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Kerneuropa - Pro und Kontra - Institut für Demoskopie Allensbach

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allensbacher berichte<br />

KERNEUROPA -<br />

Die Mehrheit der Bevölkerung hält nichts von dieser Idee<br />

<strong>Allensbach</strong> am Bodensee, Mitte Februar 2004 - In der Diskussion über die Gestaltung<br />

des künftigen Europas taucht immer die Forderung nach einem Europa der zwei Ge-<br />

schwindigkeiten auf. Diejenigen Länder, die bereit <strong>und</strong> in der Lage sind, in wichtigen<br />

Bereichen der Politik ganz eng zusammenzuarbeiten, sollen sich zu einer Art Kerneu-<br />

ropa zusammenschließen. Diese Forderung ist nicht nur eine Reaktion auf das Schei-<br />

tern der EU-Verfassung in Brüssel, auch die bevorstehende EU-Erweiterung hat solche<br />

Überlegungen hervorgerufen.<br />

Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung steht der Idee eines Europas der zwei Ge-<br />

schwindigkeiten allerdings sehr ablehnend gegenüber. Schon die Vorstellung, daß Eu-<br />

ropa nach Brüssel in einer schweren Krise stecke, die in vielen Kommentaren zu hören<br />

war, halten die meisten <strong>für</strong> übertrieben. Nun den Versuch aufzugeben, daß alle EU-<br />

Länder politisch gemeinsam <strong>und</strong> in einheitlicher Geschwindigkeit voranschreiten, hält<br />

mehr als jeder zweite in der Bevölkerung <strong>für</strong> falsch. "Ein <strong>Kerneuropa</strong> würde nur zur<br />

www.ifd-allensbach.de<br />

Porträt des <strong>Institut</strong>s - Leistungsspektrum - Aktuelle Studien<br />

Belege an<br />

INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH, 78472 <strong>Allensbach</strong> am Bodensee<br />

<strong>Institut</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>Demoskopie</strong><br />

<strong>Allensbach</strong><br />

2004 / Nr. 3


Bildung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft innerhalb der EU führen", glauben 51 <strong>Pro</strong>-<br />

zent. Diejenigen, die der Auffassung sind, daß die große Zahl der Mitglieder in der EU<br />

eine gemeinsame europäische Politik mittlerweile unmöglich mache, sind mit 27 <strong>Pro</strong>-<br />

zent deutlich in der Minderheit.<br />

<strong>Kerneuropa</strong> -<br />

<strong>Pro</strong> <strong>und</strong> <strong>Kontra</strong><br />

FRAGE: "Es gibt ja immer mal wieder die Forderung, daß sich einige EU-Mitgliedsländer<br />

zu einem sogenannten '<strong>Kerneuropa</strong>' zusammenschließen,<br />

daß diese Länder in bestimmten Politikbereichen enger zusammenarbeiten<br />

als die übrigen EU-Staaten. Darüber unterhalten sich hier zwei.<br />

Welcher von beiden sagt eher das, was auch Sie denken?"<br />

Unentschieden<br />

Gegen ein <strong>Kerneuropa</strong><br />

Deutsche Bevölkerung ab 16 Jahre<br />

in <strong>Pro</strong>zent<br />

22<br />

51<br />

Für <strong>Kerneuropa</strong> - "Ich bin <strong>für</strong> ein <strong>Kerneuropa</strong>. Die Europäische Union hat mittlerweile<br />

so viele Mitglieder, daß eine gemeinsame europäische Politik kaum mehr<br />

möglich ist. Damit Europa handlungsfähig bleibt, sollten sich einzelne Staaten zu<br />

einem <strong>Kerneuropa</strong> zusammenschließen, um in einigen Politikbereichen enger zusammenzuarbeiten<br />

als die übrigen EU-Staaten."<br />

Gegen ein <strong>Kerneuropa</strong> - "Das sehe ich anders. Ein geeinigtes Europa kann nur<br />

funktionieren, wenn alle Mitgliedsstaaten versuchen, sich auf eine gemeinsame<br />

Politik zu einigen. Ein <strong>Kerneuropa</strong> würde nur zur Bildung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft<br />

innerhalb der EU führen."<br />

27<br />

QUELLE: <strong>Allensbach</strong>er Archiv, IfD-Umfrage 7051, Januar 2004<br />

Für ein <strong>Kerneuropa</strong><br />

- 2 -


Daß Europa in Zukunft nur handlungsfähig bleibt, wenn einige Staaten, die in wichti-<br />

gen politischen Bereichen eng zusammenarbeiten wollen, ein <strong>Kerneuropa</strong> bilden, glau-<br />

ben in Deutschland am ehesten die Selbständigen <strong>und</strong> Freiberufler (42 <strong>Pro</strong>zent) <strong>und</strong> al-<br />

lenfalls noch die Leitenden in Wirtschaft <strong>und</strong> Verwaltung (34 <strong>Pro</strong>zent).<br />

42<br />

Selbständige,<br />

Geschäftsführer,<br />

Freiberufler<br />

<strong>Kerneuropa</strong> -<br />

<strong>Pro</strong> <strong>und</strong> <strong>Kontra</strong><br />

Deutsche Bevölkerung ab 16 Jahre<br />

in <strong>Pro</strong>zent<br />

34<br />

Für ein <strong>Kerneuropa</strong><br />

Leitende<br />

Angestellte/<br />

Beamte<br />

Für <strong>Kerneuropa</strong> - "Ich bin <strong>für</strong> ein <strong>Kerneuropa</strong>. Die Europäische Union hat mittlerweile<br />

so viele Mitglieder, daß eine gemeinsame europäische Politik kaum mehr<br />

möglich ist. Damit Europa handlungsfähig bleibt, sollten sich einzelne Staaten zu<br />

einem <strong>Kerneuropa</strong> zusammenschließen, um in einigen Politikbereichen enger zusammenzuarbeiten<br />

als die übrigen EU-Staaten."<br />

QUELLE: <strong>Allensbach</strong>er Archiv, IfD-Umfrage 7051, Januar 2004<br />

25 24<br />

Sonstige<br />

Angestellte/<br />

Beamte<br />

TECHNISCHE DATEN FÜR DIE REDAKTION<br />

Anzahl der Befragten: 1065<br />

Repräsentanz: Gesamtdeutschland,<br />

Bevölkerung ab 16 Jahre<br />

Zeitraum der Befragung: 10. bis 20. Januar 2004<br />

Archiv-Nummer der Umfrage: 7051<br />

Facharbeiter<br />

- 3 -

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