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14<br />

WANDERTAG IM<br />

WIEHENGEBIRGE<br />

WANDERTAG – SO HIESS<br />

EINMAL DER KLASSI-<br />

SCHE SCHULAUS-<br />

FLUG. UND ALS SCHULKIND<br />

AUS DEM UMKREIS DER<br />

PORTA WESTFALICA WAR<br />

MAN SELBSTVERSTÄNDLICH<br />

MIT DER KLASSE AUF DEM WIT-<br />

TEKINDSBERG WANDERN. ODER<br />

MAN MACHTE MIT DEN ELTERN<br />

DEN EBENSO KLASSISCHEN SONN-<br />

TAGSAUSFLUG MIT EINEM SPAZIER-<br />

GANG ZWISCHEN KAISER-WIL-<br />

HELM-DENKMAL UND DER<br />

TE BETRIEBENEN<br />

ALS WANDERGASTSTÄT-<br />

„WITTEKINDS-<br />

BURG“.<br />

FOTOS: ANDREAS HUB<br />

FOTOS: ANDREAS HUB<br />

DER VEREIN WITTHÜS E.V. HAT 2015 DAS HAUPT-<br />

GEBÄUDE DER WITTEKINDSBURG ERWORBEN<br />

UND RICHTET SEITDEM IM EHRENAMT DAS GE-<br />

BÄUDE WIEDER HER. AN DEN WOCHENENDEN<br />

WIRD BEWIRTET. DIE RÄUME KÖNNEN NACH<br />

ABSPRACHE FÜR VERANSTALTUNGEN GENUTZT<br />

WERDEN. WWW.DEINEBURG.DE<br />

Dann wurde es ziemlich still auf dieser einmal beliebten<br />

Tour, bis – schon seit einiger Zeit – das Wandern<br />

als Freizeitaktivität wieder <strong>zu</strong>m Trend wurde. Und bis<br />

der Landschaftsverband Westfalen-Lippe entschied,<br />

das Kaiser-Wilhelm-Denkmal <strong>zu</strong> sanieren, und bis<br />

der Verein Witthüs e.V. die schon länger nicht mehr<br />

bewirtschaftete „Wittekindsburg“ aus ihrem Dornröschenschlaf<br />

weckte und wieder <strong>zu</strong> einer Anlaufstelle<br />

für Spaziergänger und Wanderer machte.<br />

Auf einmal hieß es „Ich war auf dem Wittekindsberg,<br />

da war ich <strong>zu</strong>letzt als Kind, das ist so toll!“ und<br />

das ist es wirklich. Fabelhaft ist die Aussicht auf der<br />

<strong>neue</strong>n Ringterrasse des Kaiserdenkmals mit dem<br />

Blick auf die Weser und den gegenüberliegenden<br />

Jakobsberg mit dem Fernsehturm. Südlich sind<br />

die Ausläufer des Weserberglands <strong>zu</strong> sehen, durch<br />

die sich die Weser stromabwärts schlängelt. Nördlich<br />

öffnet sich die Landschaft in die Norddeutsche<br />

Tiefebene, wo die Sicht über Minden hinaus nach<br />

Petershagen und noch weiter reicht.<br />

<strong>Das</strong> Denkmal ist auch Beginn oder Ende des<br />

Wittekindswegs, der als Wiehengebirgs-Kammweg<br />

auf einer Strecke von rd. 95 km bis Osnabrück führt.<br />

Der Wittekindsweg – <strong>zu</strong>gleich ein Teilstück des<br />

Europäischen Fernwanderwegs E 11 – ist seit über<br />

100 Jahren ein Klassiker unter den deutschen<br />

Wanderwegen.<br />

Mit einem entspannten Spaziergang ist die Wittekindsburg<br />

mit der inzwischen versiegten Wittekindsquelle<br />

<strong>zu</strong> erreichen. Diese – die eigentliche – Wittekindsburg<br />

ist als ausgedehnte Befestigungsanlage <strong>zu</strong><br />

verstehen, die als sogenannte Fliehburg bereits im<br />

2.-3. Jh. v. Chr. angelegt wurde. Gegen Ende des 9. /<br />

Beginn des 10. Jh. n. Chr. errichtete auf den alten<br />

Burgwällen ein unbekannter Bauherr eine frühmittelalterliche<br />

Burganlage aus Stein. Reste der Wallanlagen<br />

15<br />

FOTO:<br />

FOTOLIA © BIERWIRM<br />

und Burgmauern sind bis heute <strong>zu</strong> sehen. Die in der<br />

Nähe gelegene frühere Ausflugsgaststätte hat den<br />

Namen der Burg übernommen.<br />

WARUM HEISST HIER OBEN<br />

ALLES WITTEKIND?<br />

Im 8. Jh. kämpften die heidnischen Sachsen gegen<br />

die Eroberung und die Christianisierung durch den<br />

Frankenkönig Karl den Großen. Auf dem Wittekindsberg<br />

soll sich der Sage nach Sachsenherzog<br />

Widukind <strong>zu</strong>m Christentum bekannt haben, nachdem<br />

sein Pferd durch Hufscharren eine Quelle – die<br />

inzwischen versiegte Wittekindsquelle – freigelegt<br />

hatte. Die Legende erzählt weiter, dass es in seiner<br />

Burg dann mit den Worten „Diese Burg soll nun ‚min<br />

und din‘ (mein und dein) sein“ <strong>zu</strong>m Friedensschluss<br />

kam. Durch die Antwort Karl des Großen „So trage<br />

sie auch den Namen Min-din“ soll die Stadt Minden<br />

entstanden sein. Nur eine schöne Geschichte, aber<br />

sie ist tatsächlich Namensgeberin von Berg, Burg<br />

und Quelle.<br />

ERLEBNISRAUM<br />

WITTEKINDSBERG<br />

Auf diesem geschichtsträchtigen Teil des Bergs gibt<br />

es noch mehr <strong>zu</strong> sehen: Aus der Zeit der frühmittelalterlichen<br />

Burg stammen auch die sichtbaren<br />

Grundmauern der Kreuzkirche, die erst in den 1990er<br />

Jahren von Archäologen freigelegt werden konnte.

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