Gruppe 1
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S tudienseminar Oldenburg<br />
für das Lehramt an berufsbildenden Schulen<br />
für den<br />
Material-Nummer:<br />
2 0 0 3 - 0 2 2<br />
(wird von der DU-Verwaltung ausgefüllt) Jahr lfd. Nummer<br />
U N T E R R I C H T S E N T W U R F<br />
Unterrichtsbesuch (UB) I (Fachleiter/in) weiterer Unterrichtsbesuch<br />
1. Unterrichtsbesuch II<br />
2. Unterrichtsbesuch II Prüfungsunterricht I (PUI)<br />
3. Unterrichtsbesuch II Prüfungsunterricht II (PUII)<br />
Studienreferendar/in:<br />
Referendargruppe:<br />
Fachleiter Wirtschaft:<br />
Fachleiterin Deutsch:<br />
Vorsitzende/r (PUI / PUII):<br />
PS-Vertreter/in:<br />
Klassenlehrer:<br />
Referendar:<br />
Schulleiter:<br />
ANGABEN ZUR KLASSE<br />
- Kurzbezeichnung: Schülerzahl: 28<br />
- Ausbildungsberuf/Schulform:<br />
(BS-Teilzeit,BFS,BGJ,BS,BVJ,FGy,FOS)<br />
- Schule/Ort/Standort: Raum:<br />
Tag/Datum/Zeit:<br />
Unterrichtsfach/<br />
Lernfeld:<br />
Deutsch<br />
Unterrichtsgebiet: Kommunikation<br />
Fachrichtung oder Unterrichtsfach:<br />
(Bezeichnung im Seminar)<br />
Deutsch<br />
Unterrichtsthema: Einsatz der „Sechs Denkhüte“ bei der Analyse und Bearbeitung von<br />
Konflikten
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Lehr- und Lernbedingungen.............................................................................................1<br />
1.1 Angaben zur Lerngruppe .........................................................................................1<br />
1.2 Die Referendarin .......................................................................................................2<br />
1.3 Besondere Unterrichtsgegebenheiten...................................................................2<br />
2 Didaktisch-methodische Konzeption.............................................................................2<br />
2.1 Analyse der curricularen Vorgaben........................................................................2<br />
2.2 Einordnung des Themas in die Makroeinheit .......................................................3<br />
2.3 Sachanalyse...............................................................................................................4<br />
2.4 Bedeutung des Themas für die Schüler................................................................4<br />
2.5 Didaktische Auswahl- und Reduktionsentscheidungen......................................5<br />
2.6 Methodische Überlegungen.....................................................................................6<br />
2.7 Lehrziele .....................................................................................................................8<br />
3 Der geplante Unterrichtsverlauf (90 Minuten) .............................................................9<br />
Verzeichnis der Anhänge............................................................................................................10
PU II Deutsch Seite 1<br />
1 Lehr- und Lernbedingungen<br />
1.1 Angaben zur Lerngruppe<br />
Die XXX ist eine Teilzeitberufsschulklasse in der Grundstufe des Ausbildungsberufes XXX. Die<br />
Lerngruppe setzt sich je zur Hälfte aus Schülerinnen und Schülern 1 zusammen. Im Durchschnitt sind<br />
die Schüler 20 Jahre alt. Bis auf XXX, die die Hauptschule besuchten, haben die anderen Schüler zu<br />
gleichen Teilen entweder den Sekundarabschluss 1, den Erweiterten Sekundarabschluss 1 oder die<br />
Allgemeine Hochschulreife erworben. XXX nehmen erst seit ein paar Wochen am Unterricht teil. 2<br />
Meinen Beobachtungen nach zu urteilen, fällt es den beiden noch schwer, sich in die bereits gut aus-<br />
gebildete Klassengemeinschaft zu integrieren.<br />
In Bezug auf die Beteiligung am und das Verhalten im Unterricht zeigen sich innerhalb der Kla sse<br />
Unterschiede. Die aktivsten Schüler sind XXX. Sie beteiligen sich rege lmäßig und mit überwiegend<br />
qualitativ guten Beiträgen. XXX zählen ebenfalls zu den leistungsstarken Schülern, beteiligen sich<br />
aber unregelmäßiger. XXX nehmen zwar engagiert am Unterricht teil, lassen sich aber leider zu hä u-<br />
fig ablenken. XXX folgen dem Unterricht problemlos, beteiligen sich aber auch unregelmäßig. Der<br />
Rest der Klasse nimmt in der Regel nur nach Ansprache am Unterrichtsgeschehen teil. Die Beiträge<br />
von XXX lassen dabei auf ein geringeres Leistungsniveau schließen.<br />
Die Fachkompetenzen der Schüler sind unterschiedlich ausgeprägt. Den bereits erwähnten aktiven<br />
und leistungsstarken Schülern sowie XXX fällt es leicht, theoretische Inhalte auf praktische Probleme<br />
zu beziehen. Sie können Sachverhalte und Zusammenhänge problemlos erkennen und selbständig<br />
erarbeiten. Größere Schwächen ze igen sich diesbezüglich hingegen bei XXX. Durch die Arbeit in<br />
bewusst zusammengesetzten <strong>Gruppe</strong>n versuche ich die Schüler zu gemeinsamer Arbeit zu motivieren<br />
und voneinander profitieren zu lassen. Bezüglich der Thematik Analyse und Bearbeitung von Kon-<br />
flikten mit Hilfe der Sechs Denkhüte verfügen die Schüler über keine Vorkenntnisse.<br />
Hinsichtlich der Methodenkompetenzen der Lerngruppe ist zu sagen, dass kommunikative Sozia l-<br />
formen und damit verbundene Methoden gewünscht sind und der lebhaften Klasse entgegenkommen.<br />
Die Schüler arbeiten in <strong>Gruppe</strong>n selbständig und kooperativ zusammen. Einige Schüler haben bereits<br />
an Diskussionen und Rollenspielen teilgenommen, bei denen es auf das argumentative Überzeugen<br />
ankam. Die Fähigkeit des problemlösenden Denkens ist gut bis durchschnittlich entwickelt. Die<br />
meisten Schüler sind in der Lage, Problemstellungen zu erkennen, Lösungsstrategien zu entwickeln<br />
und zu bewerten und evtl. Schlussfolgerungen zu ziehen. Mit den „Sechs Denkhüten“ als ein beson-<br />
deres Verfahren, systematisch unterschiedliche Positionen zu einem Sachverhalt einzunehmen, haben<br />
die Schüler bisher noch nicht gearbeitet. Ebenso wenig ist ihnen die Methode Meinungslinie bekannt.<br />
Die Lerngruppe zeigt grundsätzlich eine gute Sozialkompetenz, welche sich in dem hohen Maße an<br />
Kooperationsbereitschaft, problemloser <strong>Gruppe</strong>nbildung und guter Zusammenarbeit in den Klein-<br />
1 Im Folgenden wird aufgrund der besseren Lesbarkeit einheitlich von Schülern gesprochen.<br />
2 Über die Kompetenzen dieser beiden Schüler kann ich zu diesem Zeitpunkt keine genauen Angaben machen.
PU II Deutsch Seite 2<br />
gruppen zeigt. Schwächere Schüler werden in die <strong>Gruppe</strong>narbeit integriert und bestehende Ge-<br />
sprächs- und <strong>Gruppe</strong>nregeln i. d. R. beachtet. Die Lerngruppe hat eine ausgeprägt gute Klassenge-<br />
meinschaft entwickelt und fällt durch ihre Lebhaftigkeit auf. XXX neigen diesbezüglich leider dazu,<br />
übermütig zu werden. Das Arbeitsverhalten insbesondere bei XXX leidet unter ihrem Aktivitätsdrang,<br />
da sie zu Beginn einer Aufgabenstellung unkonzentriert und mit sich und der Erarbeitung von Erge b-<br />
nissen ungeduldig sind. Hinsichtlich der Kommunikationsfähigkeit der Schüler ist sachliches Argu-<br />
mentieren und faires Kritisieren förderungsbedürftig.<br />
1.2 Die Referendarin<br />
Seit August 2002 unterrichte ich in der XXX eigenverantwortlich zwei Stunden wöchentlich<br />
Deutsch. Ich fühle mich in der Lerngruppe sehr wohl, da sich zwischen den Schülern und mir ein<br />
offenes und freundliches Verhältnis entwickelt hat, es viel gelacht wird und es freundlich miteina n-<br />
der umgegangen wird. Meine Wahrnehmung ist, dass die Schüler mich sowohl fachlich als auch per-<br />
sönlich akzeptieren. Aus diesen Gründen bereitet mir das Unterrichten in dieser Lerngruppe sehr viel<br />
Freude. Mit der Planung und Durchführung einer Unterrichtseinheit Kommunikation habe ich bereits<br />
Erfahrungen. Das Verfahren der „Sechs Denkhüte“ kenne ich bisher nur als Beobachterin, es wird<br />
somit erstmalig von mir eingesetzt. Die dafür notwendigen Fachkenntnisse habe ich im Fachseminar<br />
Deutsch und durch Literatur- und Internetrecherche erworben.<br />
1.3 Besondere Unterrichtsgegebenheiten<br />
Die heutigen Unterrichtsstunden finden nicht wie gewohnt im Klassenraum der XXX statt. Dieser<br />
Raumwechsel ist erforderlich, da der Klassenraum zu klein ist, um mit 28 Schülern den für den Un-<br />
terricht erforderlichen Sitzkreis bilden zu können. Ebenfalls neu für die Schüler und mich wird die<br />
Situation sein, dass der Unterricht auf Video aufgezeichnet wird. Ich hoffe, dass weder die Raumä n-<br />
derung noch der Videomitschnitt die Durchführung des Unterrichts in negativer Weise beeinflussen<br />
werden.<br />
2 Didaktisch-methodische Konzeption<br />
2.1 Analyse der curricularen Vorgaben<br />
Die Grundlage für die Unterrichtsplanung bilden die Rahmenrichtlinien des Niedersächsischen Kul-<br />
tusministeriums für das Unterrichtsfach Deutsch in der Berufsschule und in der einjährigen Berufs-<br />
fachschule. Gemäß den Rahmenric htlinien gehört es zu den wesentlichen Aufgaben des Deutschun-<br />
terrichts, „die sprachliche Kompetenz der Schüler weiter zu fördern und zu festigen, um sich [...] an<br />
Kommunikationsprozessen angemessen beteiligen zu können“ 3 . Zur Umsetzung dieses übergeordne-<br />
ten Ziels werden u. a. als Lernziele genannt, dass die Schüler problembezogene Gespräche führen, an<br />
Diskussionen argumentierend teilnehmen und Informationen und begründete Stellungnahmen vortra-<br />
gen können. Zusätzlich wird betont, dass argumentatives Sprechen im Rahmen der Erarbeitung aller<br />
3 Niedersächsisches Kultusministerium 1992, S. 1.
PU II Deutsch Seite 3<br />
Themenbereiche zu berücksichtigen und integrativ zu behandeln ist. 4 Ein Konfliktgespräch kann<br />
meiner Ansicht nach als ein problembezogenes Gespräch bezeichnet werden, das möglicherweise in<br />
Form einer Diskussion stattfindet und in dem Informationen über den Konflikt sowie Argumente<br />
eingebracht werden. Die Analyse und Bewältigung von Konflikten findet jedoch explizit keine<br />
Erwähnung in den Rahmenrichtlinien. Da die Themenbereiche aber nur allgemein formuliert und<br />
damit für die jeweilige Unterrichtsgestaltung von der Lehrkraft näher zu bestimmen sind, bleibt es<br />
mir überlassen, im Interesse der Schüler Schwerpunkte zu setzen (vgl. Anhang B) und bestimmte<br />
Lerninhalte ggf. zu ergänzen. 5<br />
2.2 Einordnung des Themas in die Makroeinheit<br />
Als Einstieg in die Unterrichtseinheit Kommunikation diskutierten die Schüler im Rahmen einer<br />
Talkshow 6 über die Notwendigkeit eines Unterrichtsfaches Kommunikation in der Berufsschule. Als<br />
nächstes hat jeder Schüler seine kommunikativen Fähigkeiten mit Hilfe eines von mir konzipierten<br />
Fragebogens (vgl. Anhang B) eingeschätzt. Die Durchführung einer Unterrichtseinheit Kommunik a-<br />
tion wurde somit durch die Argumentation in der Talkshow, den Beobachtungsergebnissen zum Ge-<br />
sprächsverhalten in der Talkshow und den Fragebogenergebnissen den Schülern gegenüber transpa-<br />
rent legitimiert. Die Fragebogenauswertung macht die förderungsbedürftigen Bereiche deutlich, so<br />
dass die Schüler und ich gemeinsam das Oberziel formulierten: Erfolgreich Gespräche führen und<br />
mit Konfliktsituationen umgehen können. Zur Erreichung dieses Ziels wurden bereits folgende Lern-<br />
inhalte erarbeitet und vermittelt: 7 Es wurden Gesprächsregeln formuliert. Um auf das Phänomen der<br />
Kommunikationsstörungen aufmerksam zu machen, wurde das Kommunikationsmodell von Schulz<br />
von Thun erarbeitet. Möglichkeiten zur Vermeidung von Kommunikationsstörungen wurden beha n-<br />
delt und ausprobiert. Die Bedeutung nonverbaler Kommunikation in Gesprächen wurde thematisiert<br />
und insbesondere die Wirkung von inkongruentem Verhalten erprobt. Ein spontan von Schülern in-<br />
szeniertes Konfliktgespräch bildete den Einstieg in die Thematik Umgang mit Konfliktsituationen.<br />
Anschließend wurde sich darüber verständigt, was zu einer erfolgreichen Durchführung eines Kon-<br />
fliktgesprächs beiträgt. Eine wichtige Fähigkeit hinsichtlich des Umgangs mit Konfliktsituationen ist<br />
die Betrachtung des Konflikts aus verschiedenen Perspektiven, um seine Vielschichtigkeit zu erfas-<br />
sen, um ihn somit besser zu begreifen und lösen zu können. Aus diesem Grund werden die Schüler in<br />
der heutigen Stunde das Sechs-Hüte-Denken bei der Analyse und Bearbeitung von inneren Konflik-<br />
ten einsetzen. Für die nachfolgenden Stunden ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten, dieses<br />
Verfahren wieder einzusetzen: erstens als Vorbereitung auf ein Konfliktgespräch im Sinne einer Be-<br />
ratungsgespräches, zweitens könnte dabei schwerpunktmäßig das Argumentieren geübt und beobach-<br />
tet werden und drittens zum Sammeln von Argumenten. Den Abschluss der Unterrichtseinheit soll<br />
eine Vorbereitung eines Konfliktgespräches mit anschließender Durchführung in Form eines Rolle n-<br />
4 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 1992, S. 8.<br />
5 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium 1992, S. 2f.<br />
6 Es diskutierten Eltern, Schüler, Arbeitgeber und Lehrer miteinander.<br />
7 Eine detaillierte Beschreibung der Makroeinheit in tabellarischer Form findet sich im Anhang A.
PU II Deutsch Seite 4<br />
spiels bilden. Dadurch erhalten die Schüler die Gelegenheit ihr bisheriges Wissen bei der Durchfüh-<br />
rung als auch bei der Beobachtung anzuwenden.<br />
2.3 Sachanalyse<br />
Das Modell der Sechs Denkhüte wurde von dem Kreativitätsforscher Edward de Bono entwickelt. 8 Er<br />
regt an, vom gewohnten Denken abzuweichen und neue Denkbahnen zu eröffnen, um das gesamte<br />
kreative Potenzial zu erschließen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er ein Verfahren entwickelt, mit<br />
dem systematisch unterschiedliche Positionen zu einem Problem, einem Thema eingenommen und<br />
auf diese Weise verschiedene Denkansätze auf kreative Weise „durchgespielt“ werden können. Die<br />
unterschiedlichen Denkrichtungen werden durch farbige Hüte symbolisiert. 9 Das Sechs-Hüte-Denken<br />
eignet sich zur Problemanalyse, für Entscheidungsprozesse sowie zum Finden und Bewerten von<br />
Lösungsalternativen. Die Methode ist sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich einsetzbar.<br />
Sie ist geeignet für die Bewältigung von persönlichen Problemen, für die Analyse eines betrieblichen<br />
Sachverhalts/Problems, zur Vorbereitung auf Konfliktgespräche, zur Bewältigung von Konfliktsitua-<br />
tionen mit Dritten. Sie kann allein oder im Team angewendet werden. 10 Das systematische Einne h-<br />
men der unterschiedlichen Perspektiven ermöglicht es, sich immer nur auf diese Sichtweise zu kon-<br />
zentrieren. Da die Hüte Denkweisen und keine Personen symbolisieren, kann sich jeder uneinge-<br />
schränkt äußern, ohne das Gefühl sich für seinen Beitrag rechtfertigen zu müssen.<br />
2.4 Bedeutung des Themas für die Schüler 11<br />
Die Schüler werden im täglichen Leben immer wieder mit Situationen konfrontiert werden, in denen<br />
sie vor einer schweren Entscheidung stehen oder ein Problem ihnen als unlösbar erscheint. Indem die<br />
Schüler in der heutigen Stunde das Sechs-Hüte-Denken zur Bearbeitung von verschiedenen inneren<br />
Konfliktsituationen einsetzen, erlernen sie eine Technik, mit deren Hilfe sie auch eigene innere Kon-<br />
flikte klären können. Sie können dieses Verfahren dabei allein oder im Gespräch mit mehreren Bete i-<br />
ligten anwenden. Konflikte mit Eltern, Freunden, Partnern können ebenfalls mit Hilfe dieser Metho-<br />
de bearbeitet werden, wobei das empathische Verhalten sich förderlich auf den Problemlösungspr o-<br />
zess auswirken kann. Denn wenn eine Person bereit ist, sich in die Lage eines anderen hineinzuver-<br />
setzen, wird sie den Standpunkt bzw. die Argumente besser verstehen und nachvollziehen können.<br />
Die Chance für eine anschließende Konfliktlösung ist damit me iner Ansicht nach höher.<br />
Das Sechs-Hüte-Denken fordert die Schüler zum problemlösenden und kreativen Denken auf. Die<br />
Urteilskompetenz der Schüler wird durch das Bewerten einzelner Lösungsideen aus verschiedenen<br />
Sichtweisen weiterentwickelt. Die Förderung dieser Kompetenzen trägt zum Erwerb einer umfassen-<br />
8<br />
Vgl. de Bono, E.: Six Thinking Hats 1990.<br />
9<br />
Detaillierte Informationen zu den Funktionen und Denkrichtungen der einzelnen Hüte sind dem Anhang B zu<br />
entnehmen.<br />
10<br />
Vgl. Poier 2002, S. 35.<br />
11<br />
Die Ausführungen beziehen sich auf die heutige und die nachfolgende Stunde, weil in der zweiten Reflexionsphase<br />
am Ende aller Präsentationen bspw. über Anwendungsvarianten bei der Lösung von inneren Konflikten (alleine/im<br />
Team) und weiteren Einsatzmöglichkeiten (z.B. Vorbereitung auf ein Konfliktgespräch) nachgedacht<br />
werden soll.
PU II Deutsch Seite 5<br />
den beruflichen Handlungskompetenz bei. Auch im Beruf werden sie immer wieder in Konfliktsitua-<br />
tionen geraten, die einer Lösung bedürfen.<br />
Die Fähigkeit, ein Problem oder ein Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachten zu können,<br />
wird für die Schüler in Zukunft im Alltag und im Beruf von Bedeutung sein.<br />
2.5 Didaktische Auswahl- und Reduktionsentscheidungen<br />
Den inhaltlichen Schwerpunkt der heutigen Stunde bildet das Analysieren und Bearbeiten von inne-<br />
ren Konflikten unter Einsatz der Sechs Denkhüte. Im Mittelpunkt des Interesses steht, inwieweit es<br />
den Schülern gelingt, sich in die betroffene Person hineinzuversetzen, um das Problem aus den ver-<br />
schiedenen Denkrichtungen zu analysieren und in einem weiteren Schritt zu lösen (vgl. Abschnitt<br />
2.7). Diese thematische Auswahl gründet auf das Ergebnis des Fragebogens zur Selbsteinschätzung<br />
des kommunikativen Verhaltens (vgl. Anhang B). Demnach fällt es den meisten Schülern schwer,<br />
Ursachen und Lösungen für einen Konflikt zu finden und in Konfliktsituationen angemessen zu rea-<br />
gieren. Konflikte werden oft zu einseitig betrachtet, was eine eingeschränkte Entwicklung kreativer<br />
Lösungsansätze zur Folge haben kann. Den Gesprächen im Anschluss an die Fragebogenauswertung<br />
konnte ich entnehmen, dass viele Schüler über Schwierigkeiten bei der Lösung innere Konflikte<br />
sprachen. Dabei wurden sowohl private als auch berufsbezogene Konfliktsituationen erwähnt.<br />
Die Anwendung sowie die Gestaltung der Technik des Sechs-Hüte-Denkens habe ich den Lernvor-<br />
aussetzungen und dem Thema entsprechend verändert: Erstens habe ich die Rollengestaltung des<br />
blauen Hutes um die Aufgabe erweitert, eine Entscheidung für einen Lösungsvorschlag zu treffen.<br />
Auch wenn eine Person bei dem Versuch, alleine ihren inneren Konflikt zu lösen die Me inung ihrer<br />
„inneren Stimme(n)“ anhört, muss am Ende die Person die Entscheidung treffen. Die in der heutigen<br />
Stunde beschriebenen Konfliktsituationen sollen ebenfalls in einem Selbstgespräch analysiert und<br />
gelöst werden. Der blaue Hut bietet sich für die Entscheidungskompetenz an, weil er nicht aus einer<br />
Denkrichtung heraus argumentiert wie der weiße, rote, gelbe, und schwarze Hut, sondern möglichst<br />
neutral bleibt. Wenn die Entscheidung beim grünen Hut liegen würde, könnte dieser von Anfang an<br />
nur solche Lösungsideen vorbringen, die er bereit wäre umzusetzen. Zweitens werde ich in den<br />
Selbstgesprächen die innere Stimme „blauer Hut“ verkörpern, weil ich die Übernahme dieser Rolle<br />
den Schülern noch nicht zutrauen möchte. Ferner kann ich auf diese Weise in den Ablauf des Ge-<br />
sprächs eingreifen, ihn steuern und habe Gelegenheit für Nachfragen. Drittens werden die einzelnen<br />
<strong>Gruppe</strong>nmitglieder nicht sofort einen Hut „aufsetzen“ und nur aus dieser Sichtweise argumentieren,<br />
sondern sie werden den Konf likt zuvor gemeinsam aus den unterschiedlichen Perspektiven betrach-<br />
ten. Denn mir ist wichtig, dass die Schüler lernen, flexibel verschiedene Sichtweisen zu einem Prob-<br />
lem einzunehmen und sich in die Situation einer Person hineinzuversetzen, um so die Konfliktsitua-<br />
tion besser verstehen zu können.
PU II Deutsch Seite 6<br />
2.6 Methodische Überlegungen<br />
Der heutige Unterricht ist so konzipiert, dass die Schüler ihre eigenen Erfahrungen und Vorstellun-<br />
gen in den Unterricht einbringen können. Dadurch wird gewährleistet, dass das Interesse der Lern-<br />
gruppe geweckt wird. Ein induktives Vorgehen anhand eines problemorientierten Ansatzes ermög-<br />
licht den Schülern ein leichteres Erfassen und Bearbeiten der Konfliktsituationen.<br />
Als Einstieg in die heutige Stunde lege ich eine Folie (vgl. Anhang C) auf, die zum einen der Moti-<br />
vation der Schüler dient und zum anderen an das Thema der Stunde heranführt. Die Schüler erhalten<br />
die Möglichkeit, sich zu dem dargestellten Problem zu äußern. Erst danach gebe ich ihnen einen Ü-<br />
berblick über den geplanten Stundenverlauf. Dieser ist stichpunktartig an der Tafel visualisiert, so<br />
dass sich der Ablauf für alle am Unterricht Beteiligten transparent darstellt.<br />
Im Mittelpunkt der nächsten Phase steht die Information über das Modell der Sechs Denkhüte. Da-<br />
bei werde ich der Lerngruppe zunächst das Verfahren erläutern. Anhand eines Infoblattes (vgl. An-<br />
hang D) können sich die Schüler anschließend selbst über die einzelnen Denkrichtungen der Hüte<br />
informieren und ggf. Fragen stellen.<br />
Für die folgende Erarbeitungsphase bildet die Lerngruppe nach meinen Vorgaben fünf <strong>Gruppe</strong>n. 12<br />
Jede <strong>Gruppe</strong> soll das Denkhüte-Verfahren bei der Analyse und Bearbeitung einer Konfliktsituation<br />
(vgl. Anhang E) anwenden. Der blaue Hut wird in dieser Phase noch nicht eingesetzt, weil nicht ein<br />
Schüler, sondern ic h bei der anschließenden Simulation der Selbstgespräche diese innere Stimme<br />
verkörpern werde (vgl. Abschnitt 2.5). Die Schüler sollen sich zunächst mit der Ausgangssituation<br />
auseinandersetzen, indem sie das Problem gemeinsam aus den verschiedenen Perspektiven, die den<br />
Denkhüten entsprechen, betrachten und ggf. Notizen in einer Tabelle auf einem Arbeitsblatt festha l-<br />
ten (vgl. Anhang F). 13 Als erstes sollen sich die Schüler aus der Sicht des weißen und des roten Hutes<br />
Klarheit über den Sachverhalt und der damit verbundenen Gefühlslage verschaffen. Anschließend<br />
wird die <strong>Gruppe</strong> sich gemeinsam Lösungsvorschläge überlegen. Die Schüler haben die Gelegenheit,<br />
sich kurz über mögliche Reaktionen einzelner Hüte auf einzelne Lösungsideen zu verständigen. Erst<br />
danach sollen sich die <strong>Gruppe</strong>nmitglieder für die Übernahme einer inneren Stimme (Denkhut) ent-<br />
scheiden. 14 Für dieses Vorgehen habe ich mich aus den folgenden Gründen entschieden: Erstens kann<br />
ich damit sicher stellen, dass alle Schüler das Problem zunächst mehrperspektivisch betrachten und<br />
damit die Vielschichtigkeit des Problems erfassen. Zweitens steckt mehr kreatives Potenzial zur Lö-<br />
sung eines Konflikts in einer <strong>Gruppe</strong> als in einer einzelnen Person. Drittens werden die einzelnen<br />
12<br />
Die Lerngruppe ist damit vertraut, dass ich meistens die Zusammensetzung der <strong>Gruppe</strong>n bestimme. Viele Schüler<br />
äußerten sich in Reflexionsphasen positiv darüber, weil sie auf diese Weise mit „anderen“ zusammen arbeiten<br />
und die gemeinsame Arbeit und das Ergebnis i. d. R. „besser“ ist. Dabei achte ich darauf, dass möglichst homogene<br />
Leistungsvoraussetzungen gegeben sind. Ferner erhoffe ich mir durch die Arbeit im Team eine verstärkte<br />
Beteiligung der sonst eher zurückhaltenden Schüler.<br />
13<br />
Die Schüler können das Arbeitsblatt entsprechend ihrer Rolle falten und als Hilfsmittel im Selbstgespräch verwenden.<br />
14<br />
Zu den <strong>Gruppe</strong>n 3, 4 und 5 werden vermutlich sechs Mitglieder gehören. In diesen <strong>Gruppe</strong>n wird sich die nicht<br />
präsentierende Person auf die Beobachtung des blauen Hutes im Selbstgespräch vorbereiten, indem sie sich über<br />
die Funktion des Hutes und dem vorgesehenen Verhalten informiert (vgl. Anhang C).
PU II Deutsch Seite 7<br />
Schüler bei der Präsentation des Selbstgespräches von der „Vorarbeit“ in der <strong>Gruppe</strong> profitieren kön-<br />
nen, weil sie die angesprochenen Reaktionen in das Selbstgespräch einbringen können und nicht das<br />
Gefühl haben brauchen, sie seien alleine für die Ausgestaltung der Rolle bzw. inneren Stimme<br />
verantwortlich.<br />
In einem Selbstgespräch soll der innere Konflikt einer Person analysiert und bearbeitet werden. Da-<br />
bei werden die <strong>Gruppe</strong>nmitglieder jeweils eine innere Stimme, die der Rolle eines bestimmten Denk-<br />
huts entspricht, verkör pern. Die Durchführung der Selbstgespräche ist Anwendung und Präsentati-<br />
on des Sechs-Hüte-Denkens zugleich. Indem die Selbstgespräche vor den anderen Schülern durchge-<br />
führt werden, wird die Anwendung der Methode präsentiert. Die Beobachter erhalten vor den beiden<br />
Präsentationen unterschiedliche Beobachtungsaufträge (vgl. Anhang G). 15 Auf diese Weise sind alle<br />
Schüler aufgefordert, die Selbstgespräche aktiv zu verfolgen. Ferner sind die Beobachtungsergebnis-<br />
se bedeutend für die anschließende Reflexionsphase. Ich habe mich aus mehreren Gründen für die<br />
Verwendung von „realen Hüten“ zur Demonstration entschieden: das prägt sich ein, macht Spaß,<br />
verdeutlicht das Verfahren und visualisiert die einzelnen Denkrichtungen für die Beobachter. Die<br />
Form eines Selbstgespräches zur Auseinandersetzung mit inneren Konflikten habe ich gewählt, weil<br />
man bei der Konfrontation mit persönlichen Konflikten i. d. R. „innere Stimmen“ á la „Engelchen“<br />
und „Teufelchen“ hört, die Einfluss auf die Problemlösung oder die Entscheidung haben. Die Durch-<br />
führung erfolgt in Anlehnung an das Konzept der Inneren Teamkonferenz von Schulz von Thun. 16<br />
Alternativ zum Sechs-Hüte-Denken wäre dieses Verfahren zur Analyse und Bearbeitung von innerli-<br />
chen Konflikten denkbar gewesen. Ich habe mich jedoch dagegen entschieden, weil der Einsatz der<br />
Denkhüte vielfältiger (vgl. Abschnitt 2.3 und 2.4) und die Methode meiner Ansicht nach leichter in<br />
der Durchführung ist. Ich werde in den Selbstgesprächen jeweils die innere Stimme verkörpern, die<br />
der blaue Hut symbolisiert. Als Moderator werde ich das Gespräch initiieren und steuern. Ich kann<br />
jederzeit Rückfragen stellen oder etwas wiederholen lassen und werde das Gespräch, abweichend<br />
von de Bonos Vorgaben, mit einer begründeten Entscheidung für eine Lösung beenden (vgl. Ab-<br />
schnitt 2.5). Der blaue Hut sorgt dadurch für die notwendige Transparenz des Problemlösungsprozes-<br />
ses. Da die Lerngruppe in der heutigen Stunde die ersten Erfahrungen mit dem Sechs-Hüte-Denken<br />
macht, würde die Übernahme der Rolle des blauen Hutes für jeden Schüler eine Überforderung dar-<br />
stellen.<br />
Nachdem ich die Teilnehmer der Selbstgespräche zu ihrem Ergehen während der Präsentation be-<br />
fragt und mein Befinden ebenfalls geschildert habe, bitte ich die Schüler sich für die Reflexionspha-<br />
15 Da es in der heutigen Stunde primär um das Erproben des Verfahrens und Reflektieren des Verhaltens der unterschiedlichen<br />
inneren Stimmen (Denkhüte) geht, verzichte ich bei der Beobachtung u. a. auf die Aspekte Gesprächsverhalten<br />
und inhaltliche Gestaltung. Im Übrigen besteht durch den Videomitschnitt die Möglichkeit das<br />
nachzuholen.<br />
16 Schulz von Thun geht davon aus, dass das Kommunikationsverhalten auch durch innere Stimmen gesteuert wird.<br />
Er hat dafür die Metapher vom „inneren Team“ geprägt, wobei dessen Oberhaupt unser inneres Ich vertritt. Gelingende<br />
Kommunikation hängt für ihn davon ab, ob wir unsere innere Vielstimmigkeit angemessen in einer „inneren<br />
Teamkonferenz“ moderieren, um dann nach außen mit einer Stimme zu kommunizieren. Vgl. Schulz von<br />
Thun 2000.
PU II Deutsch Seite 8<br />
se in gleichfarbigen <strong>Gruppe</strong>n, d. h. alle roten, gelben Hüte usw., zusammenzufinden. Das wird be-<br />
schleunigt, indem alle Schüler ihre Rollenkarten hochhalten und jeder sehen kann, wer welchen Hut<br />
beobachtet hat. Für die <strong>Gruppe</strong>narbeit werden aus dem einen Sitzkreis fünf kleine Kreise gebildet<br />
damit die Schüler sich in Ruhe auf ihren Auftrag (vgl. Anhang G) konzentrieren können. Im Mitte l-<br />
punkt des Interesses der heutigen Reflexion steht das beobachtete Verhalten der „Hüte“ und daraus<br />
abgeleitete mögliche Konsequenzen für die noch folgenden Präsentationen. Als erstes werden die<br />
Beobachtungsergebnisse berichtet. Die beiden Schüler, die bereits an einem Selbstgespräch teilge-<br />
nomme n haben, erhalten auf diese Weise ein Feedback zu ihrem Verhalten. Aus diesen Erfahrungen<br />
und den Beobachtungen sollen anschließend mögliche Konsequenzen für das Verhalten oder die<br />
Aufgabe des betreffenden Hutes gezogen werden. Die Reflexionsergebnisse der einzelnen <strong>Gruppe</strong>n<br />
werden von allen Schülern in den jeweiligen <strong>Gruppe</strong>n notiert und durch ein <strong>Gruppe</strong>nmitglied münd-<br />
lich präsentiert. Es handelt sich hierbei um eine Zwischenreflexion, weil die Ergebnisse nur den Zwi-<br />
schenstand und nicht den Endstand der Beobachtungen wiedergeben, da noch nicht alle <strong>Gruppe</strong>n<br />
präsentiert haben. Eine Sicherung der Ergebnisse findet in dieser Phase nur farbenspezifisch in den<br />
Reflexionsgruppen statt, weil die Schüler in die Rolle von Experten geschlüpft sind. Erst nach allen<br />
Präsentationen werden die Ergebnisse zu jedem Hut in der nachfolgenden Stunde an der Tafel fest-<br />
gehalten.<br />
2.7 Lehrziele<br />
Übergeordnetes Stundenlehrziel:<br />
Die Schüler sollen die Methode des Sechs-Hüte-Denkens kennen lernen und bei der Bearbeitung von<br />
verschiedenen inneren Konfliktsituationen erproben.<br />
Lehrziele im Einzelnen:<br />
Die Schüler sollen...<br />
1. durch gemeinsames aktives Arbeiten ihre Kommunikations- und Kooperationsbereitschaft<br />
verbessern (MK, SK)<br />
2. durch mehrperspektivisches Denken die Vielschichtigkeit eines Konflikts erfahren<br />
3. ihre Empathiefähigkeit weiterentwickeln, indem sie sich in die Person aus der Situationsbe-<br />
schreibung hineinversetzen.<br />
4. ihre kommunikative Kompetenz erweitern, indem sie in dem Selbstgespräch die Perspektive ih-<br />
res Hutes argumentativ überzeugend vertreten (FK, MK, SK)<br />
5. die Präsentation der Selbstgespräche mit Hilfe eines Beobachtungsbogens aufmerksam verfolge<br />
6. aus den Beobachtungsergebnisse gemeinsam mögliche Konsequenzen für die Durchführung der<br />
nächsten Präsentationen ableiten
PU II Deutsch Seite 9<br />
3 Der geplante Unterrichtsverlauf (90 Minuten)<br />
Abkürzungen: S. = Schüler, L. = Lehrer<br />
Unterrichtsphase und -inhalt<br />
Einstieg<br />
• L. legt Folie auf<br />
• L. fragt welches Problem dargestellt wird<br />
• L. fragt S. wie sie mit inneren Konflikten umgehen<br />
• L. stellt S. geplanten Unterrichtsverlauf vor<br />
Information<br />
• L. erklärt das Modell des Sechs-Hüte-Denkens<br />
• L. teilt Infoblatt aus<br />
• S. lesen das Infoblatt<br />
• L. klärt evtl. Fragen<br />
Erarbeitung<br />
• L. teilt S. in fünf <strong>Gruppe</strong>n ein<br />
• L. verteilt Aufgabenblatt und Rollenkarten „Denkhüte“<br />
• S. analysieren und bearbeiten eine Konfliktsituation<br />
• S. halten Notizen auf Arbeitsblatt fest<br />
• S. einigen sich über Verteilung der Denkhüte<br />
Methodische<br />
Entscheidungen<br />
�L.-S.-Gespräch /<br />
impulsorientiert<br />
�Lehrervortrag<br />
�<strong>Gruppe</strong>narbeit<br />
Voraussichtlicher Beginn des Prüfungsunterrichts<br />
Anwendung/Präsentation<br />
• L. verteilt Beobachtungsbögen<br />
• Zwei <strong>Gruppe</strong>n präsentieren nacheinander ihre Bearbeitung<br />
einer Konfliktsituation in Form eines Selbstgespräches<br />
und<br />
• S. führen ihren Beobachtungsauftrag aus<br />
• L. fragt jeweils nach einer Präsentation Gesprächsteil-<br />
nehmer nach Befinden<br />
Reflexion<br />
• S. bilden „gleichfarbige“ <strong>Gruppe</strong>n<br />
• S. vergleichen Beobachtungsergebnisse<br />
• S. beantworten Fragen zur Reflexion<br />
• S. stellen ihre erarbeiteten Ergebnisse vor<br />
• L. bittet S. festgehaltene <strong>Gruppe</strong>nergebnisse zur nächsten<br />
Stunde mitzubringen<br />
• L. gibt Ausblick auf die nächste Stunde<br />
Didaktische Reserve ???<br />
• L. bittet S. ihre Meinung zu folgenden Fragestellungen<br />
auf einer Meinungslinie darzustellen:<br />
- Ist es Ihrer Meinung nach sinnvoll, dass der blaue<br />
Hut die Entscheidung trifft?<br />
- Könnten Sie sich vorstellen, den blauen Hut bei einer<br />
der folgenden Präsentationen aufzusetzen?<br />
�Innen-/Außenkreis<br />
�L. als Moderator<br />
(blauer Hut)<br />
�L.-S.-Gespräch<br />
�<strong>Gruppe</strong>narbeit<br />
�L. als Moderator/<br />
Berater<br />
Unterrichtsgespräch<br />
�Lehrervortrag<br />
�L. als Initiator<br />
�Schüleraktivität<br />
Medien<br />
�Impulsfolie<br />
�Tafel<br />
�Infoblatt<br />
�Aufgabenblatt 1<br />
�Rollenkarten<br />
„Denkhüte“<br />
�Arbeitsblatt<br />
�Beobachtungs-<br />
/Reflexionsbogen<br />
�farbige Hüte<br />
�Beobachtungs-<br />
/Reflexionsbogen<br />
�<br />
�visualisierte<br />
Fragen
Verzeichnis der Anhänge<br />
A Makroplanung: Kommunikation.......................................................................................I<br />
B Fragebogen..........................................................................................................................III<br />
C Impulsfolie........................................................................................................................... IV<br />
D Infoblatt: 6-Hüte-Denken .................................................................................................. V<br />
E Aufgabenblatt..................................................................................................................... VI<br />
F Arbeitsblatt: Tabelle ....................................................................................................... VIII<br />
G Beobachtungs-/Reflexionsbogen................................................................................. IX<br />
H Literaturverzeichnis......................................................................................................... XII<br />
I Erklärung............................................................................................................................ XII
PU II Deutsch Anhang Seite I<br />
A Makroplanung: Kommunikation<br />
Stunden 1. Doppelstunde 2. Doppelstunde 3. Doppelstunde 4. Doppelstunde<br />
Phase Einstieg, Motivation Planung, Durchführung Information, Durchführung Durchführung, Präsentation<br />
Lerninhalte<br />
Methodische<br />
Entscheidungen<br />
Medien<br />
• Einstiegsfolie: Welche Handlungen<br />
sind Kommunikation?<br />
• Spiegel-Interview „Die Lehrer<br />
müssen umdenken“ mit anschließender<br />
Talkshow „Brauchen<br />
wir ein Unterrichtsfach<br />
Kommunikation?“<br />
• Sicherung der Argumente<br />
• Selbsteinschätzung der kommunikativen<br />
Fähigkeiten<br />
Unterrichtsgespräch, <strong>Gruppe</strong>narbeit,<br />
Talkshow, Einzelarbeit<br />
Folie, Infoblatt, Arbeitsblatt, Namensschilder,<br />
Beobachtungsbogen,<br />
Tafel, Fragebogen<br />
• Auswertung der Fragebögen:<br />
Welche Bereiche sollen gefördert<br />
werden?<br />
• Festlegung des Oberziels:<br />
Erfolgreich Gespräche führen<br />
und mit Konfliktsituationen umgehen<br />
können<br />
• Möglichkeiten zur Zielerreichung<br />
• Gesprächsregeln formulieren<br />
(Beobachtungen aus der Talkshow)<br />
Brainstorming, Unterrichtsgespräch,<br />
Kopfstandmethode<br />
Tafel, Metaplankarten, Wandplakat<br />
• Kommunikationsmodell von<br />
Schulz von Thun am Beispiel<br />
„Es ist dunkel“<br />
• Übungen zum Erkennen der vier<br />
Botschaften einer Nachricht<br />
• Differenzierte <strong>Gruppe</strong>narbeit:<br />
- Bildliche Darstellung des Mo-<br />
dells verdeutlicht mit einem<br />
Beispiel<br />
- Szenische Darstellung unter<br />
schiedlicher Konfliktsituatio-<br />
nen (Kommunikationsstörun-<br />
gen)<br />
- Ursachen für Kommunikati-<br />
onsstörungen<br />
Unterrichtsgespräch, Einzelarbeit,<br />
differenzierte <strong>Gruppe</strong>narbeit<br />
Tafel, Arbeitsblatt,<br />
• Durchführung der <strong>Gruppe</strong>narbeit<br />
• Präsentation der <strong>Gruppe</strong>nergebnisse<br />
• Vermeidung von Kommunikationsstörungen<br />
<strong>Gruppe</strong>narbeit, Schüleraktivität,<br />
Rollenspiel, Unterrichtsgespräch,<br />
Wandplakat, Infoblatt
PU II Deutsch Anhang Seite II<br />
Stunden 5. Doppelstunde 6. Doppelstunde 7. Doppelstunde (PU II) Weitere Planung<br />
Phase Durchführung, Reflexion Motivation, Durchführung<br />
Lerninhalte<br />
Methodische<br />
Entscheidungen<br />
Medien<br />
• Bedeutung und Deutung nonverbaler<br />
Kommunikation in Gesprächen<br />
• Partnerübungen:<br />
- Inkongruente Körpersprache<br />
- Was wirkt wie?<br />
• Funktionen der Körpersprache<br />
und „bewusste“ Einsatzmöglichkeiten<br />
• Reflexion bisheriger Lerninhalte<br />
und -methoden hinsichtlich der<br />
Zielerreichung<br />
(Fragebogenergebnisse)<br />
Unterrichtsgespräch, Partnerarbeit,<br />
Zettelreferat, Satzanfänge<br />
Arbeitsblatt, Infoblatt, Fragebogen<br />
• Darstellung eines Konfliktgespräches<br />
(Negativ-Beispiel)<br />
• Was trägt zu einer erfolgreichen<br />
Durchführung eines Konfliktgespräches<br />
bei?<br />
- Verhalten Kritiker/Kritisierter<br />
- Gesprächsablauf (Inhalt)<br />
- organisatorische Überlegungen<br />
• Ich-Botschaften formulieren<br />
Rollenspiel, Plenum, Einzelarbeit<br />
Tafel, Beobachtungsbogen<br />
Information, Durchführung, Präsentation,<br />
Reflexion<br />
• Auseinandersetzung mit Konflikten<br />
im Selbstgespräch<br />
• Information über das Verfahren<br />
der 6 Denkhüte<br />
• Analyse und Bearbeitung verschiedener<br />
Konfliktsituationen<br />
• Präsentation der Selbstgespräche<br />
• Zwischenreflexion<br />
Unterrichtsgespräch, <strong>Gruppe</strong>narbeit,<br />
Diskussion<br />
Folie, Infoblatt, Arbeitsblatt, Reflexionsfragen<br />
• Präsentation der restlichen<br />
<strong>Gruppe</strong>n<br />
• Reflexion und Ergebnissicherung<br />
• weitere Einsatzmöglichkeiten<br />
der 6 Denkhüte:<br />
- Vorbereitung auf ein Konflikt-<br />
gespräch (Beratung)<br />
- Sammlung von Argumenten<br />
• Vorbereitung eines Konfliktgesprächs<br />
mit anschließender<br />
Durchführung und Analyse
PU II Deutsch Anhang Seite III<br />
B Fragebogen<br />
Deutsch Kommunikation<br />
Fragebogen<br />
Datum:<br />
Sie sollen im Folgenden eine Selbsteinschätzung Ihrer<br />
kommunikativen Fähigkeiten vornehmen. Kreuzen Sie<br />
bitte an, ob es Ihnen „eher schwer“ oder „eher leicht“<br />
fällt, die genannten Leistungen zu erbringen. Antworten<br />
Sie bitte offen und ehrlich! Denken Sie daran: Schwierigkeiten darf<br />
man zugeben, denn sie sind normal und andere Schüler haben sicher<br />
auch welche.<br />
DIESES ZU LEISTEN... FÄLLT MIR...<br />
Laut und deutlich zu sprechen<br />
Jemandem aufmerksam zuzuhören<br />
Andere von meiner Meinung zu überzeugen<br />
Auf Fragen und Argumente anderer einzugehen<br />
Meine Gedanken unmissverständlich auszudrücken<br />
Andere durch mein kommunikatives Verhalten zu<br />
überzeugen<br />
Meine Körpersprache unterstützend einzusetzen<br />
Der Körpersprache meines Gegenübers Informationen<br />
zu entnehmen<br />
Kommunikationsstörungen zu erkennen<br />
Kommunikationsstörungen zu vermeiden<br />
In Konfliktsituationen angemessen zu reagieren<br />
In Streitgesprächen sachlich zu bleiben<br />
Die Ursache für einen Konflikt finden<br />
Lösungen für einen Konflikt zu finden<br />
Konstruktives Feedback zu geben<br />
Mein Kommunikationsverhalten zu reflektieren<br />
eher schwer eher leicht
PU II Deutsch Anhang Seite IV<br />
C Impulsfolie
PU II Deutsch Anhang Seite V<br />
D Infoblatt: 6-Hüte-Denken<br />
Weiß Fakten und Tatsachen<br />
Rot Gefühle<br />
Für mich zählen nur die Fakten und Tatsachen.<br />
Ich gebe einen Überblick über alle Informationen, die vorliegen.<br />
ABER:<br />
Ich werde es vermeiden, zu interpretieren, meine Meinung dazu oder Vermutungen<br />
zu äußern.<br />
Für mich ist es wichtig, welche Gefühle ich bei einer Sache habe.<br />
z.B. „Ich habe dabei ein gutes/schlechtes Gefühl!“ „Das bereitet mir Kopf-/ Magenschmerzen.“<br />
„Darüber würde ich mich freuen.“<br />
ABER:<br />
Ich brauche mich nicht für meine Gefühle zu rechtfertigen.<br />
Gelb Positive Einschätzungen (Optimist)<br />
Ich versuche immer das Positive an einer Sache zu sehen.<br />
z.B. Welche Vorteile und Chancen ergeben sich? Welchen Nutzen habe ich davon?<br />
+ Begründung:<br />
„Die Idee ist vorteilhaft, weil ...“ „Das würde so funktionieren, weil ...“<br />
Schwarz Negative Einschätzungen (Pessimist)<br />
Ich bin eher skeptisch eingestellt und sehe die Dinge zuerst kritisch.<br />
z.B. Welche Risiken, Gefahren und Nachteile ergeben sich? Wobei habe ich Bedenken<br />
oder Einwände?<br />
ABER:<br />
ich argumentiere nur sachlich ohne persönliche negative Gefühle (roter Hut)<br />
Grün Lösungsvorschläge<br />
Blau Moderator<br />
Für mich ist die Lösung des Problems am wichtigsten.<br />
Ich versuche ganz viele Ideen zu finden. Dabei formuliere ich einfach alles, was<br />
mir einfällt, weil meine Vorschläge noch von den anderen bewertet werden.<br />
DESHALB:<br />
vermeide ich emotionale, kritische und positive Wertungen (rot, schwarz, gelb)<br />
Ich organisiere den Denkprozess, d.h. ich<br />
mache Vorschläge zur Vorgehensweise,<br />
schaue, ob alle Aspekte ausreichend durchdenkt werden,<br />
frage nach,<br />
fasse Ergebnisse zusammen und entscheide mich für eine Lösung.
PU II Deutsch Anhang Seite VI<br />
E Aufgabenblatt<br />
<strong>Gruppe</strong> 1<br />
Analyse und Bearbeitung von inneren Konflikten<br />
- Das Sechs-Hüte-Denken -<br />
Datum:<br />
Situationsbeschreibung (gruppendifferenziert)<br />
Alex macht zur Zeit eine Ausbildung zum Speditionskaufmann und ist schon im dritten<br />
Lehrjahr. Da überrumpelt ihn sein Vater mit den Worten: „Ich bin so stolz auf dich! Dur<br />
wirst einmal mein Nachfolger werden!“ Er hat für seinen Sohn nach der abgeschlossenen<br />
Berufsausbildung ein anschließendes Studium an einer Privatuniversität vorgesehen. Danach<br />
soll er im eigenen Speditionsbetrieb arbeiten. Über seine berufliche Zukunft<br />
hatte Alex sich noch gar keine konkreten Gedanken gemacht. Sicherlich<br />
wäre eine andere Richtung auch denkbar, vielleicht hätte er sogar Lust etwas<br />
anderes auszuprobieren.<br />
Alex weiß im Moment gar nicht wie er mit der Situation umgehen soll, er muss<br />
für sich erst mal klären, was er eigentlich will.<br />
Arbeitsauftrag (gruppengleich)<br />
Sie haben von dem Sechs-Hüte-Denken als Methode zur Lösung innerer Konflikte gehört.<br />
Versetzen Sie sich nun in die Lage von Alex. Simulieren Sie ein Selbstgespräch, in<br />
dem Alex versucht seinen inneren Konflikt zu lösen. Dabei soll jeder von Ihnen eine seiner<br />
inneren Stimmen (Denkhüte) verkörpern.<br />
Vorbereitung:<br />
1. Setzen Sie sich mit der Konfliktsituation auseinander. Klären Sie gemeinsam die<br />
Sachlage (weiß) und die momentane emotionale Lage von Alex (rot).<br />
2. Sammeln Sie gemeinsam einige Lösungsmöglichkeiten (grün). Für Notizen steht Ihnen<br />
die beigefügte Tabelle zur Verfügung.<br />
3. Diskutieren Sie anschließend gemeinsam die verschiedenen Vorschläge kurz aus den<br />
unterschiedlichen Sichtweisen (rot, gelb, schwarz, evtl. weiß). (z.B. Welches Gefühl<br />
habe ich bei der Idee? Welche Risiken sind damit verbunden? usw.)<br />
4. Einigen Sie sich nun, wer von Ihnen welche innere Stimme (Denkhut) bei der Präsentation<br />
der Selbstgespräche verkörpert und bereiten Sie sich darauf vor.<br />
Hinweise für die Präsentation:<br />
� Setzen Sie die farbigen „Hüte“ auf.<br />
� Sprechen Sie in der Ich-Form.<br />
� Ihre Notizen können Sie als Hilfsmittel mit in das Selbstgespräch nehmen (am besten<br />
für Ihren Hut entsprechend gefaltet).<br />
� Der weiße Hut beginnt mit der Schilderung der Situation, um die Beobachter zu<br />
informieren.<br />
formieren.<br />
� Der blaue Hut (Frau Fischer) wird die Ergebnisse der Diskussion zusammenfassen<br />
und sich stellvertretend für Alex für eine Lösung entscheiden.<br />
Für die Vorbereitung haben Sie _____ Minuten Zeit!
PU II Deutsch Anhang Seite VII<br />
<strong>Gruppe</strong> 2: Situationsbeschreibung<br />
Karla ist Auszubildende im 2. Lehrjahr. Auch als die Ausbildung anfing, hat sie ihren<br />
Nebenjob in einer Kneipe/Diskothek nicht aufgegeben. Sie arbeitet jeden Samstag Abend<br />
bis spät in die Nacht, manchmal auch noch freitags. Die Arbeit macht ihr sehr viel Spaß.<br />
Einmal in der Woche hat sie auch noch Volleyball-Training und an den Wochenenden oft<br />
zusätzlich noch Punktspiele. Seit kurzem hat Karla einen Freund, mit dem sie auch gerne<br />
Zeit verbringen möchte. Langsam wird ihr alles zu viel. Karla ist ganz durcheinander und<br />
weiß nicht, wie das weiter gehen soll.<br />
<strong>Gruppe</strong> 3: Situationsbeschreibung<br />
Marco absolviert bei der Firma Rasant Logistik seit einem halben Jahr eine Ausbildung<br />
zum Speditionskaufmann. Als er vor einem Monat die Nachricht erhielt, dass er demnächst<br />
die Abteilung wechseln würde, hat er sich darüber sehr gefreut. In den ersten Monaten<br />
seiner Ausbildung hatte er das Gefühl, dass sich keiner so richtig um ihn kümmert<br />
und er nichts lernt. Nun arbeitet er seit ein paar Wochen in einer anderen Abteilung. Leider<br />
haben sich die Arbeitsverhältnisse nur noch verschlechtert. Zu der eintönigen und<br />
nicht sehr verantwortungsvollen Arbeit kommen launische Kollegen hinzu. Mittlerweise<br />
fährt er nur noch ungern zur Arbeit und freut sich immer auf die Berufsschultage. Nach<br />
einem richtig miesen Arbeitstag, an dem er sich auch noch mit einem Kollegen gestritten<br />
hat, sitzt er zuhause in seiner Wohnung und überlegt, wie es weitergehen soll.<br />
<strong>Gruppe</strong> 4: Situationsbeschreibung<br />
Regina ist 20 Jahre alt und wohnt bei ihren Eltern in Brake. Sie ist noch in der Ausbildung<br />
und arbeitet in Oldenburg. Jeden Morgen fährt sie alleine zur Arbeit und regt sich<br />
über die nervige Fahrerei auf. Außerdem muss sie viel zu viel Geld ihres Ausbildungsgehaltes<br />
für Benzin ausgeben. Die neue Kollegin Ulrike hat das gleiche Problem. Regina<br />
hat bei der langen Autofahrt immer viel Zeit zum Nachdenken. Sie ist mit der jetzigen<br />
Situation nicht zufrieden und weiß aber nicht so richtig, was sie machen soll.<br />
<strong>Gruppe</strong> 5: Situationsbeschreibung<br />
Claudia hat aus dem vergangenen Jahr 2002 noch drei Wochen Resturlaub. Ihr Vorgesetzter<br />
hat eingewilligt, dass sie den Resturlaub erst im Mai nimmt. Für die Zeit hat sie<br />
sich vorgenommen möglichst viel zu erleben, sich aber auch vom Arbeitsstress zu erholen.<br />
Als ihre beste Freundin Monika davon erfährt, möchte sie Claudia unbedingt zu einer<br />
gemeinsamen Reise nach Ibiza überreden. Monika hat sich kürzlich von ihrem Freund<br />
getrennt und würde gerne auf andere Gedanken kommen. Claudias kranke Oma hat seit<br />
langem den Wunsch, ihre Cousine im Schwarzwald zu besuchen. Claudia könnte auch<br />
ihren Bruder Markus besuchen, der gerade in San Francisco studiert. Wenn sie ihren Urlaub<br />
zuhause verbringen würde, hätte sie endlich mal wieder Zeit für sich und ihre<br />
Freunde.<br />
Abends nach der Arbeit sitzt sie in ihrem Lieblingssessel und kann sich einfach nicht entscheiden,<br />
wie sie ihren Urlaub gestalten soll.
PU II Deutsch Anhang Seite VIII<br />
F Arbeitsblatt: Tabelle<br />
WEISS<br />
ROT<br />
GELB<br />
SCHWARZ<br />
GRÜN
PU II Deutsch Anhang Seite IX<br />
G Beobachtungs-/Reflexionsbogen<br />
Beobachtungsauftrag ROTER, GELBER, SCHWARZER, WEISSER Hut<br />
Beobachten Sie bitte schwerpunktmäßig das Verhalten des roten Hutes im Selbstgespräch.<br />
Ihre Beobachtung soll sich auf die Beantwortung der folgenden Fragen konzentrieren:<br />
A. Inwieweit hält der rote Hut seine Rolle ein?<br />
<strong>Gruppe</strong> 1: Alex <strong>Gruppe</strong> 2: Karla<br />
B. Scheint es dem roten Hut eher schwer oder eher leicht zu fallen, sich überzeugend in<br />
das Gespräch einzubringen?<br />
<strong>Gruppe</strong> 1: Alex <strong>Gruppe</strong> 2: Karla<br />
Arbeitsauftrag ROTE Hüte<br />
1. Vergleichen Sie Ihre Beobachtungsergebnisse. Die Schüler, die bereits die rote „innere<br />
Stimme“ im Selbstgespräch verkörpert haben, hören sich zuerst die<br />
Beobachtungsergebnisse an. Anschließend können Sie dazu Stellung nehmen, wenn ihre<br />
Sichtweise von den Beobachtungen abweicht oder sie noch etwas zu ergänzen haben.<br />
2. Fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse zusammen und leiten sie, wenn möglich, Konsequenzen<br />
für das Verhalten des roten Hutes in den nächsten Präsentationen ab.
PU II Deutsch Anhang Seite X<br />
Beobachtungsauftrag GRÜNER Hut<br />
Beobachten Sie bitte schwerpunktmäßig das Verhalten des grünen Hutes im Selbstgespräch. Ihre<br />
Beobachtung soll sich auf die Beantwortung der folgenden Fragen konzentrieren:<br />
A. Inwieweit hält der grüne Hut seine Rolle ein?<br />
<strong>Gruppe</strong> 1: Alex <strong>Gruppe</strong> 2: Karla<br />
B. Hatte der grüne Hut genug Gelegenheiten, seine Lösungsvorschläge einzubringen?<br />
<strong>Gruppe</strong> 1: Alex <strong>Gruppe</strong> 2: Karla<br />
Arbeitsauftrag GRÜNE Hüte<br />
1. Vergleichen Sie Ihre Beobachtungsergebnisse. Die Schüler, die bereits die grüne „innere<br />
Stimme“ im Selbstgespräch verkörpert haben, hören sich zuerst die Beobachtungsergebnisse<br />
an. Anschließend können Sie dazu Stellung nehmen, wenn ihre Sichtweise<br />
von den Beobachtungen abweicht oder sie noch etwas zu ergänzen haben.<br />
2. Fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse zusammen und leiten sie, wenn möglich, Konsequenzen<br />
für das Verhalten des grünen Hutes in den nächsten Präsentationen ab.
PU II Deutsch Anhang Seite XI<br />
Beobachtungsauftrag BLAUER Hut<br />
Beobachten Sie bitte schwerpunktmäßig das Verhalten des blauen Hutes im Selbstgespräch. Ihre<br />
Beobachtung soll sich auf die Beantwortung der folgenden Fragen konzentrieren:<br />
A. Inwieweit hält der blaue Hut seine Rolle ein?<br />
<strong>Gruppe</strong> 1: Alex <strong>Gruppe</strong> 2: Karla<br />
B. Wie führt der blaue Hut eine Lösung des Konflikts herbei?<br />
<strong>Gruppe</strong> 1: Alex <strong>Gruppe</strong> 2: Karla<br />
Arbeitsauftrag BLAUE Hüte<br />
1. Vergleichen Sie Ihre Beobachtungsergebnisse.<br />
2. Fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse zusammen und leiten sie, wenn möglich, Konsequenzen<br />
für das Verhalten des blauen Hutes in den nächsten Präsentationen ab.<br />
3. Beschreiben Sie, inwieweit Sie mit der Lösung des Konflikts einverstanden sind!
PU II Deutsch Anhang Seite XII<br />
H Literaturverzeichnis<br />
Baurmann, J./Feilke, H./ Vos, E.: Streit und Konflikt. In: Praxis Deutsch 174/2002, S. 6-15<br />
De Bono, E.: Six Thinking Hats, Penguin Books 2000<br />
Fuhs, K.: Ausarbeitung einer Unterrichtseinheit zum Thema „Konflikte und konstruktive Konfliktlösung<br />
in Familie und Beruf“ für den Berufsschulunterricht. In: Erziehungswissenschaft und Beruf<br />
2/1994, S. 181-210<br />
Christ, H./ Lammert, F./ Schneider, K. H. (Hrsg.): Handlungsfeld Kommunikation, Köln 1999<br />
Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.): Rahmenrichtlinien für das Unterrichtsfach<br />
Deutsch in der Berufsschule und in der einjährigen Berufsfachschule, Hannover 1992<br />
Poier, W.: Mit Denkhüten Konflikte besser begreifen. In: Praxis Deutsch 174/2002, S. 35-38<br />
Schulz von Thun, F.: Miteinander Reden 3. Das und situationsgerechte Kommunikation,<br />
Hamburg 2000<br />
Unterlagen aus dem Fachseminar Deutsch<br />
Internetseiten:<br />
http://www.zeitzuleben.de Download vom 03.01.2003<br />
http://www.hamburger-bildungsserver.de Download vom 17.02.2003<br />
http://www.psconsult.de Download vom 17.02.2003<br />
I Erklärung<br />
Ich versichere, dass ich den Unterricht selbstständig vorbereitet und bei der Anfertigung keine ande-<br />
ren als die angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Stellen des Entwurfes, die im Wortlaut oder<br />
im wesentlichen Inhalt anderen Quellen entnommen wurden, habe ich mit genauer Angabe der<br />
Quelle kenntlich gemacht.<br />
Oldenburg, den 2003-03-14<br />
(Unterschrift der Referendarin)