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SCHIFFSVERKEHR <strong>04</strong>5<br />

PROTEST GEGEN GÄSTEBEITRAG<br />

Es ist seit Jahren selbstverständlich und kaum jemand merkt es: Wer<br />

für einen Tagesausflug nach Wangerooge am Schalter der Schifffahrt<br />

und Inselbahn in Harlesiel ein Rückfahrt-Ticket für das Schiff kauft,<br />

zahlt gleich den Tagesgästebeitrag von 2,50 Euro pro Person mit.<br />

Für Kreistagsabgeordneten Janto Just (Freie Friesländer), Streiter<br />

für freien Strand- und Naturzugang, ist das eine jahrzehntelang<br />

geübte Praxis, die so nicht geht: Er hat in der Kreistagssitzung angekündigt,<br />

dass er dagegen vorgehen wird. Denn: »Der pauschale Tagesgästebeitrag<br />

der Gemeinde Wangerooge ist so weitreichend nicht<br />

zulässig«, ist er überzeugt.<br />

»Die meisten Tagesgäste kommen nach Wangerooge, um sich die Insel<br />

anzuschauen. Die wenigsten liegen am Badestrand oder nutzen<br />

das Freizeitbad«, so Just. Und die reine Inselbesichtigung stehe ihnen<br />

kostenlos zu – und zwar auf allen Straßen und Wegen und natürlich<br />

in der ungenutzten Natur und Landschaft: »Alles außerhalb des bewachten<br />

Badestrands muss kostenfrei zugänglich sein«, so Just. Das<br />

gehöre zur im Grundgesetz geschützten Allgemeinen Handlungsfreiheit.<br />

Doch dem stehe der pauschale Tagesgästebeitrag, der im Schiffsticket<br />

direkt enthalten ist, entgegen. »Er darf nur kassiert werden von<br />

Besuchern, die touristische Infrastruktur nutzen – aber nicht schon<br />

gleich für die Schifffahrt.« Just zufolge geht es um rund 50 000 Euro<br />

Einnahmen pro Jahr.<br />

später waren es dann 18 bis 20.<br />

Ein Mittagsmahl war im Billettpreis<br />

enthalten. Der Anleger<br />

lag an der Großen Fischerstraße<br />

und ab 1845 an der Kalkstraße<br />

(beide Anleger etwa dort, wo<br />

heute die Jugendherberge zu<br />

finden ist).<br />

Aber die Fahrt mit der »Telegraph«<br />

hatte auch so ihre Tücken.<br />

Anno 1853 bemängelte der<br />

Badekommissar von Norderney,<br />

die »Telegraph« mache auf Passagiere<br />

immerzu den Eindruck<br />

»eines abgängigen Schiffes«. In<br />

der Folge bekam der Raddampfer<br />

neue Bodenplatten.<br />

Was blieb, war die wohl etwas<br />

magere Motorkraft von nur<br />

etwa 45 Pferdestärken. Es gab<br />

inzwischen stärkere Dampfschiffe.<br />

Und so lief die »Telegraph«<br />

Norderney im August<br />

1856 zum letzten Mal an. Einige<br />

Jahre später, 1872, verkauften<br />

die Bremer den Raddampfer<br />

dann<br />

THOMAS KUZAJ. KREISZEITUNG

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