Blondinen bevorzugt Straßer & Weichselbraun Echt fett im Dunkeln ...

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16.12.2012 Aufrufe

porTräT 14 Der Blaue engel Trau einem unter 30 MIt rasMus borKowsKI geht eIn neuer stern auf. IM »blauen engel« trIfft der neuzugang der josefstadt als aufMüpfIger schüler auf professor unrat alIas erwIn steInhauer. eS gibt Karrieren, die nicht aufzuhalten sind. Der 28-jährige rasmus borkowski macht gerade eine solche. bereits als 14-Jähriger spielte er (»gar nicht so schlecht!«) in seiner hei- matstadt Lübeck Theater. Die bühne hat ihn so fasziniert, dass er sich auch als Assistent betätigte, in der pause eis verkaufte oder putzte, wenn er einmal keine rolle hatte. Folglich meldete er sich statt zum Abitur zum nächstmöglichen Termin in einer schauspielschule an: er schaffte sofort die Aufnahmsprüfung an der bayerischen Theaterakademie in München, gewann nebenbei den bundesgesangswettbewerb und wurde nach einem Jahr für eine hauptrolle nach gelsenkirchen verpflichtet. Dort fiel er einem »spion« der Ver- einigten bühnen Wien auf und wurde mitten in der Ausbildung zum Casting für »romeo und Julia« ein- geladen. Nach der premiere im raimundtheater sprach der blaue engel nach Heinrich Mann/ Josef von Sternberg Regie: Herbert Föttinger Bühnenbild und Kostüme: Rolf Langenfass Mit Katharina Straßer, Erwin Steinhauer, Sona MacDonald, Ferdinand Stahl, Rasmus Borkowski, Peter Scholz, Alexander Strobele, Rafael Schuchter, Christian Futterknecht, Alexander Waechter Premiere 17. SePtember 2009 theater in der JoSefStadt jeder von Mercutio, und so musste er auch romeo covern, wenn dieser ausfiel. Auch in »Frühlingserwachen« im ronacher stach unter den jungen Leuten der Dar- steller des Melchior heraus: rasmus borkowski. Dass er die schauspielschule zwei Jahre früher verlassen hat, bereut er nicht, höchstens, dass er die Musical- und nicht die schauspielklasse gewählt hatte. Jetzt kann er zwar singen und tanzen, »aber es interessiert mich viel mehr, eine ge- schichte zu erzählen, eine Figur darzustellen, was in vielen kommerziellen Musi- calproduktionen leider nicht im Vordergrund steht«, gesteht er offen. »Deshalb habe ich keine sekunde nachgedacht, als das Ange- bot von der Josefstadt kam. es war schon immer mein Traum, hier zu spielen. und dass herbert Föttinger selbst mit mir arbeitet! Ich muss – und werde! – noch viel lernen, wir arbei- ten oft eine stunde an einem satz! so stelle ich mir Theaterarbeit vor.« für den frühreifen schüler Lohmann in »Der blaue engel«, der zuerst wegen fehlender Disziplin und dann wegen der Tingel- Tangel-Tänzerin Lola mit professor unrat in Konflikt gerät, bringt er persönliche erfahrungen mit. »Ich hatte viele engstirnige, profilierungssüchtige Lehrer, die an den schülern gar nicht interessiert waren. Aber es gibt auch andere. Meine eltern zum beispiel. sie sind beide die besten Lehrer und die besten eltern, sie haben mich unterstützt und gefördert.« Deshalb ist aus dem zweifachen schulab- brecher auch etwas geworden. eva Maria Klinger Foto Isabell Schatz Fotos Isabell Schatz (o.), Moritz Schell (u.) Alexander Pschill VIs-A-VIs doPPelPaSS in der Dramatisierung von Daniel Glattauers Bestseller »Gut gegen Nordwind« in den Kammerspielen haben sie die zuschauerherzen im Sturm erobert und einen Hit gelandet: Ruth Brauer-Kvam und Alexander Pschill. Ruth Brauer-Kvam Mein Lieblingssatz aus dem Stück »Gut gegen Nordwind« … »Ich habe mich in Ihre Worte verliebt, sie können schreiben, »Ich weiß nicht, wo im hirn man an jemanden wie sie denkt.« was sie wollen, sie können ruhig streng schreiben, sie sind gar nicht streng, sie wollen nur stärker wirken, als sie sind.« Das geht jeden Abend direkt in mein herz hinein. Die größte Herausforderung in der Aufführung für mich … … erst mal die Massen an Text zu lernen und mit Alex … nicht heimlich einen blick auf ruthi zu werfen. zu spielen, aber eigentlich ganz alleine auf der bühne zu sein. Ihn nur zu hören. … dass die vielen Menschen, die das buch gelesen haben und ihre ganz eigene Vorstellung von emmi und Leo haben, unseren Abend genießen können. »Gut gegen Nordwind«-Vorstellungen wieder ab 5. Oktober Was mich in der Arbeit, am Resultat überrascht hat … Die Probenzeit war … … sehr intensiv und aufwühlend. Trotzdem habe ich sehr, sehr, sehr hart. sehr, sehr viel gelacht! es war eine tolle zeit. beim schlussapplaus bin ich einfach nur dankbar. Was, schon vorbei? Beim Schlussapplaus denke ich mir … … dass die Leute, die den roman kennen und lieben, auch die bühnenversion annehmen. 1.) Danke schön. 2.) schnitzel oder pizza? DRAMA – Das Magazin des Theaters in der Josefstadt 15

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14<br />

Der<br />

Blaue<br />

engel<br />

Trau einem unter 30<br />

MIt rasMus borKowsKI geht eIn neuer stern auf.<br />

IM »blauen engel« trIfft der neuzugang der josefstadt als<br />

aufMüpfIger schüler auf professor unrat alIas erwIn steInhauer.<br />

eS gibt Karrieren, die<br />

nicht aufzuhalten<br />

sind. Der 28-jährige<br />

rasmus borkowski<br />

macht gerade eine<br />

solche. bereits als 14-Jähriger<br />

spielte er (»gar nicht so<br />

schlecht!«) in seiner hei-<br />

matstadt Lübeck Theater.<br />

Die bühne hat ihn so<br />

fasziniert, dass er sich auch<br />

als Assistent betätigte, in der<br />

pause eis verkaufte oder<br />

putzte, wenn er einmal keine<br />

rolle hatte. Folglich meldete<br />

er sich statt zum Abitur<br />

zum nächstmöglichen<br />

Termin in einer schauspielschule<br />

an: er schaffte sofort<br />

die Aufnahmsprüfung an der<br />

bayerischen Theaterakademie<br />

in München, gewann<br />

nebenbei den bundesgesangswettbewerb<br />

und wurde<br />

nach einem Jahr für eine<br />

hauptrolle nach gelsenkirchen<br />

verpflichtet. Dort fiel<br />

er einem »spion« der Ver-<br />

einigten bühnen Wien auf<br />

und wurde mitten in der<br />

Ausbildung zum Casting<br />

für »romeo und Julia« ein-<br />

geladen. Nach der premiere<br />

<strong>im</strong> ra<strong>im</strong>undtheater sprach<br />

der blaue engel<br />

nach Heinrich Mann/<br />

Josef von Sternberg<br />

Regie: Herbert Föttinger<br />

Bühnenbild und Kostüme:<br />

Rolf Langenfass<br />

Mit Katharina <strong>Straßer</strong>, Erwin<br />

Steinhauer, Sona MacDonald,<br />

Ferdinand Stahl, Rasmus<br />

Borkowski, Peter Scholz,<br />

Alexander Strobele,<br />

Rafael Schuchter, Christian<br />

Futterknecht, Alexander<br />

Waechter<br />

Premiere 17. SePtember 2009<br />

theater in der JoSefStadt<br />

jeder von Mercutio, und so<br />

musste er auch romeo<br />

covern, wenn dieser ausfiel.<br />

Auch in »Frühlingserwachen«<br />

<strong>im</strong> ronacher stach unter<br />

den jungen Leuten der Dar-<br />

steller des Melchior heraus:<br />

rasmus borkowski.<br />

Dass er die schauspielschule<br />

zwei Jahre früher verlassen<br />

hat, bereut er nicht, höchstens,<br />

dass er die Musical-<br />

und nicht die schauspielklasse<br />

gewählt hatte. Jetzt<br />

kann er zwar singen und<br />

tanzen, »aber es interessiert<br />

mich viel mehr, eine ge-<br />

schichte zu erzählen, eine<br />

Figur darzustellen, was in<br />

vielen kommerziellen Musi-<br />

calproduktionen leider<br />

nicht <strong>im</strong> Vordergrund steht«,<br />

gesteht er offen. »Deshalb<br />

habe ich keine sekunde<br />

nachgedacht, als das Ange-<br />

bot von der Josefstadt kam.<br />

es war schon <strong>im</strong>mer mein<br />

Traum, hier zu spielen.<br />

und dass herbert Föttinger<br />

selbst mit mir arbeitet!<br />

Ich muss – und werde! –<br />

noch viel lernen, wir arbei-<br />

ten oft eine stunde an<br />

einem satz! so stelle ich mir<br />

Theaterarbeit vor.«<br />

für den frühreifen schüler<br />

Lohmann in »Der blaue<br />

engel«, der zuerst wegen<br />

fehlender Disziplin und<br />

dann wegen der Tingel-<br />

Tangel-Tänzerin Lola mit<br />

professor unrat in Konflikt<br />

gerät, bringt er persönliche<br />

erfahrungen mit. »Ich hatte<br />

viele engstirnige, profilierungssüchtige<br />

Lehrer, die an<br />

den schülern gar nicht<br />

interessiert waren. Aber<br />

es gibt auch andere.<br />

Meine eltern zum<br />

beispiel. sie sind<br />

beide die besten<br />

Lehrer und die<br />

besten eltern,<br />

sie haben mich<br />

unterstützt<br />

und gefördert.«<br />

Deshalb<br />

ist aus dem<br />

zweifachen<br />

schulab-<br />

brecher auch<br />

etwas<br />

geworden.<br />

eva Maria<br />

Klinger<br />

Foto Isabell Schatz<br />

Fotos Isabell Schatz (o.), Moritz Schell (u.)<br />

Alexander Pschill<br />

VIs-A-VIs<br />

doPPelPaSS<br />

in der Dramatisierung von Daniel Glattauers Bestseller<br />

»Gut gegen Nordwind« in den Kammerspielen haben sie die<br />

zuschauerherzen <strong>im</strong> Sturm erobert und einen Hit gelandet:<br />

Ruth Brauer-Kvam und Alexander Pschill.<br />

Ruth Brauer-Kvam<br />

Mein Lieblingssatz aus dem Stück »Gut gegen Nordwind« …<br />

»Ich habe mich in Ihre Worte verliebt, sie können schreiben, »Ich weiß nicht, wo <strong>im</strong> hirn man an jemanden wie sie denkt.«<br />

was sie wollen, sie können ruhig streng schreiben, sie sind<br />

gar nicht streng, sie wollen nur stärker wirken, als sie sind.«<br />

Das geht jeden Abend direkt in mein herz hinein.<br />

Die größte Herausforderung in der Aufführung für mich …<br />

… erst mal die Massen an Text zu lernen und mit Alex … nicht he<strong>im</strong>lich einen blick auf ruthi zu werfen.<br />

zu spielen, aber eigentlich ganz alleine auf der<br />

bühne zu sein. Ihn nur zu hören.<br />

… dass die vielen Menschen, die das buch gelesen haben<br />

und ihre ganz eigene Vorstellung von emmi und Leo<br />

haben, unseren Abend genießen können.<br />

»Gut gegen Nordwind«-Vorstellungen wieder ab 5. Oktober<br />

Was mich in der Arbeit, am Resultat überrascht hat …<br />

Die Probenzeit war …<br />

… sehr intensiv und aufwühlend. Trotzdem habe ich sehr, sehr, sehr hart.<br />

sehr, sehr viel gelacht! es war eine tolle zeit.<br />

be<strong>im</strong> schlussapplaus bin ich einfach nur dankbar.<br />

Was, schon vorbei?<br />

Be<strong>im</strong> Schlussapplaus denke ich mir …<br />

… dass die Leute, die den roman kennen und lieben,<br />

auch die bühnenversion annehmen.<br />

1.) Danke schön.<br />

2.) schnitzel oder pizza?<br />

DRAMA – Das Magazin des Theaters in der Josefstadt 15

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