Klinik Management 2 - AGKAMED
Klinik Management 2 - AGKAMED
Klinik Management 2 - AGKAMED
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"Medizin auf allerhöchstem Qualitätsniveau zu bezahlbaren,<br />
marktgerechten Preisen": Wer wollte das nicht? Den hohen Anspruch<br />
bündeln, eine Lieferantenauswahl zu treffen<br />
und gemeinsame Dienstleistungen aufzubauen.<br />
Die <strong>AGKAMED</strong> -K-E-L-M GmbH in Es~<br />
sen wiederum war 1993/94 von einigen<br />
Krankenhäusern zunächst gegründet worden,<br />
um die Zusammenarbeit und den Einkauf<br />
in der Kardiologie zu organisieren. inzwischen<br />
werden nach und nach andere<br />
Zweige hinzugenommen.<br />
Unterschiede gibt es auch im Hinblick auf<br />
den Umgang mit den Lagern. Die einen betreiben<br />
eigene Lagerhaltung, während sich<br />
die anderen ausschließlich auf Vermittlungen<br />
spezialisieren. Die PEG zum Beispiel<br />
arbeitet nur mit Vermittlungen. "Bei einer<br />
eigenen Lagerhaltung wäre nur ein räumlich<br />
kleines Gebiet für die geschäftlichen<br />
Aktivitäten in Frage gekommen und viel<br />
Kapital gebunden worden", so begründet<br />
dies Vorstandssprecher Walter Rosche, der<br />
die 1970 von damals 22 <strong>Klinik</strong>-Inhabern in<br />
München und Oberbayern gegründete Genossenschaft<br />
von Anfang an geprägt hat.<br />
Damit kann die Belegschaft auch verhältnismäßig<br />
klein gehalten werden. Zurzeit<br />
beschäftigt die Genossenschaft 38 Mitarbeiter.<br />
Bei allen Unterschieden kristallisiert sich<br />
bei allen diesen Gruppen ein wesentlicher<br />
erfolgbestimmender Faktor heraus: Ob ein<br />
für alle Seiten zufriedenstellendes Ergebnis<br />
erzielt wird, hängt davon ab, ob es gelingt,<br />
alle Beteiligten -von den Ärzten über die<br />
Pflegedienstleiter bis zu den Verwaltungsdi-<br />
formuliert eine Einkaufsorganisation für Krankenhäuser.<br />
In Deutschland arbeiten inzwischen etliche derartige Organisationen -<br />
mit dem Ziel, Größenvorteile, wie sie sonst nur Konzernen<br />
rektoren oder Geschäftsführern -in den<br />
Prozess einzubinden. "Alle in der Gruppe,<br />
die Ärzte und Kaufleute", müssten zusammenarbeiten,<br />
mahnt die <strong>AGKAMED</strong>-Ge-<br />
oder umfangreichen Unternehmens gruppen gewährt werden, auch für schäftsführung an -vermutlich wohl wis-<br />
einzelne <strong>Klinik</strong>en zu nutzen.<br />
send, dass dies nicht unbedingt immer<br />
selbstverständlich ist.<br />
Das Wachstum einer Reihe der Einkaufs-<br />
M it dem Einkauf für Krankenhäuser schrieben hatten und inzwischen mehr und<br />
befasst sich in Deutschland inzwi- mehr auch andere Zweige des Krankenschen<br />
eine Reihe von Gruppierun- hausmanagements einbeziehen, kommen<br />
gen. Dabei spannt sich der Bogen von der die anderen von einer eher ganzheitlichen<br />
Privatklinik-Einkaufs- und Betriebsgenos- Betrachtung, mit der sie inzwischen auch<br />
senschaft eG (PEG) in Mün- zunehmend den Einkauf<br />
chen über die <strong>AGKAMED</strong> "Besteller verbinden.<br />
organisationen beweist, wie groß der Bedarf<br />
bei Krankenhäusern ist. Die Größenordnungen<br />
der Gruppen differieren stark. Eine besonders<br />
auffallende Entwicklung hat die<br />
PEG genommen, die heute für rund 1600<br />
Mitgliedseinrichtungen mit zusammen<br />
262.000 Betten -darunter je etwa ein Drittel<br />
Akutkliniken, Kur- und Rehaeinrichtun-<br />
K-E-L-M GmbH in Essen<br />
und die ProSpitalia GmbH in<br />
Ulm bis zur Sana <strong>Klinik</strong>en-<br />
Gesellschaft mbH in München.<br />
Bestrebungen in dieser<br />
Hinsicht gibt es auch bei den<br />
kommunalen Spitzenverbänden,<br />
so ~twa dem Deutschen<br />
,. Bei der Sana <strong>Klinik</strong>en-Gegen sowie Senioreneinrichtungen -einen<br />
mussen zu seIlschaft in München etwa<br />
Jahresumsatz von 875 Millionen Mark<br />
Beschaffungs- umfasst das Tätigkeitsspek- (2000) abwickelt.<br />
trum das gesamte medizini- Die Sana-Gesellschaft ist zurzeit für 66<br />
managern sche <strong>Management</strong>, strategi- Krankenhäuser ihres <strong>Klinik</strong>-Verbunds sowie<br />
werden" sche und operative Planung, für Einkaufs-Kooperationspartner in ganz<br />
.Unternehmenssteuerung,<br />
Deutschland mit insgesamt 25.000 Kranken-<br />
(Walter Rasche) Rechnungswesen, Control- hausbetten tätig. Zur <strong>AGKAMED</strong>-Gruppe<br />
Städtetag. ling und steuerliche Bera-<br />
Strukturen und Vorgehensweise der diver- tung. Dazu gehört auch ein zentraler Einsen<br />
Einkaufsgemeinschaften, -organisatio- kauf.<br />
nen oder -genossenschaften sind nicht ein- Anders die Entwicklung bei der ebenfalls<br />
heitlich. Die Unterschiede resultieren auch in München ansässigen PEG: Bei ihrer<br />
aus voneinander abweichenden Ausgangs- Gründung vor mehr als 30 Jahren war es das<br />
positionen: Während sich die einen dieser erklärte Ziel, in der Beschaffung zu koope-<br />
Gruppierungen zunächst dem Einkauf ver- rieren, vorhandene Einkaufspotenziale zu<br />
gehören nach dem aktuellen Stand 34 Krankennäuser<br />
an 31 Standorten, schwerpunktmäßig<br />
in Nordrhein- Westfalen und im Raum<br />
Berlin/Brandenburg, aber auch in einigen<br />
anderen Bundesländern. Eine bundesweite<br />
Präsenz gilt aber als Ziel.<br />
Unterschiede gibt es schließlich auch bei<br />
den Zielgruppen. Bei der PEG stammen<br />
54<br />
KMA -Oktober 2001
die Träger der Mitgliedshäuser zu jeweils seilschaftsform der Ge-<br />
50 Prozent aus dem privaten und dem ge- I nossenschaft gewählt:I<br />
meinnützigen, also kirchlichen, Bereich. Geschäfte sollen nur<br />
<strong>AGKAMED</strong> ist dagegen überwiegend auf für und mit den Mit-<br />
öffentliche und freigemeinnützige Krangliedern getätigt werkenhäuser<br />
ausgerichtet.<br />
den, die PEG selbst<br />
Für kommunale Krankenhäuser bieten I verfolgt keine Gewinn-<br />
zum Teil auch die kommunalen Spitzengreabsicht.mien solche Modelle an, aber auch andere Die Mitglieder sind<br />
Gruppen wie die PEG zeigen sich an ihnen durch den Erwerb von<br />
interessiert. Dabei gilt aber eine private Ge- Geschäftsanteilen zu-<br />
seilschaftsform -in der Regel die GmbH - I gleich Eigentümer und<br />
als Voraussetzung. Der Zusammenschluss Kunden der Münchner<br />
städtischer Krankenhäuser in Berlin unter Genossenschaft. Sie<br />
dem Dach einer GmbH war vor dem Hinter- müssen nach ihrem Beigrund<br />
zum Teil hoher Defizite gerade auch I tritt eine kleine Einlage<br />
mit dem Ziel begründet worden, Einsparun- I bezahlen, die sich nach<br />
gen zum Beispiel in der Logistik, beim Ein- der Bettenzahl richtet,<br />
kauf, in der Lagerhaltung und bei der höchstens jedoch 2.000<br />
Küchenorganisation zu ermöglichen. Mark. Daraus erhalten<br />
In etlichen Fällen liegt solchen Gruppie- sie jährlich eine Dividende von zehn Pronem bestimmten Jahr mit den Vertragslieferungen<br />
der Gedanken zugrunde, dass die zent. Die Genossenschaft bestreitet ihre Kosranten getätigt hat, eine Rückvergütung. Für<br />
Organisation selbst keine Gewinne erzielen I ten aus den Boni-Einnahmen, die sie von I<br />
das Jahr 2000 waren das 0,9 Prozent. Damit<br />
soll. "Wir sind nicht daran interessiert, ihren Vertrags lieferanten auf Basis der hat die Genossenschaft im vergangenen Jahr<br />
Überschüsse zu erwirtschaften", sagt zum getätigten Umsätze erhält. Der Durch- 7,9 Millionen Mark allein an Rückvergü-<br />
Beispiel <strong>AGKAMED</strong>-Geschäftsführer Dieschnittsbonus liegt nach Rosches Angaben tung an ihre Mitglieder ausgeschüttet. "Dieter<br />
Quack, der in Saarbrücken als Rechtsan- I etwa bei 1,7 Prozent. Der größere Teil davon se Rückvergütung", bestätigt Rosche, "ist<br />
walt tätig ist: "Die Erträge werden an die I werde für eine steuerfreie genossenschaftli- ein Argument dafür, auch bei Preisgleichheit<br />
Krankenhäuser ausgekehrt." Aus diesem I che Rückvergütung verwendet. Damit erhält einen PEG-Lieferanten einem anderen An-<br />
Grund wurde bei der PEG bewusst die Ge- jedes Mitglied auf alle Umsätze, die es in eibieter vorzuziehen."<br />
Eine Arbeitsgemeinschaft von Krankenhäusern für Krankenhäuser<br />
die sich nachfolgende Ziele gesetzt hat: mit folgenden Schwerpunkten:<br />
"" Medizin auf allerhöchstem Oualitätsniveau zu .Kardiologie<br />
bezahlbaren und marktgerechten Preisen .Gefäßchirurgie<br />
"" Eine besonders vertrauensvolle Zusammenarbeit .Chirurgie/Orthopädie<br />
zwischen Ärzten und Einkäufern in Fachausschüssen .Radiologie<br />
"" Bereichsübergreifende Verbesserung von Prozess- .Augenheilkunde<br />
abläufen in unseren Mitgliedshäusern .Desinfektion<br />
"" Festlegung gemeinsamer Standards .Med. Sachbedarf<br />
0/ Gemeinsame IT Ressourcennutzung .Logistik <strong>Management</strong><br />
0/ E-Procurement ab Mitte OS/2001 in der Pilotphase .Investitionen<br />
0/ Einführung eines Logistiksystems .Endorale u. parenterale Ernährung<br />
"" Benchmarking .Dialysebedarf<br />
.Weitere Schwerpunkte in Vorbereitung<br />
Die zunehmende Anzahl unserer Mitgliedshäuser bestätigt unsere Zielsetzung, unsere<br />
Organisationsstruktur und den Erfolg unseres Konzepts.<br />
Haben auch Sie Interesse uns kennenzulernen?<br />
K-E-L-M GmbH<br />
Kran ken haus- Ein kauf-Log isti k -Man ageme nt<br />
Dann nehmen Sie bitte Kontakt mit der Geschäftsführung der <strong>AGKAMED</strong> -K-E-L-M GmbH auf:<br />
GF Ulrich Schiedek Tel.: (02 01) 8972430 E-Mail: agkamed@elisabeth-essen.de<br />
oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage im Internet: http://www.agkamed.de
Bei solchen Einkaufsgruppen kann ein gen und die dafür Verantwortlichen haben<br />
einzelnes Haus im Fall des Falles schon mal nur dann eine Zukunftschance, wenn sie<br />
aus der Reihe scheren. "Es wird kein Pflas- vom Besteller zum Beschaffungsmanager<br />
ter vorgeschrieben", sagt Quack plastisch. werden."<br />
Doch in der Regel gilt es als erstrebenswert, Dabei müssten drei Fliegen mit einer<br />
die große Zahl von Lieferanten bestimmter Klappe geschlagen werden: geringere Be-<br />
Erzeugnisse wenigstens auf eine überschau- stellkosten, geringere Logistikkosten und<br />
bare Menge von fünf oder zehn Anbietern auch geringere Produktpreise. Die Münchzu<br />
reduzieren. Bei <strong>AGKAMED</strong> müssen sich ner Genossenschaft hat in jüngerer Zeit<br />
die angeschlossenen Häuser auch so genannte Fachberaverpflichten,<br />
einen bestimmten<br />
Umsatz pro Patient über "In den Prozessen<br />
tun gen eingerichtet. Dabei<br />
werden in der Zentrale und<br />
diese G~ppe ab~uwickel~. ist viel mehr Geld i~ ~en Nie~erlassu?gen Me-<br />
"Wenn sie das nIcht errel- dlzmtechmker mit unterchen,<br />
werden sie aber nicht vergraben als im schiedlichen Spezialgebieunbedingt<br />
ausgeschlossen",<br />
schränkt Quack ein. nackten<br />
."<br />
Einkauf.<br />
ten eingesetzt, auch bei Ein-<br />
richtungen an Ort und Stelle<br />
. Der Begriff des Einkaufs<br />
wir<br />
d<br />
welt gespannt -m Jun-<br />
(0 ' Q k)<br />
leter uac<br />
-von der Planung über die<br />
B d d.,<br />
eratung un le Ausschrelgerer<br />
Zeit mehr und mehr. bungen bis zur Montage.<br />
Ein günstigerer Bezug aufgrund von Men- "Dies ist nicht nur neutral, sondern, wie<br />
genvorteilen ist zwar nach wie vor ein wich- sich bewiesen hat, auch weit kostengünstitiger<br />
Aspekt. Doch zunehmend treten auch ger als durch fremde Anbieter", sagt Rosche<br />
andere Gesichtspunkte in den Vordergrund. selbstbewusst.<br />
"Wir müssen in die Prozesse eingreifen", Eine Verbesserung der Prozessabläufe<br />
sagt Rosche. Wesentliche Vorteile verspre- bei den Mitgliedskrankenhäusern gilt auch<br />
chen sich alle Gruppen dabei von E-Com- für <strong>AGKAMED</strong> als wichtiger Schwermerce-Systemen.<br />
Allerdings fällt auf, dass punkt. An der Einführung eines Logistiksyssich<br />
dabei einige von ihnen -so die PEG -tems für die Gruppe, von der man sich homit<br />
der Entscheidung für einen Anbieter he Einsparungen verspricht, wird gearbeinoch<br />
zurückhalten -offenkundig eine Kon- tet. Im Elisabeth-Hospital in Essen wird<br />
sequenz daraus, dass sich in diesem Markt... dies schon konkret erprobt. Jetzt soll die<br />
erst langsam Spreu von Weizen trennt. ganze Gruppe auf einheitliche Standards<br />
<strong>AGKAMED</strong> dagegen hat, wie berichtet, gebracht werden, ohne dass die einzelnen<br />
schon einen Vertrag mit Medicforma abge- Krankenhäuser auf ihre jeweilige eigene<br />
schlossen. Software und ihre eingeführte Material-<br />
Wie auch immer: Nur unter Einbezie- wirtschaft verzichten müssen. "Da ist",<br />
hung von Maßnahmen zur Prozessoptimie- sagt Quack, "viel mehr Geld vergraben als<br />
rung könne ein optimaler, wirtschaftlicher im nackten Einkauf."<br />
Einkauf realisiert werden, sagt Rosche.<br />
.<br />
Und er fügt hinzu: "Die Einkaufsabteilun- Lorenz Goslich<br />
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