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Potenziale zum Subventionsabbau in Baden-Württemberg

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6 Kapitel 2 Subventionen <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong> den Jahren 2000 bis 2011<br />

Die F<strong>in</strong>anzhilfen an die Land- und Forstwirtschaft waren im Zeitraum 2000 bis 2006 tendenziell<br />

höher als danach. H<strong>in</strong>ter diesem Entwicklungsprofil standen der Verlauf des Marktentlastungs- und<br />

Kulturlandschaftsausgleichs, des Entwicklungsplans, des Entwicklungsprogramms ländlicher Raum,<br />

der ökologischen Maßnahmen und der Zuschüsse an landwirtschaftliche Unternehmen <strong>in</strong> Berggebieten<br />

und bestimmten anderen benachteiligten Gebieten. Die F<strong>in</strong>anzhilfen an den Verkehrssektor machten<br />

im Jahr 2011 1,35 Mrd. Euro oder 47 Prozent der sektorspezifischen F<strong>in</strong>anzhilfen an Unternehmen aus.<br />

729 Mill. Euro davon s<strong>in</strong>d Regionalisierungsmittel des Bundes. Das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> und se<strong>in</strong>e<br />

Geme<strong>in</strong>den fördern aber auch mit eigenen Mitteln den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).<br />

Die Mittel für die Wohnungsbauförderung s<strong>in</strong>d reduziert worden, seit sich der Bund aus dem seit dem<br />

Jahr 2006 aus der sozialen Wohnraumförderung zurückgezogen hat. Gewichtigste Position s<strong>in</strong>d die Ausgaben<br />

des Landes <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> für Förderung der städtebaulichen Sanierung und geme<strong>in</strong>dlichen<br />

Entwicklung mit 186 Mill. Euro im vergangenen Jahr. Dar<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d 45 Mill. Euro vom Bund enthalten. Die<br />

F<strong>in</strong>anzhilfen für Wasserver- und -entsorgung und Abfallentsorgung waren <strong>in</strong> der zweiten Hälfte der<br />

Dekade tendenziell niedriger als <strong>in</strong> der ersten. Das lag am Entwicklungsmuster der Zuweisungen <strong>zum</strong><br />

Bau von Abwasserbeseitigungsanlagen und zur Weiterentwicklung der Abwasserbeseitigung, von Wasserversorgungsanlagen<br />

und zur Weiterentwicklung von Aufbereitungstechnologien sowie zur Sanierung<br />

von Altablagerungen und Altstandorten. Die meisten F<strong>in</strong>anzhilfen zur Förderung des Fremdenverkehrs<br />

und der Kur- und Badebetriebe leisteten die Kommunen (224 Mill. Euro von 246 Mill. Euro im Jahr<br />

2011). Das Land <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> hat Kur- und Badebetriebe mit 22 Mill. Euro bezuschusst.<br />

Die sonstigen Unternehmenssektoren, die Zuschüsse erhielten, waren bunt gemischt. Auf kommunaler<br />

Ebene fielen vor allem Unternehmen der Wirtschaftsförderung <strong>in</strong>s Gewicht (2011: 114 Mill.<br />

Euro), ferner Hilfsbetriebe der Verwaltung (2011: 93 Mill. Euro), auf Landesebene die Schuldendiensthilfen<br />

an die Projektgesellschaft Neue Messe GmbH & Co. KG (2011: 31 Mill. Euro) sowie die<br />

Inanspruchnahme aus Bürgschaften, Garantien und sonstigen Gewährleistungen (2011: 20 Mill. Euro).<br />

Im Jahr 2010 ist e<strong>in</strong> Zuschuss an die Landesbeteiligungsgesellschaft mbH <strong>in</strong> Höhe von 84 Mill. Euro<br />

gezahlt worden, ferner ist das Land für e<strong>in</strong>e Bürgschaft an die Landeskreditbank <strong>in</strong> Höhe von 80 Mill.<br />

Euro <strong>in</strong> Anspruch genommen worden.<br />

Die branchenübergreifenden F<strong>in</strong>anzhilfen s<strong>in</strong>d von 166 Mill. Euro im Jahr 2000 auf 278 Mill. Euro<br />

im Jahr 2011 gestiegen. Diese Zunahme lag vor allem an den Mehrausgaben für Regional- und Strukturpolitik<br />

(2000: 79 Mill. Euro, 2011: 126 Mill. Euro). Die EU hat nämlich höhere Zuschüsse für die<br />

Entwicklung des ländlichen Raums geleistet und sich zwischen den Jahren 2007 und 2013 das neue<br />

Ziel „regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ gesetzt. Im Jahr 2011 hat <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong><br />

von der EU für beide Zwecke 123 Mill. Euro bekommen. Auch die Ausgaben für Beschäftigung<br />

haben zugenommen (2000: 20 Mill. Euro, 2011: 57 Mill. Euro), weil die EU mehr Mittel für aktive<br />

Arbeitsmarktpolitik zur Verfügung stellte. Ferner wurden im Jahr 2011 zur Qualifikationsförderung<br />

sowie zur Innovationsförderung 34 Mill. Euro bzw. 27 Mill. Euro verausgabt, während es im Jahr<br />

2000 zusammengenommen weniger als die Hälfte waren. Die durch umweltpolitische Zielsetzung<br />

motivierten F<strong>in</strong>anzhilfen beliefen sich auf 11 Mill. Euro im Jahr 2011.<br />

Der gesamte Unternehmenssektor wurde im Jahr 2011 mit Ausgaben des Landes <strong>in</strong> Höhe von<br />

3,2 Mrd. Euro gefördert (2000: 3,1 Mrd. Euro). Die Ausgaben des Landes enthalten – wie schon erwähnt<br />

– nicht nur Eigenmittel, sondern auch <strong>in</strong>direkte Hilfen des Bundes und der EU. Bezieht man die<br />

allokationsverzerrenden Transfers und Zuwendungen an private und staatliche Organisationen ohne<br />

Erwerbszweck mit e<strong>in</strong>, betrachtet also die F<strong>in</strong>anzhilfen im weiteren S<strong>in</strong>ne, machen die Subventionen<br />

im engeren S<strong>in</strong>ne im Jahre 2011 nur 37 Prozent des Gesamtaggregats aus. Im Jahr 2000 hat der Anteil<br />

des Unternehmenssektors an den Subventionen im weiteren S<strong>in</strong>ne noch bei 46 Prozent gelegen.<br />

Die F<strong>in</strong>anzhilfen an die Bereiche außerhalb des Unternehmenssektors wachsen also recht schnell, so<br />

dass man sie aus budgetären Gründen besonders wachsam im Auge behalten muss. Sie s<strong>in</strong>d von 3,7 Mrd.<br />

Euro im Jahr 2000 auf 5,3 Mrd. Euro im Jahr 2011 gestiegen, also um 44,6 Prozent. Dies entspricht e<strong>in</strong>em<br />

jahresdurchschnittlichen Zuwachs von 3,4 Prozent. Zur kräftigen Expansion haben alle Komponenten des

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