Glück zu! Das neue Mühlenkreismagazin
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60 RAHDEN | 61<br />
DRAISINENFAHREN BEGEISTERT GROSS UND KLEIN | FOTOS: HANS-JÜRGEN AMTAGE<br />
Herzhaftes<br />
Lachen<br />
hallt über<br />
den Bahnsteig des Draisinen-Bahnhofes<br />
Rahden. Fast<br />
30 Kinder und Jugendliche können<br />
es kaum erwarten, sich auf die<br />
blauen Schienenfahrzeuge <strong>zu</strong> setzen<br />
und kräftig in die Pedale <strong>zu</strong> treten.<br />
„Wir freuen uns jedes Jahr wieder auf diesen Tag“,<br />
sagt Olga Antoshina und lässt sich vom Lachen<br />
der Kinder und einiger Erwachsener anstecken. Die<br />
Germanistin aus dem belarussischen Minsk ist eine der<br />
Betreuerinnen, die Mädchen und Jungen begleitet, die meist<br />
im Frühsommer auf Einladung der Tschernobyl-Kinderhilfe im<br />
Mühlenkreis weilen. Und bei dem dreiwöchigen Aufenthalt ist die<br />
Fahrt mit den Draisinen ein fester Freizeitbestandteil. „Besonders für<br />
die <strong>neue</strong>n Kinder, die mitgekommen sind, ist das immer wieder eine große<br />
Überraschung“, freut sich auch Betreuerin Katia Burak über die Begeisterung<br />
ihrer kleinen und großen Zöglinge. Besonders die herrliche Landschaft, durch die<br />
die Schienenstrecke der Auenland-Draisinen führt, hat es den beiden Begleiterinnen<br />
ebenso wie den Gasteltern, die die Gruppe begleiten, angetan.<br />
„Die blühenden Felder und frischen Wiesen, dann die Bäume, deren Äste hin und wieder<br />
ins Gleisbett hängen und besonders den Mädchen die Haare ‚kämmen‘ – das ist einfach fantastisch“,<br />
schildert Olga Antoshina begeistert und stellt fest: „<strong>Das</strong> scheint auch den vielen anderen<br />
Fahrgästen, die wir hier antreffen, genauso <strong>zu</strong> gehen.“<br />
Die anschließende Fahrt mit der Moorbahn „Emma“<br />
vom niedersächsischen Hannoversch Ströhen in<br />
der Nachbargemeinde Wagenfeld aus in das Neustädter<br />
Moor bildet für viele Draisinenfahrerinnen<br />
und -fahrer ein weiteres Highlight. Und dann ist da<br />
natürlich noch der NRW-Nordpunkt im Rahdener<br />
Gemeindeteil Preußisch Ströhen. Vom nördlichsten<br />
Punkt Nordrhein-Westfalens, der mitten in einem im<br />
19. Jahrhundert trockengelegten Moorgebiet liegt,<br />
bis <strong>zu</strong>m Jadebusen an der Nordseeküste beträgt die<br />
Entfernung lediglich 100 Kilometer. Währenddessen<br />
liegt die Landeshauptstadt Düsseldorf von diesem<br />
Punkt aus mehr als 200 Kilometer entfernt.<br />
14 Kilometer lang ist die Draisinen-Strecke. „Wir<br />
sind auf einer Strecke meist zwei bis drei Stunden<br />
unterwegs“, freut sich Olga Antoshina auf die Abfahrt<br />
– und die kleinen Pausen, bei denen sich alle stärken<br />
können. 28 Vierer- und sogenannte Club-Draisinen<br />
stehen den Gästen <strong>zu</strong>r Verfügung und laden von<br />
April bis Oktober <strong>zu</strong>m Radeln auf Schienen ein.<br />
AUF SCHIENEN ZU DEN PLANETEN<br />
Dabei kann auch – ebenso wie <strong>zu</strong> Fuß, mit dem<br />
Fahrrad oder dem Auto – der Planetenweg entdeckt<br />
werden. Alle acht Planetenbahnen des Sonnensystems<br />
sind im gesamten Stadtgebiet an interessanten<br />
Stationen markiert. Auf den Schautafeln entlang des<br />
Weges erfahren die „Entdecker“ Wissenswertes über<br />
das Sonnensystem und über historische Begebenheiten<br />
oder Besonderheiten der Stadt.<br />
<strong>Das</strong> Planetensystem ist in einem Maßstab von<br />
1 : 402.000.000 abgebildet. Die Umlaufbahnen der<br />
einzelnen Planeten sind im gesamten Rahdener<br />
Land sichtbar. Rahden ist, wie der Nordpunkt beweist,<br />
die nördlichste Stadt in NRW und des Kreises<br />
Minden-Lübbecke. Der Kernort Rahden und die um -<br />
liegenden Ortschaften bilden eine idyllische Kleinstadt<br />
mit etwa 17.000 Einwohnern.<br />
Historische Gebäude beeindrucken in der Innenstadt.<br />
Wer gerne regionale Spezialitäten verköstigen möchte,<br />
ist bei den örtlichen Gastronomen richtig aufgehoben.<br />
Ob Ströher Schwarten – den man, so der<br />
Volksmund, „immer trinken kann, solange die Tannen<br />
grün sind“ –, Pickert, Schnippelbohnen oder Kohl<br />
und Pinkel, die Auestadt is(s)t und trinkt lecker.<br />
Und noch mehr Traditionelles lässt sich auf dem<br />
Museumshof Rahden erleben. <strong>Das</strong> wieder errichtete<br />
Bauerngehöft aus dem 19. Jahrhundert mit etlichen<br />
Nebengebäuden ist mit Originalstücken eingerichtet<br />
und zeigt bäuerliches Leben und ländliches<br />
Handwerk.<br />
ERFAHREN SIE MEHR:<br />
www.museumshof-rahden.de<br />
www.auenland-draisinen.de<br />
NÄCHSTER HALT:<br />
RAHDEN