16.12.2012 Aufrufe

Potenziale zum Subventionsabbau in Baden-Württemberg

Potenziale zum Subventionsabbau in Baden-Württemberg

Potenziale zum Subventionsabbau in Baden-Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3.2 F<strong>in</strong>anzhilfen je E<strong>in</strong>wohner nach Ländern 9<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> leistete verglichen mit anderen alten Ländern mit 5,2 Prozent verhältnismäßig<br />

viel Agrarsubventionen. Es wird nur von Bayern (6,5 Prozent) und Niedersachsen (5,8 Prozent) übertroffen.<br />

Mit Ausnahme von Sachsen mit 4,8 Prozent haben alle anderen neuen Bundesländer höhere<br />

Agraranteile, vor allem Brandenburg (11,3 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (9,9 Prozent). Der<br />

Sektor Verkehr wurde mit 15,9 Prozent <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> weniger stark gefördert als <strong>in</strong> Schleswig-<br />

Holste<strong>in</strong> (20,9 Prozent), Hessen (20,3 Prozent), Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (17,6 Prozent), Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

(17,4 Prozent), Bayern (16,1 Prozent) und im Beitrittsgebiet mit Ausnahme von Thür<strong>in</strong>gen. Mit<br />

2,9 Prozent nimmt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong> der Subventionierung des Sektors Wohnungsvermietung e<strong>in</strong>e<br />

mittlere Position e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> den neuen Bundesländern ist die Quote rund doppelt so hoch.<br />

Die branchenübergreifenden F<strong>in</strong>anzhilfen an den Unternehmenssektor waren mit 3,3 Prozent <strong>in</strong><br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> am niedrigsten. Im Saarland und <strong>in</strong> Niedersachsen lagen sie mit 13,1 Prozent<br />

bzw. 8,6 Prozent deutlich darüber. E<strong>in</strong> noch größeres Gewicht haben sie allerd<strong>in</strong>gs im Beitrittsgebiet<br />

(Thür<strong>in</strong>gen: 20,9 Prozent, Sachsen-Anhalt: 19,1 Prozent), weil dort die Regionalpolitik und die<br />

Beschäftigungspolitik bedeutsamer s<strong>in</strong>d als es <strong>in</strong> Westdeutschland der Fall ist.<br />

Während Bayern se<strong>in</strong>e Krankenhäuser mit 11,3 Prozent der Subventionsmittel relativ stark fördert,<br />

nimmt <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> mit 7,6 Prozent nach Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (5,3 Prozent) den zweituntersten<br />

Rang im Vergleich zwischen den alten Bundesländern e<strong>in</strong>. Die Werte <strong>in</strong> den neuen Bundesländern<br />

lagen jedoch deutlich darunter. Weniger stark als <strong>in</strong> anderen westlichen Ländern mit Ausnahme<br />

Bayerns schlugen <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> ferner die F<strong>in</strong>anzhilfen an die K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen mit<br />

24,1 Prozent zu Buche. Hier war mit 35,9 Prozent der höchste Betrag <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz realisiert.<br />

Dafür gab <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> verhältnismäßig viel für Kulturförderung, für Sport und Freizeite<strong>in</strong>richtungen<br />

und für sonstiges aus.<br />

Über Ergebnisse für die Stichjahre 2005 und 2000 berichten die Anhangtabellen A4a–d.<br />

3.2 F<strong>in</strong>anzhilfen je E<strong>in</strong>wohner nach Ländern<br />

Unter den westdeutschen Ländern hat <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> im vergangenen Jahr mit 790 Euro die<br />

meisten F<strong>in</strong>anzhilfen je E<strong>in</strong>wohner geleistet, gefolgt von Bayern (763 Euro) und Hessen (704 Euro)<br />

(Tabelle 4). Vermutlich regen <strong>in</strong> diesen Bundesländern die wegen des relativ hohen Wohlstandes<br />

überdurchschnittlich hohen Steuere<strong>in</strong>nahmen die Ausgabephantasie entsprechend an nach dem Motto<br />

„Kasse macht s<strong>in</strong>nlich“. Dies leuchtet <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong>, weil ke<strong>in</strong>e Steuerautonomie der Länder besteht<br />

und die hohe steuerliche Ertragskraft nicht <strong>in</strong> Form von Steuersatzsenkungen an Bürger und<br />

Unternehmen weitergegeben werden kann. Somit verbleiben nur die Alternativen Schuldenabbau oder<br />

Verausgabung. Die Vergabe von F<strong>in</strong>anzhilfen ersche<strong>in</strong>t dabei aus politökonomischer Sicht als<br />

besonders attraktive Option, weil sich vor allem damit Wähler gew<strong>in</strong>nen lassen. Am wenigsten<br />

F<strong>in</strong>anzhilfen hat Schleswig-Holste<strong>in</strong> gezahlt (515 Euro) Auch <strong>in</strong> den Stichjahren 2005 und 2000 hatte<br />

das reiche <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> bei den F<strong>in</strong>anzhilfen je E<strong>in</strong>wohnern die Spitzenposition <strong>in</strong>ne<br />

(Anhangtabellen A4e–h). Der Freistaat Sachsen lag mit 882 Euro um 11 Prozent über dem Niveau von<br />

<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, das besonders spendierfreudige Thür<strong>in</strong>gen lag um 41 Prozent darüber<br />

(Tabelle 4).<br />

Am stärksten subventionierte <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> die K<strong>in</strong>dertagesstätten (192 Euro), gefolgt vom<br />

Verkehr (126 Euro). Dies war auch <strong>in</strong> den anderen Ländern der Fall. Während <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

verglichen mit den anderen alten Ländern relativ viel für diese Zwecke zahlte, lag das Niveau <strong>in</strong> den<br />

neuen Ländern meist darüber.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!