Jahresbericht 2003 - Institut für Weltwirtschaft
Jahresbericht 2003 - Institut für Weltwirtschaft
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<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2003</strong>
Inhalt<br />
I. Die allgemeine Entwicklung des <strong>Institut</strong>s im Jahr <strong>2003</strong> 3<br />
II. Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung 6<br />
1. Forschungsschwerpunkte 6<br />
2. Präsidium 8<br />
3. Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung 11<br />
4. Umwelt- und Ressourcenökonomie 22<br />
5. Raumwirtschaft 28<br />
6. Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche Integration 37<br />
7. Konjunktur 46<br />
8. Querschnittsthemen<br />
9. Kooperationen mit anderen Forschern und Forschungsein-<br />
60<br />
richtungen 60<br />
10. Wissenschaftliche Beratung und Mitarbeit in Organisationen<br />
11. Zusammenstellung der Forschungsaufträge und Forschungs-<br />
66<br />
vorhaben 69<br />
III. Dokumentationsdienste 76<br />
1. Bibliothek 76<br />
2. Wirtschaftsarchiv 80<br />
IV. Lehre 82<br />
1. Lehrtätigkeit an Universitäten und anderen Hochschulen 82<br />
2. Postgraduiertenprogramm 82<br />
3. Gastvorlesungen und Vorträge an Universitäten 84<br />
V. Konferenzen 85<br />
1. Konferenzen und andere Veranstaltungen des <strong>Institut</strong>s 85<br />
2. Beteiligung an auswärtigen Konferenzen 89<br />
VI. Veröffentlichungen 101<br />
1. Veröffentlichungen in eigenen Publikationsreihen 101<br />
2. Externe Veröffentlichungen 108<br />
VII. Anhang<br />
1. Bernhard-Harms-Preis, Bernhard-Harms-Medaille und<br />
119<br />
Bernhard-Harms-Förderpreis 119<br />
2. Liste der Beschäftigten (Stand: 1.1.2004) 121<br />
3. Organisationsplan 125
I. Die allgemeine Entwicklung des <strong>Institut</strong>s im<br />
Jahr <strong>2003</strong><br />
Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> an der Universität Kiel (IfW) ist eines der großen<br />
Zentren weltwirtschaftlicher Forschung und Dokumentation. Aufgabe des <strong>Institut</strong>s<br />
ist die wirtschaftswissenschaftliche Forschung, die wirtschaftspolitische Beratung<br />
sowie die Dokumentation und Bereitstellung von Informationen auf dem<br />
Gebiet der internationalen Wirtschaftsbeziehungen. Dabei wendet sich das <strong>Institut</strong><br />
gleichermaßen an die internationale und an die deutsche Wissenschaft, an<br />
Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft und an die interessierte Öffentlichkeit.<br />
Es verfügt über eine der bedeutendsten wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen<br />
Bibliotheken der Welt und über ein Wirtschaftsarchiv mit einer umfangreichen<br />
Sammlung von Presseartikeln.<br />
Das <strong>Institut</strong> hat seinen Ursprung in dem 1899 gegründeten Staatswissenschaftlichen<br />
Seminar der Universität Kiel. Im Jahr 1914 wurde es als „Königliches<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Seeverkehr und <strong>Weltwirtschaft</strong>“ von Bernhard Harms gegründet und<br />
1934 in „<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong>“ umbenannt. Das <strong>Institut</strong> ist der Christian-<br />
Albrechts-Universität zu Kiel angegliedert, ohne ein Teil von ihr zu sein. Es gehört<br />
der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) an, die<br />
<strong>Institut</strong>e und Serviceeinrichtungen von überregionaler Bedeutung vereint.<br />
Das <strong>Institut</strong> sieht seine Hauptaufgabe in der theoriegestützten anwendungsorientierten<br />
Wirtschaftsforschung. Dazu zählen die empirische Analyse wirtschaftspolitisch<br />
relevanter Tatbestände, das Herausarbeiten und die Analyse möglicher<br />
künftiger Problemstellungen, das „Vor-“Denken wirtschaftspolitischer Lösungen<br />
und die wissenschaftliche Innovation.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> wurden zahlreiche Forschungsvorhaben vorangetrieben oder abgeschlossen,<br />
neue Projekte wurden in Angriff genommen. Die Ergebnisse der Forschungsarbeiten<br />
wurden auf internationalen und nationalen Konferenzen vorgestellt<br />
und in institutseigenen Publikationen oder in renommierten nationalen und<br />
internationalen Fachzeitschriften, Konferenzbänden, Monographien und Publikationsreihen<br />
veröffentlicht. Die Serviceleistungen der Bibliothek, die gleichzeitig<br />
die Funktion als Deutsche Zentralbibliothek <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaften (ZBW)<br />
im Rahmen der WGL erfüllt, und das Wirtschaftsarchiv wurden dank des elektronischen<br />
Zugangs in verstärktem Umfang von Forschern aus dem In- und Ausland<br />
genutzt.<br />
Einrichtungen mit Servicefunktion <strong>für</strong> die Forschung wie die ZBW werden mindestens<br />
alle sieben Jahre vom Senat der WGL evaluiert. Dieser schloss sich Ende
4 Die allgemeine Entwicklung des <strong>Institut</strong>s im Jahr <strong>2003</strong><br />
November der Beurteilung der Bewertungsgruppe, die die Bibliothek im Mai besucht<br />
hatte, an und empfiehlt „Bund und Ländern, die ZBW als Serviceeinrichtung<br />
... weiter zu fördern“. Die Empfehlung „basiert auf der Einschätzung,<br />
dass die ZBW in den letzten Jahren eine sowohl in fachlicher als auch in organisatorischer<br />
Hinsicht positive Entwicklung genommen hat“.<br />
Das <strong>Institut</strong> misst der wissenschaftlichen Weiterqualifikation der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter eine große Bedeutung bei. Es bietet einen international ausgerichteten<br />
Aufbaustudiengang an, ermöglicht den Aufenthalt an internationalen<br />
Forschungseinrichtungen, lädt seinerseits Gastforscherinnen und Gastforscher<br />
ein und fördert den regelmäßigen Austausch von Forschungsergebnissen durch<br />
die Organisation von Konferenzen, Workshops, Seminaren und Vorträgen. Zahlreiche<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiteten im vergangenen Jahr<br />
an ihrer Promotion, einige an ihrer Habilitation. Jörn Kleinert, Andrea Schertler<br />
und Hubert Strauß, letzterer bis Mai 2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter in<br />
der Forschungsabteilung „Konjunktur“, promovierten an der Universität Kiel.<br />
Claudia M. Buch und Erich Gundlach erhielten ehrenvolle Rufe auf Lehrstühle<br />
an den Universitäten Tübingen bzw. Gießen.<br />
Einige Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s wurden im Verlauf des Jahres <strong>2003</strong> <strong>für</strong> ihre<br />
Leistungen mit Preisen ausgezeichnet. Holger Brauer wurde <strong>für</strong> seine Dissertation<br />
„The Real Exchange Rate and Prices of Traded Goods in OECD Countries“<br />
mit dem Fakultätspreis der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen<br />
Fakultät der Universität Kiel ausgezeichnet, Jörn Kleinert <strong>für</strong> seine Dissertation<br />
„The Role of Multinational Enterprises in Globalization“ mit dem Erich-<br />
Schneider-Preis des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre der Universität Kiel.<br />
Herbert Giersch erhielt den Wissenschaftspreis der Landeshauptstadt Kiel. Horst<br />
Siebert wurde vom Bundespräsidenten der Verdienstorden der Bundesrepublik<br />
Deutschland verliehen.<br />
Zum Jahreswechsel beschäftigte das <strong>Institut</strong> 272 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter;<br />
davon waren 57,7 Prozent Frauen und 26,8 Prozent Teilzeitbeschäftigte. Im<br />
Präsidium, in der Abteilung „Information, Redaktion und Außenbeziehungen“<br />
und in den fünf Forschungsabteilungen waren insgesamt 128 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter tätig, 117 arbeiteten in der Bibliothek und 27 in der Verwaltung.<br />
Am <strong>Institut</strong> waren Ende <strong>2003</strong> insgesamt 79 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
sowie 193 nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt,<br />
darunter 4 Auszubildende.<br />
Im Kreise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kam es im Verlauf des Jahres<br />
<strong>2003</strong> zu einigen Veränderungen. Am 1. April <strong>2003</strong> schied Horst Siebert mit seiner<br />
Emeritierung aus dem Amt als Präsident des <strong>Institut</strong>s, das er über vierzehn<br />
Jahre innehatte, aus. Sein ganzheitliches Bild von der Erforschung globaler wirt-
Die allgemeine Entwicklung des <strong>Institut</strong>s im Jahr <strong>2003</strong> 5<br />
schaftlicher Prozesse und Strukturen prägte die Arbeit und das Erscheinungsbild<br />
des <strong>Institut</strong>s in der Öffentlichkeit und gab der Forschung im <strong>Institut</strong> Tiefe wie<br />
Breite. Seine Analysen und Empfehlungen an die Wirtschaftspolitik haben nicht<br />
nur im Inland, sondern in vielen anderen Ländern starke Beachtung gefunden.<br />
Seine wirtschaftswissenschaftlichen Lehrbücher wurden in zahlreiche Sprachen<br />
übersetzt und bilden eine wichtige Grundlage <strong>für</strong> die Ausbildung von Studierenden<br />
der Volkswirtschaftslehre in vielen Teilen der Welt. Ebenfalls in den<br />
Ruhestand getreten ist Hans-Georg Glaeßer, der seit 1982 Leiter des Asienreferats<br />
der Bibliothek war. Matthias Lücke dagegen nahm die Leitung der Forschungsgruppe<br />
„Industrialisierung und Außenhandel“ wieder auf, nachdem er drei<br />
Jahre lang beim Internationalen Währungsfonds in einer Abteilung tätig war, die<br />
die Entwicklung in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion analysierte.<br />
Nach der Wahl des neues Personalrats im Mai <strong>2003</strong> wurde Wolfgang Weskamp<br />
wieder dessen Vorsitzender, Hermann Dick und Christiane Krieger-Boden wurden<br />
seine Stellvertreter. Im Januar wurde Nora Grabsch zur Gleichstellungsbeauftragten<br />
des <strong>Institut</strong>s ernannt; Stellvertreterin war <strong>2003</strong> Abel Koch-Klose, gefolgt von<br />
Jana Daleske ab Januar 2004.<br />
In Trauer und Dankbarkeit gedenken die Mitarbeiterinnen und die Mitarbeiter<br />
Bernhard Heitger, der am 10. September <strong>2003</strong> im Alter von 54 Jahren verstorben<br />
ist. Herr Heitger war seit 1975 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsabteilung<br />
„Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung“ und<br />
veröffentlichte international sehr beachtete Arbeiten zum Zusammenhang zwischen<br />
Wachstum und staatlicher Tätigkeit.
II. Forschungstätigkeit und wissenschaftliche<br />
Beratung<br />
1. Forschungsschwerpunkte<br />
Zentraler Forschungsgegenstand des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> ist die internationale<br />
Arbeitsteilung in statischer und dynamischer Sicht. Analysiert werden<br />
die sektorale und räumliche Allokation von Gütern einschließlich Dienstleistungen<br />
und Produktionsfaktoren. Die Ausstattungsvorteile der Länder einschließlich<br />
der Umwelt und die Veränderungen dieser Ausstattungsbedingungen in der Zeit<br />
werden ebenso untersucht wie die geld- und fiskalpolitischen sowie konjunkturellen<br />
Interdependenzen der <strong>Weltwirtschaft</strong>. Dabei werden institutionelle Rahmenbedingungen<br />
auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene sowie die<br />
damit verbundenen Anreizsysteme und die Bedingungen der politischen Ökonomie<br />
berücksichtigt.<br />
Die Forschungsarbeiten konzentrierten sich <strong>2003</strong> vor allem auf folgende Themen:<br />
�� den weltweiten Standortwettbewerb und die Auswirkungen der Globalisierung<br />
auf den nationalen Güter- und Faktormärkten;<br />
�� die globalen Regelsysteme und ihre Reformen;<br />
�� die Eigenschaften und Auswirkungen der neuen Ökonomie;<br />
�� die Integration von Entwicklungs-, Schwellen- und Transformationsländern<br />
in die weltwirtschaftliche Arbeitsteilung und die multilaterale Handelsordnung;<br />
�� die Effekte von Wirtschaftsreformen in Entwicklungsländern auf die Einkommensverteilung;<br />
�� die Auswirkungen der internationalen Umwelt- und Klimapolitik;<br />
�� die Analyse von Währungs- und Finanzmärkten und internationalen Kapitalströmen;<br />
�� die europäische Integration mit den Schwerpunkten Osterweiterung und<br />
Geldpolitik der Europäischen Zentralbank;<br />
�� die Qualität der schulischen Bildung im internationalen Vergleich und ihre<br />
Determinanten;<br />
�� Reformen im Bereich der Arbeitsmärkte und der Systeme der sozialen<br />
Sicherung in den Industrieländern, insbesondere in Deutschland;<br />
�� die nationale, europäische wie auch internationale Konjunkturbeobachtung<br />
und -prognose;<br />
�� strukturelle Anpassungsprobleme in Ostdeutschland;
Forschungsschwerpunkte 7<br />
�� die deutsche Steuer- und Subventionspolitik;<br />
�� regionale Wachstumsprozesse und räumliche Wirtschaftsstrukturen;<br />
�� sowie die Effizienz von Netzinfrastrukturen in den Bereichen Verkehr und<br />
Telekommunikation.<br />
Einzelne Forschungsgebiete stehen in einem engen Zusammenhang und werden<br />
häufig abteilungsübergreifend behandelt.<br />
Bei der Bestimmung der Forschungsschwerpunkte wird das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong><br />
von seinem Wissenschaftlichen Beirat unterstützt, der Anregungen <strong>für</strong> die<br />
zukünftigen Arbeiten des <strong>Institut</strong>s gibt. Der Beirat fördert die Einbindung des<br />
<strong>Institut</strong>s in die internationale Forschungslandschaft und die Zusammenarbeit mit<br />
führenden Ökonomen. Die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats werden jeweils<br />
<strong>für</strong> einen Zeitraum von vier Jahren vom Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft,<br />
Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein auf Vorschlag des<br />
Präsidenten bestellt. Dem Wissenschaftlichen Beirat gehörten <strong>2003</strong> an:<br />
Prof. Dr. Axel Börsch-Supan, Professor an der Universität Mannheim, Lehrstuhl<br />
<strong>für</strong> Makroökonomik und Wirtschaftspolitik,<br />
Prof. Sebastian Edwards, Ph.D., Henry Ford II Professor an der University of<br />
California at Los Angeles,<br />
Prof. Martin Feldstein, Ph.D., George F. Baker Professor an der Harvard University<br />
und Präsident des National Bureau of Economic Research, Cambridge,<br />
Mass.,<br />
Prof. Dr. Gerd Hansen, Emeritus, <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Statistik und Ökonometrie an der<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel,<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Hesse, ehemaliger Präsident der Landeszentralbank in<br />
der Freien Hansestadt Bremen, in Niedersachsen und in Sachsen-Anhalt,<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otmar Issing, Mitglied des Direktoriums der Europäischen<br />
Zentralbank,<br />
Prof. Anne O. Krueger, Ph.D., Herald L. and Carolin L. Ritch Professor an der<br />
Stanford University und First Deputy Managing Director des Internationalen<br />
Währungsfonds,<br />
Prof. André Sapir, Ph.D., Professor an der Université Libre de Bruxelles und<br />
Mitglied der Group of Policy Advisers der Europäischen Kommission,<br />
Prof. Guido Tabellini, Ph.D., Professor an der Universität Luigi Bocconi in<br />
Mailand.
8 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
2. Präsidium<br />
Im Zentrum der Forschungsarbeiten am Präsidium standen im Jahr <strong>2003</strong> die neue<br />
Ökonomie und die Bankenregulierung. Darüber hinaus ist der Forschungsbereich<br />
„Finanzmärkte“ als eigenständiger Bereich dem Präsidium angegliedert.<br />
Im Bereich der Forschungsarbeiten zur neuen Ökonomie wurde die Analyse der<br />
Wettbewerbswirkungen von Open-Source-Software fortgesetzt. Ausgangspunkt<br />
ist die Beobachtung, dass die Märkte <strong>für</strong> die so genannte Standardsoftware<br />
überwiegend dadurch gekennzeichnet sind, dass einzelne Anbieter proprietärer<br />
Software eine monopolnahe Marktposition innehaben, während alternative Anbieter<br />
qualitativ hochwertiger, z.T. nichtkommerzieller und frei verfügbarer Programme<br />
jeweils nur geringe Marktanteile aufweisen. Analysiert werden sollen<br />
vor allem die Fragen, welche Auswirkungen eine Dominanz weniger proprietärer<br />
Anbieter hat und ob nicht die verstärkte Nutzung von Open-Source-Software zu<br />
mehr Wettbewerb führen und damit dem IT-Standort Deutschland positive Impulse<br />
geben kann. In einem ersten Schritt wurde zunächst ein theoretischer Bezugsrahmen<br />
zur Erklärung des empirischen Bildes der Softwaremärkte erarbeitet.<br />
Außerdem wurde damit begonnen, sowohl die Hemmnisse, welche der Verbreitung<br />
von Open-Source-Software entgegenstehen, als auch begünstigende Faktoren<br />
zu erfassen und zu systematisieren, d.h. zu erfassen, welche nachfrageseitig<br />
und angebotsseitig wirkenden Faktoren das Funktionieren der Märkte beeinflussen.<br />
Ziel ist es, zu wirtschaftspolitischen Handlungsempfehlungen <strong>für</strong> die<br />
chancengleiche Nutzung von Open-Source-Software im öffentlichen wie im privaten<br />
Sektor zu gelangen, um die positiven Effekte von Open-Source-Software<br />
auf den Wettbewerb zu stärken.<br />
Das Projekt im Bereich der Bankenregulierung wurde weitergeführt. Dabei wurde<br />
untersucht, welche Auswirkungen Mindestkapitalquoten auf Risiko und Kapitalstruktur<br />
von Banken haben. Folgt man der in der Literatur als Puffertheorie<br />
bekannten These, halten Banken mehr Kapital als durch die Regulierung vorgeschrieben.<br />
Durch den Puffer sichern sich Banken gegen einen negativen Kapitalschock<br />
und beugen damit einem potentiellen Verstoß gegen die Regulierung vor,<br />
der teure Interventionen durch die Bankenaufsicht nach sich zöge. Da heutige<br />
Mindestkapitalquoten bezüglich der risikogewichteten Aktiva definiert sind, können<br />
Banken den Puffer auch über ein sinkendes Portfoliorisiko aufbauen. In<br />
Übereinstimmung mit der Theorie zeigen empirische Studien <strong>für</strong> die Vereinigten<br />
Staaten, dass Banken, die sich der Mindestkapitalquote nähern, gleichzeitig ihr<br />
Kapital erhöhen und ihr Risiko verringern. Hingegen scheinen britische und<br />
Schweizer Banken den Puffer nur über eine Kapitalerhöhung und nicht über eine<br />
Senkung des Risikos aufzubauen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bun-
Präsidium 9<br />
desbank wurde das entsprechende Verhalten deutscher Sparkassen untersucht. Es<br />
konnte gezeigt werden, dass diese wie amerikanische Banken gleichzeitig ihr<br />
Kapital erhöhen und ihr Risiko verringern, um ihren optimalen Puffer aufzubauen.<br />
Haben sie diesen optimalen Puffer erreicht, versuchen sie, ihn konstant zu<br />
halten, indem sie ihr Kapital erhöhen (verringern), falls ihr Risiko steigt (sinkt).<br />
Die Untersuchung erfolgte auf der Grundlage vertraulicher aufsichtsrechtlicher<br />
Daten, die die Deutsche Bundesbank zur Verfügung stellte.<br />
� Forschungsbereich Finanzmärkte<br />
Der Forschungsbereich „Finanzmärkte“, der von Claudia M. Buch geleitet wird,<br />
beschäftigt sich mit der Globalisierung der Finanzmärkte, die ein entscheidendes<br />
Element der zunehmenden Integration nationaler Märkte darstellt. Die Mehrzahl<br />
legaler Beschränkungen grenzüberschreitender Kapitalbewegungen ist in den<br />
vergangenen Jahrzehnten abgeschafft worden, und der technologische Fortschritt<br />
hat zu einer erheblichen Senkung der Informations- und Kommunikationskosten<br />
geführt. Im Ergebnis sind die internationalen Kapitalströme stark angewachsen.<br />
Im Forschungsbereich werden die Implikationen der Globalisierung der Finanzmärkte<br />
unter verschiedenen Gesichtspunkten untersucht. Ein erster großer Themenblock<br />
behandelt makroökonomische Aspekte der Integration internationaler<br />
Finanzmärkte. In einem zweiten Themenbereich werden Aspekte der Integration<br />
einzelner Finanzmarktsegmente behandelt, wie etwa Fragen der internationalen<br />
Aktivität von Banken und der Integration der Aktienmärkte.<br />
Auf makroökonomischer Ebene untersuchte der Forschungsbereich zunächst den<br />
Zusammenhang zwischen der Globalisierung der Finanzmärkte und der realwirtschaftlichen<br />
Volatilität. In diesem Projekt wurde gezeigt, dass es keinen eindeutigen<br />
Zusammenhang zwischen der Volatilität von Konjunkturzyklen und<br />
dem Grad der Integration der Finanzmärkte gibt. Vielmehr hängt dieser Zusammenhang<br />
entscheidend davon ab, welchen makroökonomischen Schocks eine<br />
Volkswirtschaft ausgesetzt ist. Zudem zeigen empirische Ergebnisse, dass der<br />
Zusammenhang zwischen Offenheit und Volatilität weder im Zeitverlauf noch<br />
im Vergleich zwischen Ländern konstant ist. Es soll daher zukünftig verstärkt<br />
untersucht werden, welche Faktoren diese Prozesse erklären können und welche<br />
Rolle der Entwicklungsstand der Finanzmärkte in diesem Zusammenhang spielt.<br />
In einem zweiten makroökonomischen Projekt wurde der Frage nachgegangen,<br />
welche Implikationen sich aus dem Prozess der Integration der internationalen<br />
Finanzmärkte <strong>für</strong> die Geldpolitik ergeben. Insbesondere wurde untersucht, wie<br />
sich eine zunehmende globale Verflechtung der Finanzmärkte auf die Übertragung<br />
geldpolitischer Impulse auswirkt. Es wurde aufgezeigt, dass <strong>für</strong> die Beantwortung<br />
dieser Frage die Struktur der Präferenzen der Haushalte sowie die
10 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Struktur der Gütermärkte eine wichtige Rolle spielen. Auch wurde untersucht,<br />
welchen Einfluss die Interaktion von Finanzmarktintegration und Finanzmarktfriktionen<br />
auf die Übertragung geldpolitischer Impulse hat. Schlussendlich wurde<br />
gezeigt, dass auch der Interaktion von Geld- und Fiskalpolitik bei der Abschätzung<br />
der Auswirkungen der voranschreitenden Integration der Finanzmärkte<br />
auf die Übertragung makroökonomischer Impulse besondere Beachtung geschenkt<br />
werden muss. Während bislang vornehmlich der Einfluss der Finanzmarktintegration<br />
auf konjunkturelle Schwankungen im Zentrum des Interesses<br />
stand, ist geplant, in Zukunft die längerfristigen Auswirkungen der globalen<br />
Finanzmarktintegration im Rahmen von Modellen mit Kapitalakkumulation zu<br />
untersuchen.<br />
Ein an der Schnittstelle zwischen Mikro- und Makroökonomie angesiedeltes<br />
Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, welcher Zusammenhang zwischen<br />
der Integration von Finanzmärkten und der Übertragung von Schocks besteht.<br />
Im Zentrum dieses Projekts stehen Aktienmärkte <strong>für</strong> schnell wachsende<br />
innovative Technologieunternehmen, von denen erwartet wird, dass sie auch und<br />
gerade in Zukunft zur Akkumulation und Diffusion von Humankapital und technologischer<br />
Innovation beitragen. In diesem Projekt soll zunächst die Effizienz<br />
einzelner Aktienmärkte untersucht werden. Hier gilt es zu prüfen, ob Kurswerte<br />
autokorreliert und somit zu einem bestimmten Grad vorhersehbar sind. Im Falle<br />
der Autokorrelation der Kurswerte könnten rationale Investoren durch systematisches<br />
Handeln Gewinne erzielen; der Aktienmarkt könnte mithin nicht effizient<br />
sein. Anschließend soll untersucht werden, inwieweit die Kursentwicklungen an<br />
den europäischen Aktienmärkten <strong>für</strong> schnell wachsende Unternehmen voneinander<br />
abhängen. Nur bei Berücksichtigung der dynamischen Interdependenzen<br />
zwischen den Aktienmärkten können abschließende Aussagen über die Effizienz<br />
dieser Märkte getroffen werden.<br />
Im Bereich der mikroökonomisch orientierten Forschungsarbeiten liegt nach wie<br />
vor ein Schwerpunkt auf der Analyse des Bankensektors. Mithilfe detaillierter<br />
Datensätze deutscher Banken wird erforscht, welche Parallelen zwischen der<br />
Tätigkeit von Banken und der Tätigkeit von Nicht-Banken im Ausland bestehen.<br />
Untersuchungen zu den Determinanten von internationalen Bankenfusionen legen<br />
den Schluss nahe, dass es hier durchaus Parallelen gibt und dass die Investitionen<br />
von Banken im Ausland von ähnlichen Faktoren bestimmt werden wie die<br />
Investitionen von Nicht-Banken. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die<br />
Frage von Interesse, wie Direktinvestitionen von Banken und der grenzüberschreitende<br />
Dienstleistungsverkehr zusammenwirken. Ferner wird untersucht, ob<br />
Banken diejenigen Länder als Standorte ihrer internationalen Investitionen bevorzugen,<br />
in denen sich bereits andere deutsche Banken niedergelassen haben.
Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung 11<br />
3. Wachstum, Strukturwandel und internationale<br />
Arbeitsteilung<br />
Im Mittelpunkt des Forschungsprogramms der Abteilung „Wachstum, Strukturwandel<br />
und internationale Arbeitsteilung“, die von Henning Klodt geleitet wird,<br />
stehen die Integration der <strong>Weltwirtschaft</strong> und damit zusammenhängende Strukturveränderungen<br />
in hoch entwickelten, international offenen Volkswirtschaften.<br />
Als wesentliche Determinanten der Wirtschaftsentwicklung werden vor allem die<br />
Globalisierung der <strong>Weltwirtschaft</strong>, die technologische Entwicklung sowie die<br />
Ausgestaltung der institutionellen Rahmenbedingungen in den Blick genommen.<br />
Insbesondere werden Veränderungen in den internationalen Faktorwanderungen<br />
mit ihren Auswirkungen auf Wachstum und Beschäftigung sowie die institutionellen<br />
Regelungen des Arbeitsmarktes und der Systeme der sozialen Sicherung<br />
analysiert. Von großer Bedeutung sind dabei auch die Auswirkungen der<br />
europäischen Integration.<br />
Arbeitsschwerpunkte des Jahres <strong>2003</strong> lagen bei den Rückwirkungen des internationalen<br />
Handels auf den deutschen Arbeitsmarkt, den Perspektiven der wirtschaftlichen<br />
Integration in einem erweiterten Europa, dem Zusammenhang zwischen<br />
grenzüberschreitenden Investitionsströmen und Arbeitskräftewanderungen<br />
sowie den ökonomischen Determinanten der Zuwanderung nach Deutschland.<br />
Darüber hinaus wurden die Determinanten der Langzeitarbeitslosigkeit in<br />
Deutschland, die Möglichkeiten zur Reform der Arbeitslosenversicherung sowie<br />
die Entwicklung an den europäischen Venture-Capital-Märkten analysiert. Allen<br />
Arbeiten gemeinsam ist die Orientierung an der längerfristigen Wirtschaftsentwicklung<br />
sowie an deren wirtschaftspolitischen Konsequenzen.<br />
� Struktur- und Wachstumsanalysen<br />
Die Forschungsgruppe (Leiter: Henning Klodt) konnte eine Analyse der langfristigen<br />
Determinanten des Wirtschaftswachstums im internationalen Vergleich<br />
zum Abschluss bringen. Für eine Gruppe von rund 100 Ländern und den Untersuchungszeitraum<br />
von 1975 bis 1995 wurde empirisch belegt, dass die Ausgestaltung<br />
der Eigentumsrechte einen signifikanten Einfluss auf das Wirtschaftswachstum<br />
ausübt. Die ökonometrische Analyse berücksichtigte dabei, dass die<br />
Qualität der Eigentumsrechte und die Stärke des wirtschaftlichen Wachstums<br />
wechselseitig voneinander abhängig sind.<br />
Die Forschungsgruppe setzte ihre empirische Arbeit zur Internationalisierung<br />
der deutschen Wirtschaft fort. Die Arbeit wurde unter anderem in Zusammenarbeit<br />
mit dem Forschungsbereich „Finanzmärkte“ und der wirtschaftswissen-
12 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
schaftlichen Fakultät der Universität Kiel durchgeführt. Es konnte ein sehr umfangreicher<br />
Mikrodatensatz der Deutschen Bundesbank genutzt werden, der erst<br />
kürzlich der Forschung zugänglich gemacht wurde und dessen Erschließung eine<br />
Kombination verschiedener ökonometrischer Verfahren erforderte. Die Ergebnisse<br />
dieser Arbeit weisen auf eine große Heterogenität in den Daten hin mit großen<br />
Unterschieden nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Sektoren. Das<br />
„repräsentative“ Unternehmen gibt es danach nicht, und die Restriktionen, die<br />
mit dieser in der Theorie häufig getroffenen Annahme dem Modellergebnis und<br />
den Daten auferlegt werden, sind groß. Aufgabe im weiteren Verlauf wird es<br />
deshalb sein, die Ursache(n) der Heterogenität aufzudecken, um die theoretische<br />
Modellierung entsprechend anpassen und ausbauen zu können.<br />
Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit mit diesem Datensatz befasste sich mit dem<br />
Einfluss der Distanz auf internationale Aktivitäten von Unternehmen. Dabei ging<br />
es nicht nur darum, den Einfluss der Distanz im Verlauf der Globalisierung nachzuzeichnen,<br />
sondern auch die Ursachen des Distanzeinflusses herauszufiltern.<br />
Neben rein physischen Distanzkosten, die mit der Entfernung zunehmen, spielt<br />
auch die kulturelle, historische und politische Distanz eine bedeutende Rolle.<br />
Das wird besonders deutlich, wenn man Grenzregionen untersucht. Sie weisen<br />
durchgehend ein signifikant höheres Niveau von Transaktionen mit dem Nachbarland<br />
auf, auch bei Kontrolle <strong>für</strong> die geringere (physische) Entfernung. Auch<br />
<strong>für</strong> die Migration von Arbeitskräften lässt sich feststellen, dass der negative Einfluss<br />
einer Grenze auf internationale Faktorbewegungen mit zunehmender Nähe<br />
zu einer Grenze sinkt. So emigrieren beispielsweise signifikant mehr Schleswig-<br />
Holsteiner nach Dänemark als Bewohner anderer Bundesländer und deutlich<br />
mehr Bayern nach Österreich.<br />
Fortgesetzt wurde auch die wettbewerbspolitisch orientierte Analyse der Regulierung<br />
der Telekommunikation. Den konkreten Anlass dazu gab die Novellierung<br />
des deutschen Telekommunikationsgesetzes, das an zahlreiche europarechtliche<br />
Vorgaben angepasst werden musste. Ein Schwerpunkt der Analyse lag bei<br />
der Frage, ob und inwieweit die Terminierungsentgelte im Mobilfunk einer präventiven<br />
Entgeltregulierung unterworfen werden sollten. Dies ist nicht nur ein<br />
Thema der aktuellen wirtschaftspolitischen Debatte, sondern auch der neueren<br />
industrieökonomischen Literatur zur Regulierung von Netzwerkindustrien. Gestützt<br />
auf diese Literatur und auf die tatsächliche Wettbewerbssituation wurde<br />
herausgearbeitet, dass eine derartige Regulierung den Wettbewerb im deutschen<br />
Mobilfunkmarkt eher behindern als fördern würde.
Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung 13<br />
� Außenwirtschaft und Strukturwandel<br />
Die Forschungsgruppe (Leiter: Jürgen Stehn) hat die Arbeiten an dem Forschungsschwerpunkt<br />
fortgesetzt, der sich mit den Strukturanpassungen befasst,<br />
die durch den intraindustriellen Handel ausgelöst werden. Die gängigen Theorien<br />
der intraindustriellen Arbeitsteilung gehen grundsätzlich davon aus, dass die<br />
strukturellen Wirkungen des intraindustriellen Handels vernachlässigbar gering<br />
ausfallen. Da es sich beim intraindustriellen Handel um den Austausch ähnlicher,<br />
mit identischen Faktorintensitäten hergestellter Güter handele – so die Argumentation<br />
–, bliebe die relative Faktorentlohnung und damit im Wesentlichen<br />
auch die Wirtschaftsstruktur von einer Ausweitung der intraindustriellen Arbeitsteilung<br />
unberührt. Allerdings kann der intraindustrielle Handel dann die Faktorentlohnung<br />
und -struktur beeinflussen, wenn er vorrangig auf einem Austausch<br />
von Gütern unterschiedlicher Qualität in einzelnen Produktgruppen beruht. Da<br />
die Produktion solcher vertikal differenzierter Güter unterschiedliche Faktoreinsatzverhältnisse<br />
erfordert, führt der vertikale intraindustrielle Handel in einem<br />
humankapitalreichen Land zu einer Spezialisierung auf qualitätsintensive Produktvarianten,<br />
während die Produktion relativ arbeitsintensiver Güterausprägungen<br />
schrumpft. Die relative Nachfrage nach einfacher Arbeit nimmt ab. Erste<br />
empirische Analysen des intraindustriellen Handels Deutschlands mit den wichtigsten<br />
Handelspartnern verdeutlichen, dass der vertikale Anteil am intraindustriellen<br />
Handel mit den EU-Ländern mehr als zwei Drittel beträgt; dieser<br />
relativ hohe Anteil wird im intraindustriellen Handel mit den Vereinigten Staaten<br />
und Japan sogar noch übertroffen. Es ist daher nicht ausgeschlossen, dass der zunehmende<br />
intraindustrielle Handel die Strukturprobleme am deutschen Arbeitsmarkt<br />
doch mehr verschärft hat, als es gemeinhin angenommen wird. Die Untersuchungen<br />
zu diesem Forschungsschwerpunkt sollen im kommenden Jahr intensiviert<br />
werden.<br />
Die Gruppe beendete in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe „Struktur-<br />
und Wachstumsanalysen“ ein Projekt, das den Zusammenhang zwischen einer<br />
Intensivierung des interindustriellen Handels und der zunehmenden Arbeitslosigkeit<br />
gering qualifizierter Arbeitskräfte in Deutschland untersucht. Da eine handelsinduzierte<br />
Veränderung der relativen Güterpreise gleichsam der Motor <strong>für</strong><br />
Anpassungen in der relativen Faktorentlohnung und der Beschäftigungsstruktur<br />
ist, steht bei der empirischen Beweisaufnahme die Entwicklung der relativen<br />
Güterpreise in Deutschland im Vordergrund. Die Ergebnisse lassen vermuten,<br />
dass die relativ hohe Arbeitslosigkeit von gering qualifizierten Arbeitskräften in<br />
Deutschland nur in äußerst geringem Maße auf eine Intensivierung der interindustriellen<br />
Arbeitsteilung zurückzuführen ist. Weitergehende empirische Untersuchungen<br />
zeigen jedoch, dass die tarifären und nichttarifären Handelshemm-
14 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
nisse der EU einen wesentlichen Einfluss auf die Preisstruktur ausüben und<br />
daher zu einer Unterschätzung des Handelseffektes führen können. Denn die<br />
Außenhandelsprotektion ist so angelegt, dass jene Industriebereiche, die einen<br />
vergleichsweise hohen Anteil an „ungelernter Arbeit“ aufweisen, durch handelspolitische<br />
Maßnahmen in besonderem Maße geschützt werden.<br />
Darüber hinaus wurden zwei weitere mögliche Ursachen <strong>für</strong> die hohe und<br />
steigende Arbeitslosigkeit gering qualifizierter Arbeitskräfte in Deutschland<br />
untersucht: der arbeitssparende technologische Fortschritt und das Versagen der<br />
Anpassungsmechanismen auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die empirischen<br />
Analysen verdeutlichen, dass ein exogener Lohnsetzungsprozess auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt sowie ein Bündel von Faktoren, das einen arbeitssparenden<br />
technologischen und strukturellen Wandel einschließt, zur Abnahme der Nachfrage<br />
nach gering qualifizierten Arbeitskräften beigetragen haben.<br />
Im Rahmen der Analysen zur Handelsintegration wurde in Zusammenarbeit mit<br />
der Forschungsgruppe „Verkehrswirtschaft“ untersucht, wie es den drei baltischen<br />
EU-Beitrittsländern – Estland, Lettland und Litauen – bislang gelungen<br />
ist, sich in die europäischen und internationalen Außenhandelsstrukturen zu<br />
integrieren. Dabei wurde nach Ausmaß und Struktur der Westorientierung ebenso<br />
gefragt wie nach einer möglichen Brückenfunktion zwischen West- und Osteuropa<br />
sowie nach anderen regionalen Schwerpunkten in den baltischen Außenhandelsbeziehungen.<br />
Um differenzierte Aussagen zu den Bestimmungsfaktoren<br />
des baltischen Außenhandels treffen zu können und um regionale Muster zu<br />
identifizieren, wurde eine Gravitationsanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse des<br />
Gravitationsmodells zeigen, dass sich die regionalen Außenhandelsstrukturen der<br />
baltischen Staaten im Verlauf der neunziger Jahre unter marktwirtschaftlichem<br />
Vorzeichen entscheidend gewandelt haben. Dabei ist die immer enger werdende<br />
Bindung der drei Länder an die EU unübersehbar. Insbesondere Estland und<br />
Lettland haben sich aus der alten intrasowjetischen Arbeitsteilung gelöst und sind<br />
auf ihrem Weg nach Westen schon weit vorangeschritten. Litauen bewahrt zumindest<br />
auf der Exportseite noch etwas stärker seine Brückenfunktion in Richtung<br />
Osten zu den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Die Gravitationsanalyse<br />
macht aber auch deutlich, dass der Weg der baltischen Staaten in die Europäische<br />
Union durch grundlegende Faktoren wirtschaftsgeographischer Natur vorgezeichnet<br />
ist. Der Ostseeraum erweist sich einmal mehr als ein ausgeprägter<br />
Integrationsraum; die Handelsbeziehungen zu den anderen Ostseeanrainern sind<br />
intensiver, als es üblicherweise unter Nachbarländern der Fall ist.<br />
Aufbauend auf diesen Arbeiten und vor dem Hintergrund des europäischen<br />
Erweiterungsprozesses um zehn neue Mitgliedsstaaten wurde ein Forschungsprojekt<br />
vorbereitet, das sich mit den regionalen Schwerpunkten der Handels-
Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung 15<br />
integration in einer erweiterten EU befassen soll. Ziel des Forschungsprojekts ist<br />
es, die Determinanten wirtschaftlicher Integration in einer erweiterten Europäischen<br />
Union herauszuarbeiten und die regionalen Schwerpunkte der Handelsintegration<br />
in einer bis zum Jahr 2007 auf 27 Mitglieder anwachsenden Gemeinschaft<br />
zu identifizieren.<br />
In einem weiteren Projekt wurde untersucht, ob die aus einer Subventionierung<br />
nationaler Unternehmen entstehenden internationalen Handelskonflikte durch<br />
die Einführung einer multilateralen Subventionsaufsicht verringert werden könnten.<br />
Im Rahmen dieses Projekts wurden detaillierte Vorschläge <strong>für</strong> eine Reform<br />
der multilateralen Subventionskontrolle erarbeitet, die im Kern darauf abzielen,<br />
das System der Ausgleichszölle durch eine multilaterale Subventionsaufsicht mit<br />
Notifikations- und Genehmigungspflicht zu ersetzen. Ein Notifikationssystem<br />
sollte demnach vorsehen, dass alle Pläne zur Gewährung neuer oder zur Änderung<br />
bereits bestehender Subventionsprogramme einem Schiedsgericht der WTO<br />
gemeldet und von diesem genehmigt werden müssen. Verstößt ein Land gegen<br />
diese Regeln, so sollte das Schiedsgericht befugt sein, eine Rückzahlung des gewährten<br />
Subventionsbetrags an die entsprechende nationale Regierung zu verlangen.<br />
Darüber hinaus sollten <strong>für</strong> alle Subventionsarten quantitative Höchstgrenzen<br />
der staatlichen Förderung, ausgedrückt in Prozentsätzen der jeweiligen<br />
Subventionsbasis, festgelegt werden. Die Höhe der Grenzen sollte sich an den<br />
potentiellen wettbewerbsverzerrenden Wirkungen der einzelnen Subventionsarten<br />
orientieren. Den Mitgliedsländern der WTO sollte freigestellt werden, diese<br />
Grenzen zu überschreiten, wenn sie auch ausländischen Unternehmen einen<br />
freien Zugang zu ihren nationalen Subventionsprogrammen auf Basis des bedingten<br />
Meistbegünstigungsprinzips gewähren.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten der Forschungsgruppe lag auf der Analyse<br />
des Strukturwandels am deutschen Arbeitsmarkt. So wurden die in den vergangenen<br />
zwei Jahren durchgeführten empirischen Analysen der Reservationslöhne<br />
von Arbeitslosen im vergangenen Jahr durch tiefergehende Untersuchungen<br />
ergänzt. Gegenstand einer empirischen Analyse war die Frage nach der<br />
theoretischen Validität von Reservationslöhnen, die in Befragungen ermittelt<br />
wurden. Die Grundlage stellte dabei die stationäre Suchtheorie dar, auf deren<br />
Basis unter Berücksichtigung der tatsächlich nach einer Arbeitslosigkeit gezahlten<br />
Löhne Reservationslöhne <strong>für</strong> Arbeitslose prognostiziert wurden. In den<br />
Schätzungen wurde der Selektivität aufgrund der Einteilung in erfolgreiche und<br />
nicht erfolgreiche Arbeitssuchende über einen Ansatz Rechnung getragen, der<br />
sich an die Heckman-Korrektur anlehnt. Als Datengrundlage dienten Reservationslohnangaben<br />
aus dem Sozio-oekonomischen Panel <strong>für</strong> Deutschland<br />
(GSOEP). Es zeigt sich, dass <strong>für</strong> kurze Arbeitslosigkeitszeiten bis zwölf Monate<br />
die Übereinstimmung zwischen den prognostizierten und den erfragten Reser-
16 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
vationslöhnen extrem hoch ist, während <strong>für</strong> Langzeitarbeitslose die erfragten<br />
Reservationslöhne die mit dem theoretischen Modell prognostizierten übersteigen.<br />
Dieser Befund impliziert, dass <strong>für</strong> Nicht-Langzeitarbeitslose die Verwendung<br />
erfragter Reservationslöhne in empirischen Untersuchungen gerechtfertigt<br />
erscheint. Für Langzeitarbeitslose jedoch stellen sich die Fragen, ob die in Befragungen<br />
ermittelten Reservationslöhne theoretisch gesichert sind und als eine<br />
Ursache <strong>für</strong> die individuelle Persistenz der Arbeitslosigkeit angesehen werden<br />
können oder aber ob Langzeitarbeitslose in Abweichung vom theoretischen<br />
Suchmodell bei Vorlage eines konkreten Arbeitsangebots durchaus Löhne unterhalb<br />
des individuellen Reservationslohns akzeptieren.<br />
Auf Basis dieser Ergebnisse wurde in einer weiteren empirischen Arbeit der<br />
Einfluss der Reservationslöhne von Arbeitslosen am Beginn der Arbeitslosigkeit<br />
auf die Dauer der Arbeitslosigkeit bis zu einem Übergang in eine Erwerbstätigkeit<br />
analysiert. Als Datenbasis diente erneut das Sozio-oekonomische Panel <strong>für</strong><br />
Westdeutschland. Die Selektivität bei Reservationslohnbeobachtungen, die aufgrund<br />
der nur einmal im Jahr stattfindenden Befragung im GSOEP entsteht, wurde<br />
mit dem Heckman-Ansatz korrigiert, und das Auftreten zensierter Arbeitslosigkeitszeiten<br />
im Datensatz wurde über einen „hazard rate“-Ansatz mit semiparametrischer<br />
unbeobachteter Heterogenitätsschätzung berücksichtigt. Die Ergebnisse<br />
zeigen, dass erst bei Verwendung der Selektivitätskorrektur der nach<br />
der Theorie erwartete positive Effekt des Reservationslohns auf die Arbeitslosigkeitsdauer<br />
zu beobachten ist. Der individuelle Reservationslohn zu Beginn einer<br />
Arbeitslosigkeitsphase stellt somit eine wichtige Determinante der Arbeitslosigkeitsdauer<br />
dar.<br />
Um politische Implikationen <strong>für</strong> eine Reduktion der Arbeitslosigkeitsdauer durch<br />
eine Absenkung der individuellen Reservationslöhne ableiten zu können, sind<br />
detaillierte Kenntnisse darüber erforderlich, ob Transferzahlungen bei Arbeitslosigkeit<br />
den Reservationslohn beeinflussen. Allerdings weisen empirische Untersuchungen<br />
das Problem auf, dass der separate Einfluss der Transferzahlungen<br />
auf die individuellen Reservationslöhne wegen der einheitlich geregelten Transferzahlungen,<br />
die stark mit anderen Einflussfaktoren des Reservationslohns korreliert<br />
sind, kaum zu ermitteln ist. Um Aussagen über den Einfluss der Reform<br />
der Arbeitslosenversicherung im Zuge der Agenda 2010 auf die individuellen<br />
Reservationslöhne und damit auf die Dauer der Arbeitslosigkeit treffen zu können,<br />
wurde in einer ergänzenden Arbeit ein dynamisches Suchmodell entwickelt,<br />
auf dessen Basis Reservationslöhne <strong>für</strong> verschiedene Gruppen von Arbeitslosen<br />
simuliert wurden. Grundlage der Untersuchung war dabei die realitätsnahe Anpassung<br />
des nichtstationären Suchmodells an den deutschen Arbeitsmarkt. Es<br />
zeigte sich, dass die geplanten Reformen bei der Arbeitslosenversicherung vor<br />
allem Arbeitslose treffen würden, die vor ihrer Arbeitslosigkeit ein hohes Ein-
Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung 17<br />
kommen erzielten. Für diese Personengruppe würde die Übergangsrate in Arbeit<br />
auch bei einem Anspruch auf Sozialhilfe steigen. Unabhängig vom Einkommen<br />
vor Arbeitslosigkeit ergäben sich die größten Steigerungen in der Übergangsrate<br />
in Arbeit <strong>für</strong> die Arbeitslosen ohne Anspruch auf Sozialhilfe.<br />
Gegenstand einer weiteren empirischen Analyse war die Entwicklung der qualifikationsspezifischen<br />
Lohndifferenzierung in Deutschland als mögliche Ursache<br />
<strong>für</strong> die hohe Arbeitslosigkeit unter Erwerbspersonen mit geringer Qualifikation.<br />
Hierzu wurden auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels getrennt <strong>für</strong> die alten<br />
und die neuen Bundesländer jährliche Lohngleichungen <strong>für</strong> alle vollzeitbeschäftigten,<br />
abhängigen Erwerbspersonen geschätzt. Um die Entwicklung der qualifikatorischen<br />
Lohndifferenzierung zu analysieren, wurden anschließend die Koeffizienten<br />
der in den Lohnschätzungen verwendeten Qualifikationsdummies über<br />
die Zeit abgetragen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Lohndifferenzierung in den<br />
neuen Bundesländern trotz größerer Unterschiede in den qualifikationsspezifischen<br />
Arbeitslosenquoten geringer als in den alten Bundesländern ist. Die Entwicklung<br />
der qualifikatorischen Lohndifferenzierung ist dabei im Westen seit<br />
Mitte der achtziger Jahre und im Osten seit 1992/93 in etwa konstant geblieben,<br />
d.h., die unterschiedliche Entwicklung des Arbeitslosigkeitsrisikos hat sich in<br />
Deutschland nicht in einer Erhöhung der qualifikatorischen Lohndifferenzierung<br />
niedergeschlagen.<br />
� Technologie und Wachstum<br />
Die Forschungsgruppe „Technologie und Wachstum“ (Leiter: Michael Stolpe)<br />
setzte die Arbeit an ihren zwei Schwerpunktthemen fort: die Rolle der Finanzmärkte<br />
bei der Finanzierung technologischer Innovationen und die Effizienz des<br />
Technologiewandels im Gesundheitswesen, einem der am schnellsten wachsenden<br />
Wirtschaftszweige des 20. Jahrhunderts. Diese scheinbar weit auseinanderliegenden<br />
Forschungsgebiete verbindet eine ähnliche theoretische Fragestellung:<br />
Wie müssen institutionelle Rahmenbedingungen gestaltet sein, damit neue technologische<br />
Ideen und Entwicklungen effizient gefiltert werden?<br />
Beim Einfluss der Finanzmärkte auf technologische Innovationen geht es um die<br />
Implikationen asymmetrischer Informationen über den Wert innovativer Ideen,<br />
die in jungen Technologieunternehmen generiert werden. Die asymmetrische<br />
Verteilung solcher Informationen verursacht eine Reihe von Anreizproblemen,<br />
die externe Investoren, zum Beispiel Banken, davon abhalten können, ausreichende<br />
Finanzmittel <strong>für</strong> eine rasche Expansion junger Technologieunternehmen<br />
bereitzustellen, so dass diese die Früchte ihrer Ideen oft nicht selbst ernten können.<br />
In den USA hat dieses Problem seine Lösung in aktiv gemanagtem Venture<br />
Capital gefunden, einer neuen Form der Finanzintermediation, die durch die
18 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Auswahl und kontinuierliche Kontrolle einzelner Technologieunternehmen als<br />
Filter <strong>für</strong> neue technologische Ideen dient. Venture Capital reduziert dadurch die<br />
Risiken <strong>für</strong> externe Investoren, die in junge Technologieunternehmen investieren<br />
wollen, und leistet langfristig einen positiven Beitrag zum Volkseinkommen, der<br />
in einer höheren durchschnittlichen Rentabilität von Investitionen und in einem<br />
beschleunigten Wirtschaftswachstum zum Ausdruck kommt. In Europa dagegen<br />
hat sich Venture Capital nur sehr langsam entwickelt, und sein Einfluss auf die<br />
Effizienz der Primärmärkte <strong>für</strong> Aktien war lange vernachlässigbar; allerdings hat<br />
sich die Situation an den Aktienmärkten durch den Boom der neunziger Jahre<br />
geändert. Aus diesem Grund war eine vergleichende empirische Analyse der<br />
Effizienz europäischer Märkte <strong>für</strong> Venture Capital der Schwerpunkt eines mehrjährigen<br />
Forschungsprojekts zu dem Thema „European Financial Markets,<br />
Venture Capital and High-Tech Firms“. Das Projekt hat jene Einflussgrößen empirisch<br />
quantifiziert, die als theoretische Determinanten der Effizienz von<br />
Venture-Capital-Investitionen gelten können, wobei die Effizienz als Differenz<br />
zwischen dem Preis einer Börsenemission und ihrer nachfolgenden ersten Notierung<br />
am Aktienmarkt definiert ist. Diese Differenz wird in der Literatur als<br />
Underpricing (Fehlbewertung) bezeichnet. Die Forschungsgruppe hat hierzu<br />
einen historisch einmaligen Primärdatensatz aufgebaut, der das Emissionsgeschehen<br />
am deutschen und französischen Aktienmarkt <strong>für</strong> junge Technologieunternehmen<br />
in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre abbildet. Mithilfe ökonometrischer<br />
Analysen konnte gezeigt werden, dass sich die Effizienzbedingungen<br />
nicht nur im Vergleich zu den USA, sondern auch zwischen europäischen Ländern<br />
unterscheiden.<br />
In einem weiteren Projekt hat die Gruppe Daten aus dem Venture-Capital-<br />
Projekt genutzt, um die Entstehung von Spekulationsblasen an den Primärmärkten<br />
<strong>für</strong> Aktien zu untersuchen. Ziel dieser Forschung ist es, die Hypothese<br />
zu testen, dass solche Spekulationsblasen – in der Literatur als „hot issue market“<br />
bekannt – positive Wohlfahrtswirkungen haben können, weil sie ein Fenster<br />
<strong>für</strong> junge Technologieunternehmen öffnen, sich externes Eigenkapital zur Finanzierung<br />
der Expansion ihrer Produktion zu besorgen. Ohne die Spekulationsblasen<br />
wären die Chancen <strong>für</strong> junge Technologieunternehmen, sich durch einen<br />
Börsengang Eigenkapital zu beschaffen, nahezu null. Dies deutet auf volkswirtschaftlich<br />
erhebliche Restriktionen bei der Beschaffung von Eigenkapital durch<br />
wissensintensive Unternehmen hin, die ähnliche Wohlfahrtsimplikationen aufweisen<br />
wie die Kreditrationierung, die Ökonomen bislang als die wichtigste<br />
Restriktion bei der Finanzierung technologischer Innovationen angesehen haben.<br />
Bei der Fortsetzung ihrer Arbeiten zum Technologiewandel im Gesundheitswesen<br />
hat die Forschungsgruppe sich auch hier auf die Frage konzentriert, wie<br />
neue Technologien vor ihrer Adoption effizient gefiltert werden können. Die
Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung 19<br />
heutige Regulierung der Zulassung von Arzneimitteln und anderen medizinischen<br />
Technologien stellt in den meisten Industrieländern keinen ökonomisch<br />
effizienten Filter dar. Weder die Zulassungsbehörden noch die praktizierenden<br />
Ärzte haben die notwendigen Anreize und Informationen, um die Wohlfahrtswirkungen<br />
einzelner Technologien im Voraus zu beurteilen und die Adoptionsentscheidung<br />
davon abhängig zu machen. In der Wirtschaftspolitik wird daher<br />
zunehmend erkannt, dass die medizinische Forschung effizienter wäre, wenn die<br />
Erfinder der neuen Technologien mit besonders hohen sozialen Erträgen – zum<br />
Beispiel lebensrettende Medikamente <strong>für</strong> weit verbreitete tödliche Krankheiten –<br />
einen größeren Teil der sozialen Erträge als privates Einkommen erhielten und<br />
wenn Forschungsprojekte mit sozialen Erträgen, die hinter den sozialen Opportunitätskosten<br />
zurückbleiben, abgebrochen werden könnten, bevor die Technologie<br />
in die breite Anwendung gelangt.<br />
Das Problem hat eine internationale Dimension, weil der größte Teil der medizinischen<br />
Forschung globale Skalenerträge aufweist und weil die Effizienzgewinne<br />
in der medizinischen Forschung und Gesundheitsversorgung zu einem wichtigen<br />
Ziel gesundheitspolitischer Reformprogramme in vielen Ländern geworden sind.<br />
Das Ziel der globalen Effizienz wird jedoch durch einzelne Länder unterminiert,<br />
die versuchen, als Trittbrettfahrer von den Früchten ausländischer Forschung zu<br />
profitieren, ohne da<strong>für</strong> einen angemessenen Preis zu bezahlen. So haben viele<br />
Länder Preiskontrollen <strong>für</strong> Pharmaka eingeführt.<br />
In einer weiteren Arbeit hat die Gruppe einen Überblick über die globale Gesundheitsökonomie<br />
erarbeitet, der die wichtigsten Beziehungen zwischen den<br />
nationalen Gesundheitssystemen in den großen Industrieländern untersucht. Dabei<br />
wurde ein Schwerpunkt auf die Analyse der Allokation medizinischer Ressourcen,<br />
der Messung und Bewertung medizinischer Ergebnisse und der Determinanten<br />
der nach wie vor großen Unterschiede in den Gesundheitssystemen<br />
einzelner Länder gelegt. Darüber hinaus wurden historische Reformen in der Gesundheitspolitik<br />
wichtiger Industrieländer analysiert und neuere Entwicklungen<br />
im deutschen, britischen und amerikanischen Gesundheitswesen bewertet.<br />
� Europäische <strong>Institut</strong>ionen<br />
Einen Schwerpunkt der Forschungsgruppe (Leiter: Hugo Dicke) bildete die<br />
Analyse der wirtschaftlichen und fiskalischen Auswirkungen der institutionellen<br />
Regelungen, die in dem Beitrittsvertrag der Europäischen Union (EU) mit zehn<br />
Staaten, die am 1. Mai 2004 Mitglieder der EU werden, vereinbart wurden. Die<br />
Analyse kommt auf der Basis der sehr umfangreichen Rechtsvorschriften zu dem<br />
Ergebnis, dass gemessen an den politischen Forderungen von Entscheidungsträgern<br />
der alten Mitgliedsstaaten zu Beginn der Beitrittsverhandlungen und ge-
20 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
messen an den Erfordernissen einer effizienten Union die im Beitrittsvertrag<br />
definierten Anpassungen der Organe, Kompetenzen und gemeinsamen Politiken<br />
der alten EU (15 Mitgliedsstaaten) unzulänglich sind. Der wirtschaftliche Erfolg<br />
der erweiterten Union wird durch eine Reihe ineffizienter institutioneller Arrangements<br />
gefährdet. Wahrscheinlich ist auch, dass die längst überfälligen, aber<br />
unterlassenen Reformen der Agrar- und Strukturpolitik künftig in einer Union<br />
von 25 Mitgliedsstaaten noch schwerer durchsetzbar sein werden.<br />
Fortgeführt wurde eine Untersuchung zu den ökonomischen Determinanten von<br />
grenzüberschreitenden Arbeitskräftebewegungen in Europa. Am Beispiel der<br />
Zuwanderung nach Deutschland im Zeitraum 1974–1999 konnten Produktivitätsunterschiede<br />
zwischen den Ursprungsländern der Einwanderer und ihrem Zielland<br />
als eine der Hauptdeterminanten der Ströme empirisch nachgewiesen werden.<br />
Allerdings zeigte sich auch, dass internationale Produktivitätsunterschiede<br />
nur dann statistisch signifikant sind, wenn zusätzlich der Ausländerbestand im<br />
Zielland und eine Variable <strong>für</strong> die Distanz zwischen dem jeweiligen Ursprungsund<br />
dem Zielland in die Schätzgleichung aufgenommen werden. Jedoch haben<br />
die <strong>für</strong> die Beschäftigungssituation in den einzelnen Ursprungsländern und im<br />
Zielland verwendeten Indikatoren der Schätzung zufolge keinen Einfluss auf die<br />
Migration. Auch Variable, die demographische Charakteristika und die durchschnittliche<br />
Schulbildung der Bevölkerung in den Ursprungsländern zum Ausdruck<br />
bringen, waren insignifikant. Dagegen erwiesen sich Dummyvariable <strong>für</strong><br />
die Veränderung der Zuwanderungspolitik in Deutschland während der drei betrachteten<br />
Dekaden als hoch signifikant. Die Analyse bezieht sich auf einen Zeitraum,<br />
in dem die Zuwanderer nach dem Anwerbestopp <strong>für</strong> Gastarbeiter (1973)<br />
überwiegend vier Gruppen von Ausländern zugeordnet werden können: Familienangehörige<br />
der bereits dauerhaft in Deutschland lebenden Gastarbeiter, Bürger<br />
der übrigen Mitgliedsländer der EU, Aussiedler, die erst nach ihrer Einreise<br />
eingebürgert werden, und deren Angehörige sowie Flüchtlinge und Asylsuchende.<br />
Eine weitere Analyse der Ergebnisse zeigt, dass das zugrunde gelegte theoretische<br />
Modell – das um die Faktormobilität erweiterte Ricardo-Modell – viel<br />
geeigneter zu sein scheint, den Umfang und die Zusammensetzung der Zuwanderung<br />
nach Deutschland zu erklären, als das in der arbeitsmarktorientierten<br />
Literatur weit verbreitete Modell von Hatton. Letzteres wurde zwar mit der<br />
Absicht entwickelt, die Auswanderung aus dem Vereinigten Königreich zu analysieren,<br />
hat aber aufgrund seiner Eigenschaften als mikroökonomisches Referenzmodell<br />
in die Migrationsforschung Eingang gefunden. Im Mittelpunkt des<br />
Hatton-Modells steht die relative Wahrscheinlichkeit, dass der potentielle Auswanderer<br />
im Zielland einen besser dotierten Arbeitsplatz als im Ursprungland<br />
findet. Angesichts der Struktur der Zuwanderung nach Deutschland und der Ver-
Wachstum, Strukturwandel und internationale Arbeitsteilung 21<br />
fassung der deutschen Arbeitsmärkte seit dem Anwerbestopp <strong>für</strong> Gastarbeiter<br />
dürften dies und ähnliche Kalküle bei der Entscheidung Einzelner, nach Deutschland<br />
zu kommen, kaum eine Rolle gespielt haben. Allerdings zeigt der Modellvergleich,<br />
dass Beschäftigungsvariable im Ricardo-Modell keineswegs redundant<br />
sein müssen. Würden beispielsweise Arbeitslosenquoten als Indikatoren <strong>für</strong><br />
den Grad der Arbeitsmarktregulierung interpretiert, so könnten Beschäftigungsvariable<br />
auch im erweiterten Ricardo-Modell einen Erklärungsbeitrag leisten.<br />
Entsprechende empirische Überprüfungen werden zur Zeit durch die begrenzte<br />
Verfügbarkeit von Datensätzen erschwert. Laufende Arbeiten im Rahmen dieses<br />
Projekts befassen sich unter anderem mit dieser Frage sowie mit dem (empirischen)<br />
Zusammenhang zwischen der Arbeitskräftewanderung einerseits und<br />
dem internationalen Handel und dem Kapitalverkehr andererseits.<br />
� Soziale Sicherheit und Wachstum<br />
Den Schwerpunkt der Analysen der Forschungsgruppe (Leiter: Hans H. Glismann)<br />
bildete das längerfristig angelegte Forschungsprojekt über die Reform der deutschen<br />
Arbeitslosenversicherung, das zusammen mit der Forschungsgruppe<br />
„Außenwirtschaft und Strukturwandel“ bearbeitet wird. Der Grundgedanke einer<br />
solchen Reform ist, dass durch eine Umstrukturierung der bestehenden Arbeitslosenversicherung<br />
Anreize gesetzt werden, die dahin wirken, dass das Ausmaß<br />
der neu entstehenden Arbeitslosigkeit sinkt und die Höhe der bestehenden Arbeitslosigkeit<br />
zurückgeführt wird.<br />
Drei Arbeiten wurden im Rahmen dieses Projekts fertiggestellt. In der ersten<br />
wurde untersucht, ob ein System privater Versicherungen gegen die finanziellen<br />
Risiken der Arbeitslosigkeit möglich ist und wie es beschaffen sein sollte. Die<br />
gängigen Argumente, die gegen die private Versicherbarkeit des Arbeitslosigkeitsrisikos<br />
sprechen, wurden dargestellt, analysiert und zurückgewiesen. Alternativ<br />
zur bestehenden Arbeitslosenversicherung in Deutschland wurde ein<br />
Trennsystem vorgeschlagen, das Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen<br />
Anreize zur Verminderung von Arbeitslosigkeit gibt. Für die Arbeitnehmer<br />
wurde ein Modell zur Bestimmung des individuellen Risikos und der darauf<br />
basierenden individuellen Prämien bei alternativen Leistungen der Arbeitslosenversicherung<br />
entworfen. Für die Seite der Arbeitgeber wurde vorgeschlagen, die<br />
Vorteile des amerikanischen Systems des „experience rating“ wahrzunehmen<br />
und unter Ausnutzung von Rückkopplungseffekten auszubauen. Schließlich wurde<br />
auf den Regulierungsbedarf in diesem hypothetischen System einer privaten<br />
Arbeitslosenversicherung eingegangen.<br />
In der zweiten Arbeit wurden methodische Probleme diskutiert. Es handelte sich<br />
um solche, die mit der Aufarbeitung statistischer Daten zum Zwecke der quan-
22 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
titativen Bewertung der vorgeschlagenen Reform der Arbeitslosenversicherung<br />
einhergehen. Außerdem wurden die untersuchungsrelevanten strukturellen Daten<br />
der deutschen Arbeitslosigkeit zusammengestellt und diskutiert.<br />
Die dritte Arbeit schließlich zeigte, dass die heute bestehende statistische Basis<br />
ausreicht, den Übergang von einem kollektivistischen System der Absicherung<br />
von Arbeitslosigkeit zu einem individualistischen Trennsystem zu bewältigen.<br />
Zunächst wurde die Methodik zur Bestimmung des individuellen „realen“ Arbeitslosigkeitsrisikos<br />
dargestellt und dann anhand von empirisch gestützten Beispielen<br />
das Spektrum dieser Risiken <strong>für</strong> das Jahr 2000 sowie die dazugehörige<br />
Prämienstruktur ermittelt. Auf dieser Grundlage wurde beschrieben, wie ein Arbeitnehmer<br />
mit einem schlechten realen Risiko auf einfachem Wege seine individuelle<br />
Risikoeinstufung merklich verbessern und seine Prämienleistung senken<br />
kann; Arbeitnehmer könnten nämlich gegenüber der Versicherung erklären, dass<br />
sie z.B. zu einer höheren räumlichen oder beruflichen Mobilität bereit sind. Für<br />
die Arbeitgeberseite wurde gezeigt, wie die bisher geleisteten Abgaben entsprechend<br />
dem Entlassungsverhalten eines Unternehmens individuell gesenkt werden<br />
können.<br />
4. Umwelt- und Ressourcenökonomie<br />
Die Forschungsabteilung „Umwelt- und Ressourcenökonomie“, die von Gernot<br />
Klepper geleitet wird, untersucht einzel- und gesamtwirtschaftliche Anpassungsprozesse<br />
an globale und länderspezifische Knappheiten natürlicher Ressourcen.<br />
Natürliche Ressourcen umfassen energetische und nichtenergetische Rohstoffe<br />
sowie die Umweltqualität. Gegenstand der Forschung ist dabei die Analyse sowohl<br />
der Bestimmungsgründe <strong>für</strong> die zunehmende Knappheit natürlicher Ressourcen<br />
als auch der Auswirkungen dieser Knappheit auf die Allokation von<br />
Faktoren und Gütern in der <strong>Weltwirtschaft</strong>. Besonderes Gewicht wird dabei auf<br />
die Wertung der nationalen und internationalen Aspekte von Umweltpolitik und<br />
die Erarbeitung von Vorschlägen <strong>für</strong> den Einsatz rationaler und effizienter<br />
umweltpolitischer Instrumente gelegt.<br />
Im Zentrum der Forschung stand im Jahr <strong>2003</strong> die Analyse des Zusammenhangs<br />
zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und der Verfügbarkeit von natürlichen<br />
Ressourcen, der internationalen und umweltpolitischen, insbesondere klimapolitischen<br />
Instrumente und der Nutzung und Kontrolle von Biodiversität. Im Zentrum<br />
der methodischen Arbeiten stand die Weiterentwicklung von Simulationsmodellen<br />
<strong>für</strong> die Wirkungsanalyse von Politiken auf der Basis von allgemeinen<br />
Gleichgewichtsmodellen.
� Umwelt<br />
Umwelt- und Ressourcenökonomie 23<br />
Die Forschungsgruppe „Umwelt“ (Leiter: Gernot Klepper) behandelt im Bereich<br />
der Grundlagenforschung methodische und konzeptionelle Fragen der Allokation<br />
von Umweltressourcen, im Bereich der Umweltpolitik konkrete Probleme der<br />
Umsetzung nationaler und internationaler umweltpolitischer Ziele und der Ausgestaltung<br />
entsprechender Instrumente.<br />
Die internationale Klimapolitik und die mit dem Kyoto-Protokoll verbundenen<br />
Anstrengungen, den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasemissionen zu reduzieren,<br />
stellen einen zentralen Forschungsgegenstand der Forschungsgruppe<br />
„Umwelt“ dar. Zur Analyse von Politikmaßnahmen wird seit mehreren Jahren<br />
das DART-Modell erfolgreich eingesetzt. Hierbei handelt es sich um ein mehrregionales,<br />
mehrsektorales, dynamisches, berechenbares allgemeines Gleichgewichtsmodell,<br />
das in der Abteilung entwickelt wurde, um langfristige weltwirtschaftliche<br />
Entwicklungsszenarien simulieren zu können.<br />
Im Vordergrund der Forschungstätigkeit im Jahr <strong>2003</strong> stand der internationale<br />
Handel mit Emissionsrechten <strong>für</strong> CO2 bzw. Treibhausgase. Im Rahmen eines<br />
europäischen Forschungsnetzwerks zum Emissionshandel (Concerted Action on<br />
Tradeable Permits – CATEP) wurden zum einen die Anforderungen an die Erfassung<br />
und Überwachung von Emissionen und den Transfer von Emissionsrechten<br />
sowie an Strafmechanismen im Falle von Fehlverhalten untersucht. Zum<br />
anderen wurden in einem an die Politik gerichteten „Policy Brief“ Wettbewerbseffekte<br />
von Emissionshandelssystemen diskutiert. Diese hängen wesentlich vom<br />
Umfang des jeweiligen Handelssystems, von der Emissionsintensität der erfassten<br />
Sektoren und von der Bedeutung der internationalen Konkurrenz in diesen<br />
Sektoren ab. Die größten Auswirkungen auf Handelsströme und Wettbewerbsfähigkeit<br />
der betroffenen Industriezweige hat ein Emissionshandelssystem, wenn<br />
es unilateral in einer kleinen offenen Volkswirtschaft eingeführt wird.<br />
Die Frage nach Wettbewerbeseffekten stellt sich auch <strong>für</strong> das ab 2005 geplante<br />
europäische Emissionshandelssystem. Um Auswirkungen unterschiedlicher Ausgestaltungen<br />
des Systems untersuchen zu können, wurde das DART-Modell<br />
angepasst. Es ist nun in der Lage, den europäischen Emissionshandel, wie in der<br />
EU-Direktive vorgesehen, zu simulieren. Erste Simulationsergebnisse zeigen<br />
u.a., dass die osteuropäischen Staaten im Fall einer Beteiligung am europäischen<br />
Emissionshandel wegen der sehr kostengünstigen CO2-Vermeidungspotentiale in<br />
Osteuropa effektiv die einzigen Verkäufer von Emissionsrechten wären. Die<br />
Stärke der Wettbewerbseffekte hängt wesentlich davon ab, inwieweit das Emissionshandelssystem<br />
Teil der europäischen Klimapolitik ist. Das Emissionshandelssystem<br />
alleine hat nur marginale Auswirkungen auf Wohlfahrt und sektorale
24 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Produktion. Erst dann, wenn mehr Industrien als im Handelssystem vorgesehen<br />
einbezogen werden, was nötig wäre, um das europäische Kyoto-Ziel zu erreichen,<br />
kommt es zu verstärkten Effekten. Die Simulationsergebnisse zeigen, dass<br />
die am Emissionshandel beteiligten Industrien gegenüber den nichtbeteiligten<br />
besser gestellt werden, da sie von den Effizienzgewinnen des Emissionshandels<br />
profitieren. Hinzu kommt, dass selbst ohne eine Restriktion der Emissionen<br />
außerhalb des Emissionshandelssystems die indirekten, d.h. durch Änderungen<br />
der Inputpreise hervorgerufenen Effekte die direkten Effekte dominieren, die davon<br />
bestimmt werden, ob ein Industriezweig vom Handelssystem erfasst wird<br />
oder nicht. Außerdem beeinflusst die Emissionsintensität in den jeweiligen Sektoren<br />
und Ländern die Stärke der Effekte.<br />
Das DART-Modell wird auch in Modellexperimenten eingesetzt, deren Ziel es<br />
ist, die Ergebnisse unterschiedlicher Modelle in Bezug auf eine bestimmte klimapolitische<br />
Fragestellung zu vergleichen. Im Rahmen eines deutschlandweiten<br />
Modellexperiments (MEX IV) geht es um den längerfristigen Beitrag der deutschen<br />
Energiewirtschaft zum europäischen Klimaschutz und auch hier u.a. um<br />
die Effekte des europäischen und internationalen Emissionshandels. Auf europäischer<br />
Ebene ist das Projekt Transition to Sustainable Economic Structures angesiedelt,<br />
das darauf abzielt, die bislang vorwiegend auf klimapolitische Fragen<br />
ausgerichteten Modelle verschiedener europäischer <strong>Institut</strong>ionen zu vergleichen<br />
und im Hinblick auf andere Fragestelllungen, die im Zusammenhang mit einer<br />
Nachhaltigkeitsstrategie relevant sind, zu erweitern.<br />
Begonnen wurde das Projekt wirtschaftliches Potential von Kennzeichen <strong>für</strong> Verbraucher-<br />
und Umweltschutzzwecke. Kennzeichnungssysteme werden weltweit<br />
zunehmend als verbraucher- und umweltpolitisches Instrument genutzt. Sie sind<br />
einerseits Informationsinstrumente, die dem Verbraucher unterschiedlich detaillierte<br />
und verifizierte Informationen zu bestimmten Eigenschaften eines Produktes<br />
zur Verfügung stellen sollen, um dazu beizutragen, Marktversagen aufgrund<br />
von Informationsasymmetrien abzubauen. Andererseits geben sie Produzenten<br />
die Möglichkeit, eigene Produkte im globalen Markt zu differenzieren und<br />
bestimmte Produkteigenschaften zu signalisieren. Die Verwendung von Kennzeichnungssystemen<br />
kann so je nach Ausgestaltung beabsichtigte oder unbeabsichtigte<br />
Allokationseffekte auslösen.<br />
In einem ersten Schritt wurde eine Datenbank zur Erfassung und Kategorisierung<br />
bestehender Umweltkennzeichnungssysteme erstellt. Eine erste Auswertung<br />
führte zu folgenden Ergebnissen: Der Großteil der Systeme besteht in den Sektoren<br />
Lebensmittel, elektrische Maschinen, Fertigbauteile sowie Textilien und<br />
Bekleidung. Bei den meisten Systemen ist die Teilnahme freiwillig, lediglich<br />
Gefahren- und Warnhinweise sind obligatorisch. Staatlich und privat geführte
Umwelt- und Ressourcenökonomie 25<br />
Systeme halten sich in etwa die Waage. Die Mehrzahl der bestehenden Systeme<br />
beschränkt sich nicht auf produktbezogene Kriterien bei der Vergabe des Kennzeichens,<br />
sondern bezieht auch nichtproduktbezogene Produktionsverfahren und<br />
-methoden mit ein. Die meisten Systeme werden lediglich national verwendet.<br />
Aufbauend auf der Analyse bestehender Kennzeichnungssysteme soll untersucht<br />
werden, welche positiven und negativen Auswirkungen sie auf Wirtschaftsbeteiligte<br />
in Deutschland und den Entwicklungsländern haben und wie sie den<br />
internationalen Handel beeinflussen. Von Bedeutung ist die Behandlung von<br />
Kennzeichnungssystemen in der WTO, die das Spannungsfeld zwischen dem<br />
Grundsatz der Marktoffenheit, dem möglichen Missbrauch von Kennzeichnungssystemen<br />
als nichttarifäres Handelshemmnis und den nationalen Regelungsanliegen<br />
in diesem Bereich noch nicht gelöst hat. Besonders die Entwicklungsländer<br />
stehen solchen Systemen skeptisch gegenüber, da diese sich als Handelsbarriere<br />
erweisen könnten und eventuell den Entwicklungsländern unangemessen<br />
strenge Auflagen bringen könnten. Die Doha-Ministererklärung fordert das<br />
Committee on Trade and Environment dazu auf, die Frage des Verhältnisses von<br />
Umweltkennzeichnungssystemen zu den WTO-Übereinkommen weiter zu bearbeiten,<br />
und auch im Committee on Technical Barriers to Trade, dem zahlreiche<br />
Notifikationen bezüglich Kennzeichnungssystemen vorliegen, wird das Thema<br />
behandelt. Umweltkennzeichnungssysteme sind damit Teilaspekt der Welthandelsrunde.<br />
Des Weiteren hat die Forschungsgruppe Fragen untersucht, die im Kontext der<br />
Bewahrung biologischer Vielfalt entstehen und sich auf die gegenwärtigen Bemühungen<br />
der internationalen Staatengemeinschaft beziehen, den global voranschreitenden<br />
Verlust von Biodiversität durch geeignete Maßnahmen zu stoppen.<br />
In dieser Hinsicht geht es zum einen um die Lösung von Konflikten zwischen<br />
Naturschutz und Naturnutzung. Zum anderen stellt sich die Frage, inwieweit<br />
kommerzielle Nutzungen der Biodiversität eine Erhaltung aus privatwirtschaftlicher<br />
Sicht rentabel machen können und somit staatliche Regulierungen die Naturnutzung<br />
ergänzen können. Die öffentlichen Erwartungen haben sich insbesondere<br />
auf die industrielle Nutzung von natürlicher genetischer Information konzentriert.<br />
Ausgehend von einer bereits erarbeiteten ökonomischen Charakterisierung<br />
der genetischen Information und des biologischen Materials als Informationsträger<br />
wurden die durch einen Handel mit genetischen Ressourcen zu erwartenden<br />
Erhaltungseffekte mithilfe einer theoretischen Modellierung abgebildet.<br />
Es zeigte sich, dass die Eigenschaften der Nichtrivalität in der Informationsnutzung<br />
sowie der Unsicherheit bezüglich des Informationswerts verhindern, dass<br />
der Marktprozess ein signifikantes Erhaltungsniveau induziert.
26 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Anders als bei einer privaten Erhaltung durch kommerzielle Nutzung von Biodiversität<br />
setzen staatliche Regulierungen zum Schutz von sensiblen Ökosystemen<br />
häufig auf den Ausschluss menschlicher Nutzung. Auf multilateraler Ebene<br />
sind hierbei Transfers relevant, die als Gegenleistung <strong>für</strong> die Einrichtung und<br />
Bewirtschaftung von Schutzgebieten in biodiversitätsreichen Ländern bereitgestellt<br />
werden. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Globale Umweltfazilität<br />
(GEF), deren Transferleistungen eingehender untersucht wurden. Es zeigte sich,<br />
dass Zahlungen der GEF insbesondere <strong>für</strong> die Bewirtschaftung von bereits ausgewiesenen<br />
Schutzgebieten verwendet wurden. Dies impliziert, dass die derzeit<br />
multilateral zur Verfügung gestellten Mittel allenfalls das Schutzniveau in<br />
existierenden Schutzgebieten stabilisieren können, jedoch kaum ausreichen, um<br />
eine signifikante Ausdehnung des globalen Netzes an Schutzgebieten zu unterstützen.<br />
� Natürliche Ressourcen<br />
Die Arbeiten in dieser Forschungsgruppe (Leiter: Manfred Wiebelt) konzentrierten<br />
sich auf die Frage, welchen Beitrag die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen<br />
zu einer wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Entwicklung leisten<br />
kann. Dazu wurden in einer Bestandsaufnahme der empirischen Literatur wichtige<br />
Transmissionsmechanismen identifiziert, wodurch die Ressourcennutzung<br />
das Wirtschaftswachstum sowie die Einkommensverteilung und die Armut beeinflusst.<br />
Außerdem wurde damit begonnen, ein vorhandenes Simulationsmodell<br />
um diese Transmissionsmechanismen zu erweitern. Schließlich wurde gemeinsam<br />
mit verschiedenen Forschungsinstituten der Zusammenhang zwischen Ressourcennutzung,<br />
Wachstum und Armut in Länderstudien zu Bolivien, Kolumbien<br />
und Uganda untersucht.<br />
Ressourcenreichtum und eine entsprechende Spezialisierung haben sich <strong>für</strong> viele<br />
Länder eher als Fluch denn als Segen erwiesen. So haben Sachs und Warner in<br />
einer viel beachteten Querschnittsstudie nachgewiesen, dass ressourcenreiche<br />
Länder seit den siebziger Jahren deutlich langsamer gewachsen sind als ressourcenarme<br />
Länder. Die Ergebnisse von Querschnittsstudien deuten darüber hinaus<br />
auf einen negativen Zusammenhang zwischen Ressourcenreichtum und Einkommensgleichheit<br />
hin. Vor diesem Hintergrund wurden in einer Bestandsaufnahme<br />
empirischer Länderstudien – und hier vor allem von Studien zu Lateinamerika –<br />
zunächst die Wege aufgezeigt, auf denen die Nutzung natürlicher Ressourcen das<br />
Wirtschaftswachstum und die Armut beeinflusst. Wesentlich <strong>für</strong> die Höhe des<br />
Wachstums und das Ausmaß der Armutsreduzierung ist unter anderem, wie stark<br />
die Produktion horizontal und vertikal diversifiziert ist, wie die Staatseinnahmen
Umwelt- und Ressourcenökonomie 27<br />
als Folge der Rentenabschöpfung aus den Ressourcensektoren verwendet werden<br />
und wie Arbeitsmärkte organisiert sind.<br />
Für die quantitative Analyse des Zusammenhangs zwischen Ressourcennutzung,<br />
Wachstum und Armut musste ein angewandtes dynamisches allgemeines Gleichgewichtsmodell,<br />
das im Rahmen eines früheren Forschungsprojekts erstellt<br />
wurde, zweckdienlich modifiziert und erweitert werden. Ein wesentliches Merkmal<br />
des bereits vorhandenen Modells ist, dass es die <strong>für</strong> mittel- und langfristiges<br />
Wachstum relevante Akkumulation von physischem Kapital durch die verschiedenen<br />
<strong>Institut</strong>ionen abbildet. Insbesondere erfasst das Modell die unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten, die sich den Akteuren auf dem Finanz- und Kapitalmarkt<br />
zur Aufnahme von Fremd- und Auslandskapital bieten, sowie ihre Möglichkeiten<br />
zur Bestimmung optimaler Portefeuilles. Damit lässt sich z.B. untersuchen,<br />
ob und wie stark ausländische Direktinvestitionen in Ressourcensektoren das<br />
Wachstum stärken und die Armut reduzieren. Es kann aber auch quantifiziert<br />
werden, inwieweit z.B. ein mangelnder Zugang zum Kapitalmarkt Diversifizierungsanstrengungen<br />
in ressourcengestützten Sektoren konterkariert. Dieses Modell<br />
wurde in dreifacher Hinsicht modifiziert. Zum einen wurden die Staatseinnahmen<br />
weiter disaggregiert, um die Abschöpfung von Ressourcenrenten in den<br />
verschiedenen Sektoren im Detail erfassen zu können. Zum anderen wurde der<br />
dualistischen Struktur ressourcenabhängiger Länder dadurch Rechnung getragen,<br />
dass im Produktionsbereich zwischen formalen und informalen Aktivitäten unterschieden<br />
wird, die zwar die gleichen Güter produzieren, sich aber hinsichtlich<br />
ihrer Faktorproportionen unterscheiden. Und schließlich wurde das Modell mit<br />
einem Mikrosimulationsmodell verknüpft, das der individuellen Heterogenität<br />
der Bevölkerung Rechnung trägt und deshalb eine sehr detaillierte Abschätzung<br />
der Armuts- und Verteilungswirkungen unterschiedlicher Entwicklungspfade ermöglicht.<br />
Das derart modifizierte Modell wurde in einer gemeinsamen Studie mit dem<br />
Development Centre der OECD dazu genutzt, die Auswirkungen der umfassenden<br />
Handelsliberalisierung in Kolumbien zu Beginn der neunziger Jahre auf die<br />
Armut abzuschätzen. Die Simulationsergebnisse verdeutlichen, dass der Abbau<br />
von Handelshemmnissen einen sehr hohen Anteil an der Verminderung der Armut<br />
zwischen 1988 und 1995 hatte. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> die Armutsminderung<br />
auf dem Lande. Darüber hinaus unterscheiden sich die Verteilungswirkungen<br />
zwischen Stadt und Land. Der mit der Handelsliberalisierung einhergehende<br />
Strukturwandel und die damit verbundenen Änderungen der Arbeitsnachfrage<br />
eröffneten vor allem armen Haushalten zusätzliche Chancen zur Einkommenserzielung.<br />
Als wesentliche Quellen <strong>für</strong> höhere Einkommen erwiesen<br />
sich dabei die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze im formalen Sektor und eine<br />
stärkere Partizipation von Frauen im Erwerbsleben.
28 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
In einer weiteren Anwendung, zusammen mit der Forschungsgruppe „Stabilität<br />
und Strukturanpassung“, wurde zunächst der Reformprozess in Bolivien seit 1985<br />
simuliert und anschließend untersucht, welche Möglichkeiten das Land <strong>für</strong> eine<br />
armutsorientierte Ausgestaltung des Wachstumsprozesses besitzt. Die Simulationen<br />
zeigen, dass die angestrebten Wachstums- und Armutsreduzierungsziele<br />
nur unter äußerst optimistischen Annahmen über zusätzliche Kapitalzuflüsse zu<br />
erreichen sind. Ein signifikanter Beitrag zur Minderung der Armut auf dem Lande<br />
kann dadurch jedoch nicht geleistet werden. Außerdem verdeutlichen die<br />
Simulationsergebnisse, dass geringe Verbesserungen der ländlichen Armutssituation<br />
durch regelmäßig wiederkehrende Phänomene wie El Niño oder einen<br />
Preisverfall bei Primärgütern häufig zunichte gemacht werden.<br />
Schließlich wurde das Modell in einer Studie, die zusammen mit dem <strong>Institut</strong>o<br />
de Investigaciones Socio-Económicas in La Paz durchgeführt wurde, dazu eingesetzt,<br />
die Auswirkungen von Verbesserungen im bolivianischen Bildungssystem<br />
zu analysieren. Dabei wurde angenommen, dass öffentliche Investitionen in<br />
Bildung einen direkten Einfluss auf die Entscheidungen von ungelernten Arbeitern<br />
haben, sich Bildung anzueignen und damit in die Gruppe der gelernten Arbeiter<br />
aufzusteigen. Hier zeigte sich, dass eine Bildungsoffensive andere, auf<br />
einzelne Produktionssektoren konzentrierte Infrastrukturmaßnahmen insofern ergänzen<br />
kann, als zwei besonders von Armut betroffene Haushaltsgruppen, Landarbeiter<br />
und städtische Arbeiter, deutliche Verbesserungen ihrer Einkommenssituation<br />
realisieren konnten.<br />
Neben diesen Modellanalysen war die Forschungsgruppe an einem gemeinsamen<br />
Projekt der Abteilung <strong>für</strong> Afrikastudien der Universität Leipzig und des <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> Afrikakunde in Hamburg über armutsreduzierendes Wachstum in Uganda<br />
beteiligt und hat die Entwicklung der Einkommensverteilung und der Armutssituation<br />
in diesem Land anhand der Haushaltserhebungen <strong>für</strong> die neunziger Jahre<br />
untersucht. Danach war das hohe Wachstum Ugandas in den neunziger Jahren<br />
mit einer deutlichen Verminderung der Armut verbunden.<br />
5. Raumwirtschaft<br />
Die Forschungsabteilung „Raumwirtschaft“, die von Rüdiger Soltwedel geleitet<br />
wird, widmet sich im Rahmen der generellen Forschungsausrichtung des <strong>Institut</strong>s<br />
der räumlichen Perspektive. Es wird untersucht, wie zentripetale und zentrifugale<br />
sowie integrierende und desintegrierende Kräfte die nationale und internationale<br />
Arbeitsteilung im Raum prägen. Im Vordergrund der Forschungsaktivitäten<br />
stehen also die Fragen, ob der Integrationsprozess die Ballung wirtschaftlicher<br />
Aktivität verstärkt oder räumliche Ausgleichstendenzen fördert, ob alle Regionen
Raumwirtschaft 29<br />
dabei gewinnen oder ob es auch Verlierer gibt und welche wirtschaftspolitischen<br />
Maßnahmen und Strukturen in Regierung, Verwaltung und Kontrollinstanzen<br />
(Governance-Strukturen) angemessen sind, um im unabdingbaren Standortwettbewerb<br />
bestehen zu können.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> wurden als Schwerpunkte der Forschungstätigkeit die Beziehungen<br />
zwischen Agglomeration, Innovation und Wachstum analysiert, die Themenkomplexe<br />
neue Ökonomie, Mobilitätskosten und Raumstruktur behandelt sowie<br />
die Möglichkeiten und Formen effizienter Planungsprozesse bei Infrastrukturinvestitionen<br />
erforscht.<br />
� Regionales Wachstum und Raumstruktur<br />
Gegenwärtige Arbeitsschwerpunkte dieser Forschungsgruppe (Leiter: Dirk Dohse)<br />
sind die Bestimmungsgründe regionaler Wachstums- und Einkommensunterschiede<br />
sowie die regionalen Auswirkungen des Europäischen Integrationsprozesses.<br />
Ein zentrales Thema der Arbeiten waren die Messung von Agglomeration und<br />
die Abschätzung ihrer Wachstumseffekte. Der in der Literatur weiterentwickelte<br />
„dartboard approach“ wurde zur Messung der regionalen Konzentration innovativer<br />
Aktivitäten und technologieorientierter Industrien in Deutschland verwendet.<br />
Es zeigte sich u.a., dass „New Economy“-Aktivitäten in Deutschland hochgradig<br />
konzentriert sind und überdies eine stärkere regionale Konzentration aufweisen<br />
als andere innovative Aktivitäten wie die an Patentanmeldungen gemessenen<br />
Erfindungen oder Forschung und Entwicklung.<br />
In einem weiteren Projekt wurde die Bedeutung von Standorteigenschaften <strong>für</strong><br />
das Wachstum junger, börsennotierter High-Tech-Unternehmen in Deutschland<br />
untersucht. Die grundlegende Hypothese der Untersuchung lautet, dass Agglomerationen<br />
mit einer hohen Wissensdichte einen besseren Nährboden <strong>für</strong> das<br />
Wachstum junger, wissensintensiv produzierender Unternehmen darstellen als<br />
andere Regionen. Die Regressionsergebnisse bestätigen diese Hypothese und<br />
zeigen überdies, dass <strong>für</strong> die Leistung junger, wissensintensiv produzierender<br />
Unternehmen neben firmenspezifischen Einflussgrößen – anders als in der<br />
Literatur meist dargestellt – auch industrie- und regionenspezifische Faktoren<br />
bedeutsam sind.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Forschungsbereich „Finanzmärkte“ wurde versucht,<br />
die Bestimmungsgründe der Regionalverteilung junger High-Tech-Unternehmen<br />
in Deutschland zu identifizieren. Aufgrund des Zähldaten-Charakters der zu erklärenden<br />
Variablen waren hierzu spezielle ökonometrische Verfahren erforderlich.<br />
Im Ergebnis zeigte sich, dass die regionale Verfügbarkeit von Wissen (bzw.
30 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
hoch qualifizierten Arbeitskräften) und Risiko-Kapital wesentliche Determinanten<br />
der Regionalverteilung von High-Tech-Unternehmen darstellen.<br />
In einem weiteren Projekt wurde damit begonnen, die Bedeutung von Ballungsvorteilen<br />
<strong>für</strong> die Arbeitsproduktivität in Deutschland zu untersuchen. Verschiedene<br />
Untersuchungen <strong>für</strong> die USA und <strong>für</strong> die größeren europäischen Länder<br />
(darunter Deutschland) kamen zu dem Ergebnis, dass Arbeitskräfte in Ballungsräumen<br />
aufgrund von Externalitäten der Agglomeration produktiver sind als in<br />
peripheren Regionen. Diese Ergebnisse sprechen da<strong>für</strong>, dass Städte als Standorte<br />
<strong>für</strong> wirtschaftliche Aktivitäten besonders attraktiv sein sollten. Dennoch ist in<br />
Deutschland seit Jahrzehnten eine Desurbanisierung zu beobachten: Die räumliche<br />
Verteilung der Bevölkerung, Beschäftigung und Wertschöpfung hat sich<br />
deutlich zu Lasten städtischer Ballungsräume verschoben. Um den Sachverhalt<br />
zu klären, wurde eine ökonometrische Untersuchung auf der Grundlage von<br />
Daten <strong>für</strong> westdeutsche Landkreise aus dem Jahr 1997 durchgeführt. Die dabei<br />
gewonnenen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Ergebnisse früherer Untersuchungen,<br />
die sich auf das Ende der achtziger Jahre beziehen, zu relativieren<br />
sind: Räumliche Ballung an sich brachte 1997 zumindest in Deutschland keine<br />
positiven Produktivitätseffekte mit sich. Ein möglicher Grund da<strong>für</strong>, dass die<br />
früheren Untersuchungen einen positiven Zusammenhang zwischen Ballung und<br />
Produktivität fanden, liegt darin, dass sie den strukturellen Unterschieden zwischen<br />
Agglomerationen und peripheren Regionen nur unzureichend Rechnung<br />
trugen. Zwar berücksichtigten sie, dass die Produktivität in Städten allein deshalb<br />
höher ist, weil die berufliche Qualifikation der dortigen Arbeitskräfte im Durchschnitt<br />
höher ist als die der Arbeitskräfte in peripheren Regionen. Sie berücksichtigten<br />
jedoch nicht, dass die Produktivität in Städten auch deshalb höher ist,<br />
weil die dort ansässigen Unternehmen im Schnitt größer sind und weil dort höher<br />
entlohnte Dienstleistungsfunktionen eine bedeutendere Rolle spielen. Die Folge<br />
war eine Fehlinterpretation privater Erträge – resultierend etwa aus unternehmensinternen<br />
Größenvorteilen – als soziale Erträge der Agglomeration.<br />
Im Rahmen des Fortschrittsberichts der wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute<br />
über die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland wurde<br />
von der Gruppe die regionale Verteilung innovativer Aktivitäten in den neuen<br />
Bundesländern intensiv untersucht. Dabei wurden insbesondere die räumliche<br />
Struktur der Patentaktivität und von Forschung und Entwicklung, die regionale<br />
Verteilung von Unternehmen des Neuen Marktes und von Venture-Capital-<br />
Unternehmen sowie die Regionalverteilung neu gegründeter, technologieintensiver<br />
Unternehmen in Ostdeutschland analysiert. Die Untersuchung ergab, dass<br />
Ostdeutschland hinsichtlich seiner Innovationspotentiale kein monolithischer<br />
Block ist, sondern eine sehr differenzierte regionale Struktur aufweist. Regionale<br />
Schwerpunkte innovativer Aktivitäten bilden neben Berlin und seinem unmittel-
Raumwirtschaft 31<br />
baren Umland vor allem sächsische und thüringische Raumordnungsregionen; es<br />
ist also ein gewisses Süd-Nord-Gefälle der Innovationskraft zu konstatieren, wie<br />
es <strong>für</strong> Westdeutschland seit langem bekannt ist. Die Agglomerationsräume – insbesondere<br />
Leipzig, Dresden, Halle, Jena, Erfurt, Chemnitz und Berlin – nehmen<br />
hinsichtlich aller untersuchten Innovationsindikatoren Spitzenpositionen ein. Bedenklich<br />
stimmt jedoch, dass erstens selbst die ostdeutschen Technologiezentren<br />
bei den meisten Indikatoren (Patentintensität, FuE-Intensität etc.) nicht einmal<br />
den gesamtdeutschen Durchschnitt erreichen und dass zweitens die Dynamik des<br />
Aufholprozesses, die bis in die Mitte der neunziger Jahre spürbar war, inzwischen<br />
verloschen ist. Die Gründungsintensität in Ostdeutschland ist nicht mehr<br />
höher als die im Westen (bzw. in jüngster Zeit sogar hinter diese zurückgefallen),<br />
die Patent- und FuE-Anteile Ostdeutschlands stagnieren, und die neue Ökonomie<br />
ist in Ostdeutschland drastisch unterrepräsentiert.<br />
Die regionalen Auswirkungen des europäischen Integrationsprozesses, vor allem<br />
im Hinblick auf die Osterweiterung der EU, werden weiterhin im Rahmen eines<br />
bis 2005 laufenden Forschungsprojekts untersucht. In Kooperation mit sechs<br />
west- und osteuropäischen Forschungsinstitutionen wird empirisch analysiert,<br />
wie sich sektorale Standortwahl, regionale Spezialisierung und regionale Einkommen<br />
wechselseitig beeinflussen und wie sie sich unter den Bedingungen des<br />
europäischen Integrationsprozesses wandeln. In der ersten Phase des Projekts<br />
ging es darum, eine gemeinsame theoretisch-analytische Basis <strong>für</strong> das Projekt zu<br />
erarbeiten. In der nun begonnenen zweiten Phase soll ein umfangreicher regionaler<br />
Datensatz (u.a. mit langen Zeitreihen sektoral tief disaggregierter Beschäftigtendaten)<br />
komplettiert und statistisch ausgewertet werden. Die Ergebnisse<br />
werden in Länderstudien einfließen. In der dritten Phase ab Mitte nächsten Jahres<br />
sollen mithilfe ökonometrischer Verfahren weitere Erkenntnisse über die Zusammenhänge<br />
zwischen Integration und regionalem Strukturwandel gewonnen werden,<br />
die auch Rückschlüsse auf mögliche Entwicklungen erlauben, die mit der<br />
Osterweiterung verbunden sein könnten. In der letzten Phase des Projekts wird es<br />
darum gehen, von wirtschaftlichem Rückgang potentiell gefährdete Regionen zu<br />
identifizieren, Herausforderungen <strong>für</strong> die Regionalpolitik auf europäischer, nationaler<br />
und lokaler Ebene abzuschätzen.<br />
Da der fortschreitende Integrationsprozess in der Öffentlichkeit Be<strong>für</strong>chtungen<br />
auslöst, dass einige europäische Regionen ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren<br />
und unter Deindustrialisierung und Firmenabwanderung leiden könnten, hat die<br />
EU-Kommission ihre Strukturpolitik immer mehr ausgeweitet und auf die Kohäsion<br />
von Ländern und Regionen ausgerichtet. In einer – eher normativ ausgerichteten<br />
– Arbeit der Forschungsgruppe wurde deshalb untersucht, ob eine solche<br />
Ausweitung der Strukturpolitik überhaupt notwendig ist, ob die EU die geeignete<br />
administrative Ebene da<strong>für</strong> ist und ob die eingesetzten Instrumente ziel-
32 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
führend sind. Die Ergebnisse sind vielschichtig: Theoretische Ansätze der Neuen<br />
Ökonomischen Geographie deuten darauf hin, dass eine Notwendigkeit <strong>für</strong> eine<br />
die Integration begleitende Politik unter Umständen nicht völlig von der Hand zu<br />
weisen ist. Vorliegende empirische Untersuchungen (zumeist auf der Ebene von<br />
Mitgliedsstaaten) legen freilich die Schlussfolgerung nahe, dass eine starke Zunahme<br />
der Disparitäten im Integrationsprozess wenig wahrscheinlich ist. Aus der<br />
„Public Choice“-Theorie kommen zudem Bedenken hinsichtlich einer auf EU-<br />
Ebene angesiedelten Politik, wenn diese nicht eindeutig durch länderübergreifende<br />
Externalitäten bei hoher unionsweiter Homogenität der Präferenzen in<br />
dem betreffenden Politikbereich legitimiert ist. An Instrumenten kommen daher<br />
neben europaweiten Infrastrukturprojekten vor allem begrenzte ungebundene<br />
Finanztransfers in Frage. Vor dem Hintergrund dieser Überlegungen erscheint<br />
die aktuelle EU-Regional- und Strukturpolitik in ihrer stark dirigistischen Form<br />
als unangemessen und zudem ineffizient. Eine Reform ist deshalb gerade angesichts<br />
der anstehenden Osterweiterung geboten.<br />
� Raumwirtschaft und <strong>Institut</strong>ionen<br />
Der Schwerpunkt der Arbeiten in dieser Forschungsgruppe (Leiter: Rüdiger<br />
Soltwedel) lag <strong>2003</strong> zum einen darauf, die Effizienz alternativer Kompetenzzuweisungen<br />
und institutioneller Arrangements <strong>für</strong> die Wettbewerbs- und Regulierungspolitik<br />
im Bereich der Netzinfrastrukturindustrien zu untersuchen; zum<br />
anderen ging es um eine institutionenökonomische Analyse der Effizienz von<br />
Planungsprozessen bei Infrastrukturinvestitionen.<br />
Die Forschungsarbeiten zu den normativen Grundsätzen der Allokation regulierungspolitischer<br />
Kompetenzen <strong>für</strong> die Netzinfrastrukturindustrien in der EU<br />
wurden fortgeführt. Ziel des Forschungsprojekts ist es, auf der Basis institutionenökonomischer<br />
bzw. vertragstheoretischer Überlegungen normative Kriterien<br />
<strong>für</strong> eine angemessene Zuordnung regulierungspolitischer Kompetenzen zwischen<br />
der EU und ihren Mitgliedsstaaten und <strong>für</strong> die institutionelle Ausgestaltung<br />
der Kompetenzwahrnehmung auf den jeweiligen föderalen Ebenen zu erarbeiten.<br />
Grundlage hier<strong>für</strong> ist die Analyse der Konsequenzen, die alternative institutionelle<br />
Arrangements <strong>für</strong> die Anreize und die Möglichkeiten zur Kontrolle<br />
sowohl der regulierten Unternehmen als auch der Regulierer selbst haben. Im<br />
Jahr <strong>2003</strong> konzentrierten sich die Arbeiten auf die Frage nach den institutionellen<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> die Einsetzung unabhängiger Regulierer und den<br />
Vor- und Nachteilen entsprechender Regulierer. Auf der Basis vertragstheoretischer<br />
Argumente wurde untersucht, welche grundlegenden Implikationen die<br />
Einrichtung unabhängiger Regulierungsbehörden mit spezifischer Zielvorgabe<br />
auf die Transaktionskosten und die Effizienz der Regulierung haben. Im Vorder-
Raumwirtschaft 33<br />
grund standen die Fragen, welche Rolle unabhängige Behörden bei der Lösung<br />
von Zeitinkonsistenzproblemen der Regulierung spielen und wie sich die Unabhängigkeit<br />
auf die Anreize des Regulierers zum Erwerb und zur Nutzung regulierungsspezifischer<br />
Informationen und Expertisen sowie auf die Gefahr der<br />
Vereinnahmung der Regulierung durch spezifische Interessen auswirkt. Untersucht<br />
wurden auch die institutionellen Voraussetzungen und Probleme einer<br />
glaubwürdigen Delegation von Aufgaben an unabhängige Behörden und deren<br />
Steuerung.<br />
Das gemeinsam mit der Forschungsgruppe „Verkehrswirtschaft“ bearbeitete,<br />
mehrjährige Forschungsprojekt Wege zur Beurteilung und Beseitigung von Infrastrukturengpässen<br />
im Luftverkehr wurde abgeschlossen. Ziel des Projekts war<br />
die Identifikation möglicher institutioneller Hemmnisse <strong>für</strong> eine rationale Infrastrukturpolitik<br />
im Flughafensektor und die Entwicklung daran ansetzender (institutioneller)<br />
Reformvorschläge. Auf einer relativ abstrakten Ebene wurden zunächst<br />
die grundlegenden Probleme, mit denen eine effizienzorientierte Flughafeninfrastrukturpolitik<br />
konfrontiert ist, identifiziert: Vielzahl der von Bau und<br />
Betrieb eines Flughafens ausgehenden externen Effekte, räumlich ungleiche Verteilung<br />
der verursachten (externen) Kosten und Nutzen, Marktmachtprobleme,<br />
Informationsunvollkommenheiten und Bindungsprobleme. Außerdem wurden<br />
die Konsequenzen <strong>für</strong> die Effizienz bzw. die Transaktionskosten alternativer<br />
Grundformen institutioneller Arrangements („Markt“, „gesellschaftliches Verhandlungssystem“,<br />
„Politik“, „Bürokratie“) <strong>für</strong> die Flughafeninfrastrukturpolitik<br />
diskutiert.<br />
In dem empirischen Teil des Projekts wurden anhand ausgewählter Fallbeispiele<br />
die praktischen Erfahrungen, die in Deutschland mit Flughafen(aus)baumaßnahmen<br />
gemacht wurden, untersucht und mit den Erfahrungen verglichen, die<br />
mit Infrastrukturprojekten in anderen Sektoren sowie im Flughafensektor in<br />
anderen Staaten (England, Schweiz) unter den dortigen institutionellen Regelungen<br />
gemacht wurden. Die Analyse hat gezeigt, dass in allen betrachteten Sektoren<br />
und Ländern ähnliche Probleme (sehr lange Planungszeiten, erhebliche<br />
Durchsetzungsprobleme und entsprechend hohe Transaktionskosten) bestehen<br />
und zu einer weit verbreiteten Unzufriedenheit mit den jeweiligen Planungs- und<br />
Entscheidungsverfahren führen. Diese Probleme resultieren zwar teilweise aus<br />
den objektiven Schwierigkeiten einer effizienzorientierten Flughafeninfrastrukturpolitik,<br />
werden jedoch durch unangemessene institutionelle Arrangements<br />
noch verstärkt.<br />
Aufbauend auf den theoretischen und empirischen Erkenntnissen wurden Leitlinien<br />
<strong>für</strong> eine effizienzorientierte Reform der bestehenden institutionellen Regelungen<br />
zur Planung und Genehmigung von Flughafen(aus)bauprojekten ent-
34 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
wickelt. Danach sollten erstens die Partizipationsrechte aller Betroffenen sowie<br />
die Verbindlichkeit des behördlichen Planfeststellungsverfahrens gestärkt werden,<br />
zweitens das Recht auf individuelle Kompensation besonders intensiver<br />
Belastungen und die Optionen zur glaubwürdigen Festlegung von Auflagen bzw.<br />
Nutzungsbeschränkungen erweitert werden, drittens ein Verfahren zur Kontrolle,<br />
Auslegung, Anpassung und Fortschreibung der im verwaltungsrechtlichen Verfahren<br />
getroffenen Kompensationsregelungen und Auflagen geschaffen werden<br />
und viertens die Potentiale <strong>für</strong> einen funktionsfähigen föderalen (interregionalen<br />
bzw. institutionellen) Wettbewerb gestärkt werden. Parallel zur Umsetzung dieser<br />
Leitlinien sollte eine vollständige materielle Privatisierung der Flughäfen erfolgen.<br />
� Verkehrswirtschaft<br />
Die Forschungsarbeiten in der Gruppe „Verkehrswirtschaft“ (Leiter: Claus-<br />
Friedrich Laaser) konzentrierten sich auf die Analyse der Auswirkungen sich<br />
verändernder Muster von Transport- und Kommunikationskosten auf die räumlichen<br />
Produktions-, Verbrauchs- und Siedlungsstrukturen, auf die Ausstattung der<br />
neuen Länder mit Verkehrsinfrastruktur und auf die Finanzierung von Infrastrukturprojekten.<br />
Im Jahr <strong>2003</strong> wurde die Untersuchung möglicher raumstruktureller Folgen einer<br />
administrativen Verteuerung von Transportleistungen abgeschlossen. Verkehrsbezogene<br />
staatliche Abgaben wie die Ökosteuer oder Entgelte <strong>für</strong> die Nutzung<br />
von Infrastruktureinrichtungen wie die entfernungsbezogene Maut <strong>für</strong> den<br />
schweren LKW-Verkehr auf Autobahnen könnten grundsätzlich <strong>für</strong> periphere<br />
Standorte zu Nachteilen in der interregionalen Arbeitsteilung führen, weil die<br />
Überwindung räumlicher Distanzen dann mit höheren Aufwendungen verbunden<br />
ist. Das wiederum könnte die Standortwahl von Produktionsunternehmen oder<br />
Haushalten beeinflussen und zu einer Veränderung im Muster der räumlichen<br />
Arbeitsteilung führen. Für den Güterverkehr, <strong>für</strong> den die Belastungsunterschiede<br />
mit einem aus einem Gravitationsansatz abgeleiteten Simulationsmodell geschätzt<br />
wurden, das auch Elemente der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung<br />
(VGR) einbindet, zeigt sich, dass die untersuchten peripheren Beispielregionen<br />
(z.B. Schleswig-Holstein) im Basisfall im Durchschnitt knapp doppelt so hohe<br />
Transportkosten aufweisen wie zentrale Beispielregionen (z.B. Rhein-Main-<br />
Gebiet). Allerdings zeigen die Daten aus der VGR auch, dass der Anteil der<br />
Transportkosten am Produktionswert in den meisten Industriezweigen sehr<br />
niedrig liegt, nämlich meist unter 2 Prozent. Von annähernd entfernungsabhängig<br />
erhobenen Abgaben auf Verkehrsleistungen haben alle Regionen ähnliche<br />
prozentuale Aufschläge auf ihre Transportkosten zu erwarten; periphere Regio-
Raumwirtschaft 35<br />
nen sind dann von den Aufschlägen in absoluten Beträgen tatsächlich stärker betroffen<br />
als zentrale. Derartige Abgaben akzentuieren allerdings nur die bestehenden<br />
Unterschiede in den Kosten zur Überbrückung des Raumes. Die modellhafte<br />
Berechnung der regionalen Unterschiede in der Belastung durch die Ökosteuer<br />
im PKW-Verkehr anhand eines regionalisierten Fahrleistungsdatensatzes zeigt,<br />
dass die primären Belastungen <strong>für</strong> die Haushalte aufgrund der jeweiligen Durchschnittsfahrleistungen<br />
an der Peripherie größer sind als im Durchschnitt; noch<br />
stärker nach oben weichen sie davon aber an den Rändern der Agglomerationsgebiete<br />
ab. Weder im Güter- noch im Personenverkehr scheinen die untersuchten<br />
Abgaben auf dem derzeitigen Niveau allerdings Anlass zu spürbaren räumlichen<br />
Verlagerungsprozessen zu geben.<br />
Ebenfalls abgeschlossen wurde die Untersuchung zu den räumlichen Auswirkungen<br />
der New Economy. In diesem Projekt ging es um mögliche Veränderungen<br />
im Muster der räumlichen Arbeitsteilung, die sich daraus ergeben, dass<br />
E-commerce-Anwendungen und andere moderne Informations- und Kommunikationstechniken<br />
(IuK) im Produktions-, Vermarktungs- und Warendistributionsprozess<br />
verstärkt vordringen. Im Jahr <strong>2003</strong> wurden mögliche Auswirkungen von<br />
IuK-Techniken und E-commerce auf das Muster der urbanen Spezialisierung in<br />
Deutschland empirisch untersucht. Mittels eines nach Berufsgruppen und Beschäftigungsort<br />
tief disaggregierten Beschäftigungsdatensatzes <strong>für</strong> den Zeitraum<br />
1976–2002 wurde in Kooperation mit der Universität Dortmund ermittelt, wie<br />
sich die regionale Konzentration von Arbeitsplätzen mit einem hohen Anteil an<br />
Management- bzw. Fertigungstätigkeiten verändert hat. Die Berechnungen zeigen,<br />
dass die Spezialisierung auf Management- und Verwaltungstätigkeiten auch<br />
in der Phase eines verstärkten Einsatzes von IuK-Anwendungen in Wirtschaft<br />
und Verwaltung, d.h. in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre, nach wie vor ein<br />
urbanes Phänomen ist: Die Management-Fertigungs-Relation bei den Arbeitsplätzen<br />
ist insbesondere in den Kernstädten der Agglomerationsräume sehr hoch.<br />
Dabei hat sich die Bindung dieser Tätigkeiten an urbane Strukturen in dieser<br />
Phase deutlich verstärkt. Die Spezialisierung ist umso ausgeprägter und nimmt<br />
umso stärker zu, je zentraler ein Kreis innerhalb der ihn umgebenden Region ist.<br />
Demgegenüber ist die Management-Fertigungs-Relation in den Kreisen mit<br />
einem geringeren Zentralitätsgrad nicht nur weit unterdurchschnittlich, sondern<br />
nimmt seit Beginn der neunziger Jahre leicht ab. Kernstädte werden also auch im<br />
Internetzeitalter wichtige Funktionen <strong>für</strong> solche Tätigkeiten behalten, die „faceto-face“-Kontakte<br />
erfordern. Aufbauend auf diesen empirischen Ergebnissen<br />
wurden die Implikationen des IuK-bedingten räumlichen Strukturwandels <strong>für</strong> die<br />
Raumordnung herausgearbeitet. Dabei zeigt sich, dass einerseits von dem vielbeschworenen<br />
„Tod der Distanz“ und dem „Niedergang der Städte“ auch im Internetzeitalter<br />
nicht die Rede sein kann, dass aber andererseits Raumordnung und
36 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Stadtplanung flexibler als bislang auf die neuen Herausforderungen reagieren<br />
müssen.<br />
Im Rahmen des gemeinsamen „Fortschrittsberichts Ostdeutschland“ mehrerer<br />
Forschungsinstitute erarbeitete die Gruppe eine regional differenzierte Analyse<br />
der Infrastrukturausstattung in den neuen Ländern. Es sollten Erkenntnisse darüber<br />
gewonnen werden, inwieweit die neuen Bundesländer bei der Infrastrukturausstattung<br />
noch Westdeutschland hinterherhinken. Im Vordergrund der Betrachtung<br />
stand dabei – wegen ihrer besonderen Bedeutung – die Verkehrsinfrastruktur.<br />
Die Untersuchungen deuten zwar noch auf einen gewissen Nachholbedarf<br />
bei der Infrastruktur hin, von einer flächendeckenden Infrastrukturlücke in Ostdeutschland<br />
kann aber nicht mehr die Rede sein. Sicherlich weisen viele Regionen<br />
hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit Nachteile gegenüber Westdeutschland auf,<br />
doch sind diese Nachteile häufig lediglich Ausdruck einer ungünstigen Lage im<br />
Raum. Hinzu kommt, dass die Bevölkerungsdichte in Ostdeutschland wesentlich<br />
niedriger ist als in Westdeutschland. Eine flächenmäßig annähernd gleichmäßige<br />
Netzdichte wie im Westen anzustreben dürfte daher sowohl unter Kosten- als<br />
auch unter Umweltgesichtspunkten fragwürdig sein – dies würde dem Effizienzgebot<br />
widersprechen. Dementsprechend sind Entscheidungen über die Verteilung<br />
von Mitteln <strong>für</strong> den Ausbau der Infrastruktur künftig eher auf Basis des Einzelfalls<br />
als auf Basis pauschaler Indikatoren zu treffen. Wichtig erscheint es, vorrangig<br />
die Verkehrsprojekte „Deutsche Einheit“ zu vollenden, deren Netz- und<br />
Anbindungswirkungen bislang erst teilweise zum Tragen gekommen sind. Bei<br />
der Planung weiterer Infrastrukturmaßnahmen sollte angesichts knapper Mittel<br />
strikt darauf geachtet werden, dass Investitionen zunächst dort verwirklicht werden,<br />
wo sie einen hohen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten können.<br />
Im Zweifel dürfte dies vor allem in den Agglomerationszentren der Fall<br />
sein, zumal dort auch die Inanspruchnahme der Infrastruktur besonders hoch ist.<br />
Die früheren Untersuchungen der Forschungsgruppe zu den Möglichkeiten und<br />
Grenzen einer Privatfinanzierung von Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen wurden<br />
mit der Analyse eines konkreten Projekts, der geplanten festen Querung des<br />
Fehmarnbelt zwischen Deutschland und Dänemark, fortgesetzt. Grundsätzlich ist<br />
bei derartigen Großprojekten (Brücken, Tunnel) am ehesten eine Privatfinanzierung<br />
möglich, da meist nicht auf konkurrierende gebührenfreie Wege ausgewichen<br />
werden kann, weil z.B. eine Meerenge wie der Fehmarnbelt überwunden<br />
werden muss. Vom Grundsatz her eignet sich das Projekt daher gut <strong>für</strong> eine private<br />
Finanzierung; es erscheint auch als folgerichtig, da das mit den bestehenden<br />
Querungen von Öresund und Großem Belt angelegte System landfester Verbindungen<br />
in der westlichen Ostsee vervollständigt würde und die Fehmarn-<br />
Route die kürzeste Seestrecke zwischen Mitteleuropa und Skandinavien darstellt.<br />
Dennoch dürften die im Straßenverkehr zu erwartenden Einnahmen aus Benut-
Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche Integration 37<br />
zungsgebühren und auch die potentiellen Einnahmen aus dem Eisenbahnbetrieb<br />
<strong>für</strong> eine rein privatwirtschaftliche Finanzierung des Projekts zu gering sein. Ohne<br />
erhebliche öffentliche Subventionen oder Garantien ist das Projekt daher nicht<br />
realisierbar. Genauere Verkehrsprognosen werden zeigen müssen, ob von dem<br />
Projekt eine ausreichende Umwegsrentabilität (höhere Steuereinnahmen als<br />
Folge projektbedingt zunehmender regionaler Wertschöpfung) erwartet werden<br />
kann, um die wohl unumgängliche öffentliche Unterstützung zu rechtfertigen.<br />
Eine Entscheidung zugunsten des Projekts wird letztlich politischer Natur sein.<br />
In diesem Fall sind staatlich garantierte Kredite des Projektträgers der am ehesten<br />
geeignete Finanzierungsweg. Die beteiligten Regierungen sollten sich allerdings<br />
bewusst sein, dass auch mit einer Garantielösung erhebliche Risiken <strong>für</strong><br />
die öffentliche Hand verbunden sind.<br />
6. Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche<br />
Integration<br />
In der Forschungsabteilung „Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche Integration“,<br />
die von Rolf J. Langhammer geleitet wird, werden schwerpunktmäßig<br />
zwei Fragestellungen untersucht: zum einen der Zusammenhang zwischen<br />
Wachstum, Strukturwandel und Einkommensverteilung in Entwicklungs- und<br />
Schwellenländern, die sich in internationale Güter- und Faktormärkte integrieren;<br />
zum anderen die geld- und währungspolitischen Voraussetzungen, die <strong>für</strong><br />
die Sicherstellung makroökonomischer Stabilität im Wachstumsprozess erforderlich<br />
sind.<br />
Einzelne Forschungsprojekte konzentrierten sich auf die empirischen Befunde zu<br />
den Wertschöpfungswirkungen ausländischer Direktinvestitionen in Entwicklungsländern,<br />
die Frage nach dem Wie des Abbaus von Segmentierungen auf den<br />
Arbeitsmärkten in Entwicklungsländern, die Handelspolitik auf nationaler, regionaler<br />
und multilateraler Ebene und die Determinanten schulischer Leistung<br />
in Entwicklungs- und Industrieländern. Darüber hinaus richtete sich das Forschungsinteresse<br />
auf eine Reform der multilateralen Regelwerke und auf den<br />
Zusammenhang zwischen währungspolitischer Kooperation und regionaler Integration.<br />
� Internationale Kapitalbewegungen<br />
In dieser Forschungsgruppe (Leiter: Peter Nunnenkamp) wurden schwerpunktmäßig<br />
die Analysen zu den Determinanten und Effekten ausländischer Direkt-
38 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
investitionen in Entwicklungsländern sowie zu den Auswirkungen von Strukturreformen<br />
in Entwicklungsländern auf die dortige Einkommensverteilung fortgeführt<br />
und erweitert.<br />
Die Attraktivität von Entwicklungsländern <strong>für</strong> Direktinvestitionen und deren gesamtwirtschaftliche<br />
Auswirkungen wurden zum einen <strong>für</strong> spezifische Entwicklungsregionen<br />
genauer untersucht. Im Vordergrund des Interesses stand dabei<br />
Lateinamerika. Trotz des jüngsten Booms von Direktinvestitionen fällt diese<br />
Region bei vielen Standortfaktoren weiterhin hinter die Attraktivität asiatischer<br />
Konkurrenten zurück. Zudem sind die Hoffnungen lateinamerikanischer Länder,<br />
durch Direktinvestitionen von starken Wachstumsimpulsen zu profitieren, in der<br />
Vergangenheit weitgehend enttäuscht worden. Die Analyse ergab, dass die<br />
Standortdiskussion nicht auf wirtschaftspolitische Maßnahmen nach dem Muster<br />
des Washington-Konsens verengt werden sollte. Vielmehr sollten auch die Ausstattung<br />
mit komplementären Produktionsfaktoren und institutionelle Faktoren<br />
wie die Durchsetzung von Recht und Gesetz berücksichtig werden. Auch <strong>für</strong> die<br />
arabischen Länder wurde in einer breiter angelegten Untersuchung der möglichen<br />
Ursachen <strong>für</strong> die verbreitete Wachstumsschwäche gezeigt, dass die vergleichsweise<br />
schwache Attraktivität <strong>für</strong> ausländische Direktinvestitionen bestenfalls<br />
einen partiellen Erklärungsansatz bietet. In vielen arabischen Staaten dürften<br />
eine unzureichende Ausstattung mit Humankapital und institutionelle Defizite<br />
die wesentlichen Wachstumsbarrieren darstellen.<br />
Zum anderen wurde die Hypothese untersucht, dass sowohl die Erklärungskraft<br />
einzelner Determinanten von ausländischen Direktinvestitionen als auch deren<br />
Wachstumseffekte kontextspezifisch sind. Die Bedeutung länderspezifischer<br />
Merkmale von Direktinvestitionen sowie industriespezifischer Charakteristika<br />
wurde am Beispiel der geistigen Eigentumsrechte abgeschätzt, deren Schutz<br />
vielfach als wichtige Determinante von Direktinvestitionen angesehen wird. Das<br />
Erfordernis einer disaggregierten Analyse ausländischer Direktinvestitionen in<br />
Entwicklungsländern wurde durch die Ergebnisse unterstrichen. Ein verbesserter<br />
Schutz geistiger Eigentumsrechte hatte zwar in Ländern mit einer hinreichenden<br />
Kapazität zur Imitation positive Effekte auf die Direktinvestitionen, nicht jedoch<br />
in weiter entwickelten Gastländern, in denen ein starker Schutz geistiger Eigentumsrechte<br />
einen Anreiz bot, Direktinvestitionen durch die Vergabe von Lizenzen<br />
zu substituieren. Zugleich erwies sich der Schutz geistiger Eigentumsrechte<br />
in humankapitalintensiven und technologisch anspruchsvollen Industrien als deutlich<br />
wichtiger als in anderen Industrien. Es fanden sich schließlich Anzeichen da<strong>für</strong>,<br />
dass – neben dem Umfang – auch die Qualität (z.B. der Technologiegehalt)<br />
von Direktinvestitionen durch den Schutz geistiger Eigentumsrechte beeinflusst<br />
werden kann.
Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche Integration 39<br />
Die politischen Implikationen dieser Erkenntnisse wurden im Hinblick auf das<br />
im WTO-Rahmen erwogene multilaterale Diskriminierungsverbot bei Investitionen<br />
diskutiert. Kritisch hinterfragt wurde die Auffassung, dass ein derartiges Regelwerk<br />
die Aussichten von Entwicklungsländern auf mehr Direktinvestitionen<br />
maßgeblich verbessern würde. Betont wurde ferner, dass sich die Interessenlage<br />
zwischen einzelnen Gruppen von Entwicklungsländern unterscheidet. Dies wurde<br />
auch darauf zurückgeführt, dass positive Wachstumseffekte von Direktinvestitionen<br />
nur unter bestimmten Umständen zu erwarten sind.<br />
Diese Erwartung wurde durch eine Untersuchung gestützt, in der die amerikanischen<br />
Direktinvestitionen in Entwicklungsländern nach industriespezifischen<br />
Charakteristika, Investitionsmotiven und Standortfaktoren in den Gastländern<br />
differenziert wurden. Variierende Wachstumseffekte von Direktinvestitionen<br />
zeigten sich nicht nur zwischen dem Dienstleistungs- und dem Industriesektor,<br />
sondern auch zwischen einzelnen verarbeitenden Industrien. Für Direktinvestitionen,<br />
die als effizienzorientiert klassifiziert werden können, ergaben sich stärkere<br />
Wachstumseffekte als <strong>für</strong> rein marktorientierte Direktinvestitionen. In Gastländern<br />
auf einem niedrigen Entwicklungsniveau fand sich keine Evidenz <strong>für</strong> positive<br />
Wachstumseffekte von Direktinvestitionen. Insbesondere <strong>für</strong> diese Länder<br />
macht es also wenig Sinn, Direktinvestitionen vermehrt durch Anreize anzulocken.<br />
In einem weiteren Forschungsschwerpunkt wurde die Analyse der Verteilungseffekte<br />
von Strukturreformen in Bolivien fortgesetzt. In der wissenschaftlichen<br />
Literatur werden drei Kanäle diskutiert, durch die sich die einzelnen Bestandteile<br />
der Strukturreformen auf die Verteilung der Arbeitseinkommen in Entwicklungsländern<br />
auswirken können: (1) die Veränderung der sektoralen Struktur, (2) die<br />
Substitution von Produktionsfaktoren und (3) der Abbau oder die Verschiebung<br />
von Renten. Die Transmissionsmechanismen und die Interaktionen dieser drei<br />
Kanäle wurden in zwei theoretischen Modellen abgebildet, und darauf aufbauend<br />
wurden qualitative Hypothesen über die Verteilungseffekte von Strukturreformen<br />
abgeleitet. Im ersten Modell wurde die Einkommensverteilung zwischen<br />
dem formalen und dem informalen Sektor, im zweiten Modell die Einkommensverteilung<br />
zwischen gering und hoch qualifizierten Arbeitnehmern analysiert. In<br />
beiden Fällen zeigte sich, dass weder die Strukturreformen insgesamt noch die<br />
Mehrzahl der einzelnen Reformbestandteile a priori eindeutige Verteilungseffekte<br />
aufweisen. Die Verteilungswirkungen von Strukturreformen sind also komplexer,<br />
als die internationalen Finanzorganisationen auf der einen Seite und die<br />
Globalisierungskritiker auf der anderen Seite postulieren.<br />
Im nächsten Schritt wurden die aus den theoretischen Modellen abgeleiteten<br />
Hypothesen am Beispiel Boliviens empirisch überprüft. Die Ergebnisse legen
40 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
den Schluss nahe, dass die Lohndifferenzen zwischen dem formalen und dem<br />
informalen Sektor zu Beginn der Strukturreformen angestiegen und im späteren<br />
Verlauf wieder zurückgegangen sind. Hingegen erhöhten sich die Lohndifferenzen<br />
zwischen gering und hoch qualifizierten Arbeitnehmern stetig über den<br />
gesamten Zeitraum. Dieses Ergebnis unterstreicht die Notwendigkeit, die Primarund<br />
Sekundarbildung in Bolivien zu verbessern.<br />
Darüber hinaus wurde damit begonnen, die Auswirkungen von Strukturreformen<br />
auf die Armutsinzidenz in Bolivien zu analysieren. Dabei wurden Arbeiten zur<br />
Schätzung von Äquivalenzskalen <strong>für</strong> den städtischen und ländlichen Raum Boliviens<br />
aufgenommen, um Skaleneffekte innerhalb eines privaten Haushalts und<br />
Präferenzunterschiede zwischen Erwachsenen und Kindern bei der Berechnung<br />
von Armutsindizes berücksichtigen zu können.<br />
� Industrialisierung und Außenhandel<br />
Fortgesetzt wurden in dieser Gruppe (Leiter: Matthias Lücke) die schwerpunktmäßigen<br />
Arbeiten zur regionalen und multilateralen Handelsliberalisierung.<br />
Zusammen mit dem russischen Kooperationspartner (New Economic School)<br />
wurde ein allgemeines Gleichgewichtsmodell verwendet, um die Effekte eines<br />
Freihandelsabkommens zwischen der EU und Russland abzuschätzen. Verschiedene<br />
Versionen und Inhalte des Abkommens zeigen, dass die Wohlfahrtsgewinne<br />
<strong>für</strong> Russland vor allem dann nennenswert sind (über 10 Prozent gemessen am<br />
Basisszenario), wenn die Harmonisierung institutioneller Regulierungen einbezogen<br />
wird.<br />
Das mit dem indischen CUTS Center for International Trade, Economics and<br />
Environment begonnene Projekt über die Konsequenzen des chinesischen Beitritts<br />
zur WTO <strong>für</strong> die Textil- und Bekleidungsexporte konkurrierender Entwicklungsländeranbieter<br />
wurde abgeschlossen. Insbesondere im Falle Indiens zeigte<br />
sich ein Zusammenhang zwischen erwarteten negativen Effekten und dem Reformrückstand.<br />
Daher wurden weitreichende Reformschritte vorgeschlagen, die<br />
über den Textilsektor hinaus zum Kanon der allgemeinen handelspolitischen<br />
Liberalisierungsschritte Indiens im Rahmen der Verhandlungen der Doha-Runde<br />
gehören.<br />
In einer weiteren Untersuchung über die Auswirkungen von Chinas Beitritt zur<br />
WTO wurde die Automobilindustrie in China auf die Bedeutung der Deregulierung<br />
im Rahmen der Marktöffnung hin analysiert. Mithilfe eines allgemeinen<br />
Gleichgewichtsmodells wurde gezeigt, dass die Annäherung an international vorherrschende<br />
Kostenstrukturen ein ähnliches Muster der Arbeitsteilung wie in anderen<br />
produzierenden Ländern bewirken wird, d.h. eine Zunahme der Importe
Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche Integration 41<br />
von Einzelteilen (Zwischengüter) und die Steigerung der Montageproduktion in<br />
China.<br />
Abgeschlossen wurden auch zwei Untersuchungen über die Liberalisierung des<br />
internationalen Dienstleistungshandels. Zum einen zeigen sich erhebliche Diskrepanzen<br />
in der Liberalisierungsbereitschaft zwischen kapital- und wissensintensiven<br />
Dienstleistungen einerseits und arbeitsintensiven Dienstleistungen andererseits;<br />
letztere bleiben hoch reguliert. Zum anderen zeigt das Liberalisierungsangebot<br />
der EU, dass die Gemeinschaft aufgrund der EU-mitgliedsspezifischen<br />
Zugeständnisse noch weit vom Zustand einer Zollunion bei Dienstleistungen<br />
entfernt ist.<br />
Begonnen wurden Arbeiten in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe „Stabilität<br />
und Strukturanpassung“ über die Wirkungen der Integration der Finanzmärkte<br />
in den EU-Beitrittsländern auf die Volatilität dieser Märkte. Erste Ergebnisse<br />
zeigen, dass sich in den Beitrittsländern die Erfahrungen steigender<br />
Volatilität in Schwellenländern nicht wiederholen. Dies kann mit den stabilisierenden<br />
Wirkungen der Übernahme des EU-Regelwerkes begründet werden.<br />
� Humankapital und Wachstum<br />
In der Forschungsgruppe „Humankapital und Wachstum“ (Leiter: Erich Gundlach)<br />
bildeten die Arbeiten zum Forschungsprojekt Bildungsinstitutionen und Schülerleistung<br />
einen Schwerpunkt. Im Kern geht es bei diesem Projekt darum, so genannte<br />
Bildungs-Produktionsfunktionen mithilfe des Datensatzes des „OECD<br />
Programme for International Student Assessment (PISA)“ zu schätzen. In Kooperation<br />
mit dem ifo <strong>Institut</strong>, München, und dem Deutschen <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Internationale<br />
Pädagogische Forschung, Frankfurt, wird insbesondere untersucht, ob<br />
verschiedene Bildungsinstitutionen einen nachhaltigen Einfluss auf die Lesefähigkeit<br />
von Schülern in der PISA-Studie haben. Als Datenbasis werden die<br />
Ergebnisse und Hintergrundinformationen sämtlicher an der PISA-Studie beteiligten<br />
Schüler aus über 30 Ländern genutzt. Dabei ist das jeweilige PISA-Testergebnis<br />
eines Schülers die zu erklärende Variable – insbesondere die Lesefähigkeit,<br />
aber auch die Leistungen in Mathematik und Naturwissenschaften. Als erklärende<br />
Variable werden soziale und familiäre Umfeldfaktoren, Bildungsausgaben<br />
und weitere Maße der Ressourcenausstattung sowie verschiedene Indikatoren<br />
von Bildungsinstitutionen betrachtet. So können die Einflüsse dieser Variablen<br />
auf die Schülerleistungen empirisch bestimmt werden. Anhand der Projektergebnisse<br />
wird sich auch zeigen, ob die bisherigen Ergebnisse der Forschungsgruppe<br />
zu den Determinanten der Schülerleistung Bestand haben.
42 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
In einer abgeschlossenen Studie, die in Kooperation mit dem ZEW Mannheim<br />
und der Universität Maastricht durchgeführt wurde, wurden speziell die Einflussfaktoren<br />
auf die Schülerleistungen in osteuropäischen Transformationsländern<br />
untersucht. Dabei lassen sich generell substantielle Effekte des familiären Hintergrunds<br />
der Schüler nachweisen, wohingegen die Einflüsse der Ressourcenausstattung<br />
und einer institutionellen Variation innerhalb der einzelnen Länder geringer<br />
ausfallen. Im Einzelnen deuten die empirischen Ergebnisse auf eine Zweiteilung<br />
der Transformationsländer: Slowenien, die Tschechische Republik, die<br />
Slowakische Republik und Ungarn weisen hohe durchschnittliche Schülerleistungen,<br />
einen sehr großen Einfluss des familiären Hintergrunds sowie eine stärkere<br />
Streuung der Leistungen auf. In dieser Hinsicht ergeben sich <strong>für</strong> diese Ländergruppe<br />
starke Ähnlichkeiten zu westeuropäischen Ländern. Im Gegensatz dazu<br />
weisen Lettland, Litauen und Rumänien eine geringere Streuung der Bildungsleistungen<br />
auf, die stärker an vormalige empirische Befunde <strong>für</strong> sozialistische<br />
Länder erinnert.<br />
In einer weiteren abgeschlossenen Studie konnte auf der Basis des kombinierten<br />
Datensatzes der „Third International Mathematics and Science Study (TIMSS)“<br />
von 1995 und 1999 anhand ähnlicher methodischer Vorgehensweisen aufgezeigt<br />
werden, dass zentrale Prüfungen im Schulsystem wie eine „Währung“ des Bildungssystems<br />
fungieren können. So wie die Währung im Wirtschaftssystem die<br />
Funktion eines Wertmaßstabes innehat, können einheitliche Leistungsüberprüfungen<br />
als Bewertungsmaßstab im Schulsystem fungieren. Grundsätzlich ist ein<br />
eindeutiger Bewertungsmaßstab erforderlich, um Informationsasymmetrien zu<br />
beschränken und opportunistisches Verhalten dezentraler Entscheidungsträger zu<br />
verhindern. Zentralprüfungen erscheinen demnach als Voraussetzung da<strong>für</strong>, dass<br />
es in dezentral organisierten Schulsystemen zu hohen Schülerleistungen kommt.<br />
Die Komplementarität zwischen Zentralprüfungen und Schulautonomie wurde in<br />
einem Prinzipal-Agenten-Ansatz der Bildungsproduktion theoretisch abgebildet.<br />
Die mikroökonometrischen Schätzungen, die Interaktionseffekte zwischen Zentralprüfungen<br />
und Schulautonomie zulassen, belegen, dass zentrale Prüfungen<br />
starke positive Leistungseffekte mit sich bringen. In Schulsystemen ohne Zentralprüfungen<br />
wirkt sich die Schulautonomie vielfach negativ auf die Schülerleistungen<br />
aus. In Schulsystemen mit Zentralprüfungen werden die negativen Autonomieeffekte<br />
zumeist vollständig abgebaut, und sie kehren sich sogar in stark positive<br />
Effekte um, wenn die einzelne Schule auch über Lehrergehälter entscheiden<br />
kann. Eine effiziente Bildungspolitik sollte also grundsätzlich Schulautonomie<br />
immer mit Zentralprüfungen verbinden, so dass Standards extern vorgegeben<br />
und überprüft werden, die Art und Weise ihres Erreichens aber den einzelnen<br />
Schulen überlassen bleibt.
Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche Integration 43<br />
Darüber hinaus wurde in einer eingehenden Literaturstudie untersucht, welche<br />
impliziten Ertragsraten der schulischen Bildung auf verschiedenen europäischen<br />
Arbeitsmärkten erzielt werden. Dabei zeigte sich, dass Investitionen in zusätzliche<br />
Ausbildungsjahre überall mit höheren Einkommen belohnt werden. Die Ertragsrate<br />
eines zusätzlichen Ausbildungsjahres liegt in den westeuropäischen<br />
Ländern im Durchschnitt zwischen 4 und 11 Prozent. Dabei weisen das Vereinigte<br />
Königreich und Irland die höchsten und die skandinavischen Länder die<br />
niedrigsten Ertragsraten auf. Deutschland liegt nach den vorliegenden Befunden<br />
offenbar im oberen Mittelfeld der westeuropäischen Länder. Insgesamt gesehen<br />
fallen die <strong>für</strong> Kontinentaleuropa geschätzten Bildungsertragsraten etwas niedriger<br />
aus als in den Vereinigten Staaten und in anderen Ländern. Allerdings zeigt<br />
die Studie auch, dass der Interpretation der bislang vorliegenden empirischen<br />
Ergebnisse derzeit noch enge Grenzen gesetzt sind, da viele Einzelergebnisse auf<br />
unzureichenden methodischen Verfahren beruhen, deren Problematik erst in<br />
wenigen neueren Studien ausreichend berücksichtigt wird.<br />
Neben den mikroökonomisch orientierten Arbeiten zum Thema Humankapital<br />
wurden in der Forschungsgruppe auch die makroökonomisch orientierten Arbeiten<br />
zum Thema Wachstum fortgesetzt. In einer Studie, die gemeinsam mit zwei<br />
Teilnehmern des Advanced Studies Program erstellt wurde, ging es um die<br />
Frage, welchen Einfluss das Wirtschaftswachstum auf den Faktorpreisausgleich<br />
zwischen offenen Volkswirtschaften ausübt. In der Literatur wird ausgehend von<br />
einem neoklassischen Modell des internationalen Handels die These vertreten,<br />
dass es durch das Wirtschaftswachstum nicht zum Faktorpreisausgleich kommt.<br />
In der Studie konnte gezeigt werden, dass dieses theoretische Ergebnis von<br />
speziellen Annahmen über die Neutralität des technischen Fortschritts abhängt.<br />
Wenn man jedoch annimmt, dass der technische Fortschritt weder über Sektoren<br />
noch über Faktoren neutral ist – was empirisch nicht unplausibel erscheint –,<br />
dann kann das wirtschaftliche Wachstum <strong>für</strong> sich genommen in einem Modell<br />
des internationalen Handels sehr wohl zu einem Ausgleich der Faktorpreise<br />
führen.<br />
Ebenfalls abgeschlossen wurde eine Studie, die sich mit den beiden grundlegenden<br />
Arbeiten von Robert Solow befasst. Die Ansätze in diesen Arbeiten bilden<br />
praktisch das Gerüst der empirischen Forschung zum Wirtschaftswachstum. Die<br />
methodischen Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen, obwohl seit langem<br />
bekannt, sind in letzter Zeit fast vollständig in Vergessenheit geraten. Die Studie<br />
zeigt, dass die in der jüngeren Literatur dominierende Interpretation des neoklassischen<br />
Wachstumsmodells nicht unmittelbar mit der Kernthese des Solowschen<br />
Wachstumsmodells vereinbar ist. Nach Solow sollten nicht internationale<br />
Unterschiede in der Faktorakkumulation, sondern internationale Technologieunterschiede<br />
die großen internationalen Einkommensunterschiede erklären. Im
44 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Gegensatz dazu sind empirische Studien, die auf internationale Technologieunterschiede<br />
als Determinante der internationalen Einkommensunterschiede hindeuten,<br />
bislang in der Regel als Beleg <strong>für</strong> die Falsifikation des Solow-Modells<br />
interpretiert worden. Wie sich weiter zeigen lässt, bietet das Solow-Modell auch<br />
einen theoretischen Rahmen <strong>für</strong> die neue Literatur zum Thema „<strong>Institut</strong>ionen vs.<br />
Geographie“, die nicht länger im Kapitalmangel einer Volkswirtschaft das entscheidende<br />
Entwicklungshemmnis sieht.<br />
� Stabilität und Strukturanpassung<br />
Von der Forschungsgruppe (Leiter: Rainer Schweickert) wurden Arbeiten zur<br />
makroökonomischen Stabilisierung und zur Reformpolitik in Entwicklungsländern<br />
durchgeführt. Im Schwerpunkt makroökonomische Stabilisierung wurde der<br />
Zusammenhang zwischen Stabilisierung und Strukturanpassung untersucht. Begonnen<br />
wurden hier Arbeiten zu der Frage, welche Rolle der (reale) Wechselkurs<br />
bei der Definition der Geldpolitik in Schwellenländern mit flexiblen Wechselkursen<br />
tatsächlich spielt bzw. spielen sollte. In einem theoretischen Beitrag<br />
konnte gezeigt werden, dass zwischen den vier alternativen geldpolitischen Strategien,<br />
die <strong>für</strong> Schwellenländer diskutiert werden – Inflation Targeting, Taylor-<br />
Regel, Monetary Conditions Index, Managed Floating –, mehr Gemeinsamkeiten<br />
als Unterschiede bestehen. Die Tatsache, dass alle vier Strategien auf eine Reaktionsfunktion<br />
der Zentralbank zurückgeführt werden können, die den Zins als das<br />
wichtigste oder gar das einzige Instrument der Geldpolitik beschreibt, erlaubt die<br />
Ableitung einer generalisierten Reaktionsfunktion. Diese Reaktionsfunktion<br />
zeigt den Geldmarktzins in Abhängigkeit von der Abweichung der Inflationsrate,<br />
der gesamtwirtschaftlichen Produktion und des Wechselkurses von ihren Zielgrößen.<br />
In einer ersten empirischen Untersuchung wurde nachgewiesen, dass der Wechselkurs<br />
auch in Ländern, die zu frei flexiblen Wechselkursen übergegangen sind<br />
und offiziell Inflation Targeting praktizieren, eine bedeutende Rolle bei der Definition<br />
der Geldpolitik spielt. Dazu wurde auf Basis der generalisierten Reaktionsfunktion<br />
die Zinspolitik in Polen und in Chile untersucht. Für Polen konnte<br />
der Übergang von einem Wechselkursziel zu Inflation Targeting nachgewiesen<br />
werden. Auch nach diesem Übergang spielte der Wechselkurs eine systematische<br />
Rolle bei der Bestimmung des Geldmarktzinses. Für Chile konnte ein Inflation<br />
Targeting bereits seit Beginn der neunziger Jahre nachgewiesen werden. Allerdings<br />
wurde der Wechselkurs vor allem dann eingesetzt, wenn es galt, das Übergreifen<br />
von weltwirtschaftlichen Krisen auf die chilenische Volkswirtschaft abzuwenden.
Entwicklungsökonomie und weltwirtschaftliche Integration 45<br />
Als weiterer Aspekt des Zusammenhangs zwischen makroökonomischer Stabilisierung<br />
und Strukturanpassung wurde die Endogenität der „optimum currency<br />
area“-Kriterien untersucht. Dabei wurden die in empirischen Untersuchungen<br />
nachgewiesenen positiven Effekte einer monetären Integration auf die Handelsintegration<br />
in einer eigenen empirischen Analyse überprüft. Auf der Basis eines<br />
Gravitationsmodells konnte <strong>für</strong> die Mitgliedsländer des Euroraums gezeigt werden,<br />
dass die behaupteten Integrationsgewinne zumindest schwer nachzuweisen<br />
sind. So waren <strong>für</strong> den Untersuchungszeitraum von 1980 bis 2001 und beim Einsatz<br />
von Dummyvariablen keine signifikanten Effekte der Schaffung der Währungsunion<br />
im Jahr 1999 zu erkennen. Erst die Darstellung der monetären Integration<br />
als kontinuierlicher Prozess mithilfe von Zinsdifferenzen ergab eine positive<br />
Wirkung auf die Handelsintegration, die dann allerdings nicht von der Einführung<br />
eines bestimmten Wechselkursregimes wie der Währungsunion abhängig<br />
war.<br />
Im Schwerpunkt Reformpolitik in Entwicklungsländern wurde der Frage nachgegangen,<br />
ob sich eine konsensfähige Strategie zur Wachstumsförderung und<br />
Armutsbekämpfung definieren lässt. Abgeschlossen wurden dabei zwei Projekte,<br />
in denen die Wirkungen von makroökonomischen Reformen bzw. institutionellen<br />
Rahmenbedingungen auf die Armutsbekämpfung untersucht wurden. Am<br />
Beispiel der Reformpolitik in Bolivien wurde die Bedeutung eigener Anstrengungen<br />
zur Erhöhung der Exportdynamik und der Spartätigkeit sowie die Bedeutung<br />
von Eintrittsbarrieren zum formalen Arbeitsmarkt <strong>für</strong> die Persistenz der Armut<br />
nachgewiesen. Am Beispiel der landwirtschaftlichen Produktion in den Ländern<br />
Afrikas südlich der Sahara ließ sich aus ökonometrischen Zeitreihen- und<br />
Querschnittsanalysen folgern, dass eine Kombination aus Reformen der Agrarund<br />
Makropolitik mit öffentlichen Investitionen in Infrastruktur und Grundbildung<br />
zu einer Steigerung der Produktivität im Agrarsektor führen kann.<br />
Diese Ergebnisse wurden in den Zusammenhang der Bemühungen gestellt, einen<br />
Post-Washington-Konsens zu definieren. Grundsätzlich zeigt sich dabei, dass<br />
sich die Ökonomen eher über die Ziele als über die konkrete Durchführung von<br />
Entwicklungsstrategien einig sind. Dabei bleibt die Priorität von monetärer und<br />
fiskalischer Stabilisierung unbestritten. Einigkeit besteht auch darin, dass die<br />
Armutsbekämpfung allein über mehr Wirtschaftswachstum unzureichend ist und<br />
dass sie als explizites Ziel einer Reformpolitik aufzunehmen ist. Wie allerdings<br />
eine armutsreduzierende Wachstumsstrategie auszusehen hat, bleibt weiterhin<br />
offen. Auf der Basis eines Vergleichs der wirtschaftlichen Entwicklung Lateinamerikas<br />
und Asiens vor dem Hintergrund der Konsensdiskussion konnten allerdings<br />
Win-Win-Optionen aufgezeigt werden.
46 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
So sollte bei der Bekämpfung der Armut und der Verringerung der extremen<br />
Ungleichheit das Hauptaugenmerk darauf gerichtet werden, der armen Bevölkerung<br />
die Akkumulation von Aktiva zu ermöglichen, damit diese aus eigener<br />
Kraft ihre Chancen zur Einkommenserzielung verbessern kann. Höchste Priorität<br />
sollte dabei die Humankapitalbildung im Primar- und Sekundarbereich sowie die<br />
berufliche Bildung genießen. Außerdem wäre eine Ausweitung des Kreditzugangs<br />
durch die Formalisierung von Eigentumsrechten ein vielversprechendes<br />
Instrument zur Etablierung eines Mittelstands, besonders dann, wenn es mit dem<br />
Abbau von Regulierungen, die die Gründung von kleinen und mittleren Unternehmen<br />
erschweren, sowie der Bereitstellung von Beratungsdiensten kombiniert<br />
würde. Im Zusammenspiel mit einer Technologiepolitik, die auf die Erleichterung<br />
der Adaption von „best practice“-Technologien setzt und Exportaktivitäten<br />
erleichtert, und einer Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik, die auch der<br />
ärmeren Bevölkerung den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht, könnte die Entstehung<br />
eines Mittelstands zu einer höheren sozialen Mobilität, einer flexibleren<br />
Wirtschaftsstruktur sowie zu einer dynamischeren Investitions- und Exportentwicklung<br />
beitragen.<br />
Neben den eigenen Reformanstrengungen <strong>für</strong> ein armutsreduzierendes Wachstum<br />
wurde auch die Rolle der internationalen Unterstützung in Form der Entwicklungshilfe<br />
kritisch gewürdigt. Gerade das Ausbleiben von Erfolgen bei der<br />
Wachstumsförderung und der Armutsbekämpfung scheint den drastischen Rückgang<br />
von Entwicklungshilfe in den letzten zehn Jahren zu erklären. Deshalb ist<br />
es wichtig, die Effektivität der Entwicklungshilfe zu steigern. Aussicht auf Erfolg<br />
zu haben scheint die Konzentration der Hilfe auf arme Länder mit einer<br />
plausiblen Entwicklungsstrategie und mit <strong>Institut</strong>ionen, die die Umsetzung dieser<br />
Strategien gewährleisten können. Um die Identifikation mit Reformen zu stärken,<br />
sollte außerdem die Rolle von Konditionen und von Projektfinanzierungen<br />
zurückgefahren werden. Schließlich sollte die Hilfe auch auf die Überwindung<br />
von geographischen Nachteilen in tropischen Ländern gerichtet werden. Aufgrund<br />
des Einflusses strategischer Überlegungen auf Seiten der Geberländer sind<br />
die Chancen <strong>für</strong> die Umsetzung einer solchen Reform der Entwicklungshilfe<br />
allerdings eher skeptisch einzuschätzen.<br />
7. Konjunktur<br />
Die Forschungsabteilung „Konjunktur“, die von Joachim Scheide geleitet wird,<br />
analysiert und prognostiziert die konjunkturelle Entwicklung in der <strong>Weltwirtschaft</strong>.<br />
Den Schwerpunkt bildet dabei die Diagnose <strong>für</strong> Deutschland, <strong>für</strong> das
Konjunktur 47<br />
Euro-Währungsgebiet und <strong>für</strong> die übrigen Industrieländer. Darüber hinaus werden<br />
in der Abteilung verschiedene Strategien der makroökonomischen Politik<br />
untersucht, mit denen Wachstum, Preisniveaustabilität und Beschäftigung gefördert<br />
und Konjunkturschwankungen vermindert werden können.<br />
Die Fortentwicklung der theoretischen Grundlagen <strong>für</strong> die Konjunkturforschung<br />
ist ein zentrales Anliegen; hinzu kommt die laufende Überprüfung und Verbesserung<br />
des empirischen Instrumentariums der Konjunkturanalyse, insbesondere<br />
durch den Einsatz moderner ökonometrischer Prognoseverfahren. Für die<br />
Konjunkturforschung und <strong>für</strong> die Analyse der öffentlichen Finanzen unterhält die<br />
Abteilung umfangreiche Datenbanken, die unter Hinzuziehung nationaler und<br />
internationaler, amtlicher und nichtamtlicher Quellen ständig aktualisiert werden.<br />
Von der Abteilung werden vierteljährlich Konjunkturprognosen erstellt und in<br />
der Zeitschrift „Die <strong>Weltwirtschaft</strong>“ veröffentlicht. Darüber hinaus werden Aufsätze<br />
über Spezialthemen zu Aspekten der Konjunktur und der Wirtschaftspolitik<br />
publiziert. Im Frühjahr und im Herbst setzt die Abteilung jeweils besondere<br />
analytische Schwerpunkte aus weltwirtschaftlicher Sicht und im Hinblick auf die<br />
konjunkturelle Lage und die Wirtschaftspolitik in den Ländern der EWWU. Die<br />
thematische Akzentuierung erfolgt auch aus Anlass der traditionellen Kieler<br />
Konjunkturgespräche, bei denen in- und ausländische Experten die konjunkturellen<br />
Perspektiven der <strong>Weltwirtschaft</strong> diskutieren. Ebenfalls im Frühjahr und<br />
im Herbst werden detaillierte Prognosen als Vorbereitung auf die Gemeinschaftsdiagnose<br />
der Konjunktur erarbeitet, die die sechs großen deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
im halbjährlichen Rhythmus im Auftrag der Bundesregierung<br />
vornehmen. Das gemeinschaftliche Gutachten, das neben der Prognose<br />
auch wirtschaftspolitische Empfehlungen enthält, wird der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Die Analyse der Wirtschaftspolitik und der Konjunktur im Euro-Währungsgebiet<br />
spielt eine zentrale Rolle. Dabei arbeitet die Abteilung im Rahmen eines internationalen<br />
Netzwerks mit acht weiteren europäischen Wirtschaftsforschungsinstituten<br />
zusammen (CPB, Den Haag; DIW, Berlin; ESRI, Dublin; ETLA,<br />
Helsinki; NIESR, London; OFCE, Paris; Prometeia, Bologna; Wifo, Wien).<br />
Diese Gruppe mit dem Namen EUROFRAME erstellt gemeinsam Berichte zur<br />
Konjunkturlage in der Europäischen Union und kooperiert auch auf anderen<br />
Gebieten der makroökonomischen Forschung. Ferner ist die Abteilung regelmäßig<br />
auf den Konferenzen der Association d’<strong>Institut</strong>s Européens de Conjoncture<br />
Economique (AIECE) vertreten, einem großen Netzwerk europäischer Wirtschaftsforschungsinstitute.
48 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
� Grundlagen der Konjunkturforschung<br />
Einen Schwerpunkt in der Forschungsgruppe (Leiter: Kai Carstensen) bildete die<br />
monetäre Analyse des Euroraums, aufgegliedert in zwei Projekte. Im ersten<br />
Projekt wurde die Reaktionsfunktion der Europäischen Zentralbank (EZB) mithilfe<br />
ökonometrischer Verfahren analysiert. Dabei stellte sich heraus, dass die<br />
von der EZB im Rahmen ihrer ursprünglichen Zwei-Säulen-Strategie besonders<br />
betonte Geldmengenzuwachsrate kaum bedeutsam ist, wenn es um die Erklärung<br />
der Zinspolitik geht. Weitaus besser geeignet sind die stärker durch die ökonomische<br />
Theorie motivierten Maße wie der Geldüberhang, die letztlich nicht der<br />
monetären Säule der EZB-Strategie zugeordnet werden können. Dies deutet<br />
darauf hin, dass die EZB der Geldmengenentwicklung in ihrer Politik keineswegs<br />
eine dominante Rolle eingeräumt hat. Vor diesem Hintergrund sollte auch<br />
die im Mai <strong>2003</strong> verkündete Strategierevision der EZB, die im Kern eine Heruntergewichtung<br />
der Geldmenge M3 vorsieht, als der Versuch interpretiert werden,<br />
die offizielle geldpolitische Strategie der bisher geübten Praxis anzugleichen. Es<br />
ist daher auch nicht mit einer empirisch messbaren Veränderung der Reaktionsfunktion<br />
zu rechnen.<br />
Im zweiten monetären Projekt wurde die Stabilität der Geldnachfragefunktion im<br />
Euroraum <strong>für</strong> den Zeitraum bis Ende 2002 untersucht. Damit wurde eine Analyse<br />
des Vorjahrs aktualisiert, die Anzeichen einer Instabilität am aktuellen Rand<br />
ergeben hatte. Tatsächlich wurde unter Zuhilfenahme eines erst kürzlich entwickelten<br />
Testverfahrens festgestellt, dass die Geldnachfragefunktion in konventioneller<br />
Spezifikation, der zufolge sie von Einkommen, Zinsen und Inflation<br />
abhängt, seit dem Ende des Jahres 2001 als instabil angesehen werden muss.<br />
Eine stabile Geldnachfrage ist jedoch eine notwendige Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />
Verwendbarkeit von Geldmengenmaßen als Indikator zukünftiger Inflation. Daher<br />
stellt dieses Ergebnis den Teil der geldpolitischen Strategie der EZB in Frage,<br />
der sich auf die Geldmenge stützt. Unter Zuhilfenahme zweier erklärender<br />
Variablen aus dem Finanzmarktbereich, nämlich des Aktienkursniveaus und der<br />
Aktienkursvolatilität, konnte die Stabilität der Geldnachfragefunktion wiederhergestellt<br />
werden. Die Abhängigkeit der Geldnachfrage vom Aktienmarkt impliziert<br />
allerdings, dass die zukünftigen inflationären Wirkungen einer Geldmengenexpansion<br />
noch viel schwerer als bisher abzuschätzen sind.<br />
Neben den geldpolitischen Projekten wurde in der Gruppe das Projekt zur Produktivität<br />
öffentlicher Investitionen in OECD-Ländern fortgesetzt. In der wissenschaftlichen<br />
Literatur wird seit Ende der achtziger Jahre verstärkt debattiert, wie<br />
produktiv der öffentliche Kapitalstock ist. Bislang waren Studien auf die wenigen<br />
Länder beschränkt, <strong>für</strong> die es offizielle Kapitalstockschätzungen gibt.<br />
Im Rahmen des Projekts wurden mithilfe der so genannten Perpetual Inventory
Konjunktur 49<br />
Method nunmehr international vergleichbare Schätzungen des öffentlichen<br />
Kapitalstocks <strong>für</strong> 22 OECD-Länder <strong>für</strong> den Zeitraum 1960–2001 durchgeführt.<br />
Mithilfe dieser Daten wurde die Produktivität des öffentlichen Kapitalstocks mit<br />
verschiedenen ökonometrischen Schätzverfahren untersucht. Die auf Basis von<br />
Eingleichungsmodellen (Produktionsfunktionen) und von kointegrierten vektorautoregressiven<br />
Modellen gewonnenen Schätzergebnisse zeigen, dass vom öffentlichen<br />
Kapitalstock in der Mehrheit der untersuchten OECD-Länder statistisch<br />
signifikante positive Effekte auf das Einkommen ausgegangen sind. Vor<br />
dem Hintergrund der empirischen Ergebnisse wurde eine theoretische Analyse<br />
mit einem dynamischen allgemeinen Gleichgewichtsmodell durchgeführt. Die<br />
Ergebnisse dieser Analyse verdeutlichen, dass die dynamischen Wirkungen entscheidend<br />
von der Art der Finanzierung abhängen. Während in der kurzen Frist<br />
eine Finanzierung zusätzlicher öffentlicher Investitionen über eine zusätzliche<br />
Staatsverschuldung gemessen an den Einkommenswirkungen vorteilhaft erscheint,<br />
wird diese Finanzierungsalternative in der langen Frist sowohl von einer<br />
Steuerfinanzierung als auch von einer Finanzierung durch eine Kürzung konsumtiver<br />
Staatsausgaben dominiert.<br />
Das Forschungsprojekt zur Entwicklung verbesserter Schätzmethoden <strong>für</strong> autoregressive<br />
Modelle in endlichen Stichproben wurde in Zusammenarbeit mit der<br />
Universität Zürich fortgeführt. Aufbauend auf einem in der Literatur bekannten,<br />
median-unverzerrten Schätzer <strong>für</strong> autoregressive Modelle erster Ordnung wurden<br />
verschiedene Schätzverfahren vorgeschlagen, darunter ein im Mittel näherungsweise<br />
unverzerrter Schätzer. Die Berechnung der Schätzer stützt sich auf eine<br />
Sattelpunktapproximation der Verteilung des üblichen Kleinst-Quadrat-Schätzers<br />
und vermeidet daher die ansonsten üblichen, simulationsgestützten Verfahren,<br />
die vergleichsweise zeitaufwändig sind. Da<strong>für</strong> musste jedoch von einer Normalverteilung<br />
des autoregressiven Prozesses ausgegangen werden. Eine Simulationsstudie<br />
ergab, dass eine Verletzung dieser Annahme zu keinen nachteiligen Konsequenzen<br />
<strong>für</strong> die Effizienz der Schätzer führt. Zudem stellte sich der näherungsweise<br />
mittelwert-unverzerrte Schätzer <strong>für</strong> persistente Prozesse als überlegen<br />
heraus, unabhängig von der Annahme über die Verteilung und der Spezifikation<br />
der exogenen Variablen.<br />
Die Ursachen <strong>für</strong> die Prognosefehler wirtschaftswissenschaftlicher Forschungseinrichtungen<br />
sind Gegenstand eines kürzlich begonnenen Forschungsprojekts.<br />
Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Prognosen des realen Bruttoinlandsprodukts<br />
und der Inflation in Deutschland, angefertigt vom <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong><br />
und vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Erste vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass die<br />
Prognosen im Rahmen linearer Modelle als unverzerrt und effizient angesehen<br />
werden können. Die Prognosefehler sind dann nicht vorhersagbar, also unver-
50 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
meidbar. Die Schätzergebnisse eines Modells mit zeitvariierenden Koeffizienten<br />
legen nahe, dass sich ein Teil der Prognosefehler auf die im Untersuchungszeitraum<br />
kontinuierlich zurückgehende Wachstumsrate des Produktionspotentials<br />
zurückführen lässt. Bestätigt sich dieses Ergebnis im Zuge weiterer Untersuchungen,<br />
so könnte es <strong>für</strong> zukünftige Prognosen von Nutzen sein.<br />
Begonnen wurde auch ein Projekt zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen<br />
Einkommensunsicherheit und Vermögensbildung chinesischer Haushalte<br />
der Provinzen Jiangsu und Sichuan. Ausgehend von der Buffer-Stock-Theorie, in<br />
der das Motiv des Vorsichtssparens betont wird, wurden verschiedene Modelle<br />
spezifiziert, in denen das Haushaltsvermögen durch eine Reihe von Variablen,<br />
darunter die Einkommensunsicherheit und das permanente Einkommen, erklärt<br />
wird. Zur Schätzung wurden sowohl ein Panel als auch ein so genanntes Pseudopanel<br />
verwendet, das aus mehreren, zeitlich aufeinander folgenden Querschnittsdatensätzen<br />
gewonnen wird, indem ähnliche Haushalte zu einem repräsentativen<br />
Pseudohaushalt zusammengefasst werden. Erste Ergebnisse zeigen, dass das<br />
Motiv des Vorsichtssparens deutlich ausgeprägt ist, chinesische Haushalte sich<br />
also durch Sparen gegen temporäre Einkommensausfälle absichern. Eine mögliche<br />
wirtschaftspolitische Folgerung besteht darin, dass vorübergehende Einkommensausfälle<br />
nicht durch die knappen Ressourcen des Staates abgesichert<br />
werden müssen.<br />
Im Projekt zur Automatisierung der vierteljährlichen Schätzung des Arbeitsangebots<br />
in West- und Ostdeutschland wurde damit begonnen, einige institutionelle<br />
Neuerungen einzuarbeiten. So hat die Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit seit Anfang<br />
<strong>2003</strong> eine neue Gebietsaufteilung vorgenommen, nach der Berlin als Ganzes<br />
Ostdeutschland zugeschlagen wird. Da dem entsprechende Angaben <strong>für</strong> den<br />
demographischen Bereich sowie <strong>für</strong> das Bildungssystem nicht bzw. nur eingeschränkt<br />
zur Verfügung stehen, musste ersatzweise auf eigene Schätzungen zurückgegriffen<br />
werden, wodurch besonders die Qualität der kurzfristigen Prognosen<br />
beeinträchtigt wird. Darüber hinaus hat im Zuge der Umsetzung der Hartz-<br />
Reformen die konjunkturelle Aussagekraft der von der Bundesanstalt <strong>für</strong> Arbeit<br />
erstellten Arbeitslosenstatistik wachsende Einbußen erlitten – dies gilt im Übrigen<br />
mehr noch im Hinblick auf die internationale Vergleichbarkeit. Die ohnehin<br />
problematische Abgrenzung von offener und verdeckter Arbeitslosigkeit enthält<br />
dadurch ein zunehmend arbiträres Element. In die gleiche Richtung wirkt sich<br />
die Erweiterung des Niedriglohnsektors seit April <strong>2003</strong> aus, zumal hier<strong>für</strong> noch<br />
immer keine belastbaren Zahlen vorliegen.
� Deutsche Konjunktur<br />
Konjunktur 51<br />
Die Forschungsgruppe (Leiter: Carsten-Patrick Meier) befasste sich mit der<br />
Analyse und Prognose der Konjunktur in Deutschland. Die im Jahr 2000 begonnene<br />
wirtschaftliche Stagnationsphase setzte sich im Jahr <strong>2003</strong> fort. In der<br />
ersten Jahreshälfte war das reale Bruttoinlandsprodukt unter dem Eindruck des<br />
Konflikts im Irak, der vorangegangenen deutlichen Aufwertung des Euro und der<br />
Verluste an den Aktienbörsen sogar leicht rückläufig. Ab dem Sommer hat es<br />
erste Anzeichen einer konjunkturellen Erholung gegeben. So verbesserte sich das<br />
Geschäftsklima deutlich, und die Aktienkurse stiegen erstmals seit drei Jahren<br />
wieder spürbar. Auftragseingänge und Industrieproduktion erhöhten sich im<br />
Frühherbst etwas, wozu auch die kräftige Expansion der amerikanischen Wirtschaft<br />
beitrug. Gleichwohl ist die Belebung noch nicht breit abgesichert. Sie<br />
dürfte angesichts fortbestehender Belastungsfaktoren, wie die fortschreitende<br />
Aufwertung des Euro und die noch schwache Konjunktur bei den Haupthandelspartnern<br />
im Euroraum, im Vergleich zu früheren Aufschwüngen sehr moderat<br />
ausfallen. Dies hat auch mit dem Kurs der Wirtschaftspolitik in Deutschland zu<br />
tun. Zwar ist eine Senkung der Einkommensteuer im Zuge des „Vorziehens“ der<br />
dritten Stufe der Steuerreform ins Jahr 2004 beschlossen. Diese wird aber nur<br />
unzureichend durch eine Streichung von Staatsausgaben finanziert, so dass das<br />
Haushaltsdefizit im Jahr 2004 hoch bleiben wird. Unter diesen Umständen wird<br />
erwartet, dass es nicht zu einer nennenswerten Beschleunigung des seit Jahren<br />
außerordentlich schwach zunehmenden privaten Verbrauchs kommt, denn die<br />
privaten Haushalte dürften damit rechnen, dass künftig Steuern zum Abbau des<br />
Budgetdefizits erhöht werden.<br />
Im Rahmen eines Projekts wurde auf die angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen<br />
Stagnation häufiger geäußerte Sorge eingegangen, Deutschland könnte<br />
ähnlich wie Japan in eine Deflation rutschen. Im Rahmen des Forschungsprojekts<br />
wurde versucht, die Wahrscheinlichkeit, dass es in Deutschland zu einem<br />
Rückgang des Preisniveaus kommt, mithilfe eines makroökonometrischen Modells<br />
zu schätzen. Wesentliche methodische Neuerung war dabei, dass vor dem<br />
Hintergrund der Fragestellung nicht nur eine Punktprognose <strong>für</strong> die Inflationsrate<br />
zu generieren war, sondern auch die komplette Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />
der Prognose. Dieses Problem wurde durch ein stochastisches Simulationsverfahren,<br />
das nichtparametrische „bootstrap“, gelöst. Gegenüber ähnlichen Lösungen<br />
in der Literatur wurde dabei neben der allgemeinen Prognoseunsicherheit<br />
und der Parameterschätzunsicherheit auch die Modellselektionsunsicherheit berücksichtigt.<br />
Das Verfahren erlaubt es, die Eintrittswahrscheinlichkeit von bestimmten<br />
Ereignissen in einem Zeitraum zu schätzen. In der Untersuchung war<br />
vor allem die Wahrscheinlichkeit von Interesse, dass der deutsche Verbraucher-
52 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
preisindex über mehrere Quartale spürbar – um mehr als ein Prozent – sinkt, wobei<br />
dieses Sinken nicht auf einen deutlichen Rückgang des Weltmarktpreises <strong>für</strong><br />
Rohöl zurückzuführen sein sollte. Es zeigte sich, dass diese Wahrscheinlichkeit<br />
zu Jahresanfang trotz der schwachen Konjunktur verhältnismäßig gering war.<br />
Mit den Anzeichen einer konjunkturellen Belebung zur Jahresmitte <strong>2003</strong> verringerte<br />
sich diese Wahrscheinlichkeit weiter.<br />
In einem im Jahr 2002 begonnenen Projekt wurde versucht, die geldpolitischen<br />
Entscheidungen der Deutschen Bundesbank zwischen 1973 und 1998 nachzuzeichnen,<br />
also <strong>für</strong> die Zeit, in der die Bundesbank eine unabhängige Geldpolitik<br />
verfolgte. Dies ist vor allem deshalb von Interesse, weil es der Bundesbank im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Notenbanken der Welt während dieser Zeit gelang,<br />
die Inflation, von bestimmten Phasen abgesehen, weitgehend einzudämmen. Ein<br />
Problem beim späteren Nachbilden von derartigen historischen Entscheidungssituationen<br />
ist, dass die heute in Datenbanken verfügbaren historischen Daten<br />
aufgrund von Revisionen nicht jenen Daten entsprechen, die den Entscheidungsträgern<br />
damals vorlagen. Derartige „Echtzeit“-Daten <strong>für</strong> das saisonbereinigte<br />
reale Bruttoinlandsprodukt wurden in der Gruppe unter Zuhilfenahme der statistischen<br />
Publikationen der Bundesbank nachträglich konstruiert. Zudem wurden<br />
die Methoden zur Schätzung des Produktionspotentials und der Produktionslücke<br />
so angepasst, dass sie nur die bis zum jeweiligen historischen Entscheidungszeitpunkt<br />
verfügbaren Daten berücksichtigten. Die Untersuchung zeigt,<br />
dass sich die Geldpolitik der Bundesbank gut durch die von John Taylor vorgeschlagene<br />
geldpolitische Regel beschreiben lässt, zumindest <strong>für</strong> bestimmte<br />
Maße der Produktionslücke. Geldmengenaggregate wie M3 spielten also <strong>für</strong> die<br />
geldpolitischen Entscheidungen der Bundesbank nur eine untergeordnete Rolle.<br />
In einem neu begonnenen Projekt werden die Inflationsdivergenzen und Preisanpassungen<br />
innerhalb der EWU untersucht. Anhand empirischer Studien soll<br />
die Preis- und Inflationsentwicklung vor und nach der Euroeinführung dargestellt<br />
werden. Bereits vorliegende Arbeiten zeigen, dass es schon Anfang der neunziger<br />
Jahre zu starken Preisanpassungen innerhalb der EU gekommen war. Für<br />
verschiedene Gütergruppen bestehen aber weiterhin noch erhebliche Unterschiede<br />
im Preisniveau. Ziel ist es, anhand eines allgemeinen Gleichgewichtsmodells<br />
Preisanpassungspfade aufzuzeichnen, aber auch Abweichungen vom „law of one<br />
price“ zu erklären. Insbesondere sollen die Auswirkungen von Produktivitäts-<br />
und Staatsausgabenschocks untersucht und deren Einfluss auf unterschiedliche<br />
Inflationsentwicklungen innerhalb der EWU quantifiziert werden. Aus den gewonnenen<br />
Ergebnissen sollen dann Schlussfolgerungen <strong>für</strong> die Wirksamkeit der<br />
Geldpolitik der EZB und der nationalen Fiskalpolitik gezogen werden. Von besonderem<br />
Interesse sind in diesem Zusammenhang die Inflationsdivergenzen, die
Konjunktur 53<br />
die neuen EU-Beitrittsländer beispielsweise gegenüber dem EWU-Durchschnitt<br />
aufweisen.<br />
Im Rahmen der Arbeitsmarktforschung stand die Analyse der umgesetzten Vorschläge<br />
der Hartz-Kommission im Vordergrund. Hinsichtlich der Erwerbstätigkeit<br />
lässt sich <strong>für</strong> das Jahr <strong>2003</strong> konstatieren, dass der konjunkturell bedingte<br />
Rückgang nicht durch die reformierte Arbeitsmarktpolitik gebremst werden<br />
konnte. Hier<strong>für</strong> sind mehrere Gründe verantwortlich. So befanden sich die aus<br />
den Vorschlägen der Hartz-Kommission resultierenden Reformen überwiegend<br />
noch in ihrer Einführungsphase. Dies betraf insbesondere die Personal-Service-<br />
Agenturen, die erst im April eingeführt wurden und mit organisatorischen Anlaufschwierigkeiten<br />
zu kämpfen hatten. Sie konnten die in sie gesetzten Erwartungen<br />
bisher ebenso wenig erfüllen wie das Programm „Kapital <strong>für</strong> Arbeit“<br />
(Job-Floater), welches als einziges auf der Nachfrageseite des Arbeitsmarktes<br />
ansetzt. Von den im Zuge der Arbeitsmarktreformen neu implementierten Instrumenten<br />
fanden lediglich die Ich-AGs regen Zuspruch. Aufgrund der geringen<br />
Anforderungen ist die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung jedoch fraglich. Inwieweit<br />
sich die Förderung des Niedriglohnsektors positiv auf die Zahl der Erwerbstätigen<br />
auswirken wird, ist besonders schwer abzuschätzen. Zum einen ist ein<br />
Teil des Anstiegs auf die Umwandlung bestehender Beschäftigungsverhältnisse<br />
zurückzuführen. Zum anderen wird nun auch die geringfügige Nebenerwerbstätigkeit<br />
wieder steuerlich begünstigt, was bedeutet, dass sich ein möglicher<br />
Anstieg der Arbeitsverhältnisse in diesem Bereich nicht in einem entsprechenden<br />
Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen auswirkt. Neben den genannten Aspekten<br />
sind zusätzlich Mitnahme- und Verdrängungseffekte zu berücksichtigen, so dass<br />
insgesamt durch die Arbeitsmarktpolitik im Jahr <strong>2003</strong> kein Nettoeffekt auf die<br />
Erwerbstätigkeit zu erwarten ist.<br />
� Internationale Konjunktur<br />
Diese Forschungsgruppe (Leiter: Klaus-Jürgen Gern) beschäftigte sich vor allem<br />
mit der Analyse der Konjunktur in den Industrieländern. Darüber hinaus wurde<br />
die wirtschaftliche Entwicklung in einer Anzahl von Schwellenländern in Asien<br />
und Lateinamerika sowie in den Transformationsstaaten Mittel- und Osteuropas<br />
untersucht. Die Analysen zeigten, dass sich die Zeichen <strong>für</strong> ein Anziehen der<br />
Weltkonjunktur nach der Jahresmitte <strong>2003</strong> mehrten. Angesichts der Erfahrung<br />
des Vorjahres, als es ebenfalls eine Phase der Belebung gegeben hatte, die sich<br />
allerdings als vorübergehend erwies, wurde insbesondere die Frage untersucht,<br />
ob die zuletzt zu beobachtenden Erholungstendenzen als Beginn eines nachhaltigen<br />
und kräftigen Aufschwungs interpretiert werden können. Tatsächlich<br />
haben sich die Voraussetzungen hier<strong>für</strong> im Vergleich zum vergangenen Jahr ver-
54 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
bessert; vor allem haben die Unternehmen ihre finanzielle Position inzwischen<br />
spürbar konsolidiert. Allerdings gibt es auch eine Reihe von Faktoren, die einer<br />
kräftigen Dynamik derzeit entgegenstehen, so dass die Kapazitätsauslastung in<br />
absehbarer Zeit gemessen an früheren Aufschwüngen wohl nur in moderatem<br />
Tempo steigen wird.<br />
Angesichts der hartnäckigen konjunkturellen Stockung sowie der allgemein<br />
niedrigen und weiter sinkenden Kerninflationsraten machte sich an den Märkten<br />
und in der Öffentlichkeit zunehmend die Sorge breit, nach Japan könnten auch<br />
die Vereinigten Staaten und Euroland in eine deflationäre Situation geraten. Vor<br />
diesem Hintergrund wurden das Phänomen der Deflation und ihre Gefahren diskutiert.<br />
Dabei wurde zunächst festgestellt, dass zur Bewertung der Preistendenz<br />
ein umfassender Index herangezogen werden muss. Ein besonderes Problem der<br />
Deflation liegt darin, dass der Notenbank bei der Steuerung des Realzinses über<br />
den Nominalzins Grenzen gesetzt sind, weil der Nominalzins nicht unter null<br />
sinken kann. Ob eine Deflation aus gesamtwirtschaftlicher Sicht gefährlich ist<br />
oder nicht, hängt von ihren Ursachen ab. Bei einer durch positive Angebotseffekte<br />
induzierten Deflation können trotz sinkenden Preisniveaus gleichzeitig<br />
sowohl die Profitabilität der Unternehmen als auch die Löhne und die Beschäftigung<br />
steigen. Beruht der Rückgang der Preise hingegen auf einer Nachfrageschwäche,<br />
bleiben die Realzinsen infolge der Nullzins-Problematik möglicherweise<br />
unangemessen hoch. Die Deflation belastet die Einkommensperspektiven<br />
von Unternehmen und Verbrauchern, sie erhöht die reale Last der Verschuldung,<br />
und zunehmende Kreditausfälle können schließlich das Finanzsystem ins Wanken<br />
bringen. Eine vergleichende Untersuchung der Entwicklung von Konjunktur<br />
und Preisen in Japan <strong>für</strong> die Jahre 1990–1993 und in den Vereinigten Staaten<br />
und in Euroland <strong>für</strong> die Jahre 1999–2002 erbrachte einige Ähnlichkeiten, jedoch<br />
auch auffällige Unterschiede, so dass eindeutige Schlussfolgerungen schwer zu<br />
ziehen waren. Die These, dass in den Vereinigten Staaten und in Euroland ein<br />
Abrutschen in die Deflation drohe, wurde jedoch in Zweifel gezogen. Tatsächlich<br />
haben sich die deflationären Ängste an den Finanzmärkten nach der Jahresmitte<br />
zunehmend wieder verflüchtigt. Ungeachtet dessen bleibt als wirtschaftspolitische<br />
Schlussfolgerung der Analyse, dass die Geldpolitik in einer Situation,<br />
in der die Zinsen bereits niedrig sind und das Risiko einer Deflation nennenswert<br />
ist, stärker stimulierend ausgerichtet werden sollte, als es herkömmliche geldpolitische<br />
Regeln unter Verwendung von zentralen Prognosen nahe legen würden.<br />
So wurde das Niveau der Zinsen in den Vereinigten Staaten und in Euroland<br />
als angemessen erachtet, obwohl nach der Taylor-Regel ein höheres Niveau angezeigt<br />
wäre.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit in der Forschungsgruppe bildete die<br />
Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung im Euroraum. Dabei wurde die Ko-
Konjunktur 55<br />
operation mit anderen europäischen Forschungsinstituten fortgesetzt. Das gemeinsame<br />
Projekt des Konjunkturindikators <strong>für</strong> den Euroraum, der den Produktionsanstieg<br />
<strong>für</strong> bis zu zwei Quartale über die jeweils vorliegenden amtlichen<br />
Zahlen hinaus abzuschätzen erlaubt, wurde fortgeführt. Darüber hinaus nahm die<br />
Analyse der Geldpolitik breiten Raum ein. So wurde das Problem diskutiert, wie<br />
das Zinsniveau abgeschätzt werden kann, das die Konjunktur stützt, ohne das<br />
Ziel der Preisniveaustabilität zu gefährden. Im Vordergrund stand dabei eine<br />
Schätzung des gleichgewichtigen Realzinses und damit zusammenhängend der<br />
gleichgewichtigen Produktion bzw. des Potentialwachstums. Die Untersuchung<br />
legt nahe, dass der gleichgewichtige Realzins auch kurzfristig schwankt, wenn<br />
eine Volkswirtschaft von realwirtschaftlichen Schocks getroffen wird. So wurden<br />
Anzeichen da<strong>für</strong> gefunden, dass der gleichgewichtige Realzins im Euroraum<br />
angesichts gestiegener Ölpreise und pessimistischer Konjunkturerwartungen im<br />
Frühjahr <strong>2003</strong> bei Haushalten und Unternehmen vergleichsweise niedrig war.<br />
Vor dem Hintergrund der modelltheoretischen Überlegungen wurde die Politik<br />
der EZB, die kurzfristigen Realzinsen unter den mittelfristigen Durchschnitt zu<br />
drücken, als angemessen erachtet. Die Analyse der Finanzpolitik im Euroraum<br />
stand im Zeichen der Diskussion um den Stabilitäts- und Wachstumspakt. Dabei<br />
wurde zum einen festgestellt, dass die Probleme einiger Länder bei der Einhaltung<br />
der Defizitgrenze von 3 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt nicht<br />
aus einem Konstruktionsfehler im Vertrag, sondern aus einer nicht ausreichend<br />
konsolidierungsorientierten Politik in der Vergangenheit resultieren. Zum anderen<br />
wurde bezweifelt, dass eine Budgetkonsolidierung die gesamtwirtschaftliche<br />
Nachfrage zwingend dämpft und eine expansive Haushaltspolitik die Konjunktur<br />
anregt. Vielmehr zeigen internationale Erfahrungen, dass der (strukturelle) Budgetsaldo<br />
und die Produktionslücke in der Regel nicht negativ korreliert sind. Daher<br />
wurden die Erfolgschancen einer stärker antizyklisch ausgerichteten Finanzpolitik,<br />
wie sie zunehmend gefordert wird, skeptisch beurteilt.<br />
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Erweiterung der EU wurden die<br />
makroökonomischen Aspekte des EU-Beitritts aus der Sicht der Beitrittsländer<br />
untersucht. Zudem wurde in einer Studie der konjunkturelle Gleichlauf der Beitrittsländer,<br />
der EU und Deutschlands in den vergangenen zehn Jahren analysiert.<br />
Es zeigt sich, dass inzwischen ein sehr enger Konjunkturverbund existiert,<br />
nicht zuletzt weil die wirtschaftliche Integration bereits weit fortgeschritten ist.<br />
Dies ist ein Grund da<strong>für</strong>, dass die kurzfristigen Auswirkungen des Beitritts auf<br />
die Konjunktur eher gering ausfallen werden. Die positiven Wachstumseffekte in<br />
längerer Frist bleiben davon unberührt. Zudem werden die wachstumsanregenden<br />
Wirkungen der Mittelzuflüsse aus den Brüsseler Struktur- und Kohäsionsfonds<br />
erst allmählich zum Tragen kommen und die Impulse durch ein gesunkenes<br />
Realzinsniveau erst im Zuge der Einführung des Euro spürbar werden.
56 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Die Risiken eines baldigen Beitritts zur Eurozone erscheinen vertretbar, und die<br />
Voraussetzungen <strong>für</strong> eine Einführung des Euro bereits in wenigen Jahren sind<br />
durchaus günstig.<br />
In einem weiteren Forschungsprojekt wurde die internationale Übertragung<br />
monetärer Impulse untersucht. Zunächst wurden die theoretischen Prognosen des<br />
traditionellen Mundell-Fleming-Modells mit denen des mikroökonomisch fundierten<br />
Obstfeld-Rogoff-Modells verglichen. Danach wurde anhand eines Vektorautoregressionsmodells<br />
untersucht, ob zwei Länder symmetrische oder asymmetrische<br />
Reaktionen der Produktion nach einer Zinsanhebung in einem der Länder<br />
aufweisen. Hier<strong>für</strong> wurden zwei Ländergruppen gebildet: eine mit flexiblen<br />
Wechselkursen (Japan und Deutschland gegenüber den USA) und eine mit festen<br />
Wechselkursen (die Niederlande und Österreich gegenüber Deutschland). Die<br />
empirischen Ergebnisse legen nahe, dass die Verlagerung von Ausgaben hin zu<br />
ausländischen Gütern aufgrund von Wechselkursbewegungen eine vernachlässigbare<br />
Rolle spielt.<br />
Schließlich wurde ein Forschungsprojekt zur Untersuchung des wechselseitigen<br />
Zusammenhangs zwischen Immobilienpreisentwicklung und Konjunkturverlauf<br />
begonnen. Vor dem Hintergrund des zum Teil sehr ausgeprägten Immobilienpreisanstiegs<br />
der vergangenen Jahre in einer Reihe von Industrieländern geht es<br />
um folgende Fragen: Wie beeinflusst der Immobilienmarkt die gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung? Wann liegt eine Immobilienpreisblase vor? Wie groß ist<br />
die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Abbau von Ungleichgewichten durch ein<br />
Platzen der Blase vollzieht? Welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen sind<br />
empfehlenswert? In einem ersten Schritt wurde eine konzeptionelle Abgrenzung<br />
insbesondere der Begriffe „Boom“ und „Blase“ am Immobilienmarkt unter theoretischen<br />
Aspekten, aber auch orientiert an einer empirischen Umsetzung vorgenommen.<br />
Es wurde damit begonnen, die Ergebnisse auf die Situation im Vereinigten<br />
Königreich anzuwenden.<br />
� Öffentliche Finanzen<br />
Die Forschungsgruppe „Öffentliche Finanzen“ (Leiter: Alfred Boss) setzte die<br />
Untersuchungen zur Subventionspolitik in Deutschland fort. Sie wirkte mit bei<br />
der Konzeption des Programms zur Subventionskürzung, das die Ministerpräsidenten<br />
Koch und Steinbrück im September <strong>2003</strong> vorlegten. Darüber hinaus<br />
wurden die Finanzhilfen des Bundes im Detail analysiert. Das Ausmaß und die<br />
Struktur der Finanzhilfen des Bundes im Zeitraum 1988–<strong>2003</strong> wurden aufgezeigt,<br />
die Abgrenzung der Finanzhilfen wurde ausführlich erläutert. Die Ergebnisse<br />
wurden den Angaben im Subventionsbericht der Bundesregierung gegen-
Konjunktur 57<br />
übergestellt. Dabei zeigte sich, dass im Subventionsbericht nur ein relativ geringer<br />
Teil der Finanzhilfen erfasst wird.<br />
Die Forschungsgruppe schaltete sich auch in die Diskussion über eine Steuerharmonisierung<br />
in der EU ein. Eine Harmonisierung der Steuern auf Kapitaleinkommen<br />
wird häufig gefordert, weil sonst bei hoher Kapitalmobilität ein Steuersenkungswettlauf<br />
mit der Folge eintritt, dass der Staat seine eigentlichen Aufgaben<br />
nicht wahrnehmen kann. Tatsächlich sind aber die Indizien <strong>für</strong> ein „race to<br />
the bottom“ schwach. Zwar sind die Gewinnsteuersätze weltweit gesunken, aber<br />
die Steuern auf „corporate income“ sind in Relation zum Bruttoinlandsprodukt<br />
überwiegend gestiegen. Wird der Steuerwettbewerb intensiver, so ist dies keineswegs<br />
von Nachteil. Es ist mit weniger Ineffizienz im öffentlichen Sektor, mit<br />
geringeren Staatsausgaben und mit einer reduzierten Steuerbelastung zu rechnen.<br />
Die Gefahr einer Unterversorgung mit öffentlichen Gütern ist gering. Eine aus<br />
ökonomischer Sicht unerwünschte Erosion des Sozialstaats ist nicht zu erwarten.<br />
Ferner wurde – in Zusammenarbeit mit dem <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Betriebswirtschaft der<br />
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel – ein Modell zur Simulation des Lohnsteueraufkommens<br />
entwickelt. Die Bruttolohnschichtungen <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Steuerklassen gemäß der Lohnsteuerstatistik 1998 wurden anhand der Lohnentwicklung<br />
und der Entwicklung der Zahl der Beschäftigten <strong>für</strong> die Jahre 2001–<br />
2006 fortgeschrieben. Unter Anwendung des gegenwärtigen und des geplanten<br />
Steuerrechts wurde das Lohnsteueraufkommen simuliert und prognostiziert. Die<br />
Analyse der einzelnen Steuertarife zeigt, dass die Aufkommenselastizitäten, die<br />
die Reformtarife 2004 und 2005 implizieren, größer sind als die Elastizität des<br />
geltenden Steuertarifs, wenngleich die Einführung der Einkommensteuertarife<br />
2004 bzw. 2005 die Durchschnittsbelastung der Löhne und Gehälter und die<br />
Grenzsteuerbelastung der Lohnsteuerzahler im Durchschnitt verringern wird.<br />
Beide Tarife implizieren „heimliche“ Steuererhöhungen, die höher sind als bei<br />
dem geltenden Steuertarif. Eine Indexierung des Tarifs könnte Abhilfe schaffen.<br />
Die Forschungsgruppe untersuchte auch, ob die Finanzpolitik der einzelnen Bundesländer<br />
dem Kriterium der Nachhaltigkeit genügt. Eine nachhaltige Finanzpolitik<br />
lässt sich nur <strong>für</strong> Bayern und Sachsen nachweisen. Den übrigen Ländern ist<br />
es bislang nicht gelungen, ihre Schulden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt<br />
zu stabilisieren oder zurückzufahren. Größter „Sünder“ ist Berlin mit einer<br />
Nachhaltigkeitslücke von 6,4 Prozent in Relation zum Bruttoinlandsprodukt im<br />
Jahr 2001, gefolgt von Sachsen-Anhalt. Sonderfälle sind Bremen und das Saarland:<br />
Sie weisen <strong>für</strong> das Jahr 2001 zwar keine Nachhaltigkeitslücke auf, erhalten<br />
aber seit 1994 Sanierungshilfe des Bundes, die zur Schuldentilgung verwendet<br />
werden muss.
58 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Tabelle: Querschnittsthemen in der Forschungstätigkeit des <strong>Institut</strong>s<br />
Themengebiet F I F II F III<br />
Internationaler Handel Foders,<br />
K. Schrader,<br />
Stehn<br />
Wachstumsprozesse in<br />
der <strong>Weltwirtschaft</strong><br />
Deke, Klepper,<br />
Wiebelt<br />
Stolpe Klepper,<br />
Peterson,<br />
Wiebelt<br />
Bode, Dohse<br />
Arbeitsmärkte Christensen Soltwedel<br />
Innovation und<br />
Technologie<br />
Klodt, Stolpe Deke Bode, Dohse<br />
Neue Ökonomie Kleinert, Klodt Laaser,<br />
Soltwedel<br />
<strong>Institut</strong>ionelle<br />
Regelungen der<br />
<strong>Weltwirtschaft</strong><br />
Integrationsvertiefung<br />
und -erweiterung in<br />
West- und Mittel-<br />
europa<br />
Europäische<br />
Währungsunion<br />
Finanzmärkte und<br />
Währung<br />
Regulierung und<br />
Märkte<br />
Foders, Klodt,<br />
Stehn<br />
Dicke, Foders,<br />
K. Schrader,<br />
Stehn<br />
Dicke<br />
Stolpe<br />
Soziale Sicherung Glismann Lay<br />
Deke, Henke<br />
Einkommensverteilung Lay, Wiebelt<br />
Bickenbach,<br />
Bode, Krieger-<br />
Boden, Kumkar,<br />
Laaser, J.-V.<br />
Schrader,<br />
Sichelschmidt,<br />
Soltwedel<br />
Henke, Klepper Bickenbach,<br />
Kumkar, Laaser,<br />
J.-V. Schrader,<br />
Sichelschmidt,<br />
Soltwedel, Wolf
Konjunktur 59<br />
F IV F V Präsidium/IRA<br />
Langhammer, Spinanger Kuhn<br />
Gundlach<br />
Spatz Schmidt, Oskamp Lehment<br />
Gundlach Benner Schertler<br />
Langhammer,<br />
Nunnenkamp, Spinanger<br />
Schweickert, Vinhas de<br />
Souza<br />
Gern, Scheide Mundhenke<br />
Scheide Stolz<br />
Borbély Buch<br />
Schweickert Carstensen, Gern, Kamps,<br />
Meier, Scheide<br />
Hammermann, Nunnenkamp,<br />
Schweickert<br />
Carstensen, Kamps,<br />
Kuhn, Meier, Scheide<br />
Boss, Rosenschon,<br />
Sander<br />
Thiele Boss, Gern, Rosenschon<br />
Spatz<br />
Lehment, Pierdzioch<br />
Buch, Lehment,<br />
Pierdzioch, Schertler,<br />
Stolz<br />
Mundhenke
60 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Die Finanzlage Berlins war Gegenstand einer eigenen Arbeit. Berlins Einnahmen<br />
waren aufgrund der Alimentierung durch den Bund vor und nach der Wiedervereinigung<br />
überdurchschnittlich hoch. Das hatte einen Mangel an Ausgabendisziplin<br />
zur Folge. Ein Vergleich mit der Situation Hamburgs belegt dies. Im<br />
Jahr 2001 hätten die Ausgaben Berlins um rund 6 Mrd. Euro geringer sein können,<br />
wenn die Ausgaben je Einwohner bei den einzelnen Ausgabenkategorien<br />
nur so hoch wie in Hamburg gewesen wären. Dabei liegt ein Ausgabenschwerpunkt<br />
Berlins bei den Subventionen. Das Einsparpotential Berlins entsprach im<br />
Jahr 2001 etwa der Neuverschuldung.<br />
Schließlich wurde angesichts der geringen Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts<br />
in den Jahren 2001 und 2002 untersucht, ob die Erwartung, das Produktionspotential<br />
Deutschlands werde in den nächsten Jahren um 1,5–2 Prozent<br />
wachsen, aufrechterhalten werden kann. Insbesondere wurde dargestellt, wie sich<br />
die Arbeits- und Investitionsanreize in den vergangenen zehn Jahren verändert<br />
haben und wie sie sich in den nächsten Jahren verändern werden. Es wurde gefolgert,<br />
dass das Produktionspotential bis zum Jahr 2005 allenfalls um 1 Prozent<br />
pro Jahr wachsen wird.<br />
8. Querschnittsthemen<br />
Am <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> werden einige zentrale Fragestellungen abteilungsübergreifend<br />
bearbeitet. Der Darstellung dieser Querschnittsthemen und<br />
der Zuordnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die daran forschen, dient<br />
die tabellarische Aufstellung (S. 58–59). Es handelt sich hierbei nur um große<br />
Themengebiete, bei denen in nennenswertem Umfang eine abteilungsübergreifende<br />
Zusammenarbeit stattfindet; dies bedeutet nicht, dass damit das gesamte<br />
Forschungsspektrum des <strong>Institut</strong>s umfassend dargestellt ist.<br />
9. Kooperationen mit anderen Forschern und<br />
Forschungseinrichtungen<br />
Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> ist bestrebt, seine weltweiten wissenschaftlichen<br />
Kontakte zu intensivieren und seine Position als ein Zentrum der internationalen<br />
Wirtschaftsforschung auszubauen. Um den Austausch mit Ökonomen aus anderen<br />
Ländern zu vertiefen, besteht seit 2001 ein internationales Forschungsnetzwerk<br />
des <strong>Institut</strong>s. Renommierte Ökonomen haben im Rahmen dieses Netzwerkes<br />
die Funktion eines International Research Fellows übernommen.
Kooperationen mit anderen Forschern und Forschungseinrichtungen 61<br />
Aufgabe der International Research Fellows ist es, die weltweite Verbreitung der<br />
am <strong>Institut</strong> gewonnenen Forschungsergebnisse zu fördern und der <strong>Institut</strong>sforschung<br />
durch gezielte Beratung, gemeinsame Projekte sowie Lehr- und Forschungsaufenthalte<br />
in Kiel zusätzliche Impulse zu geben. Als International Research<br />
Fellows konnten bislang gewonnen werden:<br />
Alberto Alesina<br />
David Audretsch<br />
Richard Baldwin<br />
Scott Barrett<br />
Geert Bekaert<br />
Willem Buiter<br />
Ricardo Caballero<br />
Alan V. Deardoff<br />
Paul De Grauwe<br />
Michael Dooley<br />
Gunter Dufey<br />
Bernard Dumas<br />
Sebastian Edwards<br />
Barry Eichengreen<br />
Wilfred Ethier<br />
Martin Feldstein<br />
Jeffrey A. Frankel<br />
Hans Genberg<br />
David Greenaway<br />
Ricardo Hausmann<br />
Geoffrey Heal<br />
Elhanan Helpman<br />
Dale Henderson<br />
Arye L. Hillman<br />
Richard Layard<br />
Donald Lessard<br />
Richard M. Levich<br />
Assar Lindbeck<br />
Karl-Göran Mäler<br />
Catherine L. Mann<br />
Richard Marston<br />
Bennett T. McCallum<br />
Peter Neary<br />
Damien J. Neven<br />
Maurice Obstfeld<br />
Roberto Perotti<br />
Richard Pomfret<br />
James Riedel<br />
Dani Rodrik<br />
Andrew Rose<br />
Gilles Saint-Paul<br />
André Sapir<br />
Richard Schmalensee<br />
Dennis Snower<br />
Guido Tabellini<br />
Niels Thygesen<br />
Ingo Walter<br />
Jeffrey G. Williamson<br />
Holger C. Wolf<br />
Charles Wyplosz<br />
Das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> hat im Jahr <strong>2003</strong> wie immer vor allem bei der<br />
halbjährlichen Gemeinschaftsdiagnose der Konjunktur sowie dem Fortschrittsbericht<br />
über die wirtschaftliche Entwicklung Ostdeutschlands im Auftrag des<br />
Bundesministeriums <strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit bzw. des Bundesministeriums der<br />
Finanzen eng mit den anderen großen deutschen Wirtschaftsforschungsinstituten<br />
zusammengearbeitet. Im Rahmen der europäischen Konjunkturprognose kooperiert<br />
das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> mit dem CPB Netherlands Bureau for<br />
Economic Policy Analysis (Den Haag), dem Deutschen <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung<br />
(Berlin), dem irischen Economic and Social Research <strong>Institut</strong>e<br />
(Dublin), dem ETLA Research <strong>Institut</strong>e of the Finnish Economy (Helsinki),<br />
dem National <strong>Institut</strong>e for Economic and Social Research (London), dem Observatoire<br />
Français des Conjonctures Economiques (Paris), dem Österreichischen<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung (Wien) und Prometeia (Bologna).<br />
Weitere Kooperationspartner im Inland und Ausland waren im Jahr <strong>2003</strong>:<br />
�� die Akademie <strong>für</strong> Technikfolgeabschätzung in Baden-Württemberg, Stuttgart<br />
(G. Klepper, S. Peterson)
62 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
�� das Baruch College, City University of New York (C.M. Buch)<br />
�� die BP-Amoco, Overijse, Belgien (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Bremer Energieinstitut, Bremen (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� die Bulgarian Academy of Sciences, Sofia (E. Bode, C. Krieger-Boden,<br />
R. Soltwedel)<br />
�� Cambridge Econometrics, Cambridge (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Center for Strategic and International Studies, Washington (P. Nunnenkamp)<br />
�� das Centre d’Economie et d’Ethique pour l’Environnement et le Développement<br />
(C3ED), Guyancourt (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Centre de Recerca en Economia Internacional der Universität Pompeu<br />
Fabra (CREI), Barcelona (R.J. Langhammer, R. Schweickert)<br />
�� das Centre for Information and Network Economics (CINE) am Seminar <strong>für</strong><br />
Ökonometrie, Finanzökonometrie und Statistik der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität, München (K. Sailer)<br />
�� das Centre for International Climate and Environmental Research, Oslo<br />
(G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Centre International de Recherche sur l’Environnement et le Développement<br />
(CIRED), Norgent sur Marne (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Centro de Estudios Económicos Tomillo (CEET), Madrid (G. Klepper,<br />
S. Peterson)<br />
�� das Centro de Investigación y Docencia Económicas (CIDE) in Mexico-City<br />
(P. Nunnenkamp)<br />
�� das Centrum <strong>für</strong> angewandte Politikforschung, München (J. Stehn)<br />
�� das Climate Network Europe (CNE), Brüssel (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� die Consumer Unity and Trust Society (CUTS) in Jaipur, Indien (P.<br />
Nunnenkamp)<br />
�� C-SERGE Economics, University College London (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Department of Economics der Stockholm University (G. Klepper, S.<br />
Peterson)<br />
�� das Department of Economics, University of Bristol (L. Wößmann)<br />
�� die Deutsche Bundesbank, Frankfurt/M. (C.M. Buch, J. Scheide, S. Stolz,<br />
L. Vinhas de Souza)<br />
�� das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt/<br />
M. (L. Wößmann)
Kooperationen mit anderen Forschern und Forschungseinrichtungen 63<br />
�� das Economic and Social Research <strong>Institut</strong>e (ESRI), Dublin (E. Bode,<br />
C. Krieger-Boden, R. Soltwedel)<br />
�� das Energiewirtschaftliche <strong>Institut</strong> an der Universität Köln (G. Klepper,<br />
S. Peterson)<br />
�� das Energy Research Centre of the Netherlands (ECN), Petten (G. Klepper,<br />
S. Peterson)<br />
�� das Environmental <strong>Institut</strong>e, University College Dublin (G. Klepper, S.<br />
Peterson)<br />
�� die Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlichtechnischer<br />
Entwicklungen Bad Neuenahr-Ahrweiler (G. Klepper)<br />
�� die Europäische Kommission, Brüssel (L. Vinhas de Souza)<br />
�� die Europäische Zentralbank, Frankfurt/M. (L. Vinhas de Souza)<br />
�� die Federal Reserve Bank, Chicago (C.M. Buch)<br />
�� der Federal Reserve Board, Washington (C.M. Buch)<br />
�� das Finance and Trade Policy Research Centre an der Oxford University<br />
(M. Stolpe)<br />
�� die Fondazione Eni Enrico Mattei (FEEM), Venedig (G. Klepper, S.<br />
Peterson)<br />
�� das Forschungszentrum Jülich (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� die Foundation for International Environmental Law and Development<br />
(FIELD), London (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� die Gesellschaft <strong>für</strong> Wirtschaftliche Strukturforschung (gws), Osnabrück (G.<br />
Klepper, S. Peterson)<br />
�� die Hochschule Bremen (H. Wolf)<br />
�� die Indiana University, Bloomington (D. Dohse)<br />
�� das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Afrikastudien, Hamburg (J. Lay)<br />
�� das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg (D.<br />
Dohse)<br />
�� das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER),<br />
Universität Stuttgart (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Industriebetriebslehre und industrielle Produktion, Universität<br />
Karlsruhe (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Mobilitätsforschung, Berlin (J. Stehn)<br />
�� das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI), Karlsruhe<br />
(G. Klepper, S. Peterson)
64 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
�� das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Umweltsystemforschung der Universität Osnabrück (G.<br />
Klepper, S. Peterson)<br />
�� das <strong>Institut</strong>e for Environmental Studies, Free University of Amsterdam<br />
(IVM) (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das <strong>Institut</strong>e for International and Development Economics, Rotterdam (D.<br />
Spinanger)<br />
�� das <strong>Institut</strong>e for New Technologies der United Nations University in<br />
Maastricht (M. Stolpe)<br />
�� das <strong>Institut</strong>e of South-East Asian Studies, Singapur (R.J. Langhammer)<br />
�� das <strong>Institut</strong>e of World Economics in the Hungarian Academy of Sciences,<br />
Budapest (E. Bode, C. Krieger-Boden, R. Soltwedel)<br />
�� das <strong>Institut</strong>o de Investigaciones Socio-Económicas (IISEC), La Paz (J.<br />
Spatz, J. Lay, M. Wiebelt).<br />
�� die Inter-American Development Bank (IDB), Washington (R.J. Langhammer,<br />
R. Schweickert)<br />
�� das International Center for Economic Growth (ICEG), Budapest (L. Vinhas<br />
de Souza)<br />
�� das International Food Policy Research <strong>Institut</strong>e, Washington (R. Thiele)<br />
�� die Internationale Weiterbildung und Entwicklung gGmbH (InWEnt), Berlin<br />
(P. Nunnenkamp)<br />
�� die Jawaharlal Nehru University, New Delhi (P. Nunnenkamp)<br />
�� die John F. Kennedy School of Government, Harvard University, Cambridge,<br />
Mass. (L. Wößmann)<br />
�� das Joint Research Centre, <strong>Institut</strong>o de Prospectiva Technologica (IPTS),<br />
Sevilla (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� der Lehrstuhl <strong>für</strong> Energiesysteme und Energiewirtschaft, Universität<br />
Bochum (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Lodz <strong>Institut</strong>e for Forecasting and Economic Analyses (LIFEA), Lodz<br />
(G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Max-Planck-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht,<br />
Heidelberg (G. Klepper, O. Deke)<br />
�� die New Economic School, Moskau (L. Vinhas de Souza)<br />
�� die New York State School of Industrial and Labor Relations, Cornell University,<br />
Ithaca, N.Y. (L. Wößmann)<br />
�� die Norwegian School of Management, Sandvika (C.M. Buch)<br />
�� die OECD, Paris (G. Klepper, S. Peterson)
Kooperationen mit anderen Forschern und Forschungseinrichtungen 65<br />
�� das Österreichische <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Wirtschaftsforschung (WIFO), Wien (G.<br />
Klepper, S. Peterson)<br />
�� das Potsdam <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Klimafolgenforschung, Potsdam (D. Deke, G.<br />
Klepper)<br />
�� die Purdue University, West Lafayette, Indiana (D. Spinanger)<br />
�� das Research Centre for Education and the Labour Market (ROA),<br />
Maastricht University (L. Wößmann)<br />
�� das Robert Schuman Centre for Advanced Studies of the European<br />
University <strong>Institut</strong>e (RSCAS), Florenz (R.J. Langhammer, R. Schweickert)<br />
�� das Royal <strong>Institut</strong>e for International Affairs, London (G. Klepper, S.<br />
Peterson)<br />
�� das Suntory and Toyota International Centre for Economics and Related<br />
Disciplines (STICERD), London School of Economics, London (K. Sailer)<br />
�� das Swiss Banking <strong>Institut</strong>e, Universität Zürich (K. Carstensen)<br />
�� das UNEP Collaborating Centre on Energy and Environment, Risø National<br />
Laboratory, Roskilde (G. Klepper, S. Peterson)<br />
�� die Unidad de Análisis de Políticas Sociales y Económicas (UDAPE), La<br />
Paz (J. Lay, M. Wiebelt)<br />
�� die Universität Dortmund (C.-F. Laaser, R. Soltwedel)<br />
�� die Universität Kiel, Technische Fakultät und Mathematisch-Naturwissenschaftliche<br />
Fakultät (F. Foders)<br />
�� die Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät,<br />
Kiel (F. Foders, C.-P. Meier)<br />
�� die Universität La Sapienza, Rom (M. Stolpe)<br />
�� die Universität Leipzig, Abteilung <strong>für</strong> Afrikastudien (J. Lay)<br />
�� die Universität Luigi Bocconi, Mailand (E. Bode, C. Krieger-Boden, R.<br />
Soltwedel)<br />
�� die University of Bangor, Wales (M. Stolpe)<br />
�� die University of Thessaly, Trikala, Griechenland (E. Bode, C. Krieger-<br />
Boden, R. Soltwedel)<br />
�� die University of Warwick, Coventry (M. Stolpe)<br />
�� die Wissenschaftliche Hochschule <strong>für</strong> Unternehmensführung WHU – Otto<br />
Beisheim Hochschule, Koblenz (F. Foders)<br />
�� das Wuppertal <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Klima, Umwelt, Energie, Wuppertal (G. Klepper,<br />
S. Peterson)
66 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
�� das Zentrum <strong>für</strong> Europäische Integrationsforschung (ZEI), Bonn (E. Bode,<br />
C. Krieger-Boden, R. Soltwedel)<br />
�� das Zentrum <strong>für</strong> Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim (D.<br />
Dohse, G. Klepper, S. Peterson)<br />
Die Zusammenarbeit mit anderen Forschungsinstituten hat in einigen Fällen<br />
eine feste institutionelle Form gefunden. So ist das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong><br />
Mitglied der Arbeitsgemeinschaft deutscher wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute<br />
e.V. (ARGE). Das <strong>Institut</strong> ist weiterhin Mitglied in der Association<br />
d’<strong>Institut</strong>s Européens de Conjoncture Economique (AIECE), im Verein<br />
„Deutsches Forschungsnetz“ und im Deutschen Bibliotheksverband (DBV).<br />
Das <strong>Institut</strong> entsendet regelmäßig Gastforscher als Kiel <strong>Institut</strong>e Fellows an das<br />
National Bureau of Economic Research (NBER) nach Cambridge, Mass.<br />
10. Wissenschaftliche Beratung und Mitarbeit in<br />
Organisationen<br />
Zahlreiche Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s haben <strong>2003</strong> in nationalen und internationalen<br />
Gremien und Organisationen beratend mitgewirkt:<br />
Eckhardt Bode war Sachverständiger zum Thema „Änderung der Handwerksordnung“<br />
im Ausschuss <strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit des Deutschen Bundestages.<br />
Alfred Boss gehört dem Arbeitskreis „Steuerschätzungen“ beim Bundesministerium<br />
der Finanzen in Berlin an. Im Rahmen zweier Anhörungen beriet er den<br />
Finanzausschuss des Deutschen Bundestages zu den Entwürfen des Steuervergünstigungsabbaugesetzes<br />
und des Gesetzes zur „Förderung der Steuerehrlichkeit“.<br />
Er erörterte zudem mit Vertretern der Finanzministerien des Landes<br />
Hessen und des Landes Nordrhein-Westfalen Strategien zur Kürzung der Subventionen.<br />
Ferner diskutierte er mit dem Managerkreis der Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
über das Thema „Nachhaltige Finanzpolitik und Subventionsabbau“ und<br />
mit dem Bund der Steuerzahler über den Komplex „Haushaltssanierung durch<br />
Subventionsabbau“. Schließlich arbeitete er im Fachausschuss „Volkswirtschaftliche<br />
Gesamtrechnungen“ des Statistischen Bundesamtes mit.<br />
Hugo Dicke war Sachverständiger im Rahmen des 1. Untersuchungsausschusses<br />
des Deutschen Bundestages (15. Wahlperiode) und Sachverständiger zu dem<br />
Thema „Beitritt der Türkei – Ist die EU reif da<strong>für</strong>?“ bei einer Anhörung des<br />
Europaausschusses im Schleswig-Holsteinischen Landtag.<br />
Herbert Giersch ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit.
Wissenschaftliche Beratung und Mitarbeit in Organisationen 67<br />
Erich Gundlach gehört dem Editorial Board der Zeitschrift „Applied Economics<br />
Quarterly (Konjunkturpolitik)“ an.<br />
Gernot Klepper wurde zum Mitglied im Nationalen Komitee <strong>für</strong> die Global<br />
Change Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung ernannt. Er ist Kollegiat der Europäischen<br />
Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer<br />
Entwicklungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Er war Gutachter beim Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung.<br />
Rolf J. Langhammer ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie<br />
Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Deutschen Übersee-<strong>Institut</strong> in Hamburg.<br />
Er gehört dem Editorial Board der Zeitschriften „ASEAN Economic<br />
Bulletin“ und „Journal of the Asia Pacific Economy“ an. Er ist Mitglied der Expertenkommission<br />
der Bertelsmann-Stiftung zur Erarbeitung eines Rankings <strong>für</strong><br />
Entwicklungs- und Transformationsprozesse.<br />
Peter Nunnenkamp gehört dem Wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift „Lateinamerika<br />
Analysen“ an. Er ist Mitglied des Arbeitskreises Globale Fragen des<br />
Auswärtigen Amtes sowie des Steering Committee des EU-India Network on<br />
Trade and Development. Für die Volkswagen Stiftung war er als Gutachter tätig.<br />
Er beriet die UNCTAD bei der Vorbereitung des World Investment Report <strong>2003</strong>.<br />
Ferner war er externer Gutachter <strong>für</strong> die University of Wisconsin–Milwaukee im<br />
Rahmen eines Ernennungsverfahrens zum Associate Professor.<br />
Joachim Scheide war Sachverständiger im Rahmen des 1. Untersuchungsausschusses<br />
des Deutschen Bundestages (15. Wahlperiode). Außerdem folgte er<br />
einer Einladung des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung zu einer Diskussion über die konjunkturelle Entwicklung.<br />
Er beriet das Ministerium <strong>für</strong> Finanzen und Energie des Landes Schleswig-<br />
Holstein bei der Prognose der Konjunktur- und Zinsentwicklung. Weitere beratende<br />
Tätigkeiten erfolgten beim Dänischen Sachverständigenrat und der Dänischen<br />
Zentralbank sowie bei der irischen Regierung. Er ist ferner Mitglied im<br />
Advisory Board des Blekinge <strong>Institut</strong>e of Technology (Schweden).<br />
Jörg-Volker Schrader beriet die FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen<br />
Landtag auf einer agrarpolitischen Fachtagung.<br />
Hartmut Schröder ist Mitglied des Vorstandes des IT-Anwenderkreises Norddeutschland.<br />
Außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises<br />
IT der Leibniz-Gemeinschaft und Mitglied der Facharbeitsgruppe „Technische<br />
Infrastruktur“ des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV).<br />
Horst Siebert ist Mitglied der im Jahr 2001 neu gegründeten Group of Economic<br />
Analysis der Europäischen Kommission, die dem Präsidenten der EU-Kom-
68 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
mission Romano Prodi direkt zugeordnet ist. Er war Mitglied im Sachverständigenrat<br />
zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (Dezember<br />
1990–Februar <strong>2003</strong>) und ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit. Ferner ist er Mitglied der Academia<br />
Scientarium et Artium Europeae in Salzburg, der Joachim Jungius-Gesellschaft<br />
und des Präsidiums der Asia Pacific Gesellschaft. Außerdem ist er Mitglied des<br />
Boards des Aspen <strong>Institut</strong>s Italia und Mitglied des Scientific Committee of the<br />
<strong>Institut</strong>e for Studies and Economic Analyses, Rom. Er ist Mitglied im Kuratorium<br />
der Fritz Thyssen Stiftung, im Kuratorium des Deutschen Museums München<br />
und in der Jury zur Vergabe des Postbank Finance Awards <strong>2003</strong>/2004.<br />
Weiterhin ist er im Editorial Board der Zeitschriften „Journal of Policy Reform“,<br />
„Environmental and Resource Economics“, des „International Yearbook of Environmental<br />
and Resource Economics: A Survey of Current Issues“ und Mitglied<br />
im Herausgeberrat der „Zeitschrift <strong>für</strong> Umweltpolitik und Umweltrecht“<br />
und der Zeitschrift „Perspektiven der Wirtschaftspolitik“ des Vereins <strong>für</strong> Socialpolitik.<br />
Des Weiteren ist er Mitglied im Advisory Board „Macroeconomics and<br />
Monetary Economics Abstracts“ der Social Science Electronic Publishing, Inc.<br />
(SSEP), USA und von „International Finance“, „European Economics Abstracts“<br />
und „Macroeconomic Abstracts“.<br />
Julius Spatz gehört dem Editorial Board der neu gegründeten Zeitschrift „Revista<br />
Latino Americana de Desarrollo Económico“ an. Er beriet das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Technische Zusammenarbeit (GTZ) in der strategischen Ausrichtung<br />
der Entwicklungszusammenarbeit in Honduras.<br />
Dean Spinanger ist Mitglied des Akademischen Rats des Centre Français<br />
d’Etudes et de Recherches sur les Zones de Liberté Economique sowie des<br />
Direktoriums des <strong>Institut</strong>e for International and Development Economics in<br />
Rotterdam. Er beriet die Weltbank bezüglich der WTO-Handelsrunde im Bereich<br />
des Textil- und Bekleidungsabkommens sowie die Purdue University in West<br />
Lafayette, Indiana, <strong>für</strong> das Global Trade Analysis Project (GTAP) und die Asia-<br />
Pacific Economic Cooperation (APEC) bezüglich der Auswirkungen nichttarifärer<br />
Handelshemmnisse. Er war Berater verschiedener Behörden in Hongkong<br />
in Handelsfragen und beriet den Deutschen Bundestag zu den Auswirkungen<br />
einer Liberalisierung des Dienstleistungshandels. Der EU und der UNCTAD war<br />
er Ratgeber in Fragen des Handels mit Textilien und Bekleidung und der<br />
Auswirkungen von Chinas WTO-Beitritt. Er beriet außerdem als Public Policy<br />
Expert die Heritage Foundation.<br />
Jürgen Stehn ist Mitglied einer vom Ministerium <strong>für</strong> Wirtschaft, Technologie<br />
und Verkehr des Landes Schleswig-Holstein eingerichteten Arbeitsgruppe, die<br />
sich mit Fragen einer Vereinfachung der amtlichen Wirtschaftsstatistik befasst.<br />
Außerdem beriet er das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Mobilitätsforschung, Berlin, in Fragen des
Zusammenstellung der Forschungsaufträge und Forschungsvorhaben 69<br />
Strukturwandels in Deutschland und Europa. Für das Bundesministerium <strong>für</strong><br />
Wirtschaft und Arbeit war er als Gutachter im Rahmen des Projekts „Beschäftigungschancen<br />
durch Modernisierung der deutschen Wirtschaft“ tätig.<br />
Horst Thomsen ist Mitglied des Beirats <strong>für</strong> Wissenschaftliche Bibliotheken beim<br />
Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes<br />
Schleswig-Holstein. Außerdem ist er Mitglied der Verbundleitung des Gemeinsamen<br />
Bibliotheksverbundes (GBV). Er gehört dem Sprecherrat des Arbeitskreises<br />
Bibliotheken und Informationseinrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft<br />
an. Er ist Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Zentrale Fachbibliotheken.<br />
Lúcio Vinhas de Souza ist gewähltes Vorstandsmitglied bei der UACES (University<br />
Association of Contemporary European Studies) <strong>für</strong> den Zeitraum <strong>2003</strong>–<br />
2006 und wurde zum externen Berater des EPN (European Policy Network)<br />
nominiert. Außerdem war er Gutachter von Projekten, die beim CERGE-EI, Karls-<br />
Universität in Prag, eingereicht waren und <strong>für</strong> die eine GDN (Global Development<br />
Network)/Weltbank-Beihilfe beantragt wurde. Er wirkte an der GTAP (Global<br />
Trade Analysis Project)-Datenbank mit und war externer Gutachter bei einem Promotionsverfahren<br />
der Karls-Universität in Prag.<br />
Manfred Wiebelt gehört dem Editorial Board der neu gegründeten Zeitschrift<br />
„Revista Latino Americana de Desarollo Económico“ an. Er beriet die Unidad de<br />
Análisis de Políticas Sociales y Económicas in La Paz bei ihren Konsultationen<br />
mit dem IWF zur Armutsreduzierungsstrategie.<br />
11. Zusammenstellung der Forschungsaufträge und<br />
Forschungsvorhaben<br />
� Im Jahr <strong>2003</strong> abgeschlossene Forschungsprojekte und Gutachten<br />
Gemeinschaftsdiagnose der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
im Frühjahr <strong>2003</strong><br />
J. BENNER, D. BORBÉLY, A. BOSS, K.-J. GERN, C. KAMPS, A. KUHN, F.<br />
OSKAMP, C.-P. MEIER, J. SCHEIDE, R. SCHMIDT <strong>für</strong> das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit, zusammen mit DIW, HWWA, ifo, IWH, RWI<br />
Gemeinschaftsdiagnose der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
im Herbst <strong>2003</strong><br />
J. BENNER, D. BORBÉLY, A. BOSS, K.-J. GERN, C. KAMPS, A. KUHN, F.<br />
OSKAMP, C.-P. MEIER, J. SCHEIDE, R. SCHMIDT <strong>für</strong> das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit, zusammen mit DIW, HWWA, ifo, IWH, RWI
70 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Wege zur Beurteilung und Beseitigung von Infrastrukturengpässen im Luftverkehr<br />
F. BICKENBACH, L. KUMKAR, H. SICHELSCHMIDT, R. SOLTWEDEL, H.<br />
WOLF <strong>für</strong> die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung<br />
Fortschrittsbericht wirtschaftswissenschaftlicher <strong>Institut</strong>e über die wirtschaftliche<br />
Entwicklung in Ostdeutschland<br />
E. BODE, D. DOHSE, C.-F. LAASER, H. SICHELSCHMIDT, R. SOLTWEDEL <strong>für</strong><br />
das Bundesministerium der Finanzen, zusammen mit DIW, IAB, IWH,<br />
ZEW<br />
Nutzung und Schutz genetischer Ressourcen – Strategien zur Bewahrung biologischer<br />
Vielfalt?“<br />
O. DEKE, G. KLEPPER <strong>für</strong> das Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung,<br />
zusammen mit dem Max-Planck-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> ausländisches öffentliches<br />
Recht und Völkerrecht in Heidelberg und dem Potsdam <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Klimafolgenforschung (PIK)<br />
Raumwirtschaftliche Implikationen der New Economy – Zur Bedeutung von Ecommerce<br />
und E-business<br />
D. DOHSE, C.-F. LAASER, J.-V. SCHRADER, R. SOLTWEDEL <strong>für</strong> die<br />
Wüstenrot Stiftung<br />
Family Background, Schooling Resources, and <strong>Institut</strong>ional Features: What<br />
Determines Student Performance in East Asian Countries?<br />
E. GUNDLACH, L. WÖSSMANN <strong>für</strong> The International Centre for the Study of<br />
East Asian Development (ICSEAD)<br />
Concerted Action on Tradeable Permits (CATEP)<br />
G. KLEPPER, S. PETERSON <strong>für</strong> die Europäische Kommission, zusammen<br />
mit der National University of Ireland; The Royal <strong>Institut</strong>e for International<br />
Affairs, <strong>Institut</strong>o de Prospectiva Technologica (IPTS), Centre International<br />
de Recherche sur l’Environnement et le Développement (CIRED), Stockholm<br />
University, Fondazione Eni Enrico Mattei (FEEM), Centre for<br />
International Climate and Environmental Research (CICERO), Foundation<br />
for International Environmental Law and Development (FIELD), UNEP<br />
Collaborating Centre on Energy and Environment, OECD, Climate Network<br />
Europe (CNE) und BP-Amoco<br />
Identifikation der Auswirkungen einer Verteuerung von Verkehrsleistungen<br />
durch gesamtwirtschaftlich motivierte Mobilitätsabgaben auf die räumlichen<br />
Produktions-, Warendistributions- und Siedlungsstrukturen
Zusammenstellung der Forschungsaufträge und Forschungsvorhaben 71<br />
L. KUMKAR, C.-F. LAASER, H. SICHELSCHMIDT, R. SOLTWEDEL, H. WOLF<br />
<strong>für</strong> das Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Bau- und Wohnungswesen<br />
Armutsauswirkungen von makroökonomischen Strukturreformen – Wissenschaftliche<br />
Begleitung von Stabilisierungs- und Strukturanpassungsprogrammen<br />
am Beispiel Boliviens<br />
R.J. LANGHAMMER, D. PIAZOLO, R. SCHWEICKERT, R. THIELE, M.<br />
WIEBELT <strong>für</strong> die Kreditanstalt <strong>für</strong> Wiederaufbau (KfW)<br />
The Missing Links – Uganda’s Economic Reforms and Pro-Poor Growth<br />
J. LAY <strong>für</strong> die Universität Leipzig<br />
What Opportunities and Risks Can Developing Countries Expect from GATS-<br />
Induced Liberalization of International Trade in Services?<br />
M. LÜCKE, D. SPINANGER <strong>für</strong> das Deutsche <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Entwicklungspolitik<br />
(DIE)<br />
Magellan Project: The Political Economy of Beef Liberalization in Germany<br />
J.-V. SCHRADER <strong>für</strong> das Centre for International Economics in Canberra<br />
� Forschungsprojekte und Gutachten in Bearbeitung<br />
Gemeinschaftsdiagnose der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
J. BENNER, A. BOSS, K.-J. GERN, C. KAMPS, A. KUHN, C.-P. MEIER,<br />
F. OSKAMP, J. SCHEIDE, R. SCHMIDT <strong>für</strong> das Bundesministerium der Finanzen,<br />
zusammen mit DIW, HWWA, ifo, IWH, RWI<br />
The Impact of European Integration and Enlargement on Regional Structural<br />
Change and Cohesion (EURECO)<br />
E. BODE, C. KRIEGER-BODEN, R. SOLTWEDEL, <strong>für</strong> das 5. Rahmenprogramm<br />
der EU-Forschungsförderung, zusammen mit dem Zentrum <strong>für</strong><br />
Europäische Integrationsforschung (ZEI), Bonn; Universität Luigi Bocconi,<br />
Mailand; Economic and Social Research <strong>Institut</strong>e (ESRI), Dublin; University<br />
of Thessaly, Trikala, Griechenland; <strong>Institut</strong>e of World Economics<br />
in the Hungarian Academy of Sciences, Budapest; Bulgarian Academy of<br />
Sciences, Sofia<br />
Volatility in the Global Economy: The Role of Financial Markets<br />
C.M. BUCH, C.P. PIERDZIOCH, S. YENER <strong>für</strong> die Fritz-Thyssen-Stiftung<br />
What Determines the Risk Effects of International Bank Mergers?<br />
C.M. BUCH, G. DELONG <strong>für</strong> die Alexander von Humboldt-Stiftung
72 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
Wirtschaftliches Potential von Kennzeichen <strong>für</strong> Verbraucher- und Umweltschutzzwecke<br />
G. KLEPPER, J.M. HENKE <strong>für</strong> das Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />
Arbeit<br />
Transition to Sustainable Economic Structures (TranSust)<br />
G. KLEPPER, S. PETERSON <strong>für</strong> die Europäische Kommission, zusammen mit<br />
10 weiteren Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 8 europäischen<br />
Ländern<br />
Modellexperiment IV: Längerfristiger Beitrag der deutschen Energiewirtschaft<br />
zum europäischen Klimaschutz<br />
G. KLEPPER, S. PETERSON <strong>für</strong> das Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />
Arbeit im Rahmen des Forums <strong>für</strong> Energiemodelle und Energiewirtschaftliche<br />
Systemanalysen (FEES), zusammen mit 12 weiteren deutschen Universitäten<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
Open Source Software im Wettbewerb<br />
H. KLODT, J. MUNDHENKE <strong>für</strong> das Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />
Arbeit<br />
Verteilungseffekte von Steuerungsinstrumenten zur Krisenbewältigung in Entwicklungsländern:<br />
Konzeptionelle Fundierung und Fallanalyse der Strukturanpassung<br />
in Bolivien<br />
P. NUNNENKAMP, J. SPATZ <strong>für</strong> die Volkswagen Stiftung<br />
EUROFRAME Indicator<br />
J. SCHEIDE zusammen mit mehreren anderen europäischen Wirtschaftsforschungsinstituten<br />
European Financial Markets, Venture Capital and High-Tech Firms<br />
A. SCHERTLER, M. STOLPE <strong>für</strong> die Europäische Kommission, zusammen<br />
mit der United Nations University in Maastricht, der Oxford University,<br />
der University of Warwick und der Universität La Sapienza in Rom<br />
Makroökonomische Stabilisierung und Wachstum in Schwellenländern<br />
R. SCHWEICKERT, R. THIELE <strong>für</strong> das Bundesministerium der Finanzen<br />
Post Transition Macro Questions<br />
L. VINHAS DE SOUZA zusammen mit der New Economic School (NES) in<br />
Moskau und dem International Center for Economic Growth (ICEG) in<br />
Budapest
Zusammenstellung der Forschungsaufträge und Forschungsvorhaben 73<br />
Bildungsinstitutionen und Schülerleistungen<br />
L. WÖSSMANN, E. GUNDLACH zusammen mit DIPF in Frankfurt, Cornell<br />
University in Ithaca, N.Y., und Ifo in München<br />
� Weitere Forschungsvorhaben<br />
BENNER, J., Bedeutung von Stimmungsindikatoren <strong>für</strong> die Prognose der konjunkturellen<br />
Entwicklung.<br />
BENNER, J., Inflationsdifferenzen innerhalb einer Währungsunion.<br />
BICKENBACH, F., Die Allokation regulierungspolitischer Kompetenzen <strong>für</strong> die<br />
Netzinfrastrukturindustrien in der EU.<br />
BODE, E., Produktivitätseffekte von Externalitäten räumlicher Ballung.<br />
BODE, E., Liberalisierung der Märkte <strong>für</strong> Handwerksdienstleistungen in Deutschland.<br />
CARSTENSEN, K., Analyse der Stabilität der Geldnachfrage im Euroraum.<br />
CARSTENSEN, K., Verbesserte Punktschätzung im autoregressiven Modell erster<br />
Ordnung mit Regressoren.<br />
CARSTENSEN, K., Vorsichtsersparnis in China.<br />
CHRISTENSEN, B., Reservationslöhne und Arbeitslosigkeit in Deutschland.<br />
DICKE, H., Der Beitrittsvertrag der EU – eine Bilanzierung.<br />
DICKE, H., Grenzen der wirtschaftlichen Betätigung von Gebietskörperschaften<br />
im Europäischen Binnenmarkt.<br />
DOHSE, D., Agglomeration und Unternehmenswachstum.<br />
FODERS, F., Internationale Faktormobilität.<br />
GERN, K.-J., Wirtschaftspolitische Probleme der EU-Erweiterung.<br />
GERN, K.-J., Deflationäre Prozesse in der <strong>Weltwirtschaft</strong>.<br />
HAMMERMANN, F., Geldpolitik in Schwellenländern unter flexiblen Wechselkursen.<br />
HENKE, J.M., „Information disclosure“ als umweltpolitisches Instrument.<br />
KLEINERT, J., Globalisierung der deutschen Industrie.
74 Forschungstätigkeit und wissenschaftliche Beratung<br />
KLEPPER, G., Klimapolitik.<br />
KLODT, H., Strukturwandel und Strukturpolitik.<br />
KRIEGER-BODEN, C., Europäische Integration und EU-Regionalpolitik.<br />
KUHN, A., Deflation in Japan.<br />
LAASER, C.-F., Außenwirtschaftliche Integration im Rahmen der EU-Osterweiterung.<br />
LANGHAMMER, R.J., Trade Liberalization in Services.<br />
LÜCKE, M., Wirtschaftliche Erholung, Arbeitsmigration und Neuorientierung des<br />
Außenhandels in Moldawien.<br />
MEIER, C.-P., Bedeutung von Stimmungsindikatoren <strong>für</strong> die Prognose der konjunkturellen<br />
Entwicklung.<br />
MEIER, C.-P., Stochastische Simulationstechniken zur Schätzung von Vertrauensintervallen<br />
<strong>für</strong> Prognosen.<br />
MEIER, C.-P., Untersuchung von Prognoseverfahren <strong>für</strong> das reale BIP in<br />
Deutschland anhand von Echtzeit-Daten.<br />
MUNDHENKE, J., Open Source Software – Ökonomische Modelle.<br />
NUNNENKAMP, P., Determinanten und Effekte ausländischer Direktinvestitionen<br />
in Entwicklungsländern.<br />
NUNNENKAMP, P., Wirtschaftspolitik, <strong>Institut</strong>ionen und Einkommenswachstum<br />
in den arabischen Staaten.<br />
PETERSON, S., Internationaler und Europäischer Emissionshandel.<br />
PIERDZIOCH, C., Finanzmarktintegration und makroökonomische Volatilität.<br />
ROSENSCHON, A., Erfassung und Beurteilung der Subventionen in Deutschland<br />
nach Wirtschaftssektoren und Gebietskörperschaften.<br />
SANDER, B., Immobilienpreisentwicklung und Konjunkturverlauf.<br />
SCHMIDT, R., Aktualisierung und Automatisierung der vierteljährlichen Schätzung<br />
des Arbeitskräftepotentials in West- und Ostdeutschland.<br />
SCHMIDT, R., Laufende Aktualisierung und Prognose des monatlichen Rohstoffpreisindex<br />
auf Euro-Basis <strong>für</strong> die deutsche Wareneinfuhr.<br />
SCHRADER, K., Intraindustrieller Handel und Strukturwandel.<br />
SCHRADER, K., Handelsintegration und europäische Erweiterung.
Zusammenstellung der Forschungsaufträge und Forschungsvorhaben 75<br />
SCHWEICKERT, R., Realer Wechselkurs und makroökonomisches Gleichgewicht<br />
in Schwellen- und Entwicklungsländern.<br />
SCHWEICKERT, R., Regionale monetäre Integration.<br />
SICHELSCHMIDT, H., Infrastrukturpolitik der Europäischen Union.<br />
SIEBERT, H., Strukturprobleme der deutschen Volkswirtschaft.<br />
SPATZ, J., Determinanten und Effekte ausländischer Direktinvestitionen in<br />
Entwicklungsländern.<br />
SPATZ, J., Ursachen von Konjunkturzyklen in kleinen, berechenbaren, allgemeinen<br />
Gleichgewichtsmodellen.<br />
STEHN, J., Intraindustry Trade and Structural Adjustment.<br />
STOLPE, M., Technologiewandel im Gesundheitswesen.<br />
STOLZ, S., Kapitalregulierung und das Verhalten von Banken.<br />
THIELE, R., Strukturanpassung und Einkommensverteilung in Niedrigeinkommensländern.<br />
VINHAS DE SOUZA, L., A Primer on Budgetary Questions on the New EU<br />
Member States.<br />
VINHAS DE SOUZA, L., Financial Liberalization and Business Cycles: The<br />
Experience of the Future EU Member States in the Baltics and Central Eastern<br />
Europe.<br />
WIEBELT, M., Nachhaltige Entwicklung.<br />
WIEBELT, M., Einkommensverteilung und Armut.
III. Dokumentationsdienste<br />
1. Bibliothek<br />
Die Deutsche Zentralbibliothek <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaften (ZBW), die von<br />
Horst Thomsen geleitet wird, ist die größte wirtschaftswissenschaftliche Bibliothek<br />
in Deutschland und weltweit die größte Spezialbibliothek ihres Fachgebiets.<br />
Ihre Aufgabe ist es, wirtschaftswissenschaftliche Spezialliteratur aus allen Ländern<br />
zu sammeln, zu erschließen und allen nationalen und internationalen Nutzerinnen<br />
und Nutzern zur Verfügung zu stellen. Daneben nimmt die Bibliothek<br />
Dokumentationsaufgaben wahr, indem Aufsätze aus Zeitschriften und Sammelwerken<br />
nachgewiesen werden. Der Bestand enthält außer Printmedien eine große<br />
Zahl elektronischer Veröffentlichungen. Im Rahmen der überregionalen Informations-<br />
und Literaturversorgungsfunktion bietet die Bibliothek vielfältige Dienstleistungen<br />
an.<br />
In Angelegenheiten der Serviceaufgaben wird die ZBW von ihrem Fachbeirat<br />
unterstützt, der Anregungen <strong>für</strong> die zukünftige Arbeit gibt. Dem Fachbeirat gehören<br />
an:<br />
Dr. Klaus Franken, Direktor der Universitätsbibliothek Konstanz (Vorsitzender),<br />
Dr. Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Bibliothek,<br />
Reinhard Rutz, Deutsche Forschungsgemeinschaft,<br />
Professor Dr. Wolf Schäfer, Helmut-Schmidt-Universität—Universität der Bundeswehr<br />
Hamburg.<br />
� Literaturbestand und Datenbanken<br />
Die Bibliothek hat zum Jahresende <strong>2003</strong> einen Bestand von über 2,7 Millionen<br />
Bänden erreicht, der auf 49 km Regallänge untergebracht ist. Im Berichtsjahr<br />
sind etwa 40 000 Buchbinderbände hinzugekommen. Der Bestand an Monographien<br />
wurde um etwa 25 000 Bände erweitert. Die Bibliothek verfügt über<br />
17 000 laufende Zeitschriften, davon 25 Prozent in elektronischer Form.<br />
Die Literatur der ZBW wird im Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) erfasst<br />
und in der lokalen Online-Datenbank ECONIS sowie den GBV-Datenbanken<br />
Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK), Gemeinsamer Verbundkatalog inkl.<br />
Online Contents (GVK Plus) und Online Ressourcen (OLR) nachgewiesen.
Bibliothek 77<br />
In ECONIS wurden etwa 80 000 Titel neu nachgewiesen; damit umfasst die<br />
Datenbank mehr als 1,2 Mill. Literaturnachweise. Bereits mehr als 40 000 Links<br />
zu im Internet verfügbaren Publikationen sind in ihr vorhanden.<br />
Für die ZBW-Kartenkataloge, in denen die Bestände bis 1986 nachgewiesen<br />
sind, wurde mit der Retrokonversion begonnen. Innerhalb der nächsten drei Jahre<br />
werden die Titel im GBV erfasst – somit wird dann der gesamte Literaturbestand<br />
der ZBW in ECONIS und in der GBV-Datenbank Gemeinsamer Verbundkatalog<br />
nachgewiesen.<br />
Auf der von der Gesellschaft <strong>für</strong> Betriebswirtschaftliche Information (GBI)<br />
herausgegebenen CD-ROM WISO II sind inzwischen ca. 1,22 Mill. Titel der<br />
ECONIS verzeichnet. Die Titel werden auch als Online-Datenbank WISOnet<br />
WIWI zur Verfügung gestellt. Die WISO-Datenbank umfasst diverse Einzeldatenbanken<br />
und ist die größte wirtschaftswissenschaftliche Literaturdatenbank<br />
in Deutschland. Neu ist die Online-Version WISOnet Plus, die zusätzlich den Zugriff<br />
auf digitalisierte Volltexte aus dem Projekt EconDoc ermöglicht.<br />
Die Bibliothek bietet vor Ort den Volltextzugriff auf mehr als 3 800 wirtschaftswissenschaftlich<br />
relevante elektronische Zeitschriften über die Elektronische Zeitschriftenbibliothek<br />
(EZB) an. Die EZB ist ein überregionaler Service der Universitätsbibliothek<br />
Regensburg. Als weiteren Service stellt die Bibliothek ihren Nutzerinnen<br />
und Nutzern elektronische Datenbanken, z.B. Business Source Premier<br />
von EBSCO und JSTOR, zur Verfügung, die den Volltext von Aufsätzen in wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Zeitschriften enthalten.<br />
Im Bereich der digitalen Literaturversorgung bietet die ZBW ferner auf ihrem<br />
Dokumentenserver ZBW Opus Arbeitspapiere <strong>für</strong> die überregionale Nutzung an.<br />
� Dienstleistungen<br />
In der Internet-Bibliographienserie ECONIS Select werden 60 Themen wie<br />
„Rentenreform in Deutschland“, „Deregulierung der Elektrizitätswirtschaft in<br />
den USA“ und „Embargos aus ökonomischer Sicht“ angeboten.<br />
Die ZBW weist in ECONIS Aufsätze aus fast 1 500 Zeitschriften laufend nach.<br />
Die Liste der ausgewerteten Zeitschriften steht auf der Homepage der ZBW zur<br />
Verfügung. Dort werden auch monatlich die Neuerwerbungslisten mit ausgewählten<br />
Monographien und Zeitschriften auf der Homepage veröffentlicht.<br />
Bei der Kundenversorgung durch Dokumentlieferdienste konnte die Bibliothek<br />
weiterhin erhebliche Zuwächse verzeichnen. Sie ist Lieferbibliothek <strong>für</strong> Zeitschriftenaufsätze<br />
und Monographien im Rahmen von subito und GBVdirekt und<br />
nimmt an der elektronischen Fernleihe GBVonline teil.
78 Dokumentationsdienste<br />
� Öffentlichkeitsarbeit<br />
Nach den Erfolgen der letzten Jahre war die Bibliothek wieder auf verschiedenen<br />
Veranstaltungen mit einem Messestand vertreten. Die meisten dieser Auftritte<br />
erfolgten im Rahmen eines Gemeinschaftsstandes der drei Zentralen Fachbibliotheken.<br />
International präsentierte die Bibliothek ihr Dienstleistungsangebot<br />
im Rahmen der 69. Jahrestagung der International Federation of Library Associations<br />
(IFLA) in Berlin. Bei allen Messeauftritten wurde besonderer Wert auf<br />
die Information zu Projekten im Bereich der digitalen Informationsversorgung<br />
gelegt.<br />
Erstmalig erschienen ist der inhaltlich und graphisch neu gestaltete, ausführliche<br />
<strong>Jahresbericht</strong> der ZBW, in dem über alle Aktivitäten der ZBW informiert wird.<br />
Ergänzt wird der Bericht durch statistisches Material und einen Ausblick auf<br />
Planungen im Folgejahr.<br />
� Kooperationen und Projekte<br />
Im Kontext der überregionalen Informations- und Literaturversorgung in den<br />
Wirtschaftswissenschaften in Deutschland kooperiert die Bibliothek eng mit der<br />
Bibliothek des Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archivs (HWWA) und dem<br />
Sondersammelgebiet Betriebswirtschaft an der Universitäts- und Stadtbibliothek<br />
Köln (USB Köln) sowie mit den anderen zwei Zentralen Fachbibliotheken, der<br />
Technischen Informationsbibliothek/Universitätsbibliothek Hannover (TIB/UB)<br />
und der Deutschen Zentralbibliothek <strong>für</strong> Medizin (ZBMed).<br />
Ein wesentlicher Baustein eines gemeinsamen Dienstleistungsangebots entsteht<br />
im Rahmen des DFG-Projekts Virtuelle Fachbibliothek Wirtschaftswissenschaften<br />
– EconBiz. Das Portal <strong>für</strong> Wirtschaftswissenschaften ist im Internet zugänglich<br />
und wird kontinuierlich ausgebaut. Im Mittelpunkt des Projekts steht der<br />
Fachinformationsführer <strong>für</strong> hochwertige Internetquellen aus dem Bereich Wirtschaft<br />
und Wirtschaftswissenschaften, der von den Projektpartnern HWWA,<br />
USB Köln, ZBW und einer Vielzahl weiterer Kooperationspartner bearbeitet<br />
wird.<br />
In dem vom Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF) geförderten<br />
Informationsverbund EconDoc (Economic Online Documents) haben die Projektpartner<br />
GBI, HWWA, USB Köln und ZBW bislang fast 200 deutschsprachige<br />
Wirtschaftszeitschriften online verfügbar gemacht. Insgesamt stehen<br />
dadurch mehr als 640 000 Volltexte von Zeitschriftenaufsätzen <strong>für</strong> die Nutzung<br />
über das Internet bereit. Die ZBW bietet zusätzlich zum Zugriff über die<br />
EconDoc-Homepage den direkten Zugang zu ausgewählten Volltexten über ihre<br />
Datenbank ECONIS.
Bibliothek 79<br />
Die Virtuelle Fachbibliothek EconBiz und der Informationsverbund EconDoc<br />
sollen als Fachportal Wirtschaft in vascoda, dem interdisziplinären Internetportal<br />
<strong>für</strong> wissenschaftliche Information in Deutschland, integriert werden.<br />
Ein europäisches Portal <strong>für</strong> die Wirtschaftswissenschaften soll mit dem Projekt<br />
NEREUS (Networked Economics Resources for European Scholars) geschaffen<br />
werden. Partner der ZBW sind die Bibliotheken der London School of<br />
Economics and Political Science, der Université Libre de Bruxelles, der Universiteit<br />
van Tilburg, der Universitat Autònoma de Barcelona und des European<br />
University <strong>Institut</strong>e in Florenz.<br />
In dem gemeinsamen Projekt SSG-Zeitschriftendigitalisierung von neun Sondersammelgebietsbibliotheken<br />
ist die ZBW <strong>für</strong> den Bereich Wirtschaftswissenschaften<br />
am Aufbau eines Angebots von retrospektiv digitalisierten Zeitschriftenbeständen<br />
beteiligt. Sie betreut die Digitalisierung von fünf renommierten Fachzeitschriften<br />
aus dem Gebiet Volkswirtschaft, die vom Erscheinungsbeginn bis in<br />
die Gegenwart online zur Verfügung stehen sollen. Zahlreiche Jahrgänge werden<br />
bereits digitalisiert auf dem Demoserver DigiZeitschriften präsentiert.<br />
Mit dem Pilotprogramm zur Förderung der Bereitstellung elektronischer Zeitschriften<br />
wurde eine Dokumentliefermöglichkeit <strong>für</strong> eine Reihe von lizenzpflichtigen,<br />
rein elektronischen Zeitschriften geschaffen.<br />
Im Projekt Crosskonkordanz STW-SWD – Entwicklung und Implementierung<br />
eines Crosswalks zwischen dem Standard-Thesaurus Wirtschaft (STW) und dem<br />
Bereich Wirtschaft der Schlagwortnormdatei (SWD) zur Steigerung der Effektivität<br />
des Retrievals in den Wirtschaftswissenschaften arbeitet die ZBW unter der<br />
Federführung der Deutschen Bibliothek (DDB) gemeinsam mit dem HWWA,<br />
der USB Köln und dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund Göttingen. Ziel des<br />
Projekts ist die Verknüpfung des Bereichs Wirtschaft der Schlagwortnormdatei<br />
mit dem Standard-Thesaurus Wirtschaft, um die inhaltliche Suche in verteilten<br />
Datenbanken mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu ermöglichen. Der maschinelle<br />
Dublettencheck der Deskriptorenbestände wurde abgeschlossen; die Nachbearbeitung<br />
von Differenzen steht noch aus.<br />
Das zunehmende Angebot elektronischer Volltexte bietet die Chance, automatische<br />
Verfahren zur inhaltlichen Erschließung einzusetzen. Diese Thematik ist<br />
Gegenstand des Projekts AutIndex. In Kooperation mit dem HWWA und dem<br />
<strong>Institut</strong> der Gesellschaft zur Förderung der angewandten Informationsforschung<br />
an der Universität des Saarlandes (IAI) soll ein Verfahren entwickelt werden,<br />
das Texte sprachtechnologisch auswertet, auf dieser Basis Begriffe aus dem<br />
Standard-Thesaurus Wirtschaft vorschlägt und so unterstützend bei der Indexierung<br />
eingesetzt werden kann.
80 Dokumentationsdienste<br />
2. Wirtschaftsarchiv<br />
Seit November 2001 bietet das Wirtschaftsarchiv (Leiter: Bernhard Klein) zusammen<br />
mit der Pressedokumentation des HWWA-<strong>Institut</strong>s (Hamburgisches Welt-<br />
Wirtschafts-Archiv) die Referenzdatenbank ECONPRESS an. In ihr werden<br />
Presseartikel nachgewiesen, die von den Lektorinnen und Lektoren beider Einrichtungen<br />
ausgewählt und indexiert wurden. Die Datenbank wird über das Internet<br />
unter http://www.hwwa.de:81/ weltweit angeboten und enthält inhaltliche und<br />
bibliographische Angaben zu den Artikeln.<br />
Das Archiv arbeitet bei der Erstellung der Referenzdatenbank eng mit der<br />
Pressedokumentation des HWWA-<strong>Institut</strong>s zusammen. 100 Quellen werden arbeitsteilig<br />
ausgewertet. Die ausgewählten Artikel werden gemäß einer auf dem<br />
Standard-Thesaurus Wirtschaft der Bibliotheken basierenden Klassifikation in<br />
Hamburg und Kiel gleichartig beschlagwortet. Seit Mitte des Jahres 2000 wurden<br />
die Signaturen und weitere Merkmale der Artikel in ECONPRESS gespeichert<br />
und <strong>für</strong> die Internetrecherche aufbereitet. Die so entwickelte Referenzdatenbank<br />
ermöglicht es nun allen an Presseinformationen Interessierten, über<br />
die Homepages des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> und des HWWA-<strong>Institut</strong>s Artikel<br />
zu recherchieren und per E-Mail zu bestellen. Die Artikel, die aus bedeutenden<br />
nationalen und internationalen Zeitungen und Zeitschriften ausgewählt werden,<br />
decken 29 Sachgebiete ab:<br />
Volkswirtschaft Bank und Kredit<br />
Geld- und Finanzmärkte Versicherungswesen<br />
Außenwirtschaft Immobilienwirtschaft, Grund u. Boden<br />
Öffentliche Finanzen Öffentliche Verwaltung (einschl. Militär)<br />
Arbeit Nonprofit-Sektor, wirtschaftliche<br />
Betriebswirtschaft Interessenvertretungen<br />
Landwirtschaft Bildung, Erziehung und Unterricht<br />
(einschl. Forstwirtschaft, Fischerei) Gesundheit und Gesundheitswesen<br />
Energiewirtschaft und Wasser Sozialwesen<br />
Rohstoffwirtschaft und Bergbau Kultur<br />
Industrie Forschung und Wissenschaft<br />
Handwerk Natur und Umwelt<br />
Dienstleistungen Recht<br />
Handel Politik<br />
Verkehrswesen Gesellschaft<br />
Information und Kommunikation
Wirtschaftsarchiv 81<br />
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, gezielt nach Firmen, Körperschaften<br />
und Personen zu suchen.<br />
Dieses Angebot an Presseinformationen ist direkt auf die Bedürfnisse von Wirtschaftswissenschaftlern,<br />
Studierenden der Volks- und Betriebswirtschaft und<br />
anderen an wirtschaftlichen Zusammenhängen Interessierten zugeschnitten. Die<br />
feine, etwa 700 Einzelgebiete umfassende Klassifikation ermöglicht eine schnelle<br />
und zielgerichtete Suche nach Artikeln aus einem überaus vielfältigen Quellenpool.<br />
Neben bekannten europäischen und nordamerikanischen Zeitungen und<br />
Zeitschriften werden auch Berichte aus südamerikanischen, ost- und nordeuropäischen,<br />
südostasiatischen und afrikanischen Quellen angeboten. Da die Schlagworte<br />
und die Klassifikation auf dem Standard basieren, der bei den wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken im <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> und HWWA-<strong>Institut</strong><br />
Verwendung findet, stellt der Nachweis von Presseartikeln eine aktuelle Ergänzung<br />
der Bibliotheksbestände dar.<br />
Seit Mitte des Jahres werden Teile der Datenbank auch von GBI (Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> betriebswirtschaftliche Informationen) in einer „FITT ECONPRESS“ genannten<br />
Datenbank angeboten. Artikel aus etwa 30 Quellen können so im Rahmen<br />
von Recherchen bei der GBI ermittelt und im Volltext angezeigt werden.<br />
Die Volltextanzeige ist allerdings gebührenpflichtig. Umgekehrt kann nun auch<br />
von einer Trefferliste, die eine Recherche in ECONPRESS ergeben hat, direkt<br />
über einen Link die GBI Datenbank geöffnet werden. Auch dies ermöglicht die<br />
Anzeige eines Volltextes aus bestimmten Quellen zu den von der GBI geforderten<br />
Gebühren.<br />
Ein anderer wichtiger Schritt in der Entwicklung von ECONPRESS betrifft neue<br />
Regelungen im Urheberrecht und damit zusammenhängende Vergütungsprobleme.<br />
Es ist seit Herbst <strong>2003</strong> nach entsprechenden Verträgen mit der VG Wort<br />
gestattet, Presseartikel auch per E-Mail zu verschicken. Dadurch können den<br />
Nutzerinnen und Nutzern von ECONPRESS, die Artikel benötigen, die nicht bei<br />
der GBI im Volltext verfügbar sind, oder die die von der GBI verlangten Gebühren<br />
nicht tragen wollen, Beiträge sehr schnell und zu geringen Gebühren zur<br />
Verfügung gestellt werden.<br />
Sämtliche Altbestände werden weiterhin angeboten, so dass das Archivmaterial<br />
auch <strong>für</strong> wirtschaftshistorisch Interessierte eine wichtige Quelle darstellt. Sammlungen,<br />
die von 1920 bis zum Jahr 2000 angelegt wurden, stehen auf Mikrofilm<br />
oder in Papierform zur Verfügung.
IV. Lehre<br />
1. Lehrtätigkeit an Universitäten und anderen<br />
Hochschulen<br />
Auch <strong>2003</strong> betätigten sich zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
des <strong>Institut</strong>s in der Lehre. An der Universität Kiel hielt Horst Siebert (bis März<br />
<strong>2003</strong> Inhaber des Lehrstuhls <strong>für</strong> Theoretische Volkswirtschaftslehre) Vorlesungen<br />
und Seminare im Rahmen des Hauptstudiums. Ferner hielten an der Kieler<br />
Universität Vorlesungen, Übungen, Kolloquien und Seminare: Claudia M.<br />
Buch, Federico Foders, Jörn Kleinert, Rolf J. Langhammer, Harmen Lehment,<br />
Christian Pierdzioch, Joachim Scheide, Michael Stolpe und Stéphanie Stolz.<br />
Federico Foders hielt Vorlesungen und Hauptseminare an der Universität Köln,<br />
Erich Gundlach lehrte als Privatdozent an der Helmut-Schmidt-Universität—<br />
Universität der Bundeswehr in Hamburg und im Rahmen eines Lehrauftrags an<br />
der Universität Gießen. Oliver Lorz hielt Vorlesungen an der Rheinisch-Westfälischen<br />
Technischen Hochschule in Aachen und an der Universität Konstanz.<br />
An der Fachhochschule Kiel lehrten Bernhard Klein und Manfred Salden und<br />
am Multi-Media Campus Claudia M. Buch und Andrea Schertler.<br />
2. Postgraduiertenprogramm<br />
Seit 1984 bietet das <strong>Institut</strong> ein zehnmonatiges englischsprachiges Postgraduiertenstudium<br />
in internationalen Wirtschaftsbeziehungen an. Das „Advanced<br />
Studies Program in International Economic Policy Research” richtet sich an junge<br />
Wirtschaftswissenschaftler mit abgeschlossenem Hochschulstudium sowie an<br />
Ökonomen mit mehrjähriger Berufserfahrung, die sich mit dem neuesten Stand<br />
der internationalen Wirtschaftsforschung vertraut machen wollen.<br />
International renommierte Wissenschaftler unterrichten ihr Fachgebiet in zumeist<br />
zweiwöchigen Intensivkursen, die jeweils mit einem schriftlichen Test abgeschlossen<br />
werden. Ergänzend dazu werden aktuelle Themen und spezifische<br />
Aspekte der Wirtschaftsforschung und -praxis in eintägigen Seminaren vertiefend<br />
diskutiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Advanced Studies verfassen<br />
zudem zwei Arbeitspapiere, deren Ergebnisse auf einer speziellen Konferenz<br />
vorgestellt und in einer eigenen Publikationsreihe veröffentlicht werden.
Postgraduiertenprogramm 83<br />
Alle Kurse des Programms werden <strong>für</strong> eine begrenzte Zahl von Teilnehmern<br />
auch einzeln angeboten. Angesprochen werden sollen hierdurch insbesondere<br />
Nachwuchskräfte von Unternehmen und <strong>Institut</strong>ionen, die sich über die neuesten<br />
internationalen Entwicklungen auf ihrem Fachgebiet informieren wollen.<br />
Mehr als 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben das Programm inzwischen<br />
mit dem Advanced Studies Certificate erfolgreich abgeschlossen und weiterführende<br />
Positionen in internationalen Organisationen, Notenbanken und Ministerien,<br />
Unternehmen und Verbänden, Universitäten und Forschungsinstituten übernommen.<br />
Im August <strong>2003</strong> begann das zwanzigste Ausbildungsjahr. Die 23 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer kommen aus 14 Ländern (Belgien, Chile, Dänemark,<br />
Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Litauen, Philippinen,<br />
Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Usbekistan). Der erste Programmabschnitt<br />
umfasste die Kurse<br />
Macroeconomics in Open Economies (Holger Wolf, Georgetown University,<br />
Washington),<br />
International Trade (David Greenaway, University of Nottingham),<br />
Monetary Policy: Theory and Practice (Jordi Gali, University Pompeu Fabra,<br />
Barcelona),<br />
Hinzu kam ein Spezialkurs „Empirical Methods in Macroeconomics“, der von<br />
Kai Carstensen und Björn Christensen (<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong>) gehalten<br />
wurde.<br />
Für den zweiten Programmabschnitt im Jahr <strong>2003</strong>/04 sind folgende Kurse vorgesehen:<br />
International Financial Markets (Richard Levich, New York University),<br />
Global Banking (Ingo Walter, New York University),<br />
Empirical Methods in Finance (Stefan Mittnik, Universität München),<br />
Economic Growth and Development (Sebastian Edwards, University of<br />
California at Los Angeles)<br />
The Economics of Labour Markets (Dennis Snower, Birkbeck College,<br />
London)<br />
Die Ausschreibung <strong>für</strong> das im August 2004 beginnende nächste Programm ist<br />
inzwischen angelaufen. Für die Kurse des Programms 2004/05 konnten verpflichtet<br />
werden: Giuseppe Bertola (Universität Turin), Marius Brülhart (Univer-
84 Lehre<br />
sität Lausanne), Menzie Chinn (University of Wisconsin), Paul De Grauwe<br />
(University of Louvain), Philip Lane (University of Dublin), Keith Maskus (University<br />
of Colorado), Maurice Obstfeld (University of California at Berkeley),<br />
Athanasios Orphanides (Federal Reserve Board, Washington), Andrés Velasco<br />
(Harvard University), Fabrizio Zillibotti (University College, London).<br />
3. Gastvorlesungen und Vorträge an Universitäten<br />
Gastvorlesungen und Vorträge hielten Alfred Boss an der Helmut-Schmidt-<br />
Universität—Universität der Bundeswehr Hamburg; Kai Carstensen an der Universität<br />
Hamburg; Erich Gundlach an der Universität Gießen; Christophe Kamps<br />
an der Universität Groningen; Gernot Klepper an der Royal Veterinary and Agricultural<br />
University in Kopenhagen; Rolf J. Langhammer an der Universität Hamburg<br />
und der Northwestern University in Xi’an, China; Peter Nunnenkamp an<br />
der Universität Köln, an der Universität Leipzig sowie an der Universität St.<br />
Gallen; Sonja Peterson an der Universität Hamburg; Horst Siebert am Conservatoire<br />
National des Arts et des Métiers, Paris, an der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien, an der Johns Hopkins University, Washington, und an der Universität<br />
St. Gallen; Lúcio Vinhas de Souza an der Reading University; Ludger Wößmann<br />
an der Stanford University.
V. Konferenzen<br />
1. Konferenzen und andere Veranstaltungen des<br />
<strong>Institut</strong>s<br />
Die traditionelle Kieler-Woche-Konferenz des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> fand<br />
am 23./24. Juni <strong>2003</strong> zu dem Thema „Macroeconomic Policies in the World<br />
Economy” statt. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus<br />
aller Welt sowie Vertreter von Nicht-Regierungs-Organisationen präsentierten<br />
ihre Forschungsergebnisse und diskutierten darüber, wie sich die Zunahme der<br />
Integration internationaler Güter-, Kapital- und Finanzmärkte auf die Weltkonjunktur<br />
und auf die makroökonomische Wirtschaftspolitik auswirkt. Die Teilnehmer<br />
der Konferenz setzten sich mit der Frage auseinander, inwieweit die zyklische<br />
Interdependenz in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat und über<br />
welche Transmissionskanäle internationale Konjunkturschwankungen übertragen<br />
werden. Untersucht wurde auch, ob eine nationale Wirtschaftspolitik vor dem<br />
Hintergrund eines sich verstärkenden internationalen Konjunkturverbunds<br />
effektiv ist und ob die internationale Politikkoordination intensiviert werden<br />
muss und kann.<br />
Das <strong>Institut</strong> begrüßte u.a. folgende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler als<br />
Teilnehmer der Konferenz: Michael J. Artis (European University <strong>Institut</strong>e, San<br />
Domenico di Fiesole), Ray Barrell (National <strong>Institut</strong>e of Economic and Social<br />
Research, London), Michael D. Bordo (Rutgers University, New Brunswick),<br />
Günter Endruweit (Universität Kiel), Andreas Freytag (Universität Köln), Joseph<br />
E. Gagnon (Federal Reserve Board, Washington), Dieter Goetze (Universität<br />
Regensburg), Linda Goldberg (Federal Reserve Bank of New York), Mathias<br />
Hoffmann (Universität Dortmund), Gerhard Illing (Universität München),<br />
M. Ayhan Kose (International Monetary Fund, Washington), Robert Kollmann<br />
(Universität Bonn), Enrique G. Mendoza (University of Maryland, College<br />
Park), Søren Bo Nielsen (Copenhagen Business School, Frederiksberg), Matthew<br />
J. Slaughter (Dartmouth College, Hanover), Frank Smets (European Central<br />
Bank, Frankfurt/M.), Linda Tesar (University of Michigan, Ann Arbor), Edwin<br />
M. Truman (<strong>Institut</strong>e for International Economics, Washington), Andrés Velasco<br />
(Kennedy School of Government, Cambridge, Mass.). Das <strong>Institut</strong> wurde durch<br />
Rolf J. Langhammer, Harmen Lehment, Joachim Scheide, Horst Siebert und<br />
Rüdiger Soltwedel vertreten.<br />
Im März und September fanden die 67. und 68. Kieler Konjunkturgespräche<br />
statt. Während im März unter dem Eindruck des Irak-Konflikts und des Anstiegs
86 Konferenzen<br />
der Ölpreise konstatiert wurde, dass sich der Konjunkturaufschwung nochmals<br />
verzögert, hellten sich die weltwirtschaftlichen Perspektiven nach der Jahresmitte<br />
zunehmend auf, so dass die Veranstaltung im September unter das Motto<br />
„<strong>Weltwirtschaft</strong> am Beginn des Aufschwungs?“ gestellt wurde. Rund 100 Experten<br />
aus Europa, Japan und den Vereinigten Staaten diskutierten vor allem die<br />
Frage, wie kräftig und nachhaltig die sich abzeichnende weltwirtschaftliche Erholung<br />
ausfallen wird. Als Risiko wurde insbesondere hervorgehoben, dass das<br />
hohe und bei der zunächst international uneinheitlichen konjunkturellen Dynamik<br />
weiter zunehmende Leistungsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten bei einer<br />
Vertrauenskrise in die weitere Entwicklung zu einer starken Abwertung des US-<br />
Dollar und zu steigenden Zinsen in den Vereinigten Staaten führen könnte. Dies<br />
würde die Erholung der <strong>Weltwirtschaft</strong> belasten.<br />
Anfang Juli <strong>2003</strong> veranstaltete das <strong>Institut</strong> zusammen mit der Wüstenrot Stiftung<br />
die Konferenz „Räumlicher Strukturwandel im Zeitalter des Internet – Neue<br />
Herausforderungen <strong>für</strong> Raumordnung und Stadtentwicklung“ in Ludwigsburg.<br />
Auf dieser Konferenz wurden die Ergebnisse des Forschungsprojekts „Raumstruktur<br />
und New Economy – Zur Bedeutung von E-commerce“ vorgestellt und<br />
mit zahlreichen Wissenschaftlern aus dem Bereich der Raumwirtschaft und verwandten<br />
Fachdisziplinen diskutiert. Das <strong>Institut</strong> war auf der Konferenz vertreten<br />
durch Rüdiger Soltwedel (Vortrag „Raumwirtschaftliche Ansätze zur Erklärung<br />
der Konsequenzen eines fortschreitenden Einsatzes von IT-Techniken auf die<br />
Raumstruktur“), Dirk Dohse (Vortrag „Die Raumstruktur von Neuen Markt<br />
Firmen in Deutschland“), Claus-Friedrich Laaser (Vortrag „Auswirkungen eines<br />
verstärkten IT-Einsatzes auf das räumliche Bild der ,alten Ökonomie‘“) und<br />
Jörg-Volker Schrader (Vortrag „Herausforderungen des IT-bedingten räumlichen<br />
Strukturwandels <strong>für</strong> Raumordnung und Stadtplanung – eine Einführung“).<br />
Des Weiteren organisierte das <strong>Institut</strong> im vergangenen Jahr mehrere Workshops.<br />
Gemeinsam mit dem BJU veranstaltete das <strong>Institut</strong> am 7. März <strong>2003</strong> einen<br />
Workshop, bei dem verschiedene aktuelle wirtschaftspolitische Probleme aus<br />
dem Blickwinkel privater Unternehmen mit der Sicht der Wissenschaft konfrontiert<br />
wurden, darunter die Themen Gesundheitswesen, Arbeitslosenversicherung,<br />
Chinas Beitritt zur WTO und eine ökonomische Verfassung <strong>für</strong> Europa.<br />
Das <strong>Institut</strong> war durch Alfred Boss, Klaus Schrader, Rüdiger Soltwedel, Dean<br />
Spinanger und Jürgen Stehn vertreten.<br />
Das <strong>Institut</strong> war auch Gastgeber des vom <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Volkswirtschaftslehre der<br />
Universität Kiel organisierten internationalen Workshops am 29./31. Mai <strong>2003</strong><br />
zum Thema „Economics with Heterogeneous Interacting Agents“. Die auf dem<br />
Workshop vorgestellten Forschungsergebnisse gaben Antworten auf die Fragen,<br />
wie durch die Interaktion von Individuen in einer komplexen Welt dynamische<br />
ökonomische Prozesse ausgelöst werden und wie diese Prozesse durch die spezi-
Konferenzen und andere Veranstaltungen des <strong>Institut</strong>s 87<br />
fische Form der Interaktion gesteuert werden. Bei der Modellierung der Interaktion<br />
heterogener Agenten werden nicht nur die in den Wirtschaftswissenschaften<br />
entwickelten Konzepte aufgegriffen, sondern es werden ebenfalls Konzepte<br />
aus anderen Sozial- und den Naturwissenschaften berücksichtigt. Die präsentierten<br />
Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass dieser interdisziplinäre Forschungsansatz<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Erklärung von Fluktuationen auf den internationalen<br />
Finanzmärkten leisten kann. Ebenfalls wurde deutlich, dass durch die<br />
explizite Modellierung der Interaktion heterogener Agenten wichtige Einsichten<br />
in die Determinanten von Wachstumsprozessen und konjunkturellen Schwankungen<br />
gewonnen werden können. Das <strong>Institut</strong> war durch einen Beitrag von<br />
Christian Pierdzioch vertreten („Noise Trading and the Effects of Monetary<br />
Policy Shocks on Nominal and Real Exchange Rates“).<br />
Als Teil des Forschungsprojekts „European Financial Markets, Venture Capital,<br />
and High-Tech Firms“, das von der Europäischen Kommission finanziert wird,<br />
veranstaltete das <strong>Institut</strong> am 5. Juni <strong>2003</strong> einen international besetzten Workshop<br />
zum Thema „The Future of Venture Capital after the Neuer Markt“. Es wurden<br />
theoretische und empirische Forschungsarbeiten diskutiert, in denen die Rolle<br />
von Venture Capital beim Zugang junger Unternehmen zu Europas Kapitalmärkten<br />
analysiert wurde. Dabei ging es zunächst um den Beitrag von Venture<br />
Capital zur Effizienz des Börsenzugangs <strong>für</strong> junge Unternehmen und um die<br />
empirischen Determinanten von Venture-Capital-Aktivitäten in verschiedenen<br />
europäischen Volkswirtschaften. Danach wurden die Konsequenzen der jüngsten<br />
Finanzmarktkrise <strong>für</strong> das Management von Venture Capital und <strong>für</strong> die Wirtschaftspolitik<br />
diskutiert. Das <strong>Institut</strong> war durch Beiträge von Andrea Schertler<br />
(„Driving Forces of Venture Capital Investment in Europe“) und Michael Stolpe<br />
(„Learning and Signalling in the French and German Venture Capital Industries“)<br />
vertreten.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Center for Information and Network Economics am<br />
Seminar <strong>für</strong> Ökonometrie, Finanzökonometrie und Statistik der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
in München wurde am 29./30. August <strong>2003</strong> der Workshop<br />
zum Thema „Economics of Information and Network Industries“ durchgeführt.<br />
Mehr als 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus aller Welt stellten ihre neuesten<br />
theoretischen und empirischen Forschungsergebnisse vor. Geladener Gastredner<br />
war Hal Varian (UC Berkeley), der einen Vortrag zu „Economics of Information<br />
Technology“ hielt. Auf dem Workshop wurden unter anderem Fragen<br />
der Preisbildung auf elektronischen Märkten, Aspekte des Wettbewerbs auf Softwaremärkten<br />
sowie Fragen der Preisbildung und der Investitionsanreize auf Telekommunikations-<br />
und Elektrizitätsmärkten diskutiert. Das <strong>Institut</strong> war durch<br />
Jörn Kleinert vertreten.
88 Konferenzen<br />
Am 11./12. September <strong>2003</strong> fand im <strong>Institut</strong> der Workshop „Monetary Policy<br />
and Macroeconomic Stabilization in Latin America“ statt. Experten von Zentralbanken<br />
und multilateralen Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds,<br />
der Interamerikanischen Entwicklungsbank und der OECD stellten ihre<br />
Arbeiten zu binnen- und außenwirtschaftlichen Aspekten der Stabilisierung vor.<br />
Einen Schwerpunkt bildete die Diskussion über das Für und Wider einer regelgeleiteten<br />
Geldpolitik und eines Inflation Targeting, um Glaubwürdigkeitsprobleme<br />
der Geldpolitik unter flexiblen Wechselkursen in Schwellenländern in den<br />
Griff zu bekommen. Der Workshop wurde durch die Unterstützung der Europäischen<br />
Kommission, der Europäischen Zentralbank sowie der Deutschen<br />
Bundesbank ermöglicht. Vom <strong>Institut</strong> nahmen Rolf J. Langhammer, Rainer<br />
Schweickert und Lúcio Vinhas de Souza teil, Felix Hammermann präsentierte<br />
sein Paper „Do Exchange Rates Matter in Inflation Targeting Regimes?<br />
Evidence from a VAR Analysis for Poland and Chile“.<br />
Am 6./7. November fand die „First Annual Conference on the Euro-Latin Network<br />
on Integration and Trade – An Initiative of the Inter-American Development<br />
Bank“ in Barcelona statt. Das <strong>Institut</strong> ist zusammen mit dem Centre de<br />
Recerca en Economia International Barcelona und dem Robert Schuman Centre<br />
for Advanced Studies of the European University <strong>Institut</strong>e Florence Gründungsmitglied<br />
des von der Interamerikanischen Entwicklungsbank initiierten Forschungsnetzwerks<br />
und organisierte eine Session zu EU-Osterweiterung und Anpassungsprozessen.<br />
Weitere Themen waren die regionale Integration sowie ökonomische<br />
Konvergenz und Wachstum. Vertreten war das <strong>Institut</strong> durch Rolf J.<br />
Langhammer und Rainer Schweickert.<br />
Am 11. Dezember veranstaltete das <strong>Institut</strong> in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft<br />
Selbständiger Unternehmer einen Workshop. Dabei diskutierten<br />
die Unternehmer mit Wissenschaftlern des <strong>Institut</strong>s über die Themen Subventionen,<br />
Privatisierung, Konjunktur und wirtschaftspolitische Strategien. Das <strong>Institut</strong><br />
war durch Alfred Boss, Hugo Dicke, Harmen Lehment und Joachim Scheide<br />
vertreten.<br />
Anlässlich der Kieler Woche wurde wieder eine Vortragsreihe (24.–27. Juni<br />
<strong>2003</strong>) organisiert, um die Forschungsaktivitäten des <strong>Institut</strong>s einer breiteren Öffentlichkeit<br />
zu präsentieren. Es referierten Peter Nunnenkamp über „Warum sind<br />
viele Entwicklungsländer Globalisierungsverlierer?“, Jürgen Stehn über „Europäische<br />
Union: Fit <strong>für</strong> die Osterweiterung?“, Claus-Friedrich Laaser über „Räumliche<br />
Wirkungen von Mobilitätsabgaben“ und Joachim Scheide über „Wird die<br />
deutsche Wachstumsschwäche überwunden?“.<br />
Im Rahmen der Staff-Seminare referierten im Jahr <strong>2003</strong> am <strong>Institut</strong> David B.<br />
Audretsch (Indiana University) über „Entrepreneurship and Economic Growth“,
Beteiligung an auswärtigen Konferenzen 89<br />
Ali Bayar (Free University of Brussels) über „An Overview of Economic<br />
Modelling in Public Policy Making“, Fabio Ghironi (Boston College) über<br />
„Productivity Shocks and Consumption Smoothing in the International Economy“,<br />
Menzie Chinn (University of California at Santa Cruz) über „Empirical<br />
Exchange-Rate Models of the Nineties: Are They Fit to Survive?“ und Wilhelm<br />
Kohler (Universität Linz) über „Welfare Effects of Eastern Enlargement of<br />
Incumbent EU Countries“.<br />
2. Beteiligung an auswärtigen Konferenzen<br />
Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des <strong>Institut</strong>s wurden auch im Jahr<br />
<strong>2003</strong> wieder zu nationalen und internationalen Konferenzen eingeladen, um ihre<br />
Forschungsergebnisse zu präsentieren und ihre Erfahrungen weiterzugeben:<br />
BORBÉLY, D., Money Macro and Finance Research Group of the 35th Annual<br />
Conference in Cambridge (Vortrag „A Primer on Budgetary Questions on the<br />
New EU Member States“).<br />
BOSS, A., Workshop „Hayek-Tage <strong>2003</strong>“ der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft<br />
in Marburg.<br />
BOSS, A., J. SCHEIDE, H. SIEBERT, Jour Fixe der ARGE beim BMWA in Berlin.<br />
BUCH, C.M., Jahrestagung der Association for Comparative Economic Studies in<br />
Washington (Vortrag „Financial Integration and Stability in Transition Economies:<br />
Does the Mode of Entry Matter?“).<br />
BUCH, C.M., EZB-Workshop in Helsinki (Vortrag „International Diversification<br />
and Bank Asset Portfolios“).<br />
BUCH, C.M., SUERF-Seminar „Security Financial Stability“ auf Malta (Vortrag<br />
„Foreign Bank Ownership: A Bonus or Threat for Financial Stability?“).<br />
BUCH, C.M., Workshop der Bank of Finland und des Journal of International<br />
Money and Finance in Helsinki (Vortrag „Exporting Financial <strong>Institut</strong>ions<br />
Management via Foreign Direct Investment Mergers and Acquisitions“).<br />
BUCH, C.M., IFLIP-Workshop der ILO in Genf (Vortrag „Globalization and<br />
Financial Stability“).<br />
BUCH, C.M., 10. Jahrestagung der DGF in Mainz (Vortrag „International<br />
Diversification in Bank Asset Portfolios“).<br />
BUCH, C.M., Jahrestagung der Western Economic Association in Denver<br />
(Vorträge „Determinants of German FDI: New Evidence from Microdata“ und<br />
„Migration and FDI: Evidence from German States“).
90 Konferenzen<br />
BUCH, C.M., Vortrag beim IMF in Washington „Financial Openness and<br />
Business Cycle Volatility“.<br />
CARSTENSEN, K., Pfingsttagung der Deutschen Statistischen Gesellschaft in<br />
Rostock (Vortrag „Estimating the ECB Policy Reaction Function“).<br />
CARSTENSEN, K., Forschungsseminar der Volkswirtschaftlichen Abteilung der<br />
Deutschen Bundesbank in Frankfurt/M.<br />
CHRISTENSEN, B., IAB-Colloquium „Praxis trifft Wissenschaft – Arbeitsmarkt:<br />
Neue Instrumente im Einsatz“ in Bad Boll.<br />
CHRISTENSEN, B., Konferenz <strong>für</strong> Sozial- und Wirtschaftsdaten. Gründungsausschuss<br />
des Rates <strong>für</strong> Sozial- und Wirtschaftsdaten in Wiesbaden.<br />
DEKE, O., BIOLOG-Europe Workshop „Biodiversity in the Cultural Landscape“<br />
der Justus-Liebig-Universität Gießen in Rauischholzhausen.<br />
DEKE, O., BIOLOG-Workshop „Messung und ökonomische Bewertung von<br />
Biodiversität: Mission Impossible?“ der Universität Magdeburg in Wendgräben.<br />
DEKE, O., 4th BioEcon Workshop on „The Economics of Biodiversity Conservation“<br />
in San Servolo/Venedig (Vortrag „Supply-side Externalities in<br />
Markets for Genetic Resources“).<br />
DEKE, O., 4. interdisziplinäres Expertentreffen zu Schwerpunktthemen des Übereinkommens<br />
über die biologische Vielfalt des Bundesamts <strong>für</strong> Naturschutz in der<br />
Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm (Vortrag „Zwei internationale<br />
Konzeptionen zur Bewahrung biologischer Vielfalt – Handel mit genetischen<br />
Ressourcen und Transfers im Kontext von Naturschutzgebieten“).<br />
DOHSE, D., Jahrestagung des Ausschusses <strong>für</strong> Regionaltheorie und Regionalpolitik<br />
des Vereins <strong>für</strong> Socialpolitik in Ingolstadt (Vortrag „Regionale Konzentration<br />
und Wachstum von jungen High-Tech Unternehmen in Deutschland“).<br />
DOHSE, D., 43rd European Congress of the Regional Science Association in<br />
Jyväskylä, Finnland (Vortrag „Concentration, Coagglomeration and Spillovers –<br />
the Geography of New Market Firms in Germany“).<br />
FODERS, F., Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Demographie in Wiesbaden<br />
(Vortrag „Wanderungen von Osteuropa nach Deutschland: Neue empirische<br />
Ergebnisse“).<br />
FODERS, F., Symposium der Leibniz-Gemeinschaft „Demographische Herausforderung<br />
<strong>für</strong> die Wirtschafts- und Sozial- sowie Raumwissenschaft“ in Nürnberg<br />
(Vortrag „Demographie und Bildung“).<br />
FODERS, F., Workshop des BMWA „Beschäftigungschancen durch Modernisierung<br />
der deutschen Wirtschaft – Lösungsansätze <strong>für</strong> eine Gesellschaft im<br />
demographischen Wandel“ in Berlin (Diskussionsbeitrag „Demographischer<br />
Wandel und Humankapital“).
Beteiligung an auswärtigen Konferenzen 91<br />
FODERS, F., Veranstaltung „Migrationsbewegungen im 21. Jahrhundert“ des<br />
<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein in Quickborn<br />
(Vortrag „Die EU-Osterweiterung: Migrationspotenziale und Migrationsprobleme“).<br />
GERN, K.-J., Deutsch-französisch-russische Konferenz „Die EU und Russland in<br />
der neuen Weltordnung“ des Staatlichen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Internationale Beziehungen<br />
in Moskau (Kurzvortrag „Mechanismen der wirtschaftlichen Governance im<br />
Zeitalter der Globalisierung“).<br />
GERN, K.-J., 3rd EUROFRAME Konferenz „Growth Prospects for the Euro<br />
Area“ in Berlin.<br />
GERN, K.-J., F. OSKAMP, J. SCHEIDE, Tagung der europäischen Konjunkturinstitute<br />
(AIECE) in Stockholm und Brüssel.<br />
GIERSCH, H., Wirtschaftspolitisches Symposium der Herbert-Giersch-Stiftung<br />
„Fortschritt und Sicherheit“ in Berlin.<br />
GIERSCH, H., Wirtschaftspolitisches Symposium der Herbert-Giersch-Stiftung<br />
„Für einen neuen Aufschwung – Internationale Koordination?“ in Frankfurt am<br />
Main.<br />
GUNDLACH, E., R.J. LANGHAMMER, Jahrestagung des Ausschusses <strong>für</strong> Entwicklungsländer<br />
des Vereins <strong>für</strong> Socialpolitik „Aspekte der Nachhaltigkeit in der<br />
Evaluierung der Entwicklungszusammenarbeit“ in Hamburg.<br />
GUNDLACH, E., L. WÖSSMANN, Jahrestagung des Bildungsökonomischen Ausschusses<br />
des Vereins <strong>für</strong> Socialpolitik in Zürich (Vortrag „Bildungsressourcen,<br />
Bildungsinstitutionen und Bildungsqualität: Makroökonomische Relevanz und<br />
Mikroökonomische Evidenz“).<br />
HAMMERMANN, F., Tagung der Fachschaft Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
im Cusanuswerk in Bonn (Vortrag „Wirtschaftswissenschaftliche Modellbildung“).<br />
HENKE, J.M., Annual Meeting of the International Energy Workshop in Laxenburg,<br />
Österreich (Vortrag „Tax Exemption for Biofuels in Germany: Is Bio-<br />
Ethanol Really an Option for Climate Policy?“).<br />
HENKE, J.M., Global Ecolabelling Network (GEN) <strong>2003</strong> Conference in Prag.<br />
KAMPS, C., Jahrestagung der Royal Economic Society in Warwick (Vortrag<br />
„New Estimates of Government Net Capital Stocks for 22 OECD Countries,<br />
1960–2001“).<br />
KAMPS, C., Jahrestagung des International <strong>Institut</strong>e of Public Finance in Prag<br />
(Vortrag „New Estimates of Government Net Capital Stocks for 22 OECD<br />
Countries, 1960–2001“).
92 Konferenzen<br />
KAMPS, C., 55. Konferenz der International Atlantic Economic Society in Wien<br />
(Vortrag „New Estimates of Government Net Capital Stocks for 22 OECD<br />
Countries, 1960–2001“).<br />
KLEINERT, J., Konferenz der University of Nottingham „Export and Productivity“<br />
in Nottingham (Vortrag „On the Coexistence of National and Multinational<br />
Firms“).<br />
KLEPPER, G., Fachgespräch „Umweltpolitik als Instrument ziviler Krisenprävention“<br />
beim Bundesministerium <strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
in Berlin.<br />
KLEPPER, G., Annual Meeting of the International Energy Workshop in<br />
Laxenburg, Österreich.<br />
KLEPPER, G., Rundgespräch „Klimaänderungen – Bewertung von Unsicherheiten<br />
als Grundlage <strong>für</strong> rationales Handeln“ beim Deutschen Zentrum <strong>für</strong> Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR) in Köln.<br />
KLEPPER, G., DFG-Rundgespräch „Megastädte und Global Change-Forschung“<br />
in Bensberg.<br />
KLEPPER, G., Workshop „GATES – Generating Alternatives for Adaptation and<br />
Mitigation Investment: Timely European Strategies“ beim PIK-Potsdam-<strong>Institut</strong><br />
<strong>für</strong> Klimafolgenforschung in Potsdam.<br />
KLEPPER, G., Workshop an der Royal Veterinary and Agricultural University in<br />
Kopenhagen (Vortrag „Simulating the Economic Effects of Climate Change –<br />
The Integration of a Climate Model with an Economic Model“).<br />
KLEPPER, G., DFG-Workshop „Anwendungsorientierung der Global Change<br />
Forschung“ in Berlin.<br />
KLEPPER, G., Workshop „Blick in PIKs Zukunft“ beim PIK-Potsdam-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Klimafolgenforschung in Potsdam.<br />
KLODT, H., Workshop „Mobilfunk zwischen Wettbewerb und Regulierung“ des<br />
Hamburger Forums Medienökonomie an der Universität der Bundeswehr<br />
Hamburg (Vortrag „Besteht Regulierungsbedarf im Mobilfunk?“).<br />
KLODT, H., Forum „Ist Deutschland fit <strong>für</strong> die Wissensgesellschaft?“ der<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin (Vortrag und Teilnahme am Podium „Innovation,<br />
Wachstum, Produktivität – Schöne neue Wissensökonomie?“).<br />
KLODT, H., Forum „Globalisierung – Kritisch weitergedacht“ der Katholischen<br />
Akademie in München (Vortrag „Eine Auseinandersetzung mit den Thesen von<br />
ATTAC“).<br />
KLODT, H., Akademie „Chancen und Probleme der Globalisierung“ der Stiftung<br />
der Deutschen Wirtschaft <strong>für</strong> Qualifizierung und Kooperation in Tannenfelde<br />
(Vortrag „Chancen und Risiken der Globalisierung“).
Beteiligung an auswärtigen Konferenzen 93<br />
KLODT, H., Workshop „Staatliche Verantwortung <strong>für</strong> hochtechnologische Innovationen“<br />
der Stiftung Brandenburger Tor in Berlin (Vortrag „Die Rolle des<br />
Staates bei erfolgreichen Innovationen“).<br />
KUHN, A., 66. Wissenschaftliche Tagung der ARGE in Berlin (Vortrag „The<br />
International Transmission of Monetary Policy Shocks“).<br />
LAASER, C.-F., Urbanistisches Forum „City.net – Cities in the Age of Telecommunications“<br />
an der Bauhaus-Universität in Weimar (Vortrag „New Economy<br />
and Spatial Structure – Decline or Accentuation of Urban Texture“).<br />
LANGHAMMER, R.J., 36. Forschungsseminar Radein „Ordnungsprobleme der<br />
<strong>Weltwirtschaft</strong>“ in Radein (Vortrag „Alternative Integrationskonzepte: Theoretische<br />
Begründung, empirische Befunde und pragmatische Implikationen“).<br />
LANGHAMMER, R.J., SommerAkademie Europa, Strategiegruppe der Bertelsmann-Stiftung<br />
„Europäische Sicherheit und globale Verantwortung“ im Kloster<br />
Seeon (Vortrag „Wie wettbewerbsfähig ist Europa in der <strong>Weltwirtschaft</strong>?“).<br />
LANGHAMMER, R.J., 9. Bundeskongress <strong>für</strong> politische Bildung der Bundeszentrale<br />
<strong>für</strong> politische Bildung in Braunschweig „Dialog zwischen Kulturen,<br />
Ethnien und Religionen – Herausforderungen an die politische Bildung“ (Vortrag<br />
„Reformen globaler Regelsysteme: Wege zu mehr Chancengleichheit, Partizipation<br />
und Mitverantwortung“).<br />
LANGHAMMER, R.J., Konferenz des Vienna <strong>Institut</strong>e for International Economic<br />
Studies „WTO Round: Basic Issues“ in Wien (Vortrag „The WTO Development<br />
Round: A Non-European Look to Europe“).<br />
LANGHAMMER, R.J., Konferenz der Chicago Conference on the Global Economy<br />
<strong>2003</strong> „The Future of the Global Trading System“ in Chicago (Vortrag „The<br />
Future of the Global Trading System“).<br />
LANGHAMMER, R.J., Workshop der BMW Stiftung Herbert Quandt „Deutsche<br />
Außenpolitik im Spannungsfeld von nationalen Interessen, moralischen Ansprüchen<br />
und neuer amerikanischer Dominanz“ in München (Vortrag „Die Durchsetzung<br />
wirtschaftlicher Interessen der EU und der USA im multi- und bilateralen<br />
Kontext“).<br />
LANGHAMMER, R.J., Internationale Konferenz der Konrad-Adenauer-Stiftung in<br />
Shanghai (Vortrag „China’s Role in the WTO Doha Round. A European<br />
Perspective“).<br />
LAY, J., OECD Development Centre Seminar „How Are Globalisation and<br />
Poverty Interacting?“ in Paris.<br />
LAY, J., Annual Bank Conference on Development Economics in Europe „Economic<br />
Integration and Social Responsibility“ der Weltbank in Paris.
94 Konferenzen<br />
LAY, J., Internationale Konferenz „Attacking Poverty: What Makes Growth Pro-<br />
Poor“ des Hamburgischen <strong>Weltwirtschaft</strong>sarchivs in Hamburg.<br />
LAY, J., Internationale Konferenz „Economic Policy Modeling“ des Ecomod<br />
Netzwerks in Instanbul (Vortrag „Globalisation and Poverty Changes in<br />
Colombia“).<br />
LORZ, O., Jahrestagung der European Economic Association in Stockholm<br />
(Vortrag „Unemployment, Social Transfers, and International Capital Mobility“).<br />
LORZ, O., Konferenz „Migration and the Welfare State“ der CESifo Economic<br />
Studies in München (Vortrag „Mobility, Political Participation and the Size of<br />
the Welfare State“).<br />
LORZ, O., Passauer Workshop „Internationale Wirtschaftsbeziehungen“ in<br />
Passau (Vortrag „Unemployment, Social Transfers, and International Capital<br />
Mobility“).<br />
MUNDHENKE, J., OpenSaar <strong>2003</strong> – 2. Fachtagung zu Open Source Lösungen des<br />
Opensaar und der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.<br />
MUNDHENKE, J., Runder Tisch „Open Source Software“ des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft und Arbeit in Berlin.<br />
NUNNENKAMP, P., Tagung „Lateinamerika und Europa: Perspektiven der wirtschaftlichen,<br />
politischen und kulturellen Beziehungen“ der Evangelischen Akademie<br />
in Loccum (Vortrag „Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Strukturelle<br />
Bedingungen <strong>für</strong> Direktinvestitionen in Lateinamerika“).<br />
NUNNENKAMP, P., Expertenseminar „Aid Effectiveness and Selectivity: Integrating<br />
Multiple Objectives into Aid Allocations“ der OECD in Paris.<br />
NUNNENKAMP, P., Seminar <strong>für</strong> Sicherheitspolitik „Herausforderung erkennen –<br />
Zukunft gestalten“ der Bundesakademie <strong>für</strong> Sicherheitspolitik in Siegburg<br />
(Vortrag „Das internationale Wirtschaftsgefüge und die verteilungspolitischen<br />
Herausforderungen der Globalisierung“).<br />
NUNNENKAMP, P., Review Meeting of the EU-India Network on Trade and<br />
Development der Consumer Unity & Trust Society in Brüssel (Kurzvortrag<br />
„Why the Case for a Multilateral Agreement on Investment Is Weak“).<br />
NUNNENKAMP, P., Seminar „Investment for Development“ der Consumer Unity<br />
& Trust Society in Genf (Vortrag „Does FDI Lead to Growth or Vice Versa?“).<br />
NUNNENKAMP, P., Abschlusskonferenz „Regulierung von Arbeit“ des Wissenschaftszentrums<br />
Berlin <strong>für</strong> Sozialforschung in Berlin (Korreferat „Internationalisierungsstrategien<br />
der 90er Jahre in den Transformationsländern und ihre Rückwirkungen“).<br />
NUNNENKAMP, P., XX International Scientific Conference „Regionalisation<br />
and Globalisation in the World Economy” der University of Economics in
Beteiligung an auswärtigen Konferenzen 95<br />
Breslau (Vortrag „Reforming the International Financial Architecture: What<br />
Globalisation Critics Demand and What Policymakers Have (Not) Achieved“).<br />
NUNNENKAMP, P., Seminar „Globalisierung: Event oder Prozess?“ der Theodor<br />
Heuss Akademie in Gummersbach (Vortrag „Die Reform des IWF und der Weltbank“).<br />
NUNNENKAMP, P., Regionalseminar „Aktuelle Fragen der Sicherheitspolitik“ der<br />
Bundesakademie <strong>für</strong> Sicherheitspolitik in Wiesbaden (Vortrag „Finanzströme<br />
ohne Grenzen: Funktionsmängel und Störungen des Weltfinanzsystems“).<br />
NUNNENKAMP, P., 2. Deutsch-Argentinisches Dialogforum „Argentinien und<br />
Deutschland im Wandel“ der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin<br />
(Podiumsdiskussion „Wirtschaftliche und politische Herausforderungen“).<br />
NUNNENKAMP, P., Workshop „Internationale Finanzmärkte und Entwicklung“<br />
im Rahmen der Sommeruniversität der Friedrich-Ebert-Stiftung in Potsdam<br />
(Kurzvortrag „Sinn und Realisierungsmöglichkeiten von Regulierungsmaßnahmen<br />
<strong>für</strong> die internationalen Finanzmärkte“).<br />
NUNNENKAMP, P., Ferienakademie „Chancen und Probleme der Globalisierung“<br />
des Studienförderwerks Klaus Murmann (Stiftung der Deutschen Wirtschaft) in<br />
Tannenfelde (Vortrag „Strukturmerkmale und Herausforderungen der Globalisierung“).<br />
NUNNENKAMP, P., International Conference „Sustainable Growth and Environmental<br />
Protection: The Case of China“ der Universität Duisburg-Essen und der<br />
University of Maryland in Duisburg (Korreferat „The Environmental Effects of<br />
China’s FDI Inflows“).<br />
NUNNENKAMP, P., Deutsch-französisch-russische Konferenz „Die EU und Russland<br />
in der neuen Weltordnung“ des Staatlichen <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> Internationale Beziehungen<br />
in Moskau (Kurzvortrag „Die Nord-Süd-Problematik nach dem G8-<br />
Gipfel von Evian“).<br />
NUNNENKAMP, P., Podiumsdiskussion „Globalisierung der <strong>Weltwirtschaft</strong> –<br />
Fluch oder Entwicklungschance?“ der Friedrich-Ebert-Stiftung in Magdeburg.<br />
NUNNENKAMP, P., International Conference „South vs. South: The Transpacific<br />
Race to the Bottom?“ der Friedrich-Ebert-Stiftung und des Centro de<br />
Investigación y Docencia Económicas (CIDE) in Mexico-City (Vortrag „Latin<br />
America in the International Economy: A Critical Assessment“).<br />
PETERSON, S., Workshop „Emissions Trading and Project-Based Mechanisms:<br />
Synergies between Emerging Regimes“ im Rahmen des EU-Projekts „Concerted<br />
Action on Tradable Permits (CATEP)“, organisiert durch die Foundation for<br />
International Environmental Law and Development (FIELD), United Nations<br />
Environment Programme (UNEP) und die Central European University (CEU) in<br />
Budapest.
96 Konferenzen<br />
PETERSON, S., Workshop „Global Forum on Sustainable Development:<br />
Emissions Trading“ der OECD in Paris (Vortrag „Monitoring, Accounting and<br />
Enforcement in Tradable Permit Regimes“).<br />
PETERSON, S., Synthesis Workshop „Maximising the Potential of Emissions<br />
Trading in Advancing Sustainability Agendas in an Expanded European Union<br />
– the Role of Research“ im Rahmen des EU-Projekts „Concerted Action on<br />
Tradeable Permits (CATEP)“ in Brüssel.<br />
PETERSON, S., 1. International Workshop „Integrated Climate Models: An Interdisciplinary<br />
Assessment of Climate Impacts and Policies“ im Rahmen des Ecological<br />
and Environmental Economics Programme des International Centre for<br />
Theoretical Physics (ICTP) in Triest (Vortrag „Integrated Climate Modelling at<br />
the Kiel <strong>Institut</strong>e for World Economics“).<br />
PETERSON, S., Research Workshop „Business and Emissions Trading“ der Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> Operations Research (GOR) und Martin-Luther-Universität Halle-<br />
Wittenberg in Wittenberg (Vortrag „The EU Emissons Trading Scheme and Its<br />
Competitiveness Effects for European Business – Results from the CGE Model<br />
DART“).<br />
PETERSON, S., Lectures am International Centre for Theoretical Physics (ICTP)<br />
in Triest im Rahmen der „Preparatory Lectures for the 1st International Workshop<br />
on Integrated Climate Models“.<br />
PIERDZIOCH, C., Jahrestagung der European Economic Association in Stockholm<br />
(Vortrag „Financial Openness and Business Cycle Volatility“).<br />
SCHEIDE, J., 34. Konstanz Seminar on „Monetary Theory and Monetary Policy“<br />
auf der Insel Reichenau.<br />
SCHEIDE, J., European Business Leaders Convention in Helsinki (Beitrag „The<br />
German Economy“).<br />
SCHEIDE, J., Seminar an der Federal Reserve Bank of Richmond in Richmond,<br />
Calif. (Vortrag „Macroeconomic Policy Coordination in Europe“).<br />
SCHEIDE, J., 45. . Konferenz von NABE in Atlanta, Ga. (Vortrag „Perspectives for<br />
the German Economy“).<br />
SCHERTLER, A., Jahrestagung des Vereins <strong>für</strong> Socialpolitik in Zürich (Vortrag<br />
„Driving Forces of Venture Capital Investment in Europe“).<br />
SCHRADER, J.-V., Jahrestagung der Gesellschaft <strong>für</strong> Wirtschafts- und Sozialwissenschaften<br />
des Landbaus in Stuttgart.<br />
SCHRADER, K., Seminar „Transformationsprozesse in Osteuropa“ des Landesinstituts<br />
Schleswig-Holstein <strong>für</strong> Praxis und Theorie der Schule in Tannenfelde<br />
(Vortrag „Die Baltischen Staaten auf der Überholspur in die EU?“).
Beteiligung an auswärtigen Konferenzen 97<br />
SCHRÖDER, H., 1. bis 3. Sitzung der Facharbeitsgruppe „Technische Infrastruktur“<br />
des GBV in Hamburg, Magdeburg und Kiel.<br />
SCHRÖDER, H., Veranstaltung „Datenfunk und 2D-Codierung“ des IT-Anwenderkreises<br />
Norddeutschland in der IHK in Kiel (Organisation, Moderation und<br />
Leitung).<br />
SCHRÖDER, H., Veranstaltung „IT Controlling“ des IT-Anwenderkreises Norddeutschland<br />
in Zusammenarbeit mit dem IZ Sozialwissenschaften (Bonn) in der<br />
IHK in Kiel (Organisation und Moderation).<br />
SCHRÖDER, H., Veranstaltung „IT Sicherheit“ des IT-Anwenderkreises Norddeutschland<br />
in der IHK in Kiel (Organisation).<br />
SCHWEICKERT, R., 6. Limburg-Seminar „Reformpolitik in Entwicklungs- und<br />
Transformationsländern“ des Vereins <strong>für</strong> Entwicklungsökonomische Forschungsförderung<br />
(EFF) in Zusammenarbeit mit der KfW und der DEG in Eisenach (Vortrag<br />
„Glaubwürdigkeit, Timing und Sequencing wirtschaftlicher Reformen“).<br />
SCHWEICKERT, R., Third FES-SWP North-South Dialogue on Global Governance<br />
Challenges „Reshaping Globalisation: A New Order for Financial Markets“<br />
in Berlin (Vortrag „Which Exchange Rate Regime for Emerging Markets?“).<br />
SCHWEICKERT, R., Fachtagung „Tobin/Spahn-Tax – ein Konzept mit Zukunft?“<br />
der Evangelischen Akademie in Hamburg.<br />
SCHWEICKERT, R., Dialogseminar „Wissenschaft und Praxis“ des Lehrstuhls <strong>für</strong><br />
Ordnungstheorie und Wirtschaftspolitik an der Philipps-Universität Marburg in<br />
Verbindung mit der Hanns Martin Schleyer-Stiftung in Bad Hersfeld (Vortrag<br />
„Indikatoren zum Stand der Wirtschaftsreformen in den Kandidatenländern <strong>für</strong><br />
die Osterweiterung der EU“).<br />
SEUSING, E., Co-ordination Meeting of the European Documentation Centres der<br />
Europäischen Kommission, Generaldirektion Presse und Kommunikation in<br />
Brüssel.<br />
SIEBERT, H., Sitzung „Corporate Governance, Takeovers and the European<br />
Model(s) of Capitalism“ der Group of Economic Analysis (GEA) der Europäischen<br />
Kommission in Brüssel.<br />
SIEBERT, H., Gesprächsreihe „Soziale Marktwirtschaft heute“ der Bertelsmann<br />
Stiftung, Heinz Nixdorf Stiftung und Ludwig-Erhard-Stiftung in Hamburg (Einführungsvortrag<br />
„Von der Blockade zum Aufbruch – Diagnose und Handlungsempfehlungen“<br />
sowie Teilnahme an der Podiumsdiskussion).<br />
SIEBERT, H., Der 12. Aspen European Dialogue „Redesigning Europe. Challenges<br />
for the Italian Presidency of the Union“ in Rom (Vortrag „How to Improve<br />
Economic Governance“).
98 Konferenzen<br />
SIEBERT, H., Veranstaltung „Vierzig Jahre Sachverständigenrat 1963–<strong>2003</strong>“ in<br />
Berlin (Podiumsdiskussion „Die Jahresgutachten des Sachverständigenrates im<br />
Spiegel der Politik“).<br />
SOLTWEDEL, R., CESifo Konferenz „Privatisation Experiences in the EU“ in<br />
München (Comment zu Knieps „Privatization of Network Industries in Germany“).<br />
SOLTWEDEL, R., Fachtagung des IRS/Erkner „Knoten im Netz“ in Erkner<br />
(Vortrag „Raumstruktur der New Economy – Tod der Distanz? Niedergang der<br />
Städte?“).<br />
SOLTWEDEL, R., Konferenz „Neue Medien – neue Arbeit? Hamburg im Vergleich<br />
mit internationalen Metropolen“ der TU Harburg in Hamburg.<br />
SOLTWEDEL, R., Stiftungskolleg <strong>für</strong> Internationale Aufgaben der Studienstiftung<br />
des deutschen Volkes und der Robert Bosch Stiftung in Berlin (Vortrag „Internationale<br />
Wirtschaftsentwicklung“).<br />
SOLTWEDEL, R., Internationale Konferenz „Urban and Regional Science and<br />
Development“ der Beijing University in Beijing (Vortrag „ICT and Functional<br />
Urban Specialization – Empirical Findings for Germany“).<br />
SOLTWEDEL, R., Fachtagung des Centre for Education in International Management<br />
(CEIM), Hanoi und des GTZ-Office in Hanoi (Vortrag „Regional Policy in<br />
Germany After Unification – Experiences and Lessons for Vietnam“).<br />
SOLTWEDEL, R., Konferenz „Urbanität und Identität zeitgenössischer europäischer<br />
Städte“ der Wüstenrot Stiftung und der ETH in Zürich (Vortrag „Zur<br />
Ökonomie der europäischen Städte im Zeitalter der Globalisierung“).<br />
SPINANGER, D., EU-Konferenz „The Future of Textiles and Clothing after 2005“<br />
in Brüssel (Vortrag „The Future of T & C after 2004: Quota Elimination & Trade<br />
Liberalization re. Sustainable Development“).<br />
SPINANGER, D., Annual Conference of the Swedish Textile Importers in<br />
Göteborg (Vortrag „575 Days Left…the Clock Is Running: Should We Chill the<br />
Champagne?“).<br />
SPINANGER, D., Annual Conference of the European Textile Finishing Industry<br />
in Bergen (Vortrag „What Will Happen to World Trade? Consequences of<br />
China’s WTO Accession and Liberalization Trends“).<br />
SPINANGER, D., Konferenz „The Anti-dumping Explosion: Explanations and<br />
Business Strategies“ bei King & Spalding, Ernst & Young in London.<br />
SPINANGER, D., 6th Annual GTAP Conference in Den Haag (Vortrag mit<br />
J. Francois „From 0 to 60 without a Hitch? Regulated Efficiency, WTO<br />
Accession and the Motor Vehicle Sector in China“).
Beteiligung an auswärtigen Konferenzen 99<br />
SPINANGER, D., GTZ-Symposium „Social Standards in the RMG Industry: Case<br />
of Bangladesh“ in Berlin (Vortrag „What Does the Quota Elimination and<br />
China’s WTO Accession Mean for Bangladesh? What to Do?“).<br />
SPINANGER, D., APEC Capacity-Building Workshop „Quantitative Methods for<br />
Assessing NTMs and Trade Facilitation“ in Bangkok (Vortrag „The Rag Trade<br />
Lives On: Trends, Threats and Reality for the ATC after China’s WTO<br />
Accession“).<br />
SPINANGER, D., UNCTAD Hearing „The Developing Countries and the End to<br />
NTBs on Textile and Clothing Trade“ in Genf (Vortrag „Beyond Eternity: What<br />
Will Happen when T&C Quotas Are Eliminated as of 31/12/2004?“).<br />
STEHN, J., Workshop „Europa der Zukunft“ der Karl-Theodor-Molinari-Stiftung<br />
in Dresden (Vortrag „Eine ökonomische Verfassung <strong>für</strong> Europa“).<br />
STOLZ, S., Workshop „European Integration and Banking Efficiency“ des Centro<br />
de Investigação Sobre Economia Financeira in Lissabon (Vortrag „Capital<br />
Regulation and Bank Behavior: Evidence for German Savings Banks“).<br />
THIELE, R., Konferenz „Attacking Poverty: What Makes Growth Pro-Poor“ des<br />
Hamburgischen <strong>Weltwirtschaft</strong>sarchivs in Hamburg (Vortrag „Growth, Poverty,<br />
and Income Distribution in Bolivia: A Sectoral and Regional Perspective“).<br />
THIELE, R., 25th International Conference „Reshaping Agriculture’s Contribution<br />
to Society“ der International Association of Agricultural Economists in<br />
Durban (Vortrag „Price Incentives, Non-Price Factors, and Agricultural Production<br />
in Sub-Saharan Africa: A Cointegration Analysis“).<br />
THIELE, R., 17. <strong>Weltwirtschaft</strong>sseminar „Armut und soziale Sicherung im Transformationsprozess<br />
der mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsländer: Bestandsaufnahme,<br />
Armutsursachen und Armutsbekämpfung“ des Zentrums <strong>für</strong> internationale<br />
Wirtschaftsbeziehungen der Universität Leipzig in Leipzig (Vortrag<br />
„Strategien zur Bekämpfung der weltweiten Armut“).<br />
VINHAS DE SOUZA, L., Konferenz „The Econometrics of Emerging Countries“ der<br />
Universität Toledo in Toledo (Vortrag „Financial Liberalization and Business<br />
Cycles: The Experience of the Future EU Member States in The Baltics and<br />
Central Eastern Europe“).<br />
VINHAS DE SOUZA, L., Second Workshop on Macroeconomic Policy Research der<br />
Zentralbank von Ungarn in Budapest.<br />
VINHAS DE SOUZA, L., Annual Conference of the Money, Macro and Finance<br />
Research Group der Cambridge University in Cambridge.<br />
VINHAS DE SOUZA, L., Sixth Conference on Global Economic Analysis in<br />
Scheveningen (Vortrag „Global Trade Analysis Project“).
100 Konferenzen<br />
VINHAS DE SOUZA, L., Konferenz „Regional Partnerships Project Conference“<br />
des Center for Integration, Research, and Projects in Sankt Petersburg.<br />
VINHAS DE SOUZA, L., First Workshop of the USAID/IRIS Project der New<br />
Economic School in Moskau.<br />
VINHAS DE SOUZA, L., DG ECOFIN Seminar Series der Europäischen Kommission<br />
in Brüssel.<br />
WIEBELT, M., Workshop „Poverty Impacts of Macroeconomic Reforms in<br />
Bolivia“ der Universidad Cathólica Boliviana in La Paz (Vorträge „Los Canales<br />
de Transmision entre las Reformas Estructurales y la Pobreza“ und „Orientando<br />
la Política Macroeconómica en Favor de los Pobres: Resultados de Simulaciones<br />
Seleccionados“).<br />
WOLF, H., SIB-Kongress der Hochschule Bremen in Bremen (Discussant).<br />
WOLF, H., 2nd Workshop on Applied Infrastructure Research („Regulation and<br />
Investment in Infrastructure Provision – Theory and Practice“) der TU Berlin<br />
und des DIW in Berlin (Vortrag „Airport Privatisation – Mitigating the Hold Up-<br />
Problem“).<br />
WOLF, H., VIII. Jahreswirtschaftstagung „See- und Luftverkehrsmärkte im Umbruch<br />
– <strong>Weltwirtschaft</strong>liche Strukturänderungen auf strategischen Märkten“ des<br />
<strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> und Internationales Management der Universität<br />
Bremen in Bremen (Vortrag „Möglichkeiten und Grenzen der Privatisierung von<br />
Airports“).<br />
WOLF, H., Workshop „The Role of Competition in the Future Airport Industry“<br />
der German Aviation Research Society in Leipzig (Vortrag „Airport Alliances<br />
and Mergers – Will There Be a Few Dominant Airport Operators in the<br />
Future?“).<br />
WOLF, H., Workshop „How to Make Slot Markets Work“ der German Aviation<br />
Research Society in Bremen (Vortrag „Proposal for a 2nd Best Mechanism for<br />
Auctioning Airport Slots“).<br />
WÖSSMANN, L., Jahrestagung der American Economic Association in<br />
Washington (Vortrag „Class-Size Effects in School Systems around the World:<br />
Evidence from Between-Grade Variation in TIMSS“).<br />
WÖSSMANN, L., Annual Conference der Royal Economic Society in Warwick.<br />
WÖSSMANN, L., Konferenz des Centre for the Economics of Education (CEE),<br />
London School of Economics, London.<br />
WÖSSMANN, L., Workshop „Bildungspolitik“ des DIW in Berlin.<br />
WÖSSMANN, L., Research Seminar vom Forschungsinstitut zur Zukunft der<br />
Arbeit (IZA) in Bonn.
VI. Veröffentlichungen<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forschungsabteilungen haben auch im<br />
Jahr <strong>2003</strong> ihre Ergebnisse einem größeren Leserkreis in Wissenschaft, Wirtschaft<br />
und Politik präsentiert. Sie nutzten dabei die verschiedenen Publikationsreihen<br />
des <strong>Institut</strong>s, publizierten aber auch in externen Zeitschriften und bei anderen<br />
Verlagen.<br />
Die Publikationen in eigenen Reihen wurden in der Gruppe „Redaktion“ (Leiter:<br />
Dietmar Gebert) redaktionell bearbeitet. Darüber hinaus wurden Manuskripte redigiert,<br />
die von auswärtigen Wissenschaftlern auf der Kieler-Woche-Konferenz<br />
des <strong>Institut</strong>s vorgetragen oder von der Zeitschrift „Review of World Economics<br />
(<strong>Weltwirtschaft</strong>liches Archiv)“ nach Durchlaufen eines Referee-Prozesses angenommen<br />
worden waren.<br />
Insgesamt wurde im Jahr <strong>2003</strong> eine Vielzahl von Manuskripten redaktionell bearbeitet:<br />
6 Kieler Studien, 10 Kieler Diskussionsbeiträge sowie jeweils 4 Hefte<br />
der Zeitschriften „Die <strong>Weltwirtschaft</strong>“ und „Review of World Economics (<strong>Weltwirtschaft</strong>liches<br />
Archiv)“. Außerdem publizierte das <strong>Institut</strong> den Konferenzband<br />
„Global Governance: An Architecture for the World Economy“ und die<br />
Bernhard-Harms-Vorlesung „Financial Crises and Reform of the International<br />
Financial System“ von Stanley Fischer.<br />
Publiziert wurden unter dem Titel „Die <strong>Weltwirtschaft</strong> vor den Herausforderungen<br />
von morgen“ auch die Vorträge, die auf einer Veranstaltung der Gesellschaft<br />
zur Förderung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> gehalten wurden.<br />
1. Veröffentlichungen in eigenen Publikationsreihen<br />
Kurze Zusammenfassungen der hier aufgeführten Publikationen erschienen im<br />
Jahr <strong>2003</strong> in den Kieler Kurzberichten und auch, so weit ausländische Leser stärker<br />
angesprochen werden sollten, in den englischsprachigen Kiel Reports. Weitere<br />
Informationen über die nachstehend aufgeführten Publikationen sind zusammen<br />
mit den Publikationen des Vorjahrs im Publikationsverzeichnis 2002–<strong>2003</strong><br />
enthalten.<br />
Darüber hinaus ist das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> unter http://www.ifw-kiel.de<br />
im Internet präsent. Die umfangreiche Homepage enthält sowohl Informationen<br />
über die Forschungstätigkeit als auch über die Organisation und die Serviceeinrichtungen<br />
des <strong>Institut</strong>s. Des Weiteren ist es möglich, die Zusammenfassungen
102 Veröffentlichungen<br />
der <strong>Institut</strong>sveröffentlichungen oder auch einzelne Forschungsarbeiten von Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern als vollständiges Dokument herunterzuladen und<br />
auszudrucken. Besonders oft wurden die aktuellen Analysen zur Konjunktur sowie<br />
Informationen zu neuen Publikationen des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> abgefragt.<br />
Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr pro Monat fast 230 000 Zugriffe<br />
auf die Internetseiten registriert.<br />
� Kieler Studien<br />
BRAUER, H., The Real Exchange Rate and Prices of Traded Goods in OECD<br />
Countries.<br />
KLODT, H., ET AL., Die neue Ökonomie: Erscheinungsformen, Ursachen und<br />
Auswirkungen.<br />
KRANCKE, J., Internationaler Handel mit Kommunikationsdienstleistungen. Anforderungen<br />
an ein multilaterales Regelwerk und die Reform des GATS.<br />
LORZ, O., Intergenerative Umverteilung in der repräsentativen Demokratie.<br />
SCHERTLER, A., Dynamic Efficiency and Path Dependencies in Venture Capital<br />
Markets.<br />
WOLF, H., Privatisierung im Flughafensektor. Eine ordnungspolitische Analyse.<br />
� Beiträge in Konferenzbänden des IfW<br />
LORZ, O., Do National Governments Lose Their Maneuvering Space in the Era<br />
of Locational Competition and What Can They Do? In: H. Siebert (ed.), Global<br />
Governance: An Architecture for the World Economy. Berlin: Springer-Verlag.<br />
SIEBERT, H., On the Fears of the International Division of Labor: Eight Points in<br />
the Debate with Anti-Globalizationers. In: H. Siebert (ed.), Global Governance:<br />
An Architecture for the World Economy. Berlin: Springer-Verlag.<br />
� Review of World Economics (<strong>Weltwirtschaft</strong>liches Archiv)<br />
Diese vierteljährlich erscheinende Zeitschrift enthält Artikel von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern aus aller Welt, die in ihren vorwiegend empirischen<br />
Beiträgen Fragestellungen aus dem Gebiet der internationalen Wirtschaftsbeziehungen<br />
untersuchen. Diese umfassen den Handel mit Gütern und Dienstleistungen,<br />
Währungssysteme und Wechselkurse, die internationale Handelspolitik,<br />
den Kapitalverkehr und die Migration von Arbeitskräften, die wirtschaftliche<br />
Entwicklung in einzelnen Ländern und die internationale Koordination der Wirtschaftspolitik.
Veröffentlichungen in eigenen Publikationsreihen 103<br />
Bei der Herausgabe der Review of World Economics (<strong>Weltwirtschaft</strong>liches Archiv)<br />
wird das <strong>Institut</strong> von seinem International Advisory Board beraten. Diesem<br />
gehörten im Jahr <strong>2003</strong> folgende Professoren an:<br />
Alberto F. Alesina (Harvard University, Cambridge, Mass.), Richard E. Baldwin<br />
(Graduate <strong>Institut</strong>e of International Studies, Genf), Paul De Grauwe (University<br />
of Louvain), Barry Eichengreen (University of California at Berkeley), Francesco<br />
Giavazzi (Bocconi University, Mailand), David Greenaway (University of<br />
Nottingham), Elhanan Helpman (Harvard University, Cambridge, Mass., and Tel<br />
Aviv University), Arye L. Hillman (Bar-Ilan University, Ramat Gan, Israel), J.<br />
Peter Neary (University College, Dublin), Maurice Obstfeld (University of California<br />
at Berkeley), Richard Pomfret (University of Adelaide), Niels Thygesen<br />
(University of Copenhagen), Holger C. Wolf (Georgetown University, Washington),<br />
Charles Wyplosz (Graduate <strong>Institut</strong>e of International Studies, Genf).<br />
Artikel von Wissenschaftlern des IfW:<br />
CARSTENSEN, K. (mit J. Hawellek), Forecasting Inflation from the Term<br />
Structure.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit M. Frenkel und G. Stadtman), Modeling Coordinated Foreign<br />
Exchange Market Interventions: The Case of the Japanese and U.S. Interventions<br />
in the 1990s.<br />
� Die <strong>Weltwirtschaft</strong><br />
Jedes Heft dieser Vierteljahresschrift enthielt die Diagnose und Prognose der<br />
Konjunktur in Deutschland und in anderen <strong>für</strong> die Weltkonjunktur wichtigen<br />
Ländern. Außerdem wurden verschiedene wirtschaftspolitische Einzelthemen<br />
aufgegriffen wie das GATS und der internationale Dienstleistungshandel, die<br />
Osterweiterung der EU, die Struktur der Löhne und Qualifikationen in Deutschland,<br />
das Telekommunikationsgesetz, die Steuerreform in Deutschland, die Motive<br />
<strong>für</strong> deutsche Direktinvestitionen in den Nicht-Industrieländern, die internationale<br />
Entwicklungspolitik nach dem Washington-Konsens und die neue Ausrichtung<br />
im Außenhandel baltischer Staaten.<br />
BENNER, J., D. BORBÉLY, A. BOSS, A. KUHN, C.-P. MEIER, F. OSKAMP, J.<br />
SCHEIDE und R. SCHMIDT, Deutschland: Stagnation hält vorerst an.<br />
BENNER, J., D. BORBÉLY, A. BOSS, A. KUHN, C.-P. MEIER, F. OSKAMP,<br />
J. SCHEIDE und R. SCHMIDT, Deutschland erneut in der Rezession.<br />
BENNER, J., D. BORBÉLY, A. BOSS, A. KUHN, C.-P. MEIER, F. OSKAMP,<br />
J. SCHEIDE und R. SCHMIDT, Leichte Belebung der Konjunktur in Deutschland.
104 Veröffentlichungen<br />
BENNER, J., D. BORBÉLY, K.-J. GERN, C. KAMPS, A. KUHN, B. SANDER und<br />
J. SCHEIDE, Durchgreifende Erholung der Weltkonjunktur nochmals verzögert.<br />
BENNER, J., D. BORBÉLY, K.-J. GERN, C. KAMPS, A. KUHN, B. SANDER und<br />
J. SCHEIDE, Weltkonjunktur kommt in Fahrt.<br />
BENNER, J., A. BOSS, A. KUHN, C.-P. MEIER, F. OSKAMP, J. SCHEIDE und R.<br />
SCHMIDT, Konjunktur in Deutschland nimmt etwas Fahrt auf.<br />
BENNER, J., K.-J. GERN, C. KAMPS, A. KUHN, B. SANDER und J. SCHEIDE,<br />
Konjunktur in den Industrieländern zieht nur allmählich an.<br />
BENNER, J., K.-J. GERN, C. KAMPS, A. KUHN, B. SANDER und J. SCHEIDE,<br />
Industrieländer: Aufschwung setzt sich durch.<br />
BOSS, A., und P. ELENDNER, Steuerreform und Lohnsteueraufkommen in<br />
Deutschland – Simulationen auf Basis der Lohnsteuerstatistik.<br />
BUCH, C.M., Die Osterweiterung der EU aus ökonomischer Sicht.<br />
CARSTENSEN, K., K.-J. GERN, C. KAMPS und J. SCHEIDE, Euroland: Stagnation<br />
wird allmählich überwunden.<br />
CHRISTENSEN, B., Die Entwicklung der qualifikatorischen Lohndifferenzierung<br />
in Deutschland.<br />
GERN, K.-J., Fünf Jahre nach der Krise – Wo steht Asien heute?<br />
GERN, K.-J., und D. BORBÉLY, Die EU-Osterweiterung – Makroökonomische<br />
Aspekte aus der Sicht der Beitrittsländer.<br />
GERN, K.-J., C. KAMPS, C.-P. MEIER, F. OSKAMP und J. SCHEIDE, Euroland: Erholung<br />
gewinnt allmählich an Fahrt.<br />
JOST, T., und P. NUNNENKAMP, Deutsche Direktinvestitionen in Entwicklungsund<br />
Reformländern: Haben sich die Motive gewandelt?<br />
KLODT, H., Das Telekommunikationsgesetz vor der Novellierung.<br />
LAASER, C.-F., und K. SCHRADER, Neue Partner in Europa: Der baltische<br />
Außenhandel im Umbruch.<br />
LANGHAMMER, R.J., Das GATS: Noch kein Liberalisierungsmotor <strong>für</strong> den internationalen<br />
Dienstleistungshandel.<br />
SCHWEICKERT, R., Vom Washington-Konsens zum Post-Washington-Dissens?<br />
Glaubwürdigkeit, Timing und Sequencing wirtschaftlicher Reformen.<br />
� Kieler Diskussionsbeiträge<br />
Die Diskussionsbeiträge analysierten die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung in<br />
Euroland und Ostdeutschland und erörterten struktur-, konjunktur-, entwicklungs-<br />
und verkehrspolitische Themen.
Veröffentlichungen in eigenen Publikationsreihen 105<br />
BODE, E., Die Reform der Handwerksordnung: ein notwendiger Schritt in die<br />
richtige Richtung.<br />
CARSTENSEN, K., K.-J. GERN, C. KAMPS und J. SCHEIDE, Gradual Recovery in<br />
Euroland.<br />
GERN, K.-J., C. KAMPS, C.-P. MEIER, F. OSKAMP und J. SCHEIDE, Euroland: Recovery<br />
Will Slowly Gain Momentum.<br />
GERN, K.-J., C.-P. MEIER und J. SCHEIDE, Higher Economic Growth through<br />
Macroeconomic Policy Coordination? The Combination of Wage Policy and<br />
Monetary Policy.<br />
GERN, K.-J., C.-P. MEIER und J. SCHEIDE, Evidence of the New Economy at the<br />
Macroeconomic Level and Implications for Monetary Policy.<br />
NUNNENKAMP, P., und M. PANT, Why the Case for a Multilateral Agreement on<br />
Investment Is Weak.<br />
SCHWEICKERT, R., R. THIELE und M. WIEBELT, Makroökonomische Reformen<br />
und Armutsbekämpfung in Bolivien: Ebnet die HIPC-Initiative den Weg zu sozialverträglicher<br />
Anpassung?<br />
SICHELSCHMIDT, H., Lohnt sich die private Bereitstellung von Infrastruktur? Das<br />
Beispiel der Fehmarnbelt-Querung.<br />
Zweiter Fortschrittsbericht wirtschaftswissenschaftlicher Forschungsinstitute über<br />
die wirtschaftliche Entwicklung in Ostdeutschland.<br />
� Kieler Arbeitspapiere<br />
Die im Jahre <strong>2003</strong> erschienenen Arbeitspapiere behandelten ein breites Spektrum<br />
an Themen. Diese reichten von arbeitsmarkt-, bildungs-, finanz-, geld- und konjunkturpolitischen<br />
Themen bis zu sozial-, umwelt- und verteilungspolitischen<br />
Themen. In vielen Arbeitspapieren wurden auch methodische Probleme aufgegriffen.<br />
Alle Arbeitspapiere stehen als PDF-Datei unter der Internet-Adresse<br />
http://www.ifw-kiel.de/pub/kap/kap.htm zum Downloaden zur Verfügung.<br />
AMMERMÜLLER, A., H. HEIJKE und L. WÖSSMANN, L., Schooling Quality in<br />
Eastern Europe: Educational Production During Transition.<br />
BENNER, J., und C.-P. MEIER, Prognosegüte alternativer Frühindikatoren <strong>für</strong> die<br />
Konjunktur in Deutschland.<br />
BORBÉLY, D., und C.-P. MEIER, Macroeconomic Interval Forecasting: The Case<br />
of Assessing the Risk of Deflation in Germany.
106 Veröffentlichungen<br />
BOSS, A., Arbeits- und Investitionsanreize in Deutschland: Die Rolle der Abgaben-<br />
und Transferpolitik als Determinante des Wachstums des Produktionspotentials.<br />
BOSS, A, Steuerharmonisierung oder Steuerwettbewerb?<br />
BOSS, A., und T. ELENDNER, Steuerreform und Lohnsteueraufkommen in<br />
Deutschland – Simulationen auf Basis der Lohnsteuerstatistik.<br />
BOSS, A., und A. ROSENSCHON, Finanzhilfen des Bundes.<br />
BUCH, C.M., J. KLEINERT und F. TOUBAL, The Distance Puzzle: On the Interpretation<br />
of the Distance Coefficient in Gravity Equations.<br />
BUCH, C.M., J. KLEINERT und F. TOUBAL, Where Enterprises Lead, People<br />
Follow? Links between Migration and German FDI.<br />
BUCH, C.M., und C. PIERDZIOCH, The Integration of Imperfect Financial Markets:<br />
Implications for Business Cycle Volatility.<br />
CARSTENSEN, K., Is European Money Demand Still Stable?<br />
CARSTENSEN, K., und F. TOUBAL, Foreign Direct Investment in Central and<br />
Eastern European Countries: A Dynamic Panel Analysis.<br />
CHRISTENSEN, B., Die Validität erfragter Reservationslöhne: ein Test auf Basis<br />
der stationären Suchtheorie.<br />
CHRISTENSEN, B., Selektionsverzerrungen, erfragte Reservationslöhne und Arbeitslosigkeitsdauer.<br />
CHRISTENSEN, B., Die Reform der Arbeitslosenversicherung im Zuge der<br />
Agenda 2010 und ihr Einfluss auf die Arbeitslosigkeitsdauer – Simulationsergebnisse<br />
auf Basis der nicht-stationären Suchtheorie.<br />
CLAUSEN, J.R., und C.-P. MEIER, Did the Bundesbank Follow a Taylor Rule? An<br />
Analysis Based on Real-Time Data.<br />
DICKE, H., Die Beitrittsverträge der EU – eine Bilanzierung.<br />
FODERS, F., Long-Run Determinants of Immigration to Germany 1974–1999: A<br />
Ricardian Framework.<br />
FRENKEL, M., C. PIERDZIOCH und G. STADTMANN, The Effects of Japanese Foreign<br />
Exchange Market Interventions on the Yen/U.S. Dollar Exchange Rate<br />
Volatility.<br />
GLISMANN, H.H., und K. SCHRADER, Zur Einführung privater Arbeitslosenversicherungen<br />
in Deutschland.<br />
HAMMERMANN, F., Comparing Monetary Policy Strategies – Towards a Generalized<br />
Reaction Function.<br />
HEID, F., D. PORATH und S. STOLZ, Does Capital Regulation Matter for Bank<br />
Behavior? Evidence for German Savings Banks.
Veröffentlichungen in eigenen Publikationsreihen 107<br />
HEITGER, B., Property Rights and Their Impact on the Wealth of Nations – A<br />
Cross-Country Study.<br />
HENKE, J.M., G. KLEPPER und N. SCHMITZ, Tax Exemption for Biofuels in<br />
Germany: Is Bio-Ethanol Really an Option for Climate Policy?<br />
KLEINERT, J., On the Coexistence of National Companies and Multinational Enterprises.<br />
KLEPPER, G., und S. PETERSON, On the Robustness of Marginal Abatement Cost<br />
Curves: The Influence of World Energy Prices.<br />
KLEPPER, G., S. PETERSON und K. SPRINGER, DART97: A Description of the<br />
Multi-regional, Multi-sectoral Trade Model for the Analysis of Climate Policies.<br />
KLODT, H., Border Effects in Passenger Air Traffic.<br />
LANGHAMMER, R.J., Assessing EU Concessions for Service Trade Liberalization<br />
in the Doha Round: What Frequency Indices Suggest.<br />
MAUSSNER, A., und J. SPATZ, Determinants of Business Cycles in Small Scale<br />
Macroeconomic Models: The German Case.<br />
NUNNENKAMP, P., Economic Policy, <strong>Institut</strong>ional Development, and Income<br />
Growth: How Arab Countries Compare with Other Developing Countries.<br />
NUNNENKAMP, P., und J. SPATZ, Intellectual Property Rights and Foreign Direct<br />
Investment: The Role of Industry and Host-Country Characteristics.<br />
NUNNENKAMP, P., und J. SPATZ, Foreign Direct Investment and Economic<br />
Growth in Developing Countries: How Relevant Are Host-Country and Industry<br />
Characteristics?<br />
PIERDZIOCH, C., Noise Trading and the Effects of Monetary Policy Shocks on<br />
Nominal and Real Exchange Rates.<br />
PIERDZIOCH, C., Home-Product Bias, Capital Mobility, and the Effects of Monetary<br />
Policy Shocks in Open Economies.<br />
PIERDZIOCH, C., Capital Mobility and the Effectiveness of Fiscal Policy in Open<br />
Economies.<br />
PIERDZIOCH, C., Keeping Up with the Joneses: Implications for the Welfare Effects<br />
of Monetary Policy in Open Economies.<br />
PIERDZIOCH, C., und G. STADTMANN, The Effectiveness of the Interventions of<br />
the Swiss National Bank – An Event-Study Analysis.<br />
ROSENSCHON, A., Zur Finanzlage Berlins – ein Vergleich mit Hamburg.<br />
ROSENSCHON, A., Ist die Finanzpolitik der Bundesländer nachhaltig?<br />
SCHEIDE, J., Macroeconomic Policy Coordination in Europe – An Agnostic<br />
View.
108 Veröffentlichungen<br />
SCHERTLER, A., Driving Forces of Venture Capital Investments in Europe: A<br />
Dynamic Panel Data Analysis.<br />
SICHELSCHMIDT, H., Zur Frage einer Infrastrukturlücke Ostdeutschlands gegenüber<br />
Westdeutschland.<br />
SIEBERT, H., Reform-Notwendigkeiten der Alters- und Gesundheitsvorsorge.<br />
Zwölf Thesen.<br />
SIEBERT, H., Deutschland in der Krise – Wie wird die Starre aufgelöst?<br />
SIEBERT, H., Germany’s Social Security System under Strain.<br />
SIEBERT, H., The Failure of the German Labor Market.<br />
SIEBERT, H., Why Germany Has Such a Weak Growth Performance.<br />
SIEBERT, H., Germany – An Immigration Country.<br />
SPATZ, J., The Impact of Structural Reforms on Wages and Employment: The<br />
Case of Formal versus Informal Workers in Bolivia.<br />
STOLPE, M., Distribution Dynamics in European Venture Capital.<br />
STOLPE, M., Learning and Signalling in the French and German Venture Capital<br />
Industries.<br />
STOLPE, M., Ressourcen und Ergebnisse der globalen Gesundheitsökonomie.<br />
Einführung und Überblick.<br />
WÖSSMANN, L., Educational Production in East Asia: The Impact of Family<br />
Background and Schooling Policies on Student Performance.<br />
WÖSSMANN, L., und M. WEST, Which School Systems Sort Weaker Students<br />
into Smaller Classes? International Evidence.<br />
2. Externe Veröffentlichungen<br />
Zahlreiche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des <strong>Institut</strong>s publizierten<br />
im Jahr <strong>2003</strong> bei fremden Verlagen und in externen Zeitschriften. Bei Zeitschriften<br />
werden im Folgenden solche mit und ohne Refereeprozess unterschieden.<br />
� Monographien und Sammelwerke<br />
DOHSE, D., und R. SOLTWEDEL (Hrsg. mit J. Bröcker), Innovation Clusters and<br />
Interregional Competition. Advances in Spatial Science Series. Berlin: Springer-<br />
Verlag.
Externe Veröffentlichungen 109<br />
KLEPPER, G. (Mitautor), Bioethanol in Deutschland. Verwendung von Ethanol<br />
und Methanol aus nachwachsenden Rohstoffen im chemisch-technischen und im<br />
Kraftstoffsektor unter besonderer Berücksichtigung von Agraralkohol. Schriftenreihe<br />
„Nachwachsende Rohstoffe“, Band 21. Münster: Landwirtschaftsverlag.<br />
SAILER, K. (mit T. Doganoglu Gastherausgeber). Sonderheft der Zeitschrift<br />
„Netnomics“ mit dem Titel „Special Issue on the Microeconomics of the New<br />
Economy“. Kluwer Academic Publishers.<br />
SIEBERT, H., Einführung in die Volkswirtschaftslehre. 14. vollständig überarbeitete<br />
und erweiterte Auflage. Stuttgart: Kohlhammer.<br />
SIEBERT, H., Der Kobra-Effekt. Wie man Irrwege der Wirtschaftspolitik vermeidet.<br />
Taschenbuchausgabe. München: Piper.<br />
VINHAS DE SOUZA, L. (mit B. van Aarle Herausgeber), The Euroarea and the New<br />
EU Member States. London: Palgrave-Macmillan Press.<br />
VINHAS DE SOUZA, L., Beyond Transition: Essays on the Monetary Integration of<br />
the Accession Countries in Eastern Europe. Tinbergen <strong>Institut</strong>e Research Series.<br />
Amsterdam: Thela Thesis.<br />
� Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften<br />
Mit Refereeprozess<br />
BICKENBACH, F., und E. BODE, Evaluating the Markov Property in Studies of<br />
Economic Convergence. International Regional Science Review.<br />
BODE, E., The Spatial Pattern of Localized R&D Spillovers: An Empirical<br />
Investigation for Germany. Journal of Economic Geography.<br />
BUCH, C.M. (mit A.N. Berger, G. DeLong, R. DeYoung), Exporting Financial<br />
<strong>Institut</strong>ions Management via Foreign Direct Investment Mergers and Acquisitions.<br />
Journal of International Money and Finance.<br />
BUCH, C.M. (mit G. DeLong), Cross-Border Bank Mergers: What Lures the Rare<br />
Animal? Journal of Banking and Finance.<br />
BUCH, C.M, und C. PIERDZIOCH (mit J. Döpke), Business Cycle Volatility in<br />
Germany. German Economic Review.<br />
BUCH, C.M., und C. PIERDZIOCH (mit J. Döpke), Financial Openness and<br />
Business Cycle Volatility. Journal of International Money and Finance.<br />
CARSTENSEN, K., The Finite-Sample Performance of Robust Unit Root Tests.<br />
Statistical Papers.<br />
CARSTENSEN, K., Nonstationary Term Premia and Cointegration of the Term<br />
Structure. Economics Letters.
110 Veröffentlichungen<br />
CARSTENSEN, K. (mit G. Hansen), Inflationäre Schocks in Deutschland: Eine<br />
Common Trends Analyse. Jahrbücher <strong>für</strong> Nationalökonomie und Statistik.<br />
GLISMANN, H.H., und K. SCHRADER, Eine effiziente Arbeitslosenversicherung<br />
<strong>für</strong> Deutschland. Ordo.<br />
GLISMANN, H.H., und K. SCHRADER, Private Arbeitslosenversicherungen<br />
– Risikoprämien statt Zwangsbeiträge. Zeitschrift <strong>für</strong> Wirtschaftspolitik.<br />
GUNDLACH, E., Growth Effects of EU Membership: The Case of East Germany.<br />
Empirica.<br />
HEITGER, B., und J. STEHN, Trade, Technical Change, and Labour Market Adjustment.<br />
World Economy.<br />
KLEINERT, J., Growing Trade in Intermediate Goods: Outsourcing, Global<br />
Sourcing or Increasing Importance of MNE Networks? Review of International<br />
Economics.<br />
KLEPPER, G., Climate Protection Strategies: International Allocation and<br />
Distribution Effects. Climatic Change.<br />
KLODT, H., Fuzje w gospodarze świato wej. Polska Niemcy Europa.<br />
KUMKAR, L., Regulatory Choices and Commitment – Challenges for Electricity<br />
Market Regulation in Kosovo. Post-Communist Economies.<br />
LAASER, C.-F. (mit P. Jakubowski), Neue Wege der Verkehrswegefinanzierung<br />
im Spiegel raumordnerischer Ziele und Grundsätze. Raumforschung und Raumordnung.<br />
LANGHAMMER, R.J., Halving Poverty by Doubling Aid: Is there Reason for<br />
Optimism? World Economy.<br />
NUNNENKAMP, P., Ausländische Direktinvestitionen in Lateinamerika: Enttäuschte<br />
Hoffnungen trotz attraktiver Standortbedingungen? Lateinamerika Analysen.<br />
NUNNENKAMP, P., Wachstumsdivergenz zwischen Entwicklungsländern: Hat die<br />
Entwicklungsökonomie versagt? Zeitschrift <strong>für</strong> Wirtschaftspolitik.<br />
NUNNENKAMP, P., Why Economic Growth Trends Differ So Much across Developing<br />
Countries in the Era of Globalisation. Pakistan Development Review.<br />
NUNNENKAMP, P., und J. SPATZ, Determinants of FDI in Developing Countries:<br />
Has Globalization Changed the Rules of the Game? Transnational Corporations.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit M. Frenkel und G. Stadtmann), The Accuracy of Press<br />
Reports Regarding the Foreign Exchange Interventions of the Bank of Japan.<br />
Journal of International Financial Markets, <strong>Institut</strong>ions, and Money.
Externe Veröffentlichungen 111<br />
PIERDZIOCH, C. (mit M. Frenkel und G. Stadtmann), On the Determinants of<br />
„Small“ and „Large“ Foreign Exchange Market Interventions: The Case of the<br />
Japanese Interventions in the 1990s. Review of Financial Economics.<br />
THIELE, R., The Social Impact of Structural Adjustment in Bolivia. Journal of<br />
International Development.<br />
SCHERTLER, A., A Comparative Overview of Venture Capital in Europe and the<br />
United States. International Journal of Entrepreneurship Education.<br />
SCHWEICKERT, R., Makroökonomische Beschränkungen des Wachstumsprozesses<br />
und Auswirkungen auf die Armutsreduzierung. Lateinamerika Analysen.<br />
SPATZ, J., The Impact of Structural Reforms on Wages and Employment: The<br />
Case of Formal versus Informal Workers in Bolivia. Latin American Journal of<br />
Economic Development.<br />
STEHN, J., International Trade in Cyberspace: How to Tax Digital Goods. Journal<br />
of Economic Integration.<br />
STEHN, J., Elektronischer Handel und Steuerstaat: Neue Herausforderungen in<br />
der Neuen Ökonomie. Zeitschrift <strong>für</strong> Wirtschaftspolitik.<br />
STOLPE, M., Weltweiter Patentschutz <strong>für</strong> pharmazeutische Innovationen: Gibt es<br />
sozialverträgliche Alternativen? Perspektiven der Wirtschaftspolitik.<br />
STOLPE, M. (mit C. Ploog), Die Fehlbewertung junger Aktiengesellschaften beim<br />
Gang an die Börse: Ursachen und wirtschaftspolitische Konsequenzen. Zeitschrift<br />
<strong>für</strong> Wirtschaftspolitik.<br />
THIELE R. (mit D. Piazolo), A Social Accounting Matrix for Bolivia Featuring<br />
Formal and Informal Activities. Latin American Journal of Economics.<br />
WIEBELT, M. (mit L.C. Jemio), ¿Existe Espacio para Políticas Anti-shocks en<br />
Bolivia? Lecciones de un Análisis Basado en un Modelo de Equilibrio General<br />
Computable. Revista Latino Americana de Desarollo Económico.<br />
WÖSSMANN, L., Schooling Resources, Educational <strong>Institut</strong>ions and Student<br />
Performance: The International Evidence. Oxford Bulletin of Economics and<br />
Statistics.<br />
WÖSSMANN, L., Specifying Human Capital. Journal of Economic Surveys.<br />
WÖSSMANN, L. (mit M.R. West), Does Reducing Class Size Work? Education<br />
Next.<br />
Ohne Refereeprozess<br />
BORBÉLY, D., und C.-P. MEIER, Zum Konjunkturverbund zwischen der EU und<br />
den Beitrittsländern. Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung.
112 Veröffentlichungen<br />
CHRISTENSEN, B. (mit U. Brixy), Kompromisse <strong>für</strong> einen neuen Job. Werden<br />
– Jahrbuch <strong>für</strong> die deutschen Gewerkschaften.<br />
GLISMANN, H.H., und K. SCHRADER, Unemployment Insurance in Germany:<br />
Problems and the Two-Pillar-System. Economic Trends, Statistics Finland.<br />
KAMPS, C., und C. PIERDZIOCH, Geldpolitik und vorausschauende Taylor-Regeln<br />
– Theorie und Empirie am Beispiel der Deutschen Bundesbank. Wirtschaftswissenschaftliches<br />
Studium.<br />
KLODT, H., Subventionsabbau: Jetzt oder später? Wirtschaftswissenschaftliches<br />
Studium (WiSt).<br />
KUHN, A., The International Transmission of Monetary Policy Shocks. Applied<br />
Economics Quarterly (Konjunkturpolitik).<br />
LANGHAMMER, R.J., Wer trägt die Finanzierung der Supermacht USA? Die<br />
Sparkasse.<br />
NUNNENKAMP, P., Improving Development Aid. Internationale Politik – Transatlantic<br />
Edition.<br />
NUNNENKAMP, P., Comments on „Currency Crises in Emerging Economies“ (in<br />
Finnisch). Finnish Economic Journal.<br />
NUNNENKAMP, P., FDI for Development? Assessing the Case for a Multilateral<br />
Investment Agreement from the Perspective of Developing Countries. Journal of<br />
World Investment.<br />
NUNNENKAMP, P., Reforming the International Financial Architecture: What<br />
Globalization Critics Demand and What Policymakers Have (Not) Achieved.<br />
Journal of Financial Transformation.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit G. Stadtmann), Kurzfristorientierung und Informationseffizienz<br />
von Finanzmärkten. Wirtschaftswissenschaftliches Studium.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit M. Frenkel und G. Stadtmann), Probleme der Inflationsmessung.<br />
Das Wirtschaftsstudium.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit G. Stadtmann), Kapitalanlage – Männer sind vom Mars,<br />
Frauen von der Venus? Die Sparkasse.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit G. Stadtmann), Die Debatte um die Transparenz der Geldpolitik<br />
der Europäischen Zentralbank. Zeitschrift <strong>für</strong> das gesamte Kreditwesen.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit M. Frenkel und G. Stadtmann), Die optimale Ausgestaltung<br />
der EZB-Offenmarktpolitik. Das Wirtschaftsstudium.<br />
PIERDZIOCH, C. (mit M. Frenkel und G. Stadtmann), Wechselkurswirkungen sterilisierter<br />
Devisenmarktinterventionen. Wirtschaftswissenschaftliches Studium.<br />
Siebert, H., Globalisierung: Dimensionen, Ängste und Chancen. Wirtschaftspolitische<br />
Blätter.
Externe Veröffentlichungen 113<br />
VINHAS DE SOUZA, L., A Primer on Budgetary Questions on the New EU<br />
Member States. Journal of European Affairs.<br />
WÖSSMANN, L., Familiärer Hintergrund, Schulsystem und Schülerleistungen im<br />
internationalen Vergleich. Aus Politik und Zeitgeschichte.<br />
WÖSSMANN, L., Zentrale Prüfungen als „Währung“ des Bildungssystems: Zur<br />
Komplementarität von Schulautonomie und Zentralprüfungen. Vierteljahreshefte<br />
zur Wirtschaftsforschung.<br />
� Beiträge in Sammelwerken<br />
Internationale Sammelwerke mit refereeähnlichem Prozess<br />
BUCH, C.M. (mit G. DeLong), Determinants of Cross-Border Bank Mergers: Is<br />
Europe Different? In: H. Herrmann und R. Lipsey (eds.), Foreign Direct Investment<br />
in the Real and Financial Sector of Industrial Countries. Berlin: Springer-<br />
Verlag.<br />
BUCH, C.M. (mit R.P. Heinrich), Financial Integration in Europe and Banking<br />
Sector Performance. In: P. Cecchini, F. Heinemann und M. Jopp (eds.), Financial<br />
Services Market Integration in Europe. ZEW Economic Studies. Berlin:<br />
Springer-Verlag.<br />
BUCH, C.M. (mit R.P. Heinrich und M. Schrooten), The Political Economy of<br />
Banking Reform and Foreign Debt. In: D. Lane (ed.), Russian Banking: Evolution,<br />
Problems and Prospects. London: Edgar Elgar.<br />
CARSTENSEN, K. (mit M.S. Paolella), On Median Unbiased Inference for First<br />
Order Autoregressive Models. In: I. Klein und S. Mittnik (eds.), Contributions to<br />
Modern Econometrics: From Data Analysis to Economic Policy. Boston: Kluwer<br />
Academic Publishers.<br />
DOHSE, D., Taking Regions Seriously: Recent Innovations in German Technology<br />
Policy. In: J. Bröcker, D. Dohse und R. Soltwedel (eds.), Innovation<br />
Clusters and Interregional Competition. Berlin: Springer-Verlag.<br />
DOHSE, D., und R. SOLTWEDEL (mit J. Bröcker), Clusters and Competition as<br />
Engines of Innovation. In: J. Bröcker, D. Dohse und R. Soltwedel (eds.), Innovation<br />
Clusters and Interregional Competition. Berlin: Springer-Verlag.<br />
KLEINERT, J. (mit L. Schuknecht), New Economy and International Trade. In:<br />
D.C. Jones (ed.), New Economy Handbook. San Diego: Academic Press.<br />
KLODT, H., Employment Policies in Western Europe. In: F. Nicolas und C.<br />
Tingsabadh (eds.), Unemployment in East Asia and Europe. Paris: ifri.
114 Veröffentlichungen<br />
LAASER, C.-F., und K. SCHRADER, Knocking on the Door: The Baltic Rim<br />
Transition Countries Ready for Europe? In: L. Hedegaard und B. Lindström<br />
(eds.), The NEBI Yearbook <strong>2003</strong> – North European and Baltic Sea Integration.<br />
Berlin: Springer-Verlag.<br />
LANGHAMMER, R.J., The Asian Crisis Seen from Europe. In: S. Siddique und S.<br />
Kumar (eds.), The 2nd ASEAN Reader. Singapur: <strong>Institut</strong>e of Southeast Asian<br />
Studies.<br />
NUNNENKAMP, P. (mit M. Pant), Why the Economic Case for a Multilateral<br />
Agreement on Investment Is Weak. In: L.A. Winters und P.S. Mehta (eds.),<br />
Bridging the Differences: Analyses of Five Issues of the WTO Agenda. Jaipur:<br />
Consumer Unity & Trust Society.<br />
SPINANGER, D. (mit S. Verma), The Coming Death of the ATC and China’s<br />
WTO Accession: Will Push Come to Shove for Indian T&C Exports? In: L.A.<br />
Winters und P.S. Mehta (eds.), Bridging the Differences: Analyses of Five Issues<br />
of the WTO Agenda. Jaipur: Consumer Unity & Trust Society.<br />
STOLPE, M., The German Health System. In: T.G. Getzen (ed.), Health Economics<br />
– Fundamentals and Flow of Funds. New York: John Wiley and Sons.<br />
VINHAS DE SOUZA, L. (mit E. Ledrut), Modeling Alternative Paths to EMU for<br />
the Accession Countries. In: L. Vinhas de Souza und B. van Aarle (eds.), The<br />
Euroarea and the New EU Member States. London: Palgrave-Macmillan Press.<br />
VINHAS DE SOUZA, L. (mit M. Bakanova, I. Kolesnikova und A. Abramov),<br />
Transition and Growth in Belarus. In: G. Ofer und R. Pomfret, Transition and<br />
Long-term Growth in the CIS. Camberley: Edward Elgar.<br />
WOLF, H., Airport Privatisation and Regulation – Getting the <strong>Institut</strong>ions Right.<br />
In D. Gillen, H.-M. Niemeier, D. Starkie und P. Forsyth (eds.), Regulation of<br />
Airports. Aldershot: Ashgate.<br />
WÖSSMANN, L., Central Exit Exams and Student Achievement: International<br />
Evidence. In: P.E. Peterson und M.R. West (eds.), No Child Left Behind? The<br />
Politics and Practice of School Accountability. Washington: Brookings <strong>Institut</strong>ion<br />
Press.<br />
Weitere Sammelwerke<br />
GUNDLACH, E., Die Bedeutung des Humankapitals <strong>für</strong> die Unternehmensentwicklung.<br />
In: R. Kappel, U. Dornberger und M. Meier (Hrsg.), Klein- und<br />
Mittelunternehmen in Entwicklungsländern – Die Herausforderungen der Globalisierung.<br />
Hamburg: Deutsches Übersee-<strong>Institut</strong>.
Externe Veröffentlichungen 115<br />
KLEPPER, G., Wirtschaftspolitische Politikberatung und Biodiversität. In: J.<br />
Weimann, A. Hoffmann und S. Hoffmann (Hrsg.), Messung und ökonomische<br />
Bewertung von Biodiversität: Mission Impossible? Marburg: Metropolis Verlag.<br />
KLODT, H., Wettbewerbsstrategien <strong>für</strong> Informationsgüter. In: W. Schäfer (Hrsg.),<br />
Konjunktur, Wachstum und Wirtschaftspolitik im Zeichen der New Economy.<br />
Schriften des Vereins <strong>für</strong> Socialpolitik. Berlin: Duncker & Humblot.<br />
KLODT, H., Prospective Trade Effects of Eastern EU Enlargement. In: R. Pethig<br />
und M. Rauscher (eds.), Challenges to the World Economy. Festschrift to Horst<br />
Siebert. Berlin: Springer-Verlag.<br />
KUMKAR, L., Zentralisierung oder Wettbewerb der Regulierungsansätze? Die<br />
Kommissionsvorschläge <strong>für</strong> den Strombinnenmarkt. In: R. Caesar und H.-E.<br />
Scharrer (Hrsg.), Der unvollendete Binnenmarkt. HWWA Studien 72. Baden-<br />
Baden: Nomos-Verlagsgesellschaft.<br />
LANGHAMMER, R.J., The Design of EU Trade Policies Rationale. Results and<br />
Requirements for Reforming Regionalism. In: R. Pethig und M. Rauscher (eds.),<br />
Challenges to the World Economy. Festschrift to Horst Siebert. Berlin: Springer-<br />
Verlag.<br />
LANGHAMMER, R.J., Alternative Integrationskonzepte: Theoretische Begründung,<br />
empirische Befunde und pragmatische Implikationen. In: D. Cassel und<br />
P.J.J. Welfens (Hrsg.), Ordnungsökonomik integrierter Wirtschaftsräume. Stuttgart:<br />
Lucius & Lucius.<br />
LANGHAMMER, R.J., EU’s Experiences of Economic Integration. Reflections on<br />
the Rationale, Achievements and Limits of a Top-Down Integration Model. In:<br />
A. Petchsiri, P. Sutthisripok und P. Thontiravong (eds.), Comparative Regional<br />
Integration: ASEAN and the EU. Bangkok: Chulalongkorn University.<br />
LEHMENT, H., European Fiscal Policies under the Stability Pact: Some First Insights.<br />
In: R. Pethig und M. Rauscher (eds.), Challenges to the World Economy.<br />
Festschrift to Horst Siebert. Berlin: Springer-Verlag.<br />
NUNNENKAMP, P., Die wirtschaftliche Verflechtung Europas und der USA mit<br />
China und Japan – Stand und Perspektiven. In: W. Draguhn (Hrsg.), Chinas und<br />
Japans Bedeutung <strong>für</strong> Ostasien und die <strong>Weltwirtschaft</strong>. Hamburg: <strong>Institut</strong> <strong>für</strong><br />
Asienkunde.<br />
NUNNENKAMP, P., Zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Strukturelle Bedingungen<br />
<strong>für</strong> Direktinvestitionen in Lateinamerika. In: H.-P. Burmeister und J.<br />
Lange (Hrsg.), Lateinamerika und Europa: Perspektiven der wirtschaftlichen,<br />
politischen und kulturellen Beziehungen. Rehburg-Loccum: Evang. Akademie<br />
Loccum.
116 Veröffentlichungen<br />
SCHEIDE, J., Economic Policy in Germany and the Role of the Economic Adviser.<br />
In: R. Pethig und M. Rauscher (eds.). Challenges to the World Economy.<br />
Festschrift to Horst Siebert. Berlin: Springer-Verlag.<br />
SCHRADER, J.-V., Germany: Need for Greater Awareness of Policy Costs. In:<br />
Centre for International Economics (ed.), The Political Economy of Beef<br />
Liberalization. Canberra: Centre for International Economics.<br />
SIEBERT, H., A New Outfit for the IMF. In: H. Knödler und M.H. Stiefle (Hrsg.),<br />
Globale und monetäre Ökonomie. Heidelberg: Physica-Verlag.<br />
SIEBERT, H., Weshalb die Europäische Währungsunion den Stabilitätspakt<br />
braucht. In: K.G. Adam und W. Franz (Hrsg.) Instrumente der Finanzpolitik.<br />
Frankfurt: F.A.Z. <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Management.<br />
SIEBERT, H., Die Distanz als ökonomische Kategorie. In: H. Merkel (Hrsg.),<br />
Logistik und Verkehrswirtschaft im Wandel: Unternehmensübergreifende Versorgungsnetze<br />
verändern die Wirtschaft. Festschrift <strong>für</strong> Gösta B. Ihde. München:<br />
Vahlen.<br />
SOLTWEDEL, R., und C.-F. LAASER, Spatial Impacts of the New Economy: Death<br />
of Distance and Decline of Cities? In: R. Pethig und M. Rauscher (eds.),<br />
Challenges to the World Economy. Festschrift to Horst Siebert. Berlin: Springer-<br />
Verlag.<br />
STOLZ, S. (mit D. Puschmann), Der neue Basler Kapital Akkord und seine Implikationen<br />
<strong>für</strong> Entwicklungsländer. In: U. Mummert und F. Sell (Hrsg.), Globalisierung<br />
und nationale Entwicklungspolitik. Schriften zur internationalen Wirtschaftspolitik.<br />
Band 1. Münster: LIT-Verlag.<br />
� Externe Diskussionspapiere / Sonstige Publikationen<br />
BODE, E., C. KRIEGER-BODEN und R. SOLTWEDEL (Mitautoren), European<br />
Integration, Regional Structural Change and Cohesion: A Survey of Theoretical<br />
and Empirical Literature. EURECO Working Paper. <br />
BUCH, C.M., und J. KLEINERT (mit F. Toubal), Determinants of German FDI:<br />
New Evidence from Micro-Data. Bundesbank Discussion Paper 09/03. Research<br />
Centre of the Deutsche Bundesbank. Frankfurt am Main.<br />
FODERS, F., Education Policy for Growth and Employment. Current Issues:<br />
More Growth for Germany. Deutsche Bank Research, Frankfurt am Main.<br />
FODERS, F., Elf Thesen zur Bildungspolitik. Bundesverband deutscher Banken,<br />
Berlin.
Externe Veröffentlichungen 117<br />
GUNDLACH, E. (mit L. Wößmann), Family Background, Schooling Resources,<br />
and <strong>Institut</strong>ional Features: What Determines Student Performance in East Asian<br />
Countries? ICSEAD Working Paper <strong>2003</strong>-18. The International Centre for the<br />
Study of East Asian Development, Kitakyushu, Japan.<br />
KLODT, H., Strategien <strong>für</strong> den Subventionsabbau. Volkswirtschaftliche Korrespondenz<br />
der Adolf-Weber-Stiftung.<br />
LANGHAMMER, R.J., Die Liberalisierung des internationalen Handels mit<br />
Dienstleistungen. Volkswirtschaftliche Korrespondenz der Adolf-Weber-Stiftung.<br />
LAY, J. (mit M. Bussolo), Globalisation and Poverty Changes: A Case Study on<br />
Colombia. Webdoc No. 14. OECD Development Centre, Paris.<br />
LAY, J., und M. WIEBELT, Hacia un Sistema de Educación Dual – Una Perspectiva<br />
desde el Mercado Laboral sobre la Reducción de la Pobreza en Bolivia.<br />
Documento de Trabajo 08/<strong>2003</strong>, <strong>Institut</strong>o de Investigaciones Socio-Económicas,<br />
Universidad Católica Boliviana, La Paz.<br />
NUNNENKAMP, P., Reforming the International Financial Architecture: What<br />
Globalization Critics Demand and What Policymakers Have (Not) Achieved. In:<br />
J. Rymarczyk (ed.), Regionalizacja i Globalizacja w Gospodarce Swiatowej.<br />
Akademia Ekonomiczna im. Oskara Langego we Wroclawiu, Breslau.<br />
NUNNENKAMP, P., FDI as a Source of Finance for Development. Monographs on<br />
Investment and Competition Policy 12. CUTS Centre for International Trade,<br />
Economics & Environment, Jaipur, Indien.<br />
NUNNENKAMP, P., Wachstumsdivergenz zwischen Entwicklungsländern: Hat die<br />
Entwicklungsökonomie versagt? Papers on Africa: Politics and Economics 65.<br />
Universität Leipzig, Leipzig.<br />
PETERSON, S., Monitoring, Accounting and Enforcement in Emissions Trading<br />
Regimes. OECD Paper CCNM/GF/SD/ENV(<strong>2003</strong>)5. Paris.<br />
SIEBERT, H., Müssen Arbeitslose sein? Zur Reform von Arbeitsmarkt und<br />
Sozialstaat in Deutschland. Walter Adolf Jöhr-Vorlesung <strong>2003</strong> an der Universität<br />
St. Gallen.<br />
STOLPE, M., Learning and Signalling in the French and German Venture Capital<br />
Industries. EIFC – Tech & Finance Working Paper Series of the United Nations<br />
University, Maastricht.<br />
THIELE, R., und M. WIEBELT, Attacking Poverty in Bolivia – Past Evidence and<br />
Future Prospects: Lessons from a CGE Analysis. Documento de Trabajo<br />
06/<strong>2003</strong>. <strong>Institut</strong>o de Investigaciones Socio-Económicas, Universidad Católica<br />
Boliviana, La Paz.
118 Veröffentlichungen<br />
WIEBELT, M. (mit L.E. Andersen), La Mala Calidad de Educacíon en Bolivia: El<br />
Efecto sobre el Creciemiento, el Empleo, la Desiguldad y la Pobreza. Documento<br />
de Trabajo 02/<strong>2003</strong>. <strong>Institut</strong>o de Investigaciones Socio-Económicas, Universidad<br />
Católica Boliviana, La Paz.<br />
WIEBELT, M. (mit L.C. Jemio), ¿Existe Espacio para Políticas Anti-shocks en<br />
Bolivia? Lecciones de un Análisis Basado en un Modelo de Equilibrio General<br />
Computable. Documento de Trabajo 01/<strong>2003</strong>. <strong>Institut</strong>o de Investigaciones Socio-<br />
Económicas, Universidad Católica Boliviana, La Paz.<br />
WÖSSMANN, L. (mit A. Ammermüller und H. Heijke), Schooling Quality in<br />
Eastern Europe: Educational Production during Transition. ROA Research<br />
Memorandum ROA-RM-<strong>2003</strong>/2E. Research Centre for Education and the<br />
Labour Market, Faculty of Economics and Business Administration, Maastricht<br />
University.<br />
WÖSSMANN, L., Educational Production in East Asia: The Impact of Family<br />
Background and Schooling Policies on Student Performance. ICSEAD Working<br />
Paper Series <strong>2003</strong>-17. The International Centre for the Study of East Asian<br />
Development, Kitakyushu, Japan.<br />
WÖSSMANN, L. (mit M.R. West), Which School Systems Sort Weaker Students<br />
into Smaller Classes? International Evidence. IZA Discussion Paper 744.<br />
<strong>Institut</strong>e for the Study of Labor, Bonn.<br />
WÖSSMANN, L., European Education Production Functions: What Makes a Difference<br />
for Student Achievement in Europe? European Economy, Economic<br />
Papers No. 190. European Commission, Directorate-General for Economic and<br />
Financial Affairs.
VII. Anhang<br />
1. Bernhard-Harms-Preis, Bernhard-Harms-Medaille<br />
und Bernhard-Harms-Förderpreis<br />
� Bernhard-Harms-Preis<br />
Alle zwei Jahre verleiht der Präsident des <strong>Institut</strong>s auf Beschluss des Preiskuratoriums<br />
der Gesellschaft zur Förderung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> den gegenwärtig<br />
mit 25 000 Euro dotierten Bernhard-Harms-Preis an eine Gelehrte/einen<br />
Gelehrten, die/der sich durch hervorragende Leistungen auf dem Gebiet weltwirtschaftlicher<br />
Forschung ausgezeichnet hat, oder an eine Persönlichkeit der<br />
Wirtschaftspraxis, die Wesentliches zur Förderung weltwirtschaftlicher Beziehungen<br />
geleistet hat. Der Preis, der den Namen des <strong>Institut</strong>sgründers trägt,<br />
wird im Rahmen einer akademischen Feierstunde überreicht. Die Preisträgerin/der<br />
Preisträger hält nach der Verleihung eine Vorlesung, die das <strong>Institut</strong> als<br />
„Bernhard-Harms-Vorlesung“ veröffentlicht. Der Bernhard-Harms-Preis wurde<br />
erstmals 1964 zum 50-jährigen Bestehen des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> verliehen.<br />
Die Empfängerinnen/Empfänger des Preises sind:<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. GERHARD COLM, Washington, D.C. (1964)<br />
SIR ROY HARROD, Christ Church College, Oxford (1966)<br />
Drs. h.c. HERMANN JOSEF ABS, Frankfurt am Main (1968)<br />
Prof. Dr. WASSILY LEONTIEF, Harvard University/New York University (1970)<br />
Prof. Dr. Drs. h.c. GOTTFRIED HABERLER, Harvard University/American Enterprise<br />
<strong>Institut</strong>e, Washington, D.C. (1972)<br />
Prof. Dr. Drs. h.c. FRITZ MACHLUP, Princeton University (1974)<br />
Prof. HARRY G. JOHNSON, Ph.D., University of Chicago (1976)<br />
Prof. Dr. h.c. CHARLES P. KINDLEBERGER, Ph.D., Massachusetts <strong>Institut</strong>e of<br />
Technology, Cambridge, Mass. (1978)<br />
Prof. Dr. ERIK LUNDBERG, Stockholm School of Economics (1980)<br />
Prof. Dr. WILLIAM FELLNER, Yale University/American Enterprise <strong>Institut</strong>e,<br />
Washington, D.C. (1982)<br />
Prof. Dr. BELA BALASSA, Ph.D., Johns Hopkins University, Baltimore/The<br />
World Bank, Washington, D.C. (1984)<br />
Prof. W. MAX CORDEN, Ph.D., Australian National University, Canberra (1986)
120 Anhang<br />
Prof. JAGDISH BHAGWATI, Ph.D., Columbia University, New York (1988)<br />
Prof. ANNE O. KRUEGER, Ph.D., Duke University, Durham (1990)<br />
Prof. Dr. h.c. RUDIGER DORNBUSCH, Ph.D., Massachusetts <strong>Institut</strong>e of Technology,<br />
Cambridge, Mass. (1992)<br />
Prof. MARTIN FELDSTEIN, Ph.D., Harvard University/National Bureau of Economic<br />
Research, Cambridge, Mass. (1994)<br />
Prof. Dr. ASSAR LINDBECK, Universität Stockholm/<strong>Institut</strong>e for International<br />
Economic Studies, Stockholm (1996)<br />
Prof. ELHANAN HELPMAN, Ph.D., Harvard University/Department of Economics<br />
(1998)<br />
Prof. JEFFREY D. SACHS, Ph.D., Harvard University/Center for International<br />
Development (2000)<br />
Prof. STANLEY FISCHER, Ph.D., ehem. First Deputy Managing Director des Internationalen<br />
Währungsfonds/Massachusetts <strong>Institut</strong>e of Technology, Cambridge,<br />
Mass. (2002).<br />
� Bernhard-Harms-Medaille<br />
In unregelmäßigen Abständen wird die Bernhard-Harms-Medaille verliehen. Mit<br />
ihr werden Persönlichkeiten geehrt, die sich um das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong><br />
und die weltwirtschaftliche Forschung in der Tradition von Bernhard Harms<br />
verdient gemacht haben. Bisher erhielten die Bernhard-Harms-Medaille:<br />
Prof. Dr. OTTO PFLEIDERER, Stuttgart (1980)<br />
Dr. KURT PENTZLIN, Hannover (1980)<br />
Dr. DAVID GROVE, Washington, D.C. (1981)<br />
TADEUSZ M. RYBCZYNSKI, M.Sc., London (1983)<br />
Prof. GEORGE FRANK RAY, London (1983)<br />
Prof. Dr. WOLFGANG F. STOLPER, Ann Arbor, Michigan (1984)<br />
KARL-GUSTAV RATJEN, Frankfurt am Main, von 1971 bis 1984 Präsident der<br />
Gesellschaft zur Förderung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> (1984)<br />
Dr. HANS D. BARBIER, Frankfurt am Main (1986)<br />
Prof. Dr. GERHARD FELS, Köln, von 1976 bis 1983 Vizepräsident des <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> (1986)<br />
Prof. Dr. RUDOLF SCHEID, Frankfurt am Main (1988)<br />
Prof. Dr. KARL SCHILLER, Jesteburg-Osterberg (1989)<br />
Dr. h.c. TYLL NECKER, Bad Oldesloe (1989)
Liste der Beschäftigten 121<br />
Prof. Dr. JUERGEN B. DONGES, Köln, von 1983 bis 1989 Vizepräsident des <strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> (1991)<br />
Prof. Dr. Drs. h.c. HELMUT SCHLESINGER, Deutsche Bundesbank, Frankfurt<br />
am Main (1992)<br />
Prof. INGO WALTER, Ph.D., New York University (1992)<br />
BIRGIT BREUEL, Präsidentin der Treuhandanstalt, Berlin (1994)<br />
Prof. Dr. HERBERT GRUBEL, Vancouver (1995)<br />
Prof. VÁCLAV KLAUS, Präsident des Parlaments der Tschechischen Republik<br />
(1999)<br />
Prof. Dr. Dr. h.c. MARCUS BIERICH, Stuttgart, von 1984 bis 2000 Präsident der<br />
Gesellschaft zur Förderung des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> (2000)<br />
REINHARD MOHN, Gütersloh (2000).<br />
� Bernhard-Harms-Förderpreis <strong>für</strong> wissenschaftliche Nachwuchskräfte<br />
Der „Bernhard-Harms-Förderpreis <strong>für</strong> wissenschaftliche Nachwuchskräfte“ ist<br />
mit 7 500 Euro dotiert und wird in unregelmäßigen Abständen an Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler des <strong>Institut</strong>s <strong>für</strong> <strong>Weltwirtschaft</strong> vergeben, die nicht<br />
älter als 33 Jahre sind und sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen<br />
ausgezeichnet haben. Ziel ist die Förderung von jungen, qualifizierten Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern. Insbesondere soll durch den Preis ein<br />
mehrmonatiger Aufenthalt an einer renommierten ausländischen Universität oder<br />
Forschungseinrichtung ermöglicht werden. Bisher erhielten den Preis:<br />
Dr. ANDREAS GRÖHN (1998)<br />
Dr. CHRISTIAN PIERDZIOCH (2001)<br />
Dr. KATRIN SPRINGER (2002)<br />
Dr. LUDGER WÖSSMANN (2002).<br />
2. Liste der Beschäftigten (Stand: 1.1.2004)<br />
Afrifa, Ljiljana Bi<br />
Albrecht, Angelika Bi<br />
Altmann, Flora Bi<br />
Andersson, Carmen F III<br />
Arnhold, Regina F I<br />
Arpe, Jutta M. Präs<br />
Auschrat, Marie-Luise Bi<br />
Baethe, Sabine F II<br />
Ballert, Jörg P. Vw<br />
Behrens, Rainer Bi<br />
Beling, Marlies Bi<br />
Benner, Joachim F V<br />
Bickenbach, Frank F III<br />
Bliemeister, Beate Vw
122 Anhang<br />
Bluhm, Mathias Vw<br />
Bode, Eckhardt F III<br />
Boss, Alfred F V<br />
Brammer, Raymond Bi<br />
Brauer, Martin Vw<br />
Braunisch, Axinia Vw<br />
Bredemeyer, Annemarie Bi<br />
Brüggmann, Aurette Bi<br />
Bruhse, Hans-Dieter Bi<br />
Bungenstock, Jan Michael Präs<br />
Büxenstein-Gaspar, Ilse IRA<br />
Carstensen, Kai F V<br />
Christensen, Björn F I<br />
Colavecchio, Roberta Präs<br />
Daleske, Jana Bi<br />
Davidsen, Martina Bi<br />
Deichsel, Stefan Bi<br />
Deke, Oliver F II<br />
Dick, Hermann Bi<br />
Dicke, Hugo F I<br />
Diek, Sinje F V<br />
Dönges, Doris Vw<br />
Dohse, Dirk F III<br />
Dürhager, Arthur Bi<br />
Ebbesen, Sven Vw<br />
Eckeberg, Elisabeth IRA<br />
Eggemann, Gesa Bi<br />
Ehlert, Ulrike Bi<br />
Ente, Werner IRA<br />
Esanov, Akram Präs<br />
Fett, Ursula F III<br />
Feuring, Maria IRA<br />
Fingerle, Birgit Bi<br />
Fischer, Renate Vw<br />
Flieger, Elisabeth IRA<br />
Flohr, Ralf Bi<br />
Foders, Federico F I<br />
Franke, Inga F II<br />
Freimuth, Britta Bi<br />
Fromberg, Thorsten Bi<br />
Führmann, Karin Bi<br />
Führmann, Margitta F V<br />
Gatzke, Gitta Bi<br />
Gebert, Dietmar IRA<br />
Gebühr, Christiane F IV<br />
Gern, Klaus-Jürgen F V<br />
Gilbert, Jan Vw<br />
Gillam, Almuth Bi<br />
Glamann, Elke Bi<br />
Glindemann, Marisa Vw<br />
Glismann, Hans H. F I<br />
Glowatzka, Marion F II<br />
Goretzko, Fred Bi<br />
Gosch, Detlef Bi<br />
Grabsch, Nora Bi<br />
Graemer, Rosel Vw<br />
Grewe, Marianne Bi<br />
Grey, Antje Bi<br />
Gruebner, Carola Bi<br />
Gruner, Simone Bi<br />
Güder, Christine Bi<br />
Gummersbach, Birgit IRA<br />
Gundlach, Erich F IV<br />
Guttzeit, Christel Bi<br />
Hackländer, Burkhard Bi<br />
Hahn-Mieth, Almut F I<br />
Halbfas, Rita F I<br />
Hammermann, Felix F IV<br />
Harder, Corinna Bi<br />
Harders, Dörte Bi<br />
Hartz, Hans-Hermann Bi<br />
Heinecke, Ute F V<br />
Heinen, Ruth Bi<br />
Henke, Jan M. F II<br />
Henke, Regine F V<br />
Herda, Eduard Präs<br />
Hess, Borge Bi<br />
Holst, Helga Bi<br />
Hölterhoff, Kirsten IRA<br />
Hübener, Sabine F IV<br />
Hübner, Christine Präs<br />
Husfeld, Angela F IV<br />
Huß, Helga F I<br />
Hutzfeldt, Ingelore Vw<br />
Hutzfeldt, Rolf Vw<br />
Jokipii, Terhi Präs<br />
Jung, Ingo Vw
Kähler-Rust, Ursula Bi<br />
Kamps, Christophe F V<br />
Kasch, Sabine Vw<br />
Kiesner, Christine IRA<br />
Kizys, Renatas Präs<br />
Klein, Bernhard IRA<br />
Kleinert, Jörn F I<br />
Klenke, Sven Vw<br />
Klepper, Gernot F II<br />
Klodt, Henning F I<br />
Knieling, Christa IRA<br />
Kirschning, Christopher Bi<br />
Kniep, Matthias Bi<br />
Knoll, Matthias Präs<br />
Kober, Gesine Bi<br />
Koch-Klose, Abel Bi<br />
Kock, Kai Thomas Bi<br />
Köller, Birte Bi<br />
Kopischke, Ralf Vw<br />
Koslowski, Anke Bi<br />
Kramer, Paul J. IRA<br />
Krause, Hiltrud Bi<br />
Krawiec, Patryk Bi<br />
Krieger-Boden, Christiane F III<br />
Kristahl, Karin Präs<br />
Krüger, Cordula Bi<br />
Krüger, Nicole Bi<br />
Krupke, Wolfgang Bi<br />
Kruse, Erich Bi<br />
Kuhn, Annette F V<br />
Kumkar, Lars F III<br />
Kunigk, Sytske Bi<br />
Künne, Sylvia IRA<br />
Kuzel, Jessica Bi<br />
Laaser, Claus-Friedrich F III<br />
Lade, Kirsten F I<br />
Lage, Manfred Bi<br />
Langfeldt, Simone Bi<br />
Langhammer, Rolf J. F IV<br />
Launstein, Bianca Bi<br />
Lawaetz, Ingrid F IV<br />
Lay, Jann F II<br />
Lehment, Harmen IRA<br />
Levenhagen, Ina Bi<br />
Lewerenz, Werner IRA<br />
Lipka, Regine Bi<br />
Liste der Beschäftigten 123<br />
Lösel, Christine Bi<br />
Lorenzen, Melanie Bi<br />
Lücke, Matthias F IV<br />
Lüdemann, Heimke IRA<br />
Lüth, Jan Bi<br />
Mähl, Joachim Bi<br />
Maier, Sylvia Vw<br />
Matthiesen-Goß, Silke F I<br />
Meier, Carsten-Patrick F V<br />
Meyburg, Gertrud Bi<br />
Michalski, Malgorzata Bi<br />
Michel, Joachim Bi<br />
Milewicz, Elisabeth IRA<br />
Müller, Claudia Vw<br />
Mundhenke, Jens Präs<br />
Netzel, Jens F II<br />
Nohns, Detlef Bi<br />
Nunnenkamp, Peter F IV<br />
Oelkers, Jens Vw<br />
Oelkers, Martina Vw<br />
Oskamp, Frank F V<br />
Osterwaldt, Birgit Bi<br />
Owe, Hannelore Präs<br />
Pahl-Scheller, Susanne Bi<br />
Panneck, Bärbel Vw<br />
Perlak, Ursula Bi<br />
Peterson, Sonja F II<br />
Pichler-Hoffmann, Verena Vw<br />
Pierdzioch, Christian Präs<br />
Pisani, Donald S. Bi<br />
Prahl, Stephanie Bi<br />
Puls, Mathias B<br />
Raddatz, Roger IRA<br />
Radke, Alina Bi<br />
Rank, Michaela F IV<br />
Reese, Martina Bi<br />
Reimers, Iris Bi<br />
Richter, Wera Vw<br />
Roese, Solveig Bi<br />
Rogge, Ingrid Bi<br />
Rosenschon, Astrid F V<br />
Rühle, Stefanie Bi
124 Anhang<br />
Rütz, Angelika IRA<br />
Ruhnke, Sibylle IRA<br />
Salden, Manfred IRA<br />
Sander, Birgit F V<br />
Sander, Kristina IRA<br />
Schäfer, Andrea F III<br />
Schäfers, Susanne Bi<br />
Scheide, Joachim F V<br />
Schertler, Andrea Präs<br />
Schmidt, Rainer F V<br />
Schmidtke, Heinz Bi<br />
Schnee, Elke Bi<br />
Schrader, Jörg-Volker F III<br />
Schrader, Klaus F I<br />
Schramm, Renate F III<br />
Schröder, Gerlinde Bi<br />
Schröder, Hartmut Bi<br />
Schröder, Karin Vw<br />
Schulte, Itta IRA<br />
Schütz, Margrit F V<br />
Schwarz, Karin IRA<br />
Schweickert, Rainer F IV<br />
Schwetlick, Heidrun Bi<br />
Seeck, Christa IRA<br />
Seusing, Ekkehart Bi<br />
Sichelschmidt, Henning F III<br />
Siedenburg, Florian F III<br />
Siefkes, Frauke Bi<br />
Siegert, Olaf Bi<br />
Simon, Ulf IRA<br />
Skerra, Helmut Vw<br />
Soltwedel, Rüdiger F III<br />
Spatz, Julius F IV<br />
Spinanger, Dean F IV<br />
Stark, Kerstin IRA<br />
Stegmann, Mirjam F II<br />
Stehn, Jürgen F I<br />
Stolpe, Michael F I<br />
Stolz, Stéphanie Präs<br />
Stribny, Dieter IRA<br />
Stribny, Jutta F I<br />
Süssenbach, Christina Bi<br />
Szypula, Ralph Bi<br />
Theobald, Gudrun Bi<br />
Thiele, Rainer F IV<br />
Thode, Annegret Bi<br />
Thomsen, Horst Bi<br />
Thun, Britta IRA<br />
Tietze, Hans Bi<br />
Tobiesen, Helga Bi<br />
Treske, Volker IRA<br />
Türker, Sigrid F I<br />
Uhlig, Susann Bi<br />
Vierth, Carola Bi<br />
Vinhas de Souza, Lúcio F IV<br />
Walter, Bärbel Präs<br />
Wagner, Heiko Vw<br />
Walsdorf, Anke Präs<br />
Walter, Daniela Bi<br />
Wartenberg, Almut Bi<br />
Wehrend, Norbert Bi<br />
Weiland, Jan Behrend Bi<br />
Werner-Schwarz, Korinna IRA<br />
Weskamp, Wolfgang Bi<br />
Westphal, Frauke Bi<br />
Wiebelt, Manfred F II<br />
Witt, Heidi Bi<br />
Wlodek, Magdalena Bi<br />
Wöhler, Dagmar Bi<br />
Wolf, Andrea Bi<br />
Wolf, Hartmut F III<br />
Wolfrath, Birgit IRA<br />
Wortmann, Karin Bi<br />
Wriedt, Michaela Bi<br />
Yener, Serkan Präs<br />
Zacharias, Jakob Bi<br />
Zan, Susanne Bi<br />
Zarnic, Ziga F I<br />
Zarnitz, Monika Bi<br />
Zinke, Stephan Bi<br />
Bi = Bibliothek, F = Forschungsabteilung, IRA = Abteilung „Information, Redaktion und<br />
Außenbeziehungen“, Präs = Präsidium, Vw = Verwaltung