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Potenziale zum Subventionsabbau in Baden-Württemberg

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4 Kapitel 2 Subventionen <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> <strong>in</strong> den Jahren 2000 bis 2011<br />

Der größte Subventionsgeber war das Innenm<strong>in</strong>isterium. Es hat im Jahr 2011 1,2 Mrd. Euro verausgabt.<br />

Dies verwundert auf den ersten Blick, ist doch das Innenm<strong>in</strong>isterium Anbieter klassisch öffentlicher<br />

Güter wie Sicherheit und Ordnung. Allerd<strong>in</strong>gs lag im Haushaltsplan für die Haushaltsjahre<br />

2010/2011 die Zuständigkeit für das Verkehrswesen beim Innenm<strong>in</strong>ister. So s<strong>in</strong>d denn mit Ausnahme<br />

der Zuschüsse für den Landesverband S<strong>in</strong>ti und Roma alle F<strong>in</strong>anzhilfen, die das Innenm<strong>in</strong>isterium gewährt,<br />

Verkehrssubventionen (Anhangtabelle A1). Sie machten knapp e<strong>in</strong> Drittel der F<strong>in</strong>anzhilfeausgaben<br />

des Landes (ohne Geme<strong>in</strong>den) aus. Die größten Positionen s<strong>in</strong>d aus Regionalisierungsmitteln<br />

des Bundes f<strong>in</strong>anziert. Die Summe dieser Posten beträgt 729 Mill. Euro im Jahr 2011.<br />

Mit geplanten 972 Mill. Euro im Jahr 2011 vergab das M<strong>in</strong>isterium für Arbeit und Soziales die<br />

zweithöchsten F<strong>in</strong>anzhilfen. Die größte Position waren hierbei die Zahlungen für Krankenhäuser mit<br />

knapp 425 Mill. Euro im Jahr 2011. Es folgten die F<strong>in</strong>anzhilfen für K<strong>in</strong>dergärten und Tagese<strong>in</strong>richtungen.<br />

Sie werden seit dem Jahr 2004 nicht mehr separat ausgewiesen, sondern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Mitteln für<br />

den F<strong>in</strong>anzausgleich enthalten. Sie konnten anhand der Vorjahre nur grob geschätzt werden. Die angesetzten<br />

386 Mill. Euro für das Jahr 2011 s<strong>in</strong>d sehr konservativ geschätzt. Daneben verausgabte die EU<br />

über den Landeshaushalt Mittel für aktive Arbeitsmarktpolitik, ferner wurden Altenpflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

bezuschusst.<br />

Für das Jahr 2011 waren Agrarsubventionen <strong>in</strong> Höhe von 402 Mill. Euro geplant. Davon stammen<br />

123 Mill. Euro von der EU für den Entwicklungsplan ländlicher Raum und für regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Beschäftigung. Für die Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur<br />

und des Küstenschutzes“ – die Ausgaben für den Küstenschutz werden nicht zu den Subventionen<br />

gerechnet – steuerte der Bund 60 Mill. Euro bei.<br />

Die F<strong>in</strong>anzhilfen des Wirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums waren relativ hoch (373 Mill. Euro im Jahr 2011), weil<br />

die Ausgaben für Städtebau und die Z<strong>in</strong>szuschüsse für Eigentumsmaßnahmen und Mietwohnungsbau<br />

mit zusammen 230 Mill. Euro dar<strong>in</strong> enthalten s<strong>in</strong>d. Die F<strong>in</strong>anzhilfen des Kapitels „Allgeme<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>anzverwaltung<br />

s<strong>in</strong>d von 69 Mill. Euro im Jahr 2006 auf 236 Mill. Euro im Jahr 2011 angestiegen. Der<br />

Grund für diese Zunahme ist die Förderung der Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dbetreuung, die <strong>in</strong> diesem Haushaltskapitel<br />

verbucht wird. Ansonsten fallen die Ausgaben vieler baulicher Maßnahmen an Immobilien vor allem aus<br />

dem Kultur- und Landwirtschaftssektor darunter. F<strong>in</strong>anzhilfen für die Kulturszene leistet aber weitgehend<br />

das M<strong>in</strong>isterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (241 Mill. Euro im Jahr 2011). Das<br />

M<strong>in</strong>isterium für Kultur, Jugend und Sport fördert neben dem Sport die Kirchen und Religionsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

sowie Laienkultur. Im Jahr 2011 wurden 224 Mill. Euro für diese Zwecke geplant.<br />

Die F<strong>in</strong>anzhilfen des Umweltm<strong>in</strong>isteriums waren im vergangenen Jahr <strong>in</strong> fiskalischer Nettobetrachtung<br />

sogar negativ, weil die E<strong>in</strong>nahmen aus dem Wasserentnahmeentgelt und der Abwasserabgabe höher<br />

waren als die Brutto-F<strong>in</strong>anzhilfen. Wie Anhangtabelle A1 zu entnehmen ist, werden auch vom Umweltm<strong>in</strong>isterium<br />

e<strong>in</strong>e Reihe von F<strong>in</strong>anzhilfen vergeben. Die geplanten Mittel aus dem Konjunkturpaket für<br />

die Krisenjahre 2009 und 2010 wurden – soweit ihnen F<strong>in</strong>anzhilfecharakter zuzubilligen war – hälftig<br />

auf diese beiden Jahre aufgeteilt.<br />

2.1.2 F<strong>in</strong>anzhilfen nach Wirtschaftssektoren und Subventionszielen<br />

Die sektorspezifischen F<strong>in</strong>anzhilfen, die an Unternehmen fließen, befanden sich <strong>in</strong> zuletzt mit 2,9 Mrd.<br />

Euro <strong>in</strong> etwa auf dem Niveau zu Beg<strong>in</strong>n des neuen Jahrhunderts (Tabelle 2). Oft wird vermutet, dass<br />

fast alle Unternehmen von der Subventionspolitik profitieren. Tatsächlich erhält aber e<strong>in</strong> sehr enger<br />

Kreis staatliche Hilfen. Von den F<strong>in</strong>anzhilfen im engeren S<strong>in</strong>ne <strong>in</strong> Höhe von 3,2 Mrd. Euro im Jahr<br />

2011 entfallen über 55 Prozent alle<strong>in</strong> auf die Sektoren Verkehr und Landwirtschaft, weiterh<strong>in</strong> verschl<strong>in</strong>gen<br />

die Sektoren Wohnungsvermietung, Fremdenverkehr und Bäder sowie Wasserver- und -entsorgung<br />

und Abfallwirtschaft hohe Beiträge. Selbst die branchenübergreifenden Sektoren mit<br />

278 Mill. Euro im Jahr 2011 werden sehr selektiv gewährt. Die Industrie und das verarbeitende Gewerbe<br />

h<strong>in</strong>gegen verbuchen hohe Anteile am Brutto<strong>in</strong>landsprodukt, ihr Anteil an den Subventionen ist

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