren. Eigentlich sollten die IT-Systeme<br />

eines Unternehmens oder einer Behörde<br />

durch professionelle Sicherheitskonzepte,<br />

moderne Firewalls sowie ständige Wartungen<br />

und Updates gut geschützt sein. Doch<br />

in der Praxis wird immer wieder deutlich,<br />

dass unter anderem ein sorgloser Umgang<br />

mit Passwörtern, das vorschnelle Öffnen<br />

von E-Mails mit unbekannten Dateianhängen<br />

oder eine großzügige Rechtevergabe<br />

seitens der IT-Administration die Datensicherheit<br />

gefährden können. Auch wenn<br />

im kommunalen Umfeld größere Schadensfälle<br />

bislang ausgeblieben sind, kann<br />

keine Entwarnung gegeben werden.<br />

Mittlerweile sind betrügerische Mails mit<br />

hohem Schadenspotenzial häufig so täuschend<br />

echt gestaltet, dass Absender und<br />

Links im Text vertrauenswürdig erscheinen.<br />

Besonders betroffen sind Behörden<br />

und öffentliche Einrichtungen. Deren Mitarbeiter<br />

sind im Internet relativ leicht zu<br />

recherchieren – wollen Kommunen sich<br />

doch immer bürgerfreundlicher präsentieren.<br />

Das schwächste Glied einer IT-Sicherheitskette<br />

ist also der Faktor Mensch. Viele<br />

Cyberangriffe zielen genau darauf ab.<br />

Mit geeigneten Maßnahmen zur Informationssicherheit<br />

können sich öffentliche<br />

Verwaltungen und ihre Mitarbeiter weitreichend<br />

schützen. Dabei sollten sie einen<br />

ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der auf<br />

technischen Komponenten, aber auch auf<br />

der Awareness, also dem Bewusstsein der<br />

Mitarbeiter, basiert.<br />

Der IT-Dienstleister AKDB zum Beispiel<br />

hat gemeinsam mit kommunalen<br />

Foto: Lensworld/Fotolia<br />

IT-Sicherheitsexperten Seminare und Webinare<br />

für unterschiedliche Zielgruppen<br />

initiiert. Verwaltungsmitarbeitern aller<br />

Ebenen, IT-Leitern und Entscheidern wird<br />

jeweils vermittelt, wie leicht Hacker Kontobewegungen<br />

manipulieren oder elektronische<br />

Identitäten, wie E-Mail-Adresse<br />

oder Mobilfunknummer, für ihre Zwecke<br />

missbrauchen. Mit Tipps und Tricks werden<br />

Seminar-Teilnehmer dafür sensibilisiert,<br />

Gefahren aus dem Netz zu erkennen,<br />

ernst zu nehmen und soweit wie möglich<br />

abzuwehren.<br />

In Bayern hat der Gesetzgeber den Kommunen<br />

die Einführung eines Informationssicherheitskonzepts<br />

auferlegt. Bestandteil<br />

dessen ist die Festlegung organisatorischer<br />

und technischer Schutzmaßnahmen. Angesichts<br />

gesetzlicher Vorgaben, stetig steigender<br />

Aufwände und der zunehmenden<br />

Komplexität des IT-Betriebs verwundert<br />

es nicht, dass sich in letzter Zeit immer<br />

mehr Kommunen nach Alternativen zum<br />

Eigenbetrieb der IT umsehen. Beim neuen<br />

Angebot des IT-Dienstleisters dem Next<br />

Generation Outsourcing, beispielsweise<br />

beziehen Kommunen alle Fachverfahren<br />

als Software-as-a-Service aus dem vom<br />

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />

(BSI) zertifizierten Rechenzentrum.<br />

Zudem bekommen sie eine<br />

gemanagte Server-Umgebung inklusive<br />

virtueller Maschinen, Betriebssysteme und<br />

der technischen Standard-Software.<br />

Als zusätzliches Angebot für Kommunen<br />

hat die AKDB die Gesellschaft für<br />

kommunalen Datenschutz (GKDS) gegründet,<br />

die Kommunen und öffentliche Verwaltungen<br />

bei der Umsetzung der neuen<br />

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)<br />

mit Beratungs- und Schulungsangeboten<br />

sowie Dienstleistungen unterstützt. Dazu<br />

gehören Schulungen, Fachvorträge und<br />

Webinare, die auf die kommunalen Anforderungen<br />

zugeschnitten sind und die mit<br />

vertretbarem Aufwand in den Praxisalltag<br />

von Behörden integriert werden können.<br />

<br />

Rudolf Schleyer<br />

DER AUTOR<br />

Rudolf Schleyer ist Vorstandsvorsitzender der<br />

Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in<br />

Bayern (AKDB) in München (www.akdb.de)<br />

Cybersicherheit<br />

Die Tür gut bewachen<br />

Der Internetbrowser dient zunehmend als Einfallstor für Schadsoftware.<br />

Behörden müssen diesem „Tag der offenen Tür“ ein Ende bereiten, fordert der<br />

IT-Sicherheitsexperte Norbert Schirmer und nennt Schutzmöglichkeiten.<br />

Cyberkriminelle nehmen bei ihren<br />

Angriffen den Internetbrowser mit<br />

neuen Technologien ins Visier. Dieses<br />

Einfallstor kann gesichert werden. Die<br />

Redaktion hat dazu Hinweise von Norbert<br />

Schirmer, Leiter der Business Unit<br />

Endpoint-Security von Rohde & Schwarz<br />

Cybersecurity, zusammengefasst.<br />

WIE IST DIE BEDROHUNGSLAGE BEI DER INTER­<br />

NETNUTZUNG IN BEHÖRDEN?<br />

Laut Schirmer sehr hoch. Die Angriffsflächen<br />

werden vielfältiger, vor allem der<br />

Browser ist ein oft genutztes Einfallstor.<br />

KOMMUNALE SYSTEMLÖSUNGEN<br />

Vorsprung durch Webtechnologie<br />

WWW.AB-DATA.DE<br />

GENÜGT ES HACKERN SCHON, WENN DER MIT­<br />

ARBEITER NUR IM INTERNET SURFT?<br />

Ja. Die Schadsoftware wird bereits beim<br />

einfachen Laden der Webseite ausgeführt,<br />

ohne dass der Nutzer Links anklicken<br />

oder Dateien öffnen muss. Aktive Inhalte<br />

wie Javascript, Java oder Flash machen<br />

es möglich. Diese Programmierschnittstellen<br />

erlauben ohne Zutun des Nutzers<br />

den Zugriff auf den PC und die Kontrolle<br />

über dessen Anwenderumgebung. Traditionelle<br />

Sicherheitsmechanismen wie Antivirensoftware<br />

sind hier unwirksam. Es<br />

braucht progressive Abwehrmethoden.<br />

WELCHE LÖSUNGEN GIBT ES?<br />

Zum Beispiel die Virtualisierung des<br />

Browsers. Sie ist vergleichbar mit einer digitalen<br />

Quarantäne, in der die Viren eingeschlossen<br />

werden. Der hardware-basierte<br />

Browser wird einfach um eine virtuelle<br />

Surfumgebung ergänzt. Alle potenziell gefährlichen<br />

Aktivitäten werden in diesem<br />

geschlossenen virtuellen Browser isoliert,<br />

bevor sie überhaupt zur Ausführung kommen.<br />

Damit werden Attacken aus dem Internet<br />

erfolgreich abgewehrt.<br />

GIBT ES AUCH GRÜNDE, DIE GEGEN EINE VIR­<br />

TUALISIERUNG SPRECHEN?<br />

Die Virtualisierung ist das derzeit sicherste<br />

und modernste Instrument gegen<br />

Attacken. Es gibt aber zwei Virtualisierungskonzepte:<br />

Voll- und Mikrovirtualisierung.<br />

Letztere kann nur ein reduziertes<br />

Sicherheitsniveau bieten. Denn sie ist mit<br />

dem Betriebssystem stark verzahnt. Bei<br />

vollvirtualisierten Surfumgebungen wird<br />

die gesamte Browserumgebung konsequent<br />

vom Netzwerk getrennt. Das Betriebssystem<br />

kann dadurch bei Angriffen<br />

keinen Schaden nehmen. Red.<br />

Unsere Geschäftsfelder: Finanzsoftware, IT-Services und<br />

Software-Systemlösungen.<br />

Unsere Leidenschaften: Kommunale Doppik, Web & Apps,<br />

digitale Prozessoptimierung und individuelle Beratung<br />

Ihre und unsere Ziele: Innovation, Wirtschaftlichkeit und<br />

Zuverlässigkeit<br />

56 der gemeinderat 7-8/18<br />

Die Spezialisten für kommunale Finanzsoftware.


Technik & Innovation<br />

NEUES AUS DER WIRTSCHAFT<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Technik & Innovation<br />

Business Intelligence<br />

Gezielte<br />

Analysen<br />

Bisher ungenutzte Informationen aus<br />

dem kommunalen Finanzwesen per<br />

Mausklick und ohne großen Geld- und<br />

Zeitaufwand in wertvolles Wissen<br />

umwandeln – mit „Web KomPASS“<br />

von AB-Data kein Problem.<br />

Immer mehr Kommunen wollen ihre<br />

Datenvolumina über Business-Intelligence-Anwendungen<br />

(BI) filtern, aufbereiten<br />

und auswerten. Der Spezialist<br />

für kommunale Finanz-Software AB-Data<br />

bietet mit seinem „Web KomPASS“ eine<br />

Lösung, die den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit,<br />

Leistungsfähigkeit und Performanz<br />

kann. Die BI-Basiskomponenten<br />

Haushalt geht einfach<br />

Immer mehr Abläufe in der Kommunalverwaltung<br />

werden digitalisiert. Dabei<br />

kommt es darauf an, die einzelnen elektronischen<br />

Prozesse zu einem durchgängigen<br />

Datenkreislauf zu verbinden. Datev<br />

hat dazu „Web-Planung“ als Zusatzmodul<br />

zum Programm „Haushaltsplanung“ entwickelt.<br />

Mit der neuen Lösung lässt sich<br />

eine dezentrale und dennoch integrierte<br />

Haushaltsplanung etablieren.<br />

Bei „Web-Planung“ erfassen die im Planungsprozess<br />

Beteiligten dezentral in einer<br />

einfachen, intuitiv bedienbaren Oberfläche<br />

im Intranet die relevanten Planungsdaten.<br />

Den Eingaben werden automatisch<br />

Vergleichswerte wie Vorjahres-Planzahlen<br />

oder Ist-Wert-Prognosen des aktuellen<br />

Wirtschaftsjahres gegenübergestellt. Die<br />

erfassten Planbereiche stehen dem Kämmerer<br />

in der Haushaltsplanung anschließend<br />

sofort zur Verfügung und können<br />

mit einem Klick in die zentrale Planung<br />

übernommen werden.<br />

www.datev.de<br />

Aus Daten wird Wissen: Die BI-Lösung „Web KomPASS“ von AB-Data bietet viele Funktionalitäten.<br />

Sie spricht auch „Casual User“ wie Ratsmitglieder an, die Finanzdaten nur gelegentlich benötigen.<br />

Pflichtaufgabe Datenschutz: Die Rathäuser<br />

müssen sich gegen immer raffinierter werdende<br />

Cyber-Angriffe wappnen.<br />

Gegner läuft ins Leere<br />

Cyber-Attacken nehmen auf breiter Front<br />

zu, betroffen sind davon auch die Rathäuser<br />

und kommunale Unternehmen. Und:<br />

Die Angriffsstrategien werden immer raffinierter.<br />

Herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen,<br />

die auf Schadsoftware-Erkennung<br />

setzen, reichen da zur Abwehr nicht mehr<br />

aus. Daher verfolgen neue Technologien<br />

einen ganz anderen Ansatz: Es steht nicht<br />

das Aufspüren von Schadcode oder Angriffen<br />

im Vordergrund, sondern der gezielte<br />

Foto: Momius/Fotolia<br />

von Oracle werden mit kommunalspezifischen<br />

Anwendungen, Dashboards und<br />

Kennzahlensystem für den gemeinsamen<br />

Einsatz mit dem AB-Data „Web-Finanzwesen“<br />

standardmäßig vorkonfiguriert.<br />

Als sehr hilfreich erweisen sich die fachliche<br />

Gliederung in diverse Themenbereiche,<br />

Ordner und Zusatzfunktionen wie<br />

Prompts für automatisch filternde Bedingungen<br />

sowie die Drill-Down-Funktionen<br />

für gezielte Analysen.<br />

www. ab-data.de<br />

Schutz vor Malware, wobei diese nicht<br />

zwingend als solche erkannt werden muss.<br />

Realisiert wird dies durch die Isolierung<br />

aller potenziell gefährlichen Aktivitäten.<br />

Eine solche Lösung hat Bromium (mit<br />

Deutschland-Niederlassung im badenwürttembergischen<br />

Heilbronn) mit seiner<br />

Micro-Virtualisierung entwickelt. Sobald<br />

bei dieser Technologie Anwenderaktivitäten<br />

mit Daten aus unbekannten Quellen<br />

gestartet werden, laufen sie jeweils in Virtual<br />

Machines (VM), virtuellen Maschinen<br />

ab. Diese bilden die Struktur eines Rechners<br />

lediglich nach und sind vom Betriebssystem<br />

und vom Netzwerk getrennt.<br />

Die einzelnen, mit dem Nutzen von<br />

Applikationen verbundenen Aktivitäten,<br />

werden Isoliert voneinander werden.<br />

Dazu zählen etwa unterschiedliche Seitenaufrufe<br />

in einem Browser, das Öffnen von<br />

E-Mail-Anhängen oder von verschiedenen<br />

Dokumenten mit Word oder Excel oder der<br />

Zugriff auf die Daten eines USB-Geräts. Mit<br />

dem Ansatz wird zuverlässig verhindert,<br />

dass sich Schadprogramme ausbreiten.<br />

www.bromium.com<br />

Foto: Nicoelnino/Fotolia<br />

Initiativen<br />

Partner der Kommunen<br />

Rund um die Digitalisierung der Verwaltung und der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

stellen sich den Städten und Gemeinden viele Fragen. Die neue<br />

Plattform Kommune digital will Antworten geben und die Akteure vernetzen.<br />

Auf der Cebit <strong>2018</strong> wurde das Angebot erstmals dem Fachpublikum vorgestellt.<br />

Immer mehr Kommunen streben die<br />

digitale Transformation an. Zur Identifizierung<br />

und Planung konkreter<br />

Vorhaben suchen viele Städte und Gemeinden<br />

nach Orientierung, Austausch<br />

und Best-practice-Beispielen. Auf diesen<br />

Bedarf reagiert die Gesellschaft für kommunale<br />

Digitalisierung (München) mit<br />

ihrem Angebot. Auf der Cebit Mitte Juni<br />

präsentierte das junge Unternehmen mit<br />

Vorstand Martin Schmiedel sich und seine<br />

Dienstleistungsmarke „Kommune digital“<br />

(www.kommune.digital) erstmals dem<br />

Fachpublikum.<br />

In über 30 Fachvorträgen haben Digitalpioniere,<br />

kommunale Akteure und<br />

Experten Impulse, Tipps und Tricks für<br />

die praktische Umsetzung für Digitalisierungsprojekte<br />

mitgenommen. 17 Partner<br />

und Aussteller haben ihre Lösungen und<br />

Tools am 350 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand<br />

vor. Der Messeauftritt<br />

bestätigte dem Unternehmen die Bedeutung<br />

seines Beratungsansatzes. Noch in<br />

diesem Sommer soll eine Plattform starten,<br />

auf der Kommunale sich untereinander<br />

austauschen können.<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT EXPERTEN<br />

Ein treibender Gedanke des Netzwerks ist<br />

die Zusammenarbeit mit allen Hauptakteuren<br />

im kommunalen Sektor. Das Ziel<br />

ist, für Kommunen den größtmöglichen<br />

Mehrwert zu schaffen. So waren auf der<br />

Cebit beispielsweise der Deutsche Städteund<br />

Gemeindebund (DStGB), die Kommunale<br />

Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt) und die kommunalen<br />

Projekte der Fraunhofer-Institute vertreten.<br />

Darüber hinaus arbeitet Kommune<br />

digital mit kommunalen Beratern wie der<br />

Unity und Experience Research & Consulting<br />

zusammen. Zu den Partnern zählt<br />

Foto: GkD<br />

Impulsgeber: Das Netzwerk Kommune digital zeichnet auf der Cebit die Gewinner des Wettwebers<br />

„Impulse digital“ aus, der erstmalig gemeinsam mit dem DStGB und der KGSt veranstaltet wurde.<br />

auch die Fachzeitschrift der gemeinderat.<br />

Sie kooperiert für ihre Online-Themenseite<br />

Smart City mit Kommune digital und informiert<br />

umfangreich über Projekte, Konzepte<br />

und Fachanwendungen (www.treffpunkt-kommune.de<br />

> Smart City).<br />

Als besonders erfreulich wertet Schmiedel<br />

die Beteiligung am Wettbewerb Impulse<br />

digital, der erstmalig gemeinsam<br />

mit dem DStGB und der KGSt veranstaltet<br />

hat. Aus den zahlreichen qualitativ<br />

hochwertigen Bewerbungen wählte die<br />

Jury gleich vier Gewinner aus: die Stadt<br />

Kaiserslautern mit der Digitalkampagne<br />

Herzlich digital, die Stadt Wil in der<br />

Schweiz mit der Digitalisierungsstrategie<br />

Smart City Will, das Nachbarschaftsnetzwerk<br />

Nebenan.de und die digitale Stadtplattform<br />

Moers Live. Carlo Schöll<br />

DER AUTOR<br />

Carlo Schöll ist Berater bei der Agentur Bächle<br />

& Spree in Berlin<br />

58 der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

59


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Im Licht der LED: Digitale Beleuchtungssteuerung<br />

und Vernetzung<br />

entfaltet ihren Nutzen im Dienst der<br />

Verkehrssicherheit und in vielen<br />

anderen Bereichen des Alltags.<br />

Lichttrends<br />

Sprungbrett für<br />

neue Dienste<br />

Die LED-Beleuchtung ist in den vergangenen Jahren „intelligent“ gemacht<br />

worden, um Daten über ihre Leistung und ihre Umgebung zu erfassen und<br />

als Kommunikationsdrehscheibe zu fungieren. Jetzt folgt der nächste Schritt:<br />

Diese Intelligenz wird für Kommunen und Dritte erschlossen.<br />

Sie übermitteln ihren jeweiligen Betriebszustand,<br />

nehmen Bewegungen<br />

im Straßenraum wahr, wissen, wann<br />

ein Büroraum belegt ist, erkennen in eine<br />

Schreibtischleuchte eingebaut „ihren“<br />

Nutzer und stellen ihm sein Lieblingslicht<br />

ein: Mit Hightech-Sensorik sind LED-<br />

Lichtpunkte heute in der Lage, Daten zu<br />

sammeln. Luftmesswerte etwa, freie Stellplätze<br />

auf einem Parkplatz, Bewegungsprofile<br />

von Mobilgeräten. Was für Datenschützer<br />

ein Graus ist, wird zur nützlichen<br />

Anwendung für die Betreiber von Beleuchtungsanlagen<br />

und für Kommunen.<br />

Da lässt sich dann ohne teure Messstation<br />

schnell ermitteln, ob die Luftschadstoffe<br />

in bestimmten Straßen an die Grenzwerte<br />

rücken. Das Parkraummanagement wird<br />

effizienter, und die kommunale Tourismusförderung<br />

ist im Bilde, zu welchen<br />

Highlights in der Stadt es die Ausflügler an<br />

einem typischen Sonntagvormittag zieht.<br />

Digitale Lichtsteuerung und Vernetzung<br />

entfaltet ihren Nutzen auch etwa im Dienst<br />

der Verkehrssicherheit. Wird die Beleuchtungseinrichtung<br />

von Fußgängerüberwegen<br />

mit Bewegungssensoren ausgestattet,<br />

regeln diese die Helligkeit hoch, sobald<br />

Passanten die Straße überqueren wollen.<br />

Autofahrer erkennen dann die Personen<br />

früher, was gerade vor Schulen oder Altenheimen<br />

einen besseren Schutz vor Unfällen<br />

bedeuten kann. Zudem liefern die von<br />

den Sensoren erfassten Daten wertvolle Informationen<br />

für die Unfallforschung.<br />

Doch um solche Mehrwerte zu erschließen<br />

und vor allem auch um neue Dienste<br />

bereitstellen zu können, muss die „Intelligenz“<br />

der (Straßen-)Beleuchtung erschlossen<br />

werden. Es geht darum, die Daten der<br />

vernetzten Leuchten, Geräte und Systeme<br />

zu analysieren – ein Entwicklungsschritt,<br />

den der Weltmarktführer für Beleuchtung,<br />

Philips Lighting, der seit Jüngstem unter<br />

dem Markennamen Signify agiert, aktuell<br />

gegangen ist. Im Rahmen der Light +<br />

Building im März <strong>2018</strong> in Frankfurt am<br />

Main stellte das Unternehmen seine neue<br />

IoT-Plattform (IoT: Internet of Things, Internet<br />

der Dinge) vor. „Interact“, so heißt<br />

die Lösung, soll es ermöglichen, das ganze<br />

Potenzial vernetzter Beleuchtungssysteme<br />

in Verbindung mit dem Internet der Dinge<br />

zu nutzen.<br />

LICHT PLUS DIENSTLEISTUNG<br />

Damit reagiert das Unternehmen auf die<br />

Entwicklung, dass in zunehmendem Maße<br />

nicht mehr nur einzelne Beleuchtungsprodukte,<br />

sondern auch komplette Systeme<br />

und dazu passende Dienstleistungen angeboten<br />

werden. Die Plattform soll neue<br />

datengestützte Dienste ermöglichen und<br />

dazu beitragen, dass Licht jenseits reiner<br />

Beleuchtung in eine vollständig vernetzte<br />

Welt transformiert wird.<br />

Foto: Signify<br />

Und die Lichtexperten aus Hamburg denken<br />

technisch schon weiter in die Zukunft:<br />

Vernetzte Beleuchtungssysteme sollen in<br />

die Lage versetzt werden, die Daten zu generieren<br />

und auf die IoT-Plattform hochzuladen,<br />

um das Portfolio an datengestützten<br />

Diensten weiter ausbauen zu können. Bis<br />

zum Jahr 2020 will man jedes neu produzierte<br />

LED-Produkt netzwerktauglich gemacht<br />

haben. Schon heute hat das Unternehmen<br />

weltweit 29 Millionen vernetzte<br />

Lichtpunkte installiert.<br />

PLATTFORM VERTEILT DIE DATEN<br />

Plattformen wie Interact sind die Voraussetzung,<br />

um die enormen Datenmengen,<br />

die mit der wachsenden Anzahl an vernetzten<br />

Lichtpunkten, Sensoren, Geräten<br />

und Systemen erfasst werden, effizient<br />

handhaben zu können. Dazu müssen solche<br />

Plattformen mit anspruchsvollen Datenmanagement-<br />

und Datenverarbeitungsfunktionen<br />

ausgestattet sein, zum Beispiel<br />

maschinellem Lernen. Nur so lassen sich<br />

alle Arten von Daten auswerten und datengestützte<br />

Dienste anbieten, die über die<br />

reine Beleuchtung weit hinausgehen.<br />

Ein typisches Beispiel für einen solchen<br />

Dienst sind Informationen über die Raumauslastung<br />

aus verschiedenen Gebäuden.<br />

Werden sie zusammengeführt und analysiert,<br />

lässt sich die Nutzung der Büroräume<br />

besser verstehen und vorhersagen.<br />

Die gewonnenen Erkenntnisse für den<br />

optimalen, sprich flächen- und kostensparenden<br />

Einsatz der Raumressourcen<br />

einzusetzen, ist dabei nur ein Ziel. Die<br />

Ergebnisse solcher Nutzungsanalysen<br />

können auch in die Gebäudeplanung einfließen<br />

– Nichtwohngebäude werden dann<br />

in Zukunft so entworfen, dass sie noch<br />

energieeffizienter sind.<br />

Mithilfe von Interact können aber auch<br />

Daten von berechtigten Dritten ausgewertet<br />

werden. Beispielsweise lassen sich<br />

für die Stadtverwaltung Zeitungsartikel<br />

und Social-Media-Posts über eine neue<br />

Brückenbeleuchtung analysieren und die<br />

Daten an ein App-Dashboard für gesellschaftliche<br />

Auswirkungen senden, das<br />

die öffentliche Stimmung zusammenfasst.<br />

Die künstliche Intelligenz der Straßenbeleuchtung<br />

hat also in der Zukunft nicht<br />

nur im Blick, wie es der LED-Leuchte bei<br />

ihrer Kernaufgabe „Lichtmachen“ geht.<br />

Sie weiß auch, welches Ansehen sie beim<br />

Bürger genießt.<br />

Mario Krüger<br />

ERFOLGSGESCHICHTE LED<br />

Lichtplaner und Architekten können<br />

heute mit steuerbaren Leuchten und<br />

flexiblen LED-Stripes nahezu jeden<br />

Lichtwunsch erfüllen. Möglich wurde<br />

dies durch die rasante Entwicklung der<br />

LED-Technologie. Anfänglich noch eine<br />

unscheinbare Gerätelampe, ist die LED<br />

(Light Emitting Diode) heute Grundlage<br />

für die Digitalisierung des Lichts. Sie<br />

ist die Lichtquelle des 21. Jahrhunderts<br />

und beleuchtet Straßen und Wohnungen<br />

ebenso wie Büros oder Geschäfte. Die<br />

neue Publikation „LED: Grundlagen –<br />

Applikation – Wirkung“ (Heft 17, Reihe<br />

„Lichtwissen“) der Brancheninitiative<br />

Licht.de widmet sich der jüngsten Lichtquelle<br />

auf 56 Seiten.<br />

Kompakt und prägnant führt das Heft<br />

in die lichttechnischen Grundlagen der<br />

LED-Technologie ein, beleuchtet die<br />

Geschichte der LED, nennt aktuelle<br />

Normen, gibt Hinweise zur Lichtplanung,<br />

beschreibt LED-Lichtlösungen<br />

für verschiedenste Anwendungen<br />

und beinhaltet eine Checkliste zum<br />

Einsparpotenzial. Die Fachpublikation<br />

geht zudem auf Lichtqualität sowie Qualitätsmerkmale<br />

ein und darauf, welche<br />

Faktoren die Produktgüte bestimmen.<br />

Der fotobiologischen Sicherheit ist<br />

ebenfalls ein Kapitel gewidmet.<br />

Das Heft kann auf der Licht.de-Webseite<br />

kostenlos heruntergeladen werden:<br />

www.licht.de > Service + Info > Publikationen<br />

und Downloads > Heftreihe<br />

Lichtwissen (PDF, 5,4 MB)<br />

DER AUTOR<br />

Mario Krüger, Berlin, ist freier Journalist<br />

60 der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

61


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Zentrum von Bad Liebenwerda: Der Schritt der Kleinstadt ins LED-Zeitalter der Straßenbeleuchtung<br />

war unproblematisch und hat sich gelohnt. In den vergangenen acht Jahren<br />

wurden ausschließlich gute Erfahrungen mit der Technik gemacht.<br />

BAD LIEBENWERDA<br />

Die Stadt Bad Liebenwerda ist ein<br />

staatlich anerkannter Kurort mit<br />

Peloidkurbetrieb (Anwendung von Moor)<br />

im Süden Brandenburgs. Ihr Bürgermeister<br />

ist Thomas Richter (CDU).<br />

Neben dem Kurbetrieb gibt es ein reichhaltiges<br />

touristisches und kulturelles<br />

Leben in der Stadt. Die Haushaltsdaten:<br />

20 Mio. Euro Gesamtvolumen, davon<br />

3,2 Mio. Euro Investitionen; Schulden:<br />

3,2 Mio. Euro.<br />

DIE AUTOREN<br />

Gerd Engelmann ist Leiter Finanzen/<br />

Kommunalservice bei der Stadt Bad<br />

Liebenwerda (gerd.engelmann@<br />

badliebenwerda.de), Steffen Rostin ist<br />

Sachbearbeiter Tiefbau<br />

LED-Umrüstungspraxis<br />

Reha fürs städtische<br />

Energiebu<strong>dg</strong>et wirkt<br />

Die brandenburgische Kurstadt Bad Liebenwerda hat ihren Beleuchtungskosten<br />

eine Kur gegönnt. Nach Umrüstung sämtlicher Straßenlampen auf LED-Technik<br />

sank der Stromverbrauch enorm. Die Umstellung war völlig unproblematisch,<br />

Komplettmodule und Retrofit-Leuchtmittel erweisen sich als zuverlässig.<br />

In der Kernstadt von Bad Liebenwerda<br />

(rund 9300 Einwohner, Brandenburg)<br />

sowie den 15 Ortsteilen startete 2006<br />

die Erstellung eines Straßenbeleuchtungskatasters.<br />

Dazu arbeitete die Verwaltung<br />

anfangs lediglich vorhandene digitale Lagepläne<br />

mit den gemessenen Leuchten<br />

und den Kabeln in das städtische Geoinformationssystem<br />

ein. Parallel dazu begann<br />

die analoge Aufnahme von Leuchten,<br />

Kabeln und Schaltschränken, wo digitale<br />

Unterlagen nicht vorhanden waren. Dies<br />

betraf 80 bis 90 Prozent aller Straßen im<br />

Stadtgebiet. In zuvor erstellte Papierpläne<br />

wurden dann die jeweiligen Leuchten<br />

eingemessen und eingezeichnet. Im Anschluss<br />

zeichnete man die analogen Lagepläne<br />

im Geoinformationssystem nach.<br />

Das Kataster durch die Verwaltung selbst<br />

zu erstellen und nicht als Fremdleistung an<br />

Firmen zu vergeben, war eine gezielte Entscheidung.<br />

Denn so konnte ein enormes<br />

Wissen über die Straßenbeleuchtungsanlage<br />

aufgebaut werden, das heute meistens<br />

auch ohne Geoinformationssystem sofort<br />

abrufbar ist.<br />

Die Erstellung des Straßenbeleuchtungskatasters<br />

machte deutlich, dass eine<br />

große Anzahl von Quecksilberdampf-<br />

Hochdrucklampen (HQL) mit dem giftigen<br />

Schwermetall vorhanden ist. Daher begann<br />

man bereits 20<strong>07</strong>, defekte HQL-Lampen<br />

durch neue Leuchten mit Natriumdampf-<br />

Leuchtmitteln (NAV) zu ersetzen. Im Jahr<br />

2009 dann baute die Stadt in einigen Straßenzügen<br />

die Straßenleuchten von HQL-<br />

Foto: Fotograupner/Fotolia<br />

Leuchtmitteln mit 80 oder 125 Watt (W)<br />

auf SON-H-Leuchtmittel (Ersatzleuchtmittel<br />

ohne Quecksilber für HQL-Leuchten)<br />

mit 68 beziehungsweise 110 Watt um.<br />

Im Jahr 2010 wurde damit begonnen,<br />

die Straßenbeleuchtungs-Freileitungen im<br />

Ortsteil Burxdorf zu ersetzen und komplett<br />

neue Leuchten mit LED-Modulen<br />

im Rahmen einer Testphase zu installieren.<br />

Nachdem der Test zur Zufriedenheit<br />

ausfiel, wurden vom Jahr 2013 an Leuchten,<br />

die nicht mehr zu reparieren waren,<br />

durch neue mit integrierten LED-Modulen<br />

ersetzt.<br />

Ebenfalls 2013 wurden der Stadt erstmals<br />

LED-Retrofit-Leuchtmittel vorgestellt.<br />

Diese machen es möglich, unter Beibehaltung<br />

des vorhandenen Leuchtenkopfes das<br />

Leuchtmittel zu wechseln. Als Testfeld für<br />

die Retrofit-Lösung diente der Kurpark um<br />

das damalige Haus des Gastes mit seinen<br />

30 Leuchten. Es wurden sämtliche HQLund<br />

NAV-Leuchtmittel mit 50 Watt Leistung<br />

durch LED-Retrofit-Leuchtmittel mit<br />

15 Watt ersetzt. Erstmals wurde mit dieser<br />

Leuchtmittelart eine zweijährige Herstellergarantie<br />

angeboten, bis dahin gab es<br />

für die Retrofit-Produkte keine Gewährleistung.<br />

ASPEKT DER WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

Die Verwendung von Retrofit-Leuchtmitteln<br />

ist grundsätzlich sinnvoll, unter dem<br />

Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit allerdings<br />

nur bei solchen Leuchten ratsam,<br />

die nach der Abschreibungsrichtlinie der<br />

Stadt jünger als 20 Jahre sind und somit<br />

noch nicht das Ende ihrer normativen Nutzungszeit<br />

erreicht haben. Außerdem sollten<br />

die Spiegel beziehungsweise Reflektoren<br />

der Leuchten noch in einem guten bis<br />

sehr guten Zustand sein.<br />

Nach erfolgreich absolvierter Testphase<br />

der LED-Retrofit-Leuchtmittel im Kurpark<br />

begann die Stadt 2015, zunächst jeweils<br />

defekte HQL- und NAV-Lampen durch<br />

LED-Retrofitprodukte zu ersetzen. Vom<br />

Jahr 2016 an wurden dann konsequent<br />

alle umrüstbaren NAV-Leuchten auf LED-<br />

Retrofit umgebaut. Dies ermöglichte das<br />

Kommunalinvestitionsfördergesetz (KInvFG)<br />

der Investitionsbank des Landes<br />

Brandenburg. Die Entscheidung für die<br />

Retrofit-Technik wurde dadurch begünstigt,<br />

dass nun für Produkte ab dem Herstellungsjahr<br />

2016 eine fünfjährige Garantie<br />

angeboten wurde.<br />

Mit Beginn des Jahres 2017 wurden in der<br />

Kernstadt und 13 Ortsteilen mit Blick auf<br />

die Fördermöglichkeit des KInvFG alle<br />

nicht umrüstbaren Leuchten durch neue<br />

mit LED-Modulen ersetzt. In den verbliebenen<br />

Ortsteilen Kosilenzien und Langenrieth<br />

werden im Laufe des Jahres <strong>2018</strong> die<br />

Leuchten komplett ersetzt. Diese Maßnahme<br />

einbezogen, wären dann (bis auf<br />

zwei Leuchten in der Kernstadt) alle 1738<br />

Straßenleuchten in sämtlichen Ortsteilen<br />

Bad Liebenwerdas auf LED umgerüstet.<br />

LED-LICHT KOMMT GUT AN<br />

Die Gesamtkosten der Umstellung auf<br />

LED-Technik belaufen sich auf rund<br />

411 000 Euro. Bis auf rund 29900 Euro für<br />

den Ersatz von Masten sind alle Kosten förderfähig<br />

und können damit zu 90 Prozent<br />

über das KInvFG abgerechnet werden, die<br />

restlichen zehn Prozent über das FAG (Finanzausgleichsgesetz).<br />

Damit betragen die<br />

förderfähigen Kosten knapp 382 000 Euro.<br />

Alles in allem gestaltete sich die Installation<br />

der LED-Retrofitleuchtmittel sowie<br />

der Austausch alter Leuchten gegen<br />

solche mit LED-Modul unproblematisch.<br />

Mit der Umrüstung auf LED-Leuchten (ab<br />

2010) und dem Einsatz von LED-Retrofit-<br />

Leuchtmitteln (ab 2013) wurden nur gute<br />

Erfahrungen gemacht. Die LED-Technik erweist<br />

sich als sehr zuverlässig. Lediglich<br />

bei fünf von insgesamt 823 Leuchtmitteln<br />

traten im Winter 2016/2017 kleine Probleme<br />

auf. Diese fehlerhaften Retrofit-Produkte<br />

wurden vom Anbieter im Rahmen<br />

der fünfjährigen Gewährleistung kostenlos<br />

ersetzt.<br />

Beim Stromverbrauch zeigten sich deutlich<br />

spürbare Wirkungen der Umrüstung:<br />

Zwischen September 2016 und September<br />

2017 sank der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung<br />

um rund 97 500 Kilowattstunden,<br />

was einer Kosteneinsparung von<br />

etwa 24000 Euro entspricht.<br />

Das Echo aus der Bürgerschaft zur<br />

LED-Umrüstung ist durchweg positiv.<br />

Dies resultiert aus der umfassenden Information<br />

der Bevölkerung sowie daraus,<br />

dass nur Leuchtmittel und Module mit<br />

warm-weißer Lichtfarbe (3000 Kelvin)<br />

eingesetzt wurden. Deren Lichttemperatur<br />

liegt genau zwischen dem sehr hellen<br />

weißen Licht der alten Quecksilberdampf-<br />

Leuchtmittel und dem der orange-gelben<br />

Natriumdampflampen.<br />

Gerd Engelmann / Steffen Rostin<br />

62 der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

63


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

Beleuchtungsprojekte<br />

Das Werk von Lichtexperten<br />

Installation einer Deckenbeleuchtung:<br />

Die Umstellung auf LED-Lichtsysteme<br />

will gut geplant sein, damit die Ziele der<br />

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

erfüllt werden. Full-Service-Konzepte<br />

der Anbieter wollen den Auftraggebern<br />

hier Unterstützung geben.<br />

Moderne LED-Beleuchtungsanlagen steigern den Lichtkomfort und sparen<br />

Energie und Kosten. Bei der Bereitstellung der Technik will es die Industrie nicht<br />

belassen. Umfassendes Projektmanagement in Form eines 360-Grad-Services<br />

sollen es den Kunden einfach machen, sich für den Umstieg zu entscheiden.<br />

Die Leuchtdiode macht intelligente<br />

und maßgeschneiderte Beleuchtungslösung<br />

möglich, die zudem<br />

Energie einsparen und im Hinblick auf<br />

die Wartungskosten gegenüber konventionellen<br />

Beleuchtungsarten gut abschneiden.<br />

Überzeugende Argumente für Immobilieneigentümer<br />

eigentlich – doch der<br />

Umstieg auf die innovative Technologie<br />

ist insbesondere bei Bestandsgebäuden<br />

nicht gerade im Handumdrehen möglich.<br />

Die Beleuchtungssanierung im Rathaus, in<br />

der Schule, im Kindergarten, im Bauhof<br />

will gut geplant sein.<br />

Der einfache Leuchtmittelwechsel mag<br />

sofortige Energieeinsparungen bewirken,<br />

ob dieser Weg aber zum optimalen Lichtkomfort<br />

in den Büros der Verwaltung oder<br />

an den Arbeitsplätzen im Technischen Betriebshof<br />

führt, steht auf einem anderen<br />

Blatt. Hinzu kommt: Die Lichtsanierung<br />

muss nicht nur ausgeschrieben und –<br />

selbstverständlich regelkonform – vergeben<br />

werden, es ist auch der optimale Finanzierungsweg<br />

zu finden. Alles in allem<br />

Aufgaben also, die nicht eben mal nebenbei<br />

erledigt werden. Zeit, sprich personelle<br />

Ressourcen, Know-how und Erfahrung im<br />

Umgang mit der Materie „LED-Beleuchtung“<br />

sind die bestimmenden Faktoren,<br />

um den Zielen der Wirtschaftlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit bei Neuinstallationen und<br />

Sanierungsvorhaben gerecht zu werden.<br />

Im Grunde also eine Sache für Lichtexperten<br />

– die Auftraggeber üblicherweise<br />

nicht im Hause haben. Das hat die Industrie<br />

erkannt und macht aus der Not<br />

eine Tugend, indem sie den potenziellen<br />

Kunden Komplettpakete bietet, die von<br />

der (lichttechnischen) Planung bis zur Finanzierung<br />

alles Erforderliche enthalten.<br />

Bei Trilux in Arnsberg etwa versteht man<br />

dieses umfassende Projektmanagement als<br />

360-Grad-Service. Man berät und plant individuell<br />

abgestimmt auf die Bedürfnisse<br />

des Auftraggebers, übernimmt die Installation<br />

und Inbetriebnahme der Anlage sowie<br />

die Finanzierung der Investition.<br />

Foto: Auremar/Fotolia<br />

Solche Services haben für Auftraggeber<br />

den Vorteil, dass sie, ohne eigenen Aufwand<br />

betreiben zu müssen, eine maßgeschneiderte<br />

Lichtlösung erhalten. Diese<br />

nutzt die Möglichkeiten, die die LED-Technik<br />

hinsichtlich Energieeinsparung und<br />

Nutzerkomfort bietet, auf den jeweiligen<br />

Einsatzzweck zugeschnitten umfassend<br />

aus. Wird in das Lichtmanagementsystem<br />

zum Beispiel eine Tageslichtsteuerung integriert,<br />

stellt die Beleuchtungsanlage immer<br />

nur so viel LED-Licht zur Verfügung,<br />

wie zum Ergänzen der Lichteinstrahlung<br />

von außen und damit für ein optimales<br />

Beleuchtungsniveau erforderlich ist.<br />

Durch eine Präsenzsteuerung können<br />

weitere Einspareffekte bei den Stromkosten<br />

erreicht werden. In Büros etwa oder<br />

im Bereich von Verkehrsflächen bleibt das<br />

Licht aus beziehungsweise wird stark gedimmt,<br />

solange sich niemand hier aufhält.<br />

Die Einsparungen lassen sich nutzen,<br />

um den Erwerb der Anlage zu finanzieren.<br />

Denn im Rahmen von Full-Service-<br />

Lösungen wird als Finanzierungsweg zum<br />

Beispiel der Mietkauf angeboten. Für einen<br />

vereinbarten Zeitraum zahlt der Auftraggeber<br />

monatliche Raten, danach geht die Beleuchtungsanlage<br />

in sein Eigentum über.<br />

Im Idealfall stellt das ein für den Kunden<br />

vorteilhaftes Nullsummenspiel dar. Dies<br />

dann, wenn die vermiedenen Energieausgaben<br />

in der Höhe dem Ratenzahlbetrag<br />

entsprechen. Mit Blick auf den geringen<br />

„Stromhunger“ von LED-Lichtanlagen ist<br />

das keine Utopie.<br />

Red.<br />

Retrofit-Lampen aus der Portokasse?<br />

Ja, warum nicht!<br />

• Stromverbrauch: LED-Retrofit = 22 € pro Jahr<br />

HQL/NAV = ca. 70 € (bei 0,20 €/kWh)<br />

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• Keine Umbaukosten – einfaches Aus- und Eindrehen<br />

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Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

UNFALLRISIKO ABLENKUNG<br />

Ein Blick in die EU-Unfallstatistik zeigt:<br />

Rund 22 Prozent aller Verkehrstoten<br />

sind Fußgänger. Die meisten verunglücken<br />

innerorts, in Deutschland liegt der<br />

Anteil bei 70 Prozent. Ursache etwa<br />

jedes zehnten Fußgängerunfalls mit tödlichem<br />

Ausgang ist laut Statistischem<br />

Bundesamt falsches Verhalten, in rund<br />

der Hälfte der Fälle wird nicht auf den<br />

Fahrzeugverkehr geachtet. Die Dekra-<br />

Unfallforschung fand 2016 im Rahmen<br />

einer Studie in sechs europäischen<br />

Großstädten, darunter Berlin, heraus,<br />

dass fast 17 Prozent der Fußgänger ihr<br />

Smartphone bei der Teilnahme am Straßenverkehr<br />

nutzen und dabei teilweise<br />

alles vergessen, was um sie herum<br />

geschieht.<br />

GROSSE SKEPSIS<br />

Unfallrisiko „Ablenkung im Straßenverkehr“: Die LED-Signaltechnik hat Lösungen parat, mit denen<br />

unaufmerksame Fußgänger im Straßenraum vor sich selbst geschützt werden sollen.<br />

Foto: Astrosystem/Fotolia<br />

Bodenampeln, die eine sich nähernde<br />

Tram auch dem signalisieren, der das in<br />

der Hand gehaltene Smartphone nicht aus<br />

den Augen lässt. Dazu wurden die „Bompeln“<br />

– noch ein sogenanntes Kofferwort,<br />

gebildet aus „Boden“ und „Ampeln“ – vor<br />

den Straßenbahnschienen in Reihe in die<br />

Fahrbahn eingelassen und sie strahlen mit<br />

einem Winkel von 60 Grad nach oben.<br />

Die Idee ist bestechend und die von<br />

der Industrie entwickelten Lösungen sind<br />

recht einfach zu verbauen. Einzig die Wirkung<br />

scheint bescheiden zu sein: Wissenschaftler<br />

des ortsansässigen Forschungsinstituts<br />

Stuva hatten den Kölner Test mit<br />

Beobachtung des Passantenverhaltens vor<br />

und nach Installation begleitet. An der mit<br />

80 Prozent sehr hohen Rotläuferquote änderte<br />

sich nichts. Allenfalls schienen die<br />

LED-Warnleisten zu einem etwas aufmerksameren<br />

Überqueren der Gleise vor sich<br />

nähernden Straßenbahnen zu motivieren.<br />

Vorreiter beim Einsatz von Bodenampeln<br />

war übrigens 2010 die Verkehrsgesellschaft<br />

Frankfurt (VGF) mit einem<br />

„Bompel“-Test an einer U-Bahnstation der<br />

Main-Metropole. Von der Wirkung zeigte<br />

man sich allerdings nicht überzeugt. Die<br />

VGF setzt heute lieber auf die „Z-Gitter“-<br />

Lösung, die verhindert, dass Passanten in<br />

gerader Linie auf die Haltestellen zugehen.<br />

UNTERSCHIEDLICHE ERFAHRUNGEN<br />

Anders die Stadtwerke Augsburg, die im<br />

April 2016 die roten Boden-Blinker an zwei<br />

stark frequentierten Straßenbahnhaltestellen<br />

einbauten. Dort sprach man schon<br />

nach einem Jahr von positiven Erfahrungen<br />

und unfallfreien Begegnungen von<br />

Tram und Fußgängern an den Testorten.<br />

Die schwäbische Großstadt hatte da mit<br />

ihrer Lösung bereits weltweit Schlagzeilen<br />

gemacht. Sogar die Washington Post berichtete<br />

über den Versuch und in verschiedenen<br />

Metropolen rund um den Globus<br />

wurde die Innovation ebenfalls installiert.<br />

In niederländischen Kommunen warnen<br />

die Lichtleisten im Boden übrigens auch<br />

an Fußgängerüberwegen vor dem Betreten<br />

der Fahrbahn beziehungsweise signalisieren<br />

per Grünlicht, dass die Straße passiert<br />

werden darf.<br />

Mehr Sicherheit für notorische „Handy-<br />

Starrer“ zu erzeugen, ist allerdings keine<br />

billige Angelegenheit. In Augsburg legte<br />

man für die Bodenampeln 10 000 Euro hin<br />

– pro Exemplar. In Köln wurden insgesamt<br />

rund 75000 Euro für die LED-Leisten an<br />

drei Tram-Überwegen investiert. Verkehrsverbände<br />

monieren, dass die „Bompeln“<br />

ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen.<br />

Durchaus einleuchtend. Denn wer sich darauf<br />

verlässt, dass die Blinker in jedem Fall<br />

funktionieren, und nicht sicherheitshalber<br />

nach links und rechts schaut, wie es schon<br />

Kinder lernen sollten, wird im schlimmsten<br />

Fall als toter „Smombie“ Schlagzeilen<br />

machen.<br />

Die hawaiianische Stadt Honolulu übrigens<br />

geht seit Oktober 2017 einen ganz<br />

anderen Weg: keine Investitionen, um Unaufmerksamkeit<br />

möglicherweise noch zu<br />

fördern, sondern drakonische Strafen für<br />

„Smombies“. Wer beim Überqueren der<br />

Straße auf seinem Mobilgerät surft, SMS<br />

schreibt oder sich in ähnlicher Weise ablenken<br />

lässt, muss im Wiederholungsfall<br />

99 Dollar Bußgeld bezahlen.<br />

<br />

Wolfram Markus<br />

Retten Bodenampeln den „Smombie“<br />

vor der herannahenden Straßenbahn?<br />

Die Einschätzungen hinsichtlich der<br />

Wirksamkeit warnender LED-Lichtleisten<br />

gehen auseinander, Skepsis scheint zu<br />

überwiegen. Michael Schreckenberg,<br />

Professor für Transport und Verkehr an<br />

der Universität Duisburg-Essen, sieht<br />

wegen der optischen Reizüberflutung<br />

im Straßenraum keinen Sinn in<br />

den „Bompeln“. Wirksamer könnte<br />

eine Rückmeldung direkt auf das<br />

Smartphone sein. Dirk Boenke von der<br />

Forschungsgesellschaft Stuva stellte bei<br />

der wissenschaftlichen Begleitung des<br />

Bodenampel-Tests in Köln fest, dass es<br />

an einer Stelle sogar mehr „Rotläufer“<br />

als vor der Lichtleisten-Installation gab.<br />

Bei den Stadtwerken Augsburg glaubt<br />

man an die Wirkung der „Bompeln“.<br />

Man sieht jeden vermiedenen Unfall als<br />

Erfolg.<br />

Christian Keller, Hauptgeschäftsführer<br />

des Deutschen Verkehrssicherheitsrates<br />

(DVR), will beim Fußgängerschutz<br />

ganz früh ansetzen: Die Gefahren der<br />

Ablenkung durch Smartphones sollten<br />

Thema in Schulen, Fahrschulen und bei<br />

Verkehrssicherheitstrainings sein.<br />

Verkehrssicherheit<br />

Der Krötenzaun blinkt<br />

für Smombies<br />

Die flexible LED-Technik mit ihren Mini-Baumaßen will nicht nur im Luftraum<br />

über der Fahrbahn in Ampeln und Wegweisern ihren Beitrag zur Verkehrssicherheit<br />

leisten. Im Boden eingelassene LED-Blinklichter wollen notorische<br />

„Handy-Starrer“ an Überwegen vor herannahenden Straßenbahnen warnen.<br />

Ob „Smombies“ tatsächlich ein kürzeres<br />

Leben beschieden ist als anderen<br />

Städtern, wird wissenschaftlich<br />

noch zu beweisen sein. Tatsächlich<br />

aber trifft diese spezielle urbane Lebensform<br />

ein höheres Risiko, beim Überqueren<br />

einer Fahrbahn von einem Lkw oder der<br />

Straßenbahn erfasst zu werden. Völlig auf<br />

ihr Smartphone fixiert, geistert sie Untoten<br />

gleich durch die Straßen – und beflügelte<br />

die Kreativität von Wortkünstlern, „Smartphone“<br />

und „Zombie“ zu einem dieses<br />

Verhalten charakterisierenden Begriff –<br />

eben „Smombies“ – zu kombinieren.<br />

Dabei ist das Thema für die kommunalen<br />

Verkehrsverantwortlichen durchaus<br />

ernst zu nehmen. Mit der in allen erdenklichen<br />

Alltagssituationen gepflegten<br />

Smartphone-Nutzungsmanie sinkt auch<br />

die Aufmerksamkeit derjenigen, die ohne<br />

ihr „Mobilteil“ nicht mehr auskommen<br />

möchten. Im öffentlichen Raum kann aber<br />

die kleinste Ablenkung tödliche Folgen haben.<br />

„Gerade an Straßenbahnübergängen<br />

kommt es immer wieder zu Todesfällen“,<br />

sagt Stephan Anemüller von den Kölner<br />

Verkehrs-Betrieben. In der Domstadt testete<br />

man deshalb einige Zeit sogenannte<br />

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66 der gemeinderat 7-8/18


Technik & Innovation<br />

Beleuchtung<br />

Technik & Innovation<br />

INFOS FÜR BESCHAFFER<br />

Arbeitsplatzbeleuchtung<br />

Im Rhythmus der Natur<br />

Straßenbeleuchtung<br />

LED-Technik mit dekorativem Outfit<br />

Die Lichtplanung für Verwaltungsgebäude,<br />

Schulen und andere kommunale<br />

Objekte, in denen sich Menschen<br />

den ganzen Tag aufhalten, erfordert<br />

Fachleute. Das gilt besonders für<br />

Human Centric Lighting. Hier braucht<br />

es profunde Kenntnisse der einzelnen<br />

Komponenten eines Lichtkonzepts und<br />

Know-how für die Integration des Lichtsystems<br />

in die Gebäudetechnik.<br />

Hinweise zur Planung gibt die DIN SPEC<br />

67600. Sie empfiehlt eine ganzheitliche<br />

Licht- und Raumplanung, um die<br />

Nutzung und die Wirkungen von Licht<br />

von Beginn an in den Gebäudeplanungsprozess<br />

einbeziehen zu können.<br />

Das wirkt sich auch günstig auf die<br />

Energieeffizienz der neuen Beleuchtung<br />

aus. Umfassende Informationen,<br />

Bildungsangebote und Zugang zu Fachleuten<br />

finden sich auf den Webseiten<br />

der einschlägigen Fachverbände des<br />

Beleuchtungshandwerks:<br />

• www.zvei.de > Fachverbände<br />

> Fachverband Licht<br />

• www.vde.com > Veranstaltungen<br />

• www.elektrobetrieb-finden.de<br />

Im Beleuchtungskonzept des Human Centric Lighting orientiert sich künstliches<br />

Licht am Sonnenlicht und stellt Mensch und natürlichen Tagesrhythmus in den<br />

Mittelpunkt. Das kann Gesundheit und Leistungsfähigkeit erhalten und fördern.<br />

Es ist vielfach untersucht und belegt,<br />

dass Licht Auswirkungen auf<br />

das menschliche Wohlbefinden hat.<br />

Diese Tatsache macht sich das Beleuchtungskonzept<br />

des sogenannten Human<br />

Centric Lighting (HCL) zunutze: Auf der<br />

Grundlage der lichtgesteuerten inneren<br />

Uhr des Menschen setzt es auf eine Beleuchtung,<br />

die sich am natürlichen Tagesverlauf<br />

orientiert.<br />

Besonders sinnvoll ist ein solches Beleuchtungskonzept<br />

in der Arbeitswelt oder<br />

zum Beispiel in Schulen. Das Ergebnis ist<br />

ein höheres Wohlbefinden und mehr Motivation.<br />

„Immer dort, wo Menschen in geschlossenen<br />

Räumen arbeiten, sollten die<br />

Verantwortlichen bei der Einrichtung der<br />

Beleuchtung das HCL-Konzept berücksichtigen“,<br />

rät Bernd Dechert, Geschäftsführer<br />

Technik und Berufsbildung beim Zentralverband<br />

der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen<br />

Handwerke (ZVEH).<br />

„Das gilt nicht nur bei Neubauten – auch<br />

Ungünstige Arbeitsbedingungen: Die „Funzellicht-Insel“ macht müde. Eine moderne Beleuchtung<br />

dagegen steigert die Leistungskraft, indem sie die Dynamik des natürlichen Lichts simuliert.<br />

Foto: Geithe/Fotolia<br />

bei Renovierungs- oder Modernisierungsmaßnahmen<br />

ist es sinnvoll, den Einsatz<br />

von HCL-Systemen in die Planung einzubeziehen.“<br />

Eine moderne Beleuchtungstechnik ermöglicht<br />

es, in Innenräumen die Dynamik<br />

des Tageslichts zu simulieren, gleichzeitig<br />

passt sie sich an das natürlich einfallende<br />

Tageslicht an. Durch Änderung der Lichtfarbe,<br />

der Beleuchtungsstärke und der<br />

Verteilung des Lichts kann ein HCL-orientiertes<br />

Beleuchtungskonzept die Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit des Menschen<br />

erhalten und fördern.<br />

DIFFERENZIERTE LICHTPLANUNG<br />

Kühlere Lichtfarben, also „weißes“ Licht<br />

mit hohen Blauanteilen, entsprechen am<br />

ehesten dem Tageslicht. Sie steigern die<br />

Leistungsfähigkeit und unterstützen die<br />

Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit.<br />

Eine optimale Wirkung auf den Menschen<br />

entfaltet das Licht, wenn es wie das<br />

Sonnenlicht großflächig von oben kommt.<br />

Um die Mittagszeit herum lassen sich zusätzlich<br />

belebende Lichtimpulse setzen.<br />

Zum Abend hin sollte die Intensität des<br />

Lichts dann etwas abnehmen, um das<br />

Schlafverhalten nicht negativ zu beeinflussen.<br />

In den Wintermonaten kann eine<br />

dynamische Beleuchtung das Wohlbefinden<br />

entscheidend steigern und stärken.<br />

„Besonders komfortabel und effektiv<br />

wird ein solches Beleuchtungskonzept,<br />

wenn es mit verschiedenen Sensoren und<br />

einer Sonnenschutzautomatik intelligent<br />

vernetzt ist“, stellt Dechert fest. Ein solches<br />

Lichtmanagementsystem sorgt in<br />

jeder Situation in Abhängigkeit vom vorhandenen<br />

Tageslicht automatisch für die<br />

optimale Beleuchtung. Das ist für die Mitarbeiter<br />

besonders angenehm und gleichzeitig<br />

energieeffizient und damit kostensparend.<br />

Red.<br />

Foto: Selux<br />

Mit den LED-Pilzleuchten Cupina und<br />

Planeo erweitert Schuch die Palette<br />

ansprechender LED-Leuchten für die<br />

Stadtbeleuchtung um zwei Baureihen.<br />

Sie überzeugen durch Ästhetik und<br />

modernste Technik.<br />

Charakteristisch bei beiden Leuchten<br />

ist die gegenüber den bisherigen<br />

Baureihen 541, 543 und 553 geänderte<br />

Form des Leuchtendachs. Flacher<br />

und geradliniger, machen beide Leuchten<br />

eine ausgesprochen gute Figur. Mit ihrer<br />

klassischen Form fügen sie sich harmonisch<br />

in das Stadtbild ein, ohne aufdringlich<br />

zu wirken.<br />

Technisch bieten sie modernste LED-<br />

Standards mit überzeugenden Details:<br />

100 000 Stunden Lebensdauer bei LED<br />

Licht als Schlüssel zur Smart City<br />

Weniger Staus, bessere Orientierung, mehr<br />

Information und Sicherheit: Vernetzte<br />

Technologie hat großes Potenzial, die Lebensqualität<br />

in den Städten zu steigern.<br />

Die Stadtbeleuchtung ist selbstverständlicher<br />

Teil der Infrastruktur und<br />

mit Selux Smart Lighting wird<br />

sie zum Schlüsselelement der<br />

Smart City. Die Berliner Beleuchtungsexperten<br />

folgen<br />

dem Leitsatz „Connected to<br />

Life“ – Technik nicht als<br />

Selbstzweck, sondern verbunden<br />

mit den Bedürfnissen<br />

der Menschen.<br />

Smarte Leuchten werden<br />

zu Knoten eines flächendeckenden<br />

digitalen<br />

Netzwerks: Eine neue Rolle<br />

für die Beleuchtung, auf<br />

die sich das Unternehmen<br />

Straßenleuchte mit integrierter<br />

Ladestation: Licht „macht“<br />

die Stadt von morgen.<br />

und EVG, 10 Kilovolt Stoßspannungsfestigkeit<br />

und<br />

eine hervorragende Blendungsbegrenzung<br />

durch die<br />

satinierte Abdeckung der LED-Platine.<br />

Bei der Lichtverteilung stehen extrem<br />

breit- und rotationssymmetrisch strahlende<br />

Ausführungen zur Auswahl.<br />

Neben den Standardlichtfarben 3000<br />

und 4000 Kelvin (K) ist auch die Lichtfarbe<br />

Amber (1800 K) lieferbar. Sie findet<br />

in sensiblen Bereichen wie Sternenparks,<br />

Landschafts- und Naturschutzgebieten<br />

oder Altstadtbereichen Anwendung.<br />

Eine seewasserresistente Ausführung der<br />

Leuchte zum Einsatz in Meeresnähe rundet<br />

das Programm ab.<br />

Eine eindrucksvolle Symbiose von<br />

modernem Design und klassischer Form<br />

ist dem Anbieter mit der Leuchte Konic<br />

bestens vorbereitet sieht. Konsequent modular<br />

gedachte Produkte wie die Lichtstele<br />

Lif bieten die Voraussetzung für die Integration<br />

smarter Funktionen.<br />

Die Verbindung via Internet ermöglicht<br />

es, die Leuchten bedarfsgerecht zu<br />

schalten, zu dimmen und sie in komplexe<br />

Beleuchtungsszenarien einzubinden. So<br />

lässt sich Energie sparen und die Erlebnisqualität<br />

im Stadtraum steigern. Darüber<br />

hinaus können Sensoren in den Leuchten<br />

vielfältige Daten sammeln: beispielsweise<br />

lokale Helligkeits- und Wetterwerte, die<br />

Verkehrsdichte oder die Luftqualität. Dadurch<br />

lassen sich Analysen erstellen, um<br />

zum Beispiel Verkehrsflüsse zu regeln. Kameras<br />

sorgen an neuralgischen Punkten<br />

der Stadt für mehr Sicherheit. Umgekehrt<br />

können smarte Leuchten auch ihre Umgebung<br />

mit Informationen versorgen – über<br />

Lautsprecher, Displays, Beacons oder<br />

Wifi-Hotspots. Auch Ladestationen für E-<br />

Fahrzeuge lassen sich integrieren.<br />

www.selux.de<br />

Foto: Schuch<br />

gelungen. Sie erinnert<br />

an die beliebten Pilzleuchten.<br />

In Material<br />

und Technik hat sie mit<br />

diesen allerdings nichts mehr gemein.<br />

Hochwertiger Aluminium-<br />

Druckguss und modernste LED-<br />

Technologie prägen die Leuchte.<br />

Das satinierte Abdeckglas vermittelt<br />

eine angenehme homogene<br />

Ausleuchtung und wirkt blendungsbegrenzend<br />

– ein Vorteil angesichts<br />

niedriger Lichtpunkthöhen.<br />

www.schuch.de<br />

LED-Leuchte „Cupina“: Die klassische<br />

Form fügt sich gut ins Stadtbild ein.<br />

Spot für den Sport<br />

Mit Smart Pro 2.0 präsentiert Gewiss eine<br />

effiziente LED-Beleuchtungslösung für<br />

den Innen- und Außenraum von Sportanlagen<br />

und für große Mehrzweckflächen.<br />

Sie wurde für Neuinstallationen und den<br />

Austausch konventioneller Strahlersysteme<br />

zwischen 250 und 1000 Watt mit<br />

Lichtstrompaketen bis zu 76 000 Lumen<br />

ausgelegt. Mit acht Optiksystemen sind<br />

alle Variationen für unterschiedlichste<br />

Beleuchtungsanforderungen realisierbar.<br />

Drei Baugrößen als Grundkonfiguration<br />

machen die Strahler zur idealen Lösung<br />

für unterschiedliche Anwendungsarten<br />

und Installationsbedingungen. Die Lichtsteuerung<br />

erlaubt einen<br />

energiesparenden<br />

Einsatz.<br />

www.gewiss.com<br />

Foto: Gewiss<br />

LED-Strahler Smart Pro 2.0:<br />

Sportliche Höchstleistungen<br />

ins beste Licht gerückt.<br />

68 der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

69


Parlament & Verwaltung<br />

Personalmanagement<br />

Parlament & Verwaltung<br />

DIE AUTORIN<br />

Verena Witt ist Beraterin beim Zentrum<br />

für Management- und Personalberatung<br />

Edmund Mastiaux & Partner in Bonn<br />

(witt@zfm-bonn.de)<br />

Smartphone im Büro: Für Nachwuchskräfte<br />

ist ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld<br />

mit moderner Technik wichtig. In<br />

diesem Punkt haben viele Kommunalverwaltungen<br />

Nachholbedarf.<br />

Arbeitgeber Kommune<br />

Starke Marke<br />

Wie gelingt den Kommunen die Gewinnung und Bindung der hart umworbenen<br />

Nachwuchskräfte in Zeiten des demografischen Wandels? Es gilt, die<br />

anerkannten Vorzüge als Arbeitgeber offensiv zu kommunizieren. Vor allem die<br />

Entwicklungsmöglichkeiten müssen besser bekannt gemacht werden.<br />

Die demografische Entwicklung mit<br />

den Kennzeichen Bevölkerungsrückgang<br />

und Überalterung der<br />

Gesellschaft stellt die öffentliche Verwaltung<br />

vor große Herausforderungen. Dem<br />

Arbeitsmarkt werden aufgrund des demografischen<br />

Wandels bis zum Jahr 2030<br />

rund drei Millionen Arbeitskräfte weniger<br />

zur Verfügung stehen als heute. Für die<br />

Kommunen folgt daraus, dass sie sich im<br />

Wettbewerb um die besten Köpfe, besonders<br />

um Nachwuchskräfte, im Vergleich<br />

zu Unternehmen der Privatwirtschaft noch<br />

deutlicher als attraktiver Arbeitgeber positionieren<br />

müssen. Es gilt, die vorhandenen<br />

Stärken klar zu kommunizieren.<br />

Städte und Gemeinden sind besser als ihr<br />

Ruf. Sie erfüllen viele Kriterien, die bei<br />

der Wahl eines Arbeitgebers eine entscheidende<br />

Rolle spielen. Für die Beschäftigung<br />

in einer Kommunalverwaltung sprechen<br />

folgende Aspekte und Vorteile:<br />

• Werte: Die Verwaltung ist ein Arbeitgeber<br />

mit einer hohen gesellschaftlichen<br />

Bedeutung. Sie vertritt Werte wie Gemeinwohlorientierung,<br />

die gerade für<br />

jüngere Arbeitnehmer mit selbstlosen<br />

(altruistischen) Motiven wichtig sind.<br />

• Sicherheit: Der Arbeitgeber Kommune<br />

bietet ein hohes Maß an Beschäftigungs-<br />

sicherheit. Betriebsbedingte Kündigungen<br />

kommen im Vergleich zur Privatwirtschaft<br />

eher selten vor. Mit diesem<br />

Merkmal gehen weitere Vorteile einher<br />

wie zum Beispiel vergünstigte Kreditangebote<br />

und Versicherungsbeiträge, eine<br />

erleichterte Mietwohnungssuche sowie<br />

eine gut geregelte Altersvorsorge. Die<br />

Kommune kümmert sich um ihre Beschäftigten.<br />

• Work-Life-Balance: Familienfreundlichkeit<br />

wird in der öffentlichen Verwaltung<br />

groß geschrieben. Kein Wunder, dass<br />

auch in diesem Punkt der öffentliche<br />

Dienst einen tadellosen Ruf hat. Kommunalverwaltungen<br />

punkten mit einer<br />

Vielzahl an attraktiven Arbeitszeitmodellen.<br />

Zudem sind mobiles Arbeiten<br />

und Home-Office keine Zukunftsmelodie,<br />

sondern gelebte Realität. Im Rahmen<br />

der Personalgewinnung ist die gute<br />

Work-Life-Balance daher ein wichtiges<br />

Argument.<br />

Schwer tun sich Städte und Gemeinden<br />

im Personalmanagement allerdings in den<br />

folgenden Bereichen:<br />

• Arbeitsumfeld: Für Nachwuchskräfte ist<br />

ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld mit moderner<br />

Technik von Bedeutung. Diensthandy<br />

und -laptop mit mobilem Internet<br />

sind gefragt. Hier entspricht der Arbeitsplatz<br />

in Kommunalverwaltungen häufig<br />

noch nicht dem oftmals gewünschten<br />

Standard.<br />

• Personalentwicklung: Abwechslungsreiche<br />

Aufgaben und Aufstiegsperspektiven<br />

zählen zu den persönlichen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz.<br />

Diese Optionen sind für junge Arbeitnehmer<br />

entscheidend bei der Wahl<br />

des Arbeitgebers. In diesem Punkt hat<br />

der öffentliche Dienst ein Imageproblem.<br />

Zwar bieten die klassischen Verwaltungslaufbahnen<br />

attraktive Entwicklungs-<br />

und Karrieremöglichkeiten und<br />

auch die Perspektive einer laufbahnübergreifenden<br />

Entwicklung über Aufstiegsqualifizierungen<br />

ist gegeben, doch<br />

ist dies noch nicht hinreichend bekannt.<br />

Was ist zu tun? Um sich als attraktiver Arbeitgeber<br />

auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren,<br />

muss die öffentliche Verwaltung<br />

das eigene Profil schärfen und eine Arbeitgebermarke<br />

aufbauen. Eine solche Marke<br />

beinhaltet das am Gemeinwohl orientierte<br />

Wertesystem, die Beschäftigungssicherheit<br />

und Familienfreundlichkeit.<br />

WIRKUNG NACH INNEN UND AUSSEN<br />

Die Arbeitgebermarke soll potenzielle<br />

Bewerber anziehen und ihnen signalisieren,<br />

wofür die Verwaltung als Arbeitgeber<br />

steht, welche Ziele sie verfolgt und was sie<br />

einzigartig macht. Zu den erforderlichen<br />

Marketingmaßnahmen zählen die Werbung<br />

an Hochschulen, Internetauftritte,<br />

Veranstaltungen, aber auch interne Kommunikation,<br />

Führungsstil und Maßnahmen<br />

der Personalarbeit. Darüber hinaus<br />

müssen das Arbeitsumfeld modernisiert<br />

und die Möglichkeiten der Weiterentwicklung<br />

hervorgehoben werden.<br />

Die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber<br />

ist nach außen und nach innen wichtig.<br />

Den zum Personalstamm gehörenden<br />

Mitarbeitern muss signalisiert werden,<br />

was den eigenen Arbeitgeber ausmacht<br />

und was er für sie leistet. Verena Witt<br />

12478<br />

70 der gemeinderat 7-8/18<br />

Foto: K.C./Fotolia<br />

Giftfrei Gärtnern<br />

tut gut ...<br />

... Ihnen und der Natur.<br />

Informieren Sie<br />

sich hier und nutzen<br />

Sie Ihre Chance!<br />

Weitere Infos unter www.NABU.de/giftfrei<br />

NABU/A. Wolff<br />

Die Stadt Laufenburg (Baden) sucht ab sofort oder nach Absprache einen/eine<br />

Ordnungsamtsleiter/in<br />

in Vollzeit.<br />

Zu Ihrem Tätigkeitsbereich zählen u. a. folgende Aufgaben:<br />

• Leitung des Ordnungsamtes mit 6 Mitarbeitern und den Sachgebieten<br />

Standesamt, Versicherungswesen, Grundbucheinsichtsstelle und Bürgerservice<br />

• Wahrnehmung der Aufgaben der Ortspolizeibehörde, des Verkehrs-,<br />

Jagd- und Fischereiwesens<br />

• Wahlen<br />

• Feuerwehrwesen und Katastrophenschutz<br />

• Erstellen und Überwachen von Sicherheitskonzepten für Veranstaltungen<br />

Sie bringen mit:<br />

• Eine abgeschlossene Ausbildung als Diplom-Verwaltungswirt/in (FH) bzw.<br />

Bachelor of Arts (Public Management) oder Verwaltungsfachwirt/in<br />

• Zuverlässige und sorgfältige Arbeitsweise, Belastbarkeit, Kommunikationsund<br />

Teamfähigkeit sowie Entscheidungs- und Durchsetzungsvermögen<br />

Sie erwartet:<br />

• Eine anspruchsvolle, interessante und vielseitige Tätigkeit in einem<br />

aufgeschlossenen Team<br />

• Möglichkeit der Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen<br />

• Die Vergütung richtet sich nach dem Beamtenbesoldungsgesetz bzw. nach<br />

den Bestimmungen des TVöD (A 11 / A 12 bzw. EG 10 / EG 11).<br />

Die en<strong>dg</strong>ültige Eingruppierung erfolgt nach einer Neubewertung der Stelle.<br />

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt berücksichtigt.<br />

Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis 20. Juli <strong>2018</strong> an die Stadtverwaltung<br />

Laufenburg (Baden), Personalabteilung, Hauptstraße 30, 79725 Laufenburg<br />

(Baden). Für fachliche Fragen steht Ihnen Herr Bürgermeister Ulrich Krieger,<br />

Tel. <strong>07</strong>763 806-701, für personalrechtliche Fragen Frau Tatjana Fahnenstiel,<br />

Tel. <strong>07</strong>763 806-120, gerne zur Verfügung.


In Kooperation mit<br />

TOP Stellenmarkt für kommunale<br />

Das Karriereportal für den öffentlichen Dienst<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

Mit Professionalität und Leidenschaft stellen Sie die Funktionsfähigkeit<br />

der Gebäude unserer Stadt sicher!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Abteilungsleitung Technisches Gebäudemanagement (m/w)<br />

Kennziffer FRE/03/18<br />

Sie managen unsere Immobilien mit Weitblick und Professionalität!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Betriebsleitung (m/w) Eigenbetrieb Immobilien<br />

Kennziffer ERF-I/06/18<br />

Mit Ihrer Expertise und konzeptionellen Stärke prägen Sie nachhaltig<br />

unser Stadtbild!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Stellv. Leitung des Garten- und Tiefbauamtes und Abteilungsleitung<br />

Grünflächen (m/w)<br />

Kennziffer FRE/05/18<br />

Mit Engagement und Expertise führen Sie komplexe Aufgaben zum<br />

Erfolg!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Abteilungsleitung (m/w) Liegenschaften und infrastrukturelles<br />

Gebäudemanagement<br />

Kennziffer ERF-II/06/18<br />

Mit Engagement und Fachkompetenz gestalten Sie unsere Zukunft in<br />

herausgehobener Funktion.<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />

Technische/-r Beigeordnete/-r<br />

Kennziffer WIL/05/18<br />

Sie wissen, was es heißt Gebäude professionell zu managen!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />

Leiter/-in des Gebäudemanagements<br />

Kennziffer SOL/06/18<br />

Durch Ihre erfolgreiche Steuerung unserer Bauprojekte lassen Sie Pläne<br />

Wirklichkeit werden!<br />

Gesucht werden zum nächstmöglichen Zeitpunkt zwei<br />

Projektleiter Baumanagement (m/w)<br />

Kennziffer RAV/05/18<br />

Wir sind offen für mehr. Sie auch?<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein<br />

Projektleiter Hochbau (m/w)<br />

Kennziffer PAP/05/18<br />

Ihre Impulse bringen unsere Region voran!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt ein/-e<br />

Verbandsdirektor / Verbandsdirektorin<br />

Kennziffer RSO/06/18<br />

Als verwaltungserfahrene Führungskraft haben Sie ein Gespür<br />

für den richtigen Umgang mit unterschiedlichen Menschen und<br />

Situationen!<br />

Gesucht wird zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Fachbereichsleitung (m/w) Öffentliche Sicherheit, Ordnung,<br />

Recht und Umwelt<br />

Kennziffer RHE/05/18<br />

Interessiert? Bewerben Sie sich direkt bei der Beratungsgesellschaft zfm. Für einen ersten vertraulichen<br />

Kontakt stehen Ihnen dort unter der Rufnummer 0228/265004 unsere Beraterinnen<br />

Rebecca Engels, Sarah Jankowski und Barbara Morschhaeuser gerne zur Verfügung.<br />

Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.treffpunkt-kommune.de/top-stellenmarkt<br />

Human Kapital<br />

als Erfolgsfaktor<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.zfm-bonn.de


Ihre Aufgabenschwerpunkte:<br />

• Führung der Betriebsbereiche Grünflächenpflege, Friedhof und Umwelt & Forst mit rund 30 Beschäftigten und Arbeitsund<br />

Einsatzplanung des gesamten operativen Bereichs inkl. Material-, Maschinen- und Fahrzeugmanagement<br />

• Angebotserstellung, Auftragskoordination und –abrechnung, Erstellen von Wirtschaftlichkeitsberechnungen und<br />

Leistungsverzeichnissen und Bu<strong>dg</strong>etkontrolle<br />

• Erarbeitung von optimierten Gestaltungsvorschlägen für das gesamte Stadtgebiet und den Friedhof sowie Kontrolle<br />

der Einhaltung von aktuellen Arbeitssicherheitsvorschriften<br />

• persönliche und schriftliche Korrespondenz mit Bürger/innen und Vertretung des Bereichsleiters Technischer Betrieb<br />

Ihr Profil:<br />

• abgeschlossenes Studium zum/zur Diplom-Ingenieur/in (Bachelor) der Fachrichtung Landschaftsarchitektur,<br />

Grünflächenmanagement, Gartenbau, Landschaftsbau oder Landespflege oder einer vergleichbaren Fachrichtung<br />

• möglichst fundierte Berufserfahrung in dem o.g. Aufgabengebiet<br />

• kaufmännische und betriebswirtschaftliche Kenntnisse<br />

• Erfahrung in der Führung von Beschäftigten<br />

• hohe Einsatzbereitschaft und die Fähigkeit zum selbständigen Arbeiten<br />

• Bereitschaft zur saisonalen Mehrarbeit, auch an Samstagen<br />

• Führerschein Klasse C1 oder alt FS 3, wünschenswert CE<br />

• Wünschenswert sind Kenntnisse auf dem Gebiet der Friedhofstechnik und Erfahrungen in der Friedhofsverwaltung.<br />

Unser Angebot für Sie:<br />

• Vollzeitstelle mit 39 Wochenstunden und ein unbefristeter Arbeitsvertrag<br />

• flexible Arbeitszeitgestaltung<br />

Bei den Städtischen Betrieben Dietzenbach, Eigenbetrieb der Kreisstadt Dietzenbach,<br />

suchen wir für die Leitung des Bereiches Gartenbau, Friedhof, Umwelt & Forst<br />

eine/n Diplom-Ingenieur/in (Bachelor)<br />

(Landschaftsarchitektur, Landespflege, Gartenbau)<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt.<br />

• tarifgemäße Eingruppierung und tarifliche Jahressonderzahlung und Leistungsentgelt sowie betriebliche Altersversorgung<br />

(Zusatzversorgung)<br />

Es steht eine unbefristete Vollzeitstelle (zzt. 39 Wochenstunden) nach Entgeltgruppe 10 TVöD zur Verfügung. Die Bewertung<br />

wird derzeit überprüft und wir rechnen mit einer höheren Eingruppierung. Gemäß § 9 des Hessischen Gleichberechtigungsgesetzes<br />

kann der ausgeschriebene Arbeitsplatz in Teilzeit besetzt werden.<br />

Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich gewünscht. Schwerbehinderte Bewerber/innen werden im Rahmen der geltenden<br />

Bestimmungen bevorzugt berücksichtigt.<br />

Ehrenamtliches Engagement wird in Hessen gefördert. Soweit Sie ehrenamtlich tätig sind, wird gebeten, dies in den Bewerbungsunterlagen<br />

anzugeben. Im Ehrenamt erworbene Erfahrungen und Fähigkeiten können gegebenenfalls im Rahmen von Eignung,<br />

Befähigung und fachlicher Leistung positiv berücksichtigt werden, wenn sie für die vorgesehene Tätigkeit dienlich sind.<br />

Für nähere Auskünfte steht Ihnen Frau Lotz von der Personalabteilung unter der Telefonnummer 06<strong>07</strong>4 373-304 gerne zur Verfügung.<br />

Interessiert? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung – bitte möglichst per E-Mail – mit den entsprechenden<br />

Unterlagen an personal@dietzenbach.de bis spätestens zum 03.08.<strong>2018</strong>.<br />

Alternativ schicken Sie bitte Ihre schriftliche Bewerbung an den:<br />

Magistrat der Kreisstadt Dietzenbach<br />

Abteilung Personal<br />

Kennwort: Bereichsleitung Gartenbau<br />

Personalabteilung, Europaplatz 1, 63128 Dietzenbach<br />

Bitte senden Sie nur Kopien ein, da wir die Bewerbungsunterlagen aus Kostengründen nicht zurücksenden.<br />

Wir verzichten daher auch auf das Versenden einer Eingangsbestätigung.<br />

Wir verwenden Ihre Daten ausschließlich zum Bewerbermanagement und unter Beachtung der datenschutzrechtlichen<br />

Bestimmungen der Eu-DS-GVO und des HDSIG. Nach Abschluss des Verfahrens werden Ihre Daten gelöscht.<br />

Dem Geschäftsbereich der Beigeordneten/des Beigeordneten sollen neben der ständigen allgemeinen Vertretung des<br />

Bürgermeisters die Leitung des Dezernats Zentrale Verwaltung mit dem Haupt- und Bürgeramt, der Kämmerei und dem<br />

Amt für Liegenschaften und Recht zugeordnet werden. Eine spätere Änderung der Geschäftsverteilung bleibt vorbehalten.<br />

Die Fontanestadt Neuruppin ist mit ca. 32.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Kommune und regionales<br />

Entwicklungszentrum im Nordwesten des Landes Brandenburg. Die Geburtsstadt des Schriftstellers Theodor Fontane sowie<br />

des Architekten, Stadtplaners und Malers Karl Friedrich Schinkel entwickelt sich als aufstrebender Wirtschafts- und<br />

Tourismusstandort mit namhaften Unternehmen und Landeseinrichtungen sowie einer ausgezeichneten Bildungsinfrastruktur.<br />

Mit ihrer kulturellen Vielfalt und ihrem weltoffenen Flair bietet die Stadt eine hohe Lebensqualität.<br />

Die Beigeordnete/der Beigeordnete wird von der Stadtverordnetenversammlung gewählt und hat die Rechtsstellung einer<br />

hauptamtlichen Beamtin/eines hauptamtlichen Beamten auf Zeit. Die Amtszeit beträgt acht Jahre. Die Besoldung erfolgt<br />

in der Besoldungsgruppe A 16 entsprechend der Verordnung über die Besoldung und Dienstaufwandsentschädigung der<br />

hauptamtlichen Wahlbeamtinnen und Wahlbeamten auf Zeit der Gemeinden und Gemeindeverbände im Land Brandenburg<br />

(Brandenburgische Kommunalbesoldungsverordnung - BbgKomBesV).<br />

Ihre Kernaufgaben<br />

• Umsichtige, verantwortungsvolle und selbstständige Aufgabenwahrnehmung der Funktion der<br />

allgemeinen Vertreterin/des allgemeinen Vertreters des Bürgermeisters<br />

• Verantwortliche Leitung des Dezernates Zentrale Verwaltung<br />

• Begleitung und Umsetzung anstehender Veränderungsprozesse insbesondere im Hinblick auf die Digitalisierung der Verwaltung<br />

• Wertschätzende Führung eines leistungsstarken und motivierten Verwaltungsteams<br />

Unsere Anforderungen<br />

• Erfüllung der Voraussetzungen nach § 59 Abs. 3 Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (BbgKVerf); Laufbahnbefähigung<br />

zum gehobenen allgemeinen Verwaltungsdienst oder eine den Befähigungsvoraussetzungen vergleichbare Qualifikation<br />

• mehrjährige Führungserfahrung im oberen Management der öffentlichen Verwaltung oder eines Unternehmens<br />

• Kenntnisse kommunaler Entscheidungsstrukturen und Organisationen<br />

• die Bereitschaft, vertrauensvoll mit dem Bürgermeister, der Verwaltung und den relevanten politischen Gremien zusammenzuarbeiten<br />

Gesucht wird eine verantwortungsvolle, zielstrebige, durchsetzungsfähige Persönlichkeit. Sie sollten in der Lage sein, den<br />

Geschäftsbereich leistungsorientiert, wirtschaftlich und bürgernah zu führen und verfügen über eine hohe persönliche Einsatzbereitschaft.<br />

Darüber hinaus besitzen Sie eine breite Verwaltungserfahrung und bringen eine hohe Affinität für den oben beschriebenen<br />

Verantwortungsbereich mit. Sie sind es gewohnt, Ihren Verantwortungsbereich nach innen und außen zu repräsentieren.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitzunehmen und die Einwohnerinnen und Einwohner zu beteiligen, ist für Sie eine<br />

Selbstverständlichkeit. Überdies sind Sie sehr gut in der Lage, mit unterschiedlichen Zielgruppen zu kommunizieren und<br />

arbeiten strukturiert und analytisch.<br />

Wenn Sie darüber hinaus gerne Verantwortung übernehmen und lösungsorientiert agieren, dann sollten wir miteinander<br />

ins Gespräch kommen.<br />

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (insbesondere Zeugnisabschriften, Befähigungs- und Tätigkeitsnachweise,<br />

Referenzen, erweitertes Führungszeugnis) richten Sie bitte bis zum 12. August <strong>2018</strong> an:<br />

Fontanestadt Neuruppin, der Bürgermeister, persönlich<br />

„Bewerbung Beigeordnete/Beigeordneter“, Karl-Liebknecht-Straße 33/34, 16816 Neuruppin<br />

Die Bewerbung von Frauen ist ausdrücklich erwünscht.<br />

Bei Angabe einer Schwerbehinderung oder Gleichstellung fügen Sie bitte eine Kopie des Schwerbehindertenausweises<br />

bzw. des Gleichstellungsbescheides Ihren Bewerbungsunterlagen bei. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher<br />

Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Es wird erwartet, dass der Hauptwohnsitz in der Fontanestadt Neuruppin genommen wird. Umzugskosten und Kosten,<br />

die im Zusammenhang mit der Bewerbung entstehen, können nicht erstattet werden.<br />

Hinweis: Mit Einreichen Ihrer Bewerbung erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Unterlagen auch elektronisch erfasst und<br />

bis zu zwei Monate nach Besetzung der Stelle aufbewahrt werden. Elektronisch eingereichte Bewerbungen werden anschließend<br />

gelöscht. Auf dem Postweg eingereichte Unterlagen werden nur zurückgesandt, sofern ein ausreichend frankierter<br />

Rückumschlag beigefügt wurde, andernfalls werden diese vernichtet.<br />

Mit der Abgabe der Bewerbung erklären Sie sich des Weiteren damit einverstanden, dass die für die Auswahlentscheidung<br />

relevanten Daten als öffentliche Beschlussvorlage an das Wahlgremium (Stadtverordnetenversammlung der Fontanestadt Neuruppin)<br />

weitergegeben werden.<br />

Golde<br />

Bürgermeister<br />

STELLENAUSSCHREIBUNG<br />

In der Fontanestadt Neuruppin ist zum 01. Januar 2019 die Stelle<br />

einer Beigeordneten/eines Beigeordneten<br />

als allgemeine Vertretung des Bürgermeisters<br />

zu besetzen.


Produkte & Dienstleistungen<br />

MARKT<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

Kommunaltechnik<br />

Aufbauten wechseln<br />

Pflanzenwände<br />

Lebendiger Raumteiler<br />

KURZ GEMELDET<br />

Sicher am Bau<br />

Solo Protect bringt zwei neue Geräte<br />

zum Schutz von Alleinarbeitern auf den<br />

Markt: Solo Protect Go ist eine diskrete<br />

Sicherheitslösung in Form eines<br />

Schlüsselanhängers und Solo Protect<br />

Watch eine Armbanduhr mit intelligenten<br />

Alarmfunktionen, Pulsmesser und<br />

Schrittzähler. Der Anbieter hat mehr als<br />

260 000 Notrufgeräte in der täglichen<br />

Nutzung und überwacht diese rund um<br />

die Uhr. – www.soloprotect.de<br />

Lecks erkennen<br />

Ungewollten Wasserverlusten und<br />

Rohrbrüchen begegnet Xylem mit<br />

intelligenter Leckage-Erkennung. Die<br />

Konzernmarken Visenti und Pure Technologies<br />

machen mit ihren Lösungen<br />

Echtzeitüberwachung von Druckwassernetzen<br />

inklusive Leckage-Ortung<br />

im Online-Monitoring möglich. „Die<br />

Produkte Smart Ball und Pipe Diver von<br />

Pure Technologies und die Dienstleistungen<br />

von Visenti kommen jetzt auch<br />

in Deutschland zum Einsatz“, kündigte<br />

Xylem-Geschäftsführer Falk Petersdorf<br />

auf der IFAT an. – www.xylem.com<br />

CAFM-Apps<br />

Die IMS Gesellschaft für Informationsund<br />

Managementsysteme hat seine<br />

fünf Apps für Facility Management<br />

überarbeitet. Die Updates umfassen<br />

grafische Verbesserungen und Funktionserweiterungen.<br />

Alle Apps lassen sich<br />

mit den Client-Server-Installationen<br />

des CAFM-Systems Imsware und der<br />

entsprechenden Cloud-Lösung nutzen. –<br />

www.imsware.de<br />

Buntes Treiben: Wochenmärkte sind eine echte Bereicherung für Kommunen. Sie beleben die Innenstädte,<br />

sichern die Nahversorgung und sorgen für regelmäßige kommunale Einnahmen.<br />

Wochenmärkte<br />

Treffpunkt Stadtmitte<br />

Der Wochenmarkt muss nicht länger<br />

das Sorgenkind der Stadtverwaltung<br />

sein. Die Deutsche Marktgilde<br />

kümmert sich um die komplette<br />

Organisation und Vermarktung.<br />

Der Rückgang der Händlerzahlen<br />

verschärft sich aus den unterschiedlichsten<br />

Gründen. Die<br />

Kommunen sind oft nicht in der Lage, die<br />

entstehenden Lücken auf den Marktplätzen<br />

zu schließen. Ziele wie Belebung der<br />

Innenstadt, Touristenattraktion, Imageträger,<br />

Nahversorgung durch ein komplettes<br />

Angebot an regionalen und hochwertigen<br />

Lebensmitteln geraten aus den Augen. Insbesondere<br />

der soziale Aspekt des Marktgeschehens,<br />

der im Quartiersmanagement<br />

zunehmende Bedeutung gewinnt, ist vielerorts<br />

nur reines Wunschdenken.<br />

Damit rückläufige Einnahmen aus<br />

Marktstandsgeldern oder die schwierige<br />

Suche nach neuen Händlern oder Marktformaten<br />

nicht in Resignation münden,<br />

müssen Wochenmärkte regelrecht gemanagt<br />

werden. Dazu gehören Fachwissen,<br />

Erfahrung und eine effektive Verwaltung.<br />

„Wunderdinge“ kann unter den immer<br />

schwieriger werdenden Rahmenbedingungen<br />

der letzten Jahre zwar kein Veranstalter<br />

vollbringen. Ein langjähriger Erfahrungsschatz<br />

bietet aber immerhin die Gewähr<br />

dafür, dass Lösungen gesucht, ausprobiert<br />

und letztlich gefunden wurden.<br />

Die Deutsche Marktgilde organisiert<br />

Wochenmärkte seit 30 Jahren. An rund<br />

120 Standorten betreibt das Unternehmen<br />

über 200 Märkte. Das Leistungsangebot<br />

an Kommunen umfasst die Bereitstellung<br />

eines vollständigen Sortiments auf der Basis<br />

einer eigenen Händlerdatenbank sowie<br />

eines fachkundigen Marktleiters.<br />

www.marktgilde.de<br />

Foto: Altec<br />

Foto: Deutsche Marktgilde<br />

Die ASH Group und Dautel vereinen ihr<br />

Know-how, um den Einsatz von Träger-<br />

Lkw für unterschiedliche Aufbauten mit<br />

einem Schnellwechselsystem zu vereinfachen.<br />

Der Wechsel von Sommer- und Winterdienstaufbauten<br />

soll unter dem Motto<br />

„Fast Changer“ besonders einfach werden.<br />

Statt einem Kipper für Transport und auf<br />

Baustellen und einem weiteren Lkw für<br />

den Winterdienst wird mit dem System für<br />

beide Einsätze nur ein einziges Trägerfahrzeug<br />

nötig. In Minutenschnelle und mit<br />

nur einer Person können die Aufbauten<br />

durch ein Unterfahren mit dem Trägerfahrzeug<br />

gewechselt werden.<br />

www.aebi-schmidt.com<br />

Verladeschienen<br />

Stabiles Aluminium<br />

Für das Verladen von Baumaschinen und<br />

Kettenfahrzeugen entwickelte Altec Verladeschienen<br />

und Auffahrkeile aus Aluminium.<br />

Durch die Verwendung von Profilbausätzen<br />

ist es dem Hersteller möglich,<br />

Tragkräfte bis 60 Tonnen zu erreichen.<br />

Alle Produkte sind sicherheitsgeprüft. Drei<br />

Standardausführungen sind lieferbar: einhängbar<br />

mit Ankerschiene, Rohranschluss<br />

für 60-Millimeter-Welle sowie mittig faltbar<br />

mit Stützfuß.<br />

www.altec.de<br />

Altec-Rampe: Das Unternehmen präsentiert<br />

seine Verladeschienen auf der Messe Galabau<br />

in Nürnberg (Halle 7, Stand 103).<br />

Foto: Dynajet<br />

Sofort einsatzbereit: Der Dynajet DUV 500 verspricht<br />

besonders effiziente und kostengünstige<br />

Unkrautbekämpfung.<br />

Wildkrautbekämpfung<br />

Heißes Wasser wirkt<br />

auf jedem Pflaster<br />

Unkraut ist ein Dauerthema. Haben die<br />

Wildkräuter erst einmal Fuß gefasst, verbreiten<br />

sie sich häufig rasend schnell und<br />

können zu Schäden an Straßen, Gehwegen,<br />

Plätzen und Bauwerken führen. Mit<br />

der neuesten Unkrautvernichter-Generation<br />

DUV 500 bietet Dynajet für Städte<br />

und Gemeinden eine Lösung auf Basis von<br />

Wasser, das auf 95 Grad Celsius erhitzt<br />

wird. Das Gerät ist sofort einsatzbereit und<br />

kann an jeden Heißwassertrailer des Anbieters<br />

– unabhängig vom Arbeitsdruck –<br />

angeschlossen werden. Der modulare Aufbau<br />

der Lanze garantiert maximale Flexibilität<br />

und Ergonomie in der Anwendung. So<br />

verfügt das Gerät über ein abnehmbares<br />

und höhenverstellbares Fahrwerk für optimalen<br />

Zugang in alle Bereiche. Darüber<br />

hinaus kann die Breite des Fahrwerks manuell<br />

variiert werden, um je nach Bedarf<br />

die Stabilität oder Wendigkeit zu erhöhen.<br />

Der 500 Millimeter breite Düsenbalken<br />

ermöglicht eine effiziente wie schnelle<br />

Behandlung großer Flächen. Zudem lässt<br />

sich der Düsenbalken für einen seitlichen<br />

Wasseraustritt an beiden Seiten öffnen, um<br />

auch den Unkrautbewuchs in gebäudenahen<br />

Bereichen sowie Ecken problemlos<br />

zu erreichen. Ebenso ermöglichen diese<br />

Öffnungen eine einfache und schnelle<br />

Reinigung des Düsenbalkens. Die Haube<br />

aus Edelstahl dient als Spritzschutz sowie<br />

Temperaturstabilisator und kann bei Bedarf<br />

abgenommen werden.<br />

www.dynajet.de<br />

Foto: Sempergreen<br />

Der Spezialist in Fassadenbegrünung,<br />

Sempergreen, hat sein Sortiment an Pflanzenwänden<br />

um den Life MCC (Movable<br />

Climate Changer) erweitert. Die multifunktionelle<br />

Pflanzenwand ist freistehend und<br />

beweglich und lässt sich im Innenbereich<br />

als Raumteiler oder zur Dekoration verwenden.<br />

Die Wand ist einseitig bepflanzt;<br />

die Rückseite kann für Werbezwecke oder<br />

für einen Aufdruck verwendet werden. Die<br />

Wand ist ausgestattet mit einem integrierten<br />

Wasserreservoir und einem automatischen<br />

Bewässerungssystem. So versorgt,<br />

können die Pflanzen im besten Fall ganzjährig<br />

optimal gedeihen.<br />

Studien belegen, dass Pflanzen das<br />

Wohlbefinden von Menschen steigern.<br />

Die Pflanzen liefern Sauerstoff, filtern<br />

schädliche Partikel aus der Luft und erhöhen<br />

die Luftfeuchtigkeit. Zudem mindern<br />

sie Umgebungsgeräusche und verbessern<br />

so die Raumakustik. Der LifeMCC ist mit<br />

drei verschiedenen Pflanzensortimenten<br />

sowie in diversen Farben erhältlich. Die<br />

Bepflanzung besteht aus verschiedenen<br />

Pflanzenarten.<br />

Das niederländische Unternehmen<br />

Sempergreen ist nach eigenen Angaben<br />

der weltgrößte Anbieter von Vegetationsmatten<br />

für Gründächer, von vorkultivierten<br />

Paneelen für Grünfassaden sowie von<br />

verlegefertigen Bodendeckern.<br />

www.sempergreen.com<br />

Ein Stück Dschungel in der Kantine: Die Pflanzenwand<br />

Life MCC von Sempergreen verfügt<br />

über ein automatisches Bewässerungssystem.<br />

76 der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

77


Produkte & Dienstleistungen<br />

ANBIETER<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

BREITBANDAUSBAU<br />

Glasfasernetze<br />

INFORMATIONSTECHNIK<br />

Kommunale Software<br />

KOMMUNIKATION<br />

Öffentliches WLAN<br />

Top-<br />

Anbieter<br />

PERSONAL<br />

Zeitwirtschaft,<br />

Zutrittsberechtigung<br />

stadtmoebel.de<br />

Fahrradständer<br />

www.knoedler.de<br />

Wartehallen<br />

Eppinger Verlag OHG<br />

Frau Fantz<br />

BUCHVERLAGE<br />

Fachbücher<br />

Anzeigenauftrag für alle Ausgaben<br />

bis einschließlich Februar 2010<br />

zum Preis von 65,--..<br />

Motiv bitte ab sofort einsetzen.<br />

Bitte Auftragsbestätigung.<br />

EINRICHTUNG<br />

Hallenboden-Schutzbeläge<br />

Tel. 09232 - 991546<br />

Hallenboden-Schutzbeläge<br />

Eisstadienbeläge<br />

Sportbeläge<br />

Absprungbalken<br />

www.schutzbelag.de<br />

KOMMUNALBAU<br />

Systembau<br />

nusser.de<br />

Gewerbebau<br />

Kommunalbau<br />

Aufstockungen<br />

KOMMUNALTECHNIK<br />

Grünflächenpflege<br />

Grünflächenpflege mit System<br />

Mäh- und Absaugtechnik<br />

Vertikutieren, Mähen, Absaugen<br />

– leistungsstark<br />

– verschiedene Größen und Typen<br />

STOLL GmbH<br />

Maschinenbau<br />

Raiffeisenstr. 29<br />

74592 Kirchberg<br />

Tel. <strong>07</strong>954 9880-0<br />

Fax <strong>07</strong>954 9880-30<br />

info@stoll-landschaftspflege.de<br />

Kehrfahrzeuge<br />

Infos anfordern!<br />

www.buchermunicipal.com/sweepers<br />

AIDA ORGA GmbH<br />

Hauptstraße 11<br />

75391 Gechingen<br />

Telefon <strong>07</strong>056 9295-0<br />

Fax <strong>07</strong>056 9295-29<br />

www.aida-orga.de<br />

info@aida-orga.de<br />

AIDA bietet<br />

umfangreiches Know-how<br />

aus über<br />

35 Jahren Erfahrung<br />

und über<br />

7.500 Anwendungen.<br />

PUBLIC DESIGN<br />

Absperrpoller/-pfosten<br />

www.knoedler.de<br />

Außenmöblierung<br />

Nusser Stadtmöbel GmbH & Co. KG · <strong>07</strong>195/693-111<br />

Fahnenmasten<br />

Hugo<br />

Knödler GmbH<br />

Weinstadt<br />

Heinkelstrasse 44<br />

71384 Weinstadt<br />

Tel. <strong>07</strong>151 / 99 51 60<br />

Fax. <strong>07</strong>151/ 99 51 66<br />

www.fahnenmast.com<br />

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T 05861 8440 • www.teeken.de<br />

Gewerbliche Leitsysteme<br />

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GARTENBAU<br />

Baumschulen<br />

Für Rückfragen:<br />

Markus Morgenroth<br />

Tel. 09232-991546<br />

Fax 09232-991523<br />

88499 Riedlingen<br />

markus@morgenroth.eu<br />

Tel. (<strong>07</strong>371) 9318-0<br />

Fax (<strong>07</strong>371) 9318-10<br />

84094 Elsendorf<br />

Tel. (08753) 1516<br />

Fax (08753) 776<br />

www.karl-schlegel.de<br />

INGENIEUR-DIENSTLEISTUNGEN<br />

Tiefbauplanung<br />

Planungskompetenz seit 1968+++>250 Mitarbeiter+++8 Standorte+++ISO/SCC-zertifiziert<br />

LINDSCHULTE<br />

Ingenieure + Architekten<br />

www.lindschulte.de<br />

Wilhelm Nusser GmbH Systembau<br />

Telefon +49 (0)7195/693-0<br />

Infrastruktur und Umwelt<br />

Brückenbau Ingenieurbau<br />

Hochbau Industriebau<br />

Energy Services<br />

Technische Ausrüstung<br />

Unsere Kompetenz für Ihre kommunalen Pflichtaufgaben<br />

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78<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

79


Anbieter<br />

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GARTENBAU<br />

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Musterfirma<br />

Musterstraße 55<br />

00000 Musterstadt<br />

Für Rückfragen:<br />

Tel. 0000/0000-00<br />

Markus Morgenroth Fax 0000/0000-01<br />

Tel. 09232-991546 www.musterfirma.de<br />

Fax 09232-991523<br />

88499 Riedlingen<br />

info(at)musterfirma.de<br />

Tel. (<strong>07</strong>371) 9318-0<br />

markus@morgenroth.eu<br />

Fax (<strong>07</strong>371) 9318-10<br />

84094 Elsendorf<br />

Tel. (08753) 1516 Tel. 02635 9224-90<br />

Fax (08753) 776<br />

www.karl-schlegel.de<br />

62<br />

ANBIETER<br />

INGENIEUR-DIENSTLEISTUNGEN<br />

Tiefbauplanung<br />

Planungskompetenz seit 1968+++>250 Mitarbeiter+++8 Standorte+++ISO/SCC-zertifiziert<br />

Infrastruktur und Umwelt<br />

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Brückenbau Ingenieurbau<br />

Ingenieure + Architekten<br />

Hochbau Industriebau<br />

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www.lindschulte.de<br />

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Gewerbebau<br />

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Telefon +49 (0)7195/693-0<br />

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Raiffeisenstr. 74592 Kirchberg 29<br />

74592 Tel. <strong>07</strong>954 Kirchberg 9880-0<br />

Tel. Fax <strong>07</strong>954/9880-0<br />

9880-30<br />

Tel.<br />

info@stoll-landschaftspflege.de<br />

<strong>07</strong>954/9880-30<br />

stoll-landschaftspflege.de<br />

der gemeinderat 2/17<br />

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Produkte & Dienstleistungen<br />

ANBIETER<br />

TERMINE<br />

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00000 Musterstadt<br />

Tel. 0000/0000-00<br />

Fax 0000/0000-01<br />

www.musterfirma.de<br />

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Tel. 06 44 3/81 12 62 · Fax 0 64 43/81 12 69<br />

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Unsere Fachbereiche:<br />

• Verkehrsplanung<br />

• Verkehrstechnik<br />

• Verkehrsanlagen<br />

• Immissionsschutz<br />

• Statik und Konstruktion<br />

• Wasserbau und Wasserkraft<br />

• Tunnelbau<br />

www.brenner-bernard.com<br />

brenner BERNARD Ingenieure GmbH<br />

brenner BERNARD ingenieure GmbH<br />

Rathausplatz 2-8<br />

73432 Aalen<br />

T +49(0)7361 57<strong>07</strong>-0, F -77<br />

info@brenner-bernard.com<br />

Was? Wann? Wo?<br />

SEMINARE<br />

Kommunalpolitik<br />

Vertrauen schaffen – Bürgerbeteiligung<br />

8. 9. Kassel<br />

Akademie für Kommunalpolitik (AfK),<br />

Wiesbaden, Tel. 06 11/9 99 77-34,<br />

www.afk-hessen.de/Kanalrenovierung<br />

Bildung<br />

Ganztagsschulen im Spannungsfeld<br />

zwischen Quantität und Qualität<br />

8. – 9. 10. Berlin<br />

Deutsches Institut für Urbanistik (Difu),<br />

Berlin, Tel. 0 30/3 90 01-0, www.difu.de<br />

Vergaberecht<br />

Für Bedienstete der Kommunen<br />

19. 9. Leipzig<br />

Bildungswerk für Kommunalpolitik Sachsen,<br />

Hoyerswerda, Tel. 0 35 71/40 72 17,<br />

www.bks-sachsen.de<br />

Kanalrenovierung<br />

Projektierung, Planung und<br />

Ausschreibung<br />

19. – 20. 9. Nürnberg<br />

Verband zertifizierter Sanierungs-Berater<br />

für Entwässerungssysteme (VSB),<br />

Hannover, Tel. 05 11/3 94 33-30,<br />

www.sanierungs-berater.de<br />

Kommunikation<br />

Verhandlungstraining<br />

21. – 23. 9. Königswinter<br />

Akademie Management und Politik der<br />

Friedrich-Ebert-Stiftung, Bonn,<br />

Tel. 02 28/88 3-3 27, www.fes-mup.de<br />

EU-Datenschutzgrundverordnung<br />

Richtige Anwendung und Beispiele aus<br />

der kommunalen Praxis<br />

24. 9. Budenheim<br />

Kommunalakademie Rheinland-Pfalz,<br />

Mainz, Tel. 0 61 31/2 39 85 57,<br />

www.akademie-rlp.de<br />

Moderne Verwaltung<br />

Kooperation, Konfrontation und Beschwerdemanagement<br />

24. 9. Hannover<br />

Niedersächsischer Städtetag, Hannover,<br />

Tel. 05 11/3 68 94 44,<br />

www.innovative-stadt.de<br />

Liegenschaften<br />

Systematische Einführung in das Grundbuchrecht<br />

24. – 25. 9. Berlin<br />

Kommunales Bildungswerk, Berlin,<br />

Tel. 0 30/29 33 50-0,<br />

www.kbw.de<br />

Rechnungsprüfung<br />

Prüfung der Kalkulation<br />

kommunaler Benutzungsgebühren<br />

24. – 25. 9. Berlin<br />

Kommunales Bildungswerk,<br />

Berlin, Tel. 0 30/29 33 50-0,<br />

www.kbw.de<br />

Raumplanung<br />

Städtebau und Recht<br />

24. – 28. 9. Berlin<br />

Institut für Städtebau und Wohnungswesen,<br />

München, Tel. 0 89/54 27 06-0,<br />

www.isw.de<br />

Frauen in der Kommunalpolitik<br />

E-Learning mit Präsenzveranstaltung<br />

28. 9. Stuttgart<br />

Landeszentrale für politische Bildung<br />

Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />

Tel. <strong>07</strong> 11/16 40 99, www.lpb-bw.de<br />

Kommunikation<br />

Politische Sprache neu denken<br />

28. – 29. 9. Duisburg<br />

Kommunalakademie der Friedrich-Ebert-<br />

Stiftung, Bonn, Tel. 02 28/8 83-80 00,<br />

www.fes.de<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Homepage-Gestaltung mit Wordpress<br />

20. 10. Sindelfingen<br />

Bildungswerk für Kommunalpolitik<br />

Baden-Württemberg, Stuttgart,<br />

Tel. <strong>07</strong> 11/64 097 25,<br />

www.bfk-bildungswerk-bw.de<br />

Straßenentwässerung<br />

Behandlung von Verkehrsflächenabflüssen<br />

– Regenwasserbehandlung<br />

30. 10. Kassel<br />

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,<br />

Abwasser und Abfall (DWA),<br />

Hennef, Tel. 0 22 42/8 72-2 40,<br />

www.dwa.de<br />

KONGRESSE<br />

Kommunalkongress <strong>2018</strong><br />

Europa wächst vor Ort: Gemeinsames<br />

Erbe, gemeinsame Zukunft<br />

21. – 22. 9. Trier<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung,<br />

Wesseling, Tel. 0 22 41/<br />

2 46-42 13, www.ecc-trier.de/<br />

8. Speyerer Kommunaltage<br />

Verkehrswende: Konzepte,<br />

Lösungen, Fallbeispiele<br />

27. – 28. 9. Speyer<br />

Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften,<br />

Speyer,<br />

Tel. 0 62 32/6 54-3 62,<br />

www.uni-speyer.de<br />

MESSEN<br />

Galabau<br />

Internationale Messe für urbanes Grün<br />

und Freiräume<br />

12. – 15. 9. Nürnberg<br />

Messe Nürnberg,<br />

www.galabau-messe.com<br />

IAA Nutzfahrzeuge<br />

Driving tomorrow<br />

20. – 27. 9. Frankfurt<br />

Verband der Automobilindustrie (VDA),<br />

Berlin, www.iaa.de<br />

Expo Real<br />

Internationale Fachmesse für Immobilien<br />

und Investitionen<br />

8. – 10. 10. München<br />

Messe München, www.exporeal.net<br />

TERMINHINWEISE AN:<br />

der gemeinderat<br />

Redaktion<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

wolfram.markus@pro-vs.de<br />

80<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

INTERESSE? Dann wenden Sie sich gerne an: Ursula Fantz, Telefon: <strong>07</strong>91/95061-8317, E-Mail: ursula.fantz@pro-vs.de<br />

der gemeinderat 7-8/18<br />

81


Vorschau der gemeinderat 9/<strong>2018</strong><br />

Zusammen leben, zusammen entscheiden<br />

Wie gehen Städte mit einwanderungsbedingter Vielfalt um? Vor welchen Herausforderungen<br />

stehen sie und wo besteht Handlungsbedarf? Eine Studie der Bertelsmann<br />

Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Leibniz Institut für Raumbezogene Sozialforschung<br />

und der TU Berlin hat diese Fragen untersucht. Wir stellen die Ergebnisse vor.<br />

Lernende Planung<br />

Die nächste<br />

Ausgabe<br />

erscheint am<br />

6. September<br />

Bei einem Entwicklungszeitraum von mindestens<br />

20 Jahren können im Städtebau<br />

heute nicht alle Zukunftsfragen in Gänze<br />

beantwortet werden. Gerade deshalb muss<br />

die Planung als lernender Organismus<br />

begriffen werden, als Baukasten von Methoden<br />

und Konzepten, der mit dem Planungsprozess<br />

wächst. Wie das geht, lesen<br />

Sie in der September-Ausgabe.<br />

Foto: Fovito/Fotolia<br />

Wärme von der Sonne<br />

Die Aussichten für solare Wärmenetze<br />

sind sonnig: 35 Prozent Marktwachstum<br />

verzeichnen sie in Europa durchschnittlich.<br />

Auch in Deutschland ist die Technologie<br />

der netzgebundenen erneuerbaren<br />

Wärmeversorgung stark im Kommen. Eine<br />

Chance für Städte und Gemeinden, die lokale<br />

Energiewende massiv voranzutreiben<br />

und Wertschöpfung zu generieren.<br />

Foto: Krechowicz/Fotolia<br />

Foto: Rh2010/Fotolia<br />

IMPRESSUM<br />

der gemeinderat<br />

Das unabhängige Magazin für<br />

die kommunale Praxis<br />

Herausgeber<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Geschäftsführer<br />

Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />

Bernd Herzberger<br />

Chefredakteur Wolfram Markus<br />

Redaktion Jörg Benzing,<br />

Alexander Liedtke (Volo.)<br />

Layout & Grafik HSt Medienproduktion<br />

Leitung Produkt- und Projektmanagement<br />

Beate Semmler<br />

Sales Management<br />

Michael Blaser, Ursula Fantz<br />

Vertrieb Natalie Toth<br />

(natalie.toth@pro-vs.de)<br />

Erscheinungsweise monatlich<br />

Bezugsbedingungen<br />

Der Einzelpreis beträgt 8,50 Euro<br />

zzgl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Jah res abonnement: 95,50 Euro<br />

inkl. 7 % MwSt., Porto und Verpackung<br />

Es gelten die Mediadaten Nr. 41<br />

vom 1. Januar <strong>2018</strong><br />

Verlags- und Redaktions an schrift<br />

pVS - pro Verlag und Service<br />

GmbH & Co. KG<br />

Stauffenbergstraße 18<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Tel. <strong>07</strong>91 95061-8300<br />

Fax <strong>07</strong>91 95061-188341<br />

info@pro-vs.de<br />

Konto<br />

Sparkasse Schwäbisch Hall–Crailsheim,<br />

IBAN DE91 6225 0030 0005 2553 00<br />

Druck und Herstellung<br />

Möller Druck und Verlag GmbH<br />

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />

Tel. 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />

Nachdruck und Vervielfältigung –<br />

auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />

Recyclingpapier Charisma silk aus 100%<br />

Altpapier, zertifiziert mit den Umweltsiegeln<br />

„Blauer Engel“ und „EU Ecolabel“<br />

ISSN <strong>07</strong>23-8274<br />

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12. – 13. März 2019<br />

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