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OSTFRIESISCH 0 41<br />

nicht zu sehen sind«, erklärt der Arzt. Besonderen<br />

Ärger löst 2010 Müller-Wohlfahrts<br />

Untersuchung von Arjen Robben aus. Der<br />

Niederländer kommt verletzt von der Nationalmannschaft<br />

zurück. Müller-Wohlfahrt<br />

wirft seinen Kollegen bei der »Elftal« Verantwortungslosigkeit<br />

vor. Sie hätten Robbens<br />

Einsatz erlaubt, obwohl dieser schon<br />

zuvor verletzt gewesen sei. Die Niederländer<br />

wiederum weisen jede Schuld von sich<br />

und meinen, der Bayern-Profi habe sich erst<br />

im Spiel verletzt. Es folgt ein wochenlanger<br />

Streit – auch über die Medien. Verein und<br />

Verband verständigen sich schließlich auf<br />

ein Freundschaftsspiel in München.<br />

DOPINGVERDACHT<br />

Müller-Wohlfahrt stand wegen des Verkaufs<br />

von teilweise nachgewiesen wirkungslosen<br />

Nahrungsergänzungsmitteln und noch viel<br />

mehr wegen der Verwendung des Medikaments<br />

Actovegin unter Beschuss. Das Mittel<br />

wird aus Kälberblut extrahiert und wurde<br />

zuletzt immer wieder in Verbindung mit<br />

Doping genannt, weil es zur Förderung der<br />

Regeneration und des Sauerstofftransports<br />

im Blut eingesetzt worden ist. Der Pressesprecher<br />

der Firma Takeda, die das Medikament<br />

in Deutschland bis Ende 2008 unter<br />

dem Namen Nycomed verkaufte, sagte<br />

der »Westdeutschen Allgemeinen Zeitung«<br />

(»WAZ«) im Mai 2013: »Allgemein ist Actovegin<br />

indiziert für die Behandlung neurologischer<br />

Störungen nach Schlaganfällen.<br />

Jeder Einsatz zur Leistungssteigerung ist<br />

außerhalb der Indikation und damit nicht<br />

zugelassen. Dazu zählt auch die Behandlung<br />

von Muskelverletzungen.« In Deutschland<br />

darf das Mittel nur zur Unterstützung<br />

der Wundheilung in den Muskel gespritzt<br />

werden. Wird Actovegin, das überhaupt<br />

nur noch in wenigen Ländern verkauft<br />

wird, intravenös verabreicht, ist es Doping.<br />

Bei Müller-Wohlfahrt, der betont, sich jährlich<br />

das Okay von der Nationalen Anti-Doping<br />

Agentur (NADA) zu holen, gehört Actovegin<br />

zur Standardbehandlung. Beim<br />

Fernsehsender »ESPN« nannte der Chef der<br />

US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur,<br />

Travis Tygart, den sehr häufigen Einsatz<br />

von Actovegin durch Müller-Wohlfahrt »ein<br />

Frankenstein-Experiment«. Die »WAZ«<br />

hat bereits mehrere Artikel unter dem Motto<br />

»Hinter der Fassade des Wunderheilers«<br />

veröffentlicht.<br />

Dem Ruf des »Mull« konnten diese Vorwürfe<br />

bisher praktisch nichts anhaben. Er<br />

arbeitet mit 75 zwar nicht mehr für die deutsche<br />

Nationalmannschaft, aber weiter beim<br />

Meister FC Bayern München, der übrigens<br />

auf Wangerooge einen Fanclub hat, wie die<br />

<strong>MOIN</strong> berichtete.<br />

NDR / MAO

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