Journal 4 - Hamburgische Staatsoper
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JOURNAL<br />
JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI JULI AUGUST SEPTEMBER OKTOBER NOVEMBER DEZEMBER Ausgabe 4 2008/09<br />
Léo Delibes<br />
Sylvia<br />
Ballett von John Neumeier<br />
Wiederaufnahme 25. April<br />
Benjamin Britten<br />
Death in Venice<br />
Premiere 19. April
Die wichtigsten Veranstaltungen<br />
■ Künstlerdrama und Liebespassion: Der alternde Schriftsteller Gustav<br />
von Aschenbach wird von einer verzehrenden Leidenschaft erfasst. Seine<br />
Begegnung mit dem Jungen Tadzio ist zunächst Inspiration, dann tödliches<br />
Verhängnis. Benjamin Brittens letzte Oper »Death in Venice« folgt der Novelle<br />
von Thomas Mann und setzt eigene Akzente: ein erschütterndes Bekenntniswerk<br />
(Seite 2). ■ »Sylvia« erzählt die Geschichte einer Nymphe,<br />
die ihr sinnliches Verlangen entdeckt. Als John Neumeier 1997 seine choreografische<br />
Version des Schäferspiels schuf, suchte er nach Tanzbildern, die<br />
»einen schockierenden Dialog« mit Léo Delibes’ bekannter Musik wagen.<br />
Spätromantische Tonkunst trifft auf eine zeitgemäße Umsetzung des anti-<br />
02 08<br />
17<br />
IM BLICKPUNKT INHALT<br />
ken Stoffes. (Seite 8). ■ Sumi Jo begeistert ihre Fans seit vielen Jahren,<br />
zuletzt in Belcanto-Partien von Bellini in Amsterdam und Brüssel. Endlich<br />
gibt die koreanische Sopranistin nun ihr langerwartetes Debüt an der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>: Sie übernimmt die Titelpartie in Alexander von<br />
Pfeils turbulenter Inszenierung der »Regimentstochter« (Seite 17). ■ Händels<br />
»Messias« erklingt zum 250. Todestag des großen Barockkomponisten<br />
im Sonderkonzert der Philharmoniker mit Arnold Östman. Und romantische<br />
Hauptwerke, verbunden mit Meistern des 20. Jahrhunderts, hat Simone<br />
Young für ihre beiden Philharmonischen Konzerte zusammengestellt: Mahler<br />
und Messiaen, Brahms und Webern. (Seiten 24 und 25).<br />
premiere Seite 2 ballett wiederaufnahme Seite 8 ballett repertoire Seite 10 oper repertoire Seite 12 opernrätsel Seite 23<br />
opera piccola Seite 22 philharmoniker Seite 24 spielplan Seite 30 coupon, preise, impressum Seite 31 news Seite 32<br />
24<br />
MÄRZ, APRIL, MAI 2009
OPER PREMIERE<br />
›DEATH IN VENICE‹<br />
Death in Venice Tod in Venedig<br />
Benjamin Britten<br />
2 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Vor der Premiere<br />
Einführungsmatinee<br />
mit Mitwirkenden der Produktion<br />
und Musikeinlagen<br />
Moderation: Kerstin Schüssler-Bach<br />
5. April um 11.00 Uhr<br />
Probebühne 1<br />
Großes Haus<br />
»Wer die Schönheit<br />
angeschaut mit Augen ...«<br />
Mit »Death in Venice« nach Thomas Manns Novelle setzt Simone Young ihren Britten-Zyklus fort.<br />
Die letzte Oper des englischen Komponisten ist sein bewusstes künstlerisches Testament – und ein<br />
Lebensbekenntnis. »Death in Venice« summiere »alles, wofür Peter und ich gestanden haben«, so<br />
Britten mit einer Reverenz an den Tenor Peter Pears, seinen langjährigen Lebenspartner und kongenialen<br />
Interpreten.<br />
Benjamin Britten<br />
und Peter Pears<br />
■ Benjamin Britten und Thomas Mann sind sich persönlich<br />
nie begegnet. Den schlaksigen Engländer und den distinguierten<br />
Hanseaten trennten fast 40 Jahre; als Mann den<br />
Nobelpreis empfing, war Britten noch auf der Schule. Und<br />
doch kreuzten sich ihre Lebenswege zumindest auf dem Papier.<br />
Schon 1948, kurz nach Brittens Durchbruch mit »Peter<br />
Grimes«, war es soweit: Dem Schriftsteller und leidenschaftlichen<br />
Schallplatten-Sammler fiel eine Aufnahme von Brittens<br />
Serenade für Tenor, Horn und Orchester in die Hände,<br />
während er gerade an seinem Roman »Doktor Faustus« arbeitete:<br />
»Es ist eine sensitive, kluge, originelle Musik … Jedenfalls<br />
könnte Adrian Leverkühn ganz froh sein, einige dieser Stücke<br />
gemacht zu haben«, notierte Mann. Sein ebenfalls Männern<br />
zugetaner Sohn Golo hatte den jungen Engländer bereits vor<br />
dem Krieg kennengelernt,doch der,so berichtet der Vater lakonisch,<br />
»scheint damals nicht den Eindruck eines Genies<br />
gemacht zu haben.Es war wohl die Geschichte vom ›hässlichen<br />
jungen Entlein‹.«<br />
Das aber war Britten keineswegs – denn obwohl schüchtern,<br />
dosierte er bis ins Alter einen unbekümmerten Charme,<br />
der seine Zuhörer sehr wohl fesselte. Britten fühlte sich besonders<br />
unter Kindern wohl, von ihrer Spontaneität und Naivität<br />
fasziniert. Aus der Spaltung seines Wesens zwischen jungen-<br />
hafter Lässigkeit und extremer Disziplin gewann Britten<br />
höchste künstlerische Inspiration – wie Thomas Mann war er<br />
ein Leistungsethiker, der eventuelle dunkle Wünsche durch<br />
einen peniblen bürgerlichen Lebenswandel in Schach hielt.<br />
Wahlverwandtschaft und amour fou<br />
Es war also echte Wahlverwandtschaft, die Britten zur<br />
Novelle »Tod in Venedig« hinzog. Denn das dort beschriebene<br />
Schicksal eines alternden Künstlers musste ihn im Kern seines<br />
Wesens treffen. Gustav von Aschenbach, ein erfolgreicher<br />
Schriftsteller, fühlt sich ausgebrannt, steckt in einer künstlerischen<br />
Krise.In einer Reise nach Venedig sucht er neue Impulse.<br />
Dort sieht er den polnischen Jungen Tadzio – eine Begegnung,<br />
die ihm alles zu geben scheint, was er ersehnt: Schönheit,<br />
Jugend,Leben.Aschenbach fühlt,wie seine künstlerische Kraft<br />
zurückkehrt. Doch immer tiefer verstrickt er sich in seine<br />
Gefühle für Tadzio. Die zuerst väterlich verbrämte Neigung<br />
wird schnell zur todbringenden Obsession. Als die Cholera in<br />
Venedig ausbricht, flieht Aschenbach nicht aus der Lagunenstadt,<br />
um bei Tadzio bleiben zu können. Die Sehnsucht muss<br />
ohne Erfüllung bleiben: Aschenbach stirbt, ohne Tadzio je<br />
nahegekommen zu sein.<br />
»Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, / Ist dem Tode
Musikalische Leitung<br />
Simone Young<br />
Inszenierung<br />
Ramin Gray<br />
Bühnenbild<br />
Jeremy Herbert<br />
Kostüme<br />
Kandis Cook<br />
Licht<br />
Adam Silverman<br />
Choreografie<br />
Thom Stuart<br />
Chor<br />
Florian Csizmadia<br />
Gustav von Aschenbach<br />
Michael Schade<br />
The Traveller, Elderly Fop,<br />
Old Gondolier, Hotel<br />
Manager, Hotel Barber,<br />
Leader of the Players,<br />
Voice of Dionysos<br />
Nmon Ford<br />
The Voice of Apollo<br />
David DQ Lee<br />
Lido Boatman, English<br />
Clerk, Hotel Waiter<br />
Moritz Gogg<br />
Russian Mother,<br />
Strolling Player<br />
Miriam Gordon-Stewart<br />
French Girl, Lace Seller<br />
Trine W. Lund<br />
English Lady, Strawberry<br />
Seller, Newspaper Seller<br />
Vida Mikneviciute<br />
Russian Nanny, Beggar<br />
Lady<br />
Deborah Humble<br />
Hotel Porter, Third<br />
Gondolier<br />
Benjamin Hulett<br />
Second American, Glass<br />
Maker, Strolling Player<br />
Jun-Sang Han<br />
Ship’s Steward, Polish<br />
Father, Second Gondolier<br />
Hee-Saup Yoon<br />
Russian Father, Guide<br />
in Venice<br />
Wilhelm Schwinghammer<br />
German Father, Restaurant<br />
Waiter, Priest<br />
Kyung-Il Ko<br />
Tadzio<br />
Gabriele Frola<br />
Premiere A<br />
19. April 2009 um 18.00 Uhr<br />
Premiere B<br />
22. April 2009 um 19.30 Uhr<br />
Aufführungen<br />
26., 29. April; 2., 5., 10. Mai 2009<br />
um 19.30 Uhr<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 3
»Und in dieser<br />
Sekunde geschah es,<br />
dass Tadzio lächelte.<br />
Es war das Lächeln des<br />
Narziss, der sich über<br />
das spiegelnde Wasser<br />
neigt ... Der, welcher<br />
dies Lächeln empfangen<br />
hatte, enteilte<br />
damit wie mit einem<br />
verhängnisvollen<br />
Geschenk. Sonderbar<br />
entrüstete und zärtliche<br />
Vermahnungen<br />
entrangen sich ihm:<br />
›Du darfst so nicht<br />
lächeln! Höre, man<br />
darf so niemandem<br />
lächeln!‹«<br />
Thomas Mann,<br />
Der Tod in Venedig<br />
Opernwerkstatt<br />
»Death in Venice«<br />
17. April, 18.00 Uhr<br />
bis 21.00 Uhr;<br />
Fortsetzung 18.April,<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
(mit entsprechenden<br />
Pausen)<br />
Mit Diplomregisseur<br />
Volker Wacker<br />
Probebühne 3<br />
4 | <strong>Journal</strong> 4<br />
schon anheim gegeben« beginnt ein berühmtes Gedicht<br />
August von Platens, das zu den Inspirationsquellen der<br />
Mann’schen Novelle gehörte. Aschenbachs Begehren definiert<br />
sich zunächst nur über den Geist, und sein imaginärer Austausch<br />
mit dem antikisch schönen Knaben mündet in einen<br />
philosophischen Diskurs. In ihrer Einrichtung der Novelle<br />
haben Benjamin Britten und seine Librettistin Myfanwy Piper<br />
diese unterdrückte Passion noch durch einen Kunstgriff unterstrichen:<br />
Eine der zentralen und musikalisch hinreißendsten<br />
Passagen ist ein Streitgespräch zwischen Dionysos und Apollo<br />
– der eine Gott des orgiastischen Rausches und der Hingabe,<br />
der andere Gott des Maßes und der Ordnung. Aschenbach<br />
sieht sich zwischen diesen Extremen hin- und hergerissen.<br />
Dass er mit Tadzio niemals sprechen kann,wurde ebenfalls<br />
in der Oper sinnfällig gelöst: diese Partie hat Britten nicht<br />
einem Sänger, sondern einem jungen Tänzer anvertraut. Eine<br />
Lösung,auf die auch die Inszenierung von Ramin Gray zurückgreift:<br />
»Es war uns wichtig, dass Tadzio etwas sehr Physisches,<br />
Sinnliches bekommt«, so der englische Schauspielregisseur,<br />
der erstmals an der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> arbeitet.<br />
»Natürlich ist ›Death in Venice‹ ein philosophisches Stück über<br />
den Wert der Liebe und über den Dialog zwischen Antike und<br />
Moderne. Aber es geht auch um Unschuld, Korruption, sogar<br />
Missbrauch. Aschenbachs amour fou ist nicht nur schöngeistige,<br />
platonische Verklärung, sondern eine existenzielle Angelegenheit<br />
auf Leben und Tod. Er wird sich seinem Begehren<br />
stellen müssen.«<br />
»Ben schreibt eine teuflische Oper«<br />
Mit den autobiografischen Zügen in Brittens Spätwerk hat<br />
sich Ramin Gray bei der Vorbereitung sehr beschäftigt:<br />
»Britten war ein homosexueller Komponist mit einer langen<br />
Geschichte von tiefen Freundschaften zu Jungen vor und nach<br />
der Pubertät. Aber man weiß, dass diese Beziehungen, von<br />
denen man heute vielleicht einige als illegal ansehen würde,<br />
auch Vorteile, ja lebensverändernde Erfahrungen für viele dieser<br />
Kinder gebracht haben.In seinen vorangegangenen Werken<br />
wie ›Peter Grimes‹, ›Billy Budd‹ oder »The Turn of the Screw‹<br />
sind es die Jungen, die sterben. ›Death in Venice‹ aber kulminiert<br />
im Tod eines alten Mannes, während Tadzio vieldeutig<br />
ins Meer hinausgeht.« Zu heller, gleißender Musik übrigens –<br />
nicht dem düsteren Klang eines Requiems.<br />
Die darstellerisch wie stimmlich extrem herausfordernde<br />
Partie des Aschenbach hat Britten seinem Lebensgefährten<br />
Peter Pears noch einmal auf den Leib komponiert. Beide wussten<br />
sehr genau, dass »Death in Venice« den Schlusspunkt ihrer<br />
35-jährigen Zusammenarbeit markieren sollte: »Ben schreibt<br />
eine teuflische Oper, und sie wird ihn umbringen«, vermerkte<br />
Pears machtlos. Der bereits schwerkranke Britten war wie<br />
besessen davon, die Arbeit zu Ende zu bringen, und verschob<br />
dafür eine wichtige Herzoperation: »Ich bin so mutig, um das<br />
Beste zu machen, das ich jemals geschaffen habe.« 1973 wurde<br />
»Death in Venice« in Brittens Festspielort Aldeburgh uraufgeführt<br />
– die Krankheit hatte ihn bereits tief gezeichnet. Drei<br />
Jahre später starb der Komponist, der sich zuletzt noch zunehmend<br />
von Pears entfremdet hatte.<br />
Große Teile der Partitur entstanden am Ort der Handlung:<br />
Trotz seines physischen Verfalls reiste Britten noch nach<br />
Venedig, um in die besondere Atmosphäre der Lagunenstadt<br />
einzutauchen. Deren Schleier der Dekadenz und Morbidität<br />
freilich, der in Luchino Viscontis fast zeitgleich entstandener<br />
Verfilmung in schwelgerischen Bildern eingefangen wurde,<br />
legte sich nur bedingt auf Brittens Musik. Sie streift alles Überflüssige<br />
ab und findet für die verzehrende Liebe des alternden<br />
Künstlers einen psychologisch überwältigend genauen Detailreichtum.<br />
Mit seismografischer Präzision folgt das Orchester<br />
der Perspektive Aschenbachs, der gleichzeitig als Beobachtender<br />
und Handelnder auftritt. Sein körperlich wie geistig<br />
ausgedörrter Zustand ist in der spröden Klaviersequenz<br />
des Anfangs regelrecht greifbar. Doch diese Askese wird durch<br />
Tadzios faszinierenden metallischen Glanz – angeregt von<br />
indonesischen Gamelan-Klängen – verführt und überwältigt.<br />
Eine zweite Verführerfigur, in Gestalt eines Baritons, hat<br />
Britten eingefügt. Sie fasst mehrere dämonische Erscheinungen<br />
der Mann’schen Novelle in eine Widersacherfigur zusammen:<br />
Dionysos verwandelt sich in einen Hotelmanager oder<br />
einen Friseur und begleitet Aschenbach als Allegorie des Todes<br />
auf dem Weg in den Abgrund. Klanglichen Luxus gestattete<br />
sich Britten bei der magischen Apollo-Musik: Der seraphische,<br />
unirdische Klang eines Countertenors – in den 70er-Jahren<br />
gerade erst wiederentdeckt – mahnt in lichter Reinheit zur<br />
Vernunft.<br />
Kristalline Klarheit<br />
Auch der Orchesterklang von Brittens Spätwerk präsentiert<br />
sich in äußerster Differenzierung. Es ist eine dicht gewebte<br />
Partitur, deren Leitmotive sich wie Netze über das Geschehen<br />
werfen.Eine Musik von eigenartig irisierender Schönheit,die<br />
nicht durch sinfonisches sfumato,sondern durch kristalline<br />
Klarheit betört.<br />
Diese ästhetische Klarheit will das Team um Regisseur<br />
Ramin Gray, Bühnenbildner Jeremy Herbert und Kostümbildnerin<br />
Kandis Cook auch auf der Bühne umsetzen. »Ich<br />
gebe zu, dass ich Viscontis Film nie gesehen habe – also konnte<br />
ich mich auch nicht von ihm beeinflussen lassen«, erzählt<br />
Ramin Gray. »Wir werden jedenfalls kein Postkarten-Venedig<br />
zeigen. Die seelischen Innensichten und die elementaren<br />
Erfahrungen Aschenbachs stehen im Zentrum dieser sehr suggestiven<br />
Oper, da ist kein Raum für Gondeln und Folklore.«<br />
Für die anspruchsvollen Partien hat Simone Young einige<br />
an der Dammtorstraße bereits sehr erfolgreich aufgetretene<br />
Sänger für ein Rollendebüt gewinnen können: Allen voran<br />
Michael Schade in der quasi ununterbrochen präsenten Erzählerrolle<br />
des Aschenbach. Nmon Ford, im Hamburger Britten-<br />
Zyklus bereits als Demetrius und Billy Budd gefeiert, übernimmt<br />
seinen Widersacher, der Countertenor David DQ Lee<br />
wechselt von Händel zu Britten. Und für den Tadzio haben<br />
Ramin Gray und sein Choreograf Thom Stuart mit dem<br />
Italiener Gabriele Frola einen jungen Tänzer aus der Ballettschule<br />
John Neumeiers auf der Besetzungsliste.<br />
Brittens künstlerisches Testament ist eine Oper in eigenen<br />
Kategorien: ein Liebesdrama ohne Pathos, aber nicht ohne<br />
Traum und Rausch. Thomas Mann zitierte in einem Kommentar<br />
zu seiner Novelle aus einem Gedicht Hölderlins, das<br />
in zufälligem Einklang auch Benjamin Britten vertont hatte:<br />
»Wer das Tiefste gedacht, liebt das Lebendigste.«<br />
KERSTIN SCHÜSSLER- BACH
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OPER PREMIERE<br />
›DEATH IN VENICE‹<br />
6 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Biografien<br />
Simone Young (Musikalische<br />
Leitung) widmet den<br />
Opern von Benjamin Britten<br />
seit Beginn ihrer Intendanz<br />
einen Schwerpunkt.<br />
Nach »A Midsummer<br />
Night’s Dream« und<br />
»Billy Budd« steht sie nun<br />
bei der Hamburger Erstaufführung von »Death in<br />
Venice« am Pult. Die australische Dirigentin musizierte<br />
im Februar außerdem Brittens »War Requiem«<br />
mit dem Gulbenkian Orchester in Lissabon,<br />
dem sie als Principal Guest Conductor verbunden<br />
ist. Ihr deutsches Repertoire erweiterte<br />
sie im Januar mit der Premiere von Hans Pfitzners<br />
»Palestrina« an der Bayerischen <strong>Staatsoper</strong><br />
München. In Hamburg dirigiert sie im März wieder<br />
Wagners »Rheingold« und »Die Walküre«.<br />
Ramin Gray (Regie)<br />
wurde in London geboren.<br />
Er inszenierte u.a. am<br />
Pariser Odéon, am<br />
Liverpool Playhouse und<br />
für die Royal Shakespeare<br />
Company. Seit 2000<br />
arbeitet er am Londoner<br />
Royal Court Theatre, wo er mittlerweile<br />
Associate Director ist. 2006 brachte er dort die<br />
Uraufführung von Simon Stephens’ »Motortown«<br />
heraus, die zu den Wiener Festwochen<br />
eingeladen wurde. Am Wiener Volkstheater<br />
inszenierte er »Am Strand der weiten Welt«,<br />
ebenfalls von Stephens, und erhielt dafür den<br />
Karl-Skraup-Preis. Bei den Salzburger Festspielen<br />
2008 inszenierte er »Harper Regan« als<br />
Koproduktion mit dem Schauspielhaus<br />
Hamburg.<br />
Jeremy Herbert (Bühnenbild)<br />
arbeitet als Multimedia-Künstler<br />
und<br />
Bühnenbildner. Am Royal<br />
Court Theatre in London<br />
entwarf er die Bühnenbilder<br />
für die Uraufführungen<br />
von »Gesäubert«<br />
und »4.48 Psychose«, beide von Sarah Kane.<br />
Für »4.48 Psychose« gewann er den Barclays<br />
Award für das beste Bühnenbild. Gemeinsam<br />
mit dem Regisseur Ramin Gray erarbeitete er<br />
»Der Hässliche« von Marius von Mayenburg am<br />
Royal Court Theatre und »Harper Regan« für die<br />
Salzburger Festspiele und das Hamburger<br />
Schauspielhaus. Im Bereich Musik und Musiktheater<br />
arbeitete er u. a. mit John Taverner und<br />
Madonna zusammen. 2004 gewann Jeremy<br />
Herbert den renommierten NESTA-Preis (National<br />
Endowment for Science, Technology and<br />
the Arts).<br />
Kandis Cook (Kostüme) studierte am Nova<br />
Scotia College of Art and Design in Halifax,<br />
Kanada. Nach dem English National Opera<br />
Design Course am Motley Theatre in London<br />
entwarf sie Kostüme für Theater in England,<br />
Irland, Dänemark und den<br />
USA für eine Vielzahl von<br />
Stücken. Darunter besonders<br />
viele Shakespearedramen<br />
bei der Royal<br />
Shakespeare Company.<br />
Auch für Filme, Opern<br />
und Ballette ist sie bereits<br />
tätig gewesen, wie Film Four, die English<br />
National Opera oder das San Francisco Ballet.<br />
Michael Schade (Aschenbach)<br />
zählt zu den bedeutendsten<br />
lyrischen<br />
Tenören der Gegenwart.<br />
Idomeneo, Don Ottavio,<br />
Tamino, die Titelrolle aus<br />
»La Clemenza di Tito«,<br />
Purcells King Arthur,<br />
Almaviva (»Il Barbiere di Siviglia«) und David in<br />
den »Meistersingern« sind nur wenige der Partien,<br />
in denen er weltweit reüssiert: Regelmäßig<br />
ist er an der Wiener, der Sächsischen<br />
<strong>Staatsoper</strong>, bei den Salzburger Festspielen, an<br />
der Mailänder Scala, der Opéra National de<br />
Paris, der New Yorker Met, der San Francisco<br />
Opera, der Chicago Lyric Opera oder der Los<br />
Angeles Opera zu erleben. In Hamburg war er<br />
als Don Ramiro in »La Cenerentola« und kürzlich<br />
als Leukippos in »Daphne« von Richard<br />
Strauss zu hören.<br />
Der in Panama geborene<br />
Bariton Nmon Ford ist<br />
zweifacher Grammy<br />
Award Gewinner des Jahres<br />
2006 mit der Einspielung<br />
von Bolcoms »Songs<br />
of Innocence and of Experience«.<br />
Im Bereich Oper<br />
feierte er als Don Giovanni (u. a. beim Spoleto<br />
Festival in der Regie von Günter Krämer), Jago,<br />
Kurwenal, Scarpia, Amonasro, Giorgio Germont,<br />
Posa, Jochanaan, Telramund sowie Amfortas<br />
(u. a. unter Kent Nagano in Los Angeles) große<br />
Erfolge. An der Dammtorstraße war er als Demetrius<br />
in »A Midsummer Night’s Dream«<br />
sowie als Scarpia zu hören. Für seine Billy-<br />
Budd-Interpretation in der Hamburger Premiere<br />
wurde er von Presse und Publikum enthusiastisch<br />
gefeiert.<br />
Erste Preise bei Gesangswettbewerben,<br />
darunter<br />
der Francisco Viñas Wettbewerb,<br />
ebneten die<br />
Laufbahn von David DQ<br />
Lee. Das Repertoire des<br />
jungen kanadischen<br />
Countertenors reicht vom<br />
Barock bis zur zeitgenössischen Musik, vom<br />
Jazz bis zur Pop-Oper. Er trat an verschiedenen<br />
Musikzentren Nordamerikas, beim Aspen Music<br />
Festival und beim Ravinia Festival auf. Er war<br />
der ›Seer‹ in der Uraufführung von Barry<br />
Truax’s elektro-akustischer Oper »Powers of<br />
Two«. 2006 gab er sein Debüt beim Montreal<br />
Symphony Orchestra und bei der Wiener Volks-<br />
oper. In Hamburg gab er vor zwei Jahren seinen<br />
erfolgreichen Einstand als Radamisto in<br />
Händels gleichnamiger Oper.<br />
Benjamin Hulett gehört<br />
seit der Spielzeit 2005/06<br />
zum Ensemble der <strong>Staatsoper</strong><br />
und war hier bisher<br />
u. a. als Oronte (»Alcina«),<br />
Novice (»Billy Budd«),<br />
Tamino (»Zauberflöte«)<br />
und in den Dienerrollen in<br />
»Hoffmann« zu erleben. Hulett debütierte bei den<br />
BBC Proms mit dem BBC Symphony Orchestra<br />
unter Sir Andrew Davis. Außerdem konzertierte er<br />
bei den Händel-Festspielen in Halle und im<br />
Leipziger Gewandhaus. Zu den Höhepunkten seiner<br />
musikalischen Tätigkeit gehören bisher Beethovens<br />
»Missa Solemnis« in Madrid und Händels<br />
»Messiah« in Rom.<br />
Moritz Gogg wurde in<br />
Graz geboren und absolvierte<br />
sein Gesangsstudium<br />
an der Musikuniversität<br />
Wien. 2001 kam<br />
er zum Internationalen<br />
Opernstudio der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>,<br />
2003 wurde er ins Ensemble übernommen.<br />
Er war hier u. a. als Papageno, Dr. Falke<br />
(»Die Fledermaus«) und Belcore (»L’Elisir<br />
d’Amore«) zu erleben. Gastauftritte führten ihn<br />
u. a. an die Opernhäuser in Bonn, Lübeck und<br />
Bremen, die Wiener Volksoper und zu den<br />
Salzburger Festspielen.<br />
Miriam Gordon-Stewart<br />
ist seit 2005 Ensemblemitglied<br />
der <strong>Staatsoper</strong><br />
Hamburg und war hier<br />
bereits u. a. als Alice<br />
Ford, Arabella, Rosalinde,<br />
Freia, Jenufa, Donna Elvira,<br />
Liù, Mimì und Musetta<br />
zu hören. Ihre internationale Karriere begann<br />
am Opernhaus Sydney, wo sie Partien wie<br />
Mimì, Donna Anna, Eva und Tatjana übernahm.<br />
Weitere Engagements führten sie u. a. zum<br />
Sydney-Festival. Für den Australischen Rundfunk<br />
nahm die Sopranistin Amerikanische<br />
Lieder aus dem 20. Jahrhundert auf.<br />
Gabriele Frola wurde<br />
1992 im italienischen<br />
Aosta geboren und erhielt<br />
seine Tanzausbildung<br />
zunächst in der<br />
Ballettschule »Professione<br />
Danza« in Parma.<br />
2007 tanzte er hier den<br />
James in einer Schulaufführung von »La Sylphide«.<br />
Beim Prix de Lausanne 2008 fiel er John<br />
Neumeier auf und er bot ihm einen Platz in der<br />
Ballettschule des Hamburg Ballett mit einem<br />
Teilstipendium an. Seit August 2008 setzt er<br />
dort nun seine Tanzausbildung in der Ausbildungsklasse<br />
VI fort.
›Meine CD für die einsame Insel<br />
Otto Bubeníček<br />
Erster Solist beim HAMBURG BALLETT<br />
Wenn ich Musik auf eine sehr, sehr einsame Insel mitnehmen<br />
müsste, um mich dort jeden Tag glücklich und<br />
erfüllt zu fühlen, so wäre es »Trojan Calypso«. Ich mag<br />
diesen afro-karibischen Stil. Es ist eine schöne, ruhige<br />
und einfach nur leichte Musik, bei der ich ideal entspannen<br />
kann, vor allem wenn ich in schlechter Stimmung<br />
bin. »Trojan Calypso« enthält eine Zusammenstellung<br />
jamaikanischer Musik seit den vierziger Jahren bis in die<br />
frühen Siebziger und gibt einen Überblick über den dort<br />
verbreiteten Mento und Calypso. Vielleicht ist Calypso,<br />
der sich von dem afrikanischen »Ka’iso« ableitet, so<br />
etwas wie die Vorform des heutigen Reggae. Die Wurzeln<br />
dieser Musik lassen sich zurückverfolgen bis in die Tage<br />
des Sklavenhandels, als Tausende Einwohner Westafrikas<br />
von europäischen Kolonialherren in die Karibik verschleppt<br />
wurden. Häufig verbindet man mit Calypso auch<br />
die Ausdrucksform der Unterdrückten, die sich im Stil der<br />
afrikanischen Griots über ihre Peiniger lächerlich machten.<br />
Der geheimnisvolle Titel »Trojan Calypso« vereint in einer<br />
Box mit drei CDs und ca. 50 Tracks Aufnahmen von<br />
Musikern, die sich diesem Stil nahe fühlen, u.a. Lord<br />
Invader & His Calypso Rhythm Boys, Lord Ivanhoe & His<br />
Caribbean Knights, Nora Dean oder die Baba Brooks Band.<br />
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass diese Richtung<br />
anders als die meisten Formen jamaikanischer Musik<br />
keine präzise Definition kennt. Sie bezeichnet keine<br />
besondere Gattung, eher wird ihre Botschaft auf lyrischem<br />
Wege transportiert. Aber eigentlich fällt jeder<br />
Song, der ein bestimmtes kulturelles Thema reflektiert,<br />
in diese Kategorie.<br />
Die »Roots«-Musik zieht sich durch die gesamte Musikgeschichte<br />
Jamaikas, sie existiert nicht erst seit den<br />
Siebzigern, als ihr Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
aufkommt. Während dieses Jahrzehnts richteten<br />
viele jamaikanische Songwriter ihren Fokus auf soziale<br />
Ungerechtigkeiten und bezogen sich auf die Lehre des<br />
rastafarischen Glaubens, der damals auf den West Indies<br />
zur stärksten Religion avancierte. Schnell entwickelte<br />
sich die Musik zum wichtigsten Medium des Lebensstils<br />
der Rastafarians, in ihm die Sehnsucht ausdrückend, alsbald<br />
wieder nach Afrika zurückzukehren. Der Traum der<br />
verlorenen Heimat wurde weitergesponnen und bot<br />
genügend Stoff für zahlreiche Legenden eines besseren,<br />
hoffnungsvolleren Lebens. Insofern vermischte sich die<br />
Frage der Herkunft mit der eigenen, oft als unbefriedigend<br />
empfundenen Lebenssituation. Vielleicht ist es gerade<br />
das, was diese Musik zu der landläufigen Vorstellung<br />
einer einsamen Insel irgendwo in der Karibik passend<br />
macht. Sie ist die tröstende Vision einer nur selten gelingenden<br />
Einlösung.<br />
Nichts aber ginge ohne meine Gitarre, die einsam über<br />
lange Sandstrände tönte. Mit ihr kann ich Zeit und Raum<br />
vergessen.<br />
hamburger<br />
ostertöne<br />
brahms und moderne 10.–13.04.2009<br />
karfreitag 10.04.2009<br />
11 Uhr Großer Saal<br />
Philharmoniker Hamburg, NDR Chor<br />
Simone Young Dirigentin<br />
Vida Mikneviciute Sopran Wolfgang Koch Bariton<br />
Wolfgang Mitterer Orgel und live electronics<br />
Werke von Johannes Brahms, Wolfgang Mitterer<br />
Arditti Quartet<br />
Werke von Luigi Nono, Olga Neuwirth<br />
18 Uhr Kleiner Saal<br />
20 Uhr Kleiner Saal<br />
Arditti Quartet<br />
Isabel Charisius Viola Valentin Erben Violoncello<br />
Werke von Johannes Brahms, Arnold Schönberg,<br />
Wolfgang Rihm<br />
ostersamstag 11.04.2009<br />
15 –19 Uhr Brahms-Foyer: Café mit Kurzgeschichten<br />
Lars Vogt Klavier<br />
ensemble recherche<br />
19 Uhr Kleiner Saal<br />
»In nomine. The Witten in nomine broken consort book«<br />
Werke von Johannes Brahms, György Kurtág,<br />
Matthias Pintscher, Gérard Pesson, Brian Ferneyhough,<br />
Luca Ronchetti u.a.<br />
22.30 Uhr Brahms-Foyer<br />
Internationales Opernstudio der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg<br />
Simone Young Klavier<br />
Liedernacht<br />
ostersonntag 12.04.2009<br />
14 und 16.30 Uhr im ganzen Haus<br />
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />
Wiener Maskentheater<br />
Musikalische Ostereiersuche für Kinder<br />
Klangforum Wien<br />
Jean Deroyer Dirigent<br />
»free radicals«. Eine Soirée mit Film und Musik<br />
20 Uhr Großer Saal<br />
ostermontag 13.04.2009<br />
15 –19 Uhr Brahms-Foyer: Café mit Kurzgeschichten<br />
Lars Vogt Klavier<br />
Antje Weithaas Violine<br />
Rachel Roberts Viola<br />
Christian Poltéra Violoncello<br />
17 Uhr Kleiner Saal<br />
Werke von Johannes Brahms, Alban Berg, Anton Webern<br />
Bundesjugendorchester<br />
Peter Hirsch Dirigent<br />
Reinhold Friedrich Trompete<br />
20 Uhr Großer Saal<br />
Werke von Johannes Brahms, Alban Berg, Olga Neuwirth<br />
www.ostertoene.de<br />
tickets: 040 357666 66 & 040 346920
BALLETT WIEDERAUFNAHME<br />
›SYLVIA‹<br />
Sylvia<br />
Drei choreografische Gedichte<br />
über ein mythisches Thema<br />
Musik Léo Delibes<br />
Sylvia. Zwischen Romantik und Ballets Russes<br />
Mit »Sylvia« nähert sich John Neumeier der suggestiven Kraft eines alten Mythos. Die Handlung des Balletts greift auf Torquato<br />
Tassos »Aminta« zurück, eine der schönsten pastoralen Dichtungen der italienischen Renaissance. In ihr durchlebt die Nymphe<br />
Sylvia einen Wandlungsprozess, an dessen Ende die einfache Liebe zu einem Schäferjungen steht. John Neumeiers Ballett entstand<br />
vor zwölf Jahren für die Pariser Oper, zuletzt war es an der <strong>Staatsoper</strong> im Januar 2000 zu sehen.<br />
Mit dem Ballett »Sylvia« erweist John Neumeier<br />
der Grande Nation seine Reverenz: »Ich widme<br />
diese Choreografie Frankreich und seinem Tanz«.<br />
Hamburgs Compagniechef weiß sich der französischen<br />
Tradition verbunden, seit jeher war hier<br />
der Tanz eng mit der Musik verknüpft. So auch<br />
in »Sylvia«: Léo Delibes, der die Musik für das<br />
Schäferspiel komponierte,hatte bereits mit »Coppélia«<br />
1870 die Partitur für die letzte Balletturaufführung<br />
am Haus in der Rue Peletier geschrieben,<br />
in dem das romantische Ballett und seine Ballerinen<br />
einst ihre großen Erfolge gefeiert hatten.<br />
Nachdem Oper und Ballett in das 1875 fertig gestellte<br />
Palais Garnier gezogen waren, verpflichtete<br />
man Delibes für die erste Ballettproduktion im<br />
neuen Haus. Am 14. Juni 1876 öffnete sich der<br />
Vorhang zu »Sylvia,ou La Nymphe de Diane«.Der<br />
Siegeszug des romantischen Balletts, der 1832 mit<br />
»La Sylphide« in Paris eingesetzt hatte, erlebte damit<br />
einen seiner letzten Höhepunkte, hervorgerufen<br />
vor allem durch die poetische, an Richard<br />
Wagner orientierte Musik.Eine Übereinstimmung<br />
fällt besonders auf: Beide Ballette entdecken die<br />
geheimnisvollen Tiefen geweihter Wälder als letzte<br />
Refugien eines entfremdeten Individuums.Das<br />
Publikum verlangte nach elfenhaften Wesen und<br />
bekam sie in Taglionis »La Sylphide«. Der Erfolg<br />
war so nachhaltig, dass es selbstverständlich war,<br />
dem Zeitalter der schwebenden Ballerinen später<br />
mit griechisch inspirierten Naturwesen aufzuwarten.Dennoch<br />
sieht John Neumeier in »Sylvia« bereits<br />
»eine Abkehr vom romantischen Ballett und<br />
dem von ihm geprägten ätherischen Frauenbild«.<br />
Aus der Fee und Sylphide wird die Kämpferin, die<br />
ferne Schwester Penthesileas.<br />
Die Rückkehr von »Sylvia« an die <strong>Staatsoper</strong> ist<br />
daher auch inhaltlich motiviert: Sie setzt den im<br />
Dezember eingeschlagenen Weg in die Romantik<br />
fort und spannt gleichzeitig den Bogen zur nächsten<br />
Premiere, die sich dem Wirken der Ballets<br />
Russes widmet. Das Schicksal wollte es, dass »Sylvia«<br />
auch zum Auslöser der Ballettmoderne wurde.<br />
Zumindest mittelbar. Für eine Neuinszenierung<br />
des Balletts in St. Petersburg gewann man<br />
1901 den in Westeuropa noch weitgehend unbe-<br />
8 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Choreografie und Inszenierung<br />
John Neumeier<br />
Musikalische Leitung<br />
Simon Hewett<br />
Bühnenbild und Kostüme<br />
Yannis Kokkos<br />
Wiederaufnahme<br />
25. April, 19.30 Uhr<br />
kannten Serge Diaghilew, zu dessen Mitstreitern<br />
damals schon Léon Bakst und Alexandre Benois<br />
zählten.Doch bald ergaben sich mit der Direktion<br />
des Mariinsky-Theaters unüberbrückbare künstlerische<br />
Spannungen, die schließlich zu Diaghilews<br />
Entlassung führten. Zornentbrannt schied<br />
der spätere Gründer der Ballets Russes aus dem<br />
Verband der Kaiserlichen Hoftheater aus, um an<br />
anderem Ort und unter neuen Voraussetzungen<br />
seine Vorstellungen von Theater zu verwirklichen.<br />
Die Frage sei erlaubt: Hätte er ohne diesen Bruch<br />
den Schritt ins Ausland gewagt? Wäre es tatsächlich<br />
ohne diese für Diaghilew herbe Enttäuschung<br />
zur Gründung der Ballets Russes gekommen, die<br />
vor hundert Jahren Stil und Wirkung des Balletts<br />
grundlegend änderten?<br />
Für John Neumeier liegt in den zunächst unscheinbaren<br />
Vorgängen des Jahres 1901 der eigentliche<br />
Bruch mit der Vergangenheit, der notwendigerweise<br />
in Ästhetik und Ausrichtung des Balletts<br />
zu Neuem führen musste. In »Sylvia« vereinfacht<br />
der Hamburger Ballettchef das Libretto<br />
von Jules Barbier und Baron de Reinach, durch-<br />
Weitere Aufführungen<br />
28. und 30. April,<br />
6. und 7. Mai,<br />
4. Juli, jeweils 19.30 Uhr<br />
aus im Geiste Diaghilews, um jenes mythische<br />
Moment stärker hervorzuheben, das zahlreichen<br />
Schäferdramen eigen ist.<br />
Auf der Suche nach einer bewusst reduzierten<br />
Handlung entwirft John Neumeier Tanzbilder<br />
von einer starken, sportlich-kämpferischen Frau,<br />
»die, hin- und hergerissen zwischen Kraft und<br />
Verletzlichkeit, nur schwer eine Balance findet<br />
zwischen Angriff und Zartheit, Panzerung und<br />
Hingabe, die erst Sinnlichkeit erfahren und<br />
Leidenschaft durchleben muss, um die einfache,<br />
schlichte Liebe zu entdecken«.Der Augenblick,an<br />
dem sich dieser Prozess entzündet, ist die Begegnung<br />
mit dem Schäferjungen Aminta. Anfangs,<br />
bei ihrem ersten Zusammentreffen, tanzen beide<br />
synchron. Ein wiegender Walzerrhythmus inspiriert<br />
sie zu parallelen Bewegungen (Valse lente).<br />
Daraus entwickelt sich eine vertraut anmutende<br />
Zwiesprache, die plötzlich, am Ende einer Phrase,<br />
erschrocken abbricht und in den Ausgangsgestus<br />
zurückkehrt – ein variationenreicher Pas de deux,<br />
der zwischen gleich gestimmten und sich ergänzenden<br />
Abschnitten pendelt. Momente brüsken
Zurückweisens, um gleich wieder dem tiefen<br />
Verlangen nachzugeben. Sylvia durchmisst die<br />
ganze Spannweite ihrer Herkunft und Bestimmung:<br />
Die Verrohung eines auf Jagd angelegten<br />
Lebens steht einer metaphysischen Überhöhung<br />
dessen gegenüber, was man erbeutet hat, ganz im<br />
Sinne eines Sichverzehrens und Einswerdens mit<br />
dem geliebten Gegenüber.<br />
Doch noch ist Sylvias Prägung stärker: Nach der<br />
Entdeckung ihrer folgenschweren Zusammenkunft<br />
flüchtet sich die Nymphe zu Diana und gibt<br />
Aminta damit preis.In ihrer Verzweiflung erniedrigt<br />
sie ihn gar durch einen Backenstreich. Verirrungen,<br />
die Diana ihrerseits dazu veranlassen, in<br />
einen Zustand emotionaler Besinnung einzutauchen:<br />
Allein zurückgeblieben träumt die Göttin<br />
von ihrem schönen Endymion. John Neumeiers<br />
choreografische Vision zeigt, wie man<br />
durch einen bereits »bewegten« Schlafzustand<br />
eine wallende Existenz noch steigern kann.Intensivierte<br />
Traumerlebnisse.<br />
Unterdessen erhält Sylvia nachgeholte Lektionen<br />
in Sachen Liebe durch keinen geringeren als Eros,<br />
der in Gestalt des Orion auftritt. Ein Praktikum<br />
bei dem Meister der sinnlichen Erweckung<br />
schafft die nötigen Voraussetzungen: Mit dem<br />
Entdecken ihrer Weiblichkeit wandelt sich Sylvias<br />
Verhältnis zu Männern, durch das immer wieder<br />
die Erinnerung an Aminta durchscheint. Die<br />
Begegnung mit den Herren aus Orions wunderbarer<br />
Welt führt sie stärker zu ihrem Schäfer<br />
zurück. Sylvia, der augenscheinlich alle ergeben<br />
sind, sehnt sich nach dem unglücklich Zurückgewiesenen,<br />
der sie erstmals mit sich selbst entzweite:<br />
Grundlagen einer starken Bindung, die<br />
nichts weiß von Mitleid. Sie bemerkt das<br />
Phantastische, das Unwirkliche an Orions Reigenwelt.<br />
Ausgerechnet im Paradies, im Reich der<br />
Sinne, reift Sylvia an ihren Desillusionierungen.<br />
Noch aber befinden wir uns im Experimentierraum<br />
der Liebe. Fundamentale Bindungskräfte<br />
zwischen den Liebenden,dargestellt in einem wogenden<br />
Reigen,weiten den Blick auf Eros’rauschhafte<br />
Spielwiese, in der nur bestehen kann, wer<br />
sich auf den anderen einlässt – nicht ohne Deformationen,<br />
ausgelöst vom anderen in seiner<br />
Bewegtheit.<br />
Die folgende Szene korrespondiert nicht nur<br />
musikalisch mit der ersten, sie bildet auch eine<br />
formale Reprise, dramaturgisch motiviert. Im<br />
Wald, dessen mythische Kraft die Vergangenheit<br />
mit der Gegenwart zusammenbringt, begegnen<br />
sich Sylvia und Aminta nach vielen Jahren. Es ist<br />
ein fast verspieltes Wiedersehen, ausgeführt mit<br />
Grazie und Leichtigkeit,gipfelnd in einer innigen<br />
Vertrautheit zwischen Nymphe und Schäfer. Der<br />
kantable Fluss der Solovioline beflügelt die Liebenden<br />
in einem magischen Pas de deux. Zum<br />
Schluss bleibt Diana, die ewige Jägerin, allein auf<br />
der Bühne zurück, unerlöst von der musikalisch<br />
auftrumpfenden Apotheose des Endymion.<br />
Anna Polikarpova als Diana<br />
ANDRÉ PODSCHUN<br />
fotos: holger badekow<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 9
BALLETT REPERTOIRE<br />
›NIJINSKY‹ ›MATTHÄUS-PASSION‹ ›DIE KLEINE MEERJUNGFRAU‹<br />
Zwischen Kunst und Krieg<br />
Nijinsky<br />
Eine »Biografie der Seele« nennt John Neumeier<br />
seine Auseinandersetzung mit dem Ausnahme-<br />
Tänzer und richtungsweisenden Choreografen<br />
Vaslaw Nijinsky. Entstanden ist ein Porträt von<br />
Empfindungen und Zuständen,das sich der Künstlernatur<br />
behutsam nähert. »Um das besondere<br />
Klima einer bestimmten Ebene von Nijinskys Leben<br />
darzustellen, habe ich für den ersten Teil –<br />
von einigen kürzeren kammermusikalischen<br />
Stücken abgesehen – Nikolaj-Rimskij-Korsakows<br />
›Scheherazade‹ gewählt, denn sie vermittelt ganz<br />
die Magie der frühen Ballets Russes. Nijinsky<br />
tanzte darin den Goldenen Sklaven, wohl die<br />
berühmteste seiner exotischen ›Sklaven‹-Rollen.<br />
Sie begründete den Mythos Nijinsky, noch bevor<br />
aus ihm der Geist der Rose wurde, das Puppenwesen<br />
Petruschka,der triebhafte Faun...«,so John<br />
Neumeier. Der Verweis auf die frühen Ballets<br />
Russes ist nicht zufällig. Am 19. Mai 2009 jährt<br />
sich zum hundertsten Male das Erscheinen dieser<br />
gefeierten Compagnie, in der Nijinsky eine<br />
zentrale Rolle spielte – im Glanz der Scheinwerfer<br />
ebenso wie im Schatten seiner Ängste und Zweifel.<br />
Sensibel reagierte er auf die Umstände seiner<br />
Zeit, auf die Revolutionen und Weltkriege des<br />
noch jungen zwanzigsten Jahrhunderts.Ein Leben<br />
zwischen Kunst und Krieg, ein Kampf zwischen<br />
innen und außen. Was, so fragt John Neumeier,<br />
bewegte ihn?<br />
Befiehl du deine Wege<br />
Matthäus-Passion<br />
An die Kreationsphase seiner »Matthäus-Passion«<br />
erinnert sich John Neumeier lebhaft:<br />
»Während der Proben zu ›Vaslaw‹ im Sommer<br />
1979 kam mir bei einem der darin verwendeten<br />
bachschen Klavierstücke immer wieder ein<br />
Choral aus der ›Matthäuspassion‹ in den Sinn.<br />
Nach Hause gekommen, hörte ich dann abends<br />
ein bisschen in die Passion hinein. Die Musik ließ<br />
mich nicht mehr los, bis spät in die Nacht spielte<br />
ich Plattenseite um Plattenseite. Am anderen<br />
Tag hatte ich mich für ihre choreografische<br />
Umsetzung entschieden. Der wichtigste Schritt<br />
zur Choreografie war getan, als ich mir eines<br />
Vormittags allein in meiner Wohnung den ersten<br />
Chor anhörte und spontan dazu improvisierte<br />
und mich bewegte.« Für John Neumeier kommt<br />
Bachs Komposition dem Tanztheater entgegen:<br />
ein halb abstraktes, halb dramatisches Bewegungstheater,<br />
das nicht einen literarischen Stoff<br />
umsetzt,indem es ihn vertanzt,sondern das reine<br />
Tanzelement und theatralische Erzählung miteinander<br />
in Spannung setzt.<br />
10 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Nijinsky<br />
Ballett von John Neumeier<br />
Choreografie John Neumeier<br />
Musik Frédéric Chopin,<br />
Robert Schumann,<br />
Nikolaj Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
26. und 27. März,<br />
1. und 3. April,<br />
jeweils 19.30 Uhr<br />
Matthäus-Passion<br />
Ballett von John Neumeier<br />
Choreografie John Neumeier<br />
Musik Johann Sebastian Bach<br />
9. April, 18.30 Uhr<br />
12. April, 18.00 Uhr<br />
oben: Lloyd Riggins, Ensemble<br />
Mitte: Silvia Azzoni als Meerjungfrau<br />
unten: Yohan Stegli, Alexandre Riabko, Peter Dingle fotos:<br />
holger badekow<br />
Der Spiegel der Seele<br />
Die kleine Meerjungfrau<br />
Was treibt eine kleine Meerjungfrau aus ihrem<br />
Paradies? Auf dem Meeresgrund, der so blau ist<br />
»wie eine Kornblume«, mangelt ihr nichts, dort<br />
herrscht eine vollkommene Harmonie der Natur.<br />
Und doch fehlt der kleinen Meerjungfrau die<br />
innere Erfüllung. Die Liebe zu einem irdischen<br />
Prinzen lässt sie schweren Herzens von ihrer<br />
wunderschönen Welt Abschied nehmen. Doch<br />
kann der junge Prinz ihre Sehnsucht erfüllen? Ihr<br />
Verlangen nach Nähe zu einem Menschen drückt<br />
den Wunsch aus, an seiner Seele teilzuhaben. In<br />
seinem Märchen beschreibt Hans Christian<br />
Andersen eine ungewöhnliche Form der Liebe.<br />
Es ist die Geschichte einer emotionalen Verausgabung,<br />
die nicht erwidert wird. Dabei sind des<br />
Dichters eigene Erfahrungen merklich in die<br />
Erzählung eingeflossen, was John Neumeier<br />
schließlich dazu veranlasste, den Schöpfer der<br />
kleinen Meerjungfrau in sein Ballett aufzunehmen:<br />
»Es geht um Andersens Beziehung zu seiner<br />
Kreation, die dem Dichter als Spiegel seiner<br />
eigenen Seele dient.«<br />
Die kleine Meerjungfrau<br />
Ballett von John Neumeier<br />
Choreografie John Neumeier<br />
Musik Lera Auerbach<br />
18. April, 19.30 Uhr
BALLETT NEWS<br />
Kontinuität und Weiterentwicklung<br />
John Neumeier nutzt die Option seines Vertrags und bleibt bis 2015<br />
Am 26. Januar gab Prof. John<br />
Neumeier im Rahmen einer Pressekonferenz<br />
zusammen mit Hamburgs<br />
Kultursenatorin Prof. Dr.<br />
Karin von Welck bekannt, dass er<br />
die Option seines Vertrages von<br />
2004 nutzen und bis 2015 Ballettintendant<br />
des HAMBURG BAL-<br />
LETT bleiben wird. Er hatte die<br />
Verlängerung unter anderem an die<br />
Bedingung geknüpft, dass die Tariferhöhungen<br />
in den Staatstheatern<br />
von der Hansestadt übernommen<br />
werden, was die Kulturbehörde nun für die vergangene und die laufende Spielzeit zusichern<br />
kann. John Neumeier feiert 2013 sein 40-jähriges Jubiläum als Ballettdirektor in<br />
Hamburg und ist damit der dienstälteste Ballett-Chef der Welt. Seit 1996 ist er auch<br />
Ballettintendant an der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>.Das nächste Ziel,das er für das Ballett<br />
verwirklichen möchte, ist die Etablierung einer Junior-Compagnie, die bereits seit Längerem<br />
im Gespräch ist. Für sie wird voraussichtlich ab 2011 ein Etat zur Verfügung stehen.<br />
»Diese Kontinuität bedeutet für mich die Möglichkeit, mich und die Compagnie<br />
künstlerisch weiterzuentwickeln,«, sagt Neumeier. »Viele neue Projekte, wie die Junior-<br />
Compagnie, können nun hoffentlich in Angriff genommen werden. Hamburg ist durch<br />
die hiesigen Rahmenbedingungen künstlerisch wie persönlich zu meinem Lebensmittelpunkt<br />
geworden.«<br />
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www.hamburgballett.de<br />
Mehr Ballets Russes<br />
bei den 35. Hamburger Ballett-Tagen<br />
Das Ballet de Lorraine präsentiert Ballette<br />
zur Musik von Igor Strawinsky<br />
Als Gastspiel im Rahmen der 35. Hamburger Ballett-Tage wird am 7. und 8. Juli 2009<br />
das »Centre Chorégraphique National – Ballet de Lorraine« zu erleben sein. Die<br />
Compagnie aus Nancy präsentiert ein Programm zum 100-jährigen Jubiläum der Ballets<br />
Russes – passend zum Spielzeit-Schwerpunkt »Aufbruch! Ballets Russes 1909-2009«. Das<br />
Ballet de Lorraine zeigt in Hamburg drei Ballette zu Musik von Igor Strawinsky: »Les<br />
Noces« in der Originalchoreografie von Bronislawa Nijinska von 1923 und »Petruschka«<br />
von Michail Fokine von 1911,die beide für die Ballets Russes entstanden,sowie »Mariage«<br />
(ebenfalls zu Strawinskys Ballettmusik »Les Noces«) von Tero Saarinen aus dem Jahr 2007.<br />
Weitere Informationen über die Compagnie finden Sie unter www.ballet-de-lorraine.com.<br />
Petruschka Les Noces<br />
Neue Anschrift:<br />
Fehlandtstr. 50, D-20354 Hamburg<br />
Telefon: 040-352657, Telefax: 342895<br />
Di-Fr 11-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />
www.galerie-abrahams.de<br />
info@galerie-abrahams.de<br />
<strong>Journal</strong> 1 | 11
OPER REPERTOIRE<br />
›COSÌ FAN TUTTE‹<br />
Kann Musik lügen?<br />
»Così fan tutte«, das bedeutet schöne Musik zu einem weniger schönen Thema, das ist Lorenzo Da Pontes zweifelhafte<br />
Komödie über Verstellungen und Täuschungen, zu der Mozart eine betörende Musik komponierte. Macht Mozarts Musik<br />
einen Unterschied zwischen wahrem und fingiertem Gefühl? Kann Musik lügen? Annedore Cordes befragte die Beteiligten<br />
des erotischen Experiments, und einen, der es auf jeden Fall wissen sollte, den Dirigenten des Abends …<br />
Lügen zu können – das ist die Domäne der<br />
Menschen. Die Musik per se kann natürlich nicht<br />
lügen, aber sie ist, wie jede Kunst, Menschenwerk<br />
und kann deshalb entsprechend funktionalisiert<br />
werden. Wenn ein Libretto vorgibt, dass gelogen<br />
12 | <strong>Journal</strong> 54<br />
Die Musik führt<br />
ihr Eigenleben<br />
Benjamin Hulett,<br />
Sänger des Ferrando<br />
wird, kann und muss die Musik diese Situation<br />
untermalen.Sie bildet also die Lüge ab – und zeigt<br />
genau damit die Wahrheit: nämlich die Tatsache,<br />
dass gerade gelogen wird.<br />
Bei »Così fan tutte« darf man nicht vergessen,dass<br />
diese Oper trotz aller Abgründe eine Komödie<br />
ist, in der es um Verführbarkeit und Verführungskünste<br />
geht. Die vielen verwirrenden<br />
Dinge, die geschehen, präsentieren Mozart und<br />
da Ponte auf ironische und humoristische Art<br />
und Weise, sodass in der Musik Spaß und Ernst,<br />
Schwindel und Wahrheit unmittelbar ineinandergreifen<br />
und kaum mehr zu trennen sind.<br />
Mozart hat damit auch die Frauenverächter aufs<br />
Korn genommen, das Experiment des selbstgefälligen<br />
Don Alfonso gilt »tutte« wie »tutti«,<br />
Frauen wie Männern: Fiordiligi, Dorabella, Guilelmo<br />
und Ferrando befinden sich auf einer Art<br />
Glücksrad, dass sich in den 24 Stunden, in denen<br />
die Handlung spielt,unaufhörlich dreht.Es bleibt<br />
am Ende der Oper ein Geheimnis, was als nächstes<br />
passieren wird. Eine Öffnung gegenüber dem<br />
Kommenden, der nächsten Wahrheit, der Nächsten<br />
Lüge …<br />
Musik spricht übrigens nicht immer die<br />
Wahrheit über die Gemütsverfassung ihrer<br />
Schöpfer.Als Mozart »Così fan tutte« schrieb,war<br />
er in einer verzweifelten finanziellen Lage – aber<br />
davon erzählt seine Musik nichts. Sie führt ihr<br />
Eigenleben, ganz im Dienst der Geschichte, die<br />
auf die Bühne gebracht wird.
Ihre magische<br />
Kraft bleibt immer<br />
echt<br />
Balázs Kocsár,<br />
Dirigent »Così fan<br />
tutte«<br />
Ohne sich in Definitionen zu verstricken: Im<br />
Sinne von Tonkunst kann Musik nicht lügen,aber<br />
wenn man die Komplexität ihrer Entstehung und<br />
Wahrnehmung betrachtet, kann sie aus mehreren<br />
Standpunkten falsch sein. Aus der Sicht des<br />
Komponisten bringt ein musikalisches Kunstwerk<br />
die Vorstellung und Konzeption seines<br />
Schöpfers zum Ausdruck, und so kann sie zum<br />
Beispiel falsche Gefühle zum Vorschein bringen.<br />
Aber in diesem Fall ist das eben das ursprüngliche<br />
Ziel, mit anderen Worten: es ist keine Lüge.<br />
Die Interpretation des Musikers kann die Intention<br />
des Komponisten aufgreifen oder aber<br />
außer Acht lassen. Der Darsteller bringt im Interesse<br />
des Werks seine eigenen Anregungen, Erfahrungen,<br />
Ideen ein, und in diesem Sinne wird<br />
der Vortrag zur Wiedergabe der inneren Natur<br />
des Künstlers, der eigenen Vorstellungen, die alle<br />
real sind. Also wieder keine Lüge. Für den Hörer<br />
schließlich ist Musik ein sinnliches Erlebnis, ein<br />
ästhetischer Vorgang, der subjektive Emotionen<br />
hervorruft. Wie die Musik auf den Geist, die<br />
Seele, ja sogar den Körper wirkt, das hängt von<br />
vielen Faktoren wie Vorwissen, Fassungskraft,<br />
Bildung usw. ab. Egal wie, aber irgendwie wirkt<br />
die Musik immer, im schlimmsten Fall ruft sie<br />
Langeweile hervor. Natürlich wird der Eindruck<br />
des Publikums zum Beispiel von einer szenischen<br />
Ausführung sehr stark beeinflusst,aber die Wahrnehmungen<br />
und Gefühle der Empfänger können<br />
auch nicht lügen.<br />
Und obwohl Strawinsky meinte, Musik kann<br />
nur Illusion ausdrücken: ihre magische Kraft<br />
bleibt immer echt.<br />
Wie kann Musik<br />
bei einer Lüge so<br />
schön sein?<br />
Hellen Kwon,<br />
Sängerin der<br />
Fiordiligi<br />
Die Musik dient dem Komponisten dazu, bestimmte<br />
Gefühle bei den Zuhörern zu wecken –<br />
wie soll sie dabei lügen? Wenn man Lüge als<br />
bewusste Falschinformation definiert, ist die<br />
Musik als Medium dazu genauso wenig in der<br />
Lage wie die Sprache – Lügner sind nur ihre jeweiligen<br />
Urheber. Es kommt immer darauf an,<br />
was der Einzelne damit bezweckt und vorhat. Ein<br />
eindrucksvolles Beispiel dafür gibt es für mich in<br />
»Cavalleria rusticana«. Wenn Turiddu singt:<br />
»Santuzza, glaube mir«, ist seine Musik berückend<br />
schön. Sie steigert den emotionalen Ausdruck<br />
seiner Worte und gibt ihnen mehr Gewicht.<br />
Gleichzeitig wissen wir bereits, dass er in<br />
diesem Moment lügt und dass er die vergangene<br />
Nacht bei Lola verbracht hat. Über diese Stelle<br />
rege ich mich jedesmal auf. Wie kann die Musik<br />
bei einer Lüge so schön sein?<br />
Auch in »Così« gibt es diesen Widerspruch<br />
zwischen verlogenem Handeln und »schöner«<br />
Musik. Dabei sind die beiden Schwestern die<br />
ahnungslosen Opfer des Experiments, besser<br />
gesagt: der Intrige. Ferrando und Guilelmo setzen<br />
Geld auf die Treue der Geliebten.Fiordiligi ist<br />
die gefühlvollere und standhaftere der beiden.<br />
Ihre Arie »Come scoglio« und ihr Rondo »Per<br />
pietà« geben der buffonesken Handlung eine<br />
Tiefe,die einen Kontrast bildet zu vielen anderen,<br />
fast oberflächlich wirkenden Aktionen. Die<br />
Musik erzählt ehrlich von den Herzensnöten<br />
Fiordiligis und scheint schon zu wissen, was die<br />
in emotionale Bedrängnis geratene Heldin nur<br />
ahnt: dass sie ihr Treuegelöbnis bald brechen<br />
wird. Faszinierend ist, was darauf folgt: Ferrando<br />
weiß bereits, dass seine Braut Dorabella ihm<br />
untreu geworden ist. Nun erobert er Fiordiligi in<br />
16 Takten! (»Volgi a me pietoso …«) Für mich<br />
sind es die schönsten der ganzen Oper. Da zeigt<br />
sich Mozart einmal mehr als genialer Psychologe:<br />
Sind es Ferrandos wahre Gefühle, die ihm diese<br />
Musik eingeben, oder ist es der verzweifelte Ehrgeiz,<br />
mit Guilelmo gleichzuziehen?<br />
Die Emotionen<br />
müssen stimmen<br />
Lauri Vasar,<br />
Sänger des Guilelmo<br />
Eigentlich kann jede Musik lügen, nämlich dann,<br />
wenn sie nicht ehrlich interpretiert wird – und<br />
das spürt das Publikum meistens. Für mich ist es<br />
deshalb wichtig, ehrliche Gefühle auf der Bühne<br />
zu entwickeln und die Partie nicht irgendwie<br />
abzuspulen. Die Emotionen müssen stimmen,<br />
dann wirkt alles glaubwürdig, egal, wie das Stück<br />
oder wie die Musik ist.<br />
Wenn die Handlung eine Lüge vorgibt, kann<br />
die Musik sie unterstreichen und bekräftigen.<br />
Man hört bei Mozarts »Così fan tutte« wirklich,<br />
wenn die Burschen anfangen zu lügen.Die Musik<br />
ist dann besonders pathetisch, sie will in aufgesetzter<br />
Weise betören, zum Beispiel in der Szene,<br />
wenn Ferrando und Guilelmo verkleidet bei den<br />
beiden Frauen auftauchen, um sie zu umwerben.<br />
Auch am Anfang des zweiten Aktes gibt es ein<br />
kleines Duett, das fast übertrieben süß klingt. Ich<br />
glaube nicht, dass ehrliche Männer ihre Gefühle<br />
in dieser plakativen Art und Weise präsentieren<br />
würden. Was den Charakter meiner Rolle, also<br />
Guilelmo, betrifft, so ist schon seine erste Arie<br />
eine glatte Lüge, das wird spätestens klar, wenn<br />
man im zweiten Akt genau das Gegenteil von ihm<br />
zu hören bekommt.Dann nämlich zwingt ihn die<br />
Untreue von Fiordiligi zur Ehrlichkeit, und die<br />
Musik spiegelt diesen Offenbarungseid. Für ihn<br />
bricht eine Welt zusammen, als er erfährt, dass<br />
Fiordiligi Ferrandos Avancen nachgibt,er fällt aus<br />
allen Wolken und lässt seiner Wut freien Lauf.<br />
Genau dieser Moment macht den Charakter dieser<br />
Figur so interessant.<br />
Das Lügen klingt für mich bei Guilelmo eindeutig<br />
durchschaubar – man nehme nur die<br />
Szene, in der er Dorabella verführt. Aber Mozart<br />
lässt das Publikum ohnehin zum Komplizen der<br />
Intrige werden: Die Zuschauer wissen mehr als<br />
die beiden Frauen, und weil die Lüge stets als solche<br />
erkennbar bleiben muss,ist die Übertreibung<br />
das probate Mittel, vor allem auch im Finale des<br />
ersten Aktes, der auf der Szene meist als ein<br />
großer Klamauk veranstaltet wird.<br />
Mozarts<br />
wahre Lügen<br />
Maria-Cristina<br />
Damian, Sängerin<br />
der Dorabella<br />
Im weiteren Sinne der Bedeutung denken wir bei<br />
dem Wort »Lüge« an eine ziemlich schändliche<br />
Handlung, die mit Musik schwerlich in Verbindung<br />
gebracht werden kann. Aber vom ästhetischen<br />
Gesichtspunkt her betrachtet, kann die<br />
Musik eine sehr unterschiedliche »Palette«<br />
menschlicher Gefühle und Handlungen beschreiben,<br />
von denen auch die Lüge eine Seite ist.<br />
Mit anderen Worten, Musik ist immer ehrlich<br />
und wandelbar und im übertragenen Sinn fähig<br />
zu »lügen«, zu »betrügen«, zu »lieben« und zu<br />
»hassen«.<br />
In Mozart/Da Pontes »Così fan tutte« ist die<br />
symmetrische Konstruktion der Paare verblüffend.<br />
Die Musik enthüllt das wahre Gesicht ihrer<br />
Charaktere, ihre wirklichen Erwartungen, Wünsche<br />
und Verwandlungen, wenn sie das Spiel von<br />
»falsch« und »wahr«, »ehrlich« und »unehrlich«<br />
spielen: ein Dualismus, aus dem die eigentliche<br />
Handlung geboren wird.<br />
Die Lüge, die in Mozarts Musik ausgedrückt<br />
wird, stiftet in diesem Quidproquo komische Situationen<br />
und ist extrem verführerisch sowohl<br />
für die Sänger als auch für das Publikum, indem<br />
sie einfach aktuell, beredt und, sagen wir, »glaubhaft«?<br />
ist.<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 13
OPER REPERTOIRE<br />
›LE NOZZE DI FIGARO‹ ›FALSTAFF‹ ›RIGOLETTO‹ ›TOSCA‹<br />
14 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Lucio Gallo<br />
Hui He<br />
Kamen Chanev<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Così fan tutte<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Balázs Kocsár<br />
INSZENIERUNG UND BÜHNENBILD Marco Arturo<br />
Marelli KOSTÜME Dagmar Niefind-Marelli CHOR<br />
Christian Günther SPIELLEITUNG Wolfgang Bücker<br />
Fiordiligi Hellen Kwon · Dorabella Maria-Cristina<br />
Damian · Guilelmo Lauri Vasar · Ferrando<br />
Benjamin Hulett · Despina Gabriele Rossmanith ·<br />
Don Alfonso Renato Girolami<br />
Aufführungen<br />
25. März, 11., 13., 15. April 2009 um 19.00 Uhr<br />
Hui He als Tosca und Lucio Gallo als Rigoletto<br />
gehören zu den Highlights im italienischen Repertoire der nächsten Wochen<br />
■ Der Frühlingsspielplan beschert ein Wiedersehen<br />
mit beliebten Gaststars. Gleich drei davon<br />
waren 1997 bei der »Falstaff«-Premiere dabei:<br />
Birgit Remmert, die Premieren-Quickly, kehrt in<br />
derselben Rolle an die Alster zurück. Die aus<br />
Braunschweig stammende Altistin singt an vielen<br />
Orten die dramatischen Fachpartien, darunter<br />
Fricka bei den Bayreuther Festspielen, Jezibaba<br />
(Rusalka) bei den Salzburger Festspielen<br />
und Ulrica an ihrem Zürcher Heimathaus. In<br />
Hamburg war sie vor einigen Jahren die Erda in<br />
Wagners »Ring«. Alan Titus ist seit der Premiere<br />
aus der Hamburger »Falstaff«-Inszenierung nicht<br />
mehr wegzudenken, seit vielen Jahren verleiht er<br />
dem dicken Schwerenöter Gestalt und Stimme.<br />
Der dritte aus der Originalbesetzung der »Falstaff«-Premiere<br />
ist Lucio Gallo.Der damalige Ford<br />
widmet sich diesmal einem anderen Verdi-Helden,<br />
nämlich dem Rigoletto, in Verdis gleichnamigem<br />
Meisterwerk.Diese Rolle singt er das erste<br />
Mal in Hamburg.<br />
Interessante Gäste verspricht die kommende<br />
Aufführungsserie von Puccinis »Tosca«. Von den<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Le Nozze di Figaro<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Peter Schneider<br />
INSZENIERUNG Johannes Schaaf BÜHNENBILD UND<br />
KOSTÜME Ezio Toffolutti CHOREOGRAFIE Rolf Warter<br />
CHOR Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Nicola Panzer<br />
Il Conte di Almaviva Oleg Romashyn · La Contessa<br />
di Almaviva Inga Kalna · Susanna Kari Postma ·<br />
Figaro Diogenes Randes · Cherubino Ann-Beth<br />
Solvang · Marcellina Katja Pieweck · Bartolo<br />
Alexander Tsymbalyuk · Don Basilio Peter Galliard ·<br />
Don Curzio Frieder Stricker · Barbarina Vida<br />
Mikneviciute · Antonio Dieter Schweikert · Due<br />
Donne Christiane Donner/Annegret Gerschler ·<br />
Corinna Meyer-Esche/Gisela Weintritt<br />
Gefördert durch die Daimler Benz AG<br />
Aufführungen<br />
19., 29. März 2009 um 19.00 Uhr<br />
Giuseppe Verdi<br />
Falstaff<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZENIERUNG<br />
UND BÜHNE Marco Arturo Marelli KOSTÜME Dagmar<br />
Niefind-Marelli CHOR Florian Csizmadia SPIELLEITUNG<br />
Petra Müller<br />
Falstaff Alan Titus · Ford Alfredo Daza · Fenton<br />
Hoyoon Chung · Dr. Cajus Jürgen Sacher · Bardolfo<br />
Peter Galliard · Pistola Kyung-Il Ko · Alice Ford<br />
Miriam Gordon-Stewart · Nannetta Kari Postma ·<br />
Mrs. Quickly Birgit Remmert · Meg Page Katja<br />
Pieweck<br />
Aufführungen<br />
2., 10., 23. April 2009 um 19.30 Uhr<br />
Neu im »Così«-Ensemble: Renato Girolami (Don Alfonso) »Figaro«- Debüts: Kari Postma (Susanna),<br />
Ann-Beth Solvang (Cherubino)<br />
neu in »Falstaff«: Alfredo Daza (Ford)
Opernfans mit Spannung erwartet wird das<br />
Hamburger Debüt der international hoch gehandelten<br />
Sopranistin Hui He. Sie wurde in Shanghai<br />
geboren und absolvierte dort ihr Gesangsstudium.<br />
Mit Preisen bei verschiedenen Wettbewerben<br />
wie zum Beispiel beim Voci verdiane in Busseto<br />
oder beim Plácido Domingo Operalia-Gesangswettbewerb<br />
konnte die Sängerin beste Referenzen<br />
für eine verheißungsvolle Karriere vorweisen.<br />
2002 debütierte sie am Teatro Regio in<br />
Parma als Tosca, es folgten Auftritte in weiteren<br />
italienischen Städten wie Rom, Florenz, Neapel<br />
und Piacenza mit Aida sowie in Verona und<br />
Bozen mit Amelia (»Un Ballo in Maschera«).<br />
2003 debütierte sie an der Opéra de Bordeaux als<br />
Madama Butterfly.Diese Partie sang sie im selben<br />
Giuseppe Verdi<br />
Rigoletto<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek INSZENIE-<br />
RUNG Andreas Homoki BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />
Wolfgang Gussmann LICHT Manfred Voss CHOR<br />
Christian Günther SPIELLEITUNG Heiko Hentschel<br />
Il Duca di Mantova Wookyung Kim · Rigoletto Lucio<br />
Gallo · Gilda Ha Young Lee · Il Conte Monterone Jan<br />
Buchwald · Il Conte di Ceprano Hee-Saup Yoon · La<br />
Contessa di Ceprano Katerina Tretyakova · Marullo<br />
Dominik Köninger · Borsa Dovlet Nurgeldiyev ·<br />
Sparafucile Diogenes Randes · Maddalena Maria-<br />
Cristina Damian · Giovanna Ann-Beth Solvang · Il<br />
Paggio della Contessa Vida Mikneviciute · Un<br />
Usciere di Corte Hee-Saup Yoon<br />
Aufführungen<br />
31. März, 4. April 2009 um 19.30 Uhr<br />
Jahr auch beim Puccini-Festival in Torre del Lago<br />
– einem Festival, dem sie seitdem eng verbunden<br />
blieb. Inzwischen tritt sie regelmäßig an so bedeutenden<br />
Häusern wie der Mailänder Scala, der<br />
Opéra Bastille in Paris, dem Londoner ROH Covent<br />
Garden sowie an der Wiener <strong>Staatsoper</strong> auf.<br />
Zu den Lehrern von Kamen Chanev zählen<br />
legendäre Sänger wie Boris Christoff, Alexandrina<br />
Milcheva und Ghena Dimitrova. Nach<br />
einer Auszeichnung beim Jussi Björling-Wettbewerb<br />
wurde der bulgarische Tenor zunächst an<br />
die Opernhäuser in Sofia und Prag engagiert.<br />
Kurz danach erhielt er bereits internationale Einladungen<br />
von Opernhäusern unter anderem aus<br />
Atlanta, Seoul, Palma de Mallorca, Philadelphia,<br />
Amsterdam und der Wiener <strong>Staatsoper</strong>, wo er<br />
Partien des italienischen Spinto- und Heldenfachs<br />
interpretierte, darunter Calaf in »Turandot«,<br />
Radames in »Aida«, Manrico in »Il Trovatore«,<br />
Don José in »Carmen«, Des Grieux in<br />
»Manon Lescaut« und Cavaradossi. Mit dieser<br />
Rolle stellt sich Kamen Chanev erstmals dem<br />
Hamburger Publikum vor.<br />
Komplettiert wird das hochkarätige »Tosca«-<br />
Ensemble durch den Hamburger Kammersänger<br />
Franz Grundheber, der Scarpia gehört zu seinen<br />
Paradepartien, die er weltweit gesungen hat. ■ AC<br />
Giacomo Puccini<br />
Tosca<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Karen Kamensek INSZENIE-<br />
RUNG Robert Carsen BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />
Anthony Ward LICHT Davy Cunningham CHOR Florian<br />
Csizmadia HAMBURGER ALSTERSPATZEN Jürgen Luhn<br />
SPIELLEITUNG Jan David Schmitz<br />
Floria Tosca Hui He · Mario Cavaradossi Kamen<br />
Chanev · Scarpia Franz Grundheber ·<br />
Angelotti Hee-Saup Yoon · Il Sagrestano Wilhelm<br />
Schwinghammer · Spoletta Dovlet Nurgeldiyev ·<br />
Sciarrone Dominik Köninger · Un Carceriere Rainer<br />
Böddeker/Jürgen Stahl · Un Pastore Katerina<br />
Tretyakova<br />
Aufführungen<br />
14., 20. März 2009 um 19.30 Uhr
OPER REPERTOIRE<br />
›DAS RHEINGOLD‹ ›DIE WALKÜRE‹<br />
16 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Christian Franz, Jennifer<br />
Wilson, Heidi Brunner, Lilli<br />
Paasikivi, Stig Andersen<br />
Neue Wagnerstimmen<br />
»Das Rheingold« und »Die Walküre« auf dem Spielplan<br />
■ Die Aufführungen von Wagners »Walküre«<br />
bescheren einige neue Besetzungen: Sein Hamburger<br />
»Ring«-Debüt beging Christian Franz<br />
bereits im vorigen März, als er kurzfristig die<br />
Partie des Loge von der Seitenbühne aus sang, für<br />
den erkrankten Peter Galliard, der diese Rolle<br />
dann auf der Bühne spielte. Nun kehrt er zurück<br />
und steigt für die März-Vorstellungen als Siegmund<br />
in den Ring. Der bayerische Tenor ist Ensemblemitglied<br />
der <strong>Staatsoper</strong> Berlin. 2001 war<br />
er bei den Bayreuther Festspielen als Siegfried zu<br />
hören, und an der Wiener <strong>Staatsoper</strong> sang er<br />
Loge, Siegmund und beide Siegfried-Partien im<br />
»Ring des Nibelungen«. Auch Jennifer Wilson<br />
hatte bereits Gelegenheit, sich mit dem Hamburger<br />
Ring vertraut zu machen; sie sang die<br />
Brünnhilde alternierend mit Deborah Polaski bei<br />
den Endproben vor der Premiere der »Walküre«.<br />
Nun hat auch das Publikum Gelegenheit,die junge<br />
Amerikanerin zu erleben, die im letzten Jahr<br />
in der »Walküre« im Opernhaus von Valencia<br />
einen Sensationserfolg für sich verbuchen konnte.<br />
Diejenigen, die vor drei Jahren die Hamburger<br />
»Wozzeck«-Aufführungen erlebten, werden<br />
sich an Heidi Brunner gut erinnern, ihre In-<br />
Richard Wagner<br />
Das Rheingold<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZENIERUNG Claus<br />
Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />
Wolfgang Göbbel SPIELLEITUNG Petra Müller<br />
Wotan Falk Struckmann · Donner Jan Buchwald ·<br />
Froh Ladislav Elgr · Loge Jürgen Sacher · Alberich<br />
Wolfgang Koch · Mime Peter Galliard · Fasolt<br />
Diogenes Randes · Fafner Alexander Tsymbalyuk ·<br />
Fricka Katja Pieweck · Freia Miriam Gordon-Stewart<br />
· Erda Deborah Humble · Woglinde Ha Young Lee ·<br />
Wellgunde Vida Mikneviciute · Flosshilde Ann-Beth<br />
Solvang<br />
Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die<br />
Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n<br />
<strong>Staatsoper</strong> sind Hauptförderer der Hamburger<br />
»Ring«-Inszenierung 2008-2010.<br />
Aufführungen<br />
12., 15. März 2009 um 19.30 Uhr<br />
terpretation der Marie wurde heftig akklamiert.<br />
Die aus Luzern stammende Sopranistin singt regelmäßig<br />
an den drei Wiener Opernhäusern, wo<br />
sie u. a. Erfolge in Schrekers »Irrelohe«, in der<br />
konzertanten Aufführung von Franz Schmidts<br />
»Notre Dame« sowie als Donna Elvira, Vitellia,<br />
Sieglinde und Marta in d’Alberts »Tiefland« feierte.<br />
Pultgrößen wie Sir Simon Rattle, Esa-Pekka<br />
Salonen,Mariss Jansons und Riccardo Chailly gehören<br />
zu den künstlerischen Partnern von Lilli<br />
Paasikivi. Die finnische Mezzosopranistin ist im<br />
Opern- wie im Konzertbereich gleichermaßen<br />
erfolgreich, sie trat u. a. bei den Salzburger Osterfestspielen,<br />
an den Opernhäusern in Genf und<br />
Brüssel sowie beim Leipziger Gewandhausorchester<br />
auf. Die Fricka gehört zu ihren Paradepartien,<br />
mit der sie sich im März erstmals dem<br />
hanseatischen Publikum vorstellt.<br />
Am 5. April übernimmt der dänische Tenor<br />
Stig Andersen die Rolle des Siegmund. Er ist Ensemblemitglied<br />
des Königlichen Opernhauses<br />
Kopenhagen und gastiert mit Wagner-Helden<br />
wie Erik, Lohengrin, Tannhäuser, Parsifal, Siegmund,<br />
Siegfried in den großen Musikzentren<br />
rund um den Globus.<br />
Richard Wagner<br />
Die Walküre<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Simone Young INSZENIERUNG Claus<br />
Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME Christian Schmidt LICHT<br />
Michael Bauer SPIELLEITUNG Petra Müller<br />
Siegmund Christian Franz/Stig Andersen (5.4.) ·<br />
Hunding Mikhail Petrenko · Wotan Falk Struckmann<br />
Sieglinde Heidi Brunner · Brünnhilde Jennifer<br />
Wilson/ N. N. (5.4.) · Fricka Lilli Paasikivi ·<br />
Helmwige Miriam Gordon-Stewart · Gerhilde Hellen<br />
Kwon/Sonja Mühleck · Ortlinde Katerina Tretyakova ·<br />
Waltraute Maria-Cristina Damian · Siegrune Katja<br />
Pieweck · Rossweiße Renate Spingler · Grimgerde<br />
Ann-Beth Solvang · Schwertleite Deborah Humble<br />
Die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius und die<br />
Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n<br />
<strong>Staatsoper</strong> sind Hauptförderer der Hamburger<br />
»Ring«-Inszenierung 2008-2010.<br />
Aufführungen<br />
8., 22. März; 5. April 2009 um 17.00 Uhr
Gaetano Donizetti<br />
La Fille du Régiment<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Florian Csizmadia<br />
INSZENIERUNG Alexander von Pfeil BÜHNENBILD<br />
Bernd Damovsky KOSTÜME Sharon Rohardt CHOR<br />
Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />
Marie Sumi Jo · La Marquise de Berkenfield<br />
Renate Spingler · La Duchesse de Crakentorp<br />
Cristina aus Amsterdam · Tonio Angelo Scardina ·<br />
Sulpice Tigran Martirossian · Hortensio Dominik<br />
Köninger · Un Caporal Kyung-Il Ko · Un Paysan<br />
Dovlet Nurgeldiyev · Un Maître de Danse Eric Miot<br />
Aufführungen<br />
21., 23., 28. März 2009 um 19.30 Uhr<br />
Debüts: Angelo Scardina, Renate Spingler<br />
»Wir müssen die Welt<br />
mit Kinderaugen sehen«<br />
Zu Gast als Regimentstochter: Sumi Jo<br />
■ Das Warten der Hamburger Fans von Sumi Jo<br />
hat ein Ende: im März gibt die Koreanerin endlich<br />
ihren Einstand am Haus an der Dammtorstraße.<br />
Sie wird die Marie in »La Fille du Régiment«<br />
interpretieren.<br />
Die Sopranistin studierte zunächst in Korea<br />
und siedelte dann nach Europa über. Ihre Wahlheimat<br />
ist Rom, wo sie ihr Studium am Konservatorium<br />
der Accademia di Santa Cecilia 1986<br />
abschloss. Während des Studiums gewann sie<br />
bereits mehrere internationale Auszeichnungen<br />
in Seoul, Neapel, Enna, Barcelona und Pretoria,<br />
sowie den 1. Preis beim Carlo Alberto Cappelli<br />
International Competition in Verona.<br />
Sumi Jo bezeichnet sich selbst als »temperamentvolle<br />
Primadonna« im klassischen Sinne<br />
und ist bekennende Perfektionistin. Neben ihrer<br />
großen Leidenschaft der Musik ist sie politisch<br />
tätig: Seit 2003 engagiert sie sich bei »Artists for<br />
Peace« von UNICEF und ist Kulturbotschafterin<br />
der koreanischen Regierung. Zu ihrem enormen<br />
Erfolg sagte sie 2005 in einem Interview mit der<br />
Zeitschrift »Opernglas«: »Für die Oper braucht<br />
man eine gute Technik.Aber zusätzlich muss man<br />
auch ein Geschenk von Gott haben, das gewisse<br />
Etwas. Und wenige Menschen haben dieses Geschenk,<br />
diese Fähigkeit, Emotionen zu wecken.<br />
Das kann man nicht lernen. Es hängt davon ab,<br />
wie man der Welt gegenübertritt.Wir müssen die<br />
Welt mit Kinderaugen sehen, ganz unschuldig.<br />
Wenn man selber nicht berührt wird, wie will<br />
man dann andere berühren?«<br />
Die koreanische Künstlerin hat in ihrer Karriere<br />
bisher mehr als 50 Aufnahmen eingespielt,<br />
inklusive zehn Soloalben, darunter auch Broadway-<br />
und Filmsongs, die sich weltweit mehr als<br />
1.200.000 mal verkauften. Für ihr Mitwirken bei<br />
der Aufnahme von »Die Frau ohne Schatten« unter<br />
Georg Solti gewann sie einen Grammy, eine<br />
weitere CD-Einspielung ist Oscar in »Un Ballo in<br />
Maschera«, eine Aufführung der Salzburger Festspiele,<br />
dirigiert von Herbert von Karajan. Von<br />
ihren Konzerten sind mehrere DVDs erschienen<br />
und sie hat zwei Biografien zu ihrem musikalischen<br />
Schaffen verfasst, »Live in Music, Live in<br />
Love« (1994) und »Beautiful Challenge« (2006).<br />
Zu ihren zahlreichen Rollen, die sie an den<br />
wichtigen Musikzentren der Welt interpretiert<br />
hat, gehören unter anderem Gilda in »Rigoletto«,<br />
Olympia in »Les Contes d’Hoffmann«, Rosina in<br />
»Il Barbiere di Siviglia« sowie Partien in »Le<br />
Comte Ory« (Rossini) und Aubers »Fra Diavolo«.<br />
Außerdem sang sie die Königin der Nacht in der<br />
»Zauberflöte«,Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«<br />
und Sophie in »Der Rosenkavalier«, Fiorilla in<br />
Rossinis »Il Turco in Italia« und Lakmé von Léo<br />
Delibes. Letzte Saison gab sie ihr Debüt als Violetta<br />
Valéry in Verdis »La Traviata« in Toulon.<br />
2002 sang sie beim World Cup in Seoul sowie<br />
2008 bei den Olympischen Spielen in Peking.<br />
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OPER REPERTOIRE<br />
›DIALOGUES DES CARMÉLITES‹ ›IL BARBIERE DI SIVIGLIA‹ ›SIMON BOCCANEGRA‹ ›MADAMA BUTTERFLY‹<br />
Danielle Halbwachs singt Madame Lidoine<br />
Die »Dialoge der Karmeliterinnen« sind wieder im Spielplan<br />
■ Paris während der Französischen Revolution.<br />
Die junge Adelige Blanche sucht aus Angst vor<br />
dem Leben Zuflucht in einem Karmeliterinnenkloster,<br />
das vor den Wirren der Revolution<br />
jedoch keine Sicherheit bietet. Die geistliche<br />
Gemeinschaft wird aufgehoben und anschließend<br />
wegen konterrevolutionärer Konspiration<br />
verhaftet.Die Nonnen sterben als Märtyrerinnen<br />
für ihren Glauben. Francis Poulencs Ausnahmewerk<br />
»Dialogues des Carmélites« basiert<br />
Gioachino Rossini<br />
Il Barbiere di Siviglia<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Winterson INSZE-<br />
NIERUNG NACH Gilbert Deflo BÜHNENBILD UND<br />
KOSTÜME NACH Ezio Frigerio CHOR Christian Günther<br />
SPIELLEITUNG Anja Krietsch<br />
Graf Almaviva Juan José Lopera · Don Bartolo<br />
Renato Girolami · Rosina Maria-Cristina Damian ·<br />
Figaro George Petean/Oleg Romashyn (15.5.) · Don<br />
Basilio Alexander Tsymbalyuk · Fiorillo Dominik<br />
Köninger · Berta Gabriele Rossmanith<br />
Aufführung<br />
3. (16.00 Uhr), 15. Mai 2009 um 19.30 Uhr<br />
18 | <strong>Journal</strong> 4<br />
auf einer wahren Begebenheit,nach dessen Hamburger<br />
Premiere im Jahr 2003 die »Welt« schrieb:<br />
»Frauenschicksale erfüllen sich hier in der tief berührenden<br />
elegisch grau gezeichneten Geschichte.<br />
Das protestantische Hamburg schnaufte<br />
durch und klatschte – gestärkt im Glauben, auch<br />
an die Oper.«<br />
Bei den Vorstellungen im März wird es ein<br />
Wiedersehen mit Danielle Halbwachs geben, die<br />
bereits in der Premierenserie die Rolle der Ma-<br />
Giuseppe Verdi<br />
Simon Boccanegra<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Riccardo Frizza<br />
INSZENIERUNG Claus Guth BÜHNENBILD UND KOSTÜME<br />
Christian Schmidt LICHT Wolfgang Göbbel CHOR<br />
Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Wolfgang Bücker<br />
Simon Boccanegra Franz Grundheber · Jacopo<br />
Fiesco Tigran Martirossian · Paolo Albiani Jan<br />
Buchwald · Pietro Wilhelm Schwinghammer ·<br />
Amelia Grimaldi Angela Marambio · Gabriele<br />
Adorno Miroslav Dvorsky · Un Capitano dei<br />
Balestrieri Ziad Nehme · Un’Ancella di Amelia Vida<br />
Mikneviciute<br />
Aufführung<br />
7. März 2009 um 19.00 Uhr<br />
dame Lidoine gestaltete.Über ihre Interpretation<br />
stand damals in der Presse zu lesen: »Und Danielle<br />
Halbwachs schließlich zeigt es allen. Sie<br />
macht aus der schlichten Frau eine Schwester<br />
Oberin mit politischem Verstand: Die stille Einfalt<br />
formt sie zu beeindruckender Größe.« (Financial<br />
Times Deutschland) und :»Als neue Priorin<br />
fasziniert Danielle Halbwachs mit den wohl<br />
schönsten Tönen des Abends, einem glockenhell<br />
leuchtenden, in runder Fülle flutenden Sopran.«<br />
(Braunschweiger Zeitung)<br />
Auf die Frage, warum sie diese Rolle besonders<br />
schätzt, gestand die Sopranistin: »Am meisten<br />
fasziniert mich die Entwicklung der Persönlichkeit<br />
Madame Lidoines im Verlauf der<br />
Handlung. Sie hat bei ihrem Antritt als neue<br />
Priorin keinen einfachen Stand, denn alle Nonnen<br />
wollten gerne Mère Marie als Nachfolgerin<br />
der alten Priorin haben. Sie muss sich ihre Position<br />
langsam erkämpfen, in einer Situation, die<br />
brisant ist,weil der Terror der Revolutionäre auch<br />
das Kloster trifft. Mit viel Geduld hat sie schließlich<br />
das Vertrauen und die Liebe aller Nonnen<br />
gewonnen, so weit, dass sie allen ihren schweren<br />
Giacomo Puccini<br />
Madama Butterfly<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Balázs Kocsár INSZENIERUNG<br />
Ulrich Wenk BÜHNENBILD nach Alfred Siercke<br />
KOSTÜME Hans-Günther Willerscheidt CHOR Christian<br />
Günther SPIELLEITUNG Alexa Zeggaï<br />
Cio-Cio San Latonia Moore · Suzuki Deborah Humble<br />
· Kate Pinkerton Katerina Tretyakova · B. F.<br />
Pinkerton Massimiliano Pisapia · Sharpless Jan<br />
Buchwald · Goro Jürgen Sacher · Il Principe<br />
Yamadori Moritz Gogg · Lo Zio Bonzo: Tigran<br />
Martirossian · Yakusidè Eon-Seok Jang/Peter Veit ·<br />
Il Commissario Imperiale Dominik Köninger ·<br />
L’Ufficiale del Registro Irenäus Suchowski<br />
Aufführungen<br />
11., 13., 18. März 2009 um 19.30 Uhr
Francis Poulenc<br />
Dialogues des Carmélites<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG Paul Kildea INSZENIERUNG<br />
Nikolaus Lehnhoff BÜHNENBILD Raimund Bauer<br />
KOSTÜME Andrea Schmidt-Futterer LICHT Olaf Freese<br />
CHOR Florian Csizmadia SPIELLEITUNG Heiko Hentschel<br />
Marquis de la Force Wolfgang Schöne · Blanche<br />
Gabriele Rossmanith · Le Chevalier Dovlet<br />
Nurgeldiyev · L’Aumônier Benjamin Hulett/Jürgen<br />
Sacher (24.3.) · Madame de Croissy Julia Juon ·<br />
Madame Lidoine Danielle Halbwachs · Mère Marie<br />
Katja Pieweck · Sœur Constance Trine W. Lund ·<br />
Mère Jeanne Olive Fredricks · Sœur Mathilde<br />
Gabriele Alban · L’Officier Oleg Romashyn · Premier<br />
Commissaire Jun-Sang Han · Deuxième<br />
Commissaire Wilhelm Schwinghammer · Thierry<br />
Rainer Böddeker/Peter Veit· M. Javelinot Kyung-Il<br />
Ko · Le Geôlier Dominik Köninger<br />
Aufführungen<br />
10., 17., 24. März 2009 um 19.00 Uhr<br />
letzten Weg zu erleichtern vermag.Sie ist unsicher<br />
bei ihrer ersten Rede, aber liebevoll und souverän<br />
bei der letzten. Das Charakterprofil der Madame<br />
Lidoine hat mich bei diesem Werk noch<br />
mehr begeistert als die französische Sprache<br />
(meine Muttersprache), die Musik oder die Religiosität«.<br />
Ein Wiedersehen gibt es auch mit Julia Juon,<br />
die in dieser Aufführungsserie zum ersten Mal die<br />
Rolle der alten Priorin singen wird. Die schweizerische<br />
Mezzosopranistin ist dem Hamburger<br />
Haus seit mehr als zwanzig Jahren verbunden<br />
und verkörperte hier u. a. Brangäne in »Tristan<br />
und Isolde«, die Amme in »Die Frau ohne Schatten«,<br />
Baba the Turk in »The Rake‘s Progress«,<br />
Kabanicha in »Katja Kabanowa« und die Titelpartie<br />
in »Pique Dame«.<br />
Zwei Twens aus dem Internationalen Opernstudio<br />
der <strong>Staatsoper</strong> werden ebenfalls erstmals<br />
Hauptpartien in »Dialogues des Carmélites«<br />
übernehmen: die Norwegerin Trine W. Lund verkörpert<br />
kurz nach ihrem erfolgreichen Einstand<br />
als »Freischütz«-Ännchen die Partie der Sœur<br />
Constance ,und der aus Turkmenistan stammende<br />
Tenor Dovlet Nurgeldiyev, gefeierter Fenton<br />
(»Falstaff«) der Verdi-Wochen, singt Le Chevalier.<br />
■ AC<br />
Julia Juon,<br />
Trine W. Lund<br />
Dovlet Nurgeldiyev<br />
Kultur- und Festspielreisen 2009<br />
Miteinander reisen – mehr erleben!<br />
Orgelreise nach Stralsund<br />
Mit Stellwagen-Orgel / St. Marien in Stralsund<br />
und Orgelkonzert auf der Kindt-Orgel in Ginst<br />
auf Rügen. Zentrales 3*-Hotel.<br />
Reiseleiter: Kantor Norbert Hoppermann.<br />
18.05. – 20.05.09 o 326,-<br />
Dresden mit Semperoper<br />
Aufführung in einem der schönsten Opernhäuser<br />
der Welt! Zentrales 4*-Hotel am Elbufer.<br />
25. – 28.05.09 inkl. „Aida“<br />
16. – 19.06.09 inkl. „Figaro´s Hochzeit“ o 579,-<br />
Mozart in Breslau<br />
„Die Hochzeit des Figaro“ im renovierten Opernhaus!<br />
Zentrales Hotel Holiday Inn Wroclaw.<br />
24.05. – 27.05.09 o 511,-<br />
Mailänder Scala und Arena di Verona<br />
Ein Traum: „Carmen” in der Arena und „Aida“ in<br />
der Scala! Gute 4*-Hotels. Reiseleitung: Dr. Ulf Jöde<br />
29.06. – 06.07.09 o 2.136,-<br />
Puccini Festival<br />
auf der Seebühne in Torre del Lago. Sie hören:<br />
La Bohème (Dirigent: Placido Domingo!) und<br />
„Tosca”. 4*-Hotel in Montecatini Terme.<br />
08.07. – 14.07.09 o 935,-<br />
Bregenzer Festspiele<br />
„Aida“ auf der weltbekannten Seebühne am<br />
Bodensee! 4*-Hotel Krone (mit Naturbadesee,<br />
Schwimmhalle und Sky Spa) im Bregenzerwald.<br />
Viel Programm!<br />
19.07. – 26.07.09 ab o 953,-<br />
Seefestspiele Mörbisch<br />
mit dem Musical „My fair Lady“ sowie Konzert in<br />
der Wiener Hofburg. 4*-Hotel bei Schloss Schönbrunn.<br />
26.07. – 02.08.09 o 939,-<br />
Edinburgh – Military Tattoo<br />
Dudelsackspieler, Trommler, Tänzer und Musikkapellen<br />
aus aller Welt locken tausende Besucher an.<br />
08.08. – 13.08.09 o 935,-<br />
Domstufen-Festspiele in Erfurt<br />
Vor grandioser Kulisse, auf einer gewaltigen<br />
Treppenanlage sehen Sie die Aufführung<br />
„Carmina Burana“. 4*-Hotel in der Innenstadt.<br />
Inkl. Wartburg, Weimar, uvm.<br />
13.08. – 16.08.09 o 422,-<br />
Festspiele in Verona<br />
4*-Hotel in Verona. Ausflug zum Gardasee.<br />
Das absolute Highlight: Zwei Vorstellungen in der Arena!<br />
7. – 13.7.09 inkl. „Carmen & Barbier von Sevilla“<br />
15. – 21.8.09 inkl. „Aida und Tosca“ o 915,-<br />
Passionsfestspiele 2010 in Oberammergau<br />
Neben der Generalprobe am 13.05. sehen Sie<br />
Schloss Linderhof, Kloster Ettal, Garmisch, die<br />
Wieskirche uvm. Fam. und zentrales 4*-Hotel.<br />
08.05. – 15.05.10 Preis bitte erfragen!<br />
Alle Preise pro Person im Doppelzimmer!<br />
INKLUSIVE: Taxiservice ab/bis Haustür, 4*-Reisebusse,<br />
Eintrittskarten, Halbpension, Ausflugsprogramm, u.v.m.<br />
Buchung und Katalog unter:<br />
Hamburg (ZOB) 040-280 39 11 · Bergedorf 040-721 32 00<br />
Quickborn 04106-63 05 21 · oder in jedem guten Reisebüro<br />
www.reisering-hamburg.de
OPERA STABILE<br />
VIER HÄNDE UND ZWEI STIMMEN<br />
AFTER WORK VON MÄRZ BIS MAI<br />
■ Vier Hände, ein Klavier: Wenn Simone Young<br />
und Alexander Soddy in die Tasten greifen, ist<br />
ein temperamentvoller Zugriff auf pianistische<br />
Meisterwerke garantiert. Die <strong>Hamburgische</strong> Generalmusikdirektorin<br />
und ihr<br />
Assistent, der jüngst auch in der<br />
»Zauberflöte« sein erfolgreiches<br />
Dirigentendebüt an der Dammtorstaße<br />
gab, haben sich diesmal<br />
Stücke des Jubilars Felix Mendelssohn<br />
Bartholdy ausgesucht sowie<br />
zwei erstaunliche Bearbeitungen:<br />
das »Dumky«-Trio von Antonín<br />
Dvoˇrák und »Le Sacre du Printemps«<br />
von Igor Strawinsky.<br />
Young & Soddy<br />
Werke von Mendelssohn, Dvoˇrák<br />
und Strawinsky<br />
Mit Simone Young und<br />
Alexander Soddy (Klavier)<br />
20. März, 18.00 Uhr<br />
■ Robert Schumanns »Dichterliebe«<br />
steht im Zentrum eines Programms,<br />
das sich gleichzeitig um<br />
Schumann und um Heine rankt.<br />
Denn der berühmte Liedzyklus<br />
wurde ja auf Gedichte von Heine<br />
komponiert. Heine lebte sein halbes Leben in<br />
Paris – und dort wiederum war auch Alexandre<br />
Guilmant tätig. Der französische Organist<br />
schrieb ein »Final alla Schumann«: so schließt<br />
sich der programmatische Kreis. Außerdem ist<br />
»Nuit divine« des französischen Komponisten<br />
und Organisten Gabriel Pierné zu hören. Ensemblemitglied<br />
Jan Buchwald, der gerade eine<br />
CD mit romantischen Liedern für Bariton und<br />
Orgel veröffentlicht hat, wird hier vom Harmonium<br />
unterstützt.<br />
»Heine und Guilmant in Paris«<br />
Werke von Schumann, Guilmant und Pierné<br />
Mit Jan Buchwald (Bariton), Regine Schütz<br />
(Harmonium) und François Salignat<br />
(Klavier)<br />
17. April, 18.00 Uhr<br />
■ Dem Händel-Jubiläum zollt<br />
Benjamin Hulett kurz nach dessen<br />
250. Todestag Tribut. Als Oratorientenor<br />
bester englischer Schule<br />
ist er mittlerweile international<br />
gefragt. Der junge Brite, zur Zeit in »Death in<br />
Venice« als Ensemblemitglied der <strong>Staatsoper</strong> zu<br />
sehen, hat gerade den »Messias« mit Frieder Bernius<br />
auf einer Tournee gesungen und auf CD eingespielt.<br />
Für die Arien des Wahl-Engländers und<br />
Zeit-Hamburgers Händel ist er also Experte. Mit<br />
Ausschnitten aus »Semele«,»Samson«,»Der Messias«,<br />
»Hercules«, »Jephta« u. a.<br />
»Where’er you walk«<br />
Eine Händel-Hommage<br />
Mit Benjamin Hulett (Tenor) und<br />
Mitgliedern der Philharmoniker Hamburg<br />
8. Mai, 18.00 Uhr<br />
20 | <strong>Journal</strong> 4<br />
OPERNWERKSTATT<br />
»Death in Venice«<br />
■ Mit dem tragischen Protagonisten seiner letzten<br />
Oper »Death in Venice« hat Benjamin Britten<br />
sich wohl selbst identifiziert: Beide litten an einer<br />
schweren Krankheit; er brauchte dringend eine<br />
Herzoperation, Gustav von Aschenbach fällt der<br />
Cholera zum Opfer.Die Oper ist durchzogen von<br />
einer gewissen Todesahnung und Aschenbach<br />
steht ganz allein, denn Tadzio, der Junge, in den<br />
er sich verliebt – auch eine Parallele zu Britten –<br />
ist stummer Tänzer.Aschenbach schafft es nicht,<br />
über seinen Schatten zu springen und sein streng<br />
apollinisches Ideal mit seinen unterbewussten<br />
dionysischen Trieben ins Gleichgewicht zu bringen.<br />
Diesen Konflikt, die Musik und die szenische<br />
Umsetzung analysiert und erklärt der Musikwissenschaftler<br />
und Diplomregisseur Volker<br />
Wacker. Er lädt wieder zu einem zweitägigen<br />
Kompaktseminar ein, das sich mit den wichtigsten<br />
Aspekten der Hamburger Neuinszenierung<br />
beschäftigt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich,<br />
entsprechende Pausen sind vorgesehen.<br />
Opernwerkstatt<br />
»Death in Venice«<br />
17. April, 18.00 Uhr bis 21.00 Uhr;<br />
Fortsetzung 18. April, 11.00 bis 17.00 Uhr<br />
(mit entsprechenden Pausen)<br />
Mit Diplomregisseur Volker Wacker<br />
Probebühne 3<br />
VOR DER PREMIERE<br />
»Death in Venice«<br />
■ Thomas Manns autobiografische Novelle »Tod<br />
in Venedig« stand Pate für Benjamin Brittens letzte<br />
Oper,mit der Simone Young ihren in der Saison<br />
05/06 begonnenen Britten-Zyklus weiter fortführt.<br />
Geschrieben wurde die Oper über<br />
Selbstfindung und den Konflikt zwischen apollinischen<br />
Prinzipien und dionysischem Lebensstil<br />
für ein relativ kleines Orchester, allerdings mit<br />
einem umfangreichen Schlagwerk, das von asiatischen<br />
Gamelanorchestern inspiriert wurde. Es<br />
dient besonders dem Ausdruck der stummen<br />
Tänzerrolle des jungen Polen Tadzio, in den sich<br />
der Hauptcharakter Aschenbach verliebt. Über<br />
diese heimliche Liebe entspinnt sich der Konflikt,<br />
auf den in Brittens Oper Apollo und Dionysos<br />
persönlich Einfluss nehmen.<br />
In der Einführungsmatinee, moderiert von<br />
Dramaturgin Kerstin Schüssler-Bach, gewährt<br />
das Team der Neuproduktion Einsicht in seine<br />
Arbeit an dem Werk. Und es gibt natürlich die<br />
Möglichkeit, die beteiligten Sänger in Aktion zu<br />
sehen und hören.<br />
Vor der Premiere<br />
»Death in Venice«<br />
5. April, 11.00 Uhr, Probebühne 1<br />
Veranstaltungskalender Opera stabile<br />
M ÄRZ<br />
08.03. 16.20 Uhr Einführung Die Walküre<br />
10.03. 18.20 Uhr Einführung Dialogues des Carmélites<br />
12.03. 19.00 Uhr Festival 150%<br />
15.03 18.50 Uhr Einführung Das Rheingold<br />
20.03. 18.00 Uhr After work Young & Soddy<br />
21.03. 18.45 Uhr Familieneinführung La Fille du Régiment<br />
24.03. 18.20 Uhr Einführung Dialogues des Carmélites<br />
28.03.<br />
A PRIL<br />
18.50 Uhr Einführung La Fille du Régiment<br />
03.04. 20.00 Uhr ensemble Intégrales Einf. 18.45 Uhr<br />
05.04. 11.00 Uhr Vor der Premiere: Death in Venice (PB 1)<br />
16.20 Uhr Einführung Die Walküre<br />
17.04. 18.00 Uhr After work Heine u. Guilmant in Paris<br />
18.00 Uhr Opernwerkstatt Death in Venice (PB 3)<br />
18.04. 11.00 Uhr Opernwerkstatt Death in Venice (Forts.)<br />
22.04. 18.50 Uhr Einführung Death in Venice<br />
26.04 18.50 Uhr Einführung Death in Venice<br />
29.04.<br />
M AI<br />
18.50 Uhr Einführung Death in Venice<br />
05.05. 18.50 Uhr Einführung Death in Venice<br />
08.05. 18.00 Uhr After work Händel-Hommage
Das ensemble Intégrales<br />
ZU GAST IN DER OPERA STABILE<br />
ensemble Intégrales<br />
■ Mit »Passagen: Pasajes – Mexiko« steht das<br />
ensemble Intégrales zum letzten Mal in dieser<br />
Spielzeit auf der Bühne .Wieder ist das Ensemble<br />
am Puls der Zeit moderner Kammermusik,unter<br />
anderem aus den Bereichen Musiktheater und<br />
Filmmusik sowie live-Elektronik. In »Passages«<br />
stehen unterschiedliche Werke sieben mexikanischer<br />
Komponisten über Wege auf dem Programm,<br />
darunter vier brandneue Kompositionen<br />
von Alejandro Castaños, Georgina Derbez,<br />
Aleyda Moreno und Juan José Bárcenas. Außerdem<br />
zu hören sind die Stücke »Talweg« von<br />
Arturo Fuentes, »Trifolium« (Kleeblatt) von Gabriela<br />
Ortiz und »Serpiente y Escalera« (Schlange<br />
und Leiter) von Javier Alvarez. Zum modernen<br />
Instrumentarium zählen Violine, E-Violine,<br />
Cello, Saxophon, Altsaxophon, Klavier, Schlagzeug<br />
und Elektronik in jeweils unterschiedlichen<br />
Kombinationen.<br />
ensemble Integralés:<br />
»Passagen: Pasajes – Mexiko«<br />
Werke von Alejandro Castaños, Georgina<br />
Derbez, Aleyda Moreno, Juan José Bárcenas,<br />
Arturo Fuentes, Gabriela Ortiz und Javier<br />
Alvarez<br />
Einführung 18.45 Uhr<br />
3. April 2009, 20.00 Uhr bis 22.30 Uhr<br />
Unterstützt durch das KLANG!-Netzwerk Neue<br />
Musik, die GEMA-Stiftung und den Deutschen<br />
Musikrat<br />
ZU GAST IN DER OPERA STABILE<br />
Festival 150% made in Hamburg<br />
■ Bereits zum vierten Mal präsentiert das<br />
»Festival 150% made in Hamburg« Kurioses und<br />
Skurriles aus sämtlichen Genres der hamburgischen<br />
Theaterproduktion. Der fulminante Auftakt<br />
des Festivals findet in der Opera stabile statt.<br />
Von dort aus geht es vom 12.-15. März weiter<br />
auf Kampnagel, im Fleetstreet Theater, Kulturhaus<br />
III&70, im Hangar des U-434 und im Café<br />
KunstNah. Zum Abschluss des Festivals wird<br />
auch dieses Jahr wieder der Publikumspreis verliehen.<br />
Auf dem Eröffnungsprogramm in der Opera<br />
stabile stehen die Tanzakrobatikperformance<br />
»De-Form-ance« von Andree Wenzel, eine abstrakte<br />
Choreografie über die Mehrdeutigkeit des<br />
Körpers, und das groteske Musical »Alice im<br />
Dschlunder Dschland«, eine verrückte Party-<br />
Version von Lewis Carrols Kinderbuch unter der<br />
Regie von Anne Sophie Domenz. In beiden<br />
Stücken steht die Welt Kopf und die Realität vermischt<br />
sich mit ihrem Spiegelbild.<br />
Eröffnung Festival 150%<br />
»De-Form-ance«, »Alice im Dschlunder<br />
Dschland«<br />
12. März, 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr<br />
Unterstützt von der Kulturbehörde Hamburg,<br />
der ZEIT-Stiftung und der <strong>Hamburgische</strong>n<br />
Kulturstiftung<br />
25. Februar – 07. Juni 2009<br />
Die Geierwally–La Wally<br />
Oper von Alfredo Catalani<br />
In deutscher Sprache<br />
Vorstellungen: Mi/Do/Fr/Sa jeweils 20.00 Uhr<br />
So 19.00 Uhr Preise: € 20,- bis € 32,50<br />
ab 08.04.2009: Do/Sa/So<br />
Auch mit 4-Gänge-Opernmenü<br />
Max-Brauer-Allee 76 · 22765 Hamburg<br />
Kartentelefon: 040/38 29 59
OPER OPERA PICCOLA<br />
›DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN SPINNE‹<br />
Lola und Laura, beide 9 Jahre<br />
Lola: »Also mir hat das Stück gut gefallen, nur<br />
manchmal konnte ich die Kinder nicht so gut verstehen.«<br />
Laura: »Am Anfang hatten wir noch kein Programmheft<br />
und deswegen wussten wir nicht, was<br />
in der Geschichte passiert. Aber dann war die<br />
Geschichte sehr spannend und hat mir gut gefallen.<br />
Ich fand auch die Musik schön.«<br />
! ! ! !<br />
Lola: »Ich fand besonders dieses große Instrument<br />
mit den Saiten, diese Harfe, gut. Und ich<br />
fand es gut, als dem Grafen der Hut vom Kopf<br />
genommen wurde und da auf einmal die Spinne<br />
saß und er vor Schreck graue Haare bekommen<br />
hat.«<br />
22 | <strong>Journal</strong> 4<br />
… immer mit einer ordentlichen Portion Humor<br />
Eine gefährliche Spinne, ein tyrannischer Graf, ein geheimnisvoller grüner Jäger – gruselig ging es zu bei der Kinderoper »Das<br />
Geheimnis der schwarzen Spinne«. Das Stück in der Reihe »Opera piccola« der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg feierte am 8. Februar<br />
Premiere auf Kampnagel und wurde von Publikum und Presse begeistert aufgenommen. Gefördert wurde die Opera piccola<br />
auch in dieser Spielzeit von der NORDMETALL-Stiftung und Gruner + Jahr. Bei einer Voraufführung am 7. Februar konnten<br />
Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen von NORDMETALL und der Gruner + Jahr AG mit ihren Kindern das neue Stück besuchen.<br />
Sie waren sich einig: Das war ein toller Opernabend!<br />
Max Münster, 10 Jahre<br />
Max: »Das Stück war toll! Besonders aufregend<br />
war die Stelle, als die Spinne aus der Hand von<br />
Christine kam. Damit habe ich echt nicht gerechnet.<br />
Aber das Orchester fand ich fast noch spannender<br />
als die Geschichte. Am besten hat mir die<br />
Geige gefallen.«<br />
Gefördert durch die NORDMETALL-Stiftung<br />
und Gruner + Jahr<br />
PRESSESTIMMEN »Die drei Kontrabässe in dem kleinen Orchester sorgen für ausreichend<br />
Grusel und Geheimnis, die sanft knochenklappernde Perkussion macht manchmal<br />
Gänsehaut … Die überwiegend von Stufenmelodik und Chromatik geprägten Gesangslinien<br />
singen die Kinder verblüffend tonschön und mühelos.« (DIE WELT)<br />
»Wieder einmal ist der <strong>Staatsoper</strong> … eine großartige Zusammenarbeit mit acht- bis 18-jährigen<br />
Schülern gelungen.« (HAMBURGER MORGENPOST)<br />
»Mit einem schön-unheimlichen Bühnenbild und Kostümen aus den Werkstätten der<br />
<strong>Staatsoper</strong> wirkt die Kinderoper sehr professionell. Zudem spielt sie gekonnt mit Krimiund<br />
Märchenmotiven,immer mit einer ordentlichen Portion Humor,was besonders den jungen<br />
Zuschauern gefällt.« (NDR KULTUR)<br />
»Die jungen Sängerinnen und Sänger sind mit Feuer und Flamme dabei und machen ihre<br />
Sache großartig.« (NDR 90,3)<br />
»Die Inszenierung lebt von den fröhlichen und uneitlen Darstellern. Bei allem Gruseln sind<br />
auch die Lacher gerecht verteilt – auf Kinder und Erwachsene.Ein Stück für die ganze Familie,<br />
bei dem auch die Eltern Spaß haben.« (DPA)
Das Opernrätsel Nr. 4 (Ballett)<br />
Leben, Liebe, Leistungssport<br />
Man lässt eine Tür hinter sich zufallen und schließt die ganze<br />
unappetitliche Fülle der sommerlich überhitzten Stadt aus. Hat<br />
man die dunkle Säulenhalle hinter sich gelassen, wird man sich<br />
schnell der Einschätzung anschließen müssen, es gäbe nichts<br />
Prachtvolleres als dieses Haus. Noch schnell ein Blick auf den<br />
Programmzettel … gut, die Sangalli … auf die Musik wird auch<br />
Verlass sein; hatte der Komponist nicht damals schon dieses Stück<br />
um eine Puppe geschrieben? … Zum Wesentlichen, dem Heraufschreiten<br />
der gewaltigen Freitreppe (unter distinguiertem Grüßen).<br />
Der sich anschließende Zuschauerraum scheint ganz aus<br />
mattem Gold gegossen zu sein. Von so viel Schönheit geblendet,<br />
verlässt man diesen wahren Palast beschwingt. Die<br />
Primaballerina war großartig, schnell und agil, die Ausstattung<br />
königlich, die Musik manchmal sehr feinsinnig, manchmal aber<br />
auch recht deutsch. Die Handlung wirkte irgendwie antik…Ah,<br />
da ist ja auch schon eine Droschke! Zur Gare du Nord, bitte!<br />
Schon fast halb acht. Nichts wie raus aus der U-Bahn, die<br />
Baustelle an der Dammtorstraße umgehen, ohne vom Bus erfasst<br />
zu werden. Es regnet. Noch schnell zur Garderobe und dann<br />
in letzter Minute zum Platz hechten. Antikes Griechenland, also.<br />
Säulen und Götter. Oder etwa doch nicht? Schnell wird klar, dass<br />
es um mehr geht, nämlich um die Unvereinbarkeiten von Leben,<br />
Liebe und … Leistungssport? So fühlt sich die engagierte Sportschützin<br />
ihrem Verein stärker verpflichtet als ihrem Herzen – eine<br />
dauerhafte Rückkehr zu Vergangenem wird ihr, die sie ein neuer<br />
Mensch geworden ist, später nicht mehr gelingen; das Leben<br />
hat sie auf andere Bahnen gelenkt. Ein etwas melancholisches<br />
Ende, auch wenn die Musik es nicht vermuten lässt …<br />
Fragen: Wie heißt das offenbar recht wandelbare Ballett, von<br />
welchem die beiden Zuschauer hier in der Lesart ihrer Zeit<br />
berichten? Und wie heißt das im ersten Bericht geschilderte<br />
Opernhaus?<br />
Senden Sie die Lösung bitte bis zum 20. April 2009 an die<br />
Redaktion »<strong>Journal</strong>«, <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong>, Postfach,<br />
20308 Hamburg. Mitarbeiter der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
und ihre Angehörigen sind leider nicht teilnahmeberechtigt.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Das können Sie gewinnen:<br />
1. Preis: Zwei Karten für »Iphigénie en Tauride« am 9. Juni 2009<br />
2. Preis: Zwei Karten für »Attila« am 19. Juni 2009<br />
3. Preis: Zwei Karten für »Die Möwe« am 2. Juli 2009<br />
Das war beim letzten Mal die richtige Antwort:<br />
Carmen und Don Giovanni<br />
Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />
IM SOG DER KLÄNGE<br />
Sonntag, 19.04.09 | 20 Uhr<br />
St. Johannis am Turmweg<br />
In Kooperation mit NDR das neue werk<br />
Ensemble Resonanz<br />
Neue Vocalsolisten Stuttgart<br />
composers slide quartet<br />
Titus Engel Leitung<br />
Die Konzerte von NDR Das Alte Werk<br />
hören Sie im Radio auf NDR Kultur.<br />
27.04.2009<br />
KAMPNAGEL JARRESTRASSE 20<br />
CARTE BLANCHE FÜR<br />
MARTIN GRUBINGER<br />
Montag, 27.04.2009<br />
Kampnagel, Jarrestr.<br />
20<br />
20 Uhr<br />
MARTIN GRUBINGER,<br />
Percussion<br />
MARTIN GRUBINGER sen.,<br />
Percussion<br />
PEKKA KUUSISTO, Violine<br />
PER RUNDBERG, Klavier<br />
ANDERS KOPPEL<br />
Tarantella<br />
GRAHAM LACK<br />
Wondrous machine<br />
MAKI ISHII<br />
13 drums<br />
ANDREW THOMAS<br />
Merlin<br />
ASTOR PIAZZOLLA<br />
Knife fight<br />
Street dance Tango<br />
Leonara’s song<br />
ARVO PÄRT<br />
Spiegel im Spiegel<br />
MICHEL CAMILO<br />
Just kiddin<br />
D. SCHRÖCKENFUCHS<br />
Merging point<br />
Werke von RIHM, GABRIELI,<br />
MILLIKEN, HAAS , GESUALDO,<br />
GANDER, FRESCOBALDI<br />
Karten zu 16,– €*<br />
im NDR Ticketshop im Levantehaus<br />
Mönckebergstraße 7<br />
Telefon 0180 – 178 79 80**<br />
online unter www.ndrticketshop.de<br />
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<strong>Journal</strong> 4 | 23<br />
6475 DAW DNW AZ <strong>Staatsoper</strong>01.ind1 1 05.02.2009 13:24:49 U<br />
Foto: Janos Stekovics
PHILHARMONIKER KONZERTE<br />
PHILHARMONIKER HAMBURG<br />
Die himmlischen Freuden<br />
Mahler, Messiaen und Haydn mit Simone Young<br />
■ »Wir genießen die himmlischen Freuden«<br />
jubelt die Sopranistin in Mahlers Vierter. Eine<br />
Vision des Paradieses in kindlichen Bildern tut<br />
sich auf: Die Heiligen sorgen für Speis und Trank,<br />
und die Engel musizieren dazu, denn: »Kein'<br />
Musik ist ja nicht auf Erden, / Die unsrer verglichen<br />
kann werden« heißt es im Text, den Mahler<br />
der romantischen Gedichtsammlung »Des Knaben<br />
Wunderhorn« entnommen hatte. Nach den<br />
gigantischen Weltentwürfen seiner vorangegangenen<br />
Sinfonien mutet die Vierte wie ein Rückzug<br />
in die Idylle an: Sie ist deutlich kürzer, schlanker<br />
instrumentiert und scheinbar weniger komplex.<br />
Am Schluss dann diese engelhafte Miniatur –<br />
berückend in ihrer Reinheit und doch mit einem<br />
ironischen Fragezeichen versehen. Wie könnte es<br />
bei Mahler anders sein?<br />
Für Engel und Heilige war Olivier Messiaen<br />
Fachmann. Der tiefgläubige Katholik schrieb<br />
nicht nur eine Oper über St. Franziskus, sondern<br />
malte auch die Farben der Himmlischen Stadt:<br />
Sein kurzes Orchesterstück »Couleurs de la cité<br />
céleste« bezieht sich auf Zitate aus der Johannes-<br />
Offenbarung. Messiaens sieben Engel mit ihren<br />
8. Philharmonisches Konzert<br />
Simone Young<br />
Dirigentin<br />
Johannes Brahms<br />
Sinfonie Nr. 3 F-Dur op. 90<br />
Anton Webern<br />
Fünf Sätze für Streichorchester op. 5<br />
Johannes Brahms<br />
Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98<br />
26. April, 11.00 Uhr<br />
27. April, 20.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einführung mit Raliza Nikolov<br />
am 26.4. um 10.15 Uhr<br />
und am 27.4. um 19.15 Uhr<br />
jeweils im Kleinen Saal<br />
Konzert für Schulen ab Klasse 9:<br />
Freitag, 24. April, 11.30 Uhr,<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
24 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Posaunen sind offensichtlich furchteinflößendere<br />
Figuren als der himmlische Bote Mahlers. Jerusalems<br />
Farben sind bei dem französischen<br />
Komponisten durch schillerndes Schlagwerk<br />
gekennzeichnet, das an fernöstliche Ritualmusik<br />
erinnert. Anklänge an Gregorianik schöpfen aus<br />
dem katholischen Fundus, und der leidenschaftliche<br />
Ornithologe Messiaen hat natürlich auch<br />
wieder etliche gefiederte Freunde porträtiert.<br />
Einem himmlischen Wunder kommt die Entdeckung<br />
von Haydns Kantate »Miseri noi, misera<br />
patria« gleich: Denn erst ein doppelter Zufallsfund<br />
in amerikanischen Bibliotheken machte<br />
die Musikwelt fast 150 Jahre nach Haydns Tod<br />
auf dieses Werk aufmerksam. Und so kam<br />
»Miseri noi, misera patria« 1966 wieder ans Licht<br />
– ein brillantes Bravourstück, in dem menschliches<br />
Leid und apokalyptische Zerstörungen eindringlich<br />
geschildert werden. Die schwedische<br />
Sopranistin Miah Persson, regelmäßiger Gast bei<br />
den Salzburger Festspielen, an Londons Covent<br />
Garden oder den Festspielen Glyndebourne,singt<br />
diese Rarität zum Haydn-Jahr.<br />
Ein Wiedersehen gibt es mit Cédric Tiberghien.<br />
Der frische Franzose zählt in seiner<br />
Heimat zu den Topstars der Klassikszene: seine<br />
aktuellen CDs mit Bach, Brahms und Chopin<br />
sind dort Bestseller. Tiberghien gab sein Hamburg-Debüt<br />
ebenfalls mit Messiaen.Auch damals<br />
stand Simone Young am Pult, die den jungen Pianisten<br />
nun erneut als Schlusspunkt der Messiaen-<br />
Jubiläumssaison eingeladen hat.<br />
KERSTIN SCHÜSSLER- BACH<br />
Doppelte Hommage<br />
Brahms und Webern im 8. Philharmonischen Konzert<br />
■ »Brahms lebte nicht vom ererbten Vermögen:<br />
er verdiente selber eines.« Arnold Schönberg<br />
sprach dieses Lob natürlich nicht hinsichtlich<br />
schnöder materieller Sparbücher aus, sondern<br />
bezog sich auf das reiche Feld der Tradition, das<br />
Brahms für sich bestellte und damit neue Wege<br />
urbar machte. Schönbergs Essay »Brahms, der<br />
Fortschrittliche« war bahnbrechend für die moderne<br />
Rezeptionsgeschichte des hanseatischen<br />
Romantikers. Und Schönbergs Schüler entdeckten<br />
Brahms als Vorbild, darunter auch der junge<br />
Anton Webern. Dessen erstes Orchesterstück ist<br />
sogar eine ausgesprochene Hommage an<br />
Brahms’ vierte Sinfonie, die in einer gewaltigen<br />
Passacaglia mündet.<br />
7. Philharmonisches Konzert<br />
Simone Young<br />
Dirigentin<br />
Miah Persson<br />
Sopran<br />
Cédric Tiberghien<br />
Klavier<br />
Joseph Haydn<br />
Kantate »Miseri noi, misera patria«<br />
Olivier Messiaen<br />
Couleurs de la cité céleste<br />
Gustav Mahler<br />
Sinfonie Nr. 4 G-Dur<br />
15. März, 11.00 Uhr<br />
16. März, 20.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einführung mit Kerstin Schüssler-Bach<br />
am 15.3. um 10.15 Uhr<br />
und am 16.3. um 19.15 Uhr<br />
jeweils im Kleinen Saal<br />
Simone Young hat daher eine programmatische<br />
Klammer um Brahms und Webern gespannt:<br />
Sie stellt die dritte und vierte Sinfonie des<br />
großen Hamburgers neben ein Werk des österreichischen<br />
Meisters der Konzentration. Webern<br />
schrieb sein op. 5 ursprünglich 1909 für Streichquartett,<br />
zwanzig Jahre später bearbeitete er es<br />
für Streichorchester. Es sind extrem kurze, fragmentarisch<br />
anmutende Sätze. »Die Konfrontation<br />
mit Weberns aphoristischen Stücken wird<br />
uns die vertrauten Brahms-Sinfonien auf neue<br />
Weise hören lassen – und man kann überraschende<br />
Gemeinsamkeiten entdecken«, so die<br />
<strong>Hamburgische</strong> Generalmusikdirektorin. Schönberg<br />
lobte »Schönheit und Gefühl« von Brahms’<br />
Musik. Auch sie wird in diesem Konzert selbstverständlich<br />
gebührend beleuchtet – »Welche<br />
herrlichen Melodien sind da zu finden«, seufzte<br />
Brahms’ Freund und Verleger Simrock.<br />
Die Sinfonie Nr. 3 von Brahms und Weberns<br />
op. 5 präsentieren die Philharmoniker in einem<br />
Schulkonzert am 24. April in der Laeiszhalle,<br />
natürlich dirigiert und moderiert von Simone<br />
Young. ■ KSB
5. Kammerkonzert<br />
Johann Gottlieb Naumann<br />
Trio Es-Dur<br />
Bohuslav Martinu<br />
Serenade Nr. 2<br />
Frank Bridge<br />
Rhapsody<br />
Zoltán Kodály<br />
Serenade op. 12<br />
Antonín Dvoˇrák<br />
Terzetto C-Dur op. 74<br />
Hedda Steinhardt,<br />
Piotr Pujanek, Violine<br />
Minako Uno-Tollmann, Viola<br />
19. April, 11.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Hallelujah!<br />
»Der Messias« im Sonderkonzert<br />
■ »Hebt euer Haupt und öffnet das Tor der ewigen<br />
Stadt, dass der Ehren König ziehe ein!«<br />
Pünktlich zur Osterzeit und zum Händeljahr ist<br />
Georg Friedrich Händels Meisterwerk »Der Messias«<br />
in einem Konzert der Philharmoniker zu<br />
erleben. Das beliebte Oratorium, das seine<br />
Gattung im englischsprachigen Raum maßgebend<br />
prägte,durchläuft drei Lebensstationen von<br />
Jesus Christus:Verheißung und Geburt,Passionsweg<br />
und Auferstehung sowie die Erlösung der<br />
Menschheit. Der Text, zusammengestellt von<br />
Charles Jennens, besteht vollständig aus Bibel-<br />
Martinu und Dvoˇrák<br />
Emotionen und Kontraste<br />
im fünften Kammerkonzert<br />
■ Große Unterschiedlichkeit attestiert der Geiger<br />
Piotr Pujanek den Werken des Programms, die<br />
vom Barock bis ins 20. Jahrhundert reichen: »Der<br />
verschiedene Schwierigkeitsgrad und musikalische<br />
Ausdruck bietet auch für uns viel Abwechslung«.<br />
Piotr Pujanek, Hedda Steinhardt und Minako<br />
Uno-Tollmann spielen ausschließlich Streichtrios<br />
– allerdings mit der seltenen Besetzung erste<br />
und zweite Violine und Viola. Insgesamt fünf<br />
Stücke verschiedener Epochen musizieren die drei<br />
Mitglieder der Philharmoniker Hamburg.<br />
Den Anfang macht der barocke Komponist<br />
Johann Gottlieb Naumann, der lange Zeit in absolute<br />
Vergessenheit geraten war, obwohl er – so<br />
Johannette Zomer,<br />
Elisabeth von Magnus,<br />
Markus Schäfer,<br />
Karl-Magnus Frederiksson,<br />
Arnold Östman<br />
zitaten. Sie wurden vom Librettisten der damals<br />
gängigen King-James-Bibel entnommen, die in<br />
einem klaren Stil geschrieben wurde. Das Werk<br />
war bei seiner Uraufführung 1742 in Dublin<br />
bereits ein voller Erfolg und die Begeisterung ist<br />
bis heute ungebrochen. Am bekanntesten ist der<br />
grandiose »Hallelujah«-Chor, von dem schon<br />
König George II. seinerzeit so begeistert war, dass<br />
er hingerissen aufsprang. Nach seinem Vorbild<br />
erheben sich heutzutage überall auf der Welt die<br />
Menschen zum Finale des zweiten Teils.<br />
Unter der fachkundigen Leitung des Schweden<br />
Arnold Östman, einem führenden Experten<br />
historischer Aufführungspraxis,ersteht das Werk<br />
erneut ohne den übermäßigen Pomp und Bom-<br />
Piotr Pujanek – gut ins Ohr geht. Der damals sehr<br />
gefragte und besonders produktive Naumann<br />
wurde erst in letzter Zeit wieder entdeckt. Dem<br />
schließt sich Martinus leichte,ans Concerto Grosso<br />
angelehnte Serenade an. Der tschechische<br />
Komponist greift Volksmusik seiner Heimat auf<br />
und schafft daraus ein fremdartiges, teils erhabenes,<br />
teils energisches Werk. Der englische Komponist,<br />
Dirigent und Bratschist Frank Bridge,<br />
heute noch vor allem als Lehrer von Benjamin<br />
Britten bekannt,schrieb ein »Rhapsody«-Trio: ein<br />
besonders virtuoses Stück mit einer komplexen<br />
Stimmführung. Trotz moderner Tendenzen, wie<br />
dem würzenden Gebrauch von Chromatik,gestaltet<br />
es sich ansprechend und lyrisch.<br />
Es folgt Kodálys Serenade op.12,ein Werk,das<br />
kaum noch im Dur-Moll-System verankert ist.<br />
Mit seiner außerordentlichen Emotionsgeladenheit<br />
und seinen Kontrasten ist es eine besondere<br />
Herausforderung. Den glänzenden Abschluss<br />
macht Dvoˇráks Terzetto C-Dur,das wohl bekannteste<br />
Stück aus dem Programm. Geschrieben hat<br />
es der böhmische Komponist für einen befreundeten<br />
Hobbygeiger, doch die technischen Anforderungen<br />
waren für diesen Zweck viel zu hoch.<br />
Den philharmonischen Kammermusikern ist das<br />
wunderschöne, lyrische Stück wie auf den Leib<br />
geschneidert. ■ FK<br />
3. Sonderkonzert<br />
Georg Friedrich Händel: Der Messias<br />
Oratorium (in englischer Sprache)<br />
Arnold Östman Dirigent<br />
Johannette Zomer Sopran<br />
Elisabeth von Magnus Alt<br />
Markus Schäfer Tenor<br />
Karl-Magnus Frederiksson Bass<br />
Chor der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
Einstudierung Florian Csizmadia<br />
29. März, 11.00 Uhr<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
bast, der ihm in der Romantik aufgedrückt wurde.<br />
Dazu zählt auch, die Chorstimmen möglichst<br />
vibratoarm zu halten, um einen klaren, reinen<br />
Klang zu erzielen. »Das stellt eine große Herausforderung<br />
dar, da das von unserer alltäglichen<br />
Aufführungspraxis komplett abweicht«, so Florian<br />
Csizmadia, der den Chor der <strong>Hamburgische</strong>n<br />
<strong>Staatsoper</strong> einstudiert. Mit den Solisten<br />
Johannette Zomer, Elisabeth von Magnus, Markus<br />
Schäfer und Karl-Magnus Frederiksson, die<br />
ihr Debüt bei den Philharmonikern Hamburg<br />
geben, sind renommierte Sänger aus der Barockszene<br />
zu hören.<br />
FELISA KOWALEWSKI<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 25
OPER ENSEMBLE<br />
MITGLIEDER DES OPERNENSEMBLES<br />
26 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Stille Wasser mit ungeahnten Tiefen<br />
Sie gingen dieses Mal getrennte Wege: Marcus Stäbler und Fotografin Maja Metz trafen die norwegische Sopranistin<br />
Ann Beth Solvang in den Altonaer Zeisehallen und den ukrainischen Bariton Oleg Romashyn in der <strong>Staatsoper</strong>.<br />
■ Mit dieser Folge unserer Sängerporträts bescheren<br />
wir Ihnen, verehrte Leser, gleich zwei<br />
Premieren: Erstens gibt es zum ersten Mal eine<br />
Wiederbegegnung – denn Ann-Beth Solvang war<br />
bereits bei einem Gespräch mit dem Opernstudio<br />
dabei und ist nun fest ins Ensemble der<br />
<strong>Staatsoper</strong> aufgerückt. Und zweitens stellen wir<br />
sie und ihren Bariton-Kollegen Oleg Romashyn<br />
ausnahmsweise getrennt vor. Das war zwar<br />
eigentlich anders geplant, ließ sich aber wegen<br />
einer kurzfristigen Erkrankung nicht anders einrichten.<br />
Deshalb dreht sich im ersten Teil ausnahmsweise<br />
alles um die norwegische Mezzosopranistin<br />
– was ihr selbst ein bisschen unangenehm<br />
ist, weil sie nicht so gern im Mittelpunkt<br />
steht.Sehr sympathisch.Und sehr skandinavisch.<br />
Aber das wird schon. Wir spazieren durch das<br />
sonntägliche Ottensen zu den Zeisehallen, um<br />
dort ein paar Bilder zu schießen. Ann-Beth trägt<br />
die braunen Haare etwas kürzer als beim letzten<br />
Mal; das steht ihr super. Ansonsten hat sich nicht<br />
viel verändert – ihr dezenter, geschmackvoller<br />
Kleidungsstil fügt sich stimmig ins Gesamtbild<br />
einer in sich ruhenden Anti-Diva.<br />
Beim Kaffee im Restaurant »Voltaire« erzählt<br />
die Mezzosopranistin von ihrem Alltag, der sich<br />
durch den »Aufstieg« vom Opernstudio ins Ensemble<br />
nicht groß geändert hat: »Ich mache viele<br />
Sachen, die ich auch in der letzten Saison schon<br />
gesungen habe. Allerdings habe ich jetzt etwas<br />
weniger Meisterkurse als vorher.« Der Kalender<br />
ist jedenfalls prall gefüllt: Alleine im März verzeichnet<br />
ihre eigene Homepage neun Vorstellungen<br />
– darunter das »Rheingold« und der<br />
»Figaro«, in dem sie den Cherubino geben wird.<br />
So allmählich kommen also doch schon größere<br />
Partien dazu. Davon dürfen es später natürlich<br />
noch ein bisschen mehr sein: »Ich würde zum<br />
Beispiel sehr gern den ›Orfeo‹ von Gluck machen,<br />
oder Massenets Charlotte. Überhaupt mag<br />
ich das französische Repertoire sehr – sicher<br />
auch, weil meine Mutter Halbfranzösin ist und<br />
dadurch eine besondere Verbindung zur Sprache<br />
besteht.« Damit wären wir in ihrem Elternhaus<br />
und der Heimat Norwegen angelangt. Ein sehr<br />
schönes Land, keine Frage – aber die Beschäftigung<br />
mit klassischer Musik ist keinesfalls selbstverständlich.<br />
»In Norwegen spielt vor allem der<br />
Sport eine große Rolle, wir haben zum Beispiel<br />
viele berühmte Skiläufer. Andere kulturelle<br />
Dinge wie die klassische Musik sind nicht wirklich<br />
im Alltag verankert.Viele Menschen denken,<br />
dass das nur eine Kultur für gehobene Gesellschaftsschichten<br />
ist.« Deshalb musste sich Ann-<br />
Beth Solvang mit ihrem Interesse auch lange Zeit<br />
als Außenseiterin fühlen: »In meiner Familie bin<br />
ich die Einzige, die mit Musik zu tun hat. Und<br />
das war in der Schule auch so. Das ist nicht so<br />
schön, wenn man 13 Jahre alt ist und seine<br />
Vorlieben mit niemandem teilen kann! Ich habe<br />
viel Sport gemacht, um etwas mit meinen Freunden<br />
gemeinsam zu tun. Und es gab oft Momente,<br />
in denen ich furchtbar unglücklich war mit diesem<br />
Exoten-Dasein. Aber meine Mutter hat gesagt,<br />
wenn ihr etwas angefangen habt, müsst ihr<br />
es auch mindestens ein Jahr durchziehen. Und so<br />
bin ich dabei geblieben.« Dass sie überhaupt auf<br />
Musik gekommen ist,hatte mit einer alten Lehrerin<br />
zu tun: »Sie sang mit uns alte Volkslieder und<br />
merkte wohl, dass ich eine ganz gute Stimme<br />
habe. Darum hat sie mich manchmal gebeten,<br />
alleine zu singen. Das fand ich erst schrecklich,<br />
weil ich sehr schüchtern war, aber mit der Zeit<br />
ging es dann.« So entdeckte Ann-Beth ihre Liebe<br />
zur Musik und blieb auch dabei – entschied sich<br />
aber nach der Schule, als es an die Berufswahl<br />
ging, sicherheitshalber zunächst für eine Ausbildung<br />
zur Gesangslehrerin und unterrichtete<br />
auch. »Aber nachdem ich das ein Jahr gemacht<br />
hatte,war mir klar,dass ich doch lieber selber singen<br />
möchte. Ich habe mich also an der Opernakademie<br />
in Oslo beworben und dafür zum<br />
ersten Mal Opernpartien gelernt.Vorher hatte ich<br />
eigentlich nur Lieder und Oratorien gesungen.<br />
Das war eine ziemliche Umstellung. Gerade der<br />
szenische Unterricht – man muss ja wirklich aus<br />
sich rauskommen und ganz unterschiedliche<br />
Rollen spielen. Aber nachdem ich mich einmal<br />
überwunden hatte, fing das Schauspielern dann<br />
auch an, Spaß zu machen.« Über die Osloer Akademie,<br />
einige Wettbewerbe und freie Produktionen<br />
kam sie dann schließlich nach Hamburg, wo<br />
sie sehr zufrieden ist – auch wenn man sich den<br />
Beruf nicht als Zuckerschlecken vorstellen darf:<br />
»Man bekommt nichts geschenkt und muss<br />
immer hart an sich arbeiten. Und das fällt mir<br />
manchmal schon schwer. Für uns Norweger darf<br />
es ja gerne ruhig und gemütlich sein; wir mögen<br />
den Stress nicht so und wollen es auch einfach<br />
mal schön haben.« Auch wenn das mit der Stressvermeidung<br />
nicht immer so klappt,genießt sie es,<br />
in einem anderen Umfeld zu arbeiten: »In<br />
Deutschland gehören Oper und klassische Musik<br />
als fester Bestandteil zum kulturellen Leben. In<br />
Norwegen haben wir dagegen erst seit dem letzten<br />
Jahr überhaupt ein Opernhaus!« Selbst die<br />
herausragenden norwegischen Künstler sind in<br />
ihrer Heimat gar nicht so wahnsinnig bekannt:<br />
»Das gilt zum Beispiel für Kirsten Flagstad, die<br />
größte norwegische Opernsängerin, die es je gab.<br />
Aber bei uns weiß man nur ganz wenig über sie.«<br />
Die Norweger scheinen nicht besonders stolz<br />
zu sein auf ihre Stars. Und das ist wohl eine Mentalitätsfrage:<br />
»Wir sind nicht gern anders als die<br />
anderen; man ist nicht besonders toll oder<br />
schlimm und spricht auch nicht gerne über den<br />
eigenen Erfolg. Es ist eher typisch norwegisch, zu<br />
arbeiten und nicht so viel über sich zu reden.« So
wie Ann-Beth Solvang,deren zurückhaltende Art<br />
jedem Sänger-Klischee zuwider läuft: Sie wirkt<br />
wie die skandinavische Sanftmut in Reinkultur.<br />
Aber Vorsicht. Man soll sich nicht täuschen – stille<br />
Wasser haben ungeahnte Tiefen: »Bei uns zu<br />
Hause ging es oft sehr temperamentvoll zu, da<br />
habe ich einiges mitgenommen! Und eine Figur<br />
wie die ›Carmen‹, die ich sehr gerne einmal singen<br />
würde, hat sicher auch Anteile von mir.«<br />
Doch welche das sein könnten, wird nicht verraten,<br />
sagt die Sängerin mit ihrem warmherzigen<br />
Lachen. Wir sind gespannt. Und würden gern<br />
jetzt schon mal Karten vorbestellen.<br />
Unser Nachholtermin mit dem Bariton Oleg<br />
Romashyn findet aus Zeitgründen in der Kantine<br />
der <strong>Staatsoper</strong> statt – bei Espresso und einem<br />
Glas Wasser.Auch der Ukrainer,zarte 28 Jahre alt,<br />
wirkt eher zurückhaltend und gar nicht wie<br />
jemand, der hauptberuflich im Rampenlicht<br />
steht. Er spricht auffallend leise, ganz ohne die<br />
demonstrativ dröhnende Stimmpotenz, mit der<br />
sich so mancher männliche Kollege gern umgibt.<br />
Kaum zu glauben, dass dieser schüchterne, höfliche<br />
junge Mann sich sozusagen täglich auf der<br />
Bühne tummelt – und neben einer Temperamentsbombe<br />
wie Montserrat Caballé bestehen<br />
konnte. Hat aber offenbar gut funktioniert. Die<br />
spanische Sängerlegende war es nämlich, die ihn<br />
– nachdem er 2005 den ersten Preis ihres Wettbewerbs<br />
gewonnen hatte – unter ihre Fittiche<br />
genommen hat: »Eine sehr angenehme,nette und<br />
unkomplizierte Person. Wir haben zusammen<br />
einige Konzerte gesungen – und sie kann einem<br />
natürlich viele gute Tipps für die Arbeit geben.«<br />
Über Spanien ist Romashyn dann nach<br />
Deutschland gekommen, wo er seit einer Saison<br />
zum Ensemble der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg gehört.<br />
Hier war er schon in einer ganzen Reihe großer<br />
Partien zu erleben, darunter der Belcore im<br />
»Liebestrank«, Marcello in »La Bohème«, Graf in<br />
»Le Nozze di Figaro« und der Figaro in Rossinis<br />
»Barbier von Sevilla«. »Das sind wirklich sehr<br />
schöne Rollen, und ich habe sie sehr gern gemacht<br />
– aber ich will mich gar nicht aufs italienische<br />
Repertoire festlegen.Die deutschen Opern<br />
interessieren mich genau so, aber mit dem dramatischen<br />
Fach muss ich natürlich noch ein bisschen<br />
warten. Und in Nowosibirsk habe ich schon<br />
Jeletzky in Tschaikowskys ›Pique Dame‹ gesungen,<br />
und in Moskau den Onegin.«<br />
Dort, an der renommierten Gnesin Musikakademie,<br />
erhielt der Bariton auch seine sängerische<br />
Ausbildung – nachdem er sich früher<br />
eigentlich etwas anderes gewünscht hatte: »Ein<br />
sehr guter Freund unserer Familie war Musiklehrer,<br />
und ich wollte unbedingt Klavier lernen.<br />
Meine Lehrer sagten aber immer, probier doch<br />
mal deine Stimme aus! Das habe ich dann irgendwann<br />
auch gemacht und mit dem Unterricht<br />
angefangen. Als ich 14 war, hatte ich meinen<br />
ersten Auftritt auf einer großen Bühne,und nachdem<br />
ich vorher ziemlich ängstlich war, hat es<br />
dann doch Spaß gemacht. Ein Jahr später wusste<br />
ich, dass ich Sänger werden will.«<br />
Vorbilder für seinen Beruf gibt es einige,<br />
unabhängig vom Stimmfach: Er schätzt etwa<br />
Franco Corelli und Mario del Monaco sehr, aber<br />
auch George Petean, mit dem er in Hamburg<br />
schon im »Maskenball« auf der Bühne gestanden<br />
hat: »Er verfügt über eine sehr schöne Stimme,<br />
eine exzellente Technik und spielt auch hervorragend<br />
– das bewundere ich natürlich. Von solchen<br />
Kollegen kann ich viel lernen!«<br />
Wie Kollegin Ann-Beth Solvang ist auch Oleg<br />
Romashyn mit seiner Situation in Deutschland<br />
sehr zufrieden, hat dabei aber eine ganz andere<br />
Perspektive:Anders als in Norwegen gibt es in seiner<br />
ukrainischen Heimat zwar einige Opernhäuser,<br />
doch dafür ist die politische Situation<br />
äußerst schwierig: »Da bin ich schon sehr froh,<br />
dass die Arbeitsbedingungen hier ganz anders<br />
sind.«<br />
Wenn mal keine Arbeit ansteht, hat der Bariton<br />
selbstverständlich auch andere Interessen: Er<br />
malt gerne. Und zwar am liebsten Autos. Schnelle<br />
Flitzer mag er besonders – stille Wasser haben<br />
eben ungeahnte Tiefen …<br />
Marcus Stäbler arbeitet u. a. für den NDR, das Hamburger<br />
Abendblatt, die Neue Zürcher Zeitung und das Fachmagazin<br />
Fono Forum.<br />
<strong>Journal</strong> 4 | 27
LEUTE<br />
Daniel Hope, Ulrich Matthes, Simone Young und Olivia Jeremias bei einem<br />
Konzert in der Anglican Church Hamburg St. Thomas Becket an Felix Mendelssohn<br />
Bartholdys 200. Geburtstag.<br />
In der ersten Reihe zu sehen sind von links nach rechts: Anna Schwan (Leiterin<br />
Presse und Kommunikation), Kazuko Gehrig (Ehefrau von Harald Gehrig), Christine<br />
Schmelter (Tochter von Dr. Uwe Schmelter), Esther Schmelter (Ehefrau von Dr.<br />
Uwe Schmelter), Harald Gehrig (Kulturattaché Dt. Botschaft Tokio), Dr. Uwe<br />
Schmelter (Regionalleiter Goethe-Institut), Prof. John Neumeier, Ihre Kaiserliche<br />
Hoheit Prinzessin Takamado von Japan, Dr. Anna Prinz (Gesandte an der Dt.<br />
Botschaft Tokio), Ulrike Schmidt (Ballettbetriebsdirektorin), Dr. Evelyn Obele<br />
28 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Zwei Tage lang schaute Brigitta Martens, Fachsprecherin für Kultur der CDU-<br />
Bürgerschaftsfraktion hinter die Kulissen der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg und der<br />
Philharmoniker. Dabei begleitete sie auch einen Pressetermin zu »100 Musiker,<br />
50 Orte, 1 Konzert« mit dem Solocellisten Sebastian Gaede im Millerntorstadion<br />
des FC St. Pauli.<br />
JAPAN-GASTSPIEL<br />
DES HAMBURG BALLETT:<br />
links außen: Prof. John Neumeier<br />
mit Dr. Anna Prinz, Gesandte an<br />
der Deutschen Botschaft Tokio<br />
daneben: Peter Rondorf, Wirtschaftsattaché<br />
Dt. Botschaft Tokio, Harald<br />
Gehrig, Kulturattaché, Dr. Anna Prinz,<br />
Prof. John Neumeier, Hiroyasu<br />
Kobayashi, Präsident Min-On Concert<br />
Association<br />
(Leiterin Wissenschaftsreferat, Dt. Botschaft Tokio), Eduardo Bertini (Künstlerischer<br />
Produktionsleiter), Mathias Kranzusch (Technischer Leiter), Hiroyasu Kobayashi<br />
(Präsident Min-On Concert Association), Shigeo Iijima (Executive Vice President<br />
Min-On) und Staff, Musik, Technik und die Compagnie des HAMBURG BALLETT sowie<br />
Mitglieder von Min-On.<br />
Zur Premiere der »Kleinen Meerjungfrau« am 12. Februar waren Botschafter<br />
aus 56 Nationen anwesend.
1<br />
2<br />
3 6<br />
4<br />
5 7<br />
PREMIERENFEIER ZU<br />
»DIE LUSTIGE WITWE«<br />
Nach der Premiere von »Die lustige<br />
Witwe« feierten rund 500<br />
Gäste im Parkettfoyer, darunter<br />
die Senatorin für Stadtentwicklung<br />
und Umwelt Anja Hajduk<br />
und Senatorin und Zweite Bürgermeisterin<br />
Christa Goetsch (1),<br />
Prof. Manfred Lahnstein und<br />
Sonja Lahnstein mit Claus-G.<br />
Budelmann (2), Else Schnabel<br />
und Prof. Dr. h.c. Hermann<br />
Schnabel (3), Ingrid Harré-<br />
Eichmann, Simone Ahlhaus und<br />
Innensenator Christoph Ahlhaus<br />
(4), Klaus Gerresheim und<br />
Marlies Head (5), Ingeborg Herz<br />
und Dr. Jens Bruder (6), Dirigentin<br />
Karen Kamensek und Opernintendantin<br />
und Generalmusikdirektorin<br />
Simone Young (7)<br />
�er �amburger<br />
�������ing<br />
Photo: © Kasskara<br />
�as �heingold<br />
���<br />
���<br />
Vol. 1: Das Rheingold 2CDs · OC 925<br />
Umfangreiches, farbiges Booklet<br />
mit Libretto und Szenenfotos<br />
www.oehmsclassics.de · im vertrieb von harmonia mundi
Der Spielplan Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember<br />
März<br />
Madama Butterfly*<br />
After work »Young & Soddy«<br />
5 DO Giacomo Puccini<br />
18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl. 3 FR<br />
6 FR<br />
7 SA<br />
8 SO<br />
10 DI<br />
11 MI<br />
12 DO<br />
13 FR<br />
14 SA<br />
15 SO<br />
16 MO<br />
17 DI<br />
18 MI<br />
19 DO<br />
20 FR<br />
30 | <strong>Journal</strong> 4<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | VB<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Pelléas et Mélisande*<br />
Claude Debussy<br />
19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Fr1<br />
Einführung 18.20 Uhr<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Simon Boccanegra*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.00-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Ital2<br />
Die Walküre*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Do2<br />
Einführung 16.20 Uhr<br />
Dialogues des Carmélites*<br />
Francis Poulenc<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Di2, Oper kl.1<br />
Einführung 18.20 Uhr<br />
Madama Butterfly*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Gesch 1<br />
Das Rheingold*<br />
Richard Wagner<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Do1<br />
Zu Gast in der Opera stabile<br />
Veranstaltung 150%<br />
19.00 Uhr | €15,–, erm. 10,–<br />
Opera stabile<br />
Madama Butterfly*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Fr3, Oper kl.2<br />
Tosca*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Sa2<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Das Rheingold*<br />
Richard Wagner<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | So1, S38<br />
Einführung 18.50 Uhr<br />
7. Philharmonisches Konzert<br />
11.00 Uhr | €8,– bis 38,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einf. 10.15 Uhr im Kl. Saal<br />
7. Philharmonisches Konzert<br />
20.00 Uhr | €8,– bis 38,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einf. 19.15 Uhr im Kl. Saal<br />
Dialogues des Carmélites*<br />
Francis Poulenc<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | VTg1<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Madama Butterfly*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | VTg4, Oper gr.1<br />
Le Nozze di Figaro*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Gesch 2, VB<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Tosca*<br />
Giacomo Puccini<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | VB<br />
März, April<br />
21 SA<br />
22 SO<br />
23 MO<br />
24 DI<br />
25 MI<br />
26 DO<br />
27 FR<br />
28 SA<br />
29 SO<br />
31DI<br />
1 MI<br />
2 DO<br />
Getränk) Opera stabile<br />
La Fille du Régiment*<br />
Gaetano Donizetti<br />
19.30-21.45 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Sa1<br />
Familien-Einführung 18.45 Uhr<br />
Die Walküre*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | VTg3, S69<br />
La Fille du Régiment*<br />
Gaetano Donizetti<br />
19.30-21.45 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Jugend, Oper gr.2, VB<br />
Einführung Junge Opernfreunde<br />
Hamburg 18.00 Uhr<br />
Musikkontakte<br />
Wagners »Ring« für Kinder<br />
9.30 und 11.30 Uhr | geschl.<br />
Veranstaltungen | täglich bis<br />
27. März | Opera stabile<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Dialogues des Carmélites*<br />
Francis Poulenc<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Di3, 20.Jhdt.<br />
Einführung 18.20 Uhr<br />
Così fan tutte*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Mi2, VB<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Nijinsky<br />
Nikolaij Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Di1, VB<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Nijinsky<br />
Nikolaij Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Fr2, VB<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
La Fille du Régiment*<br />
Gaetano Donizetti<br />
19.30-21.45 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Sa4, S28<br />
Einführung 18.50 Uhr<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Le Nozze di Figaro*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.30 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | So2, S48<br />
Ballett-Werkstatt<br />
Leitung John Neumeier<br />
öffentliches Training ab 10.30 Uhr<br />
11.00 Uhr | €2,– bis 23,– | F<br />
3. Sonderkonzert<br />
»Der Messias«<br />
11.00 Uhr | €11,– bis 45,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Rigoletto*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Schnupper, Ital2, VB<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Nijinsky<br />
Nikolaij Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Mi1<br />
Falstaff*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Do1, VB<br />
April<br />
4 SA<br />
5 SO<br />
9 DO<br />
10 FR<br />
11 SA<br />
12 SO<br />
13 MO<br />
15 MI<br />
17 FR<br />
18 SA<br />
19 SO<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Nijinsky<br />
Nikolaij Rimskij-Korsakow,<br />
Dmitri Schostakowitsch<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Ball Jug, BalKl2<br />
Zu Gast in der Opera stabile<br />
ensemble Intégrales »Passagen:<br />
Pasajes – Mexiko«<br />
20.00 Uhr | €15,–, erm. 10,–<br />
Opera stabile<br />
Einführung 18.45 Uhr<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Rigoletto*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Sa3<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Die Walküre*<br />
Richard Wagner<br />
17.00-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | So1, S39<br />
Einführung 16.20 Uhr<br />
Vor der Premiere »Death in<br />
Venice«<br />
11.00 Uhr | €7,– | Probebühne 1<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Matthäus-Passion<br />
18.30-22.30 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | VTg1, VB<br />
Falstaff*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Fr1, VB<br />
Gastspiel Hamburger Ostertöne<br />
Konzert der Philharmoniker<br />
Hamburg<br />
11.00 Uhr | €10,– bis 39,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Kartenverkauf nur über<br />
Konzertkassen<br />
Così fan tutte*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Sa2, VB<br />
Gastspiel Hamburger Ostertöne<br />
Konzert des Internationalen<br />
Opernstudios<br />
22.30 Uhr | €15,–<br />
Laeiszhalle, Brahms-Foyer<br />
Kartenverkauf nur über<br />
Konzertkassen<br />
Ballett – John Neumeier | Zum<br />
letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Matthäus-Passion<br />
18.00-22.00 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Gesch Ball, VB<br />
Così fan tutte*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | VTg4, Oper gr.1, VB<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Così fan tutte*<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
19.00-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Gesch 1, VB<br />
After work »Heine &<br />
Guilmant in Paris«<br />
18.00-19.00 Uhr | €10,– (inkl.<br />
Getränk) | Opera stabile<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Die kleine Meerjungfrau<br />
Lera Auerbach<br />
19.30-22.00 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | VTg3, S68<br />
Premiere A<br />
Death in Venice*<br />
Benjamin Britten<br />
18.00 Uhr | €6,– bis 146,– | P | PrA<br />
April<br />
20 MO<br />
22 MI<br />
23 DO<br />
25 SA<br />
26 SO<br />
27MO<br />
28 DI<br />
29 MI<br />
30 D0<br />
5. Kammerkonzert<br />
11.00 Uhr | €6,50 bis 15,–<br />
Laeiszhalle, Kleiner Saal<br />
Musikkontakte<br />
Musikinstrumente be-greifen<br />
10.00 und 11.30 Uhr | geschl.<br />
Veranstaltungen | täglich bis<br />
23. April | Opera stabile<br />
Premiere B<br />
Death in Venice*<br />
Benjamin Britten<br />
19.30 Uhr | €4,– bis 77,– | C PrB<br />
Einführung 18.50 Uhr<br />
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit<br />
Falstaff*<br />
Giuseppe Verdi<br />
19.30-22.15 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Do2, VB<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Wiederaufnahme<br />
Sylvia<br />
Léo Delibes<br />
Hamburger Symphoniker<br />
19.30-21.45 Uhr | €4,– bis 83,–<br />
B | Bal I<br />
Death in Venice*<br />
Benjamin Britten<br />
19.30 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | So1, S38, VB<br />
Einführung 18.50 Uhr<br />
Ballett-Werkstatt<br />
Leitung John Neumeier<br />
öffentliches Training ab 10.30 Uhr<br />
11.00 Uhr | €2,– bis 23,– | F<br />
8. Philharmonisches Konzert<br />
11.00 Uhr | €8,– bis 38,–<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einf. 10.15 Uhr im Kl. Saal<br />
8. Philharmonisches Konzert<br />
20.00 Uhr | €8,– bis 38,– |<br />
Laeiszhalle, Großer Saal<br />
Einf. 19.15 Uhr im Kl. Saal<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Sylvia<br />
Léo Delibes<br />
Hamburger Symphoniker<br />
19.30-21.45 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Di2<br />
Death in Venice*<br />
Benjamin Britten<br />
19.30 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Mi1, VB<br />
Einführung 18.50 Uhr<br />
Ballett – John Neumeier<br />
Sylvia<br />
Léo Delibes<br />
Hamburger Symphoniker<br />
19.30-21.45 Uhr | €4,– bis 77,–<br />
C | Di2<br />
* Aufführung mit deutschen<br />
Übertexten.<br />
Die Produktion »Pelléas et<br />
Mélisande« wird unterstützt<br />
durch die Stiftung zur Förderung<br />
der <strong>Hamburgische</strong>n<br />
<strong>Staatsoper</strong>.<br />
Die ZEIT-Stiftung Ebelin und<br />
Gerd Bucerius und die<br />
Stiftung zur Förderung der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
sind Hauptförderer der Hamburger<br />
»Ring«-Inszenierung<br />
2008-2010.<br />
Die Produktion »Le Nozze di<br />
Figaro« wird gefördert durch<br />
die Daimler Benz AG.
Bitte schicken Sie mir ab sofort bis Ende der Saison 2008/09 das<br />
JOURNAL der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> alle zwei Monate zu.<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Wohnort<br />
Zwei <strong>Journal</strong>e der Spielzeit 2008/09 kosten € 4,–<br />
(für Abonnenten der <strong>Staatsoper</strong> oder Philharmoniker € 2,–).<br />
Ich bin Abonnent der <strong>Staatsoper</strong> oder der Philharmoniker.<br />
Ein Scheck über den entsprechenden Betrag liegt bei.<br />
Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />
Kontonummer Bankleitzahl<br />
Kreditinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
Bitte schicken Sie mir ab sofort monatlich bis Ende der<br />
Saison 2008/09 das Programm-Leporello zu.<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Wohnort<br />
Ein Scheck über € 4,– für 4 Leporellos 2008/09 liegt bei.<br />
Hiermit erteile ich Ihnen eine Einzugsermächtigung.<br />
Kontonummer Bankleitzahl<br />
Kreditinstitut<br />
Datum, Unterschrift<br />
Hiermit bestelle ich verbindlich<br />
folgende Karten<br />
Aufführung Datum Kategorie Anzahl<br />
MEINE ANSCHRIFT:<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Wohnort<br />
Datum, Unterschrift<br />
Coupons ausschneiden und schicken an: <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg<br />
Impressum/Vorverkauf<br />
Herausgeber<br />
<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> GmbH<br />
Große Theaterstr. 25, 20354 Hamburg<br />
Geschäftsführung<br />
Simone Young Opernintendantin<br />
und Generalmusikdirektorin<br />
John Neumeier Ballettintendant<br />
Detlef Meierjohann<br />
Geschäftsführender Direktor<br />
Konzeption und Redaktion<br />
Dramaturgie, Pressestelle, Marketing<br />
Bettina Bermbach, Annedore Cordes,<br />
Matthias Forster, Kerstin Schüssler-Bach<br />
(Oper); André Podschun, Anna Schwan<br />
(Ballett)<br />
Mitarbeit<br />
Barbara Neumann<br />
Autoren<br />
Daniela Becker, Felisa Kowalewski, Anja<br />
Bornhöft, Andrea Röber<br />
Opernrätsel<br />
Moritz Lieb<br />
Fotos<br />
Holger Badekow, Rüdiger Backmann,<br />
Matthias Baus, Bettina Bermbach,<br />
Brinkhoff/Mögenburg, Johannes<br />
Ifkovits, Jürgen Joost, Reto Klar, Klaus<br />
Knuffmann, Micheline Lasch, Jörg<br />
Landsberg, Klaus Lefebvre, Sakari<br />
Majante, Maja Metz, NDR Kultur /<br />
Marco Maas, Laurent Philippe, Monika<br />
Rittershaus, Strangeways, Joachim<br />
Thode, Archiv der <strong>Hamburgische</strong>n<br />
<strong>Staatsoper</strong><br />
Titel: Foto von Holger Badekow<br />
Gestaltung<br />
Annedore Cordes<br />
Holger Badekow (Ballett)<br />
Anzeigenvertretung<br />
Antje Sievert Tel.: 040-450 698 03<br />
antje.sievert@kultur-anzeigen.com<br />
Litho<br />
Repro Studio Kroke<br />
Druck<br />
Hartung Druck + Medien GmbH<br />
Wir haben viel zu bieten<br />
Tageskasse<br />
Große Theaterstraße 25, 20354 Hamburg<br />
Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />
Sonn- und Feiertags<br />
für den Vorverkauf geschlossen.<br />
Die Abendkasse öffnet 90 Minuten<br />
vor Beginn der Aufführung.<br />
Es werden vorrangig Karten für die<br />
jeweilige Vorstellung verkauft.<br />
Telefonischer Kartenvorverkauf<br />
Telefon (0 40) 35 68 68<br />
Montags bis Sonnabends: 10.00 bis 18.30 Uhr<br />
Abonnieren Sie unter: Telefon (0 40) 35 68 800<br />
Vorverkauf<br />
Karten können Sie außer an der Tageskasse der<br />
<strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong> an den bekannten<br />
Vorverkaufsstellen in Hamburg sowie bei der<br />
Hamburg Travel GmbH (Hotline<br />
040/30051777; www.hamburg-travel.de)<br />
erwerben.<br />
Schriftlicher Vorverkauf<br />
Schriftlich und telefonisch bestellte Karten<br />
senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu. Dabei<br />
erheben wir je Bestellung eine Bearbeitungsgebühr<br />
von € 5,–, die zusammen mit dem<br />
Kartenpreis in Rechnung gestellt wird. Der<br />
Versand erfolgt nach Eingang der Zahlung.<br />
Fax (0 40) 35 68 610<br />
Postanschrift<br />
<strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong><br />
Postfach, 20308 Hamburg<br />
Gastronomie in der Oper<br />
Tel.: 040/35019658, Fax: 35019659<br />
Die <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> ist online:<br />
www.staatsoper-hamburg.de<br />
www.philharmoniker-hamburg.de<br />
www.hamburgballett.de<br />
www.ring-hamburg.de<br />
Besichtigen Sie die <strong>Staatsoper</strong><br />
Termine der nächsten Führungen:<br />
19., 31. März, 2., 23. April, 5., 15. Mai jeweils<br />
ab 13.30 Uhr, Treffpunkt Bühneneingang,<br />
Kleine Theaterstraße<br />
Karten zu 6,- € sind an der Kasse erhältlich.<br />
Das nächste <strong>Journal</strong> erscheint<br />
Mitte Mai 2009.<br />
Werden Sie Förderer der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>. Wenn Sie Informationen benötigen,<br />
erreichen Sie uns unter Stiftung zur Förderung der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong><br />
Tel. 040-7250 35 55, Fax 7250 21 66, oder www.opernstiftung-hamburg.de<br />
Kassenpreise<br />
Preisgruppe<br />
Platzgruppe<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11*<br />
F € 23,– 21,– 19,– 16,– 14,– 10,– 7,– 7,– 5,– 2,– 5,–<br />
D € 67,– 62,– 56,– 49,– 38,– 26,– 20,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />
C € 77,– 67,– 59,– 51,– 43,– 34,– 23,– 12,– 9,– 4,– 10,–<br />
B € 83,– 73,– 65,– 56,– 47,– 38,– 26,– 14,– 9,– 4,– 10,–<br />
A € 89,– 79,– 71,– 63,– 54,– 46,– 29,– 16,– 10,– 5,– 10,–<br />
S € 110,– 102,– 90,– 82,– 74,– 51,– 31,– 17,– 10,– 5,– 10,–<br />
P € 146,– 135,– 123,– 112,– 96,– 63,– 41,– 23,– 11,– 6,– 10,–<br />
L € 35,– 26,– 16,– 7,– (abweichende Platzaufteilung) 5,–<br />
* Vier Plätze für Rollstuhlfahrer (bei Ballettveranstaltungen zwei)<br />
<strong>Journal</strong> 3 | 31
NAMEN NACHRICHTEN<br />
AKTUELLES AUS DER STAATSOPER<br />
Galadinner mit Stars der Opernwelt<br />
Zu einem Galadinner lädt die Deutsche Muskelschwund-Hilfe e.V. am<br />
Samstag, den 28. März 2009 ins Hotel Le Royal Meridien ein. Zahlreiche<br />
Künstler der <strong>Staatsoper</strong> Hamburg sind wieder bei der festlichen Soirée dabei<br />
und bereichern den Abend mit einem Arienprogramm aus Opern und<br />
Operetten. »Ich freue mich, dass wir auch in diesem Jahr zusammen mit<br />
der Deutschen Muskelschwund-Hilfe zum ›Operndinner‹ einladen können,<br />
und verspreche allen Teilnehmen ein großes musikalisches Erlebnis mit den<br />
Künstlerinnen und Künstlern der <strong>Hamburgische</strong>n <strong>Staatsoper</strong>«, sagt<br />
Opernintendantin Simone Young. Die Dirigentin freut sich, dass die<br />
<strong>Staatsoper</strong> als Schirmherrin die Tradition dieses gesellschaftlichen Erlebnisses<br />
in diesem Jahr zum 27. Mal fortsetzen kann. Geht es doch beim<br />
»Operndinner« nicht nur um das exquisite Menü, das das Hotel Le Royal<br />
Meridien auf die Tische zaubert, sondern auch um den Kunstgenuss. Wann<br />
sonst gibt es Gelegenheit, Sängerinnen und Sänger so nah zu erleben und<br />
sie auch einmal von ihrer persönlichen Seite kennen zu lernen? Alle Solisten<br />
treten ohne Gage auf,so dass der Erlös der Veranstaltung ganz der Deutschen<br />
Muskelschwund-Hilfe e.V. zugute kommt.<br />
32 | <strong>Journal</strong> 4<br />
Operndinner zugunsten der<br />
Deutschen Muskelschwund-Hilfe e.V.<br />
Hotel Le Royal Meridien<br />
Samstag, 28. März 2008, 19.00 Uhr<br />
Karten: 165 Euro unter der Telefonnummer 04101/32614<br />
EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN:<br />
Der Blog des HAMBURG BALLETT<br />
Mit dem Beginn der Japan-Tournee startete am 9. Februar der<br />
HAMBURG BALLETT-Blog. Neben der offiziellen Website existiert<br />
nun im World Wide Web auch ein Forum, das seinem virtuellen<br />
Besucher einen Blick hinter die Kulissen der Truppe ermöglicht –<br />
und das mit größtmöglicher Aktualität. Im Blog erzählen Mitglieder<br />
des Ensembles sowie Mitarbeiter der Dramaturgie, der Presseabteilung,<br />
des Betriebsbüros oder der Technik regelmäßig von ihren<br />
ganz persönlichen Geschichten und Gedanken über den Tanz und<br />
das Geschehen am Theater. Mit Fotos, Videos und Interviews öffnen<br />
die Berichte ein Fenster in die Welt der Hamburger Compagnie –<br />
in das Ballettzentrum und auf die Bühne. Besuchen Sie uns im<br />
Netz unter www.hamburgballett-blog.de! Informationen über das<br />
HAMBURG BALLETT lassen sich auch unterwegs von Ihrem webfähigen<br />
Handy einsehen: www.hamburgballett.de/iphone.<br />
STAATSOPER MOBIL DANKT SPONSOREN<br />
Seit Oktober 2008 verfügt die <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> über einen<br />
VW Caddy. Der geräumige Wagen dient dem Transport von Kostümen<br />
und kleineren Requisiten und wird unter anderem auch für<br />
Anprobefahrten ins Ballettzentrum oder – wie zuletzt – für Fahrten zum<br />
Spielort der Kinderopernreihe »Opera piccola« genutzt. »Der WV Caddy<br />
erleichtert uns die Arbeit erheblich«, sagt der Technische Direktor Hans<br />
Peter Boecker, der sich bei einem Empfang für die Sponsoren mit<br />
anschließendem Besuch der Vorstellung »La Bohème« im Januar persönlich<br />
für die Unterstützung bedankte. Für das Engagement möchte<br />
die <strong>Hamburgische</strong> <strong>Staatsoper</strong> an dieser Stelle allen Firmen danken,<br />
die zur Finanzierung des Fahrzeuges beigetragen haben: A & H<br />
Zeitarbeit GmbH; Atlantic Chemicals Trading GmbH; Aura Light GmbH;<br />
DEKRA Arbeit GmbH; Ingenieursbüro Dr.-Ing. Jörg Kobarg;<br />
Steuerberater Franz Krätzig; Geodis Wilson Germany GmbH; Hafen<br />
Apotheke; Headset Competence Karasu GmbH; Hotel Königshof; Höft<br />
und Partner GdbR; KDL Logistiksysteme GmbH; Kiton; Kreitz, Kopf &<br />
Partner; Kugler, März & Partner; Otto Bodis GmbH & Co. KG; Paul<br />
Günther AG, Promecon GmbH; R & R Stahlrohr Vertriebsgesellschaft<br />
mbH; Repro Studio Kroke; Rhenus Midgard GmbH & Co., Rische &<br />
Herfurth GmbH; S. Dreyer sen. BWG Reimer GmbH & Co KG; Safmarine<br />
Schifffahrtsagentur; Tourismusverband Schleswig-Holstein; Völker<br />
Rechtsanwälte; Wach- und Kontrolldienst Nord Hamburg GmbH.<br />
In diesem Bild der Jungen Opernfreunde mit Simone Young, das spontan in der<br />
Pause des ersten Jour Fixe am 25. Januar 2009 entstand, spiegelt sich die<br />
Heiterkeit des rundum gelungenen Abends wider. Dazu hat die Intendantin und<br />
Generalmusikdirektorin mit einigen Anekdoten aus ihrer beeindruckenden<br />
Karriere beigetragen. Es war ein glücklicher Start in die neue Veranstaltungsreihe<br />
»Jour Fixe«, die einmal im Monat jungen Opernbegeisterten kostenfrei<br />
angeboten wird. Workshopartig werden bei diesen Treffen verschiedene Themen<br />
aus der Welt der Oper beleuchtet.<br />
Hochkarätige Gäste werden auch den kommenden Jour Fixe am 29. März zum<br />
Thema »Tod in Venedig« bereichern. John Neumeier gibt Einblicke in sein<br />
gleichnamiges Ballett, im zweiten Teil des Abends wird der Choreograf Thom<br />
Stuart mit den Jungen Opernfreunden über die bevorstehende Neuproduktion<br />
der Oper »Death in Venice« von Benjamin Britten diskutieren.<br />
Zunächst gibt es aber eine Einführungsveranstaltung zur Vorstellung »La Fille du<br />
Régiment« am 23. März, begleitend zum Jugendabonnement.<br />
Aktuelle Informationen halten die Jungen Opernfreunde auf ihrer Internetseite<br />
www.junge-opernfreunde-hamburg.de und unter www.junge-opernfreundehamburg.blogspot.com<br />
bereit.
Ermöglicht durch:<br />
autorentheater<br />
tage hamburg<br />
25.4.–10.5. 2009<br />
PROGRAMM & INFORMATION: WWW.THALIA-THEATER.DE KARTEN: TELEFON 040.32 81 44 44<br />
THALIA THEATER HAMBURG Armin Petras rose oder liebe ist nicht genug. Uraufführung<br />
BURGTHEATER WIEN René René Pollesch Fantasma<br />
SCHAUSPIELHAUS WIEN Ewald Palmetshofer faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete<br />
THEATER BASEL Dennis Kelly Taking Care of Baby<br />
SCHAUSPIEL ESSEN Dirk Laucke Wir sind immer oben<br />
MÜNCHNER KAMMERSPIELE nach Joseph Joseph Roth Hiob<br />
THÉÂTRE VIDY-LAUSANNE Lola Arias, Stefan Kaegi (Rimini Protokoll) Airport Kids<br />
THEATER BIELEFELD Riverbend / / John von Düffel Bagdad brennt<br />
MÜNCHNER KAMMERSPIELE Elfriede Jelinek Rechnitz (Der Würgeengel)<br />
FLEETSTREET HAMBURG Nino Haratischwili<br />
Selma, 13<br />
NATIONALTHEATER MANNHEIM Ewald Palmetshofer hamlet ist tot. keine schwerkraft<br />
SCHAUSPIEL STUTTGART Soeren Soeren Voima Eos<br />
SCHAUSPIEL STUTTGART Juliane Kann the kids are alright<br />
MAXIM GORKI THEATER BERLIN Werner Bräunig Rummelplatz<br />
MIKESKA:PLUS:BLENDWERK nach Ryunosuke Akutagawa<br />
Rashomon:: Truth lies next door<br />
DEUTSCHES SCHAUSPIELHAUS IN HAMBURG Oliver Bukowski Kritische Masse<br />
THALIA THEATER HAMBURG Die Lange Nacht der Autoren<br />
Anja Hilling<br />
Radio Rhapsodie. Uraufführung<br />
Lukas Bärfuss Amygdala. Uraufführung<br />
René Pollesch<br />
JFK. Uraufführung<br />
MARA-UND-HOLGER-<br />
CASSENS-STIFTUNG<br />
Koproduktion: Festival d’Avignon ’08<br />
Hebbel am Ufer / Berlin,Theater Chur<br />
Koproduktion: Fabrik theater<br />
Rote Fabrik, Zürich
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Sicherheit und Rendite.<br />
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die mehr wollen.<br />
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Rufen Sie uns doch einfach unter Telefon [0 40] 32 52 44 - 0 an. Oder informieren Sie sich unter www.ownership.de.